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Tiefe!
#51
“Gefreiter Banks…” , ohne sich auf irgendeine merkliche Weise abzuwenden oder umzudrehen, notierte sie sich förmlich die erwachten genetischen Schlussfolgerungen des Catachaners, egal wie weit dies auch von den tatsächlichen Instinkten eines Dschungelweltbewohners entfernt war, “… bleiben Sie wachsam, aber verhindern Sie es auf andere Zugsmitglieder nervös zu wirken. Dies ist weder der allgemeinen Mission noch Ihrer persönlichen Sicherheit dienlich. Ruhe bewahren, langsam durch die Filtermembrane atmen. Konzentrieren Sie sich. Denken Sie an die Doktrinen welche Ihnen in der Grundausbildung vermittelt wurden, berücksichtigen Sie die Kampfweise bei schlechter Sicht sowie Hinterhaltstaktiken.” , wenngleich sie selbst ein gewissermaßen trügerisches Gefühl im Anblick der nackten, heruntergekommenen Häuserbarrieren, sowie der verwesenden Siedlungsstrukturen rundherum überkam, ließ sie sich dies nicht anmerken, “Ruhe bewahren. Versuchen Sie Ihren Blick nicht zu lange auf einem ausgesuchten Punkt ruhen zulassen, egal was sich dort aufhält, wird sich vermutlich nicht bewegen solange Sie dort offensichtlich hinstarren… Vergessen Sie nicht, wir sind jene die durch einen vorbereiteten Pfad marschieren… Versuchen Sie den Blick fokussiert zu halten, auf das gesamte Bild, keinen einzelnen Punkt… So nehmen Sie kleinere Bewegungen grundsätzlich besser war… Gefreite Lissè, für Sie das selbige. Ruhe bewahren, langsam durchatmen. Keine überhasteten Bewegungen, nichts das darauf schließen lässt das Sie sich Ihrer Umgebung effektiv bewusst sind. Die abscheulichen Feinde unseres geheiligten Imperiums glauben uns durch derartige Scharade einschüchtern zu können, sie täuschen sich. Behalten Sie den linken Straßenzug im Auge, unauffällig… Gefreiter Banks… rechts… Hauptgefreiter Hagee, behalten Sie mir beide Gefreiten im Auge… Ich kenne Ihre Akte, Sie waren bei den Cadianern, traditionelle Häuserschlachten… Stadtkampf… Sie haben mit dieser Art Kriegsführung vermutlich mehr Erfahrung als die meisten Ihrer Kameraden, weisen Sie sie ein, soweit es Ihnen möglich ist… Ach ja… Unauffällig…”
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#52
Leutnant Sir, das Spähteam wartet auf neue Befehle.
Etwas verwirrt drehte sich DeNarre zu seinem Funker um. Verwirrt, weil gerade drei Leute gleichzeitig etwas von ihm wollten, und das inmitten des ganzen Tohuwabohus. Katharina war er inzwischen ja schon wieder los, und deren Mitteilung war immerhin leicht zu schlucken. Aber jetzt musste er sich das Spähteam kümmern, von dem er offen gestanden, nicht viel Ahnung hatte, auch hatte er sie offensichtlich wirklich zu früh abgesetzt.
Sagen sie ihnen, sie sollen die Position erstmal halten und zu uns stoßen sobald wir den ersten Wegpunkt erreicht haben.
Kaum etwas Neues, aber das wusste DeNarre ja nicht. Aber es war erstmal geklärt und nun auf zum nächsten, größten Problem. Nach Lysander schien sich nun schon der zweite Truppführer der Insubordination schuldig zu machen. Glücklicherweise noch unter dem Kommando der Kommissarin, die sich aufgrund des unverantwortlichen Verhaltens seines Unteroffiziers natürlich gezwungen sah, dieses Mal schwerwiegendere Schritte einzuleiten. Und auch wenn er sich von den harten Strafen der Armee eher abgestoßen fühlte, sah er doch, ganz besonders dieses Mal, ein, dass ihre Durchführung offensichtlich notwendig war zum Erhalten der Disziplin, die hier ganz offensichtlich fehlte.
