Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Der Spiegel der Seele
#51
Entschlossen packte Naradas die Furie, welche sich an seinem Arm festkrallte fest an der Schulter und blickte ihr aus nächster Nähe in die Augen, während knisternde Entladungen seiner Augäpfel azurblaue Spannungsbögen zwischen seiner eigenen Kleidung, zuckten über sein Gesicht oder griffen wie hilflose Hände ins Leere. Echte Spannung mit einer solchen Auswirkung hätte wohl zumindest die Haut versengt und Löcher in die Kleidung gebrannt. Da das Phänomen in dieser Stärke erst hier zum Tragen kam, aber weder Sicht noch sonstige wichtige Funktionen eingeschränkt wurden, hatte er sich infolge der Ereignisse auch nicht besonders für das interessiert was mit ihm geschah, ein weiterer Umstand den es zu verändern galt, alles in allem brauchte er weit mehr Zeit. So viel Zeit das er es sich nicht leisten konnte, einer ausgeflippten Irren das Leid von der Seele zu nehmen. Er war kein Experte, aber es war kaum zu übersehen das etwas mit ihr nicht in Ordnung war. Im Schatten der Arenamauern war es nicht sonderlich warm zumindest noch nicht, trotzdem trug Ayris deutliche Schweißperlen auf der Stirn und spätestens die geweiteten Pupillen deuteten darauf hin das nicht nur die Aufregung dafür verantwortlich war. Verflucht, er konnte Junkies nicht ausstehen. Wie gut, dass die Versorgung mit Drogen hier nicht gerade optimal sein würde, aber dennoch musste Naradas sich die Frage stellen ob er sich wirklich auf jemanden verlassen wollte, der sich immer mal wieder eine Nadel zu setzen pflege oder was auch sonst. Abgesehen davon hatte ihm Ayris dieses kleine Detail nicht verraten wollen, welchen Grund dafür es auch gab, er hasste Überraschungen noch weit mehr als alles andere. Mit der rechten Hand packte er die Kleine recht unsanft am Kinn.

Jetzt höre mir gut zu. Ich hätte mir gewünscht mehr Zeit zu haben, sowohl um den Auftrag zu erfüllen, als auch unseren Hals aus der Schling herauszuhalten. Woher soll ich den wissen, warum der Herold dich und die Pestbeule vor den Thron zitiert. Wenn du dir nicht den Verstand vernebelt hättest, dann kämen dir vielleicht selbst ein paar Ideen und du würdest mir nicht die wenige Zeit rauben die unser mächtiger Herrscher, möge er ewig leben, mir so großzügig gewährt hat!

Offenbar waren seine Worte nicht das was sie sich erhofft hatte, denn die verkrampften Finger gruben sich nur noch viel tiefer in sein Fleisch. Vielleicht war es der einzig und alleine der künstliche Rausch, vielleicht aber trug Ayris nur das nach außen, was er selbst fürchten musste. Nur verbarg er seine Furcht mit einer eisernen Disziplin, überspielte alle Ängste und versuchte seine Optionen möglichst nüchtern zu betrachten. Er bemühte sich seine Unzufriedenheit zu verdrängen und setzte eine deutlich freundlichere Miene auf, während er seine Hand sanft auf die ihre legte.

