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  Vega5
Geschrieben von: Die Stimme - 04-19-2017, 10:33 PM - Forum: Der Krallennebel - Keine Antworten

[CENTER]VEGA5[/CENTER]

Von hier kommend...

und von hier kommend...

Das Kugelraumschiff war nicht das größte interstellare Fahrzeug hier, doch es rangierte ganz klar mit im oberen Drittel. Da gab es ein tropfenförmiges Gefährt im matten Silber und einen imperialen Frachter. Letzterer vermutlich das Schätzchen eines Freihändlers, denn von der ursprünglichen Form des Schiffes war nicht mehr viel übrig. Zusätzliche Triebwerke, Geschütze und Wohnsektionen brachen die einstige Symmetrie auf und verliehen dem Frachter etwas Überladenes, was nichtsdestotrotz eine gewisse, wuchtige Schönheit aufwies. Morrsion bemerkte, dass durchaus nicht alle Komponenten menschlichen Ursprungs zu sein schienen. Diese Ketzerei mutete jedoch geradezu lachhaft nichtig an, bedachte man was noch alles vor Anker lag. Der Raumsoldat atmete hörbar aus, während er sich die Nase beinahe am beschlagenen Glas des Zubringers platt drückte. Da war ein Schiff, das er für eines der Eldar hielt. Viel menschliche Erzeugnisse, schlanke Jachten, klobige Bergbauschiffe, Frachter, Kampfschiffe verschiedenster Bauart und verschiedensten Alters. Dazwischen immer wieder wirklich verrücktes Zeug. Etwas das wie eine glitzernde Nebelwolke aussah, zusammengehalten von schimmernden Kraftfeldern. Dahinter das genaue Gegenteil. Ein krudes Konstrukt aus allen möglichen Materialien. Wie ein fliegender Raumschrotthaufen. Es gab etwas, das tatsächlich wie ein schwebender Berg aussah, aus Erde und Stein und mit Bewaldung. Dann eine Struktur aus Kristall. Etwas was zwar wie ein Schiff aussah, doch sich im Vorbeiflug als so flach ausnahm, dass es fast zweidimensional anmutete. Morrison schwindelte und er rieb sich die Augen mit Daumen und Zeigefinger, bevor er wieder hinaus starrte.
Ist das da ein… Der Pilot des Zubringers, welcher ihm erlaubt hatte den Copilotensitz mit Beschlag zu belegen, folgte seinem Blick und grinste. Ein Orkschiff, ja! Aber keine Angst. Die dürfen nicht auf die Station. Zu aggressive Spezies, also solche die sich nicht mal beherrschen könnten wenn sie es versuchten, haben keine Erlaubnis von Bord zu gehen, oder wenn dann nur in sehr kleinen Gruppen und unter ständiger Aufsicht. Sie können Handeln und Besuch empfangen, wenn jemand dämlich genug ist so was zu tun, mehr aber auch nicht. Dem ehemaligen Marineinfanteristen blieb die Spucke weg. Der Pilot merkte es und lachte.Es gibt noch ganz andere Brummer als Orks, was die Aggressivität angeht. Eine Zahnbestie aus der Predimus- Zusammenballung reißt dir beide Arme ab und das ist bei ihnen die freundliche Art der Begrüßung. Wenn er… Morrison winke ab. Schon gut schon gut. Ich hab es kapiert, auch ohne weitere Beschreibungen von dem, was mir irgendwelche Monster so antun können. Der Pilot grinste noch breiter und widmete sich wieder der Steuerung. Der Rauminfanterist betrachtete unbehaglich das hässliche Orkschiff. Es schien nur aus Geschützen, Kratern und Rost zu bestehen. Lediglich ein bösartig grinsender Halbmond wurde augenscheinlich mit gewisser Regelmäßigkeit in giftigem Gelb auf den Rumpf gepinselt. Der Mensch schüttelte kaum merklich den Kopf. Mit den Tau und selbst mit den Kroot hatte er sich abgefunden. So verschieden waren sie am Ende gar nicht. Zumindest was die Tau anbelangte. Es gab gewisse Abweichungen was Religion und inneren Antrieb anbelangte, aber das konnte man vernachlässigen. Dass er nun aber hier war, dass stellte ihn auf ganz andere Weise auf die Probe. Gemeinsam mit Orks und wusste der Imperator was noch, einen Ort teilen. Wenn auch nicht in Frieden, so doch im Einvernehmen die Waffen nicht aufeinander zu richten. Das war schon eine tolle Nummer. Nachdem Morrison Zeit seines Lebens gegen Andersdenkende und Andersartige gekämpft hatte, zu was machte ihn das? Ein Verräter an der imperialen Sache war er in dem Moment geworden, wo er sich geweigert hatte für die Launen seines Kapitäns in den Tot zu gehen. Für einen Ketzer hielt er sich derweil nicht. Denn auch wenn er sich mit Nichtmenschen verbrüdert hatte, so war sein Glaube in den Imperator doch nach wie vor fest und unerschüttert. Doch wie dünn wurde diese Trennlinie, jetzt wo er im Begriff war VEGA5 zu betreten?
Der Zubringer verließ die Route, die ihn am Landering entlang geführt und somit einen Ausblick auf die verankerten Schiffe geboten hatte. Morrison überlegte, welches der gesehenen Raumfahrzeuge wohl zum Piraten Schrekt’Orn gehörte, ohne dass er zu einen gewinnbringenden Ergebnis kam. Er blickte nach hinten, wo der Durchgang zwischen Passagierbereich und Cockpit den Blick auf die vier Tau und eine menschliche Kameradin gestattete. Die Aliens wirkten in sich gekehrt aber gelassen. Sie waren es gewohnt den engen Kontakt mit anderen Spezies zu halten. Auch wenn sie natürlich danach strebten dies unter der Oberhoheit ihres hoch gepriesenen Höheren Wohls zutun. Die Delegation der Tau bestand aus Kir'qath, Draah, Kles'tak und Var. Stabsunteroffizierin Lessema sah so grüblerisch und blass aus, wie er sich fühlte. Waffen hatte niemand mit, jedenfalls keine Schusswaffen. Man hatte ihnen gesagt, dass sie ihre Mordwerkzeuge nicht mit auf die Station nehmen dürften und so hatten sie sie gleich auf dem Schiff gelassen. Ihre Helme trugen die meisten am Gürtel oder hatten sie auf dem Schoß liegen. In der Station gab es Sauerstoff gefüllte Bereiche, wie ihnen der Pilot des Zubringers erläutert hatte. Aber sie waren darüber eingekommen, dass Vertrauen gut, im Falle der Fälle aber Atmen besser war.
Die kleine Fähre schraubte sich am Dockingring empor und überwand ihn. Der dadurch gewährte Blick auf die Station beeindruckte. Das Sammelsurium an Schiffen war schon ein Hingucker gewesen, doch die Station war auch nicht ohne. Als Raumfahrer hatte Morrison schon größere Stationen gesehen, die militärischen Vertreter des Imperiums mit ihrem ästhetischen Mantel aus melancholischer Gotik. Doch das blitzende und leuchtende Gewirr aus farbigen Lichtern und holografischen Werbeanzeigen in den unterschiedlichsten Sprachen machte etwas her. Vor dem Spektakel aus Kaufempfehlungen und Eigennamen, welche ihm nichts sagten aber wohl in sich selbst schon genügend Grund zum Kauf enthielten, flitzten kleine Schiffe hin und her wie geschäftige Insekten. Man musste sich schon wundern, dass im Herzen des Imperiums ein solch florierender Außenposten illegaler Aktivität herrschte. Der Pilot stieß einen Fluch aus und riss das Schiff zur Seite. Ein anderer Zubringer raste so eng an ihnen vorbei, dass Morrison die unzähligen Graffitis auf dem Rumpf erkennen konnte. Aus dem Bordfunkgerät quäkte eine misstönige Stimme und der Pilot schimpfte im schmutzigsten Niedergotisch zurück. Es dauerte eine gute Weile, bis er seine Fassung und sein professionelles Grinsen wieder gefunden hatte. Er murmelte etwas über Bolga- Zwillinge und ihre Flugkünste. Morrison hatte keine Ahnung ob es sich dabei um eine Spezies oder um Personen handelte und grinste nur gequält zurück. Der Zubringer fädelte sich in das Ballette der ankommenden und abfliegenden Kleinsschiffe ein. Die Regeln des Wartens und Fliegens erschlossen sich dem Ex- Soldaten nicht, doch dem Ganzen wohnte Effizienz inne und nach weniger als zehn Minuten teilte ihnen eine weibliche Stimme eine Landerampe zu.

wird fortgesetzt...

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  Schießstände / Trainingsanlagen
Geschrieben von: Die Stimme - 03-30-2017, 06:12 PM - Forum: Gamarai-Kaserne - Antworten (4)

Dampfender Nebel reduzierte die Sicht auf kaum mehr als zehn Meter. Die Hitze ließ die Uniform an den Körpern kleben, die schweren Schutzpanzer der PVSler scheuerten ihre Träger wund, Schweiß sammelte sich unter den Masken, ließ die Sichtgläser beschlagen, topfte in die Augen. Der vordere Soldat hielt inne, hob warnend die Faust. Die neuen ihm folgenden Kameraden gingen in die Hocke und brachten die Gewehre in Anschlag. Der ohrenbetäubende Lärm des Dschungels machte es nahezu unmöglich Geräusche nahenden Feinden zuzuordnen. Erst wenn es zu spät war. Was blieb war die Hoffnung flüchtige Bewegungen wahrzunehmen. Was sich im Grün des Urwaldes bewegte konnte gesehen werden alles andere, ob es nun PVS- Soldaten, Tiere oder feindliche Kämpfer waren, blieben unsichtbar, solange sie sich nicht rührten.
Der Unteroffizier an der Spitze der Gruppe machte zwei schnelle Handbewegungen nach Links und Rechts. Diesen folgten die Soldaten und teilten sich zielstrebig und geübt zu beiden Seiten auf, nahmen Deckung hinter Baumstümpfen und Moos bewachsenen Felsen. Alles wartete unter äußerster Anspannung. Das Bewusstsein naher Gegner zerrte ebenso an den Nerven, wie die Erschöpfung und die Hitze. Der Unteroffizier dirigierte zwei Mann mit knappen Gesten nach vorn. Die beiden schleppten das Schwere Maschinengewehr mit sich. Sie wählten eine Stellung zwischen zwei Bäumen, wo sie zügig begannen die Waffe aufzurichten. Doch noch ehe sie ganz geendet hatten, blaffen Waffen aus dem Dickicht zu ihrer Linken. Die beiden MG- Schützen wurden getroffen und gingen zu Boden. Innerhalb eines Herzschlages verwandelte sich der Dschungel in die Hölle. Ein MG ratterte los, allerdings nicht das der Gruppe. Der Feind war schneller gewesen, hatte seinerseits eine ideale Schussposition ausgewählt und die schwere Waffe aufgestellt. Jetzt brachte er sie mit grauenvoller Wirkung zum Einsatz. Männer und Frauen wurden getroffen. Schreie, Flüche und sporadisches Gegenfeuer. Die geschrienen Befehle des Unteroffiziers gingen im Lärm unter oder wurden ignoriert, weil die Soldaten um ihr Leben kämpfen. Der Feind rückte jetzt geordnet durch das Unterholz vor, zog die Schlinge enger und enger. Zwischen den Gewächsen waren Silhouetten zu sehen, die von Deckung zu Deckung huschten. Hier und da ging ein getroffener Feind zu Boden, doch die Schützen der anderen Seite waren effizienter beim Töten. Mehr und mehr Soldaten aus der Gruppe lagen zuckend oder reglos am Boden. Schließlich waren es nur noch drei, die faktisch Rücken an Rücken fochten.

GENUG!
Brüllte eine elektronisch verstärkte Stimme und nach und nach ebbten die Schüsse ab. Mit einem Kratzen erstarb das vielstimmige Lärmen des Dschungels und die Dunkelheit wurde von Helligkeit durchschnitten. Der nächtliche Himmel flammte unter Neonstrahlern auf. Das künstliche Licht offenbarte die wahre Natur dieses Urwaldes. Tatsächlich waren einige der größeren Pflanzen echte Gewächse, die in großen Kübeln wuchsen, durch Bambusmatten leidlich und Tarnnetze leidlich einem natürlichen Untergrund angepasst. Auch einige der gefallenen Bäume waren echte Vertreter ihrer Art. Der Großteil des Dschungeldekors bestand jedoch aus Kunststoffgewächsen, ein paar Hügeln aus Bausand und Kistenfelsen, die Planen und weitere Tarnnetze gerade so echt aussehen ließen, dass sie bei Dunkelheit und dem Ausstoß der Nebelmaschinen für einigermaßen glaubhaft erachtet werden konnten. Das Stromkoppelzeug, welches Übungsschüsse durch elektronische Impulse für den Getroffenen überaus erfahrbar machten, wurde abgestellt und die Gefallenen erhoben sich ächzend. Die ganze Szenerie war in Halle 7 aufgebaut wurden, welche normalerweise Fahrzeuge beherbergte um Trockenübungen an für die Richtschützen zu absolvieren. Die Halle war nicht nur geräumig genug, ihre Laufwege unter der Decke erlaubten es der Leitung auch das Geschehen zu beobachten und zu kommentieren.
Gruppe 3! Rief die Leitung in Gestalt eines unzufrieden aussehenden Hauptfeldwebel durch eine Megaphon Wie sie vielleicht bemerkt haben sind sie tot. Das fünfte Mal heute, wenn ich richtig mitgezählt habe. Verflucht noch mal, Unteroffizier Fassbinder, was genau haben sie getrieben, als heute Morgen das Sichern einer Patrouille durchgenommen wurde? Beim Thron und allen Heiligen, Herrschaften. Das hat nicht mal was mit Dschungelkampf zu tun, das sind Grundlagen. Sind wir hier im Kindergarten oder was? Der junge Unteroffizier wirkte sehr zerknirscht, was selbst mit angelegter Schutzmaske sichtbar wurde. Ein paar Angehörige der anderen Gruppe konnten sich triumphierende Gesten nicht verkneifen. Der Hauptfeldwebel sah es und ließ seinen Zorn wie ein erboster Rachegott von oben auf sie niedergehen. Was genau gibt es da zu bejubeln, Kameraden? Sie haben ihren Gegner besiegt, herzlichen Glückwunsch. Es hat sie nur vier ihrer zehn Kameraden gekostet und sie haben so viel Munition verschossen, dass man damit den Krieg der Häuser nachspielen könnte. Er wollte wohl noch mehr sagen, seufzte aber nur, als hätte er es mit vollkommen Schwachsinnigen zutun und konsultierte dann das Klemmbrett in seiner Linken.
Sie können sicher sein, dass wir das Spiel morgen noch mal wiederholen. Bis sie es können, meine Damen und Herren. So… 10 Minuten Pause. Aufmunitionieren und danach Bild 4. Angriff auf die Ruine. Angreifergruppe wird geführt von äääh… wieder ein Blick auf das Klemmbrett. Cameron die Verteidiger befehligt Kruger. Ausführung!
Die Soldaten streiften ihre Masken ab und trotteten, in Unterhaltungen vertieft, zum Rand der Halle. Dort konnten sie sich einen Schluck Wasser gönnen und die Magazine ihrer Zwo- Einer mit neuen Platzpatronen auffüllen. Die Signalgeber an den Mündungen der Waffen lösten nur aus, wenn einer der harmlosen Schüsse brach. So konnte ein einigermaßen realistisches Feuergefecht simuliert werden. Zwei Wochen lang diese Scheiße. Murrte ein Gefreiter, während er sich einen Becher Wasser über das hoch rote Gesicht goss. Vier Wochen! Korrigierte ihn eine gedrungene Hauptgefreite, die damit beschäftigt war ihr Magazin neu zu befüllen. Vergiss nicht die zwei Wochen Landungstraining.
Das entsprach allerdings der Wahrheit. Fünf Wochen seit der Verleihung der Medaillen und offiziellen Rückkehr der Zehnten aus Horning. Die Einheit war in großen Teilen zum Tagesgeschäft zurückgekehrt. Die neuen Rekruten wurden gedrillt und ausgebildet, die ganz glatten Grünschnäbel von denen geschieden, die als Fremdweltler bereits Vorerfahrungen im soldatischen Handwerk hatten. Mittlerweile hatte die Zehnte dahingehend ein recht solides Prozedere entwickelt. Der restliche Teil der Truppe übte für einen bevorstehenden Einsatz. Man musste kein Raketenphysiker sein, um zu wissen das es sich wohl um einen Absprung über Urwaldgebiet handelte. Doch was genau ihre Aufgabe sein sollte, war ihnen aus Gründen der Geheimhaltung bisher nicht gesagt wurden. Eine Woche lang hatten sie theoretischen Unterricht im Absolvieren einer Sturmlandung aus Fluggeräten beigebracht bekommen. Eine Woche lang hatten sie täglich sechs Stunden praktisch in der Vorwüste geübt. Dann hatte das Dschungelkampftraining. Vormittags erzählte ihnen ein hünenhafter Catachaner namens Banks was sie im Dschungel alles umbringen konnte, nachmittags trainierten sie im Plastikwald. Tarnen, lautlos bewegen Angriffe auf kleine Gruppen ausführen, Angriffe auf kleine Gruppen abwehren. Im Gelände wie eben, in der Stellung wie jetzt gleich. Für eine Armee wie die PVS, besonders die Gohmors, welche fast gänzlich auf den urbanen Kampf ausgerichtet war, eine arge Umstellung. Nach dieser Trainingseinheit ging es auf den Aktionsschießstand, wo im scharfen Schuss auf bewegliche Zielscheiben geschossen wurde.
Von oben ertönte das Signal und die Gruppen wurden zu je neun Mann auf Finley und Arius verteilt. Das die beiden Mannschaftsdienstgrade die Einheit führten war nichts Besonderes. Jeder hatte einmal das Vergnügen seine Kameraden in der Übungssituation zu befehligen. So sollten die Soldaten darauf vorbereitet werden, bei Ausfall des Gruppenführers selber grundlegende Entscheidungen treffen zu können. Arius ging mit seinen Leuten zur Ruine. Dabei handelte es sich um ein zweistöckiges Gebäude, etwa fünf Meter hoch, dass man aus Betonfertigteilen zusammengesetzt hatte und das die Mitte der Halle dominierte. Während der untere Teil des Hauses rings um geschlossen war, jede Seite mit zwei Fenstern, und eine Seite mit einer Türöffnung und einem Fenster versehen war, bestand das obere Geschoss nur aus zwei Mauern im rechten Winkel, was den Charakter einer Ruine erzeugte. Im unteren Raum lagen Sandsäcke auf zwei Paletten gestapelt. Nachdem die Verteidigergruppe ihre Stellung erreicht hatte, hatten sie zehn Minuten um diese zu befestigen. Neben ihren Gewehren stand ihnen dazu ein MG zur Verfügung. Derweil war es den Angreifern überlassen, sich am Rand der Halle entlang zu bewegen und eine mehrere Richtungen zu wählen aus der sie angreifen würden. Bis jetzt stand es zwei zu eins für die Verteidigergruppen, da die Attacke auf eine befestige Stellung immer schwierig ausfielen.
Nachdem Arius und seine Leute Häuschen erreicht hatten, wurde es wieder Dunkel in der Halle. Nebelmaschinen und Urwaldgeräusche erwachten einmal mehr zum Leben.Übungsbeginn! Schallte es aus dem Dunkel. Verteidiger hat zehn Minuten für Stellungsausbau. Beginnen sie jetzt!