Und was sollte er denn jetzt machen ? Beide Truppführer hatten sich innerhalb kürzester Zeit als nicht komplett vertrauenswürdig erwiesen. Es gab nicht die Möglichkeit einen Kommissar pro Trupp abstellen zu lassen und da diese bestimmt auch ihn selbst im Auge behalten wollten blieb nur noch einer für die beiden. Er hoffte die beiden würden sich entschließen, dass einer bei Lysander blieb, denn dessen Absicht war eindeutig böswilliger gewesen. Bei Saul wiederum fragte er sich jetzt doch nochmal, ob es sich bei seinem so alten Uffzendasein nicht vielleicht doch um Inkompetenz handelte, nachdem er anfangs so sehr davon überzeugt gewesen war, dass es da nicht mit rechten Dingen zugegangen war.
Als es dann los zum Wegpunkt ging, sah er aber davon ab Saul auch noch zu rügen. Er war schon genug gestraft worden und es würde hoffentlich keine Disziplinlosigkeiten mehr geben. Und das Scharfschützenteam stieß wieder zu ihnen. DeNarre war immer noch etwas von den Ereignissen beansprucht und tat den Bericht mit einer genervten Handbewegung ab. Dennoch drang die Information zu ihm durch. Sie hatten also jemanden gesehen ? Dass sie etwas sahen, fand er nicht weiter überraschend, nur, dass es nur einer war. Und dazu diese verdammte Stille. Er hatte damit gerechnet von größeren Pöbelhaufen attackiert zu werden, aber stattdessen schienen die Einwohner entweder zu fliehen oder bedeutend vorsichtiger vorzugehen. Aber es half nichts. Er merkte, dass einige Soldaten schon nervös wurden. Sie mussten weiter.
Stellt euch zu beiden Seiten der Chimäre auf und behaltet möglichst unauffällig die Umgebung im Auge. Keine überhasteten Reaktionen. Wenn ihr etwas seht meldet ihr es und wartet auf Befehle.
Natürlich gab es wie immer eine Ausnahme von dieser Regel, nämlich wenn sich feststellen lies, dass ein Angriff unmittelbar bevorstand. Er wies die Leute aber nicht darauf hin, dass sie schreien durften wenn sie den roten Punkt auf ihrer Brust bemerkten. Das würde hier ja doch nur wieder für Missverständnisse sorgen und dazu führen, dass alle wild auf irgendein unsichtbares Ziel ballerten, was logischerweise nich erfolgversprechend war.
Und ihr, wandte er sich an die beiden Scouts, geht wie üblich voraus und kundschaftet das vorausliegende Wegstück bis zum nächsten Wegpunkt aus. Regelmäßig Meldung machen.
Während die beiden sich davon machten, wandte er sich wieder den restlichen Soldaten zu, die offensichtlich bereit waren. Er selbst setzte sich an die Spitze der Kolonne und befahl den Abmarsch.
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#53
Der Gefreite versuchte den Aufforderungen der Kommissarin Folge zu leisten, doch gesaltete sich das verdammt schwer. Banks klebte regelrecht am Rumpf der Chimäre und erwischte sich immer wieder dabei, wie er in die Richtung des vermeintlichen Beobachtes stierte, daraf aus, eine weitere verräterische Beobachtung auszumachen. Er zwang sich ganz ruhig zu atmen um seinen Geist zu schärfen, die entfernten Details wahrzunehmen. Aber vielleicht war da aber auch tatsächlich nichts und seine Sinne spielten ihm in der paranoiden Anspannung der Lequidierung einen Streich.
Wenn er es genau bedachte, waren in der anhaltenden Bewegung ständig irgendwelche Lichtreflexionen und Schattenspiele in den erhöhten Bereichen auszumachen. Andererseits hatte sich Banks bisher stets auf seine Instinkte verlassen können... erst recht wenn sie zu Vorsicht boten.
