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  [Pilot] Bishop
Geschrieben von: Bishop - 01-23-2016, 07:51 PM - Forum: Motorisierte Einheiten - Antworten (3)

Avatar
[Bild: 6884ed0baf0e804e5224a6e11ec7cb9f.jpg]
gefunden auf: https://de.pinterest.com/pin/426153183468576318/

Identität
[Damian Foster Horacius] Bishop – Da er andere, und stünden sie ihm noch so nahe, stets mit Nachnamen anredet, stellt er sich selbst auch nur als Bishop vor. Das ist kurz, griffig und zieht keine lästigen Fragen bezüglich seiner vielen Vornamen mit sich.
Mensch
born and raised in Gohmor
Leutnant Der Luftwaffe

Alter
32

Aussehen
Bishop gehört mit seinen knapp 80 Kilo, die er auf 1,78 m verteilt nicht zu den beeindruckenden Fleischbergen, die sich vorzugsweise bei der Infanterie als Kanonefutter pulverisieren lassen. Dennoch ist er als Soldat natürlich athletisch gebaut und in regelmäßigem Training.
Sein schwarzes Haar, das bereits jetzt an einigen Stellen von grauen Strähnen durchzogen ist, trägt er kurz nach hinten gegelt, pflegt seine Hände und achtet penibel auf die Sauberkeit seiner Uniform wie auch auf die der ihm anvertrauten Maschinen. Das markante Kinn wird regelmäßig glatt rasiert. Bishop verzieht nur selten eine Miene, was es schwer macht, seinen deftigen Umgangston in trockenen Humor (den er durchaus besitzt) oder verbitterte Ernsthaftigkeit einzuordnen.
Ein leicht lädiertes linkes Knie, sowie eine Reihe langgezogener Narben über dem Brustkorb sind die Zeugen zweier Abschüsse und der Verletzungen, die er durch herumfliegende Splitter und Kugeln in seinem Cockpit davongetragen hat.

Charakter
Ein großspuriger Miesepeter, sagen die einen, ein feiner Kerl, der sich hinter seinem rauen Auftritt versteckt, sagen die anderen. Bishop verleiht seiner mürrischen Natur freizügig mit allerlei Schimpfwörtern Ausdruck, regt sich gern über Politik, menschliches Versagen, aber auch einfach über das Wetter auf. Von sich selbst und seinen eigenen Fähigkeiten ist er dabei stets überzeugt. Er hält sich für den besten Piloten, der je über diesen Planeten geflogen ist, lobt aber auch das eigene Trio als das begabteste, die eigene Staffel als die verdammt nochmal schnellste und feinste von allen, etc. Kurzum: Es wird alles schlecht geredet, woran er nicht selbst beteiligt ist und oft sucht der brummige Pilot Gesellschaft im Privaten nur auf, um sich unter all den Vollidioten bestätigt zu sehen. Er macht es seinem Gegenüber nicht leicht, zu erkennen, ob er ihn wertschätzt oder gar leiden kann. Mit der Realität aufflammender wie ruhender Konflikte und der des allgegenwärtigen Krieges hatte er sich trotz seiner behüteten Jugend bereits früh abgefunden und misst dem Leben als solches keine große Bedeutung bei. Es kommt auf die Ideale und Ideen an, die hinter der menschlichen Hülle stehen.

Bishop ist ein Mann der Ordnung und der festen Rituale, die andere gelegentlich als Aberglaube auslegen. Andere haben aber auch keine Ahnung davon. Darüber hinaus hat der Zweiunddreißigjährige eine Vorliebe für klare Schnäpse, die ihm andere wiederum als Sucht auslegen. Andere haben aber auch... naja.
Das Klopfen an die Panzerung einer X-21 kann jedenfalls einiges über ihre Eigenarten und Tücken verraten, wenn man die nötige Erfahrung besitzt (davon ist zumindest Bishop selbst überzeugt) und gehört damit genau so zu seinen Marotten wie nach einer sauberen Landung einen Kurzen hinterzukippen. Es sind diese kleinen Dinge, die festen Angewohnheiten, die ihm in diesem verwirrenden Universum Halt geben, die ihn im Cockpit zu einem eiskalten, absolut gelassenen und tollkühnen Virtuosen werden lassen, der manches Mal den Eindruck erweckt, nach einer Bestätigung seiner eigenen Sterblichkeit zu suchen. Seine Art, mit Konfrontation und Extremsituationen umzugehen wirkt auf manche Menschen beinahe phlegmatisch.

Ein besonderes Interesse gilt den alten Maschinen aus der Zeit vor dem Krieg der Häuser und auch wenn er es im Gefecht vorzieht, mit dem neuesten und technologisch hochwertigsten imperialen Gerät gegen den Feind zu fliegen, schätzt er die Raffinesse und den Charakter eines Skorpions oder einer NIKA. Besonders angetan hat es ihm jedoch die X-21, die selbst erfahrenste Flieger jedes Mal auf's Neue vor Herausforderungen stellt. Dass er nicht darüber zu entschieden hat, womit er dann tatsächlich fliegen darf, ist nicht zuletzt seinem losen Mundwerk geschuldet.

Fähigkeiten
Bishop ist leider einer der taffesten Piloten, die man finden kann, auch wenn so manch ein Vorgesetzter gern auf ihn oder wenigstens den direkten Umgang mit ihm verzichten würde. Die meisten Maschinen kann er eigenständig checken und mit dem nötigen Werkzeug auch großteils warten; eine X-21 könnte er gar mit verbundenen Augen zusammensetzen.
Sollte sein weicher Kern tatsächlich existieren, versteckt er ihn hervorragend unter einer Maskerade der kühlen Berechnung und Distanziertheit. Er erwartet von sich und seinen Leuten absolute Furchtlosigkeit und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, Kameraden und Maschinen, denn für Zweifel und Sentimentalitäten ist im Cockpit nicht genug Platz.
Bishop hat ein Auge für Details, das ihn gerade brenzlige Situationen am Boden wie in der Luft treffend einschätzen lässt, aber auch im persönlichen Umgang mit anderen durchaus hilfreich ist.

Ausrüstung
Standardausrüstung der Luftwaffe: Ausstattung für den Kasernendienst, Ausgangsuniform, Schadstoffabweisenden Druckanzug, Pilotenhelm mit integrierter Atemmaske, Kampfmesser, Einsatzwaffe 1 / Halbauto EW-1
Außerdem: Zwei Bronzene Herzen, geruchsneutrales Haargel, ein teures Rasierwasser, ein verziertes Shot-Glas, ein Bild des Imperators als Talisman
1500 Schekel (?)

Biografie
Bishop wurde unter dem Namen Horacius Janus in eine wohlhabende, im gesellschaftlichen Gesamtbild Gohmors jedoch wenig einflussreichen Adelsfamilie hineingeboren. Die Haupteinnahmequelle des Hauses ist die Bereitstellung von Erlebnissen in einer alternativen Realität, die ihren Kunden durch eine Kombination aus biochemischen Cocktails und hochwertiger Technik offen steht. Um auch einfache und finanzschwache Arbeiter für ihre Dienstleistung gewinnen zu können, werden unterschiedlichsten Zahlungsmodalitäten, wie beispielsweise Ratenzahlung oder Vergünstigungen durch den Abschluss eines Abonnements angeboten.

Die Notwendigkeit von psychedelischen Drogen und Betäubungsmitteln führte zu wirtschaftlichen Interessenskonflikten mit dem Haus Siris, dessen politischer, vor allem aber auch paramilitärischer Kraft nichts entgegenzusetzen war. So wurde Horacius auf Drängen seiner Mutter, die wohl zurecht um die Sicherheit ihrer Familie und besonders ihres Nachwuchses fürchtete, bereits kurz nach der Geburt in die Obhut einer liebevollen Familie aus den mittleren Ebenen gegeben. Casey Bishop, Ziehvater des jungen Horacius, hatte lange Jahre bei der Marine gedient und lebte nun als verwundeter Veteran mehr schlecht als recht von einer kleinen Rente, während seine Frau Laverna in einer Druckerpresse etwas dazuverdiente. Die monatliche Zuwendung des Hauses Janus als Dank für ihre Mühe und Verschwiegenheit kam sehr gelegen, hatten sie doch auch einen leiblichen Sohn, William, der dem Neuankömmling schon sehr früh zu verstehen gab, dass er in seinen Augen lediglich ein geduldeter Gast war und nicht zur Familie gehörte. Dennoch wuchs Horacius den Umständen entsprechend behütet auf, bis er alt genug für eine militätische Laufbahn war.

Gern hätte er bei der Einschreibung darauf verzichtet, seine Vergangenheit aufzurollen, doch die Verbindung zur Familie Janus blieb nicht unentdeckt, was letztlich sogar dazu führte, dass sich Horacius' Vater, der seinen Sohn nicht von der Arbeit im eigenen Unternehmen überzeugen konnte, wenigstens für eine Offizierskarriere bei der Luftwaffe einsetzte. Horacius bestand allerdings darauf, unter dem Namen Bishop geführt zu werden. Die Jahre der Ausbildung waren von Versuchen der Kontaktaufnahme seiner leiblichen Familie geprägt, welche Bishop als lästig empfand. Er merkte schnell, dass er zu diesen Menschen keine Beziehung aufbauen konnte und ihn das vornehme Getue und Gehabe der adeligen Gesellschaft auf ihren Empfängen sehr zuwider war. Freilich legte er Wert auf sein äußeres Erscheinungsbild, doch seine absichtlich groben, teils vulgären Umgangsformen stießen besonders bei Offizierskollegen und Vorgesetzten wenigstens auf Unverständnis, bescherten ihm dafür aber einen zweifelhaften, kameradschaftlichen Ruf. Mit seinem Verzicht auf Etikette und einer nicht allzu strengen Auslegung mancher Vorschriften, stand Bishop seiner Karriere oft selbst im Weg, wird von einigen höheren Offizieren mehr geduldet als geschätzt und bei Beförderungen geflissentlich übersehen.


Signatur
Name: Bishop
Erscheinung: 32 Jahre / 1,78 m groß / ca. 80 kg schwer / sportlich
Ausrüstung: Standardausrüstung der Luftwaffe
Auffälligkeiten: gepflegtes Äußeres / verkniffener Blick, kaum Einsatz von Mimik / zwei Bronzene Herzen / grobes Mundwerk

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  Steinschlosswaffen aus Horning
Geschrieben von: Drudox - 01-22-2016, 05:02 PM - Forum: Drudoxs weiß Bescheid! - Antworten (3)