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  Brainstorming Fantasy ForenRPG
Geschrieben von: Kogan - 03-07-2017, 04:57 PM - Forum: Spam und Co - Antworten (16)

Hallo liebe Gemeinde, als ich neulich mal wieder dazu kam ein wenig am Hintergrund Rasankurs zu doktern und darauf rumzudenken, kam ich an einen Punkt, wo ich mich etwas zurück nehmen musste, da die ganze Sache sonst doch zu stark in die Schiene einer Fantasywelt abgerutscht wäre. Nun ist 40K und Koron im Besonderen natürlich auch alles andere als ein Hardcore SicFi Kanon aber wenn auch vieles dehnbar ist, so gibt es eben doch gewisse Grenzen des Machbaren. Wie ich also so der seltener werdenden Angewohnheit des Nachdenkens fröne, komme ich zu dem Punkt, wo ich gedanklich zu fabulieren beginne, wie es denn so aussehen könnte, würde ich ein Fantasy RPG aus der Wiege heben. Momentan tatsächlich nicht mehr als reine Spinnerei und Spekulation, da mir die Arbeit und das RL so an der Zeit nagen, dass ich schon immer zusehen muss, etwas davon für Koron abzuknapsen. (und das liebgewordene Koron natürlich vor allen anderen, ähnlich gearteten Projekten rangiert). Aber in der Zukunft kommt da sicher auch mal wieder ruhigeres Fahrwasser und ein paar Ideen sammeln kann man ja schon mal… nur so zum Spaß. Nur für den Fall das ich irgendwann doch mal die Ressourcen für ein zweites Projekt erübrigen kann.
Und genau da wollte ich euch involvieren. Was sind eure Gedanken und Ideen dazu? Wie sollte ein solches Vorhaben aussehen? Sollte es High- Fantasy oder Low- Fantasy sein? Klassische Spezies wie Zwerg, Orks und Co oder gänzlich neue? Was könntet ihr euch für eine Welt vorstellen. Ich habe selbst so die eine oder andere Idee, die ich auch gern kundtue, wollte aber erst mal unvoreingenommene Einwürfe erlauschen. Das müssen keine großartig ausgereiften Konzepte oder Gedankenkonstrukte sein. Was wolltet ihr immer schon mal in einem solchen Kontext sehen oder was auf gar keinen Fall, was für Bilder habt ihr im Kopf? Ich bin gespannt…

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  Rotkreis Electro: P01 Type – A
Geschrieben von: Drudox - 02-15-2017, 11:19 PM - Forum: Drudoxs weiß Bescheid! - Keine Antworten

[CENTER][Bild: gausspistol51sicfkxtz.jpg]
[/CENTER]
Heute, liebe Freunde und Nachbarn, besehen wir uns ein Exemplar, welches aus einer Familie stammt, die wir bis jetzt gänzlich vernachlässigt haben.
Um dieser schändlichen Missachtung zu begegnen, stelle ich euch heute einen Vertreter vor.
Genauer die P01 Type  A, die der Volksmund wohl als Gaußwaffe bezeichnen würde.
Der Fachmann redet von einer Ferromag. Waffe oder oftmals einfach auch nur Ferro genannt.
Ich muss gestehen, dass ich davon auch nicht so viel Ahnung habe und mir die Nachfolgende Beschreibung der Funktionsweise mehr oder weniger aus ein paar Fachbüchern zusammengeklaut habe. Also, ich versuche es mal so zu erklären, wie ich dieses technische Mamboschambo selber verstanden habe: Die Prototyp P01 Type  A verschießt ferromagnetische (etwas das ich als Laie schlicht als Objekte mit normalen magnetischen Eigenschaften bezeichnen würde, wie etwa Eisen) Hartstoffgeschosse mit Hilfe von Elektromagnetismus. Im Falle unserer P01 wird durch den Lauf elektrischer Strom geleitet, welcher ein Magnetfeld erzeugt, der eine Kugel aus dem Magazin zieht und bis zur Mitte des Laufes beschleunigt.
Man kann sich das ähnlich wie bei einem Katapult vorstellen, welche Kampfflugzeuge beschleunigt und von einem Träger abschießt. Daher darf die Energie nur bis zum Scheitelpunkt aktiv sein, da sie sonst bremsend wirken würde. Im Lauf der P01 sind zehn Spulen hintereinander geschaltet, die das Geschoss quasi weiter geben und die Geschwindigkeit dabei potenzieren.
Bevor wir auf die Vor- und Nachteile dieser Art der Waffentechnik eingehen wollen, will ich euch beschreiben was genau passiert, wenn ich die P01 Type  A auf ein Ziel richte und abdrücke. Als erstes fällt auf, dass ich den Finger für jeden Schuss tatsächlich krümmen muss. Keine Halbautomatik und schon gar keine Vollautomatik. Tatsächlich gibt es elektromagnetische Waffen, die diese Eigenschaften haben, die P01 Type  A gehört jedoch nicht dazu. Einmal Abdrücken also gleich ein Schuss.
Wie bei einem Laser gibt es keinen Rückstoß, wohl aber einen sehr eigentümlichen Knall, wenn das Projektil die Schallmauer durchbricht. Dieser ist jedoch bei weitem nicht so laut wie bei einer Waffe mit Treibladung und kann durchaus als effektive Geräuschtarnung beschrieben werden. Herrscht nicht gerade eine ruhige und laue Nacht, wird sich kaum anhand des Knalls ermitteln lassen, wo sich der Schütze befindet.
So, man schießt also und da wo die Kugel trifft ist für gewöhnlich ein Loch von der Größe der Kugel. Schön und gut, aber das kann mein Laser oder mein Scharfschützengewehr auch, mag nun der ein oder andere sagen. Der Unterschied besteht darin, dass das Loch der P01- Kugel auch in solchen Materialen zu finden sein wird, bei denen der Laser oder das herkömmliche Projektil lediglich den Lack angekratzt haben dürfte. Mit mehreren Kilometern die Sekunde ist die Geschwindigkeit der Kugel extrem hoch und der Einschlag in das Zieles erfolgt mit enormer Penetrationsleistung.
Wenn wir das einmal als maßgeblichen Vorteil betrachten, können wir auf der Haben- Seite weiter dazu zählen, dass die Munition nicht explosiv ist und daher nicht besonders geschützt werden muss. Es sind letztlich lediglich Eisenkugeln von der Größe einer Murmel. Desweiteren gibt es keinen störenden Pulverdampf.
Dem gegenüber steht der hohe Energieverbrauch. Ein Schuss verbraucht in etwa die halbe Leistung einer Standard- Energiezelle eines Lasergewehrs der IA. In den Kondensator- Zellen der P01ist genügend Saft für zwölf Schüsse. Ihr könnte euch also vorstellen, was für eine Energie die Zelle beherbergt. Entsprechend langwierig ist das Aufladen. Es bedarf schon einer ordentlichen Stromquelle. Nix mit der Romantiker der, am Lagerfeuer in die Flammen gehaltenen, Zelle eines Lasergewehrs oder die umweltfreundliche Nutzung von Sonnenenergie. Mit Gauß- Waffen lassen sich, wie bereits erwähnt, zwar hohe Geschwindigkeiten erreichen, die beachtliche Wirkungen auf jede nur denkbare Art von Panzerung aufweißt. Der Widerstand des Umgebungsmediums (in unseren Breiten für gewöhnlich Luft) nimmt jedoch ebenso zu. Das kann bis zur thermischen Zerstörung des Geschosses führen, das bereits beim Abschuss stark erhitzt wird. Soll heißen, selbst eine solche Waffe hat eine Kampfentfernung, die bei der P01 bei 500 Metern liegt, was für eine Pistole durchaus beachtlich ist. Durch die Eigendynamik des sich zerlegendenden Projektils ist die effektive Kampfentfernung jedoch bei etwa 200 Metern anzusiedeln. Was immer noch beeindrucken kann.
In der Pistole selbst findet beim Prozess des Abschusses eine enorme Wärmeentwicklung statt und auch wenn die gesamte Waffe mit Wärme- abführendem Verbundstoff verkleidet ist, kann man sich nach einem intensiven Feuerkampf durchaus das Patschhändchen verbrennen.

Soviel zu dem Für und Wider.
Nun noch ein paar schnelle Sätze zur P01 selbst. Sicherlich ist euch der Zusatz Prototyp im Waffennamen aufgefallen. Etwas was für ein Serienprodukt natürlich sonderbar anmutet. Tatsache ist, dass die Firma Rotkreis Electro die P01 tatsächlich nur als eine Testversion geplant hatte, die Eigenschaften des Endproduktes aber so überzeugen konnte, dass sie ohne weitere Veränderungen in die Serienfertigung ging Der Name zeugt von dieser Ingenieursleistung. Das Trommelmagazin fasst in etwa hundert Kugeln. Die eigentliche Munition stellt also mehr die Energiezelle dar, die sich wie oben erwähnt, schnell verbraucht. Ähnlich wie bei handelsüblichen Laserpistolen wird die Zelle entriegelt und kann dann nach unten entnommen und ausgetauscht werden. Ähnlich simpel ist der Wechsel des Trommelmagazins.
Hebel zurückziehen, Trommel wechseln, zuklappen, fertig.
Den so abgeklappten Lauf kann man auch dazu nutzen um in einer ruhigen Minute die entstandene Wärme schneller abzuführen. Da der Buckel des Trommelmagazins ein Zielen über Kimme und Korn nicht möglich macht, ist die Waffe mit einem Laserpointer und einer Schnittstelle für Hand/Augen- Koordinatoren versehen.
Rotkreis Electro liefert faktisch in das gesamte Imperium, sofern der Planet nicht völlig ab von den Pfaden der Zivilisation versumpft. Der Verkauf erfolgt über Zwischenhändler. Der Preis ist wie zu erwarten nicht von schlechten Eltern. Neuwertig, mit Holster, Ladestation, immerhin fünf Ersatz- Zellen und einem weiteren Trommelmagazin, liegt man bei etwa 5000 Schekel. In manchen Gegenden Korons kann man dafür eine kleine Armee aus Söldnern mehrere Monate lang beschäftigen. Kleiner Trost und Anreiz für Freunde des Bleigießens. Im Paket enthalten ist neben tausend schussfertigen Kugeln, ein kleiner Brennofen und eine Gusszange, mit der man jedes verwendbare Metall einschmelzen und zu neuen Geschossen formen kann. Ein Spaß für die ganze Familie.

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  Auf bösem Grund
Geschrieben von: Die Stimme - 12-14-2016, 11:47 PM - Forum: Die Vorwüste - Antworten (64)

Von hier kommend


Blanke hatte bei seiner letzten Frage gelacht, weniger wegen ihres Inhaltes als vielmehr wegen des Umstandes, dass Kruger damit seinen langen Dienst in der IA vortrefflich illustrierte. Jeder andere Soldat hätte eine Fotoausrüstung einfach mitgenommen und kein weiteres Wort darüber verloren.
Wo kein Kläger da kein Henker.
Aber als jemand, der von den Ausbildern der Armee indoktriniert wurden war, hätte Kruger vermutlich gefragt wie lang er seine Zehennägel schneiden durfte. Natürlich hatte der Leutnant es ihm gestattet und sich auch seinen anderen Fragen sehr eingehend und erschöpfend gewidmet. Ein Password gab es nicht. Was zur PVS gehörte würden die Insassen des Postens erkennen und ihn rechtzeitig anrufen um nach Identifizierung zu fragen. Sie waren keine schießwütigen Neulinge, die auf alles das Feuer eröffneten was ihnen vor die Flinten kam. Wenn jemand auf Streit aus war, so griff er die Posten für gewöhnlich direkt an. Eine einzelne Person würde man nicht grundlos beschießen. Grundriss und Karte der Anlage erhielt er ebenso, wie die Fotos aus der Akte. Das Lager bilde aus der Vogelperspektive ein Quadrat, mit den langen Seiten in Richtung Wüste und Stadt. Die fünf Meter hohen Stahlbetonmauern erlaubten es Schützen sich auf der Krone zu bewegen, wo sie sich von einer mannsdicken Brustwehr geschützt wissen konnten. In jedem Mauersegment gab es eine runde Verdickungen, auf welcher die Geschütze positioniert waren. Das Tor war aus Stahl und konnte nur von innen geöffnet werden. Eine wirkliche Automatik gab es nicht. Blanke hatte angemerkt, dass sich Kruger Enterhaken und Kletterseil mitnehmen sollte, falls man ihm von innen nicht öffnete. Im Zentrum der Anlage erhob sich der Turm. Ein drei Stockwerke hohes Gebäude, welches die Kommunikationstrechnik und die Laserkanone enthielt. Sollte die Mauer wieder erwarten überrannt werden, zogen sich die Verteidiger hier hin zurück. Eine schier uneinnehmbare Festung. War sie verriegelt, konnten die Soldaten mehrere Wochen ausharren, bis Verstärkung eintraf oder die Angreifer es Leid waren sich an der Anlage den Kopf einzurennen. Würde der Turm von innen verriegelt sein, so käme der Kundschafter aus eigener Anstrengung kaum hinein und musste diese Tatsache schlicht so hinnehmen. Ansonsten gab es eine Messehalle, eine Krankenstation, eine Lager- und Technikhalle und vier Unterkunftsgebäude, die aus halbrunden Nissenhütten bestanden und sich um den Turm herum anordneten. Der Funk konnte auch in der Vorwüste bereits gestört werden, da die Magnetstürme und Leuchtnebel der inneren Wüste manchmal in Richtung Meer geweht wurden. Er sollte sich nicht auf das Funkgerät verlassen und zur Not zurück kommen und persönlich Meldung machen oder sehen was man mit der Funkanlage des Postens bewerkstelligen konnte. Wenigstens von Minenfeldern musste er keine Angst haben. Anfangs hatte man versucht die das Vorland zu verminen, doch es hatte sich gezeigt, dass schon bei Stürmen der Kategorie 3 die flach vergrabenen Sprengkörper unschöne Flugeigenschaften entwickelten.
Das alles hatte Blanke ihm mit auf dem Weg gegeben und nun stand Arius am Ende einer Brücke, welche die klaffende Bresche in rostiger Pracht überspannte. Die Morgendämmerung war soeben hereingebrochen, auch wenn das schmutzige Grau des neuen Tages diese Bezeichnung kaum verdient hatte. Wandte er sich auf dem Motorrad um, so konnte er das aufragende Gebirge der Makropole ausmachen, das Dreck in die Luft spie und von Luftfahrzeugen aller Art umschwärmt wurde wie ein Misthaufen von Fliegen.
Auf der Stadtseite der Brücke stand ein Geländefahrzeug der PVS, indem die beiden Gefreiten saßen, die Kruger bis hierher eskortiert hatten. Blutjunge Burschen, die ängstliche Blicke in Richtung Wüste warfen und offenkundig Terra aus ganzer Seele danken, dass sie mit ihrem Kameraden nicht tauschen mussten. In diesem Moment reckte der Fahrer mit aufgesetztem Grinsen den Daumen in die Höhe und wendete dann das Fahrzeug. „Viel Glück und besser du als wir!“ schien die Geste zu sagen.
Arius war allein. Zwischen seinen Schenkeln brummte das Krad 3 im Leerlauf. Es war das Standardmotorrad der PVS, ein Arbeitstier für jegliches Gelände. „Kann alles, aber nichts richtig!“ pflegten die Soldaten zu sagen. Immerhin genügte eine Tankfüllung für den Hinweg und wenn er im Außenposten nicht nachtanken konnte, so hatte er zwei Kanister Treibstoff dabei die garantierten, dass er nicht zu Fuß würde zurücklaufen müssen.
Voraus wütete ein Gewitter am Horizont, blaue und grünliche Blitze zeichneten die tief hängenden Bäuche der Wolkendecke stakkatohaft nach. Die Wüste stand sinnbildlich für all den Wahnsinn und das menschliches Bestreben nach gegenseitiger Auslöschung, kristallisiert zu tausenden und abertausenden Quadratkilometern geisteskranken Ödlandes.
Das Wetter war mörderisch und unvorhersehbar, ebenso wie die wenigen Lebewesen, die diese Gegend ihre Heimat nannten.
Um so selbstzerstörerischer mutete es an, dass Kruger dabei war einen Weg einzuschlagen, den für gewöhnlich nur schwer gepanzerte und bewaffnete Konvois in Angriff nahmen. Er hatte sein Krad, einen Haufen Zusatzmunition, einen Langzeitfilter für seine Maske, Notrationen für vier Tage, ein Einmannzelt mit ABC-Schutzeigenschaften und Vertrauen in den Gottkaiser.