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#54
Sie kamen leidlich gut voran. Ein Vorteil von in der Luft liegender Gefahr, war die Tatsache das die Straßen meist frei waren. Ein zynischer Pluspunkt aber immerhin ein Pluspunkt. Das Bild auf ihrem Marsch gestaltet sich trostlos. Eine Einöde aus Menschenunwürdigkeit, die Giftwüste konnte nicht niederschlagender wirken. Zwar hielt sich die Bevölkerung noch immer verborgen, war aber nicht gänzlich unsichtbar. Ab und an starrten stumpfe Gesichter aus gähnende Fensterlöchern. Kinder oder Alte. Die einen mit der Neugier der Jugend , die anderen mit der Resignation des Alters. Doch mehr als Blicke wagte keiner zu riskieren. Sie waren wohl eine Stunde unterwegs als das erste wirklich nennenswerte Objekt auftauchte. Es handelte sich um einen Radpanzer der Arbites. Das gepanzerte Gefährt lag auf der Seite, die Flanke aufgesprengt und verkohlt. Eine Korona aus Leichen umgab das Zeugnis imperialer Gesetzgebung. Die Insassen hatten nicht kampflos aus dieser Welt scheiden wollen. Tote Arbitratoren waren nicht zu sehen. Der Adeptus hatte seine Gefallenen offensichtlich geborgen. Das gesamte Wrack war mit Schriftzeichen und Symbolen besprüht. Gangkennungen wie es schien. Dafür sprach auch die Gestalt die auf den Panzer sprang als sich die Soldaten näherten.
Ein junger Bursche, vielleicht siebzehn Sommer zählend. Angst schien er nicht zu besitzen, jedenfalls beeindruckten ihn die maskierten und schwer bewaffneten Soldaten nicht sonderlich. Gekleidet war er in ein zu großen Lederjacke, die ebenfalls bunt besprüht, und mit Buttons und Ketten verziert war. Die Jeans waren zerrissen, offenbar absichtlich. Ein gewaltiger Sichelhaarschnitt krönte den Kopf des Slumbewohners. Die Hände, beide in Nietenhandschuhen steckend, hielten zum einen eine Flasche mit klarer Flüssigkeit, von der er sich immer wieder einen Schluck gönnte, zum anderen ein klobiges Sturmgewehr mit Trommelmagazin. Die Waffe ruhte lässig auf der Schulter. Als die PVSler sich näherten pfiff er einmal durch die Zähne um sich unnötigerweise Aufmerksamkeit zu verschaffen.

Eh ihr Kackvögel! Seine Tonlage war kaum dem Stimmbruch entwachsen . Das is verficktes MÖRKKS- Land hier. Seht ihr Pisser was da steht? Er deute auf irgendein unbestimmbares Zeichen auf dem Stahl. Arschlöscher müssen draußen bleiben. Er spuck einen grünschleimigen Klumpen Rotz aus und entblößte verfaulte Zahnstümpfe. Es sei denn ihr Mutificker habt was damit wir euch durch unser schönes Land lassen.
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#55
Ein verwegenes Grinsen huschte über Ceaterus’ Gesicht. Die guten alten Zeiten, es war kaum anders gewesen. Dieses Gebiet hatten sich die Mitglieder der Gang hart erkämpft und um nichts in der Welt würden sie sich diese kampflos nehmen lassen. Und niemand würde dieses Gebiet betreten oder durchqueren ohne einen gewissen Zoll zu zahlen. Die, die das nicht verstehen wollten zahlten einen anderen Zoll – den Blutzoll. Der Junge war Ceaterus sofort sympathisch. Früher war er keinen Deut besser oder schlechter gewesen, nur ob er sich tatsächlich einer schwer bewaffneten Gruppe der Imperialen Armee entgegengestellt hätte wusste er nicht – da es keine PVS auf Necromunda gab hatte Ceaterus es auch nie ausprobieren müssen.