Hallo Freunde und Nachbarn,

nach längerer Abstinenz nun also wieder etwas Material für euch.
Wie einige vielleicht wissen werden und wie ich ja auch in meinem Kummerkasten berichtet habe, präsentiere ich euch ein paar Mitbringsel aus meiner kleinen Eskapade in Horning. Starten will ich dabei mit etwas, dass auch in Gohmor für Aufmerksamkeit gesorgt hat. Namentlich der Umstand, dass Horning zur Verteidigung seines Hoheitsgebiets auf Streitkräfte aus bewaffneten Mutanten gesetzt hat.
Diese, unter dem Namen die „Befreiten“ bekanntgewordenen Formationen, waren und sind mit sehr einfachen Waffen ausgerüstet, mit Steinschlossgewehren.
Wem diese antiquiert wirkende Waffengattung nichts sagt, eine kurze Erklärung. Diese Waffen folgen dem Prinzip des Vorderladens. Die Treibladung wird in den Lauf gefüllt und verdichtet. Schließend kommt die Kugel dazu. Am hinteren Ende des Laufs ist das Zündloch zu finden, vor welchem die sogenannte Pfanne angebracht ist. Auch hier wird eine kleine Ladung Schießpulver aufgebracht, welche letztlich den Treibsatz im Lauf zündet und so die Waffe feuern lässt. Der Pfannendeckel verhindert vor dem Abfeuern, dass die Zündladung durch Wind oder Bewegung verloren geht. Zieht der Schütze den Abzug, so schnellt der Hahn herunter und aktiviert die Zündladung. Dazu ist am Kopf des Hahns ein Feuerstein befestigt. In den Ausführungen der „Befreiten“ war dies ein künstlich produzierter Funkenstein, aber praktisch funktioniert auch jeder gefundene Feuerstein, wenn man ihn denn entsprechend in Form bekommt.
Der Hahn muss vor dem Abfeuern zurückgezogen und arretiert werden, eine Sicherung der Waffe besteht also nur, im nicht arretierten Zustand.
Soviel zum Funktionsprinzip, ohne dabei zu sehr ins Detail zu gehen.
Das eigentlich Interessante ist der militärische Ansatz hinter diesen Waffen und die Evolution des Umgangs, welchen die „Befreiten“ in nur einem Jahr durchgemacht haben. Warum Horning seine mutierten Hilfskräfte dergestalt ausgestattet hat sollte jedem klar sein. Sicherlich ein Kostenfaktor, denn die Musketen sind sehr viel kostengünstiger und schneller herzustellen, als etwa Laserwaffen. Der wahre Grund liegt jedoch an anderer Stelle. Man will vermeiden, sollte der Krieg eines Tages überstanden sein, dass Horden überbewaffneter Mutanten das einfordern, was ihnen während des Krieges von der Landesführung versprochen wurde. Ein Problem wenn man bedenkt, wie gut sich die Befreiten während nur eines Jahres mit diesen Waffen vertraut gemacht haben. Lehrstunden freilich, die sie mit viel Blut bezahlt haben. Als wir das erste mal auf eine Feuerwand der Mutanten trafen, handelte es sich kaum um mehr als eine grobe Reihe, die viel zu früh feuerte, bei unserem Gegenfeuer floh oder fiel wie die Fliegen und ihre Waffen nicht einmal für einen zweiten Schuss bereit hatten, als unsere Nahkämpfer in ihre Linien krachten. Eine ernstzunehmende Bedrohung sah jedenfalls anders aus. Wir fingen an arrogant zu werden und überließen Feuerlinien aus Mutanten den weniger gut bewaffneten Pilgern und legten uns mir den, nach unserer Auffassung, gefährlicheren Söldnern der Gegenseite an. Ziemlich bald wurden die Trupps der Pilger jedoch regelmäßig zusammengeschossen. Die „Befreiten“ haben schnell gelernt auf welche Entfernung sie feuern müssen und ihre Fähigkeiten im Nachladen und Zielen erheblich verbessert. Bald schon war mit den Burschen nicht mehr zu spaßen und wir bedurften jedes mal vollautomatische Waffen, um ihre Formationen aufzubrechen. Im Verlauf des Feldzuges wurden die Kugeltaschen und Pulverspender gegen Pulverhülsen ausgetauscht. Dabei handelt es sich um, mit Papier umwickeltes Pulver und eine Kugel. Die Dosierung des Pulvers ist auf einen Schuss abgestimmt und muss vom Schützen nicht mehr selber übernommen werden. Er öffnet das obere Ende des Papierröllchens (meist mit den Zähnen) füllt das Pulver und abschließend die Kugel ein. Dies verkürzte die Ladezeit der Mutanten noch einmal spürbar. Natürlich müssen wir uns nichts vormachen. Bei aller Gefahr, die von den Feuerlinien der „Befreiten“ ausgeht, kann ein Maschinengewehr oder ein paar günstig positionierte Schützen mit regulären Sturmgewehren, ganze Kompanien so kämpfender Soldaten auslöschen. Oft genug haben wir das auch getan. Doch auch dahingehend lernten die Mutis dazu und gerade bei den Schlachten in Edos machten sie sich das urbane Gelände gut zu Nutze. Unsere gerieten immer wieder in Hinterhalte, wo von der einen Straßenseite auf uns geschossen wurde und die Linie abgetaucht war, bevor wir richtig reagieren konnten. Oder sie feuerten eine Salve und während wir Gegenwehr leisteten, brachen aus irgendwelchen Verstecken Nahkämpfer hervor.
Mit diesen kleinen Erlebnisberichten will ich euch lediglich vermitteln, dass ein Lasergewehr oder ein herkömmlicher, Gasdrucklader einem solchen Donnerrohr sicher vorzuziehen ist. Wenn Kämpfer aber nur solche Waffen haben um im Feld zu bestehen, dann sollte man nicht unterschätzen, was entschlossene Individuen damit anstellen können.
Zwei von mir geborgene Exemplare habe ich mitgebracht und zeige sie euch hier. Ich rechne nicht wirklich damit, dass Anfragen nach solchen Waffen kommen, außer vielleicht von Sammlern. Falls doch Interesse besteht, dürfte es nicht schwer sein welche zu besorgen. Horning wird im Moment regelrecht damit überschwemmt.
[CENTER]
[Bild: abff54ac43544d989exlf0dr5.jpg][/CENTER]

Dieses vierläufige Stück gehörte zu einem... naja Offizier ist das falsche Wort, da die Kommandoebene von Nichtmutierten aus Horning oder Truzt gebildet wurde. Sagen wir also es gehörte zu einem Unterführer der „Befreiten“ Das Prinzip der Funktionsweise ist wie oben beschrieben, nur eben in Pistolenform. Die vierläufigen Exemplare kamen gegen Ende des Jahres auf und meist führten die Träge dazu eine Nahkampfwaffe. Das Spannen der Hähne mit nur einer Hand scheint umständlich, aber glaubt mir, die Burschen haben sich irgendwann meisterhaft darauf verstanden, während sie mit der anderen Hand einen Knüppel oder einen Säbel schwangen und auf einen eindroschen.

[CENTER][Bild: befreitenmusketgtmhs92v6k.png][/CENTER]

Dieses wenig ansehnliche Gewehr ist nun also die Hauptbewaffnung der Mutantentruppen, die Horning ins Feld schickt.
Nachdem ich hier immer wieder ausgeklügelte Exemplare zur Ansicht hatte, wo man sich über die Griffgestaltung oder die Farbe des Laserschusses auslassen konnte, wirkt es fast schon befremdlich ein so elementares, auf die schiere Funktionsweise reduziertes Stück Waffentechnik zu sehen.
Die Genauigkeit variiert sehr stark und ich habe Situationen erlebt, wo man meinte die Waffen der Gegner würden um die Ecke schießen. Dies ist auch der Grund für die Taktik der Feuerlinie, wo man darauf hofft, dass schon irgendwer irgendwas treffen wird, wenn nur Genug abgeschossen wird. Davon abgesehen gab es unter den Mutis aber auch sehr fähige Schützen, die auf große Entfernung zielgenau getroffen haben. Vorsicht ist also angebracht.

Versteht diesen Betrag weniger als Kaufberatung, wie sonst üblich, sonder mehr als keine Exkursion in die Welt der Dinge, die es da draußen noch so gibt.

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  Zeitsprünge
Geschrieben von: Kogan - 01-02-2016, 12:32 PM - Forum: NSC- Lexikon und Zeitsprünge - Antworten (5)

Zeitsprung: Zuweilen werden in den Spielverlauf Zeitsprünge eingebunden. Dies kann geschehen um langfristige Ereignisse, wie Kriege, politische Prozesse, langfristige Projekte usw. zu beschleunigen, da ein Ausspielen Tag für Tag, Stunde für Stunde, solche Aktionen unmöglich machen würden.
Die Längen der Zeitsprünge können variieren, was bei der Beschreibung der, innerhalb des Zeitsprunges stattgefundenen, Ereignisse, immer mit angeben wird.
Für laufende Aktionen von Spielern ist der Zeitsprung eine Richtlinie, aber nicht unweigerlich auf die Minute genau bindend.

Das mag etwas verwirrend klingen, daher ein Beispiel:
Eine Spielergruppe spielt einen Überfall aus. Erster Tag Planung, zweiter Tag Observationen des Ziels und am dritten Tag soll zugeschlagen werden. Zwischen Tag Zwei und Tag Drei findet ein, durch die Forumsleitung angeordneter Zeitsprung von einem Monat statt. Natürlich kann die Aktion dann normal durchgeführt werden und das Ereignis des Überfalls kann von den Spielern für den Anfang, die Mitte oder das Ende des Monats verortet werden.

Sollten dennoch Fragen auftreten, sprecht mich jederzeit darauf an.

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  In der Wüste
Geschrieben von: Kogan - 12-13-2015, 01:06 PM - Forum: Der Stadtstaat - Antworten (1)

