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Der äußere Ring
Constantine lies sich mit Vergnügen in die Gewölbe herunterführen und ihm lief fast schon der Sabber aus dem Mundwinkel, als er all die herrlichen Rüstungen und Schlachtprügel erblickte.
Helm, Groteske und Gasmaske, wollte er so behalten wie sie im Augenblick waren, und legte sich lediglich einen neuen Dauerfilter zu. Bei seiner Rüstung jedoch war er weniger zimperlich. Die Rüstung der Rasankuri war immerhin leicht besser als seine Armaplast, und so tauschte er sie gegen die vorhandenen Teile aus. Darunter bzw. darüber würde er weiterhin seine erbeuteten Kleidungsstücke tragen.
Er versuchte auch, Munition für sein Gewehr zu finden, was natürlich nicht gelang. Die Rasankuri verwendeten ein ganz anderes Kaliber und es war nicht unwahrscheinlich, dass selbst bei toten PVS´lern keine passende Munition zu finden wäre. Da er Schusswaffen aber ohnehin nur als Mittel zum Zweck erachtete und sich lieber auf den Nahkampf konzentrierte, machte es ihm nichts, als er die Waffe nun fortlegte und sich stattdessen eine der Drachenklauen nahm.
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Abarion verstand im ersten Moment nicht, was der Reiter von ihm wollte! Doch als dieser sein Reittier, welches eindeutig spürte was Drowash war, umdrehte und mit seinen Soldaten die Frau in ihre Mitte nahm um wieder in die Stadt zu marschieren. Hängte sich Abarion wutentbrannt, da er erst jetzt verstanden hatte, dass der Reiter sich für etwas höheres hielt, an deren Fersen um mit in die Stadt zu gehen.
Als er sich dem Tor näherte lösten sich zwei der Soldaten aus der Formation und richteten ihre Waffen auf den Khorniten. Du nicht, Palta! Du kannst hier beim Rest deiner Art bleiben und zusehen wie du überlebst. Du Worte waren so gewählt, formuliert und ausgesprochen, damit Abarion merkte, dass er ein nichts war.
Also trat er einen paar Schritte zurück um zu zeigen, er habe es verstanden. Dabei dachte er sich aber nur: et batuser nok tu purger fek turu et naibe fornaratak! Ok koba aks riec arwettodideto nerwe forate as tobra kial. Nuk batuser ob erres fek et ak rivide as to kial aktdrut. larabe giablita ak nisa dro ob meltonperat. Dann drehte er auf der Hacke um und ging wieder in die Richtung aus der er gekommen war. In die Ruinen.
Diese waren wirklich alles andere als einladend. Außer für Drowash der hinter jeder Ecke etwas anderes entdeckte auch wenn er zur Hälfte ein Dämonen war, war er immer noch zur anderen Hälfte ein junger Hund. Dies zeigte sich sehr deutlich, da er alles was er noch nicht kannte erforschte und beschnüffelte. Abarion war im Gegensatz zu dem Hund jedoch eher nervös, da er überall Gefahr witterte. Er ging eine Weile weiter durch die Ruinen, wobei er seine Hand an den Griff der Laserpistole legte.
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Das Lager, welches der Krieger nun erreichte, konnte man getrost als elend beschreiben. Es bestand aus etwa fünfzig Zelten, wie sie die Beduinen der Wüste zu nutzen pflegten. Einige waren an Hausruinen gebaut um die Räume dieser mitzunutzen, andere standen frei auf der Straße. Alle gruppierten sich um einen kleinen Platz herum der früher einmal als Kreuzung gedient haben musste. Ein gutes Dutzend Feuer brannten, von Carnakdung am Laufen gehalten und darum saßen Männer in einfarbigen, meist blauen, Gewändern. Fast alle waren verhüllt, wohl als Schutz gegen den Sand den jeder Windhauch mit sich trug. Nur wenn sie tranken nahmen sie die Tücher von Mund und Nase fort, die ansonsten alles bis auf die Augen verbargen. Frauen waren nicht zu sehen. Sie mussten sich sämtlich im Inneren der Zelte aufhalten.