Der Platz war gut gewählt. Eindrucksvoll für jeden. Es war nicht einfach einen Radpanzer des Arbites aufzubringen. So etwas schaffte Respekt, auch wenn man sich nicht sicher sein konnte, ob der Angriff tatsächlich auf das Konto der Gang alleine ging, oder ob der Radpanzer und seine Insassen die Begegnung mit dem wütenden Mob der Demonstranten nicht überstanden hatte.
Das einzige was Ceaterus nun bedauerte war, dass er als Funker sich in der Nähe des Leutnants aufzuhalten hatte – und dieser hatte sich in den Kopf gesetzt die Gruppe ‚von vorn’ zu führen. Wieder einmal trat Ceaterus unauffällig zu seinem Vorgesetzten.

„Sir, sie sollten ernst nehmen, was er sagt. Ich bin mir, aus Erfahrung sicher, dass wir schon mitten in der Scheiße sind. Falls sie sich entschließen sollten den Jungen zu ignorieren werden uns die anderen Ganger, die sich hier versteckt halten, unter Beschuss nehmen – und die wissen, wie man mit einer solchen Waffe“ Ceaterus Kopf ruckte in Richtung des Sturmgewehrs „umgeht.“ Es folgte eine kurze Pause, dann kam dem ehemaligen Ganger von Necromunda noch eine Idee: „Und Sir, wenn sie erlauben, würde ich dafür sorgen, dass der Doktor in die Chimäre kommt, da steht er uns nicht im Weg und ist selbst in Sicherheit.“

Mit zwei kurzen Handgriffen überprüfte Ceaterus seine Zwo-Einser und versicherte sich, dass er zur Not nicht wehrlos auf dem Präsentierteller stand. Ein paar weitere Blicke galten der Umgebung, auf der Suche nach einer nützlichen Deckung.
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#56
Samira quittierte Cats frage mit einem Nicken und ließ sich von ihm in die Deckung der Chimäre ziehen. Sie vertraute ihm, denn auch sie meinte etwas gesehen zu haben. Sie war sich sicher, dass dort eben noch ein Kleiderhaufen gelegen hatte, nun war er verschwunden. Irgendetwas beobachtete sie. Samira wusste wie man sich in einer Stadt zu bewegen hatte auch wenn sie sich durch die Körperpanzerung behindert fühlte und der Versuch unbemerkt zu bleiben durch das laute knirschen der Panzerketten über Beton, Stein und verkrümmte Leichnahmen sowieso von vorneherein zum scheitern verurteilt war. Der Trupp folgte, den Schützenpanzer flankierend, weiter der Straße. Eine Straße die Samira seltsam bekannt vorkam obwohl sie nie hier gewesen war. Erinnerungen kamen in ihr hoch, schlimme Erinnerungen.

Zitat:Der Mann der Samiras "Dienste" in Anspruch nehmen wollte hätte ihr Großvater sein können. Sein Gesicht war zernarbt und seine Haut so rau wie Schmiergelpapier. Samira grauste vor ihm. Doch sie brauchte das Geld, dringend sonst würde sie bald verhungern. Immerhin schien er großzügig zu sein, 40 Schekel für vielleicht fünf oder zehn Minuten. Sie bog in eine Gasse ab, abseits der Hauptstraße und der Alte folgte ihr. Aus einem aufgeplatzen Abwasserrohr tröpfelte ein kleines Rinnsal brackigen Wassers. Plötzlich packte sie der alte Mann von hinten und zehrte sie zu dem Abwasserrohr das groß genug war um aufrecht darin zu stehen. Samira wehrte sich und versuchte zu schreien doch der Griff des alten war eisern und seine Hand hatte sich so auf ihren Mund gelegt, dass sie gleichzeitig auch noch die Nase verschloss. Samira merkte wie sie schnell schwächer wurde und ihr Blickfeld verschwamm, ihre Lungen schrieen nach Luft und brannten wie Feuer...