[CENTER][Bild: b4616ecm5x3saz.jpg][/CENTER]

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  Lasergewehr der Imperialen Armee
Geschrieben von: Drudox - 12-13-2016, 11:23 PM - Forum: Drudoxs weiß Bescheid! - Antworten (12)

[CENTER]Das imperiale Lasergewehr, liebe Freunde und Nachbarn.[/CENTER]

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Jeder kennt es, in unserem Gewerbe hat vermutlich auch schon jeder einmal eins in der Hand gehabt und jeder meint alles darüber zu wissen.
Aber ist das wirklich so?
Heute schauen wir also mal auf die Massenware der imperialen Kriegsführung. Oft kriegt man zu hören, dass es auf Koron 3 nicht wirklich viele Lasergewehre gibt, weil die PVS sich bei der Bewaffnung seiner Soldaten auf heimische Projektilwaffen verlässt. Das stimmt in sofern, dass andere Welten, auf denen die Verteidigungsstreitkräfte mit Lasergewehren ausgerüstet werden, sehr viel mehr davon aufweisen.
Es stimmt dahingehend nicht, da dennoch eine unzählbare Masse an den verschiedensten Lasergewehrtypen auf Koron zu finden sind. Das kommt daher, dass eine derart inflationär hergestellte Waffe eine gängige Handelsware ist, sei es auf legalem oder illegalem Weg, weil einige Häuser bei der Ausrüstung ihrer Truppen auf Bewehrtes setzen und nicht zuletzt, weil durch die Befreiung des Planeten, zum Ende des Kriegs der Häuser, von der IA eine fantastische Zahl dieser Waffen auf Koron losgelassen wurde. In der Tat ist das Lasergewehr die ultimative Waffe für den dummen Soldaten. Das ist nicht einmal abwertend gemeint, sondern stellt die bemerkenswerteste Eigenschaft dieses Gewehrs heraus. Es bedarf so gut wie keiner Wartung (immer im Vergleich mit Projektilwaffen) es ist absolut zuverlässig und da es Licht verschießt, welches nicht an die ballistischen Wägbarkeiten einer fliegenden Kugel gebunden ist trifft selbst Gefreiter Dosenkohl sehr wahrscheinlich dort wo er hin zielt. Der Ladevorgang ist simpel und kein zitternder Rekrut kann beim Aufmunitionieren die Patronen in den Schlamm fallen lassen. Hinzu kommen die Vorteile der verwendeten Energiezellen, welche verschiedenste Möglichkeiten des Wiederaufladend erlauben, dazu gleich mehr.
"Aber Drudox", höre ich den Nerd aus der dritten Reihe schreien, "sind Lasergewehre nicht nur bessere Taschenlampen, die kaum einen Kratzer auf der Körperpanzerung hinterlassen?" Ja sind sie, wenn man ein Space Marine ist. Trift jemand eine solche Äußerung und steckt nicht in einer Servorüstung, so ist er ein Narr, der seine Weisheiten aus Groschenheften und Rollenspielrunden hat. Das Lasergewehr ist deshalb seit Anbeginn der menschlichen Expansion ins Weltall so erfolgreich, weil es die optimale Symbiose aus Herstellungspreis, Handhabung, Verfügbarkeit und eben auch Wirkung auf den Feind darstellt.
Legt unser hypothetischer, zitternder Rekrut auf seinen Gegner an, vielleicht weil er durch den Kommissar in seinem Nacken freundlich darum gebeten wird und betätigt den Abzug, so löst sich ein Schuss aus gebündeltem Licht. Begleitet wird dies durch das typische Geräusch eines feuernden Lasergewehrs, was oft als ein Fauchen oder tiefes Zischen beschrieben wird, bei einigen Typen aber kaum mehr als ein vernehmliches Knacken ist. Welche Farbe besagter Schuss hat hängt von der verwendeten Fokuslinse ab. Oftmals ist die Einfärbung rot, damit man den Schuss verfolgen und beim zweiten Versuch nachkorrigieren kann, so man nicht getroffen hat. Natürlich funktioniert das auch in die andere Richtung und ein Schütze verrät seine Position auf diese Weise sehr deutlich. Die Doktrin der IA besteht jedoch meist daraus, dass es genügend Leute gibt die nachrücken, sollte man durch bedauerliche Entdeckung fallen. Einheiten die mehr auf Heimlichkeit geben verwenden entsprechende Linsen, die einen Schuss farblos auf die Reise schicken. Unser Gefreiter schießt nun nicht nur, sondern trifft glücklicherweise auch noch.
Was geschieht nun?
Die destruktive Wirkung des Schusses beruht auf seiner Hitze, welche eine Schutzkleidung beim Gegner erwartungsgemäß betrifft. Stoff fängt Feuer, andere protektierende Materialen schmelzen. Natürlich immer nur zu einem effektiven Punkt, abhängig von Art und Dicke der beschossenen Substanz. Trifft der Laserstrahl auf biologisches Material, etwa bei einem Menschen, einem Tau, Ork oder was auch immer außerhalb der Kategorie, riesiges, Chitin gepanzertes Weltraummonster steht, ist die Wirkung ganz beachtlich. Man könnte glauben, dass der Schuss sich sauber durch das Gewebe brennt und lediglich ein kleines, kauterisiertes Loch zurück lässt, welches einen Ork nicht einmal zum verwundert Gucken bringen dürfte. Tatsächlich kann ein Treffer genau diese Wirkung haben, wenn er den Körper an glücklicher, bzw. unglücklicher Stelle trifft. Ich selbst habe einen Vetter fünften Grades, der erst nach der Schlacht bemerkte, dass er ein sauberes Loch in der Armbeuge hatte. Er machte sich immer einen Spaß daraus den Rauch seiner Pfeife hindurchzupusten. Das allerdings ist eher die Ausnahme als die Regel... also solch ein Durchschuss, nicht das mit dem Pfeifenrauch. Obwohl das wohl auch eher die Ausnahme... ach egal.
Üblicher ist es, so der Schuss auf biologisches Material trifft, dass er dieses in einer exponentiellen Reaktion verdampft. Es kommt zu einer Miniaturexplosion, in welcher Haut und Fleisch vaporisieren wird und das Blut im Bereich des Einschlages zum Kochen kommen kann. Das darf man sich jetzt nicht wie den Treffer eines Bolters vorstellen, bei dem hinterher nur noch die rauchenden Stiefel im Feld stehen aber es gibt in der Tat nicht wenige Berichte darüber, dass ungeschützte Gliedmaßen durch den Treffer eines Lasergewehrs zügig amputiert wurden. Auch schmilzt man sich nicht durch einen Gegner wie bei der Verwendung eines Thermostrahlers, dennoch ist die Wirkung überaus zerstörerisch und wird von Klugscheißern meist nur einmal unterschätzt.
Das Alles ist vereint in einer Waffe, die 10. 000 Schuss abfeuert, bevor sich Mängelerscheinungen bemerken lassen und die Fokuslinse getauscht werden sollte. Das Gewehr hat in seinem versiegelten Inneren so gut wie keine beweglichen Teile und ist derart robust, dass ihm auch die Verwendung als Knüppel nicht sehr schaden wird.
Versucht das einmal mit den handelsüblichen Projektilwaffen.
Oft werde ich nach der effektiven Schussweite eines LGs gefragt. Darauf kann man keine so ganz klare Antwort geben, da diese stark von der Atmosphäre des Einsatzgebietes abhängt. Ein abgefeuerter Schuss gibt seine Energie an die ihn umgebende Luft oder jedes andere, entsprechende Medium ab und verliert seine Wirkung naturgemäß. In dünner, klarer Bergluft wird man um einiges weiter effektiv wirken können, als in einem nebligen Sumpf oder einem Smog geplagtem Slum.
Man könnte sagen: Je dicker die Suppe, je schlaffer der Schuss.
Wer sich diesen Leitspruch auf den Unterarm tätowieren lassen will, ich stelle ihn zur Verfügung.
Kommen wir nun aber einmal zu dem oft beschworenen Mythos der Energiezelle im Feuer. Ihr wisst schon, wie in Die Atomorks des Dr. Fu, wo der strahlenden Held seine leeren E-Zellen in die Flammen des Lagerfeuers schmeißt und sie am nächsten Morgen aus der Asche fischt um wieder auf die Pirsch zu gehen. An der Sache ist ein Fünkchen Wahrheit, auch wenn dem tollen Hecht die Päckchen wohl eher um die Ohren geflogen wären. Tut mir einen großen Gefallen und schmeißt eure Energiezellen bitte, bitte nicht ins Feuer.
Es stimmt, dass die Kontakte so gut wie jede Energiequelle aufnehmen können um die Zellen wieder zu laden. Das ist es, was dieses Gewehr neben allen anderen bereits erwähnten Vorteilen so unglaublich vielseitig macht. Diese Quelle kann die Steckdose sein oder noch besser die Varianten, die mit Solarzellen gekoppelt werden können. Es gibt sogar Fokusierspiegel, welche das Sonnenlicht direkt dafür nutzen. Und in der Tat kann man die Teilen mit den Kontakten voran nah an die Hitze eines Feuers legen und sie damit um einige Prozent wieder auffüllen. Das ist jedoch weder optimal für das Material, noch für die damit gewonnene Energie. So gewinnt man vielleicht fünf oder sechs Schuss, beschädigt die Zelle im schlimmsten Fall aber in gefährlichem Maße. Solche Aktionen stellen wirklich die allerletzte Möglichkeit dar sich im Feld noch ein wenig Munition zu ergaunern.
Die am häufigsten anzutreffende Energiezelle ist die des Typs 2, die Energie für 100 Schuss fasst. Was auch nur eine ungenaue Angabe ist da viele Typen die Stärke des Schusses individuell einstellen lassen können, was natürlich die Anzahl der möglichen Schüsse verringert.
Bedenkt die Größe und das Gewicht einer Energiezelle und vergleicht es einmal mit hundert Schuss herkömmlicher Munition. Den Vorteil muss ich glaube ich niemanden erklären. Andere Typen erhöhen die Anzahl der möglichen Schüsse oder deren Stärke.

Scheint doch alles super zu sein und wahrhaftig kann ich jedem nur empfehlen ein Lasergewehr im Haus zu haben (in Gohmor allerdings ganz unten im Schrank, denn die Waffe fällt unter das Verbot für Personen ohne Sondergenehmigung). Sei es um die die Familie zu schützen, als Standardbewaffnung oder als letzter Ausweg, wenn die anderen Krachmacher alle klemmen. Der Nachteil entsteht dann, wenn es daran geht die Linse auszuwechseln, was nicht mit zwei Handgriffen erledigt ist und nicht umsonst in einer IA Einheit vom Techpriester erledigt wird. Auch wenn der Kontrahent mehr am Leibe trägt als eine Flak- oder normale kugelsichere Weste wird es kribbelig. Das sind allerdings Mankos, die meiner Meinung nach voll und ganz von den Vorteilen aufgewogen werden und wer sein Sparschwein schlachtet und zum alten Drudox kommt, der kann sicher sein, dass wir das Richtige für ihn finden. Ich habe hier gut und gerne 20 verschiedene Typen rumstehen, die jeweils auch noch mal die tollsten Merkmale aufweisen. Da habe ich welche mit Holzgehäuse und Schaft, welche aus gepresstem Kunststoffmüll, sehr farbenfroh das Ganze. Farbe, Größe, Geschmack, hier gibt es alles. Und wer hundert kauft kriegt eins umsonst.

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  Arius Kruger
Geschrieben von: Arius Kruger - 12-12-2016, 06:36 PM - Forum: Einwohnermelde-Liste - Keine Antworten

Name: Arius Kruger
Alter: 27 Standartjahre
Herkunft: Esseos IV
Zugehörigkeiten: PVS
Rang: Gefreiter
Gesinnung/Loyalitäten: imperialer Fanatiker, Militarist

Aussehen:
Auf größere Entfernung könnte man denken, dass Arius einem der Rekrutierungsplakate entstiegen ist, die an jeder Straßenecke für die Armee werben. Durchgestreckter Rücken, mit 190 Zentimetern Körpergröße ideales Gardemaß und dem perfekten Werbegesicht: Kantig, entschlossen, die Nase wie mit einem Lineal gezogen. Dazu noch glatt rasiert, das blonde Haar zu einem strengen Seitenscheitel drapiert und zuweilen einem Lächeln, das nicht wenige Frauen als attraktiv bezeichnen würden. Solange er genügend Abstand beibehält kann sich das schöne Bild auch weiterhin halten. Je näher er aber kommt, desto mehr Risse bekommt die schöne Fassade. Zwar passen die Haltung und Körpergröße, dafür aber sieht man die fehlenden Muskelberge. Stattdessen steht einem ein hagerer, sehniger Mann gegenüber, der auf eine gewisse Art und Weise ausgezehrt und hungrig wirkt. Das kantige Gesicht hat etwas maskenhaftes und erstarrtes an sich, die Entschlossenheit wirkt aus der Nähe eher verkniffen und verbissen, als würde Arius unter permanenter Anspannung stehen. Die Nase und der Seitenscheitel passen dann zum Glück weiterhin in das Bild, welches man aus einiger Entfernung gesehen hat, auch wenn sich erste graue Strähnen ins Haar geschlichen haben. Und auch das Lächeln bleibt aus der Nähe hübsch, man sieht jetzt sogar Arius weiße ebenmäßige Zahnreihen. Wenn man dem Lächeln zu den Augen folgt, verblasst der schöne Schein aber sofort wieder, denn sie werden nicht von diesem Lächeln erreicht. Niemals um genau zu sein. Und es sind die Augen, an die man sich am längsten erinnert. Bleich und tot sind sie, und von einer fast schon unnatürlichen Leere erfüllt, einem nichts bar jeder Emotion oder Regung. Augen, die den Krieg in all seinen Schrecken gesehen haben und daran abgestumpft, ja ausgebrannt, sind und die Schlachtfelder auf denen Arius war, niemals verlassen haben.
Aus der Nähe kann man jetzt auch Arius linken Arm genauer in Augenschein nehmen und feststellen, dass er durch ein bionisches Implantat ersetzt wurde. Imperiale Standartausführung für Soldaten: robust, wartungseffizient und günstig. Dementsprechend sieht er auch wie ein Knochenarm aus, bei dem vergessen wurde Muskelmasse und Haut hinzuzufügen. Sonstige Narben oder Verletzungen sieht man ihm aber nicht an.
Einen festen Kleidungsstil kann man bei Arius Auswahl an Freizeitkleidung nicht feststellen. Je nachdem wo er sich aufhält, wechselt er seine Kleidung, um nicht zu sehr aufzufallen. Meist aber trägt er Rollkragenpullover und Jeans, oder wenn es etwas förmlicher sein soll seine Uniform. An hohen Feiertagen, wenn er zur Kirche geht, kann man ihn aber auch in den klassischen Gewändern und Roben eines Gläubigen sehen. Bestimmte Farbtöne bevorzugt er dabei nicht, sondern sucht sich immer das zusammen, was ihm am passendsten erscheint. Sein einziger ständiger Begleiter ist ein Aquila aus Silber, den er an einer Halskette trägt und nur äußerst ungern ablegt.

Charakter:
Arius ist ein Fanatiker. Seit seiner frühesten Kindheit indoktriniert, ist sein Glaube an den Imperator und das vorherrschende politische System, sowohl auf seiner Heimatwelt, als auch im restlichen Imperium unerschütterlich. Propaganda wird ohne sie zu hinterfragen akzeptiert und seine Gedankenwelt ist von einem krassen Schwarz-Weiß Denken bestimmt. Auf der einen Seite stehen die Gläubigen, die Treuen, das Imperium, um es ganz allgemein auszudrücken, vereint unter der weisen Führung des Gottimperators auf Terra. Auf der anderen Seite steht der Feind. Xenos, Ketzer, Verräter, Dämonenanbeter, mutierter Abschaum jeder Art. Mit ihnen kann es keinen Frieden geben. Mit ihnen darf es keinen Frieden geben. Frieden wird erst herrschen, wenn sie unter dem Stiefelabsatz des Imperiums zerquetscht, durch Stahl und Feuer geläutert wurden. Alles andere wäre Verrat am Imperator und seinem Vertrauen, das er in die Menschheit setzt. Schild und Schwert der Menschheit ist das Militär. So hat Arius es damals in der Schola gelernt, verinnerlicht und schließlich in seiner Zeit in der Armee als eigenes Weltbild übernommen.
Sein ausgeprägtes Elitedenken setzt daher das Militär, besonders in Form der Imperialen Armee, an die Spitze der Gesellschaft, dem sich alles andere unterzuordnen hat. Die vom Militär propagierten Tugenden Kameradschaft, Härte, Kampfgeist, Einsatzbereitschaft, Gehorsam und Pflichterfüllung werden von ihm begeistert ausgelebt und anderen gegenüber propagiert. Manche unterstellten ihm auch schon eine gewisse Neigung zum Kadavergehorsam, auch wenn sich bisher niemand getraut hat ihm das ins Gesicht zu sagen. Militärische Auszeichnungen jeder Art, vom Stählernen Stern bis hinab zum Bronzenen Herz, schätzt er sehr und die Soldaten, die so ausgezeichnet wurden, werden von ihm mit dem ihnen gebührenden Respekt behandelt.
Die Schrecken, die er im Laufe seiner Fleischwolfeinsätze an der Front erlebt hat, haben Arius abgehärtet, aber nicht gebrochen. Er leidet nachts nicht unter Albträumen, kriegt keine Panikanfälle, wenn er plötzliche laute Geräusche hört oder zeigt sonstige Symptome von Kriegsneurosen unter denen viele Soldaten leiden. Scheinbar hat er den Krieg heil verlassen, wenn auch nicht so, wie er ihn einst betrat. Seine Mitmenschlichkeit hat gelitten, denn die Erlebnisse auf den Schlachtfeldern haben ihn erst verroht und dann Stück für Stück ausgebrannt. Arius hat schwere Probleme Beziehungen zu Menschen aufzubauen, die nicht in irgendeiner Weise im Militär sind, denn nur dort fühlt er sich verstanden.
Auch wenn man es Arius vielleicht nicht zutrauen würde, ist er begeisterter Hobbyfotograf, der seinen Fotoapparat auch an die Front mitnimmt, um interessante Schnappschüsse machen zu können. Durch seine Bereitschaft auch Fotos von seinen Kameraden zu machen, die diese dann an ihre Familien schicken können, hat er sich in seiner Einheit einen guten Ruf erarbeitet und zuweilen gibt er seine Schnappschüsse an die Presseabteilung seiner Einheit ab, wenn er das Gefühl hat, dass sie für diese interessant sind.

Fähigkeiten:
Was muss ein Soldat der PVS können? Kämpfen und für den Imperator in der Schlacht sterben. Mit letzterem möchte Arius sich gerne noch etwas Zeit lassen, während er in ersterem gut auftrumpfen kann. Als Veteran jahrelanger Feldzüge der Imperialen Armee hatte er mehr als genügend Zeit Erfahrungen auf dem Schlachtfeld zu sammeln. Besonders nachdem er seinen Dienst in einer Sturmpionierkompanie angetreten hatte, lernte er zusätzlich zum Umgang mit dem Lasergewehr, die Nutzung verschiedenster anderer Waffen, wie Maschinengewehren, Flammenwerfern und ähnlichem, um im Notfall Gefallene an diesen Spezialwaffen ersetzen zu können. Auch den massiven Einsatz von Handgranaten und Sprengladungen, um feindliche Stellungen aufzubrechen und auszuräuchern, gewöhnte er sich damals an und es dürfte daher niemanden groß wundern, dass sein persönliches Motto im Kampf „Feuer tötet“ ist. An Schusswaffen bevorzugt er daher Waffen die große Magazine mit hoher Schussfolge verbinden, um in einem feindlichen Graben jeden Widerstand möglichst schnell zu brechen. Er mag vielleicht nicht der treffsicherste Schütze sein, aber dass muss er als Spezialist für Schussgefechte auf kurzer Distanz auch nicht.
Auch im Nahkampf weiß Arius sich zu wehren, endeten Sturmangriffe auf feindliche Grabenlinien oftmals in einem blutigen Hauen und Stechen, bei dem mit allem was gerade zur Hand war aufeinander losgegangen wurde. Ein gut geschärfter Feldspaten oder für den Notfall auch ein Grabendolch sind daher die Waffen, auf die er sich am meisten verlässt. Aber auch im waffenlosen Handgemenge weiß Arius sich zu behaupten und kann seine Gegner notfalls mit bloßen Händen zu Krüppeln schlagen.
Ansonsten kann er noch als exzellenter Läufer auftrumpfen, der sowohl auf Kurzstrecken, als auch Langstrecken brilliert und das sowohl auf ebener Fläche, wie auch im rauen Gelände. Ein Relikt aus der alten Zeit, als er noch zur Infanterie gehörte und nicht wie jetzt zu den mechanisierten Verbänden, an die er sich immer noch nicht ganz gewöhnt hat.

Ausrüstung:
- PVS-Standardinfanterieausrüstung fast keinerlei Abnutzungserscheinungen
- Maschinenpistole 01.3 / Mpi-01.3 (Bewaffnung für Sturmexperten) fast keinerlei Abnutzungserscheinungen
- Esseos Schema Laserpistole (Eigenanschaffung) gebraucht aber gut gewartet*
- Bajonett scharf geschliffen
- Feldspaten scharf geschliffen
- Feldstecher fast neuwertig
- drei eingeschweißte Ikonen mit Abbildungen von Heiligen übliche Heiligenabbildungen
- eine Ausgabe des Imperialen Infanteristen inspirierende Instruktionen deutliche Gebrauchsspuren
- eine Zusammenfassung der Predigten Sebastian Thors stark abgenutzt und zerlesen
- ein halbes Dutzend Bücher über Militär-, Kultur- und Glaubensthemen leichte Gebrauchsspuren
- Zigaretten&Feuerzeug Feuerzeug ist zerkratzt
- Fotoapparat&Filmrollen(schwarz-weiß und farbig) gebraucht aber gut gepflegt
- Kiste voller Erinnerungsstücke an seine alte Diensteinheit (Bilder, Uniform, Post etc.) in der Wohnung aufbewahrt
- ein Wohnung in den mittleren Ebenen kaum genutzt
- 400 Schekel

*Esseos Schema Laserpistole: Eine vollautomatische Laserpistole mit einer Gesamtlänge von 255mm und einer Lauflänge von 132mm. Das Gewicht liegt bei 1,1 kg und damit im noch akzeptablen Mittelfeld der koronischen Handfeuerwaffen. Das Magazin der Laserpistole wird nicht wie bei vielen andere Pistolen in einen Unterlaufschacht im Griff, sondern in einen Magazinkasten, der direkt vor dem Abzugsbügel liegt, eingeführt. Das Magazin selbst fasst zwanzig Schuss, was angesichts einer Feuerrate von bis zu 1400 Schuss pro Minute nicht viel mehr als ein kurzes Husten ist. Vom Hersteller wird daher auch empfohlen die Waffe nur im Einzelschussmodus zu benutzen. Zwischen den besagten Schussmodi kann man mittels eines Hebels wechseln, der auf der rechten Seite der Pistole oberhalb des Abzugsbügels angebracht ist. Um die im Automatikmodus schwer kontrollierbare Waffe zu stabilisieren, kann das Futteral als Anschlagschaft an der Pistole befestigt werden, wodurch die Handhabung deutlich vereinfacht wird.

Biographie:
Arius Kruger wuchs als jüngster von drei Söhnen einer Beamtenfamilie auf Esseos IV auf. Sowohl sein Vater als auch seine Mutter arbeiteten beim lokalen Ableger des Administratums und konnten damit ihren Kindern eine wohlbehütete Kindheit bieten. Will heißen, es gab immer genügend und gut zu Essen, man lebte in bescheidenem Wohlstand und konnte manchmal sogar in den Urlaub fahren. Mit sechs Jahre wurde Arius schließlich eingeschult und erhielt in den folgenden Jahren eine im Vergleich zum imperialen Durchschnitt sehr gute Bildung. Ab seinem zwölften Geburtstag trat er wie die überwiegende Anzahl der Kinder von Esseos IV einem der staatlich organisierten Jugendverbände bei. Zu dem ideologischem Drill aus Schola kam jetzt noch eine quasi paramilitärische Ausbildung der Jungen. Die Kinder störten sich aber nicht daran, da der Drill geschickt als Geländespiele und Sportübungen getarnt war, bei dem es unter anderem um den Zusammenhalt als Gruppe ging. Nachdem Arius mit 18 Jahren die Schola mit Erfolg abgeschlossen hatte, musste er nur noch seinen zweijährigen Wehrdienst ableisten, ehe er ein Studium beginnen durfte, um dann wahrscheinlich wie auch schon seine Eltern vor ihm beim Administratum zu arbeiten. Durch Propaganda und jugendlichen Übermut motiviert, leistete Arius diesen in einem der Infanterieregimenter begeistert ab und wünschte sich insgeheim auch einmal in den Krieg ziehen zu dürfen, was auf seinem friedlichen Heimatplaneten mehr als nur unwahrscheinlich war. Kurz vor Ende seines Wehrdienstes, als er schon alle Hoffnungen hatte fahren lassen, erhörte der Imperator seine Gebete scheinbar doch. Mehrere Divisionen der Imperialen Armee, landeten auf Essos IV um Verluste und verlorenes Material zu ersetzen. Die PVS öffnete auf Befehl der Adepten des Administratums ihre Lager und teilte Material aus, während unter der Bevölkerung nach Freiwilligen geworben wurde. Wie von den oberen Riegen erhofft war der Andrang an Kriegsfreiwilligen enorm, hatte es doch schon seit Jahrhunderten keinen Krieg mehr auf Essos IV gegeben und die schon seit ihrer Kindheit indoktrinierten Männer wollten sich alle beweisen. Auch Arius meldete sich und wurde in die 33. Infanteriedivision aufgenommen, sehr zum Stolz seiner Eltern, die jetzt mit Stolz sagen konnten, das einer ihrer Söhne sich für die Sicherheit der Bürger des Imperiums aufopferte.
Nachdem die Imperialen Verbände wieder aufgestockt waren, begaben sich in Richtung des nächsten Kriegsgebietes. Während des Transportes wurde Arius zusammen mit allen anderen Neulingen weiter gedrillt und ausgebildet, damit die alten und neuen Truppen möglichst gut zusammenarbeiten würden. Auch die politische und theologische Bildung wurde bei allen Truppenteilen noch einmal intensiviert um die Moral und Kampfbereitschaft zu erhöhen.
Beim Transport durch den Warp kam es jedoch zu Schwierigkeiten und mehrere Transportschiffe, darunter auch das von Arius traten nicht wie geplant in der Nähe des von Tyraniden angegriffenen Planeten Jeravia Prime wieder in den Realraum über, sondern über einer völlig anderen Welt in einem ganz anderem System. Die Welt über der sich die Transportschiffe wiederfanden wurde schließlich als Meran Magna identifiziert. Kurze Zeit später erhielten die Schiffe Nachrichten von der Planetenoberfläche, wo man sie für vom Munitorum gesandten Verstärkungen hielt um einen Aufstand von Separatisten niederzuschlagen. Die Kommandanten der fünf Divisionen entschieden sich nach kurzer Besprechung dafür, nicht wieder Kurs in Richtung Jeravia Prime zu nehmen, sondern zu landen. Zur Sicherheit sendete man noch eine Benachrichtigung an das Departmento Munitorum und bereitete dann die Landung vor.
Die Soldaten landeten genau zur richtigen Zeit, denn die Separatisten brachen gerade durch die überdehnten Linien der Verteidiger und hätten danach auf die Hauptstadt in der sich der Gouverneur aufhielt möglicherweise im Handstreich nehmen können. Otho und seinen Kameraden gelang es den Durchbruch abzufangen und den Feind wieder in Richtung seiner Ausgangsstellungen zurückzutreiben. Danach gruben sie sich ein und bereiteten sich auf den Stellungskrieg vor, der hier schon so lange andauerte. Sturmangriffe der beiden Seiten wechselten sich ab, während die Artillerie die Schlachtfelder Meter um Meter umpflügte, Steine und Beton zu Pulver zermahlte und Wälder und Menschen vollkommen zerfetzte. Und der Herbstregen verwandelte schließlich die Landschaft in Schlammwüsten, die sich in der Wahrnehmung der Soldaten in alle Richtungen endlos weit ausdehnten. Hier erlebte Arius seine Feuertaufe, hier ersoff sein Idealismus eines schönen Krieges im Schlamm der Granattrichter, hier blieb seine Jugend zurück, während er immer weiter ausbrannte, bis seine Augen so tot und leer wie die ihn umgebende Landschaft waren. Zurück blieben nur seine Entschlossenheit und sein Glaube. Stand er denn nicht hier schließlich an der Frontlinie der Menschheit im Kampf gegen all das was sie vernichten wollte? Hatte nicht in den Armeezeitungen gestanden, dass ihre Feinde mit Aliens verbündet waren, sich vom Imperator losgesagt hatten und Götzen anbeteten? War nicht er, seine Einheit, die Imperiale Armee das Einzige das zwischen der Menschheit und der absoluten Barbarei stand? Hatte er während der Ruhepausen im rückwärtigen Raum der Front nicht gesehen, wie dankbar die Menschen ihm und seinen Kameraden gegenüber waren?
Im Lauf der Zeit lichteten sich die Reihen, wurden die Einheimischen nicht nur zu den PVS Verbänden, sondern auch zu den imperialen Einheiten eingezogen. Arius selbst erhielt das Privileg einer der Sturmkompanien beizutreten, die es in seiner Division gab. Elitäre kleine Verbände, die die Aufgabe hatten Schwachpunkte der gegnerischen Verteidigung anzugreifen, zu durchbrechen und dann schnell in den rückwärtigen Raum vorzustoßen, um den gegnerischen Nachschub abzuschneiden, während die reguläre Infanterie parallel dazu übrig gebliebene stark verteidigte Widerstandsnester niederkämpfte. Die Verlustraten unter den Soldaten waren bei solchen Einsätzen wie zu erwarten hoch, trotzdem gab es immer mehr als genug Freiwillige, die durch die bessere Verpflegung, die Ruhezeiten weit im rückwärtigen Raum und dem Status eines elitären und eingeschworenen Verbundes gelockt wurden. Die Ausbildung war wie zu erwarten für Arius und seine Kameraden hart und fordernd. Sie lernten mit verschiedensten Waffen umzugehen, um die Rolle von Gefallenen und deren Spezialwaffen zu übernehmen, den Einsatz als kleine gut aufeinander eingespielte Trupps und ein aggressives und eigenständiges Verhalten im Kampf.
Nach Beendigung seiner Ausbildung wurde Arius Kompanie während der nächsten zwei Jahre an verschiedensten Frontabschnitten eingesetzt. In dieser Zeit verlor er schließlich auch seinen linken Arm durch Granatsplitter und erhielt in einem Hospital seine Prothese.
Die Entscheidung brachten schließlich die ursprünglich erwarteten Imperialen Verstärkungen, die mit weit über einer Millionen Mann landeten, darunter vielen mechanisierten Verbänden und starken Fliegeraufgeboten. In der folgenden 80 Tage Offensive gelang es den Loyalisten die Verteidigungslinien der Rebellen zu durchbrechen und diese immer weiter zurückzutreiben. Die endgültige Entscheidung brachte schließlich die Imperiale Raumflotte, die in einer spektakulären Demonstration ihrer Macht die Hauptstadt von einer der Separatistennationen in einem konzentrierten Lanzenschlag vernichtete. Innerhalb der nächsten zwei Tage kapitulierten alle verbliebenen Rebellen angesichts solch einer Übermacht bedingungslos. Nach fünf Jahren war der Krieg endlich vorbei.
Die Offiziere der 33. Infanteriedivision wurden anschließend für ihre Leistungen in den Erbadel des Planeten befördert und ihr Verband in die PVS eingegliedert, der zu diesem Zeitpunkt schon zu über 70% aus Einheimischen bestand. Arius selbst beantragte seine Entlassung aus der Armee, da er keinerlei Interesse daran hatte auf diesem Planeten zu versauern. Mithilfe seiner Abfindung finanzierte er sich ein Pilgerreise, die ihn über mehrere Welten führte und schließlich auf einer unbedeutenderen Schreinwelt endete, auf der einst ein Schüler Sebastian Thors die Menschen gelehrt hatte. Nachdem er so seine Pilgerreise erfolgreich abgeschlossen hatte, ihm aber tiefergehende religiöse Einsichten nicht gekommen waren, kaufte er sich von seinem restlichen Vermögen ein Ticket zum nächsten erreichbaren Planeten, Koron III.
Dort ließ er sich mehr aus finanzieller Not, als aus freiem Willen als Bürger registrieren und trat der PVS bei, da der Beruf des Soldaten der einzige war, den er vorweisen konnte.
Seine Dienstzeit verbrachte er bisher als Teil der Grundbesatzung auf dem Kasernengelände in Gohmor selbst, da der Großteil der Einheit sich in Horning im Einsatz befand. Seine bisherige Freizeit hingegen nutzte er zum einen, um Museen und Bibliotheken und zum anderen um die Vergnügungsmeilen mit ihren Kabaretts, Tanzclubs und überreizten Menschenmassen zu besuchen. In dieser Umgebung konnte er Kontakte knüpfen, besonders zu reaktionären und proimperialen Veteranenverbänden und paramilitärischen Gruppierungen, zu denen er sich nahe gezogen fühlt. Und so wartet Arius auf seinen ersten Einsatzbefehl in der Kaserne am Meer.