Also, wir machen jetzt folgendes: Als erstes lässt du mich los, damit ich gleich das tun kann, was ich tun muss um meinen Kopf zu behalten. Dann setzt du dich in meine Nähe, während ich die übrigen Dinge zu Ende bringe. Dann wirst du dir überlegen, warum der Fürst deine Anwesenheit verlangen könnte. Wahrscheinlich leuchtet dir ein, dass der Fürst seinen Nachtisch erst einmal in die Küche schicken würde, oder? Und wenn wir dort stehen, dann erwarte ich die Ayris zu sehen die ich in der Wüste kennen gelernt habe. Wenn ich kann werde ich dich gerne aus der Schussbahn heraushalten, das wird aber nicht möglich sein, wenn du wie das heulende Elend aussiehst. Sieh zu, dass niemand das Verlangen verspürt, dich in einem Graben zu verscharren, einverstanden? Du hast gesagt, du möchtest nicht flehen und heulen? Dann musst du auch was aus dem Machen was sich dir bietet. Du wolltest das ich dich vor den Thron bringe, bitte es ist soweit, du kommst vor den Thron! Es wird sich noch herausstellen ob die Situation geeignet sein wird, aber dann solltest du besser gut vorbereitet sein, oder?
Name:Naradas
Titel: Deimos/ Cen-Rasankuri
Rasse: Mensch
Alter: 25
Größe: 2,00m
Zugehörigkeiten: Chaos/ Korsar-Tzeentch
Aussehen: durchtrainiert, hellblau glühende Augen, dunkelhäutig, kurze schwarze Haare
Charakter: skrupellos, strebt nach Perfektion, Sarkastisch, Selbstsicher, ruhig und planend
Kleidung: Lumpenkutte über Kettengeflecht (Eingelagert:hochwertige Drachenhaut)
Ausrüstung: Billige Maschinenpistole, einfaches Kurzschwert (Eingelagert: Klingenstab,  Boltpistole, 2 Handgranaten)
Fähigkeiten: guter Nahkämpfer, intuitives Technikverständnis, überzeugend, miserabler Schütze, ungeübter Pilot
Psionisch Aktiv: Besessen (Dorator)
Verletzungen: -
Begleiter: Drohnenschwarm RS-47-B
Besitz: 38 Silberbolzen, gebundene Werte, Handelsgüter
Unterkünfte:
Festungsanwesen Yakip Hirsi
Naradas Wohnung in Gohmor (mittlerweile verlassen)


Chars:
Naradas
Bane Karagoth- RIP
Ashnak(Ork)
Zitieren
#52
Um Naradas Augen schienen grelle Blitze zu zucken als er sich ihr plötzlich zuwandte und mit festem Griff ihr Kinn umklammerte auf das ihr Gesicht vor dem seinen fixiert sei. Ein zischendes, knisterndes Gewitter tobte in seinen Augenhöhlen, ließ die Iris weißlich aufleuchten und die Pupille hell flackern wie das magnetische Zentrum eines Energiesturms. Gleich einer zornigen Inkarnation eines alten Halbgottes des Donners mutete er an wie er da stand, hoch aufgerichtet in seiner beeindruckenden Größe von zwei Metern, mit einem kräftigen, den Schöpfer gefälligen und nachempfundenen Körper, über eine hysterische Sterbliche gebeugt, die vom Wahnsinn und der Todesangst aufgefressen zu werden drohte. Sein absonderlicher und eingehender Blick drang der kleineren, schwarzhaarigen Frau, die sich wie eine Verrückte gebärdete, bis tief in die Seele und seine durchdringende, maßregelnde Stimme schnitt in ihr von Alpträumen geplagtes Gehirn. Ayris war gelähmt vor den heftigen Gefühlen die sich ihrer mit aller Gewalt bemächtigten, sie war wehrlos gegenüber der Woge die all die negativen, deprimierenden Zunkunftsahnungen in ihren Geist spülte und sie zu einem wimmernden Wrack machten. Sie fühlte sich umringt von Feinden, von gefräßigen Kreaturen für die sie nicht mehr als ein schmackhaftes Nahrungslager darstellte, von übelsten Ketzern die mit gekrümmten und gezahnten Sichelklingen ihrem Leben ein Ende setzten wollten um ihren Leib den Dämonen dieses verfluchten Ortes darzubieten und ihre Seele dem unsagbaren Bösen des Warp zu opfern.

Erinnerungen stürmten auf sie ein wie eine Brandung peinigender Wellen, Erinnerungen von einst geliebten Menschen die die brutalen Zeiten längst aus ihrem Umfeld gerissen hatte, Bilder von Wesen die ihr Schaden zufügen wollten und denen es zum Teil auch gelungen war. Aber die Schrecknisse die über sie herfielen, die sich wie ein düsterer Schleier über ihr Sichtspektrum legten, zerfaserten als sie unvermittelt gezwungen wurde in dieses weißblaue Augenpaar zu starren das sich vor ihr befand und von einem dunkelbraunen, ernsten Antlitz umrahmt wurde. Mühevoll schluckte sie die aufkeimende Panik herunter, die sich wie raue Kiesel ihre Kehle hinab bewegten. Es forderte ihr eine nicht zu verachtende Willensstärke ab sich zu sammeln und zu ihrer Vernunft zurückzufinden, die in jenem Moment schon weiter abgedriftet war als gut für sein konnte. Die Predigt die ihr der ehemalige Korsar hielt glich frostkaltem Wasser das sich über ihr erhitztes Gemüt ergoss und ihre überspannten Nerven eine gesegnete Kühlung und Klarheit bescherte. Seine Worte wurden zu Ankern die sie in die Realität wieder so sehen ließen wie sie augenblicklich war und nicht wie sie sein mochte. Seine unnachgiebiger Griff fesselte an Ort und Stelle, machte ein Abwenden unmöglich und sein kristallblauer Blick bohrte sich durch ihren offen zur Schau gestellte Verstiegenheit und brachte das Gerüst aus Furcht, Kummer und Verzweiflung von dem sie umnachtet war allmählich zum Einsturz.