Wie Dämonen aus den Sagen der wandernden Wüstenvölker wirkte die kleine Schar, die sich ihren Weg durch das unwirtliche Alptraumland der Wüste bahnte. Hinter ihnen erhoben sich die gezackten Gipfel des Dämonentritts, welche den Blick auf Rasankur verwehrten und durch ihre steile Präsenz, in diesem ansonsten so landmarkenlosen Flachland, die Szenerie noch unwirtlicher machten.
Die Gruppe, die ihrerseits aus Richtung der Stadt kam, bestand aus Chaosanbetern. Die Gesichter hinter grinsenden Masken verborgen, stellten sie das Höchstmaß an Uniformität dar, welches die Segnungen der Götter zuließ. Gleiche Farben und einander verwandte Ausrüstung, doch schon bei der Bewaffnung zeigte sich, dass alles darüber hinaus zu viel verlangt gewesen wäre. Hundert Krieger waren es, die im Morgengrauen aufgebrochen waren, um den Fußmarsch zum gewiesenen Gelände zu absolvieren. Alle samt Veteranen, auf die eine oder andere Art im Kampf gestählt und bedingungslos in ihrer fanatischen Treue zum Schwarzen Drachen. Der Gott in Fleisch und Blut war es auch, der sie hier erwartete. Das er persönlich ihnen eine Lektion ins Sachen Kampfweise geben würde war ebenso ehrenhaft wie ungewöhnlich.
Kogan trat aus dem kleinen Zelt, an dem bereits die ersten, rüden Ausläufer des Sturms zerrten. Sein Blick wanderte kurz über das vorbereitete Gelände, welches man extra für die heutige Übungseinheit präpariert hatte.
Fünf Feldgeschütze standen in Reihe, jedes einzelne durch Stahlseile gesichert, ebenso wie die Munitionskisten daneben. In einiger Entfernung ließen sich Ziele für Handfeuerwaffen ausmachen. Letzteren sah man nicht an, dass auch sie tief im Boden verankert waren, um dem standzuhalten was da kommen würde. Schließlich war nur noch ein Panzer zu erwähnen, der in einiger Entfernung stand und allein durch seine sonderbare Beschaffenheit auffiel. Wo bei anderen Vertretern dieser Waffengattung der Turm saß, war hier eine stählerne Kugel eingelassen. Ein Relikt aus der Blüte Rasankurs, den Depots unter Stadt entliehen. In glanzvolleren Zeiten hatten hunderte dieser Gefährte den darin sitzenden Hexern Schutz geboten, ohne ihre Kräfte allzu sehr zu beeinflussen. In diesem Exemplar saß Magal und bemühte sich das im Zaum zu halten, was er seit Mitte letzter Nacht heraufbeschworen hatte.
Kogan schritt zu der lockeren Reihe aus Rasankuri, die Aufstellung genommen hatten und sich in all ihrer göttergefälligen Pracht zeigten, als der Schwarze Drachen ihre Formation abschritt. Knirschende Zähne, Geifer der unter Masken hervor tropfte, Dornen, Hornstachel, zusätzlich und sonderbar deformierte Gliedmaßen aller Art. Dies waren wahrlichen die bevorzugten Kinder der dunklen Vier.
Söhne und Töchter Rasankurs! begann Kogan nachdem er die Reihe abgegangen war und sich vor ihnen aufgebaut hatte. Das Töten muss euch niemand lehren. Ihr alle habt in der Wüste gekämpft. Habt den Ruhm der Götter, der Stadt und eures eigenen Namen gemehrt. Heute aber zeige ich euch, wie man die Wüste selbst als Waffe benutzt und wie man mit ihr kämpft. Feind meines Feindes!
Mehr Ansprache war nicht nötig. Kurz blaffte der Fürst das Wort für „Ausschwärmen“ in der kantigen Kommandosprache der Rasankuri und wie ein Mann setzten sich die Kämpfer in Bewegung, fächerten auseinander wie ein Vogelschwarm, in den ein Hautsegler hinab stieß.
Kogan deute auf den Panzer und bekam vom Fahrer ein kurzes Lichtsignal als Antwort. Magal wurde gestattet seine Konzentration aufzugeben und keine Sekunde später ballte sich Staub, Sand und selbst aufgewirbeltes Gestein zu einer schmutzig gelbbraunen Wand zusammen, die brüllend von Westen her auf die Krieger zu hielt.
Kogan setzte seinen massig gepanzerten Körper in Bewegung und trabte in die Mitte der Kämpfer.
Verankern! Seine Stimme, dazu gemacht dröhnend die Moral jedweden Feindes niederzuringen, hatte dennoch bereits jetzt Schwierigkeiten das Heulen und Wehklagen der Dämonen zu übertönen, die nach Überzeugung der Beduinen auf jedem Sturm zur Jagd ausritten. Wer von den Rasankuri seinen Herren nicht vernommen hatte, orientierte sich am Tun seines Nachbarn. Alle waren in der theoretischen Handhabung der Ausrüstung ausgebildet wurden, die sie nun zu beherrschen hatten. Die klobigen Rückentornister schossen per Hieb auf den Brustauslöser Harpunenköpfe in den Boden, welche sich explosiv öffneten und ihre Wiederhaken ins Fleisch der Erde gruben. Die Kämpfer waren nach den geborgenen Anweisungen unterrichtet wurden, die vergangene Generationen für diese Gerätschaft verfasst hatten. Kogan selbst trug ebenfalls das erste Mal in seinem Leben einen solchen Tornister, speziell auf seine Größe zugeschnitten. Doch im Gegensatz zu den anderen, konnte er auf die Erinnerung der dahingegangenen Stadtbewohner zurückgreifen, die in seinem Geist weiterlebten. Sein Körper erinnerte sich an Handgriffe, die er noch nie ausgeführt hatte.
Der Sturm kam über sie!
Der entfesselte Zorn des öden Landes zerrte an den widerspenstigen Insekten, die es wagten sich ihm entgegenzustellen. Fast meinte man frustriertes Kreischen in der Kakophonie zu vernehmen, als die Verankerten sich seiner Macht wiedersetzten. Die Einbildung mochte daraus Triumphgeschrei machen, als die Kräfte des Unwetters eine Lücke im stoischen Ausharren der Rasankuri fand, einen Kämpfer packten und mit samt seiner Verankerung in die Höhe rissen.
Schnell entschwand er den Blicken, würde bald vom Sand zu Nichts zerrieben sein.
Ein anderer Kämpfer wurde von einem Stein, von der Größe eines Babys getroffen. Seine Maske zischte davon und verfehlte einen anderen Krieger nur um Haaresbreite. Der leblose Körper wurde zum Spielball der Naturgewalt und tanzte an seiner Verankerungsleine einen makaberen Totentanz.
Nach etwa einer halben Stunde, nach der jedes Metallteil am Leib der Rasankuri auf Hochglanz poliert war, ließ das Toben des Sturmes etwas nach. Ob dies auf natürlichem Wege geschah, oder ob Magal dafür verantwortlich zeichnete, war weder ersichtlich, noch von Bedeutung.
Kogan erhob sich aus seiner liegenden Haltung und Sand und kleine Kiesel flossen an ihm hinab.
In die Knie gehen, die Angriffslust des Windes prüfen, sich dann gegen den Widerstand des Sturmes stemmen und abwägen ob man seiner auch ohne das Verankerungsseil trotzen konnte.
Rasankuri, erhebt euch! Schrie er gegen den Wind.
Wie ein Heer aus Begrabenen wühlten sich die Männer und Frauen aus dem Staub.
Feuerlinie, Geschütze bemannen.
Nach vorn gebeugt arbeiten sich die Rasankuri Schritt für Schritt voran. Vier Meter Spielraum gewährte ihnen das Stahlseil. Dann mussten sie die Verankerung lösen und währen Harpune und Seil eingeholt wurden, allein auf ihre eigene Widerstandskraft bauen. Dabei versagten zwei weitere und wurden ein Fraß des Sturms. War die Harpune eingeholt musste man sich niederhocken, als wollte man seine Notdurft verrichten. Doch anstatt den Unflat des Körpers Nurgel darbieten, wurde die Harpune erneut in den Boden geschossen und es konnten wieder vier Meter gut gemacht werden. War man dabei nicht weit genug voneinander entfernt, lief man Gefahr von einem herumwirbelnden Harpunenkopf zerfetzt zu werden. Eine Bedrohung, die auch für den Besitzer der jeweils eingeholten Harpune bestand. Quälend langsam arbeiteten sich die maskierten Krieger voran, das Aufflauen des Sturms immer wieder in liegender Position abwartend. Nach einer halben Stunde ging es etwas schneller, da die, die bis hierher überlebt hatten ein gewisses Gefühl für die Funktion des Tornister bekamen. Dennoch mussten zwei weitere Opfer dem Sturm dargebracht werden, bis die Geschütze erreicht waren.
Kogan hatte das Kommandogeben auf verbale Art aufgegeben und beschränkte sich auf Handzeichen. Während einer schwächeren Sturmminute ließ er die Geschütze laden und den Rest die Gewehre bereitmachen. Unwahrscheinlich, dass alle Waffen funktionieren würden, auch wenn die Draco für einen Gebrauch bei denkbar schlechten Bedingungen konzipiert wurden war.
Er ließ Feuer geben.
Kugeln und Geschosse wurden mit spielerischer Leichtigkeit vom Sturm davongerissen. An ein genaues Zielen, ja auch nur an einen Glückstreffer war kaum zu denken. Eine Demonstration darüber, wie schwer der Feuerkampf während solcher Umstände war. Es galt ein weiteres Aufleben des Sturms zu überstehen. Die Verankerung einer der Kanonen löste sich und das Geschütz schlug nach hinten um. Der Besatzung gelang es dem unkontrollierbaren Stück Technik zu entgehen, doch ein Rasankuri wurde davongewirbelt. Der Krieger weigerte sich jedoch auf diese Weise abzutreten und hangelte sich am gestrafften Seil seiner Verankerung zurück zum Boden. Kurz darauf riss die Kanone ganz heraus und durchschnitt die Luft dort, wo der Kämpfer eben noch geschwebt hatte.
Im Sturm zu kämpfen bedeutete die wenigen Momente zu nutzen, die einem vergönnt waren. Die nun erfolgende Pause war eindeutig den Kräften des Hexers geschuldet, denn von einem Herzschlag auf den anderen erstarrte das Toben, schien der Sturm wie zähflüssiger Honig zu wabern.
Feuer!
Etwas über die Hälfte der Waffen funktionierten und die Schüsse fanden ihre Ziele. Als das Unwetter danach mit aller Wucht weitertobte war der überwiegende Teil der Zielscheiben durchlöchert oder von den Granaten der Feldgeschütze in Stücke gerissen wurden.

Das Üben ging weiter, Laden der Waffen, Störungen beseitigen, Vorrücken und zurückfallen lassen unter Zuhilfenahme der Tornister. Als sich das Unwetter nach etwa vier Stunden aufzulösen begann waren achtzehn Rasankuri tot, drei schwer verletzt und so gut wie jeder mit der ein oder anderen kleineren Blessur bedacht wurden.
Der Panzer, mit dem völlig erschöpften Hexer wurde auf den Rückweg geschickt und Fahrzeuge für die Verwundeten waren unterwegs. Der Fürst wertete die Übung mit den Überlebenden aus, sprach Mängel an.
Da wirkliches Versagen aber vom Sturm selbst bestraft wurden war, blieb nicht viel, was gerügt werden musste.
Der Kampf auf diese Weise war mühsam, verlustreich und alles andere als schnell. Dennoch bedeutete er einen Vorteil von hundert Prozent, gegen einen Feind, der gar keine Möglichkeiten des infanteristischen Agieren innerhalb eines Unwetters hatte. Sicher, schwere Panzer konnten sich theoretisch bewegen, waren durch die Sichtbehinderung aber in ihrer Operationsfähigkeit eingeschränkt. Rasankrifußtruppen krochen durch den Sturm, aber das war immer noch mehr Bewegungsfähigkeit als ein Gegner hatte, der bei solchem Wetter in jegliche Form von Deckung gezwungen wurde. Ganz zu schweigen davon, dass die künstliche Beeinflussung der Gegebenheiten durch einen Hexer, den Kindern der Stadt gezielte Feuerüberfälle erlaubte, bevor der Sturm etwaige Reaktionsversuche verschluckte. Die Überlebenden waren angehalten in natürlichen Stürmen weiter mit dieser Technologie zu üben und ihre erlangten Grundkenntnisse zu verfeinern. Ein jeder von ihnen würde wiederum seinerseits andere trainieren.
Bald schon würden die Dämonen der Wüstenstürme sehr reale Geschwister in ihren Reihen haben.

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  Haus Orsius
Geschrieben von: Kogan - 08-09-2015, 01:08 AM - Forum: Fraktionen, Häuser und Gruppierungen - Antworten (5)

[CENTER]HIER STEHE ICH! HIER BLEIBE ICH! [/CENTER]

[CENTER][Bild: orsiuswappen0mel9ivpah.jpg][/CENTER]

Das Wappen der Familie Orsius setzt sich aus stark reduzierter Symbolik zusammen, deren Erscheinungsform eine umfangreiche Entwicklung durchgemacht hat und heute nicht mehr vollständig nachzuvollziehen ist.
Neueren Ursprungs ist der umgebende Putz aus Helm und Farbenzier, wie er seit dem Krieg der Häuser bei Adel und Nationen üblich ist. Der Helm steht dabei für die militärische Stärke der Familie, die Krone für ihren Herrschaftsanspruch und edle Geburt. Die Flügel sind als Verbundenheit mit dem Imperium zu deuten. Die Farben Schwarz und Gelb bzw. Gold, stellen die Repräsentativfarben dar, wie sie etwa bei feierlichen Anlässen bei der Kleidung der hauszugehörigen Würdenträger zu finden sind. Rot-Schwarz ist jedoch sehr viel häufiger in der farblichen Kombination anzutreffen und stellt die übliche Konstellation bei Uniformen, Kleidung usw. dar.
Das Haussiegel auf dem zentralen Wappenschild ist stark stilisiert und Heraldiker sind sich über die ursprünglich Form nicht ganz einig. Die Bedeutung wird jedoch darin gesehen, dass der seitlich liegende Halbmond eine Befestigung oder ein Bollwerk symbolisiert und der schwarze Kreis das Zentrum, also die Macht des Hauses. Der Ausläufer, wie eine Klaue oder die Spitze eines Krumdolchs geformt, stellt nach Meinung der Experten die Fähigkeit zum Angriff dar, welcher trotz der Verteidigungsposition gegebenen ist und auch um die Befestigung herum erfolgen kann. Verschiedenste, andersartige Deutungen existieren darüber hinaus und gehen von abwegigen bis sehr durchgeistigen Vermutungen, welche sich auf die Mentalität der Hausangehörigen beziehen. Jene, die dem Haus weniger wohl gesonnen sind, machten sich einen unflätigen Scherz daraus in dem Symbol ein Spermium zu erkennen, welches in eine Eizelle eindringt. Eine Verunglimpfung die nach hinten losgeht, denn in der Tat ist das Haus sehr stolz auf sein genetisch hochwertiges Material und die Kraft, welche dem Blut der Orsius auch nach Jahrhunderten unvermindert innewohnt. An dieser gehässig gemeinten Sichtweise des Hauswappens dürften sich die Orsius daher wenig stören.

Die Familie Orsius versteht sich selbst als bedeutendstes, weil ältestes und mächtigstes Adelsgeschlecht auf Koron. Sie führen ihren Stammbaum bis auf die sagenhaften Figuren der ersten Siedler zurück, was sich allerdings so sehr im Bereich der Mythen und Legenden bewegt, dass selbst die Hausangehörigen darin mehr eine Versinnbildlichung edler Abstammung sehen als wirkliche Verwandtschaft. Nichtsdestotrotz lassen jene Ahnenreihen, welche die Wirren von Krieg und Katastrophe überdauert haben und tatsächlich nachprüfbar sind, erkennen, dass die Familie Orsius wahrhaftig altehrwürdig zu nennen ist. Bereits in den Zeiten der ersten Heimführung, als der heilige Septinanus unter den Menschen wandelte ist von einem Mann dieses Namens die Rede, welcher sich der Schar jener anschloss, die das Wort Terras nach Koron brachten. Gemeinhin wird dieser Handelsmann namens Kuluk nefta- nereg (was frei übersetzt als „von“ und „erster der“ bedeutet) Orsius als der erste, beglaubigt erwähnte Ahne der Familie angesehen. In der geehrten Schrift des Titus Tempestra dem Älteren „Die Befreiung des Elban- Sektors“ werden diesem Mann zwei ganze Zeilen gewidmet. Ein Umstand der die Hausangehörigen noch heute mit unaussprechlichem Stolz erfüllt und für viele eine Segnung ist, welche nach ihrem Dafürhalten eine erhebliche Mitverantwortung für den Erfolg des Geschlechts der Orsius darstellt. Der verehrte Text weist Kuluk als einen wohlhabenden Holzhändler aus, welcher erst im Auftrag der imperialen Rückeroberer lokale Hilfstruppen anwarb und diese dann später selber als Heerführer in der Schlacht befahl. Es steht zu vermuten, dass nach der Unterwerfung der heidnischen Eingeborenen, welche sich gegen die Rückeroberer gestellt hatten, die Getreuen mit Besitz und Titeln belohnt wurden. Der Adelsanspruch wird von Orsius entsprechend auf diese Erhebung durch den Heiligen Septianus zurückgeführt und wurde frühzeitig von den offiziellen Prüfstellen de Adeptus Civitas anerkannt. Damit kann sich das Haus nicht nur auf die Erhebung durch einen Heiligen (der diese Handlung in jenen verschwommen Tagen glorreicher Vergangenheit wohl noch nicht als Heiliger, sondern als imperialer Feldheer getätigt haben dürfte) berufen, sondern vermag es auch von sich zu behaupten, das erste Adelsgeschlecht Korons zu sein, welches die Fesseln planetarer Beschränkung hinter sich ließ und auch auf anderen Welten als „von edlem Geblüt“ galt.
Natürlich wurden im Zuge des Sieges Septinauns auch andere Familien in den Adelsstand erhoben. Doch da von diesen Ersten kein Haus mehr existiert, vermag auch niemand Orsius die Privilegien seiner Entstehung abzusprechen.
Letztendlich ein Beweis dafür, dass eine segensreiche Entstehungsgeschichte zwar eine löbliche Sache ist, ohne Geschick, Willensstärke und gewiss auch ein Quäntchen Glück, ein Haus jedoch auch nicht vor der Auslöschung bewahrt.