Samira stieß gegen einen Stein, stolperte und fiel auf die Knie. Der Aufprall war schmerzhaft und sie keuchte. Samiras Gedanken kehrten wieder in das hier und jetzt. Irgendjemand half Samira auf und sie dankte ihm mit einem nicken. Sie hob den Blick und erspähte einen umgekippten Radpanzer der Adeptus Arbites der über und über mit Gang-Graffitys versehen waren, obenauf trohnte ein Junge, ein paar Jahre jünger als Samira, offenbar ein Ganger. Falls Samira eben noch nicht wieder ganz da war so war sie es als sie die provokative Forderung des Gangers hörte. Entweder war er vollkommen durchgedreht oder er hatte mindestens zwanzig andere Ganger hinter sich, die vermutlich schon den Trupp umstellt hatten und jederzeit bereit waren loszufeuern. Samira vermutete eher letzteres und betete inständig, dass keiner die Nerven verlieren würde und den Jungen einfach abknallt. Denn dann hätten sie ein ernstes Problem. Sie entsicherte ihre Waffe und machte sich auf das schlimmste Gefasst, eine Gang die so dreist war eine Arbites-Patroullie anzugreifen würde vor einem Trupp der PVS nicht zurückschrecken.
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#57
Ace hatte kein gutes Gefühl bei der Sache. Es war viel zu ruhig, kein Mensch war auf der Straße, einzig einige Menschen blickten aus den Fenstern ihrer ärmlichen Hütten. Ace bemerkte wie Banks immerwieder auf die Müllberge an den Straßenseiten schaute. Scheinbar war dort etwas, aber Ace der nun nervös wurde konnte nichts erkennen. Aber Banks Chatachanischer Instinkt konnte kaum irren. Selbst wen Banks kein waschechter Chatachaner war sondern nur, wie Ace wusste, von diesen abstammte, war dessen Gefahreninstinkt dennoch nicht zu unterschätzen.
Irgend etwas war dort draussen und hielt wahrscheinlich gerade die Gewehrläufe auf sie gerichtet. Erst nach einer für Ace ewiglangen Zeit des Marschierens kamen sie zu einem umgestürzten Panzer der über und über mit irgendwelchen bunten Gekritzel beschmiert war. Und prompt sprang ein Junge auf den Panzer und liess seine beleidigende Forderung los. Ace entsicherte seine Waffe mit einem schnellen Handgriff und richtete sie auf den Kopf des Jungen. Ace hatte den Finger schon am Abzug, bereit zu schiessen. Für den letzen Satz hätte Ace den Jungen am liebsten erschossen doch er unterdrückte den Gedanken und senkte seine Waffe genauso schnell wieder wie er sie hob. Er würde sein Todesurteil und das seiner Gruppe unterschreiben wen er auf den Jungen schoss. Der Junge muss etliche Ganger hinter sich stehen haben, ansonsten wäre er nicht so mutig. Ace schaute sich kurz um, er konnte einige Schemen aus den Seitengassen erkennen und es waren sicher keine Hirngespinste. Er war sich ziemlich sicher das der kleine Soldatentrupp bereits von vielleicht duzenden Gangern umzingelt ist.Wir sind am Arsch, sagte Ace leise aber dennoch vernehmbar. Nun kam es auf das Verhandlungsgeschick des Leutnant oder eher der Komissare an wen sie nicht wie die Besatzung des Arbitratorpanzers enden wollen.
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#58
Wie DeNarre es ihnen befohlen hatte, bewegten sich Harkon und Dev in Richtung des zweiten Wegpunktes. Die Gegend um sie herum wurde immer trostloser und die Gesichter der wenigen Bewohner die sich in den zumeist scheibenlosen Fensterhöhlen der schäbigen Wohnblocks sehen ließen, zeigten nur Resignation und Angst. Die beiden Späher folgten immer noch ihrem Sicherungsschema beim Vorgehen. Sie hatten ohnehin nicht viel Wegstrecke zwischen sich und die Gruppe bringen können, da diese schon kurz nach dem Abmarsch des Spähtrupps gefolgt waren. So bildeten Harkon und sein Kamerad Dev mehr oder weniger eine etwas abgesetzte Nahsicherung für den Haupttrupp.