Es dauerte ein, zwei Minuten bis die junge Azazernerin sich gegen das aufwallende Grauen behauptet hatte. Erst schleppend bemerkte sie das ihre Fingernägel durch die Raserei in die sie gefallen war in das Fleisch von Naradas Arm gestochen hatten. Kaum erfasste sie dies, brauste ein Ruck durch ihren Körper und sie löste die Finger von seinen Gliedmaßen, die sie noch immer umschlossen hielten. Besinnung kehrte in ihren Kopf zurück und gab ihr das Empfinden ein das sie sich wie eine Närrin aufgeführt hatte. Eine erbärmliche, feigherzige Närrin! Was sollte er nur von ihr denken? Dass sie eine hilflose, jammernde Abhängige war, deren Verstand sich langsam durch zu hoch dosierten Drogenkonsum und Sonneneinwirkung in Schlacke verwandelte? Nein, verdammt – sie hatte ganz andere Torturen durchlebt und ähnlich schlimme Höllen überstanden! Sie war eine Kämpferin, sie hatte in Teenagerjahren bereits schäbigen Geschäftsmännern und korrupten Investoren das Geld für das Unternehmen ihrer Familie aus den Taschen der feinen Anzüge gezogen, hatte sich nicht von Drohvid’s der konkurrierenden Firmen unterbuttern lassen, genauso wenig hatte sie sich im weiteren Verlauf ihres Lebens den radikalen Umständen ergeben. Sie überlebte in den Slums von Azazer Decimus, tötete Ganger die ihr an die Wäsche wollten mit einem plumpen Stahlrohr, trat dem Widerstand bei und sprengte in deren Namen imperiale Schoßhunde und das organisierte kriminelle Gesocks der Konzerne in die Luft. Und das waren nur einige Auszüge aus ihrer bisherigen Akte. Auch Egir Septimus hatte sie überwunden, die Blutsandwüste, Machandul, und jetzt war sie halt in Rasankur, dem wahrscheinlich boshaftesten Hort von allem, aber zugleich ein Quell an ungeahnten Möglichkeiten.

Hier gab es ungezählte Arten zu sterben, doch mindestens ebenso viele um sich über die Grundform zu erheben wenn man den notwendigen Mumm dafür aufbrachte. Und bei dem wurmstichigen, fauligen Gerippe des Gottimperators, sie würde ihn aufbringen, komme was da möge! Nüchternheit wie sie sie schon seit Tagen nicht mehr verspürt hatte, läuterte und reinigte mit einem Male ihren gesamten Intellekt. Die kreischende Hysterie verflüchtigte sich in dunstigen Schlieren, die ihre Gedanken freigaben und sie objektiv handeln ließen.
Ja, ja, ich höre dich… colchis, entschuldige, ich muss auf dich ja einen so bemitleidenswerten Eindruck machen dass ich eine Exekution schon beinahe verdiene. Bestimmt bereust du jetzt, dass du mich überhaupt in deine Reihen aufgenommen hast nachdem ich dir so die Ohren wund geredet und um einen besseren Posten gebettelt habe. Das du mich hierfür nicht gleich enthauptet hast, wie es dein Recht gewesen wäre zeugt von einem überaus geduldigen und seriösen Charakter. Eigenschaften die ich dir schon abgesprochen hätte in einer Armee wie dieser… oder wäre jedem anderen solch ein Schicksal zu Teil geworden? Bin ich eine Ausnahme, oh furchtloser Rasankuri?“ Sie schaute flüchtig auf seine Hände welche die ihren nun in weiser Vorsicht umfassten und an deren Spitzen immer noch die rötlichen Tropfen seines Lebenssaftes glitzerten. Ein pikantes Lächeln eroberte ihre Lippen als sie seine Besorgnis verzeichnete und den geradezu milden Umgang den er mit ihr an den Tag legte.