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  Arius Kruger
Geschrieben von: Arius Kruger - 12-11-2016, 04:22 PM - Forum: Bewohner Korons - Antworten (5)

Name: Arius Kruger
Alter: 27 Standartjahre
Herkunft: Esseos IV
Zugehörigkeiten: PVS
Rang: Gefreiter
Gesinnung/Loyalitäten: imperialer Fanatiker, Militarist

Aussehen:
Auf größere Entfernung könnte man denken, dass Arius einem der Rekrutierungsplakate entstiegen ist, die an jeder Straßenecke für die Armee werben. Durchgestreckter Rücken, mit 190 Zentimetern Körpergröße ideales Gardemaß und dem perfekten Werbegesicht: Kantig, entschlossen, die Nase wie mit einem Lineal gezogen. Dazu noch glatt rasiert, das blonde Haar zu einem strengen Seitenscheitel drapiert und zuweilen einem Lächeln, das nicht wenige Frauen als attraktiv bezeichnen würden. Solange er genügend Abstand beibehält kann sich das schöne Bild auch weiterhin halten. Je näher er aber kommt, desto mehr Risse bekommt die schöne Fassade. Zwar passen die Haltung und Körpergröße, dafür aber sieht man die fehlenden Muskelberge. Stattdessen steht einem ein hagerer, sehniger Mann gegenüber, der auf eine gewisse Art und Weise ausgezehrt und hungrig wirkt. Das kantige Gesicht hat etwas maskenhaftes und erstarrtes an sich, die Entschlossenheit wirkt aus der Nähe eher verkniffen und verbissen, als würde Arius unter permanenter Anspannung stehen. Die Nase und der Seitenscheitel passen dann zum Glück weiterhin in das Bild, welches man aus einiger Entfernung gesehen hat, auch wenn sich erste graue Strähnen ins Haar geschlichen haben. Und auch das Lächeln bleibt aus der Nähe hübsch, man sieht jetzt sogar Arius weiße ebenmäßige Zahnreihen. Wenn man dem Lächeln zu den Augen folgt, verblasst der schöne Schein aber sofort wieder, denn sie werden nicht von diesem Lächeln erreicht. Niemals um genau zu sein. Und es sind die Augen, an die man sich am längsten erinnert. Bleich und tot sind sie, und von einer fast schon unnatürlichen Leere erfüllt, einem nichts bar jeder Emotion oder Regung. Augen, die den Krieg in all seinen Schrecken gesehen haben und daran abgestumpft, ja ausgebrannt, sind und die Schlachtfelder auf denen Arius war, niemals verlassen haben.
Aus der Nähe kann man jetzt auch Arius linken Arm genauer in Augenschein nehmen und feststellen, dass er durch ein bionisches Implantat ersetzt wurde. Imperiale Standartausführung für Soldaten: robust, wartungseffizient und günstig. Dementsprechend sieht er auch wie ein Knochenarm aus, bei dem vergessen wurde Muskelmasse und Haut hinzuzufügen. Sonstige Narben oder Verletzungen sieht man ihm aber nicht an.
Einen festen Kleidungsstil kann man bei Arius Auswahl an Freizeitkleidung nicht feststellen. Je nachdem wo er sich aufhält, wechselt er seine Kleidung, um nicht zu sehr aufzufallen. Meist aber trägt er Rollkragenpullover und Jeans, oder wenn es etwas förmlicher sein soll seine Uniform. An hohen Feiertagen, wenn er zur Kirche geht, kann man ihn aber auch in den klassischen Gewändern und Roben eines Gläubigen sehen. Bestimmte Farbtöne bevorzugt er dabei nicht, sondern sucht sich immer das zusammen, was ihm am passendsten erscheint. Sein einziger ständiger Begleiter ist ein Aquila aus Silber, den er an einer Halskette trägt und nur äußerst ungern ablegt.

Charakter:
Arius ist ein Fanatiker. Seit seiner frühesten Kindheit indoktriniert, ist sein Glaube an den Imperator und das vorherrschende politische System, sowohl auf seiner Heimatwelt, als auch im restlichen Imperium unerschütterlich. Propaganda wird ohne sie zu hinterfragen akzeptiert und seine Gedankenwelt ist von einem krassen Schwarz-Weiß Denken bestimmt. Auf der einen Seite stehen die Gläubigen, die Treuen, das Imperium, um es ganz allgemein auszudrücken, vereint unter der weisen Führung des Gottimperators auf Terra. Auf der anderen Seite steht der Feind. Xenos, Ketzer, Verräter, Dämonenanbeter, mutierter Abschaum jeder Art. Mit ihnen kann es keinen Frieden geben. Mit ihnen darf es keinen Frieden geben. Frieden wird erst herrschen, wenn sie unter dem Stiefelabsatz des Imperiums zerquetscht, durch Stahl und Feuer geläutert wurden. Alles andere wäre Verrat am Imperator und seinem Vertrauen, das er in die Menschheit setzt. Schild und Schwert der Menschheit ist das Militär. So hat Arius es damals in der Schola gelernt, verinnerlicht und schließlich in seiner Zeit in der Armee als eigenes Weltbild übernommen.
Sein ausgeprägtes Elitedenken setzt daher das Militär, besonders in Form der Imperialen Armee, an die Spitze der Gesellschaft, dem sich alles andere unterzuordnen hat. Die vom Militär propagierten Tugenden Kameradschaft, Härte, Kampfgeist, Einsatzbereitschaft, Gehorsam und Pflichterfüllung werden von ihm begeistert ausgelebt und anderen gegenüber propagiert. Manche unterstellten ihm auch schon eine gewisse Neigung zum Kadavergehorsam, auch wenn sich bisher niemand getraut hat ihm das ins Gesicht zu sagen. Militärische Auszeichnungen jeder Art, vom Stählernen Stern bis hinab zum Bronzenen Herz, schätzt er sehr und die Soldaten, die so ausgezeichnet wurden, werden von ihm mit dem ihnen gebührenden Respekt behandelt.
Die Schrecken, die er im Laufe seiner Fleischwolfeinsätze an der Front erlebt hat, haben Arius abgehärtet, aber nicht gebrochen. Er leidet nachts nicht unter Albträumen, kriegt keine Panikanfälle, wenn er plötzliche laute Geräusche hört oder zeigt sonstige Symptome von Kriegsneurosen unter denen viele Soldaten leiden. Scheinbar hat er den Krieg heil verlassen, wenn auch nicht so, wie er ihn einst betrat. Seine Mitmenschlichkeit hat gelitten, denn die Erlebnisse auf den Schlachtfeldern haben ihn erst verroht und dann Stück für Stück ausgebrannt. Arius hat schwere Probleme Beziehungen zu Menschen aufzubauen, die nicht in irgendeiner Weise im Militär sind, denn nur dort fühlt er sich verstanden.
Auch wenn man es Arius vielleicht nicht zutrauen würde, ist er begeisterter Hobbyfotograf, der seinen Fotoapparat auch an die Front mitnimmt, um interessante Schnappschüsse machen zu können. Durch seine Bereitschaft auch Fotos von seinen Kameraden zu machen, die diese dann an ihre Familien schicken können, hat er sich in seiner Einheit einen guten Ruf erarbeitet und zuweilen gibt er seine Schnappschüsse an die Presseabteilung seiner Einheit ab, wenn er das Gefühl hat, dass sie für diese interessant sind.

Fähigkeiten:
Was muss ein Soldat der PVS können? Kämpfen und für den Imperator in der Schlacht sterben. Mit letzterem möchte Arius sich gerne noch etwas Zeit lassen, während er in ersterem gut auftrumpfen kann. Als Veteran jahrelanger Feldzüge der Imperialen Armee hatte er mehr als genügend Zeit Erfahrungen auf dem Schlachtfeld zu sammeln. Besonders nachdem er seinen Dienst in einer Sturmpionierkompanie angetreten hatte, lernte er zusätzlich zum Umgang mit dem Lasergewehr, die Nutzung verschiedenster anderer Waffen, wie Maschinengewehren, Flammenwerfern und ähnlichem, um im Notfall Gefallene an diesen Spezialwaffen ersetzen zu können. Auch den massiven Einsatz von Handgranaten und Sprengladungen, um feindliche Stellungen aufzubrechen und auszuräuchern, gewöhnte er sich damals an und es dürfte daher niemanden groß wundern, dass sein persönliches Motto im Kampf „Feuer tötet“ ist. An Schusswaffen bevorzugt er daher Waffen die große Magazine mit hoher Schussfolge verbinden, um in einem feindlichen Graben jeden Widerstand möglichst schnell zu brechen. Er mag vielleicht nicht der treffsicherste Schütze sein, aber dass muss er als Spezialist für Schussgefechte auf kurzer Distanz auch nicht.
Auch im Nahkampf weiß Arius sich zu wehren, endeten Sturmangriffe auf feindliche Grabenlinien oftmals in einem blutigen Hauen und Stechen, bei dem mit allem was gerade zur Hand war aufeinander losgegangen wurde. Ein gut geschärfter Feldspaten oder für den Notfall auch ein Grabendolch sind daher die Waffen, auf die er sich am meisten verlässt. Aber auch im waffenlosen Handgemenge weiß Arius sich zu behaupten und kann seine Gegner notfalls mit bloßen Händen zu Krüppeln schlagen.
Ansonsten kann er noch als exzellenter Läufer auftrumpfen, der sowohl auf Kurzstrecken, als auch Langstrecken brilliert und das sowohl auf ebener Fläche, wie auch im rauen Gelände. Ein Relikt aus der alten Zeit, als er noch zur Infanterie gehörte und nicht wie jetzt zu den mechanisierten Verbänden, an die er sich immer noch nicht ganz gewöhnt hat.

Ausrüstung:
- PVS-Standardinfanterieausrüstung fast keinerlei Abnutzungserscheinungen
- Maschinenpistole 01.3 / Mpi-01.3 (Bewaffnung für Sturmexperten) fast keinerlei Abnutzungserscheinungen
- Esseos Schema Laserpistole (Eigenanschaffung) gebraucht aber gut gewartet*
- Bajonett scharf geschliffen
- Feldspaten scharf geschliffen
- Feldstecher fast neuwertig
- drei eingeschweißte Ikonen mit Abbildungen von Heiligen übliche Heiligenabbildungen
- eine Ausgabe des Imperialen Infanteristen inspirierende Instruktionen deutliche Gebrauchsspuren
- eine Zusammenfassung der Predigten Sebastian Thors stark abgenutzt und zerlesen
- ein halbes Dutzend Bücher über Militär-, Kultur- und Glaubensthemen leichte Gebrauchsspuren
- Zigaretten&Feuerzeug Feuerzeug ist zerkratzt
- Fotoapparat&Filmrollen(schwarz-weiß und farbig) gebraucht aber gut gepflegt
- Kiste voller Erinnerungsstücke an seine alte Diensteinheit (Bilder, Uniform, Post etc.) in der Wohnung aufbewahrt
- ein Wohnung in den mittleren Ebenen kaum genutzt
- 400 Schekel

*Esseos Schema Laserpistole: Eine vollautomatische Laserpistole mit einer Gesamtlänge von 255mm und einer Lauflänge von 132mm. Das Gewicht liegt bei 1,1 kg und damit im noch akzeptablen Mittelfeld der koronischen Handfeuerwaffen. Das Magazin der Laserpistole wird nicht wie bei vielen andere Pistolen in einen Unterlaufschacht im Griff, sondern in einen Magazinkasten, der direkt vor dem Abzugsbügel liegt, eingeführt. Das Magazin selbst fasst zwanzig Schuss, was angesichts einer Feuerrate von bis zu 1400 Schuss pro Minute nicht viel mehr als ein kurzes Husten ist. Vom Hersteller wird daher auch empfohlen die Waffe nur im Einzelschussmodus zu benutzen. Zwischen den besagten Schussmodi kann man mittels eines Hebels wechseln, der auf der rechten Seite der Pistole oberhalb des Abzugsbügels angebracht ist. Um die im Automatikmodus schwer kontrollierbare Waffe zu stabilisieren, kann das Futteral als Anschlagschaft an der Pistole befestigt werden, wodurch die Handhabung deutlich vereinfacht wird.

Biographie:
Arius Kruger wuchs als jüngster von drei Söhnen einer Beamtenfamilie auf Esseos IV auf. Sowohl sein Vater als auch seine Mutter arbeiteten beim lokalen Ableger des Administratums und konnten damit ihren Kindern eine wohlbehütete Kindheit bieten. Will heißen, es gab immer genügend und gut zu Essen, man lebte in bescheidenem Wohlstand und konnte manchmal sogar in den Urlaub fahren. Mit sechs Jahre wurde Arius schließlich eingeschult und erhielt in den folgenden Jahren eine im Vergleich zum imperialen Durchschnitt sehr gute Bildung. Ab seinem zwölften Geburtstag trat er wie die überwiegende Anzahl der Kinder von Esseos IV einem der staatlich organisierten Jugendverbände bei. Zu dem ideologischem Drill aus Schola kam jetzt noch eine quasi paramilitärische Ausbildung der Jungen. Die Kinder störten sich aber nicht daran, da der Drill geschickt als Geländespiele und Sportübungen getarnt war, bei dem es unter anderem um den Zusammenhalt als Gruppe ging. Nachdem Arius mit 18 Jahren die Schola mit Erfolg abgeschlossen hatte, musste er nur noch seinen zweijährigen Wehrdienst ableisten, ehe er ein Studium beginnen durfte, um dann wahrscheinlich wie auch schon seine Eltern vor ihm beim Administratum zu arbeiten. Durch Propaganda und jugendlichen Übermut motiviert, leistete Arius diesen in einem der Infanterieregimenter begeistert ab und wünschte sich insgeheim auch einmal in den Krieg ziehen zu dürfen, was auf seinem friedlichen Heimatplaneten mehr als nur unwahrscheinlich war. Kurz vor Ende seines Wehrdienstes, als er schon alle Hoffnungen hatte fahren lassen, erhörte der Imperator seine Gebete scheinbar doch. Mehrere Divisionen der Imperialen Armee, landeten auf Essos IV um Verluste und verlorenes Material zu ersetzen. Die PVS öffnete auf Befehl der Adepten des Administratums ihre Lager und teilte Material aus, während unter der Bevölkerung nach Freiwilligen geworben wurde. Wie von den oberen Riegen erhofft war der Andrang an Kriegsfreiwilligen enorm, hatte es doch schon seit Jahrhunderten keinen Krieg mehr auf Essos IV gegeben und die schon seit ihrer Kindheit indoktrinierten Männer wollten sich alle beweisen. Auch Arius meldete sich und wurde in die 33. Infanteriedivision aufgenommen, sehr zum Stolz seiner Eltern, die jetzt mit Stolz sagen konnten, das einer ihrer Söhne sich für die Sicherheit der Bürger des Imperiums aufopferte.
Nachdem die Imperialen Verbände wieder aufgestockt waren, begaben sich in Richtung des nächsten Kriegsgebietes. Während des Transportes wurde Arius zusammen mit allen anderen Neulingen weiter gedrillt und ausgebildet, damit die alten und neuen Truppen möglichst gut zusammenarbeiten würden. Auch die politische und theologische Bildung wurde bei allen Truppenteilen noch einmal intensiviert um die Moral und Kampfbereitschaft zu erhöhen.
Beim Transport durch den Warp kam es jedoch zu Schwierigkeiten und mehrere Transportschiffe, darunter auch das von Arius traten nicht wie geplant in der Nähe des von Tyraniden angegriffenen Planeten Jeravia Prime wieder in den Realraum über, sondern über einer völlig anderen Welt in einem ganz anderem System. Die Welt über der sich die Transportschiffe wiederfanden wurde schließlich als Meran Magna identifiziert. Kurze Zeit später erhielten die Schiffe Nachrichten von der Planetenoberfläche, wo man sie für vom Munitorum gesandten Verstärkungen hielt um einen Aufstand von Separatisten niederzuschlagen. Die Kommandanten der fünf Divisionen entschieden sich nach kurzer Besprechung dafür, nicht wieder Kurs in Richtung Jeravia Prime zu nehmen, sondern zu landen. Zur Sicherheit sendete man noch eine Benachrichtigung an das Departmento Munitorum und bereitete dann die Landung vor.
Die Soldaten landeten genau zur richtigen Zeit, denn die Separatisten brachen gerade durch die überdehnten Linien der Verteidiger und hätten danach auf die Hauptstadt in der sich der Gouverneur aufhielt möglicherweise im Handstreich nehmen können. Otho und seinen Kameraden gelang es den Durchbruch abzufangen und den Feind wieder in Richtung seiner Ausgangsstellungen zurückzutreiben. Danach gruben sie sich ein und bereiteten sich auf den Stellungskrieg vor, der hier schon so lange andauerte. Sturmangriffe der beiden Seiten wechselten sich ab, während die Artillerie die Schlachtfelder Meter um Meter umpflügte, Steine und Beton zu Pulver zermahlte und Wälder und Menschen vollkommen zerfetzte. Und der Herbstregen verwandelte schließlich die Landschaft in Schlammwüsten, die sich in der Wahrnehmung der Soldaten in alle Richtungen endlos weit ausdehnten. Hier erlebte Arius seine Feuertaufe, hier ersoff sein Idealismus eines schönen Krieges im Schlamm der Granattrichter, hier blieb seine Jugend zurück, während er immer weiter ausbrannte, bis seine Augen so tot und leer wie die ihn umgebende Landschaft waren. Zurück blieben nur seine Entschlossenheit und sein Glaube. Stand er denn nicht hier schließlich an der Frontlinie der Menschheit im Kampf gegen all das was sie vernichten wollte? Hatte nicht in den Armeezeitungen gestanden, dass ihre Feinde mit Aliens verbündet waren, sich vom Imperator losgesagt hatten und Götzen anbeteten? War nicht er, seine Einheit, die Imperiale Armee das Einzige das zwischen der Menschheit und der absoluten Barbarei stand? Hatte er während der Ruhepausen im rückwärtigen Raum der Front nicht gesehen, wie dankbar die Menschen ihm und seinen Kameraden gegenüber waren?
Im Lauf der Zeit lichteten sich die Reihen, wurden die Einheimischen nicht nur zu den PVS Verbänden, sondern auch zu den imperialen Einheiten eingezogen. Arius selbst erhielt das Privileg einer der Sturmkompanien beizutreten, die es in seiner Division gab. Elitäre kleine Verbände, die die Aufgabe hatten Schwachpunkte der gegnerischen Verteidigung anzugreifen, zu durchbrechen und dann schnell in den rückwärtigen Raum vorzustoßen, um den gegnerischen Nachschub abzuschneiden, während die reguläre Infanterie parallel dazu übrig gebliebene stark verteidigte Widerstandsnester niederkämpfte. Die Verlustraten unter den Soldaten waren bei solchen Einsätzen wie zu erwarten hoch, trotzdem gab es immer mehr als genug Freiwillige, die durch die bessere Verpflegung, die Ruhezeiten weit im rückwärtigen Raum und dem Status eines elitären und eingeschworenen Verbundes gelockt wurden. Die Ausbildung war wie zu erwarten für Arius und seine Kameraden hart und fordernd. Sie lernten mit verschiedensten Waffen umzugehen, um die Rolle von Gefallenen und deren Spezialwaffen zu übernehmen, den Einsatz als kleine gut aufeinander eingespielte Trupps und ein aggressives und eigenständiges Verhalten im Kampf.
Nach Beendigung seiner Ausbildung wurde Arius Kompanie während der nächsten zwei Jahre an verschiedensten Frontabschnitten eingesetzt. In dieser Zeit verlor er schließlich auch seinen linken Arm durch Granatsplitter und erhielt in einem Hospital seine Prothese.
Die Entscheidung brachten schließlich die ursprünglich erwarteten Imperialen Verstärkungen, die mit weit über einer Millionen Mann landeten, darunter vielen mechanisierten Verbänden und starken Fliegeraufgeboten. In der folgenden 80 Tage Offensive gelang es den Loyalisten die Verteidigungslinien der Rebellen zu durchbrechen und diese immer weiter zurückzutreiben. Die endgültige Entscheidung brachte schließlich die Imperiale Raumflotte, die in einer spektakulären Demonstration ihrer Macht die Hauptstadt von einer der Separatistennationen in einem konzentrierten Lanzenschlag vernichtete. Innerhalb der nächsten zwei Tage kapitulierten alle verbliebenen Rebellen angesichts solch einer Übermacht bedingungslos. Nach fünf Jahren war der Krieg endlich vorbei.
Die Offiziere der 33. Infanteriedivision wurden anschließend für ihre Leistungen in den Erbadel des Planeten befördert und ihr Verband in die PVS eingegliedert, der zu diesem Zeitpunkt schon zu über 70% aus Einheimischen bestand. Arius selbst beantragte seine Entlassung aus der Armee, da er keinerlei Interesse daran hatte auf diesem Planeten zu versauern. Mithilfe seiner Abfindung finanzierte er sich ein Pilgerreise, die ihn über mehrere Welten führte und schließlich auf einer unbedeutenderen Schreinwelt endete, auf der einst ein Schüler Sebastian Thors die Menschen gelehrt hatte. Nachdem er so seine Pilgerreise erfolgreich abgeschlossen hatte, ihm aber tiefergehende religiöse Einsichten nicht gekommen waren, kaufte er sich von seinem restlichen Vermögen ein Ticket zum nächsten erreichbaren Planeten, Koron III.
Dort ließ er sich mehr aus finanzieller Not, als aus freiem Willen als Bürger registrieren und trat der PVS bei, da der Beruf des Soldaten der einzige war, den er vorweisen konnte.
Seine Dienstzeit verbrachte er bisher als Teil der Grundbesatzung auf dem Kasernengelände in Gohmor selbst, da der Großteil der Einheit sich in Horning im Einsatz befand. Seine bisherige Freizeit hingegen nutzte er zum einen, um Museen und Bibliotheken und zum anderen um die Vergnügungsmeilen mit ihren Kabaretts, Tanzclubs und überreizten Menschenmassen zu besuchen. In dieser Umgebung konnte er Kontakte knüpfen, besonders zu reaktionären und proimperialen Veteranenverbänden und paramilitärischen Gruppierungen, zu denen er sich nahe gezogen fühlt. Und so wartet Arius auf seinen ersten Einsatzbefehl in der Kaserne am Meer.


Name: Arius Kruger
Alter: 27 Standardjahre
Zugehörigkeiten: PVS
Rang: Gefreiter
Loyalitäten: imperialer Fanatiker, Militarist
Aussehen: 1,9m groß, sehnig, ausgezehrt, maskenhaftes, verkniffenes Gesicht, attraktives Lächeln, blonder Seitenscheitel, bleiche leere Augen
Kleidung: Uniform, Zivilkleidung oder Gläubigengewandung, silberner Aquila
Charakter: Militarist, tief gläubig, Frontveteran, begeisteter Hobbyfotograf, mangelhafte Empathie und auf sozialer Ebene ein Wrack
Fähigkeiten: erfahrener Grabenkrieger, guter Läufer,
Ausrüstung/Besitz: PVS-Standardinfanterieausrüstung, Mpi-01.3, Esseos Schema Laserpistole, Feldstecher, Fotoapparat, Wohnung, Kiste voller Erinnerungsstücke, Bücher, sonstiger Krimskrams
Konto: 400 Schekel

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  Das Tal des namenlosen Flusses
Geschrieben von: Die Stimme - 11-18-2016, 10:31 PM - Forum: Der Stadtstaat - Antworten (12)

Die Toten stehen aufrecht, im Tal des namenlosen Flusses.

von hier kommend

Neun Carnaks suchten sich ihren Weg vorsichtig durch die anbrechende Dämmerung. Die Tiere schnaubten nervös und nur jene, die blind und taub waren und nicht wussten, was das Tal des namenlosen Flusses war, schoben diese Nervosität allein auf den trügerischen Untergrund.
Mandias hatte protestiert und darauf bestanden wenigstens ein paar Gewehre mitzunehmen, denn das Tal war auch für die gefährlich, die ihre geistige Gesundheit ganz hinter den Schutzwall der Rationalität zu retten versuchten. Rotten der degenerierten Verteidiger suchten hier zuweilen Zuflucht und waren diese Wesen in den Jahrhunderten auch zu feigen Kreaturen herabgesunken, so mochten sie in genügend großer Zahl doch zu einem Angriff bereit sein. Wohl dem, der dann ein Sturmgewehr mit sich führte.
Doch Nagari war für alles Bitten ihres Vertrauten unempfänglich gewesen. Man müsse diese Reise in die Hände der Götter geben oder es gleich bleiben lassen. Also hatte der Pferdemann dem Wunsch seiner Herrin entsprochen. Das er seine Klinge mit so starken Gift versehen hatte, dass beim Ziehen des Dolches die Schneide kaum merklich dampfte, war der kleine Freiraum, den er sich im Rahmen der Anordnung gestattete.
Neben ihrer Herrin war Carba bei ihnen. Die stämmige kleine Frau war auf eine maskuline Art gutaussehend, auch wenn Mandias natürlich darauf achtete, dass niemand im Gefolge der Schlange wirklich das Prädikat „hässlich“ trug.
In ihrem früheren Leben war sie eine Soldatin im Dienste des Leichenkaiser, nun war sie die oberste Sklaventrainerin und vermutlich die befähigste Kämpferin. Des weiteren ritt Setreal mit ihnen. Ein schweigsamer Typ, feingliedrig wie ein Eldar und ein begabtes Kind mit jeder Art von Klinge. Er war zur Hand, wenn es galt Bestrafungen vorzunehmen, die bei dem Betreffenden hängen bleiben, die aber keine Schäden an der Ware hervorrufen sollten. Diesbezüglich was Setreal überaus begabt. Eine Begabung die sich auch anwenden ließ, wenn jemand einen unschönen Tod haben sollte, ohne das böse Zungen gleich laut “Mord“ krakeelten.
Die vier Sklaven bestanden aus zwei Frauen und zwei Männern. Alle nach den Regeln der Kunst gebrochen und dann für den Dienst abgerichtet. Sie waren bedingungslose Lakaien, doch leider fehlte ihnen die Einsicht in die Wesenheit des Chaos, welches sie darüber erhoben hätte eben mehr zu sein als nur Sklaven. Sie würden sich mit bloßen Händen gegen ihre einstigen imperialen Kameraden stellen, allein weil Konditionierung sie dazu gebracht hatte. Aber aus Überzeugung und innerer Einsicht würde nicht einer handeln.
Damit waren sie hochwertige aber beschränkte Ware.
Dort steht jemand, Herr! Bemerkte Jamila und deutete nach vorn auf die Hügelkuppe. Tatsächlich zeichneten sich auf der Erhebung Silhouetten ab. Die untergehende Sonne schnitt sie als schwarze Schemen aus. Mandias ritt neben sie und beschirmte kurz die Augen mit dem Schatten seiner flachen Hand. Ignoriert sie und reite weiter, Kind. Die Toten stehen aufrecht an diesem Ort.
Vom Hügel trug der Wind das leise Klappern von Knochen und Metall auf Metall herab. Ansonsten bewegten sich die stillen Wächter dort oben nicht.
Herr Mandias was...
Still jetzt! Weiter sag Ich.

Wie sich zeigte war der Ort, der als „Namenloser Fluss“ bekannt war wohl tatsächlich dereinst das Bett eines Flusslaufes gewesen und nicht nur der poetische Einfall des Landmarkensetzers. Tief schnitt sich der erstorbene Lauf in den Felsen und nachdem sie einem schmalen Pfad nach unten gefolgt waren mussten sie absteigen und die Tiere an den Zügeln führen. Nicht nur machte Mutter Nacht den Weg unsicher, auch nahm das Geröll zu, was selbst den Zweibeinern den Stand erschwerte. Mandias und Carba entzündeten Fackeln, als der Sklave mit Namen Gunnar einen unbedachten Schritt tat und rückwärts stolperte. Er fiel einen halben Meter und landete etwas unsanft im Geröll des einstigen Flussgrundes. Der Schreck war für ihn größer als die Gefahr einer Verletzung. Alles drehte sich zu ihm um, denn der dabei entstehende Krach trug weit. Es klang als wäre er zwischen trockene Holzscheite oder Basaltgestein gestürzt. Er verfluchte die losen Kiesel und rappelte sich bereits wieder auf.
Keine Kiesel! Bemerkte Mandias mit einem bösen Grinsen und hielt die Fackel etwas tiefer. Das gelbliche Schwefellicht enthüllte, dass das, was von oben in der Tat wie glatt geschliffene Kiesel ausgesehen hatte, in Wahrheit Menschenknochen waren. Schädel, Rippen, Hüftknochen. Alles zersprungen und geschunden. Gunnar sprang erschrocken auf und klopfte seine Kleider ab, als würden sie durch diese uralten, ausgebleichten Gebeine irgendwie besudelt werden.
Knochen! Stellte er das mehr als Offensichtliche erschüttert fest. Mandias lachte humorlos auf.
Was denkst du warum dieser Ort heilig ist? Weil er so malerisch gelegen ist?
Genug jetzt der Verzögerungen. Benehmt euch gefälligst eingedenk der Aufgabe, derer wir hier sind.

Nicht das die Sklaven wirklich gewusst hätten wie genau diese Aufgabe aussehen sollte. Ihnen hatte man lediglich erklärt, dass es kultische Handlungen zu vollziehen gäbe und dass sie natürlich nicht wie Lämmer auf der Schlachtbank enden würden. So etwas Albernes gab es natürlich nur in imperialer Propaganda und vielleicht bei den abgedroschenen Anhängern des Tzeentch. Kein Sklavenhalter mit Geschäftssinn würde vier Leben opfern. Im Gegenteil, die Aufgabe der Vier konnte sich als durchaus angenehm gestalten, schließlich standen sie im Dienste eines Gottes, ob nun Freiwillig oder nicht, der Wonne verhieß, wenn man nur Vertrauen hatte.

Das Tal war nicht der natürlichen Willkür der Wüste überlassen. Vielmehr fanden sich hier ungeahnte Vielfalten unterschiedlichster Bebauung. Alle Epochen und Stilrichtungen der Steinbearbeitung konnte das Auge erblicken. Der Schein der Fackeln war ausladend in der klaren Nachtluft, zusätzlich beschienen vom bleichen Antlitz des Mondes, der sich wie das Auge eine unheildrohenden Schlange ausnahm. Dieser Eindruck wurde verstärkt von der dunstigen Masse des Krallennebels, dessen Ausdehnung dieser Tage Fantasiebegabte in der Tat an den aufgeblähten Leib eines giftspuckenden Reptils gemahnen mochte. Bösartig blitzte es zwischen den jagenden Wolkenfetzen hervor, in seinem fiebrigen Purpur an einen frischen Bluterguss erinnernd. Diese gespenstische Mischung der vorherrschenden Lichtverhältnisse klaubte die Umrisse von Portalen und Toren aus dem Dunkel. Einige davon nur so groß und so schlicht wie Hauseingänge, andere gewaltigen Palastpforten verwand. Dies waren die Häuser der Toten, in denen ungezählte Generationen von rasankurischen Bewohnern ihren langen Schlaf schliefen.
Der Einfache, dem die Nachkommen eine Felsspalte bereitet und mit bescheidenen Opfergaben versehen und der Gewaltige, dem Heere von Sklaven die Entsprechung eines jenseitigen Heims aus dem Felsen geschlagen hatten. Kein Lebender konnte all die Grabkammern und finsteren Grüfte benennen, die zuweilen tief in den Fels hinab führten und Städten gleichkamen. Die Grenzen zwischen dieser Welt und anderen verschwammen hier.
Das jedenfalls wussten die zu berichten, die es wissen mussten. Alle anderen mussten es glauben und verbreiteten es zwar flüsternd, doch nichtsdestoweniger bereitwillig und voller Eifer.
Wenn der Himmel zuweilen auch den schwarzen Rauch von Opferaltären trank, war dieses Gebiet von beachtlicher Ausdehnung doch die weitaus meiste Zeit der Ruhe des Todes vorbehalten. Man kam nicht ohne guten Grund in das Tal des namenlosen Flusses. Bei Tage nicht und in der Nacht schon gar nicht.
Sie gingen jetzt schweigend. Die Diener innerlich auf die bevorstehende Aufgabe ausgerichtet, die Sklaven eingeschüchtert von den dumpf drohenden Zugängen der Grabmäler, Nagari schweigend seit der Minute, da sie aus ihrem Haus getreten war.
Lang war ihr Weg und die Stadt in ihrem Rücken war nur ab und an durch das Blinken eines fernen Lichtes überhaupt noch als existent zu erkennen.
Inzwischen lastete die Stille schwer auf allem, nicht wie oft beschrieben als etwas Lauerndes, dass Gefahr erahnen ließ, sondern vielmehr als bedrückende Abwesenheit jeglichen Lebens. Das Klappern der Hufe auf den losen Knochen und die Schritte der Menschen wirkten erschreckend fehl am Platze, beinahe blasphemisch.
Endlich deutete Mandias auf eine Stelle des Fluss losen Ufers und sie verließen den beinernen Weg. Doch keines der prachtvollen Torhäuser steuerten sie an, ja nicht einmal eines der weniger opulenten Gräber. Etwas oberhalb einer geglätteten Felswand, die die verwitterten Heldentaten eines lang dahingegangenen Kriegers verherrlichten, tat sich eine unscheinbare Höhle auf. Der Zugang war für die Carnaks nicht zu bewältigen und sie ließen sie am Fuße des schmalen Aufstieges zurück.