[CENTER]„Die Familie hat formidable Helden, formidable Schurken und eine unüberschaubare Masse an Taugenichtsen hervorgebracht.
Ihr Erfolg in Politik und Wirtschaft lässt dabei vermuten, dass sie die richtige Mischung aus Brutalität, Korruption, Gier, Entschlusskraft und Fruchtbarkeit gefunden haben,
um sich im Raubfischbecken internationaler und interplanetarer Machtintention als gefräßigster Hai zu etablieren.“
[/CENTER]
[CENTER]Botschafter Guido Thüssenheim über Haus Orsius [/CENTER]

Trotz ihrer Macht war das Haus keineswegs immer auf Rosen gebettet und stand einige Mal selbst am Rand der Vernichtung. Auf Messers Schneide balancierte die Existenz des Hauses während des großen Krieges, als der andauernde Kampf den Familienclan beinahe vollständig auslöschte und Paul Orsius und einige versprengte Familienangehörige verschiedenster Verwandtschaftsgrade die Dynastie faktisch wieder von Null beginnen mussten. Natürlich gab es in der langen Geschichte immer wieder Katastrophen, Krankheiten, Unfälle oder andere Umstände, die einen überproportionale Anzahl an Familienangehörigen töteten. Doch wirklich gefährdet war das Gedeihen des Stammbaums, abgesehen vom Ausbluten während des Kriegs der Häuser, nur zweimal. Einer dieser Vorfälle ist der Grund warum Haus Orsius seinen erbitterten Erbfeind, Haus Siris bis auf Blut hasst.


Vendetta an Haus Siris

Die Fehde mit Haus Siris könnte ihren Ursprung in der einfachen Tatsache haben, dass die beiden größten Häuser Korons in ihrem Buhlen um Einfluss und profitable Positionierung unausweichlich Konkurrenten oder mehr noch, Feinde sein müssen. Natürlich hat zwischen den beiden Titanen unter den Adelsgeschlechtern niemals Freundschaft geherrscht. Doch die Ursache für den tiefsitzenden Hass zwischen den beiden Fraktionen, einem Hass der weder vor Meuchelmord, noch vor offenem Kampf Halt machte, ist auf ein konkretes Ereignis zurückzuführen.
373 vKdH sollte eine Hochzeit die bis dahin nur latent vorherrschende und zwischen einflussreichen Rivalen übliche Konkurrenz beider Häuser beenden. Es sollte eine Allianz entstehen, die beide Parteien zu einem Machtblock zusammenschmieden würde, der Koron III mehr oder minder gänzlich zum Besitz der daraus hervorgehenden Verbindung gemacht hätte.
Der Schritt war dabei nicht etwa überhastet in die Tat umgesetzt worden, sondern bedurfte Jahrzehnte der Planung und Verhandlungen, welche durch die Oberhäupter beider Familien und trotz permanenter Spannungen vorangetrieben wurden. Ulrich Orsius und Denja Siris waren einander versprochen, noch bevor sie das Licht der Welt erblickten. Durch strenge Fortpflanzungsbestimmungen wurde auf beiden Seiten dafür gesorgt, dass die Kinder nur mit den besten genetischen Voraussetzungen diese schicksalhafte Verbindung eingehen und ein Geschlecht wahrhaft edler Nachkommen hervorbringen würden. Nachkommen welche Haus OrsiusSiris nicht nur als völlig neuartiges Konstrukt der Stärke erschaffen, sondern neben den Mitteln auch die Ambitionen beider Machtblöcke fusionieren und zu ungeahnten Höhen tragen sollte. Allein, ein solches Vorhaben war freilich nicht durch eine simple Hochzeit, ganz gleich wie bemerkenswert Braut und Bräutigam auch sein mochten, getan.
Die Heirat sollte lediglich das Siegel unter dem vereinbarten Vertrag sein.
Nicht verwunderlich, dass die im Vorfeld ausgehandelten Konditionen sich peinlichst genau in Details verloren. Firmen und ganze Konzernkomplexe wurden untereinander aufgeteilt und Führungspositionen unter der Prämisse besetzt, dass bald nicht mehr Widersacher auf wirtschaftlichem Schlachtfeld gegeneinander antreten, sondern Verbündete den großen Kuchen Koron untereinander aufteilen würden. Schachfiguren wurden in Stellung geschoben und alles schien letztlich perfekt organisiert zu sein. Lediglich Ulrich und Denja mussten sich das Jawort geben und einander in der ersten Nacht beiwohnen. Das Ereignis wurde in einem Prunk gefeiert, der einer Gouverneursernennung in Nichts nachstand. Paraden wechselten mit Banketten, das junge Paar zeigte sich dem Volk und die Kosten der wochenlangen Festivitäten hätten andernorts die Bevölkerungen von Ländern ernähren können. Der Abend vor der Hochzeit unterschied sich kaum von den vorangegangenen Banketten. Vielleicht abgesehen von der Erschöpfung, durch permanenten Hochstimmung ausgelöst. Die Festivität fand in einem der Wolkentürme statt, welche der obersten Ebene Gohmor entwachsen und mit ihrer Sicht über die beherrschte Welt Symbol des Anspruchs der wahrhaft bedeutungsvollen Individuen sind.
Das Paar an der Spitze der Tafel, die Oberen beider Häuser Seite an Seite. Einstige Rivalen scherzten über vergangene Kämpfe, die man miteinander ausgefochten hatte und die nun lächerlich und kleinlich erschienen. In der grandiosen Kulisse des verglasten Turms, die weiße Wolkendecke als fantastisch vergängliche Landschaft im Hintergrund, richtete sich Melinda Siris, Oberhaupt der Familie der Braut, auf und erhob selig lächelnd ihr Glas. Die Versammelten taten es ihr gleich und nickten anerkennend, als die oberste Siris die Vorzüge des Brautpaares lobte und auf ihr Wohl trank. Die Anwesenden folgten dem Beispiel und ließen die Beiden hochleben.
Doch Melinda war mit ihrem Trinkspruch noch nicht fertig.
Nachdem der Jubel abgebt und die Gläser halb geleert waren, sprach sie mit fester Stimme weiter. So prächtig das Paar auch sei, so schwer wiege die Erkenntnis, dass keine Siris jemals einem Orsiushund die Hand zur Ehe reichen würde. Lieber wolle man sterben, als so einen Frevel an der eigenen Erblinie zuzulassen. Da man das Sterben in den eigenen Reihen allerdings als Verschwendung ansehe, überlassen man diesen Punkten gern dem Abschaum aus dem Hause Orsius.
Bodenlos empört über einen derart unaussprechlichen Diffamie wollten die Angehörigen der Orsius aufspringen, nach den begleitenden Ehrenwachen brüllen, die mitgeführten Zierwaffen benutzen oder die andern notfalls mit bloßen Händen zerreißen.
Doch keiner erhob sich.
Das Gift in den Weingläsern der Festgesellschaft hatte längst seine Wirkung getan und lähmte die Edlen des Hauses. Die Wachen, mehr schmückendes Beiwerk als wirklicher Leibschutz, waren von Agenten der Siris gemeuchelt. Ohne Hast standen die Angehörigen der Braut von ihren Plätzen auf, leerten ihre eigenen ungefährlichen Getränke und verließen den Raum. Den Verratenden, die das lähmende Gift der Hypnospinne langsam aber unaufhaltsam tötete, würdigten sie keines Blickes. Lediglich Denja strich dem zuckenden Ulrich durch das Haar und ließ den silbernen Verlobungsring vom Finger gleiten. Achtlos fiel er auf die Tischplatte, auf das er das Letzte sei was der Strebende schaute.
Diese ruchlose Tat geschah natürlich keineswegs um die Tochter der Siris vor einer Liaison mit einem Orsius zu schützen, sondern allein aus dem Interesse heraus die Macht über Koron an sich zu reißen und als einziges Haus an der Spitze zu herrschen. Orsius Führungselite war nahezu mit einem Schlag vernichtet, Agenten und Günstlinge der Siris saßen an Schlüsselpositionen großer Firmenkonglomerate und in politischen Ämtern. Mit einem einzigen Handstreich waren die Karten neu gemischt.
Die Konspiration war ebenso penibel geplant und meisterhaft ausgeführt wie Orsius es von den Fusionierungsverträgen geglaubt hatte. Als man das Signal erteilte, wurden die Agenten, denen Orsius größtenteils selber den Weg in die verschiedensten Führungspositionen gestattet hatte, aktiv. Verbleibende Angehörige des Hauses wurden plötzlich aus Firmen entlassen, die sie noch vor einiger Zeit geleitet hatten. Hochrangige Politiker sahen sich zum Rücktritt genötigt, Militärs sich auf unbedeutende Positionen versetzt, an der Börse wurden Wertpapiere der Orsius im großen Stil aufgekauft, kurz um: Siris zersetzte das Geflecht der Orsius Infrastruktur wie eine bösartige Säure und eignete sich den Besitz seines größten Konkurrenten systematisch an.
Der Titan war schwer getroffen.
Tödlich getroffen wie man glauben könnte, doch wenn Orsius auch strauchelte, so fiel es doch nicht. Es vergingen entscheidende Stunden in denen Berichte und Beschwerden die Schaltstellen des Hauses erreichten und sich nach und nach ein Bild herauskristallisierte. Man versuchte Entscheidungsträger zu kontaktieren und Krisenstäbe zu organisieren. Als man die Toten im Wolkenturm fand, klingelten, vibrierten und summten tatsächlich alle Kommgeräte in den Taschen der Leichen. Doch dieses Festbankett der Toten wies einen auf, der noch nicht dem heimtückichen Gift erlegen war. Ulrich Orsius war nicht nur die genetische Spitze aristokratischer Zucht, er hatte auch die verschiedensten Lehrmeister gehabt, die ihn in allen nur erdenklichen Künsten unterrichtet hatten. Unter diesen war auch ein Pfahlmönch aus Kartack gewesen, der den Jungen verschiedenste Atemtechniken gelehrt hatte. So war es Ulrich gelungen, durch Anwendung des „Stillen Pfades“ seine Atmung und seinen Herzschalg zu verlangsamen und dadurch die bösartige Wirkung des Spinnengiftes zu hemmen. Dennoch war der angerichtete Schaden furchtbar. Im Laufe der folgenden chatorischen Nacht, während alles und jeder Versuchte zu retten was zu retten war, tat ein hochqualifiziertes Medizinerteam genau das Gleiche. Sie mussten Ulrich Arme und Beine amputieren und auch die Geschlechtsorgane der großen Zukunftshoffnung des Hauses konnten die Ärzte nicht retten. Was bei Tagesanbruch immerhin selbstständig atmen konnte, war kaum mehr als ein Klumpen Fleisch, verstümmelt an Leib und Seele. Es sollte vier Jahre dauern bis Ulrich als augmetische Kreatur, mehr Maschine als Mensch, wieder auf der Bildfläche erschien. Doch in jener Nacht, als die Chirurgen mit dem Schnitter um das Leben des Vergifteten rangen, kümmerte niemanden sonst das Schicksal Ulrichs. Zu sehr war die eilig zusammengekommen Vertrauten und Adligen zweiten Grades damit beschäftigt den Gegenschlag zu organisieren.
Dieser konnte nur lauten: Angriff mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln! Angriff als wäre dies die letzte Schlacht. Denn genau das würde sie bei einer Niederlage sein.
Die Tore der Hauskasernen und Kasamatten spien Soldaten in Rot und Schwarz aus, Panzer rollten über die Hochstraßen Gohmors und Flieger donnerten durch die Transietcanyons der Makropole. Siris hatte natürlich mit einer solchen Reaktion gerechnet und eigene Truppen in Stellung gebracht, unterstützt von Söldnern und PVS- Einheiten, die treu zu ihrem Haus standen. Womit sie nicht gerechnet hatten, war die gnadenlose Entschlossenheit, welche der Ruf nach Vergeltung in den Herzen der Orsiuskämpfer entfacht hatte. In achtloser Wut warfen sie sich gegen die Truppen ihres Gegners und überrannten viele Stellungen im ersten Anlauf, brüllend über die eigenen Gefallenen hinwegspringend.
Um zu verstehen wieso solch offene Feindseligkeiten innerhalb einer imperialen Stadt überhaupt möglich waren, muss man sich die Situation vor Augen führen, wie sie vor dem Krieg der Häuser vorherrschte. Auf Koron im Allgemeinen und in Gohmor im Besonderen, lag faktisch alle Macht bei den Adelsfamilien. Der Gouverneur wurde von ihnen gestellt, entscheidende Politiker und der überwiegende Teil der PVS tanzte an den Fäden der großen Häuser. Die Hausarmeen waren von enormer Größe und bar jeder Reglementierung, was ihre Rechte und ihre Bewaffnung anbelangte. Ganz zu schweigen von dem brütenden Warten, welches aufgeblähten Militärapparaten stets zueigen ist, welche davon überzeugt sind des Einsatzes wegen geschaffen zu sein und nicht um ein Gleichgewicht zu bewahren. Als dieses Pulverfass nun explodierte nahm es das vorweg, was einige Jahrhunderte später den Planeten beinahe entvölkern sollte.
Soldaten marschierten auf den Straßen und rannten gegen die versiegelten Bereiche ihrer Gegner an. Panzer lieferten sich auf den verschiedenen Ebenen gleichermaßen Gefechte, wie sie es in den weiten Ausläufern des südlichen Graslandes, welches heute nur mehr öde Wüste ist, taten.
In einigen Produktionsstätten erhoben sich die Arbeiter gegen die vermeintlich neuen Herren, denn auch die Loyalität vieler niedriger Hausangestellter hatte Siris falsch kalkuliert. Vier Tage lang tobten Schlachten und Scharmützel, waren die wenigen PVS- Truppen, deren Offiziere nicht auf der Seite eines der Häuser standen, nicht in der Lage die Kämpfe einzudämmen. Am vierte Tag endlich erklärte der Adeptus Arbites die Auseinandersetzung für beendet. Würden die Kampfhandlungen nicht augenblicklich eingestellt drohte man an, die Führungsspitzen beider Häuser zu verhaften und an imperiale Stellen zu übergeben, die keinerlei Rücksicht auf Namen, Titel und Vermögen nahmen. Tatsächlich wurde der Gefechtslärm in der Nacht zum fünften Tag weniger und am fünften Tag schwiegen die Waffen. Nicht alle Historiker führen diesen Umstand auf die Drohung des Arbites zurück, auch wenn das Ultimatum gewiss einige Leute in den Kommandostäben mit Furcht erfüllt haben dürfte. Andererseits verfügte der Adeptus kaum über die Mannstärke um sein Vorhaben in die Tat umzusetzen, hätten sich die Häuser widersetzt. Die wahrgenommen Macht des Imperiums begann auf Koron bereits zu diesem Zeitpunkt zu verblassen und zu etwas Sprichwörtlichem zu verkommen. In diesem ersten Auflodern hätte man ein Warnsignal sehen können, verpasste die Gelegenheit aber und tat es als etwas stärkere, aber nicht ungewohnte, Feindseligkeit unter Adelshäusern ab. Einige Geschichtsforscher glauben, dass die Häuser sich unter anderem deshalb so bereitwillig auf die das Machtwort des Arbites reagierten, weil sie sich zu diesem Zeitpunkt in einer annehmbaren Situation befanden. Orsius hatte Rache für den Tod der Vergifteten geübt. Der Ruf nach Vergeltung ist zwar selbst heute noch nicht gänzlich verklungen, doch man hatte soviel Sirisblut vergossen, dass das eigene Gesicht gewahrt bleiben konnte. Darüber hinaus hatte man den anderen genug der okkupierten Anlagen wieder abgenommen, um weiter wirtschaftlich bestehen zu können.
Siris wiederum hatte seinem Gegenspieler die Edelsten geraubt und durch die Demütigung des gesamten Hauses seinen Machtanspruch lautstark verkündet. Außerdem waren noch immer genügend Produktionsanlagen und Posten in seinem Besitz, um die eigene Ökonomie erheblich zu steigern. Die Antagonisten konnten also die Wunden lecken und einander belauern. Immer bereit beim kleinsten Anzeichen von Schwäche beim zuzuschlagen.