Ich danke dir für deine Kopfwäsche, du bist wahrlich mein General. Ich glaube, ich habe mich wieder gefangen und werde mich fortan zusammenreißen. Die Mittelchen die ich mir partout und konsequent eingetrichtert hab um auf den Beinen bleiben zu können, scheinen wohl einiges in meinem Oberstübchen in Unordnung gebracht zu haben. Die Nacht war auch alles andere als… gewöhnlich. Egal, ich werde dem Zeug abschwören, das wird zwar nicht sofort gehen, aber so kann ich verhindern dass es mich eher früher als später dahinrafft.“ Die Fremdweltlerin wand bedachtsam ihre Hände aus der strengen Umklammerung des gleißäugigen Kämpen und Auserwählten des Schwarzen Drachen. Sie entpuppte sich wie ausgetauscht, nichts mahnte mehr daran das sie noch vor Sekunden vor schierer Angst schlotternd im Boden versunken wäre. Eine neue Entschlossenheit strahlte aus ihrem Gesicht.
Verstanden, ich bleibe in deiner Nähe und behalte die Nerven und nur keine Sorge, ich reite dich nicht in ein fürstliches Desaster. Der ganze angestaute, emotionale Mist musste nur mal raus und über die Tränendrüsen funktioniert das am besten. Ist halt nicht ganz leicht für ein armes, schirmloses Mädchen wie mich.

Sie schniefte noch einmal, schüttelte sich die verwilderte Jacke von den Schultern und band sie sich um die schlanke Taille. Das ausgeblichene Haar kämmte sie sich mit den Fingern hinter ihre Ohren und sah sich dabei auf dem Arena Platz um. Ihr Blick stoppte abrupt als sie eine ihre bekannte Grimasse unter den umher Eilenden erkannte.
Aaron!“ rief sie laut und der Mitstreiter von Naradas Rotte drehte sich ihr mit einem flapsigen
Was is?“ zu.
Den Missionar und seinen Lustknaben? Wo habt ihr die beiden hin verfrachtet? Sie sind mein Eigentum, ich brauche sie, lass sie herbei holen!“ hieß sie ihm gebieterisch.
Hol’se doch selbst, hab zu tun!“ röhrte er nur zurück.
Gehorch gefälligst, die zwei sind ein Geschenk für den Großfürsten!“ schrie sie ärgerlich, unmotiviert deswegen eine Diskussion anzufangen. Der Palta sagte noch etwas was Ayris ob der Entfernung zwischen ihnen nicht verstand, aber offenbar parierte er, denn er korrigierte seine Marschroute und strebte auf einen der Kellerabgänge zu.
Die Frömmler werden nützlich sein den etwaigen Blutdurst des Schwarzen Drachen zu stillen. Also, jetzt wo das geregelt ist… befehle und ich folge, benötigst du mich beim Schrottplatz oder hier? Oh, noch was, soll ich so elend vor den Regenten dieser Stadt treten? Wenn er sich durch meinen niedrigen Stand nicht schon gekränkt fühlt, dann bestimmt durch meinen Geruch und mein schlampiges Äußeres... ich will dich ja nicht anpumpen, aber... irgendeine Idee?
Zitieren
#53
Ayris wollte ihn nicht anpumpen, das war gut, immerhin konnte er ihr nichts geben den außer Waffen und dem was er sonst am Leibe trug und RS-47, besaß er nur die zweifelhafte Autorität über die mehreren dutzend Rasankuri die jetzt über die halbe Stadt und Al`Chtan verteilt sein mussten. Zumindest hoffte er das sie sich um die Dinge bemühten die zur Reparatur der Anlage unbedingt notwendig waren. Wäre es nicht der Fürst selbst gewesen der ihnen befohlen hatte ihn zu unterstützen, wäre er sich fast sicher, dass nicht wenige einfach verschwinden würden, jetzt wo die Reihen so gelichtet waren. Die gleichzeitige Furcht und gottgleiche Verehrung die dem finsteren Schlächter in seinem strahlenden Alabasterturm entgegen gebracht wurde, mochte Naradas unverständlich sein, doch sie sicherten zumindest widerwillige Motivation der Wüstenkrieger. Unverständlich war vielleicht nicht der richtige Ausdruck, Naradas erkannte Wirkung der scheinbar unbeherrschten Gewalttätigkeit des Fürsten, das Grauen welches dessen Hohepriesterin verbreitete, wo auch immer sie ihr strahlendes Haupt erhob, alle das kannte er, damit konnte er umgehen, den die Korsaren pflegten ein ganz ähnliches System, aber hier waren offensichtlich andere nur schwer fassbare Kräfte am wirken, die sich wie Ketten aus Adamant um diejenigen legten welche sich in Rasankuri aufhielten. Ihm selbst machte die Nähe zum Fürsten zu schaffen, mehrmals hatte er sich die Frage gestellt ob es nicht besser wäre, einfach zu verschwinden, die Information über die in der grausamen Wüste verborgenen Wasserquelle eines Ketzernestes mochte einiges Wert sein, auch wenn dabei unbequeme Fragen gestellt wurden. Naradas ertappte sich immer wieder dabei, wie er Ausreden suchte, dennoch, trotz wackeliger Position, mangelhaften Informationen und fragwürdiger Gebräuche, Gründe fand hier vor Ort zu bleiben, der verfallenen Stadt nicht den Rücken zu kehren und immer wieder zu dem Schluss kam das er sich selbst betrog. In den Tiefen seines Verstandes saß die Antwort wie eine fette, schwarze Spinne, deren Netz er bereitwillig mit seinem eigenen Beitrag erweitert hatte, genauso wie er sich nur zu gerne darin verstrickt hatte. Naradas war freiwillig hier, die umfassende Maschinerie des Universums hatte ihn hierher geführt, es war sein Schicksal hier zu sein. Offenbar war er einige Sekunden weggetreten gewesen, zumindest lies Ayris Gesichtsausdruck vermuten, dass irgendetwas nicht ganz normal gewesen war. Vielleicht hatte er unbewusst irgendetwas gesagt, oder auch nur gemurmelt, oder auch einfach überhaupt nichts gemacht, Naradas schüttelte die Starre ab und blickte sich um, die Arena war nahezu leer nur einige Krieger der Wachmannschaft waren mehr oder weniger anwesend. Mit entschlossener Miene wandte er sich an Ayris.