Die leisen Gespräche verstummten jäh, als Abarion zwischen zwei zusammengesackten Mauern hervorschritt. Hände tasteten nach Schwertern, Dolchen und altersschwachen Pistolen.
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Irgendwie erinnerten ihn was er sah an sein Leben auf Wehrweyh und auch an die Slums der anderen Stadt, in der er noch vor kurzem gewesen war. Aber was waren das für Personen die sich ihm jetzt zeigten und gegen ihn verteidigen wollten wenn es nötig war. Nun schlug auch Drowash an, da er hinter Abarion ankam und die Bewohner vorher scheinbar nicht bemerkt hatte. Abarion erinnerte sich an die Worte des Alten: „Ich rate dir also deinen Ton zu zügeln und Respekt vor dem Alter an den Tag zu legen.“
Also nahm er seine Hand vom Pistolengriff, damit die Fremden ihn nicht als Agressor sahen. Dann trat er ein paar Schritte weiter auf die Fremden zu. Die Fremden hatten einen Halbkreis gebildet in deren Mitte ein einzelner Fremder stand, dieser sah sehr nach dem Anführer aus.
Abarion richtete seinen Blick auf Drowash: „dorota turg sa irtta ash bareinta enea!“
Dann wand er sich an den Anführer der Fremden: „Mein Name ist Abarion, Diener des meltonperat! Das ist mein Begleiter Drowash. Ich wurde hier vor den Toren der Stadt gelassen, um als Palta zu dienen. Wo bin ich nun eigentlich genau und wer seid ihr?“ Er setzte sich demonstrativ auf den Boden und legte die Hände in den Schoß.
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Wo du bist? Wie kannst du das nicht wissen, musst du doch durch die gestrenge Mutter Wüste geschritten sein um ihr neu erwachtes Herz zu erreichen. Abarions weniger aggressiver Weg mutete als die richtige Wahl an, nahmen die Männer doch die Hände von den Waffen, wenngleich sie in ihrer Aufmerksamkeit nicht nachließen. Der kleine Kreis zerstreute sich und fand wieder Platz an den Feuern. Der Alte bedeute auch Abarion sich zu setzten, während er selber sich nahe der Flammen niederließ. Drei weitere taten es ihm nach. Mich nennt man Samir Atar und die Leute sagen mit meinem Alter kam die Weisheit. Deinen Herren kenne ich nicht, denn das Wort Meltonperat klingt fremd in meinen Ohren. Aber wo du dich befindest will ich dir sagen. Rasankur ist es, die Stadt der ewigen Götter und im Reich ihrer fleischgewordenen Essenz, des schwarzen Drachen. Hier entscheidet das Herrscherpaar über Leben und Tod und vielleicht ist es besser wenn ein Fremder nicht hinter die Mauern gelangt und ihr Blick auf ihn fällt. Ihre Aufmerksamkeit zu erregen kann ebenso gefährlich wie vorteilhaft sein. Eine, gänzlich verschleierte, Frau erschien und brachte Tee auf einem Tablett. Das Getränk war bitter und sehr heiß. Jeder der vier Männer griff sich eine der kleinen Zinntassen und auch Abrarion bot man eine davon an. Zu den Palta hat man dich geschickt? Nun du hast sie gefunden würde ich sagen. Die meisten der Unsrigen sind mit dem Fürsten auf Kriegszug, nur wir sind verblieben. Die Gerechtigkeit erscheint hier in schlichtem Gewand. Mach dich um die Stadt verdient und sie wird dich belohnen, sei unnütz und stirb im Sand, von niemandem betraut.
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Abarion lauschte aufmerksam den Worten von Samir. Einiges was er sagte waren mehr Informationen, als der Hexer ihm in der Stadt gegeben hatte. Doch anderes verwirrte ihn eher nochmehr, so dass ihm immer mehr Fragen auf seiner, dem Blutgott verschriebenen, Seele brannten. Aber er hörte sich das alles an und warf seine Fragen nicht einfach so in die Runde. Als die Frau ankam und ihm etwas zu trinken anbot, nahm er sich die Tasse vom Tablett und trank einen Schluck davon. “Was für ein widerliches Zeug ist das denn? Da sträuben sich mir ja die Nackenhaare.“ Drowash merkte die Reaktion seines Meisters, erhob sich und kam so nahe ran, dass er jeden Fremden in dieser Runde erreichen konnte.
“Drowash, dorota niab! Os irt norot as ialfe. To ciande kirikaka wuba lerta nariet.“ Er raunte alles nur so laut, dass der Dämonenhund es hören konnte und sonst keiner.
Dann wand er seine Aufmerksamkeit wieder Samir zu und lauschte dessen abschließenden Worten. Danach atmete er tief durch und überlegte sich ganz genau wie er all seine Fragen unagressiv stellen konnte. Als er sich seine Worte zurecht gelegt hatte, begann er zu reden.
“Erstmal bedeutet meltonperat: Blutgott. Es ist in meiner Sprache der Name Khornes. Das nur zur Information für dich. Dann würde ich dir gerne ein paar Fragen stellen! Zum einen ist dieser schwarze Drache eine Bezeichnung für einen Dämon oder ist es wahrhaftig ein Drache? Wer ist dieser Herrscher, kennt ihr seinen Namen? Was bedeutet eigentlich Palta und was tut ihr?
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Khorne! Ein mächtiger Name. Sinnierte der Alte und strich sich den fadenscheinigen Bart. Aber letztlich sind Namen Schall und Rauch, Sand vor dem Wind.
Viele Fragen treiben dich um und es ist erstaunlich das du die Antwort auf keine von ihnen zu kennen scheinst und doch den Weg hierher gefunden hast. Was nun also diese Fragen angeht, so sind sie im Grunde alle eine Einzige und doch mehr als die Summe ihrer Teile.
Sinnend, wie als müsse er seine Worte zurechtlegen, blickte der Greis zu den abweisenden Mauern der Stadt. Der Schwarze Drache ist wahrhaftig ein Drachen, denn wo er schreitet brennen Dorf und Stadt, werden die Lebenden verschlungen. Und er ist auch ein Dämon, ein Gott denn die Götter selbst wählten einen der ihren, uns zu führen, er ist ihr Wille, so wie er der Wille der Stadt ist. Das ist sein Name, Schwarzer Drachen und ob du ihn kennst vermag ich nicht zu sagen, wo du so wenig über Rasankur und seine Bräuche zu wissen scheinst.
Nun, ich sehe meine Worte haben nur wenig Licht in das Dunkel deiner Fragen gebracht, doch etwas anderes kann ich dir nicht sagen. Nunja, wenigstens will ich dir berichten was die Palta sind.
Er breitete die Arme aus als wolle er alle Umsitzenden einschließen. Wir sind die Palta, die Niedersten der Niederen. Keinen von uns haben die Götter mit besonderem Geschick oder einer Gabe der Veränderung gesegnet. Masse ist unser Vorteil und so kämpfen wir unter dem Banner des Drachen, dort wo unser Tod ihm am nützlichsten erscheint. Einige, die sich auszeichnen, steigen in den Rang der Krieger, der Rasankuri auf. Ihnen stehen die Tore zu einer besseren Welt offen. Denn unser Gebieter ist großzügig zu denen die es ihm vergelten können.
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Auch dieser Ausführung lauschte Abarion aufmerksam und verstand die Worte voll und ganz. Als er erfuhr, dass er unter dem untersten Abschaum kämpfen sollte, sträubten sich seine Haare erneut. Dann griff er in seine Mantelinnentasche und holte sich eine seiner letzten Zigarren hervor. “Verdammt die sind ja bald aus! Hoffentlich bekommt man in dieser verlassenen Ecke welche.“ Er steckte sie sich an und genoss den warmen Rauch in seinem Rachen. Dann wand er seine Aufmerksamkeit dem Alten wieder zu.
“Sag mir doch bitte, wo ich Platz für mich, meine Sachen und meinen Begleiter finde. Da ich nicht mein ganzen Kram ständig mit mir herumschleppen möchte.“
Plötzlich knurrte sein Magen lautstark.
“Wie du hörst, knurrt unter anderem mein Magen. Hast du vielleicht etwas zu essen für mich?“
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Platz? Erneut breitete der Alte allumfassend die Arme aus. So ziemlich das einzige Gut das wir im Übermaß zur Verfügung haben. Die Ruinen stehen dir frei, auch wenn du darin weder Kiste noch Kasten finden wirst. Sand und nackter Stein sind alles was geblieben ist. Wohl kannst du dort Schutz vor den Stürmen suchen, doch solltest du dich bald nach etwas Brauchbarerem umsehen. Wer in den Ruinen schläft dämmert nur dem Tod entgegen. Auch Eigentum und Leben sind nicht sicher. Dein Schwert allein, er nickte zu der Waffe, reicht wohl um die meisten hier für lange Zeit zu ernähren. Heute stehst du unter dem Recht der Gastfreundschaft, so wie es die alten Sitten des Wüstenvolkes gebieten. Doch schon morgen kann ich dir keinen Schutz mehr gewährleisten. Du bist ein Kämpfer, das zu sehen muss man nicht die Zahl meiner Lebensjahre haben. Doch sieh sie dir an. Hohläugige Augen und Blicke voller Verzweiflung, die all zu schnell in Entschlossenheit umschlagen konnte. Die Not ist ein entschlossener Kriegsmeister. Damit ließ er es bewenden und gebot eine der Frauen zu sich. Kurz gab er ihr Anweisungen in der rauen Sprache des heimatlosen Volks und sie verschwand in einem der Zelte. Nach etwa zehn Minuten, in denen sie schweigend vom Tee getrunken hatten, kehrte sie mir einem zerkratzen Tontablett zurück. Darauf lag der gesottene Arm eines Menschen. Daneben auch ungesalzenes Fladenbrot und einige, getrocknete Scheiben Obst.
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Als der Alte wieder seine Arme ausbreitete und sagte, dass alles hier Möglichkeiten zum Unterkommen waren, war Abarion sichtlich erschüttert. War er es doch von den letzten Monaten bzw. Jahren gewohnt in vernünftigen Betten und Gebäuden zu schlafen. “Meltonperat, steh mir bei. Wo hast du mich bloß hingeschickt?“ Die Ruinen waren für ihn offensichtlich nichts als ein Haufen Schutt, aber ihm blieb nichts anderes übrig als sich hier einzunisten. Er drehte seinen Kopf zu Drowash und sprach mit ihm.
“Geh und such uns ein sicheren Unterstand in der näheren Umgebung. Wir müssen ihn gut verteidigen können. Nimm meine Tasche mit und lege sie dort schonmal hin. Dann komm wieder.“
Dann schnappte sich der Hund die Tasche und trottete von dannen. Nun wand er sich wieder ganz dem Alten zu dieser hatte bereits etwas zu essen heranschaffen lassen. Abarion war sehr irritiert, als er einen menschlichen Arm vorgestellt bekam. Da er jedoch nicht auf einmal unfreundlich wirken wollte, aß er einige Bissen von dem Arm, jedoch seinen restlichen Hunger stillte er am Brot und dem Obst. Dann begann er wieder zu sprechen, nachdem er alles mit dem letzten Schluck Tee herunter gespült hatte.
“Ich danke dir sehr für das Essen. Und, nein es wird in Zukunft nie wieder vorkommen, dass ich um Nahrung fragen werde. Was den möglichen Ärger angeht, um den mache ich mir keine Sorgen. Da der meltonperat nicht irgendwelche armseligen Diener, mit einem seiner Hunde belohnt, sondern nur die Besten.“
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