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Fürstliche Gemächer
#41
Freudige Ekstase ja? Er grinste anzüglich und zog sie nun doch vollends an sich. Ich hätte nie geglaubt das einmal zu sagen, aber ich wünschte der Feind würde später angreifen. Lachte er halb im Scherz und küsste sie erneut. Wenn dir Narben nur bei anderen gefallen,wieder verzog sich sein Gesicht zu einem Grinsen und ließ das grüne Licht über die Narbenlandschaft seiner Züge wandern, dann werden wir Mittel finden sie zu heilen. Wozu bin ich Herr über eine ganze Stadt, wenn das nicht in meiner Macht liegt? Mit ungekannter Sanftheit strich er über die Wunden, die Folter und Frevel gegen ihren Körper, hinterlassen hatten. Diese Berührung stand in absolutem Gegensatz zu seinen Worten über Folterung, ja zu seinem ganzen sonstigen Wesen. Selbst wenn der Krieger zärtlich zu ihr gewesen war, so hatte er immer ein gewisses Ungestüm an den Tag gelegt. Eine raue Art die aus einem Leben voll nötiger Härte geboren war.
Komm, wir müssen uns aufraffen und wieder nach oben gehen. Für Derartiges bleibt später noch Zeit. Plötzlich hielt er inne in seiner Bewegung und sprich ihr über den schlanken Hals. Kaum sichtbare Punktierungen waren daran zu sehen. Sie mussten von dem medizinischen Gerät stammen das er auf dem blutverschmierten Bett gesehen hatte. Ich will das du dieses Injektorband wieder anlegst. Wenn du schon den Heiler tötest, dann nimm wenigstens die Heilung an. Keine Widerworte zulassend stützte er sich auf der Kante ab und hob sie an der Hüfte aus dem Wasser. Nur um sich danach ebenfalls aus dem Nass zu stemmen. So schritten sie zu jenem nahen Flachwasserteil in dem die Rüstung aufgehäuft lag. Ihr zu oberst hatte Kogan seine Kleidung gestapelt und tatsächlich war sie nicht vollkommen durchnässt. Der Kriegerfürst legte Melanie das grobe Leinenhemd um, welches normalerweise zwischen Haut und Stahl lag. Edle Stoffe waren dafür unbrauchbar und so umgab sie das Obergewand ihre Schultern kratzig. Was bei dem Krieger gerade ausreichte den tonnenartigen Brustkorb zu umschließen hätte für sie ein schlecht sitzendes Kleid sein können. War es auch nicht ansehnlich so würde es doch genügen um sie solange zu verhüllen bis sie sich angemessene Kleidung angelegt hatte. Es gefiel dem Fürsten nicht im mindesten den Anblick ihrer Nacktheit mit anderen zu teilen. Daher wies er sie scharf darauf hin sich bald wieder zu verhüllen und zu verbergen was ihrs und seins war. Ihre Wege trennte sich nachdem sie die unteren Wohnebenen des Palastes erreicht hatten. Als sie sich abwandte um, wie er hoffte, einmal zu tun was er ihr aufgetragen hatte, regte sich der alte Makropolganger in ihm. Trotz des schwarzen Fürsten, der sein Wesen immer umfangreicher zu prägen begann, liesen sich alte Gewohnheiten nicht so leicht niederringen. Also schlug er ihr wenig taktvoll auf die Kehrseite als sie vorüber ging.
Lass mich nicht zu lange warten. Ich werde derweil die Krieger versammeln.
Name: Kogan, Fürst des Chaos
Rasse: Mensch (mehr oder weniger)
Alter: um die 40 Standardjahre (hat aber Zeit im Warp verbracht, was diese Zeitrechnung etwas obsolet macht) 
Größe: 2,20m
Zugehörigkeiten: Chaos
Aussehen: muskelbepackter Hüne, langes schwarzes Haar, Schläfen ausrasiert. Ritualnarben im Gesicht sowie eine Tätowierung in der dunklen Sprache (sinngemäß: “It's better to burn out than to fade away!“ ), Drachensymbol in die Brust gebrannt
Kleidung: Schwere Plattenrüstung (Drachenrüstung) ansonsten prunkvolle Gewänder.