Na gut, du armes, schmutziges Mädchen, dann schauen wir doch mal was wir noch tun können, was noch in meiner Hand liegt. Der Schrottplatz muss warten, dafür reicht uns die Zeit nicht mehr und auch hier bleibt kaum etwas mehr in unseren Händen, es bleibt einfach keine Zeit, dem Fürsten zum Dank

Naradas beobachtete wie die beiden Gefangenen auf den Arenaplatz gebracht wurden. Beide sahen recht mitgenommen aus, es war offensichtlich, dass beide gleichermaßen unbarmherzig behandelt worden waren und dass der alte Missionar das Leid etwas besser ertragen hatte. Aber auch nur ein wenig besser. Beide hätte ein Bad bitter nötig gehabt.

Vorausgesetzt die Männer die ich losgeschickt habe, finden das was die suchen sollen und es gelingt das Material nach Al`Chtan zu schaffen, dürfte es kein Problem bedeuten, die Anlage zusammenzuflicken. Zumindest so lange das man nicht fürchten muss, in den nächsten Monaten die Wasserversorgung zu verlieren.

Naradas setzte sich in Bewegung, Ayris folgte ihm, während er die übrigen Kleidungsstücke von der Motorhaube nahm und die in der Morgensonne bereits vollständig getrocknet waren.

Er hatte keine Zeit die Rüstungsteile einer sorgfältigen Reinigung zu unterziehen, wieder einmal erhob RS-47 knisternd Einspruch und warnte ihn von den Folgen seines nicht gerade optimalen Umgangs mit seiner Ausrüstung.

Wenn der Fürst die Pestbeule von vorhin überlebt, dann wird er wohl auch deinen…Duft überstehen. Aber du hast recht, es gibt keinen Grund sich nur aufgrund einiger widriger Umstände auf das unterste Niveau zu begeben.