[CENTER][Bild: 18warnungdctsw5bhk4.png][/CENTER]

Die Höhle erwies sich als enger Schlauch, der ein gutes Stück in den Felsen der Uferböschung führte. Möglich, dass ihn dereinst das Wasser des Flusses gegraben hatte, denn die Spuren einer menschlichen Bearbeitung ließen sich nicht ausmachen, auch wenn das Licht der Fackeln an einigen Stellen Kratzer aus der Dunkelheit holte, die man als Schrift oder Zeichen deuten mochte. Der Korridor dehnte sich nach einigen Minuten des Vorantastens aus und mündete in eine größere Kammer. Auch sie war wenig spektakulär. Der Boden zeigte sich eben und in der Mitte erhob sich ein flacher Steintisch, scheinbar auch auf natürliche Ursprünge zurückzuführen. In einer Ecke lag ein Stapel Holz. Wie lange dieser dort seiner Benutzung harrte ließ sich nur vermuten, schließlich wuchsen in dieser Region seit dem Krieg der Häuser keine Bäume mehr. In der Tat mutete das Material grau und spröde an.
Nur Mandias war bereits einmal hier gewesen und so war er es, der nun Anweisungen gab und damit die anderen aus ihrem verhaltenen Umschauen riss.
Das Holz wurde zu einem Stoß aufgeschichtet und entfacht. Gleich sammelte sich der Rauch, reizte zu Husten und ließ die Augen tränen, da sich der Qualm nur wiederwillig den Weg entlang wälzte, welchen sie soeben gekommen waren. Doch der Pferdemensch musste auch hier Abhilfe. In die blakenden Flammen rieselte er ein grobkörniges Pulver, worauf diese fauchten und zischten, dann in sich zusammenfielen. Das antike Holz glühte nun nur noch, das jedoch in einem intensiven Blauton, der nicht nur die Höhle im beachtlichen Maß erhellte, sondern auch eine Wärme verteilte, die ganz und gar unnormal war für eine derart kleine Feuerstelle. Auch ließ sich durch das so entstandenen Licht erkennen, dass der Raum nicht etwa eine Sackgasse darstellte. An seiner Stirnseite, auf Bodenhöhe, gab es ein weiteres Loch. Ein schlanker Mensch hätte dort vielleicht hinein kriechen können, doch das einfallende, blaue Licht ließ erahnen, dass es dahinter sehr steil nach unten ging.
Nichts in das man sich kopfüber stürzen wollte. Über dem Loch waren die gekratzten Schriftzeichen vermehrt auszumachen, zentriert über das stark stilisierte Bild einer Schlange. Mandias wies die gaffenden Sklaven mit scharfen Worten an den Steintisch von jeglichem Staub zu befreien. Setreal war derweil damit beschäftigt ihr mitgebrachte Gepäcke zu öffnen. Verschiedenste Kleidungsstücke, die zur Polsterung von mannigfaltigen Fläschchen und Keramikfolien dienten, dazu ein einfacher Becher aus gebranntem Ton. Letztlich gab es eine lederne Schriftrolle, eng mit den gehässig aussehenden Worten der dunkeln Sprache beschrieben. Mandias nahm sich eben dieser Schriftrolle an, lass die Worte, die er eigentlich längst auswendig kannte, erneut und sprach sie lautlos nach. Setreal befleißigte sich der Kleidung, die aus seidenen Roben bestand, in eben jenem Purpur gehalten, welches irgendwo über ihnen der Krallennebel durch die Wolken schimmern ließ. Carba unterdessen, mischte aus den mitgebrachten Flüssigkeiten etwas in dem Becher zusammen. Zum Bild der rituellen Handlung wollte nicht rech passen, dass die Grundsubstanz des Gebräus ein in Gohmor allgegenwärtiges Erfrischungsgetränk war, eine koffeinhaltige Limonade, die sie aus einer Blechdose in den Kelch goss. Das Zischen der Kohlensäure verwandelte sich in ein bedrohliches Blubbern, als sie diverse andere Stoffe beimischte. Alles geschah schweigend und nur die Geräusche der Tätigkeiten an sich störten die Stille.
Mandias ließ die vier Sklaven Aufstellung nehmen und reichte den Becher dem Ersten.
Trink!
Der Sklave, Buru war sein Name, nahm den Kelch zwar, zögerte jedoch und beäugte die Flüssigkeit misstrauisch. Als Carba dies mitbekam erhob sie sich und machte einen drohenden Schritt auf Buru zu. Das allein reichte bereits, Worte waren gar nicht nötig.
Die Ausbilderin verstand ihr Handwerk gut genug, dass ihre Zöglinge ihren Zorn mehr fürchteten als jede Form des Todes. Mit aus Angst geborener Entschlossenheit nahm Buru einen tiefen Schluck, die Augen geschlossen. Er ließ die Flüssigkeit hörbar die Kehle herab rinnen.
Öffnete dann die Augen, wohl in der Erwartung von Krämpfen oder sonst einer schrecklichen Erscheinungsform der Vergiftung. Als nichts dergleichen eintrat, gab er den Kelch an Jamila weiter, diese an Gunnar und der wiederum an Syli.
Seht ihr, alles halb so wild. Ich sage doch, niemand wird euch auch nur anrühren. Habt Vertrauen ihr Narren.
Die drei Diener wandten sich von den Sklaven ab, welche bar einer Aufgabe aufgereiht stehen blieben und sich fragende Blicke zuwarfen. Mandias, Setreal und Carba entkleideten sich mit schnellen Bewegungen. Als neuster Zugang in den Reihen der Schlange Nagari war es Syli, die einen überraschten Laut nicht unterdrücken konnte, als die den entblößten Mandias sah. Dieser war nicht nur oberhalb der Schultern mit den Attributen einen Pferdes gesegnet wurden, die Götter hatten ihn durchgehend überreich beschenkt. Auch Carba, die sie alle während der Ausbildung mit Meisterin und später mit Frau Carba anzureden hatten, war mehr als diese Titulierungen ermuten ließen. Der muskulöse Körper war der einer Frau, ohne Frage. Kompakt und trainiert, aber doch eindeutig weiblich. Um die Brustwarze der linken Brust war das Sigul des Slaanesh tätowiert. Doch neben den Geschlechtsmerkmalen einen Frau, hatte der Gott der Sünde sie auch mit denen des Mannes beschenkt. Als sie Sylis geweitete Augen sah zwinkerte sie ihr vielsagend zu und drehte sich dann um, um sich die Robe überzustreifen. Die drei so gleichsam bekleideten Diener umringten ihre Herrin, die bis jetzt fast teilnahmslos gewartet hatte, scheinbar in Meditation versunken.
Syli konnte nicht sehen was sie taten, doch vor ihrem inneren Auge flimmerte noch immer der kurze Eindruck der Fremdartigkeit Carbas und Madias. Sie hatte natürlich alle Teile der Ausbildung mitgemacht, auch jene, die die Künste des Liebesspiels beinhalteten. Doch hatte sie all die Praktiken mehr über sich ergehen lassen, wo andere Sklaven die Spiele und unnennbaren Handlungen genossen. Sie hatte getan was man von ihr erwartete, doch weder hatte sich Promiskuität bei ihr entwickelt, noch überschwängliche Lust, ach nannte man es doch beim Namen, sie hatte es vermieden zu einer geilen Hündin zu werden, wie so viele andere im Dienste der Schlange.
Aber dieser kurze Blick... wieso hatte er nur eine so sonderbare Wirkung auf sie? Eine nie gekannte Hitze schien als Ball in ihrem Magen zu liegen, wanderte tiefer und ließ ihr Schweiß auf die Stirn treten. Sie leckte sich über die Lippen, strich sich fahrig über die Hüften und musste sich zwingen die Hände nicht zwischen die Schenkel gleiten zu lassen, wo sich die entfaltende Hitze zu einem Pulsieren wandelte. Sie blickte verschüchtert zu Gunnar, wollte ihn flüstern fragen, ob er sich auch merkwürdig fühle und ob dies vielleicht an diesem Ort liegen mochte.
Zu ihrer nicht geringen Überraschung blickte sie der Mann unverwandt an, als sie den Kopf zu ihm drehte. Er lächelte nicht, sah sie nur eindringlich an, ja starrte fast schon. Sein Blick wanderte an ihr herab, ohne dass er sich die Mühe machte auch nur den Anschein zu erwecken, dass nicht Gier diese Musterung verursachte. Syli hätte mit der gleichen unausgesprochenen Abneigung reagieren müssen, mit der sie solchen Dingen auch in Nagaris Haus begegnetet. Doch sehr zu ihrer Überraschung fand sie die lüsternen Blicke des Mannes nicht unangenehm.
Im Gegenteil!
Niemand hatte ihnen die Erlaubnis gegeben sich zu bewegen und Syli hatte gelernt, dass stiller Gehorsam der beste Weg war unbehelligt zu bleiben. Doch das erste mal seit ihrer Gefangenschaft pfiff sie auf diese Lebensweisheit. Unvermittelt drehte sie sich Gunner gänzlich zu und schlang die Arme um ihn, sie presste sich gegen ihn küsste ihn.
Der Kerl war ein Tölpel und sie konnte ihn nicht leiden, doch im Moment war ihr das gleichgültig. Sie genoss seine zupackenden Hände, die sich regelrecht in ihren Hintern krallten, sich dann höher tasteten und ihre Brüste erst abtasteten und dann das einfache Leinheim darüber aufrissen. Syli war derweil auch nicht untätig gewesen und hatte sich an den Beinkleidern ihres Mitsklavens zu schaffen gemacht. Die Hüllen fielen und ehe sie es sich versahen oder auch nur einen Gedanken an die anderen Anwesenden in der Höhle verschwendet hatten, waren sie halb am Fuß der Steinplatte sitzend, nieder gesunken und Syli schwang sich rittlings auf Gunnar, gewährte ihm was er wollte. Man hatte sie intensiv in der Kunst des Verführens unterrichtet, hatte ihnen beigebracht, dass der eigentliche Akt nur der Abschluss war. Zwar wichtig, doch nichts im Vergleich mit dem Weg dorthin. All dies Gelernte war nun wie ausgelöscht, die reine körperliche Vereinigung war alles was zählte. Ein Mann reichte ihr jedoch dabei nicht und so kam es ihr zu Gute, dass Jamila und Buru auf der Steinplatte des Tisches lagen und es eben so zügelos angehen ließen wie sie und Gunnar. Wieso das so war oder warum keiner der Diener Nagaris sie zur Ordnung rief wusste sie ebenso wenig wie es sie interessierte. Syli war in diesem Moment nur wichtig, dass ein anderes Glied in der Nähe war, welches ihr Vergnügen bereiten konnte.
Beeindurckend!
Merkte Mandias an, als er sich das Schauspiel mit vor der Brust verschränkten Armen besah. Gerade bearbeiteten die beiden männlichen Sklaven die, die Syli gerufen wurde, während sich die zweite Frau das Gesicht des so geforderten Mädchens zwischen die Schenkel presste.
Findest du? Setreal warf nur einen flüchtigen Blick auf die sich bewegende Skulptur aus Fleisch, die von lautem Stöhnen und lustvollen Schreien lautmalerisch illustriert wurde. Er legte wenig an den Tag, was man als Beeindruckung hätte deuten können. Schon wandte er den Blick wieder ab um sich des Gürtelstricks seiner Robe zu widmen.
Nicht das Gebaren da. Die Männer hatten von Syli abgelassen und mit lautem Klatschen bediente sich Gunner einer anderen dargebotenen Möglichkeit, was Buru aufschreien ließ, ohne dass er jedoch von der keuchenden Jamila ab ließ. Vielmehr passte er den Rhythmus seiner Bewegungen entsprechend an.
Ich meine die Wirkung der Substanz.
Die Diener ließen sich Zeit. Sie hatten ihre Herrin entkleidet, was diese jedoch nicht aus ihrer inneren Versenkung auftauchen ließ. Die Roben waren angelegt und saßen. Sie gönnten sich den Spaß und sahen der unkontrollierten Brunst zu, die sich auf der Steintafel abspielte. Dort wechselten Paarungen in schneller und unübersehbarer Folge.
Das was den Trieb für gewöhnlich beendete hatte augenscheinlich keinen Effekt, weder auf die Lust der Beteiligten, noch auf die Funktionalität ihrer Körper. Nachdem sich die Diener eine knappe halbe Stunde an dem Schauspiel ergötzt hatten nahmen sie ihre Positionen ein und bildeten ein loses Dreieck um den Tisch, an dem Syli vorn über gebeut stand und auf dem Jamila breitbeinig saß. Während beide in ein inniges Zungenspiel vertieft waren, schnauften und grunzten die Männer, die Hände um die Taille der jeweilig vor ihnen positionierten Frau gelegt.
Die leichte Amüsiertheit, mit der Mandias, Carba und Setreal die Darbietung genossen hatten war nun gewichen. Schweigend standen sie einige Minuten, sammelten sich und suchten ebenso die innere Mitte, wie es ihre Herrin schon vor Beginn der Reise getan hatte. Dann begann Mandias tief aus der Kehle heraus zu summen. Carba stimmte ein, dann auch Setreal. Diesen Ton hielten sie, holten in genau abgestimmten Zeitabständen inne um zu Atmen aber niemals so, dass der durchgehende Ton unterbrochen wurde. Die im Zentrum des Dreiecks ließen sich davon nicht beirren. Irgendwann breiteten die drei Diener die Arme aus, so dass sich ihre Handflächen durch eine Linie berührt hätten, hätten sie näher bei einander gestanden.
Das eigentlich Ritual hatte begonnen.

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  Societas Angelorum pugnantium pro Imperatorem divinum
Geschrieben von: Dev Mantris - 11-10-2016, 12:45 AM - Forum: Kurzgeschichten - Antworten (1)

Societas Angelorum pugnantium pro Imperatorem divinum


Die Glaubensgemeinschaft der Angeli Pugnantes hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Ihren Ursprung kann sie bis in das M.38 zurückverfolgen, als sie auf der heutigen Schreinwelt Ferrata gegründet wurde. Anlass der Gründung war das Auftauchen eines jungen Mädchens mit dem Namen Phellaniel, die im Laufe einer Invasion von Orks auf Ferrata im Koprion-System die Aufmerksamkeit der Ekklesiarchie auf sich zog. Phallaniel, begünstigte des göttlichen Imperators und lebendes Artefakt der Ekklesiarchie, besaß die seltene Gabe Angriffe und Manöver der abscheulichen Kreaturen vorherzusehen, was sich in den langen und blutigen Kämpfen um das System schlussendlich als entscheidendes und siegbringendes Element herauskristallisierte.

Nachdem 881 M.38 der Waaagh aus dem System vertrieben wurde, begann der Wiederaufbau des Systems. Auf der Heimatwelt Phellaniels, auf Ferrata, wurde eine gewaltige Klosterfestung errichtet, in der sich zunächst der Sororitasorden der Schwestern vom blutigen Schwert niederließ, die die Aufgabe übernahmen, auf das wertvollste Gut des Systems Acht zu geben: auf Phellaniel. Bereits wenige Jahre später zog erneut Krieg über das noch nicht wieder vollständig hergestellte System: Chaoskulte hatten auf den äußeren Planeten des Systems eine Reihe von Aufständen angezettelt. Das gleichzeitige Auftauchen einer Reihe von Chaos – Korsaren, Gefolgsleute des Tzeentch-Champions Traknur’esh, lenkte die Aufmerksamkeit der Inquisition auf diesen Sektor. Auch wenn sich herausstellte, dass es sich nicht um einen gezielten und geplanten Chaosangriff handelte, sondern lediglich dazu diente Seelen für die dunklen Götter zu sammeln, so hatten die wiederholten Angriffe der Korsaren doch weitreichende Konsequenzen: Trotz der hartnäckigen und couragierten Gegenwehr der imperialen Armee, der planetaren Verteidigungsstreitmächte und nicht zuletzt der Schwestern des Adeptus Sororitas geschah das unfassbare. Bei einem Angriff auf Ferrata selbst und einem ausgedehnten Orbitalbombardement verschwand die Ordensfestung der Schwesternschaft in einer gewaltigen Explosion vom Angesicht des Planeten – und mit ihr Verschwand Phellaniel.