Ausrüstung: Stachelaxt, zwei überdimensionale Steinschlosspistolen
Segnungen: Dämonenstärke, unnatürliche Zähigkeit, Regeneration bei Nähe zu Rasankur
Begleiter: Grunz
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#42
Der Kelch selbst wurde durch morgendlich erwachende, goldene Lotusblüten geformt, deren gefächerte Blätter und mystisch gewundene Stängel ineinander verflochten worden waren. Durch honigsüßen Nektar schwere Trauben baumelten am Fußende einer dicken Wüstenzypresse, deren solider Stamm die Stützte des Pokals bildete. Um ihr ausladendes, verwurzeltes Fundament herum, posierten herrschaftliche Gestalten, manch einen mochte man noch an sittsamer Tracht oder moralischer Manierlichkeit als Kaufherren erkennen, während andere mit kettenbeschlagenen Rundschilden, geschuppten Korsarenjacken und gezackten Kriegsbeilen “Possen rissen”, wiederum andere waren kleinliche, fast schon feenhafte Wesenheiten mit überspitzten Ohren, zynischem Lächeln und scharfkantigen Augenschädeln, viele derer kümmerten sich mit Weideruten um gebückt marschierende Kahlköpfe. Eben jene hatten deutlich schwereres Tageswerk, einer schulterte Kisten, ein anderer brach unter dem Gewicht eines Prachtharnisches zusammen, ein dritter zerrte steinerne Blöcke, ein vierter säumte seinen ledernen Gurt mit Hämmern, Meißeln, Zangen und Feilen, alles überaus detailgetreue ausgearbeitet. Bei näherer Betrachtung schienen sich die geschliffene Karfunkel, deren zerstoßene Splitter hier als “Pupillen” dienen durften, nach dem Sonnenwinkel auszurichten, starrten somit immerwährend “vereist” dem größten Stern Trojans nach.

Bedächtig ließ sie den ovalen Pokal zwischen den offenen Händen wandern, manches verunreinigende Stäublein musste verwischt, mancher rötliche Trinkrest aufgelöst werden. Geraume Zeiten vor ihrer “Inanspruchnahme” des großen Saales, war dies wohl ebenso herrschaftliches Gemach gewesen, residierten hier wohl die höchsten Minister und Magokraten, aufsprießendes Volk mit gelockten Kringelbärten, sowie koketten spitzzulaufenden Diademen, verschachtelten Huttürmen, aber auch klimpernden Metallscheiben um den Nacken. Damals hatten sie wohl ihren Zenit erreicht, lauschte doch ein jeder noch so törichte Sterbliche aufmerksam den “Weisungen” der alten Götter, deren undeutbare Worte einzig und alleine sie auflösen konnten. Glaubten sie zumindest… Sonst würde Rasankur wohl noch heute herrschen… andererseits… das Gelächter der unsterblichen Dämonengötter war es wohl wert gewesen, ganze Nationen in bedeutungslosen “Gasattacken” versinken zu lassen, so das deren gesammelte Biomasse sich zu etwas… psionischem… verklumpte. Kogan hatte den entscheidenden Vorteil erhalten, es mit eigenen körperlichen Augen betrachten zu dürfen, doch hatte er auch verstanden, worum es sich dabei handelte? Anders als er, hatte sie nur die überwältigende, einschüchternde Präsenz des “Dinges” gespürt und wenigstens für einige Herzschläge lang in den dunkelsten Abgrund gestarrt der ihr jemals eröffnet worden war… und dennoch wusste sie, das sie ihren “Geliebten Fürsten” hinab stoßen musste, um den gesamten Organismus, nein, Mechanismus “zu beleben”.

Gerade schwenkte sie den perlmutverzierten Wurzelrand zwischen den Zeigefingern, da etwas einer “parfümierten” Atemwolke gleich heiß oder tropisch feucht an ihren Ohrläppchen vorbei glitt. Den Gral senkend, schlitzten sich augenblicks darauf ihre smaragdenen Augen, hinein in einen dunklen Kammerwinkel…
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#43
Wie gebannt verfolgte es die Szenerie, die sich im Wasser unter ihm bot. Es hatte sich als gute Idee erwiesen dem Fürsten zu folgen, auch wenn es hier oben nur einzelne Wortphrasen komplett wahrnehmen konnte. Die unbekannte Frau und den Fürsten schien etwas Besonderes zu verbinden. Ihre Nähe der Körper war äußerst seltsam, zwar nicht gänzlich unbekannt für die Kreatur, dennoch vollkommen neu und faszinierend zugleich. Keiner von ihnen hatte die Oberhand in dieser scheinbaren Zweisamkeit, in der sie sich wiegten. Dieser Fakt lies Abscheulich darauf schließen, dass dieser so souverän auftretende Fürst sogar gleichwertig zu dieser Frau zu betrachten war, eine gar äußerst besondere Frau, die keine geringe Anziehung auf das verstoßene Wesen ausübte. Doch Abscheulich beschäftigte diese Tatsache keineswegs, sondern gab sich seinen Gefühlen hin und seine großen Augen verfolgten jede Bewegung dieses wunderbaren Wesens. Erst als die beiden unter ihm in Aufbruchsstimmung gerieten traute auch er sich auf seinem sicheren Platz über ihnen wieder leicht zu bewegen, nur um sie nicht aus seinem Blickfeld zu verlieren. Gerade sah er noch, wie der Fürst seinen gestählten Körper in die unheilvolle Rüstung hüllte, dann gingen beide den Weg nach oben zurück. Abscheulichs Neugier war nun endgültig geweckt worden, hatte er doch die Worte über eine Art Kelch und einem Ritual aufgenommen, vor allem aber wollte er nun mehr über diese Frau erfahren...