Ganz unwillkürlich funkelte Naradas die hellhäutige Frau an, wandte sich dann aber wieder einem widerspenstigen Lederriemen zu. Gekleidet in die stählernen Schichten die gleichzeitig ein unverkennbares Statussymbol der Rasankuri darstellten, fühlte er sich zwar nicht wirklich wohler, alle anderen denen er begegnete aber auch nicht, und darauf kam es an. Es würde gerade noch fehlen das irgendein übereifriger Palta ihm ein Messer in den Rücken rammte. Nicht das er glaubte das es nicht trotzdem noch dazu kommen könnte, aber zumindest die Gelegenheitswegelagerer würden ihn in Ruhe lassen. Gleichzeitig nickte er zu dem Trog hinüber den er als Badezuber benutzt hatte.

Ich schlage einmal vor das du ein Bad nimmst, die beiden Priesterlümmel können dir behilflich sein, sie werden sich wohl kaum an dir vergreifen wollen. Aber lass die Kanone in deiner Rechweite es, kann ja sein das einer der Palta oder ein Rasankuri Interesse entwickelt, während ich unterwegs bin.

Naradas winkte Omrek heran, der mit einigen Palta ein schweres Fass mit Fett auf der Ladefläche eines der Lastwagen befestigte. Naradas mochte gar nicht wissen woher das Fett stammen mochte, aber es war offenbar nicht möglich gewesen ohne größere Scherereien an geeignetes Schmieröl heranzukommen. Er selbst fühlte sich in seiner Wahl bestätigt, denn einer der Rasankuri hatte selbstständig für einen ausreichenden, wenn auch nicht perfekten Ersatz gesorgt.

Danach sieh zu das auch das Geschenk etwas Wasser abbekommt. In der Zwischenzeit muss ich mit einem gewissen Beduinen reden. Omrek, wir fahren, mach den Laster klar, such vier Krieger zusammen die uns begleiten und sieh zu das eines der Treibstofffässer an Bord ist, aber auf keinen Fall mehr.

Mit viel Feingefühl verschloss Naradas die letzte Schließe der letzten Beinschiene, der Panzer war angelegt, soweit er es beurteilen konnte saß er gut, schränkte ihn nicht zu sehr in seiner Bewegung ein. Zuletzte klaubte er noch den schweren, schwarzen Ledermantel vom Boden auf, schüttelte grob den Staub ab und streifte ihn über. Ayris schien nicht gerade begeistert, aber darauf konnte er jetzt keine Rücksicht nehmen.

Du hast noch genau eine Stunde, dann machen wir uns auf den Weg in den Palast.

Dann wandte er sich ab, wechselte auf dem Weg nach draußen noch ein Paar klärende Worte mit Aaron und verlies dann an Bord des Lastwagens die Arena.

------------------------------------------------------------------------------

Naradas war alles in allem Recht zufrieden als das dröhnende Gefährt ziemlcih genau eine Stunde später wieder in die Arena einfuhr. Es war nicht schwer gewesen, den selbsternannten Beduinen Abdul el Gadari zu Finden, vor allem mit Rondos Informationen. Es war viel schwieriger gewesen, mit diesem eine Verhandlung zu führen, denn auch wenn er kein echter Beduine war, so feilschte er dennoch wie ein solcher, auch wenn es nur darum gegangen war, Informationen über das Angebot des Händlers zu entlocken. Am Ende hatte Naradas zwar erfahren das er durchaus die benötigten Energiezellen und Ersatzteile kaufen konnte, aber auch das diese zu teuer waren als das er sie mit einigen Litern Treibstoff erwerben könnte. Aber es gab die Möglichkeit und das war doch schon einmal etwas. Dies zu erfahren hatte ihn aber gleichzeitig ein halbes Fass der flüchtigen Flüssigkeit gekostet und der Trostpreis den er noch hatte erwerben können, war wahrscheinlich diesen Preis nicht wert. Aber Naradas war es trotzdem zufrieden. In der Arena türmten sich mittlerweile eine ganze Menge Material. Die meisten Gruppen waren zurück, und das überraschend schnell. Das war gut, denn je mehr Material sich hier angesammelt hatte, desto mehr Krieger wurden auch benötigt um die Ladung zu bewachen. Aber auch seine Zeit lief davon, noch bevor die Rostlaube zum Stehen kam, hatte Naradas das Gefährt verlassen, ein unförmiges Bündel im Arm, das er im Vorbeigehen der überraschten Ayirs in die Arme drückte. Diese hatte sich offenbar seinen Rat befolgt und sich gebadet, auch wenn es noch nicht allzu lange her sein konnte denn die Haare waren immer noch feucht, was in der Sonne nicht lange vorhalten konnte, auch wenn sie in Ermangelung anderer Kleidung wieder ihre notdürftig gesäuberte Kleidung angelegt hatte. Der Wassertrog war verschwunden und während er sich die Frage stellte ob Ayris einen anderen Ort vorgezogen hatte oder das Ding einfach im Weg gestanden hatte, eilte er schon einmal weiter, nicht ohne Ayris mit einigen Worten zu bedenken.