Ulrich Orsius wurde erstmals 377 vKdH wieder gesichtet, als er die Führung als Baron ablehnte und Eric Mallun Orsius überließ. Der einstmals schöne Jüngling war zu einer trübsinnigen Zerrbild geworden, welches auf mechanischen Beinen einher schritt und dem krude Apparaturen das Atmen ermöglichen mussten. Ulrich verblieb als Berater des neuen Barons im Hintergrund des Geschehens und zog sich gänzlich aus der Öffentlichkeit zurück. Daher wurde auch nie bekannt wie er zu den Geschehnissen des „Giftbanketts“ stand. Es gab in den Folgejahren noch viele Schlachten gegen Siris. Einige im Verborgenen, viele offen ausgetragen und das Mahnen des Adeptus Arbites schlicht ignorierend. Ulrich hätte an diesen Kämpfen teilnehmen und seinen veränderten Körper als Waffe nutzen können um sich blutige Satisfaktion zu verschaffen. Allein, er beteiligte sich an keinen Gefecht, sondern widmete sich ganz einem anderen Projekt, welches wohl dennoch als Resultat seiner Erlebnisse zu verstehen ist.
Er plante und realisierte den Bau der Burg.


Burg Orsius

Der Hauptsitz der Familie und ihrer Anhänger ist Burg Orsius auch wenn der Begriff "Burg" etwas impliziert dem er nicht im Mindesten gerecht wird. Nicht einmal Palast würde den Ort ausreichend beschreiben. Am ehesten ließe sich der Vergleich zu einer Stadt in der Stadt ziehen. Das Grundbesitz des Hauses ist eine in sich abgeschlossene Arcology, welche sich von der mittleren Ebene bis zur oberen Ebene Gohmors erstreckt und dabei fünfzig Subebenen beinhaltet. Inklusive eigener sakraler Gebäude, Fabriken, Landebahnen, Wohneinheiten, Kasernen, Plätze, Häuserzeilen und Straßen mit den Namen ehrwürdiger Familienmitglieder. Auf den ersten Blick mag man hier einen sonderbaren Anachronismus erkennen, so man sich die Bezeichnung „Burg“ für diesen Ort noch einmal ins Gedächtnis ruft. Bei genauerer Betrachtung lassen sich jedoch durchaus Parallelen zu einer wehrhaften Bastion finden. Ihr Konstrukteur Ulrich Orsius zog Lehren aus den Kämpfen mit Haus Siris, wo Orsius immer wieder dadurch ein Problem entstand, dass seine Niederlassungen über fast alle Bereiche der Makropole verstreut waren. Während die Blutsverwandten sich in ihren Häusern in den oberen Bereichen der Stadt aufhielten, war der Großteil der Bediensteten in den mittleren Ebenen angesiedelt. Truppenteile waren in unterschiedlichen Kasernen untergebracht und eine Koordinierung hatte sich durch überdehnte Kommunikationsketten und Marschwege als schwierig erwiesen. Auch die Einbettung von Orsiusniederlassungen in zivilen Vierteln hatte zum Nachteil gereicht, als Siristruppen strategische Stellungen eingenommen hatten, die auf Grund ihres unmilitärischen Charakters nur unzulänglich zu verteidigen gewesen waren. Ulrich wollte all diese Faktoren beseitigen und die Macht des Hauses konzentrieren wie einen Laserstrahl. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf errichtete er die Burg.
Das Konstrukt ist ein Sinnbild für die militaristische und in den Tagen seiner Erbauung zusehends paranoider werdende, Wesensart des Hauses. Dies lässt sich im Kleinsten, wie im Größten finden. Im Fall des größten Aspekt kann man das an der gesamten Konstruktionsweise der Burg festmachen, die nicht etwa von nachrückenden Generationen erweitert wurde, sondern als massives Gebilde der Widerstandskraft konstruiert, seit seinem Bau unverändert geblieben ist. Zu unterst ist da das Energiekastell, welches auf natürlichem Fels ruht. Die Spitze eines Berges, welcher dereinst das höchste Gebilde des Landes gewesen sein mochte, bevor die Schaffenskraft des Menschen seine Majestät herabwürdigte. Heute dient die künstlich abgeflachte Spitze dem Haus als unnachgiebiges Fundament, etwa auf Höhe der mittleren Ebene.
Auf diesem Plateau ruhen nicht nur die Grundfesten der Burg, sondern auch die zentrale Energieerzeugungseinheit. Hinter kolossalen Mauern aus Stein, Beton und Stahl liegt der Hauptreaktor, welcher die Burg mit 80% der benötigten Energie versorgt. Es ist bezeichnend für Haus Orsius, dass die größte materielle Reserve der Familie nicht etwa in Tresoren lagert, sondern einem praktischen Nutzen zugeführt wird, der so sehr die Art der Familie widerspiegelt. Denn die gewaltige Kuppel, welche den Reaktor umspannt, besteht zur Gänze aus Adamantium. Ebenso Schutz gegen einen internen Reaktorunfall, wie letzte Verteidigungslinie, sollten die Feinde des Hauses jemals die Burg erstürmen.

[CENTER][Bild: burgfinal962vge3u4y.jpg][/CENTER]

Auf dieser Basis erhebt sich die pilzförmige Gestalt der Burg. Natürlich ist von dem Gebilde nicht zu erkennen, da es gänzlich in die Makropole eingebettet ist. Dennoch kann die Sitz innerhalb kürzester Zeit hermetisch vom Rest der Stadt abgeschottet werden und Zugänge, wie Straßen und Transitcanyons, dienen den ausfahren Waffenbatterien als Schusstunnel, welch anrückende Feinde auf weite Entfernung zum leichten Ziel machen. In diesem Alarmzustand kann die Burg autark betrieben werden und bietet dem überwiegenden Teil des eigenen Adelsgeschlechts und wichtigen Hausangehörigen für mehrere Jahrzehnte die Möglichkeit geschützt zu leben. Auf diese Art kann ein nuklearer Angriff ebenso ausgesessen werden wie der Einfall einer Invasionsstreitmacht. Selbst wenn ein Gegner in das Innere der Burg vordringt, sieht er sich einer Konstruktion gegenüber, in der jeder Korridor und jede höher gelegene Galerie darauf ausgelegt ist, dass man einen Eindringling bekämpft. Zwei interne Fabriken können im Fall der Fälle umgehend in Betrieb genommen werden um Munition und Ausrüstung zu produzieren, selbst wenn der Feind schon die ersten Hürden überwunden hat. Ein Fakt welcher die Denkweise des Hauses belegt ist die Möglichkeit, die Abgase dieser Notfallfabriken gezielt in gewisse Bereiche der äußeren Korridore zu leiten und den Feind auf diese Weise zu vergiften. Hinzu kommen geheime Gänge, welche es den Verteidiger erlauben im Rücken des Gegners zu erscheinen, Fallen jeder Art und Stellungsbereiche in Stellungsbereichen. Ulrich Orsius hat seiner Familie nicht nur ein neues Heim errichtet, sondern eine tödliche Falle für all jene, die den Orsius in ihrem eigenen Haus nach dem Leben trachten. Dies schließt auch den Umstand mit ein, dass es keine Türme gibt, welche aus dem Gebirge der Stadt herauswachsen und einen Blick über die Wolken, oder gar in die Stratosphäre gestatten. Die praktischen Gesichtspunkte derartige Schwachstellen auszusparen liegen natürlich auf de Hand. Doch es gibt auch jene, die darin einen Ausdruck der Pein erkennen, welche der große Konstruktor in einem solchen Turm erlebte.
Wohnbereiche für Hausangestellte, Kasernen, Materiallager, Verwaltungen, Archive und so weiter machen den größten Teil der Burg aus. Doch trotz des militärischen und auf Abwehr ausgelegten Charakter des Bauwerkes, kann das Leben darin durchaus angenehm sein und die Quartiere für jene, die den Orsius nahe stehen sind großzügig bemessen und komfortabel eingerichtet. In der Tat ist eine Wohn- und Arbeitsstelle hier sehr begehrt und wird als Privileg gehandelt. Längst ist die Größe des Adelshauses überdies derart angestiegen, dass nicht mehr alle Personen in der Festung Platz finden. Bis auf einen kleinen Bruchteil lebt jedoch der Adel ersten und zweiten Grades, so wie die Altfordern in der Burg. Um den Bedürfnissen der Edlen gerecht zu werden ist die obere Sektion ihnen vorbehalten und entsprechend luxuriös ausstaffiert. Sollte ein Gast die Möglichkeit haben in diesen Bereich einzutreten, so wird ihm auffallen, dass dort zwar alles edel, kostspielig, ja prunkvoll ist, dabei jedoch ein eigentümlicher Pragmatismus Gebot zu sein scheint. So ist eine Lampe auf einem der Gänge zwar sicherlich in edelstes Metall gefasst, doch wo eine Leuchte genügt um den Bereich zu erhellen, wird man auch nur eine vorfinden.
Dieses Konzept zieht sich ebenso durch die gesamte Burg, wie es der Gedanke der Verteidigungsfähigkeit tut. Es gibt prächtige Ahnengalerien und Bankettsäle, repräsentative Empfangshallen und aboretische Exotengewächshäuser mit Pflanzen und Tieren aus allen Winkeln des Imperiums. Doch diese Pracht ist niemals verschwenderisch, zumindest nicht im Vergleich mit ähnlich großen Adelshäusern.

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  Bewerbung Chaos
Geschrieben von: Uzas - 04-11-2015, 05:55 PM - Forum: Das Chaos - Antworten (8)

Name: Uzas Corazon
Alter: 29
Herkunft: Koron
Zugehörigkeit: Momentan sein eigener Herr und Meister/ Abtrünniger imperialer Bürger
Beruf: Ex- Security/ Türsteher / Dealer


Aussehen:
Größe: 1,80m
Gewicht: ca. 80 kg
Haar: lange,blonde, nachhinten gegelte Haare, meistens jedoch natuürlich und etwas heruntergekommen
Augenfarbe: stechend grün
Körperbau: enorm muskulös

Aussehen allgemein :

Corazons Blick zeugt meistens von geistiger Abwesenheit. Er trägt in beiden Ohren große silberne Ohrringe, ein Souvenir an seiner Gangzeit. Unabhängig vom Wetter trägt immer ärmellose Tanktops, sowie eine schwarze Hose mit Armeestiefeln. Die stechenden grünen Augen werden von seiner schwarzen Sonnenbrille, welche er selbst in der Dunkelheit trägt, verdeckt. Corazon ist sehr muskulös, überall auf seinem Körper treten Adern und Venen hervor und das nicht zuletzt aufgrund von unzähligen hormonellen Behandlungen. Seinem Körperbau entsprechend strotzt sein Gang vor Selbstvertrauen. Desweiteren sieht er aufgrund seiner ungesunden Lebensweise mind. zehn Jahre älter aus.

Charakter:

In einem Satz ließe er sich beschreiben mit: Er ist unberechenbar und gefährlich.
Uzas Corazon mangelt es massiv an Geduld und Selbstbeherrschung, was ihm in der Unterwelt von Koron jedoch nicht schadet, sondern eher einen schützenden Effekt hat. Schon öfters hat ihn seine, komplett "in rot getauchte Sicht" , vor dem Tod bewahrt, indem er seine Gegner brutal ermordete, Wut ist seine Waffe. Ein weiterer auffälliger Charakterzug seiner ist das Verlangen nach sexuellen und alkoholischen Ausschweifungen, auch Drogen aller Art sind ihm recht. Gewalt und Ekstase machen ihn glücklich, und er strebt nach immer mehr davon. Grund für diese Suche nach Sex, Drogen und Gewalt ist simple Verdrängung, er traut sich nicht mehr zu schlafen, da er in seinen Träumen von Visionen voller Blut, Knochen und und anderen grausamen Dingen heimgesucht wird und kommt mittlerweile mit nur noch sehr wenig Schlaf aus. Als wäre dies nicht genug hört er imaginäre Stimmen und am Rande seines Blickfelds bilden sich sporadisch tänzelnde Schatten, die aussehen wie antike Runen. Die Tatsache, dass er säuft und auf Konflikt aus ist, machen ihn alles andere als verlässlich, er hat viele Schulden, bei den falschen Leuten und doppelt so viele Feinde. Auch wenn er als streitlustig und unumgänglich gilt und ihm oft gesagt wird er sei psychisch krank, fällt es ihm leicht zu besorgen was er braucht, denn er kennt viele Leute und viele Leute kennen ihn, er spricht viele verschiedene Slangs und weiß was in der imperialen Unterwelt passiert und aktuell ist . Jedoch ist Uzas Corazon kein Irrer der vor sich hinlebt, sondern ein Mann mit Zielen und zwar nicht weniger als der Untergang und die Ermordung der Adelsfamilie Jagara.

Fähigkeiten:

Uzas Corazon ist ein begnadeter Kickboxer, doch seine Kampferfahrung beschränkt sich nicht nur auf Barschlägerein, sondern umfasst auch Messerkämpfe und Bandenkriege, in denen mit Schwertern und Pistolen gekämpft wurde. Er ist allerdings kein besonders guter Schütze. Aufgrund seiner Hormonkuren ist er für einen Menschen überdurschnittlich belastbar hinsichtlich Ausdauer und Kraft, er ist jedoch ein wenig kurzsichtig, wenn auch nicht stark. Auch wenn Corazon sehr lösungorientiert denkt, gehört analytisches Denken nicht zu seinen Stärken. Er kann zwar lesen, aber aufgrund seiner nur sechsjährigen Schulausbildung nur sehr langsam.

Ausrüstung:

Zu seinem Schutz trägt Corazons Ausrüstung nicht wirklich bei, jedoch zu präventiven Maßnahmen : Seine Sonnenbrille, welche er mal einem Kopfgeldjger abgenommen hatte, kann auf Knopdruck auf Wärmebildeinstellung schalten oder auf versteckte Waffen aufmerksam machen (Diese Funkion ist allderings weniger verlässlich). Ansonsten hat er immer, hinten in die Hose gesteckt, seine Machete dabei. Uzas besitzt keine weiteren besonderen Gegenstände.

Biografie:

Uzas Corazon ist der Bastard eines Adeligen des Familienhauses Jagara. Die Informationen bekam er von seinem Onkel der ihn aufzog, bis er er dreizehn wurde. Seine Mutter arbeitete und lebte als Bedienstete im Hause Jagara, sie war eine schöne, zarte Frau und war bemüht ihre Arbeit gut zu erledigen. Dazu gehörte der Dienst an Lord Garcia und die beiden hatten ein gutes Verhältnis, bis zu dem Tag an dem Garcia Corazons Mutter vergewaltigte und somit schwängerte. Von da an vergewaltige er sie täglich, bis er merkte, dass seine Dienerin schwanger wurde. Corazons Mutter merkte dies selbst erst nach vier Monaten, genau wie Garcia. Sie wusste, dass er sie töten würde, er konnte sich diesen Skandal, eine einfache Dienerin u schwängern nicht leisten. Alle würden sofort wissen, dass er der Vater wäre, schließlich kam sie mit keinen anderen Mann in Kontakt außer ihm.
Bevor Garcia handeln konnte, war sie bereits geflohen und im Exil. Sie zog Uzas fünf Jahre lang auf, bis Garcias Leute sie fanden und töteten. Doch sie fanden nicht ihren Sohn, den fand nämlich ihr Bruder, der sich bis zum Tag seines Todes um ihn kümmerte. Auf dem Sterbebett verriet er Uzas die ganze Geschichte und, dass adeliges Blut durch seine Adern floss. Corazon hatte nun niemanden mehr und schloss sich einer Gang an, von da an, sorgte er für sich selbst. In seinem Straßenleben erfuhr er viel Leid und Schmerz, all dies sei die Schuld der Adeligen, dachte er, die ungerechte Verteilung von Wohlstand und Reichtum, die Kriege, der Hunger, die schmerzhafte Erkenntnis , dass er nie wieder mit seiner schönen und heißgeliebten Mutter sein konnte, einfach alles. Mit der Zeit wusste er was er wollte und mit seinem Leben anstellen sollte. Rache.

Früh wurde er in die Untergrundszene von Koron eingeführt und adaptierte auch seine feindselige Umgebung, er wurde immer radikaler und gewaltbereiter, schließlich beging er mit fünfzehn seinen ersten Mord. Ein paar Jahre später, als ein kurzweiliges Erstarken der örtlichen Polizeikräfte aufkam, bekämpfte seine Gang diese anfangs, jedoch erfolglos. Damit kam, wieder mehr Verwaltung und Ordnung in seinen Bezirk (was jedoch alles relativ war) und Corazon war um zu überleben auf einen Job angewiesen und fing an als Türsteher für Szenenklubs zu arbeiten, bei denen er viele neue Kontakte knüpfte. Mit Anfang zwanzig, kamen das erste mal seine Alpträume auf und beraubten ihn seines Schlafs. Er blieb nachts wach und ging in Bars, prügelte sich, suchte die Gesellschaft von Huren und wurde immer aggressiver. In seinen Träumen sah er einen Berg, bestehend aus zusammengehäuften Schädeln, an dessen Spitze, weit oben, die Silhouette eines roten Mannes zu erkennen war. Mit jedem Traum kam der Mann näher und näher bis Corazon ihm gegenüberstand und ihn genau betrachten konnte. Er trug einen grausamen Schädelhelm, an dessen Oberseite ein goldenes okkultes Zeichen prangte. Seine Augenlinsen glühten in unheilvollem rot und er musste aufsehen, die Gestalt war drei Köpfe größer als er. Das absonderlichste war allerdings, dass die Gestalt so nah vor ihm stand, nur wenige Zentimeter von seinen Füßen, aber doch so fern schien. Nach unzähligen Traumbesuchen dieser Gestalt, brachte Uzas den Mut auf zu fragen was der rote Mann, so wie er ihn nannte, wollte. Die Antwort kam in einer testosterongeladenen und grollender Stimme. Blut. Trotz dieser kargen Antwort wurde Corazon euphorisch, ja energiegeladen, etwas wildes durchströmte seinen Körper. Er wachte sofort auf und ging in einen ortsbekannten Fightclub.

Uzas Corazon wusste, auch wenn der rote Mann nicht immer kam, er hatte im Kampf, den er der Familie Jagara ansagen würde, einen mächtigen Verbündeten gefunden.

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  Verschlammte Seitengasse
Geschrieben von: Endrik - 03-19-2015, 01:17 AM - Forum: Die Hütten - Antworten (2)

Von hier kommend


Der Abstieg in die unteren Ebenen und schließlich in die Slums war ereignislos vonstatten gegangen. Anschließend hatte Leonid sie durch das Gewirr der Gassen zum größten Slummarkt in der hiesigen Gegend geführt und sie hier stöbern lassen.
Eine einzige große Ansammlung an schnell errichteten Verschlägen und kleinen Geschäften, vor denen sich unzählige Menschen drängten. Es war laut gewesen, hatte nach ungewaschenen Körpern und feuchter dreckiger Kleidung gerochen und mehr als einmal hatte Endrik den Drang verspürt einem der hier rumstreifenden Ganoven sein Bajonett in den Bauch zu rammen. Am Ende hatter er dem Drang widerstanden und war Leonid gefolgt, der in der Menge hier wie ein Fisch im Wasser zu schwimmen schien. Der Söldner konnte selbiges nicht von sich behaupten. Immer wieder rempelte er andere Passanten an, drängte sich grob durch und versuchte die verärgerten Flüche seiner Mitmenschen zu ignorieren.
Ohne Leonid, der ihm und den anderen Söldnern die vertrauenswürdigeren Händler zeigte und vor denen warnte die ihnen Schrott aufschwatzen wollten, wäre er hier sicher verloren gewesen.
Nicht, dass es einen großen Unterschied gemacht hat. Müll haben wir uns so oder so gekauft.
Der zerschlissene Mantel, den er sich übergezogen hatte, um seinen Kampfanzug zu verstecken roch leicht angegammelt. Endrik wollte lieber nicht wissen wie viele Menschen den schon vor ihm getragen hatten. In eine Armbeuge hatte er sich eine Maschinenpistole geklemmt, Bastard hatte der Verkäufer sie genannt und in den Manteltaschen einige Ersatzmagazine versteckt. Jetzt musste er sich nur noch eine Fünfzehn auf den Mantel schmieren und würde damit zumindest aus einiger Entfernung wie einer der hiesigen Ganger aussehen.
Zusammen standen sie in nun einer verschlammten Seitengasse nahe einem Einstieg in die Wartungsschächte oder die Kanalisation, Endrik wusste nicht mehr was es genau war, und berieten sich über ihr weiteres Vorgehen.
Ich bin ja dafür, dass Leonid und Mbele schon mal runter steigen und auf der Karte schauen, wie wir am schnellsten in das Bloodhandgebiet kommen. Wir anderen lassen alles was wir nicht jetzt direkt brauchen bei ihnen und provozieren mal ein paar Ganger der Bloodhands. Unsere guten Waffen sollten wir vielleicht lieber hier lassen, sonst merken, dass hier irgendein abgekartetes Spiel abläuft. Mitzli, du solltest am besten das reden übernehmen. Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass du den Gossenslang und das ganze andere Gehabe wahrscheinlich am besten rüber bringen kannst. Laura und ich sind dann einfach mal deine Schläger. Ja, so kann man das sagen. Was haltet ihr davon? Und habt ihr vielleicht auch Ideen, wie wir sie genau provozieren können?