Nach einiger Zeit waren die Beiden auf eine Szenerie des vorangegangenen Aufstandes gestoßen. Ein umgestürzter Radpanzer der Arbites lag auf der Straße. Offenbar war er durch einen schweren Treffer in der Flanke aufgerissen und umgestürzt worden. Einige Leichen lagen in dunklen Blutlachen mit verrenkten Gliedern um das ausgebrannte Wrack herum.

Um nicht alleine vorgehen zu müssen, hatten die Späher entschieden zu warten und die Umgebung abzusichern. Bereits kurz nach der Meldung, die sie per Kom an Leutnant DeNarre abgesetzt hatten, war die Gruppe mit der Chimäre erschienen. Eine kurze Einweisung des Gruppenführers erübrigte sich jedoch, da ein junger Kerl auf dem Radpanzer auftauchte, herabsprang und auf den Leutnant zu hielt.

Weniger erschreckend für Harkon war die Tatsache, dass der Junge keine Angst zu haben schien oder sogleich die PVS-Soldaten anpflaumte, vielmehr war es das lässig über die Schulter gehängte Sturmgewehr des Gangers. Offenbar schien der Kerl das Tragen dieser Waffe gewohnt zu sein.

"Wenn das mal nicht ein Hinterhalt sein soll? Ein Ganger kommt selten allein!" raunte Harkon zu dem in seiner Nähe stehenden Dev.
In Gedanken fügte er hinzu: Oder soll das die Art von Typen sein die gemäß Einsatzbefehl um Unterstützung zu bitten waren?
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#59
Als der Trupp halt machte und eine Gangbedrohung offenbar wurde, kehrte Banks die Deckung in eine Rückendeckung um. Er selbst hatte zwar keine großen Erfahrungen mit richtigen Slumgangs sammeln können, worum er teilweise froh war, doch verleitete ihn sein Instinkt, den empfindlichen und hinten raus markant einladenden Promethumtank dem Stahl der Chimäre zuzuwenden. Immerhin konnte er dadurch die Trefferfläche und -wahrscheinlichkeit drastisch senken. In seinem Kopf war kein Platz für Panik. Er musste es nur irgendwie schaffen entweder außer Reichweite der Feinde zu bleiben oder sie in seine zu bekommen. Er schaute nach links und nach rechts um die Straßenbreite abzuschätzen und die Entfernung zu möglichen Stellungspositionen anderen Abschaums zu kalkulieren. Mit bis zu 80m technischer Höchstleistung sollte sich mit dem Flammer schon was anstellen lassen. Und Feuer hatte den Vorteil, dass es nahezu Deckungen ignorierte und sich einfach darüber hinweg oder durch deren Löcher fraß. Kugeln blieben dort stecken wo sie einschlugen. Nichts desto trotz öffnete Banks mit seiner linken freien Hand das an der rechten Hüfte gelegene Pistolenholster und entsicherte seine schwere alte Automatik. Dann wanderte seine Hand zurück auf ihre eigne Körperseite um dort auch die Scheide der Machete kampfbereit zu machen. Da er die Häuserseite zu seiner Linken als näher einstufte, wandte er sich ihr ein wenig zu und hielt die Flammenwerfermündung auf eine verräterisch anmutende Häuseröffnung. Unmerklich drehte er dabei den Flammenwerfer auf volle Stärke. Blos standen jetzt Samira und Remus im Weg... Weg da!