Du hast zehn Minuten, ich hoffe mal die passen.

Dann marschierte er weiter. Die Kleidung die er gegen einen Teil des Treibstoffes eingetauscht hatte, war nichts besonders, aber sauber und robust, zudem für das brutale Wüstenklima weit besser geeignet als die Lumpen die Ayris jetzt trug. Auch besser als seine eigene, wenn man darüber nachdachte, aber er stand seiner Kleidung anders gegenüber. Er unterschied sich gerne von der Masse, außerdem war seine Kleidung durchaus och in Ordnung. Das Bündel bestand aus dem besten das er auf die Schnelle hatte besorgen können, wenn sie das nicht wollte, war das nicht sein Problem. Dann sprach er mit seinen Leuten, den Führern der Dreierteams, verschaffte sich mithilfe RS-47s einen Überblick über die gesammelten Güter, über das was diese geleistet hatte, schickte noch Männer auf den Weg um Lebensmittel für den Weg nach Al`Chtan und die dortige Garnison zu besorgen, überwachte die Sicherung der Ladung auf dem ersten Lastwagen während Omrek bereits die Beladung des zweiten übernahm, er wechselte noch ein Wort mit Aaron dem er die Leitung des Konvois überlies, machte ihm klar das er regelmäßig Nachricht von der Situation vor Ort erwartete. Viel zu schnell verrannen die Minuten, ließen in Naradas ein Gefühl der Leere und der Taubheit wachsen, während ihm immer mehr Dinge einfielen die er gerne noch geklärt hätte, die er jetzt ganz und gar den Kriegern überlassen musste. Er verabschiedete sich von jedem, machte ihnen noch einmal klar, was der Fürst von ihnen erwartete.

Meister! Es wird Zeit, wenn ihr rechtzeitig eintreffen wollt.

Und das wollte er, auf keinen Fall wollte er zu spät im Palast eintreffen und sich den Zorn des Fürsten zuziehen. Auch Ayris schien so zu empfinden, deutlich herausgeputzt, soweit das möglich war, wartete sie am großen Tor der Anlage. Er kostete Naradas mühe sich loszureißen, aber es half nichts. Ohne sich ein weiteres Mal umzudrehen marschierte er mit großen Schritten vom Gelände, schweigsam wie schon lange nicht mehr. Er dachte darüber nach was er tun sollte, was passieren könnte, versuchte sich mental auf das vorzubereiten, was auf ihn, sie zukam.

Nach da
Name:Naradas
Titel: Deimos/ Cen-Rasankuri
Rasse: Mensch
Alter: 25
Größe: 2,00m
Zugehörigkeiten: Chaos/ Korsar-Tzeentch
Aussehen: durchtrainiert, hellblau glühende Augen, dunkelhäutig, kurze schwarze Haare
Charakter: skrupellos, strebt nach Perfektion, Sarkastisch, Selbstsicher, ruhig und planend
Kleidung: Lumpenkutte über Kettengeflecht (Eingelagert:hochwertige Drachenhaut)
Ausrüstung: Billige Maschinenpistole, einfaches Kurzschwert (Eingelagert: Klingenstab,  Boltpistole, 2 Handgranaten)
Fähigkeiten: guter Nahkämpfer, intuitives Technikverständnis, überzeugend, miserabler Schütze, ungeübter Pilot
Psionisch Aktiv: Besessen (Dorator)
Verletzungen: -
Begleiter: Drohnenschwarm RS-47-B
Besitz: 38 Silberbolzen, gebundene Werte, Handelsgüter
Unterkünfte:
Festungsanwesen Yakip Hirsi
Naradas Wohnung in Gohmor (mittlerweile verlassen)


Chars:
Naradas
Bane Karagoth- RIP
Ashnak(Ork)
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste