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Steinschlosswaffen aus Horning
#1
Hallo Freunde und Nachbarn,

nach längerer Abstinenz nun also wieder etwas Material für euch.
Wie einige vielleicht wissen werden und wie ich ja auch in meinem Kummerkasten berichtet habe, präsentiere ich euch ein paar Mitbringsel aus meiner kleinen Eskapade in Horning. Starten will ich dabei mit etwas, dass auch in Gohmor für Aufmerksamkeit gesorgt hat. Namentlich der Umstand, dass Horning zur Verteidigung seines Hoheitsgebiets auf Streitkräfte aus bewaffneten Mutanten gesetzt hat.
Diese, unter dem Namen die „Befreiten“ bekanntgewordenen Formationen, waren und sind mit sehr einfachen Waffen ausgerüstet, mit Steinschlossgewehren.
Wem diese antiquiert wirkende Waffengattung nichts sagt, eine kurze Erklärung. Diese Waffen folgen dem Prinzip des Vorderladens. Die Treibladung wird in den Lauf gefüllt und verdichtet. Schließend kommt die Kugel dazu. Am hinteren Ende des Laufs ist das Zündloch zu finden, vor welchem die sogenannte Pfanne angebracht ist. Auch hier wird eine kleine Ladung Schießpulver aufgebracht, welche letztlich den Treibsatz im Lauf zündet und so die Waffe feuern lässt. Der Pfannendeckel verhindert vor dem Abfeuern, dass die Zündladung durch Wind oder Bewegung verloren geht. Zieht der Schütze den Abzug, so schnellt der Hahn herunter und aktiviert die Zündladung. Dazu ist am Kopf des Hahns ein Feuerstein befestigt. In den Ausführungen der „Befreiten“ war dies ein künstlich produzierter Funkenstein, aber praktisch funktioniert auch jeder gefundene Feuerstein, wenn man ihn denn entsprechend in Form bekommt.
Der Hahn muss vor dem Abfeuern zurückgezogen und arretiert werden, eine Sicherung der Waffe besteht also nur, im nicht arretierten Zustand.
Soviel zum Funktionsprinzip, ohne dabei zu sehr ins Detail zu gehen.
Das eigentlich Interessante ist der militärische Ansatz hinter diesen Waffen und die Evolution des Umgangs, welchen die „Befreiten“ in nur einem Jahr durchgemacht haben. Warum Horning seine mutierten Hilfskräfte dergestalt ausgestattet hat sollte jedem klar sein. Sicherlich ein Kostenfaktor, denn die Musketen sind sehr viel kostengünstiger und schneller herzustellen, als etwa Laserwaffen. Der wahre Grund liegt jedoch an anderer Stelle. Man will vermeiden, sollte der Krieg eines Tages überstanden sein, dass Horden überbewaffneter Mutanten das einfordern, was ihnen während des Krieges von der Landesführung versprochen wurde. Ein Problem wenn man bedenkt, wie gut sich die Befreiten während nur eines Jahres mit diesen Waffen vertraut gemacht haben. Lehrstunden freilich, die sie mit viel Blut bezahlt haben. Als wir das erste mal auf eine Feuerwand der Mutanten trafen, handelte es sich kaum um mehr als eine grobe Reihe, die viel zu früh feuerte, bei unserem Gegenfeuer floh oder fiel wie die Fliegen und ihre Waffen nicht einmal für einen zweiten Schuss bereit hatten, als unsere Nahkämpfer in ihre Linien krachten. Eine ernstzunehmende Bedrohung sah jedenfalls anders aus. Wir fingen an arrogant zu werden und überließen Feuerlinien aus Mutanten den weniger gut bewaffneten Pilgern und legten uns mir den, nach unserer Auffassung, gefährlicheren Söldnern der Gegenseite an. Ziemlich bald wurden die Trupps der Pilger jedoch regelmäßig zusammengeschossen. Die „Befreiten“ haben schnell gelernt auf welche Entfernung sie feuern müssen und ihre Fähigkeiten im Nachladen und Zielen erheblich verbessert. Bald schon war mit den Burschen nicht mehr zu spaßen und wir bedurften jedes mal vollautomatische Waffen, um ihre Formationen aufzubrechen. Im Verlauf des Feldzuges wurden die Kugeltaschen und Pulverspender gegen Pulverhülsen ausgetauscht. Dabei handelt es sich um, mit Papier umwickeltes Pulver und eine Kugel. Die Dosierung des Pulvers ist auf einen Schuss abgestimmt und muss vom Schützen nicht mehr selber übernommen werden. Er öffnet das obere Ende des Papierröllchens (meist mit den Zähnen) füllt das Pulver und abschließend die Kugel ein. Dies verkürzte die Ladezeit der Mutanten noch einmal spürbar. Natürlich müssen wir uns nichts vormachen. Bei aller Gefahr, die von den Feuerlinien der „Befreiten“ ausgeht, kann ein Maschinengewehr oder ein paar günstig positionierte Schützen mit regulären Sturmgewehren, ganze Kompanien so kämpfender Soldaten auslöschen. Oft genug haben wir das auch getan. Doch auch dahingehend lernten die Mutis dazu und gerade bei den Schlachten in Edos machten sie sich das urbane Gelände gut zu Nutze. Unsere gerieten immer wieder in Hinterhalte, wo von der einen Straßenseite auf uns geschossen wurde und die Linie abgetaucht war, bevor wir richtig reagieren konnten. Oder sie feuerten eine Salve und während wir Gegenwehr leisteten, brachen aus irgendwelchen Verstecken Nahkämpfer hervor.
Mit diesen kleinen Erlebnisberichten will ich euch lediglich vermitteln, dass ein Lasergewehr oder ein herkömmlicher, Gasdrucklader einem solchen Donnerrohr sicher vorzuziehen ist. Wenn Kämpfer aber nur solche Waffen haben um im Feld zu bestehen, dann sollte man nicht unterschätzen, was entschlossene Individuen damit anstellen können.
Zwei von mir geborgene Exemplare habe ich mitgebracht und zeige sie euch hier. Ich rechne nicht wirklich damit, dass Anfragen nach solchen Waffen kommen, außer vielleicht von Sammlern. Falls doch Interesse besteht, dürfte es nicht schwer sein welche zu besorgen. Horning wird im Moment regelrecht damit überschwemmt.
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[Bild: abff54ac43544d989exlf0dr5.jpg][/CENTER]