- 80 Schekel

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  Abwesenheiten
Geschrieben von: Lexandro Menas - 03-02-2015, 07:36 PM - Forum: Abwesenheiten - Antworten (31)

Leider hats ich jetzt wohl auch mit der Grippe erwischt.

Im Moment bin ich grad nicht wirklich in der Lage mehr als 3 Sätze gerade aus zu schreiben, sry. Werd aber auf den Post schnellstmöglich antworten.

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  Teil 2
Geschrieben von: Lexandro Menas - 02-22-2015, 05:57 PM - Forum: Das Chaos - Antworten (2)

Ziellos wanderte er durch die Gassen, versunken in seinen Gedanken. Auch wenn die Tat für die restliche Welt schon fast in Vergessenheit geriet, war es für Lex immer noch als wäre es erst gestern geschehen. Vom Bandarbeiter mit überdurchschnittlichen Aufstiegschancen und Ehemann zum gesuchten Doppelmörder und ausgestoßenen dessen einziger Besitz ein Gefängnisoverall darstellt.
Durch eine lautstarke Wortmeldung seines Magens wurde er wieder zurück in die Realität geholt. Es gab zwar einige Läden in dieser Gasse, jedoch machte das Gesetz der natürlichen Auslese auch vor Läden in diesem viertel nicht halt - wer seine Waren nicht verteidigen konnte hatte sein Geschäft die längste zeit gehabt. Diebstahl war hier keine wirklich gute Idee, vor allem nicht wenn man Ortsfremd ist und man gar nicht weiß wohin man flüchten sollte. Dieser Gedanke brachte ihn auch darauf, dass er nicht nur Hungrig sondern auch Obdachlos und Pleite war.
Während er darüber nachdachte fiel ihm gar nicht auf, dass er vor dem Geschäft stehen geblieben ist.
Der Verkäufer schätze Lex lage wohl ähnlich ein wie er es selbst tat, als er eine doppelläufige Schrotflinte betont langsam von unter dem Ladentisch hervorholte und sie Demonstrativ begann sie mit einem recht schmutzigen Tuch abzuwischen. Die Botschaft war klar: „Komm nicht auf dumme Gedanken und geh einfach weiter, dann bleibt das Ding auch hier Sauber...“

Man musste schon ein Idiot sein um diesen Wink nicht zu verstehen, und so beeilte Lexandro sich der unausgesprochenen „Bitte“ folge zu leisten und ging betont „bedrohlich“ weiter die stinkende Gasse entlang.
Als er an eine kleine Seitengasse vorbeikam hatte er plötzlich den unbestimmten Drang in die sehr dunkle Sackgasse zu gehen. Das letzte Mal als er diesen fast schon Zwang hatte war bei dem Ausbruch knapp 7 Stunden zuvor, und da hatte es ihm den Hintern gerettet, sodass er sich entschloss diesem Drang widerstandslos nachzugeben – was hatte er auch schon zu verlieren?

Am ende der Sackgasse befand sich eine kleine Tür, die von außen relativ gut von Müllbergen gegen zufällige Entdeckung geschützt wurde. Lexandro steuerte jedoch zielgerichtet auf diese zu und als er davor stand, konnte er mit einem flüchtigen blick erkennen, dass es nach außen keine Türklinke oder ähnliches gab. Gerade als er jedoch genauer nach einem Öffnungsmechanismus suchen wollte schwang diese lautlos von alleine auf.

Er konnte im Inneren nicht außer absolute Finsternis erkennen, jedoch wusste er mit absoluter Sicherheit, dass dahinter seine Zukunft liegen sollte. Mit einem mulmigen Gefühl in seiner Magengegend trat er ein. Nur nebenbei bemerkte er, dass der unheimliche Zwang der ihn leitete verschwunden war.

Es war ein schmaler Gang, gerade so, dass er normal hindurch gehen konnte, jedoch schien es ihm, dass die Proportionen der Wände und Decke, sofern er sie überhaupt durch die schummrige Restlicht dass durch den Eingang fiel überhaupt sehen konnte, nicht wirklich zu dem passen konnte was er mit seinen Augen sah. Außerdem schien sich der Gang jedes mal zu verändern wenn er versuchte die Schwärze am Rande seiner Sichtweite mit seinen Augen zu durchdringen. Und als wäre das noch nicht genug gewesen schloss sich die Eingangspforte ebenso leise von alleine, wie sie sich für ihn geöffnet hatte. Mit einem Schlag war es stockdüster und Lex konnte nicht mehr sagen ob noch 2 Sekunden sich hinter ihm eine Türe befunden hatte.
Alles was ihm nun blieb waren die Eindrücke, die er beim eintreten sammeln konnte sowie das Vertrauen darauf, dass seine innere Stimme und sein Bauchgefühl ihn nicht aus dem Knast befreit hätten nur ihn dann in einem seltsamen Hausflur umkommen zu lassen. Und bei jedem Schritt kam noch der desorientierende Faktor hinzu den die Wände und die Decke bei ihm hinterlassen hatten.

Ohne wirkliche Option auf Flucht, blieb ihm praktisch nichts anderes übrig, als dem ihm gebotenen Weg bis zu seinem Ende gehen zu gehen. Zuerst versuchte Lexandro sich mit beiden Händen an den Wänden links und Rechts zu orientieren, doch nach ein paar Schritten kam es ihm vor, als würden die Wände ein eigenes Spiel mit ihm treiben. Es schien ihm ab und zu als kämen sie aufeinander zu und dass der Gang sich nach 2 Schritte so sehr verjüngen würde dass ein Weitergehen unmöglich wäre, nur um einen Schritt darauf den Kontakt zu beiden Wänden zu verlieren. Als Lex jedoch einen Schritt nach rechts machen wollte um die Distanz zur Wand zu Verringern, stieß er mit seiner Stirn an eben jene vermisste Mauer, die plötzlich gefühlt 20 cm näher zu ihm war als bevor er den Kontakt dazu verloren hatte.
Auf Grund dieser Erfahrungen beschloss er einfach stur gerade aus zu gehen und die Wände so gut es ging zu ignorieren, was alleine schon leichter gesagt als getan war. Es ging immer stur gerade aus durch die Dunkelheit und eine weile später konnte er nicht mehr sagen, ob er erst seit 10 Minuten oder 10 Jahren in diesem Flur unterwegs war. Zusätzlich zu den verwirrenden Wänden kam es ihm jetzt auch noch vor, als würde er einen steilen Berg hinaufgehen, was jedoch in einem Wohnhab innerhalb der Stadt einfach lächerlich wirkte. Irgendwas oder -wer wollte ihn testen schloss er aus den Vorgängen, und so trottete er eher aus trotz denn aus Mut immer weiter in die Dunkelheit hinein bis er plötzlich voll gegen eine Wand lief.
Mit schmerzendem Schädel tastete er sich dem neuerlichen Hindernis entlang bis er auf eine Türklinke traf, die anscheinend in mitten einer Ziegelwand angebracht wurde.

Lexandro war sich fast sicher, dass er diese Klinke finden sollte, und deswegen betätigte er sie.
Schlagartig wurde es hell. Immer noch auf die Dunkelheit eingestellt wurde Lex geblendet und so entging ihm in den ersten Augenblicken, dass er sich in einem Gigantischen Saal befand. Als seine Sehkraft sich langsam wieder einstellte, erkannte er, dass der Gang hinter ihm nur ungefähr 3 Meter betrug der nur stumpf gerade aus verlief. Er konnte jedoch schwören, dass er stundenlang über mehrere Kilometer und Höhenmeter gewandert sein musste. Ebenfalls passte dieser gesamte Raum nicht in das Gebäude, dass er ursprünglich betreten hatte. Im Flur zuvor wurden seine Zweifel und sein ungutes Gefühl durch die Konzentration auf die ungewöhnliche Herausforderungen der Topographie abgelenkt, hier jedoch wurde es ihm zum ersten mal schlagartig bewusst, was das alles nur bedeuten konnte: WARPHEXEREI!

Warphexerei war einer der obersten Todsünden (*ausgenommen Lizenzierte Vertreter der Spezies Mensch, die entweder für das Imperium nützlich oder sonst wie reich genug für eine Duldung waren). Zumindest war das eines der immer wiederkehrenden Themen der politischen Aufklärungsunterrichtseinheiten, die man regelmäßig zu besuchen hatte. Zumeist ging es da um die abartigsten Dämonenschäuslichkeiten die daraus hervorkommen sollten, aber angesichts dieser Pracht und dem Umstand das in den letzten 30 Sekunden ihm noch niemand das Hirn aus dem Schädel gehackt hatte, halfen sich ein wenig zu beruhigen.

Was hatte er den schon zu verlieren? Auf ihn warteten noch 2 weitere Jahre Stasehaft mit anschließender Verwendung als ferngesteuerter Fleischklops. Plus das was er noch bekommen könnte für den Ausbruch sollte man ihn wieder habhaft werden...

Als er sich umsah, konnte er etwa 500 Meter eine Person an einem Ebenholzfarbenen Sekretär sitzen sehen, die Anscheinend versunken war in Papierkram und noch keine Notiz von dem Neuankömmling genommen zu haben schien.

Etwas beruhigt durch den Umstand dass trotz Warpmagie immer noch alle Körperteile an der richtigen Stelle sind und der einzige Andere anwesende hier ein Bürohengst zu sein schien, ging er auf die Person am Schreibtisch zu.
Als diese nicht auf seine Präsenz vor dem Schreibtisch zu reagieren schien, sah sich Lexandro verwirrt um. Auf einem kleinen Schild ca. 1 Meter vor einer Reihe Stühle die in einigen Metern Abstand links vor dem Schreibtisch standen stand ein Schild. Er wunderte sich wie er das alles hat übersehen können als er ein paar Sekunden zuvor genau jenen Weg genommen hatte, der nun eine Art Wartebereich zu sein schien. Er entschloss sich das ganze nochmal genauer anzuschauen und ging zurück zu dem Schild.

Der Inhalt dieses Schildes war ebenso verwirrend wie nichtssagend:

Ziehen Sie eine Nummer. Bitte bleiben Sie hinter der Linie, Sie werden aufgerufen. Achtung für Fahrplanauskünfte bitte an Schalter 3 anstellen!

Als er die letzten Buchstaben gelesen hatte bemerkte er plötzlich einen Ticketautomaten direkt neben dem Schild. Dieser sah zwar aus, als würde er hier schon immer da gestanden haben, jedoch konnte Lex seinen linken Arm darauf verwetten, dass dies nicht so war. Trotzdem beschloss er sich ein Ticket zu ziehen und begab sich dann zum Wartebereich, wo schon eine unbequeme Wartebank auf ihn zu lauern schien.

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  Lexandro Menas
Geschrieben von: Lexandro Menas - 02-22-2015, 01:23 AM - Forum: Das Chaos - Antworten (9)

Name: Lexandro Menas (Spitznahme: Lex)
Alter: 36
Herkunft: Koron
Zugehörigkeit: Abtrünniger Bürger des Imperiums / Chaoskultist
Beruf: ehm. Industriepressenbediener


Aussehen:
Größe: 1,74m
Gewicht: ca. 74 kg
Haar: Haarfarbe, Dunkelbraun, leichter Ansatz von „Geheimratsecken“, vereinzelte graue Haare
Augenfarbe: Braungrün

Allgemein:

Lex Erscheinungsbild ist das eines durchschnittlichen Arbeiters der unteren Klassen. Sein Körper ist durch die harte Arbeit die er im Namen des Imperators an den schweren Industriepressen leistete trainiert, wie aber auch durch die allgegenwärtigen „Unannehmlichkeiten“ mit Narben auf Brust und Armen gekennzeichnet. Ebenso sind seine Hände schwielig. Seine Brust und sein breiter Rücken sind behaart, wobei man nicht von einem Fell reden kann.


Charakter:

Lexandro ist Aufgeschlossen, und sein offenes Wesen macht es ihm auch leicht neue Kontakte zu knüpfen.
Trotz seiner Herkunftstypischen schlechteren Ausbildung und seinem „Wohnsilo“-Slang vermag er sich auszudrücken. Wenn es drauf ankommt beherrscht Lex auch auf ordentlichem Niedergotisch und ein paar Brocken Hochgotisch.Von zu Hause aus wurde immer Wert auf Manieren und Umgangsfprmen gelegt, was auch an ihm haften blieb. Ebenfalls von seinem Elternhaus hat er auch die Eigenschaft nicht einfach alles zu schlucken und Sachen zu hinterfragen, was jedoch im Imperium eine sehr schlechte Idee sein kann, und so lernte er auch früh wann es besser sein kann einfach mal die Klappe zu halten, was man dann doch besser nicht gesehen / gehört hat oder was gar nicht da war...
Manche könnten ihn als Pessimisten bezeichnen, er selbst nennt sich eher desillusionierter Optimist oder Realist, wobei beide Parteien im Imperium recht haben...
Obwohl er sehr trainiert ist, mag er nur Sportübertragungen. Als er mal gefragt wurde, warum er nicht in der Werkssportgruppe aktiver ist, antwortete Lex nur, dass man bei dem ständigen Gehampel sein Bier verschütten würde.
Lexandro ist relativ leicht zufrieden zu stellen, und eher ein Routinemensch der am glücklichsten ist wenn alles so ist wie es war und es sein sollte, mit seinem Magazin in der Hand, der Dose Bier und dem Picter mit seiner Lieblingsserie.




Fähigkeiten:

Sprachen: Hauptsprache: Niedergotisch mit lokalem „Ghettoslang“
Gut: klassisches Niedergotisch
mehr schlecht als recht: Hochgotisch
Allgemein:

Handwerklich begabt, Elektrotechnische Weiterbildungen Absolviert
Erste Hilfe mit Weiterbildung Brandverletzungen und leichte Industrieverletzungen
Standartimperial- Konsolenbediener
Oranisationstalent
Menschenführung
Menschenkentniss
„6. Sinn“ für brenzlige Situationen


Ausrüstung:

Gefängniskleidung
Handtuch

Biographie:

Lexandro Menas wuchs in einem der weniger guten Viertel der Wohnslums im Wohnsolobereich IV / F auf.
Seine Eltern jedoch versuchten stets sich gesellschaftlich und Materiell zu verbessern und waren sehr Fleißig und Umtätig. So war auch ihr Bestreben, dass Lexandro einmal nicht das elende Leben eines Arbeiters teilen musste und herauskam aus der Spirale aus Arbeitsknechtschaft und ewigen Schwanken an der Armutsklippe. Sie investierten jeden zusätzlichen Credit den sie bekamen in seine Ausbildung um ihn irgendwann auf den Weg eines unteren Beamten schicken zu können.
Als jedoch sein Vater bei einem der zahlreichen Unfälle an der Schmelze während seiner Schicht starb, änderte sich schlagartig alles. Anstelle der angepeilten Beamtenkarriere musste er schon im Alter von 15 in der örtlichen Abfallverwertungsanlage Arbeiten um den Lebensunterhalt und seine Wohnung zusammen mit der Mutter halten zu können.
Die Erfahrungen die er dabei sammelte, desillusionierten den Jungen schon früh. So gab er seinen Plan der Verbeamtung auf und konzentrierte sich auf seine Karriere innerhalb seines aktuellen Berufes um wenigstens einen Posten zu bekommen, der nichts mehr direkt mit dem Mist zu tun hatte den er jeden Tag schaufeln musste.
Mit 17 Jahren diente er Pflichtgemäß wie jeder seines Alters seinen Wehrdienst bei der Werksschutztruppe die den Arbites unterstanden. Dort lernte er den Umgang mit den Standardwaffen des Imperiums sowie militärisches Verhalten und -menschenführung und andere Grundlegende soldatische Grundtugenden wie Disziplin und Verantwortungsbewusstsein.
Lex jedoch lag der Waffendrill nicht sonderlich und er war auch ein eher durchschnittlicher Schütze, sodass es ihm gelang sich in den Stab als Unterstützungspersonal in Verwaltungsangelegenheiten versetzen zu lassen.
Nach dem Militärdienst trat er einen Posten bei dem Metallverarbeitungswerk an, in dem sämtliche Arbeiter seines Wohnhabs angestellt sind.
Dort tat er sich durch seine Arbeitsdisziplin hervor, wobei er es bis zum Bandgruppenleiter brachte.
Er heiratete mit 25 seine Nachbarin, die er während seiner Arbeit kennen lernte. Sie arbeitete in der Verwaltung seines Arbeitsverbandes.
Mit den Jahren jedoch wurde für beide das Berufsleben zeitaufwendiger als ihr Privatleben, sodass die Ehe kinderlos blieb und sie beide eher parallel lebten als zusammen. Und damit begann sein Untergang.

Nach 10 Ehejahren wurde Lex immer öfters von seinem übergeordneten Abschnittsleiter zu Weiterbildungen und Überstunden verordnet. Innerhalb seiner Bandgruppe ging schon das Gerücht um dass eine Beförderung wohl unmittelbar ins Haus stand. Eine Zeit lang glaubte dies auch Lex, als er jedoch seine Frau zum Feierabend abholen wollte war ihr Büro schon verlassen. Durch die plappernde Kollegin erfuhr er, dass sie schon vor 2 Stunden von dem Abschnittsleiter abgeholt worden sei.
Verwirrt und beunruhigt ging er zu seiner Wohneinheit die nur ein paar Stockwerke über seinem war, die jedoch schon als besseres Viertel gehandelt wurde. Schon vor der Tür konnte er die Stimmen erkennen, die im Innern sehr viel Spaß miteinander zu haben schienen. Es war die seines Vorgesetzten und seiner Frau.

Trotz seiner eher langweiligen Ehe traf ihn die Erkentnis wie ein Schlag ins Gesicht. All die Überstunden und Weiterbildungen, die Enttäuschung über sein Leben in der Tretmühle, vor dem ihn seine Eltern erfolglos herausholen wollten. All die Extraschichten, um seiner Frau die Geschenke machen zu können waren plötzlich sinnlos.
Leise betrat er die unverriegelte Tür – sie schienen es wohl eilig gehabt zu haben – und griff sich die spitze und schwere Auszeichnung für den effektivsten Abschnitt – den er mitgeholfen hatte zu erarbeiten – und trat ins Wohnzimmer in dem gerade der Chef auf seiner Frau zugange war.

Sie nahm als erstes von ihm Notiz als Lex über den Beiden auftauchte. Mit schreckgeweiteten Augen sah sie wie Lexando mit einem Hieb die Spitze der Auszeichnung tief in den Hinterkopf seines Vorgesetzten trieb. Blutüberströmt brach er auf ihr tot zusammen. Sie sah ihm tief in die Augen fand jedoch nur noch Hass und Verachtung. Lex lies die Auszeichnung in dem Hinterkopf stecken und fing an seine geliebte Frau zu erwürgen.
Wie das Lebenslicht aus ihren Augen wich, wich auch die rasende Wut die sich seiner Bemächtigt hatte und so brannten sich die letzten Sekunden ihrer Existenz für immer in sein Bewusstsein...

Ihm war klar, dass er nun Vogelfrei war und so kehrte er ein letztes mal in sein Hab zurück um ein paar persönliche Gegenstände zu holen um dann ein Neues Leben weit ab dieses Wohnsilos beginnen zu können.
Das Schicksal war ihm jedoch wiederum nicht gewogen. Für die Justiz war recht schnell klar wer für die Bluttat verantwortlich sein musste, und so wurde er bei dem Versuch, diesen Sektor zu verlassen gestellt und verhaftet.
Sein Prozess fand beachtliche Aufmerksamkeit in den Medien, da ein Mord an so einem relativ hochstehenden Mitglied der Produktionskette und seiner Geliebten während dem Bettensport querbeet vom Boulevard bis zu den seriöseren Medien alles bediente was eine Gute Schlagzeile ausmachte.
Dementsprechend wurde es auch eher zu einem Schauprozess, bei dem es nur darum ging, wie das Imperium mit Subjekten wie Ihm umging.
Nach 3 Stunden stand das Urteil fest: 3 Jahre Stasehaft mit schließender Umwandlung in einen Servitor.



Damit hätte eigentlich die Geschichte des Lexandro Menas enden sollen.

Jedoch... Knapp 1 Jahr danach...


Zuerst begann es mit einem knacken und klirren, dass durch die Menschenleeren Gänge des Stasetraktes des Distriktsggefängnises hallte, gefolgt von einem zischen und einem dumpfen Aufschlag. Niemand bemerkte das Erwachen von Gefangener 10815. Der Stasetrakt war einer der am wenigsten aufgesuchten Bereiche des Gefängnisses. Da normalerweise die Frost- und Aufwachriten Servitorgesteuert waren und diese regelmäßig gewartet wurden, benötigte man auch hier weder Wachen noch Wachdrohnen. Und so kam es dass mitten in der Nacht ein Gefangener benommen und noch halbblind von den Staseauswirkungen sich vom Boden aufrappelte und sich an der geborstenen Staseeinheit nach oben zog.

Lex wusste nicht genau wer oder wie oder warum man ihn gerettet hatte, aber in den letzten Monaten war da diese Stimme die mit ihm sprach, die andere, die die immer wiederkehrenden letzten Momente seiner Frau aus den Gedanken verbannten als sie ihn mit den aufgerissenen Augen anstarrte... ihr gehauchtes „bitte nicht“ während sie schon kurz davor war – mit einem Kopfschütteln vertrieb er die Bilder aus seinen Gedanken. Er hatte sie die letzten 10 Monate immer und immer wieder gesehen was als Teil der Stasestrafe auch durchaus so gewollt war. Nur die Stimme half ihm in den letzten 2 Monaten bei verstand zu bleiben. Und an diese klammerte er sich dann mit aller Kraft die er mental aufbieten konnte.
Nun stand er hier und sammelte Kraft während er das letzte mentale Gespräch noch einmal im Kopf durchging. Ein kleiner Teil von Lex meldete sich dabei als nervige kleine Stimme im Hinterkopf die sich fragte ob die „Stimme“ nicht doch Anzeichen von aufkommenden Wahnsinn war – jedoch entschied er sich erst mal anderen Dingen als der Philosophie Vorrang zu geben, zum Beispiel wie er aus dem Gefängnis ausbrechen sollte und andere Kleinigkeiten.
Überraschenderweise wusste er intuitiv in welche Richtung er gehen musste und in welchen Räumen er in dem Menschenleeren Gefängnistrakt die Passiercodes eingeben musste (die er auch mysteriöserweise auswendig konnte). Es schien ihm, als würden seine Schritte von jemanden gelenkt, der weit außerhalb seines Verständnisses liegt, jedoch war er sich ziemlich sicher, dass es nicht der Imperator sein konnte...

Als er durch die halbdunklen Gänge wanderte, schloss er aus den Wegweisern und Beschriftungen, dass er auf dem Weg in Richtung Müllentsorgung 1 war.

Von da aus war es sogar ihm selbst klar was nun passieren musste. Durch die Wartungsröhren der Überdruckabläufe der Anlage konnte man bis zu den Fäkaliensammeltanks und unterirdischen Kloakenverteiler vordringen – vorausgesetzt die Röhren waren nicht gesondert gesichert.
Doch wiederum schien ihm das Glück hold - auf Grund der speziellen Verwendung des Flügels ging wohl niemand von einem Fluchtversuch von einem der dortigen Insassen aus, und so stand nur eine etwas eingerostete Druckluke zwischen ihm und der Freiheit.
Lex folgte der Leitung bis zu ihrem Ende, dass in einen gähnenden Abgrund endete. An der gegenüberliegenden Wand war die Bezeichnung VZ III S zu erkennen, was er noch auf Grund seiner ersten Arbeitsstelle als Verteilerzentrum 3 Süd übersetzen konnte. Er wusste nun auch wo er war und da ein zu langer Aufenthalt in der Kanalisation ein schnelles ekelhaftes Ende bereiten konnte entschloss er sich über den Inspektorenzugang neben der Röhre nach oben zu klettern.
Er kannte das Viertel über ihm und wusste das da oben genauso ekelhafte Tode drohen konnten, doch war es weniger wahrscheinlich dabei in Scheiße zu ertrinken was eindeutig was für sich hatte. Auserdem war das eines der Viertel die von den Arbites mehr oder weniger sich selbst überlassen wurden und dem entsprechend für einen frisch aus dem Knast ausgebrochenen sicherer war als der Ebene 5 Boulevard mit seinen Edelboutiken...

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