Bis heute konnten Ekklesiarchie und Inquisition nicht klären, ob verdorbene Warpmagie bei der Vernichtung des Stützpunktes des Ordens mitwirkte. Nach diesem herben Verlust kämpften die Verbände der Ekklesiarchie mit unglaublichem Haß auf alles, was sich ihrer Meinung nach nicht unter dem Schutz des göttlichen Imperators stand. Das Ergebnis war zwar die Niederschlagung der Aufstände, aber auch die Deziemierung der Bevölkerung und der Verbände der loyalen Truppen des Imperiums um teilweise bis zu 80 Prozent. Am Ende stand das Imperium und mit ihm die Ekklesiarchie vor einem Trümmerhaufen: Das Koprion-System sank noch tiefer in die Bedeutungslosigkeit, als es vorher in ihr begraben gewesen war, denn die Administrative existierte nicht mehr, die Infrastruktur war durch die Kultisten und die anschließenden Purgatus-Operationen der Schwestern nur noch ein Schatten ihrer selbst, die Verbände der Imperialen Armee, einstmals stolze Regimenter, und die Reste der PVS, bildeten zusammen nur noch einige Bataillone. Der Orden der Schwerstern vom blutigen Schwert existierte nur noch auf dem Papier, da kaum mehr als 300 Schwestern aller Art überlebt hatten – unter ihnen die Principalis.

Eben diese Principalis übernahm in dieser Zeit der Prüfungen durch den Imperator den Befehl über all das, was noch vom System übrig war. Aus dem wenigen was geblieben war schuf sie ein Kollektiv im Namen des Imperators und nach etwa 10 Jahren konnte das System erstmals autark und ohne Hilfslieferungen der benachbarten Systeme überleben. In die gleiche Zeit fielen Sichtungen eines merkwürdigen Engels. Diese zuerst einzeln, dann immer häufiger werdenden zogen die Aufmerksamkeit der beiden verbliebenen Inquisitoren, Diana von Falkenhof und Tiara Corado auf sich. Im Folgenden Jahr, in dem sich unter den verbliebenen und von den verbliebenen Schwestern als „rein“ befundenen Bürgern des Systems Sekten bildeten, die in den Erscheinungen des Engels einen Boten des Imperators sahen, nahm die Häufigkeit des Auftauchens der Gestalt immer weiter zu, ohne dass eine der Inquisitorinnen einen Erfolg bei der Ergründung der Herkunft zu vermelden hatte.

902 M.38 erschien dann die Gestallt in der neuen Hauptstadt vor Principalis Lilith Anariel. Das Erstaunen der Principalis kannte kaum Grenzen, als sie in jener Nacht ihre tot geglaubte Schwester Phellaniel erkannte. Niederkniend empfing die Kommandierende des Ordens die Nachricht der Märtyrerin – und damit die Worte des Imperators höchst-selbst. Obwohl die Ereignisse und die Worte dieser Nacht nie aufgezeichnet wurden, wurde dieses Geschehnis zum zentralen Bestandteil des Ordens. Anariel formte in den folgenden Jahren den Orden um. Aus dem Orden des blutigen Schwertes wurde von nun an der Orden der für den Göttlichen Imperator kämpfenden Engel – und aus Ferrata wurde eine Schreinwelt mit einer Festung des Ordens zu Ehren der Heiligen Phellaniel. Der Großteil des Ordens jedoch begann einen Kreuzzug gegen das Böse, einen Kreuzzug gegen Tzeentch, einen Kreuzzug aber vor allem gegen die Geißel Ferratas, gegen den Korsaren Traknur’esh, der in das Auge des Schreckens entkommen konnte. Diese Suche führt der Orden bis heute fort, getrieben vom heiligen Hass auf das Unreine und unterstützt durch seine in Zeiten der höchsten Bedrängnis immer wieder auftauchende Patronin und Beschützerin, Phellaniel. An eben diese Beschützerin, die noch im Tode dem Chaos widerstand, erinnert der Schlachtruf der Angeli Pugnantes: "Sic itur ad astra!"

Der Wahlspruch der Kämpfenden Engel, „Res Gestae, non verbae, linguam angelorum sunt!“ zeugt vom dem unbeugsamen Hass und der unendlichen Hingabe der Schwestern – aber er zeugt auch von der Handlungsweise des Ordens. Zwar brachte ihnen ihr bedingungsloser Einsatz für das Imperium und den Imperator viel Ehre ein – aber ihr Mangel an diplomatischen Geschick, ihre Weigerung sich in ein militärisches System eingliedern zu lassen und ihre Purgatus-Expeditionen im Anschluss an militärische Erfolge lassen sie zu geduldeten, aber nicht erwünschten Streitkräften Terras werden.

Von Zeit zu Zeit kehren die Kämpfenden Engel zurück nach Ferrata um ihre Reihen aufzufüllen und um der Zeit der Mühsal und der Schicksalsschläge zu gedenken – doch nie bleiben sie länger als einen Monat auf ihrer Heimatwelt, bevor sie sich an Bord der wenigen Schiffe des Ordens wieder aufmachen um ihre Rache zu nehmen oder ihr Verhängnis zu finden…


1. "Erinnerungen" - Lilith Anariel


Principalis Anariel blickte über die vor ihr liegende Stadt. Ruinen und Rauchsäulen bestimmten das Bild der einstmals so stolzen Metropole Pithaecusai. Bevor vor drei Wochen der Ketzeraufstand auch das Zentrum der imperialen Herrschaft über Gojina erreicht hatte, war diese Stadt ein Meisterwerk gewesen. Die Tempel der Ekklesiarchie hatten sich majestätisch über Parkanlagen, Kontoren und wunderschönen Hab-Blocks erhoben. Diese Zeit war vorbei. Der vor ihr liegende Trümmerhaufen war wenig mehr als eine Steinwüste, in der sich die verbliebenen Verteidiger, die loyal zum Imperator standen, verschanzten. Hoffnungslosigkeit lag wie ein schwarzer Schleier über dem Planeten. Gesenkte Köpfe der imperialen Armee und scheue Blicke verzweifelter Zivilisten hatten die Kämpfenden Engel empfangen, als sie am Vortag auf dem Planeten gelandet waren. Anariel ließ ihren Blick zum Horizont wandern, wo das Blitzen von Mündungsfeuer die feindlichen Artilleriestellungen erkennen ließ. Im Vorfeld lagerte das, was einstmals treue Gefolgsleute des Goldenen Throns waren. Ganze Regimenter der PVS waren in den Anfangstagen zum Rebellenabschaum übergelaufen. Geschichten über grausam mutierte Menschen, die kaum noch als solche zu erkennen waren, und ihre widerlichen Schandtaten kursierten und schüchterten die ohnehin schon mutlosen Soldaten noch weiter ein. Feuer und Schwert waren die einzige Erlösung, die diese Welt retten konnte. Feuer und Schwert war das einzige Mittel, das den verbliebenen Truppen Gojinas wieder Hoffnung geben konnte. Reinheit und Glaube waren der Schild, an dem die Angriffe der Ketzer abprallen würden. Ein letztes Mal warf Anariel einen Blick auf den Feind, dann wandte sie sich ab und ging von ihrem Aussichtspunkt im Tempel der Reinheit wieder hinunter zu ihren wartenden Schwestern.

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Siebenhundert Schwestern der Societas Angelorum pugnantium pro Imperatorem Divinum standen vor ihr. Seraphim, einfache Schwestern, Retribotorinnen und Dominatorinnen warteten darauf den Zorn des Imperators zu den Feinden der Menschheit zu tragen. Stolz blickte Anariel aus eisblauen Augen, die in krassem Gegensatz zum heiligen Hass ihres Herzens standen, ihren Schwestern entgegen. Trotz der eigentlichen Mittagszeit war es dämmrig und der Platz vor der zertsörten Kathedrale der Ekklesiarchie wurde nur vom Feuer der Fackeln und dem leuchten der Waffen erhellt. Immolatoren und Rhinos standen mit laufenden Motoren hinter den wartenden Kriegerinnen, bereit ihre tödliche Fracht in die Schlacht zu tragen und mit heiligem Feuer all die zu Läutern, die nicht in der Gunst des Gottimperators standen. Ein letztes Mal atmete Anariel die weihrauchschwangere Luft ein, bevor sie ihr Wort an ihre Schwestern richtete:
„Schwestern! Ich brauche euch nicht zu sagen, was hier vorgeht, denn die Zeichen des Chaos stehen deutlich am Himmel und die Feinde des Imperators bereiten sich darauf vor diese Stadt zu stürmen. Die Soldaten der Stadt fürchten was vor ihnen liegt, denn sie wissen nicht, wie der heutige Tag endet! Wir aber, Schwestern, werden nicht zögern die Schlacht zu suchen. Die Zeit der Mühsal ist nicht vorbei, aber der Anfang des Endes ist gekommen. An jenem Tage, als der Imperator uns zu diesem Planeten führte war das Schicksal des Ketzerabschaums bereits besiegelt. Wir, seine Werkzeuge, werden in seinem Namen diese Welt von all denen reinigen, die sich von ihm entfernt haben. Schwestern, der Tag der Rache Gojinas ist gekommen. Heute, von diesem Ort aus, wird das Feuer der Ekklesiarchie die Ungläubigen verbrennen, die Mutanten reinigen und das Chaos auf diesem Planeten vernichten. Euer Hass ist der Wille des Imperators, eure Waffen sind seine Faust und euer Glaube sein Schild. Rechtschaffend seid ihr vor ihm und rein werden die von uns vor ihn treten, die an diesem Tage ihr Leben lassen um das zu verteidigen, was sein war, ist und sein wird! Vorwärts Schwestern, und fürchtet nicht die Dunkelheit und nicht die Schatten, denn das Feuer der Wut wird sie vertreiben. Vorwärts zu Sieg und Ruhm. In seinem Namen: Verbrennt alle! Zeigt keine Gnade! Sic itur…“ „…ad astra!“ schallte es der Principalis aus jeder einzelnen Kehle der versammelten Engel entgegen, bevor sich die Abteilung mit oft geübter Präzision in Trupps auflösten und sich kampfbereit machten. Anariel selbst schritt mit wehendem Mantel auf ihre Leibgarde aus Seraphim zu, die vor ihr niederknieten. Mit einer knappen Geste bedeutete sie ihnen sich zu erheben und macht sich zusammen mit ihnen auf ihren Platz am Freya-Tor einzunehmen, von wo aus sie ihren Angriff beginnen wollten.

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Auf ihrem Weg zum Tor drängten sich Bilder vergangener Tage in das Gedächtnis Anariels und verdrängten die Realität zu einem gewissen Teil. Der Gefechstlärm verebbte zu einem dumpfen Pochen im Hintergrund und der beißende Qualm, der von den schwelenden Ruinen der einstmals so stolzen und schönen Stadt aufstieg, geriet nahezu in Vergessenheit…

Anariel stand wieder auf der rostroten Wüstenebene auf Ferrata, umringt von ihren Kriegerinnen und bereit sich dem Feind entgegenzustellen. Seitdem Inquisitorin von Falkenhof und ihr Gefolge einen Teil der Gefechtshandlungen unter ihre Aufsicht genommen hatten und seit die Öffnung des Dämonentors auf Calinor verhindert worden war, hatte das Imperium die Initiative wieder zurückgewonnen. Einmal mehr überkam die Principalis ein Gefühl von Stolz, gepaart mit einer bösen Vorahnung. Etwas war nicht richtig! Kaum mehr einen Kilometer vor ihr stand das, was von den Fehlgeleiteten und den Kultisten noch am Leben war. Sie würden keine Chance haben und die Rache des Imperiums würde hier und heute genommen werden. Der letzte verzweifelte Sturm auf die Feste des Glaubens, das gewaltige Bollwerk und gleichzeitig das Kloster der Ekklesiarchie und der Sororitas auf Ferrata, würde vorüber sein, noch bevor es begonnen hatte. Zweitausendeinhundertunddreiundsiebzig Schwestern, siebenundvierzig Rhinos, dreizehn Exorzisten und vierundzwanzig Immolatoren warteten darauf die Ketzer zu zermalmen. Die gesamte Besatzung des Klosters – alles was der Principalis noch geblieben war.

„Principalis, die Truppen stehen bereit!“ Das Knacken in ihrem HelmKom hatte Anariel einen Augenblick vor den Worten einer ihrer Seraphim jäh zurück in die Wirklichkeit geholt. Sie hatten das Tor erreicht und waren bereit den kühnen Plan in die Tat umzusetzen. Langsam drehte sich Anariel zu ihrer Ehrengarde aus Seraphim-Sprungtruppen um und hob ihr Schwert, bevor sie mit einer beiläufigen Geste ihr internes Vox-System aktivierte. „Im Namen Terras, LASST SIE BRENNEN!“ Diese Worte, dieselben Worte, die sie damals, vor all den Jahren auf jener verfluchten Ebene gesprochen hatte, die Worte, die seitdem jeden Angriff der Kämpfenden Engel einleiteten, kamen ihr mit all dem Hass und all der Verbitterung von Jahrzehnten des Kampfes und der Entbehrungen über die Lippen – aber sie enthielten auch all den fanatischen Glauben und das uneingeschränkte Vertrauen in die Führung und Macht des göttlichen Imperators. Sie waren mehr als nur ein Befehl. Sie waren Inspiration. Sie waren Gebet. Sie waren Erinnerung. Anariel ließ ihr golden funkelndes Schwert einen Viertelkreis beschreiben, bis es auf die vor ihr liegenden Feinde zeigte und zündete ihr Sprungmodul. Überall entlang der Stadtmauer blitzte es auf, so dass die bis vor kurzem noch pechschwarze Nacht taghell erleuchtet wurde. Die Verteidiger der Stadt schlugen zurück. Geführt und inspiriert vom leuchtenden Beispiel der Schwestern krampften sich müde Hände um Lasergewehre, wurden Magazine in lange stumm gebliebene Maschinenkanonen gerammt, blitzten Laserkanonen auf und eröffneten die Reste der imperialen Artillerie mit der wenigen verbliebenen Munition das Feuer auf die Ketzer. Sieben Minuten…

…bis der Angriff begann. Sieben Minuten, in denen sich endlose Sekunden zu einer Ewigkeit zusammenreiten. Sieben Minuten angespannter Ruhe, bevor sich die gesamte verbliebene Macht gegen die Bedrohung vor den Toren des Allerheiligsten richten würde. Anariel konnte durch ihr Makrofernglas die entarteten und grausam mutierten Krieger der dunklen Götter sehen und schüttelte sich innerlich vor Ekel. Wie konnte jemand sich freiwillig solchen….Wesen wie den Chaosgöttern verschreiben? Wie konnte jemand die helfende Hand des Imperators abweisen? Wie konnte jemand, der auf derselben Welt wie eine Heilige wohnte, die ein ganzes System aus den Fängen der widerwärtigen Orks befreit hatte, Seine Macht dermaßen in Frage stellen? Anariel wusste es nicht – und wollte es auch nicht wissen. Es gab Dinge, die im Verborgenen bleiben mussten, denn Wissen war nicht nur Macht, sondern auch Versuchung. Und Versuchung war der Weg zum Chaos, der Weg in die Dunkelheit – der Weg zur Vernichtung der Seele. Sechs Minuten…

… bis die Munition der Verteidiger erschöpft sein würde. Anariel hatte den Angriff der Schwestern und der verbliebenen mechanisierten Verbände der Verteidiger geplant. Es würde die letzte Handlung der Loyalisten auf diesem Planeten sein; so oder so. Sollten sie hier und heute gewinnen, würde der Feind zerschmettert vor ihnen liegen und die Schiffe der Imperialen Flotte könnten beginnen die Versorgungsgüter wieder auf dem Raumhafen anzulanden. Würde der Angriff scheitern, wäre das auch das Ende der Verteidiger des Planeten. Und alles hing vom Schwerpunkt des Angriffs, von den Schwestern ab. Anariels weiße Mähne, die ihre trotz der vielen Jahre der Kämpfe immer noch hübschen Gesichtszüge einrahmte, flatterte im Wind, als sie mit flammendem Sprungmodul auf die Phalanx der Abscheulichkeit zuraste. Zu beiden Seiten konnte sie Immolatoren sehen, die mit heiligem Feuer vorgeschobene Beobachtungsnester des Gegners ausräucherten. Rhino-Transporter schaukelten auf dem von monatelangen Artillerieeinschlägen zernarbten Boden auf die Linien des Feindes zu und mehrere kleine Trupps Seraphim folgten ihr in den Kampf. Ihre Armee…

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