Dieses vierläufige Stück gehörte zu einem... naja Offizier ist das falsche Wort, da die Kommandoebene von Nichtmutierten aus Horning oder Truzt gebildet wurde. Sagen wir also es gehörte zu einem Unterführer der „Befreiten“ Das Prinzip der Funktionsweise ist wie oben beschrieben, nur eben in Pistolenform. Die vierläufigen Exemplare kamen gegen Ende des Jahres auf und meist führten die Träge dazu eine Nahkampfwaffe. Das Spannen der Hähne mit nur einer Hand scheint umständlich, aber glaubt mir, die Burschen haben sich irgendwann meisterhaft darauf verstanden, während sie mit der anderen Hand einen Knüppel oder einen Säbel schwangen und auf einen eindroschen.

[CENTER][Bild: befreitenmusketgtmhs92v6k.png][/CENTER]

Dieses wenig ansehnliche Gewehr ist nun also die Hauptbewaffnung der Mutantentruppen, die Horning ins Feld schickt.
Nachdem ich hier immer wieder ausgeklügelte Exemplare zur Ansicht hatte, wo man sich über die Griffgestaltung oder die Farbe des Laserschusses auslassen konnte, wirkt es fast schon befremdlich ein so elementares, auf die schiere Funktionsweise reduziertes Stück Waffentechnik zu sehen.
Die Genauigkeit variiert sehr stark und ich habe Situationen erlebt, wo man meinte die Waffen der Gegner würden um die Ecke schießen. Dies ist auch der Grund für die Taktik der Feuerlinie, wo man darauf hofft, dass schon irgendwer irgendwas treffen wird, wenn nur Genug abgeschossen wird. Davon abgesehen gab es unter den Mutis aber auch sehr fähige Schützen, die auf große Entfernung zielgenau getroffen haben. Vorsicht ist also angebracht.

Versteht diesen Betrag weniger als Kaufberatung, wie sonst üblich, sonder mehr als keine Exkursion in die Welt der Dinge, die es da draußen noch so gibt.
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#2
Die Meisten machen den Fehler beim Schießen den Kopf zur Seite zu drehen. Ist irgendwo auch verständlich, denn die Dinger machen einen Haufen Dreck beim Feuern und wenn man das miese Pulver hat, welches die Mutis benutzen, dann kann man schon mal das Auge ruinieren. Wenn in Reihe gefeuert wird, dann ist das auch nicht so wild. Irgendwer wird schon Irgendwas treffen. Wenn man sich aber zum Zielen durchringen kann, dann sind die Teile gar nicht mal so ungenau und man trifft sogar auf was man angelegt hat. Gerade in Hornings Küstenregion ist das größere Problem sein Pulver trocken zu halten. Wenn man auf so einen Donnerstock angewiesen ist, ist es echt ratsam irgendeine Seitenwaffe zu haben.
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#3
Na immerhin haben sie ihnen Steinschlossgewehre und nicht die noch älteren Versionen mit Luntenschloss und Stützgabel ausgegeben.

Haben die Teile schon ein gezogenes Rohre oder ist das innen noch so Glatt wie ein Servitorenhintern?

Unterschätzt die Feuerrate dieser Teile nicht, wenn die Schützen gut gedrillt sind und ihre Griffe im Tiefschlaf beherrschen dann haut so eine Linie knapp alle 8 Sekunden einen Salve raus, dank fertig abgepackter Papierpatronen.

Die Sache mit dem Pulverdampf kann man mit neuerem Pulver, wie es in den Bleispritzen die wir so tagein tagaus nutzen verwendet wird, umgehen. Dass brennt zum einen langsamer ab wodurch das Projektil gleichmäßiger beschleunigt wird und ist wie wir aus eigener Erfahrung wissen fast rauchlos.
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#4
Na huch! Da hat sich ja doch noch jemand zum alten Drudox verirrt. Damit kann ja nun keiner rechnen. Vergib mir also die späte Antwort.

Die Läufe sind gedreht und allgemein ist die Verarbeitung selbst sehr hochwertig. Die Musketen entstanden ja nicht aus Mangel oder aus fehlender Befähigung. Allein die Angst vor den Mutanten war hier Vater des Gedankens. Abstruse Situation, wenn man es einmal recht bedenkt. In Horning fürchtet man die eigenen Hilfstruppen fast so sehr wie den Feind. Berücksichtigt man, dass sie den Mutis nur das Einfachste vom Einfachen zugestehen, dann sind ihre Fähigkeiten echt bewundernswert. Aus Edos gibt es inzwischen Berichte, dass sie Scharfschützen mit Steinschlosswaffen einsetzen und damit recht erfolgreich die Führungsebene von Pilgern und Söldnern ausdünnen. Interessanter Weise halten sie sich mit Angriffen auf die PVS zurück. Die Herren Offiziere sehen darin natürlich die Furcht vor der Überlegenheit der Armee, doch wenn ihr mich fragt sind die Mutis einfach nur clever. Es ist abzusehen, dass der Krieg dem Ende zugeht und die PVS dann wieder die beherrschende Militärmacht darstellt. Da die Mutanten bestrebt sind die zugesicherten Versprechen einzufordern, wollen sie es sich mit den feinen Herren und Damen nicht verscherzen.
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