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#60
Auch ohne direkt aufgefordert zu werden beschloss der Doktor in den Innenraum der Chimäre zurück zukehren. Dies geschah allerdings weniger zum Zwecke des Selbstschutzes. Vielmehr hatte Schinder einige Dinge zu tun die zwar nicht direkt verwerflich waren, aber auch nicht für jedermanns Augen bestimmt sein mussten. Also suchte er den gepanzerten Innenraum des Fahrzeuges wieder auf und setzt sich auf eine der verwaisten Sitzbänke. Den schwarzen Plastiksack, in welchen man Wilson verpackt hatte und der jetzt in der Mitte der Transportzelle lag, schenkte er keine besondere Aufmerksamkeit. Seine Knochen schmerzten auf Grund der ungewohnten Bewegung und der feuchten Witterung. Mit steifen Fingern öffne er seine ledernen Arttasche und förderte Injektor und Ampullentasche zu Tage. Mit routinierter Handbewegung setzte er die einzelnen Komponenten zusammen und entblößte seinen Unterarm. Verfärbungen zeigten an wo die Nadel ein häufiger Gast war. Nachdem der Injektor seinen Inhalt in die Ader verspritzt hatte breitete sich fast augenblicklich wohlige Wärme in im aus. Sie vertrieb das klamme Gefühl aus Knochen aus Eingeweiden. Es immer die gleichen Auswirkungen. Die ersten paar, euphorischen Sekunden, jenes Gefühl der Jugend welches einem einzureden versuchte man könne es mit dem ganzen Universum aufnehmen. So wie die Jungen verflog auch dieses angenehme Gefühl viel zu schnell und machte einem mannbaren Tatendrang Platz. Von diesem erfüllt beugte sich der Arzt und über den Leichensack und zog den Reißverschluss auf. Die Haut des toten Watsons wirkte wächsern unter der spärlichen Innenbeleuchtung, Helm und Maske hatte man ihm abgenommen. Die gebrochenen Augen glotzen glanzlos ins Nichts. Schinder holte ein kleines, mit Messing beschlagenes, Walzendiktiergerät aus einer Tasche am Gürtel und drückte aus >Aufnahme<.
Eintrag Eins auf Eigenmission! Möglicherweise geeignetes Objekt für Projekt Post Mortem. Objekt männlich, etwa zwanzig Jahre. Exitus durch Schuss in den Dorsum, Austritt des Projektils am Thorax. Tot trat unmittelbar ein. Von gesuchter Befähigung konnte ich mich persönlich überzeugen. Objekt war Mitglied der PVS im Rang eines Gefreiten. Er zog eine Stiftlampe aus seiner Arzttasche und leuchtete in die klaffende Schusswunde auf der Brust. Plumo und Herz sind perforiert und gänzlich zerstört. Er drückte die Fetzen im Wundkanal etwas auseinander und spähte tiefer in die grausame Verletzung. Columna vertebralis glücklicherweise nicht verletzt. Dadurch dürften die Motorik nach der Reanimierung nicht beeinträchtig sein. Er schaltete das Gerät aus und drückte den Knopf für die Verschlüsselung. Surrend drehte sich die Walze zurück und die Aufnahmenadeln stanzen zusätzliche Löcher in das Speichermedium. Ein kleines Zählwerk schaltete auf eine zufällige Zahl. Der Arzt prägte sich diese Nummer genau ein. Ohne sie war ein Abspielen der Aufnahme von nun an unmöglich.
Sein Blick verharrte auf dem Gesicht des Leichnam.
Mein lieber Freund, sie werden im Tot mehr leisten als sie es in ihrem bedeutungslosen Leben je gekonnt hätten. Möglicherweise tragen sie zum größten Durchbruch des ganzen Projektes durch. E hob eines der schlaffen Augenlider an und leuchtete das Auge aus um es auf geplatzte Adern zu untersuchen. Dann tätschelte er die kalte Wange.
Sie müssen keine Angst haben mein Freund. Ich bin sicher das einige ihrer Kameraden ihnen Gesellschaft leisten werden.
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