Geschickt nutzte er wieder die architektonischen Gegebenheiten und setzte sich an die Fersen des Paares bis sich ihre Wege letztendlich trennten. Bis in die nächsten Räumlichkeiten hinein hielt er sich im Dunklen, näherte sich vorsichtig bis in nahe gelegene Schatten und verharrte dann schließlich dort, auf seine Fähigkeiten der Tarnung vertrauend. Bereits in Sicherheit gewogen und auf ihre Hände fixiert, die über den vermutlich besagten Kelch strichen, erfasste ihn der Schrecken umso harter, als ihre stechenden Augen seinen Körper förmlich wie auf einer Lanze aufstachen. Er hatte sicherlich keinen Fehler begannen, zumindest war er sich keinem bewusst, warum auch? Er hatte sich nicht im geringsten bewegt, geschweige denn laut geatmet.
Peeech, Pech, Pech, Pech wir heute haben! ... Wie können das sein? ... Seltsam diese Frau! Seltsam ... Was wir nun machen? ... Zeigen uns, zeigen ... Zeigen wie bei Fürst? ... Jaaaaaaaaaa, zeigen ...
Ohne auch nur einen Zweifel zu hegen krabbelte Abscheulich, auf dem Boden schleifend, weiter in das schwache Licht des Raumes hinein, sodass sein abschreckendes Antlitz nun deutlich zu erkennen war. "Iiiihr.... Iiiihrrr mich gesehen ... Hihihi ... Ihr sein klug, ich wissen ...", ein krankhaftes Lachen durchfuhr den gebrechlichen Körper, verstummte jedoch zugleich wieder, "Kennen diese Fürst?"
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#44
Wenigstens vordergründig ignorierte Melanie die aufgerissene Schlucht welches diesen Grotesken von der menschlichen Spezies als Ganzes zu trennen schien. Die konisch geschliffenen Nadeln, gleich unweigerlich vergrößerten Fischfängen, glitzerten bedrohlich hervor, der dünnflüssige Speichel darauf entlockte blitzende Reflexionen, während sich eine zähe, verfestige Kloake schleimigen Wundbrands über seiner aalartigen Haut abgelagert hatte. Milchig, kränklich durchsichtige Augen, glasig wie von des Fiebers Wahn verdorben und durchtränkt, dahinter ruhte wie es schien, ein gebrochener, verzweifelter Verstand, etwas das nur allzu oft dieser letzten Wochen an diese “Gestade” gespült wurde. Eine weitere verworfene Existenz, wertlos in den sozial-darwinistischen Gesellschaftsstrukturen des imperialen Kultes, vom Chaos gebrandmarkt, von eitrigen Abszessen und fauligen Pusteln geschwängert, ein modriges Grabesodeur wie einen unsichtbaren Schleier tragend. Gestank sowie allmähliche einsetzende Verwesung umgaben es, verwunderlich das man es nicht eher erriechen konnte. Jedes abgestimmte Krallenwetzen wirkte unpräzise, unsynchron und sich selbst entrückend, dennoch, schweifte es den animalischen Raubtiergang nicht ab, eher wies es mangelnde Konsistenz auf… Vor allem war es jedoch verblüffend das es weder sekundäre noch primäre geschlechterspezifische Merkmale aufwies, sondern in sämtlichen Belangen “ebenmäßig” erschien, ja selbst evolutionär begründete Zitzen waren verloren gegangen… Eine natürliche “Entwicklung” schien nahezu ausgeschlossen, wenn nicht gar und gänzlich unmöglich. Entfernt mochte es an die Gesichtslosen erinnern, welche seit Jahrhunderten der “Imperialen Schalatanerie” als Marionetten und Wachsoldaten dienten, wenn selbst die polierte, entmenschlichende Mienenplatte entfernt worden war, oder wohl eher, niemals “implantiert” worden war. Die vollkommene Unvollkommenheit der mit recht “abscheulichen” Kreatur, widerte sie in den tiefsten Tiefen ihrer selbst noch an, während sie eine Hand ausstreckte um das zerbrechliche “Geschöpf” liebkosend am Scheitel zu berühren. Die ausgehungerten schlohweißen Strähnen wirkten wie die grauen Leichenfäden einer Trauerweide, darüber hinaus waren sie mit etwas wie kaltem Schweiß besudelt. Sie ließ sich nichts anmerken…

“Natürlich kenne ich diesen Fürsten… Wenn selbst Fürst ein gänzlich falscher Ausdruck ist, mein liebes Kind. Ein kriegerischer Monarch, dessen Eroberungen einst die Zeitalter überspannen werden… Ein unsterblicher Schlachtengott, unbezwingbar wie Kuresh, der nächtliche Fleischreißer, kräftig wie Ianush der Unüberwindbare… In der schnöden, einsilbigen Sprache sterblicher Geschöpfe jedoch, Götterkönig Kogan… Sohn von Mitternacht und Eismeer… Aber du… du bist etwas besonderes… nicht wahr?” , sie schenkte ihm ein amouröses Blinzeln das die Seele eines schwächeren Mannes hätte restlos zerspringen lassen, “Dein artistisches Geschick der Schattenkunst finde ich… überwältigend… beeindruckend… Wie formvollendet, meisterlich und alles gekannte übersteigend… Meine bescheidenen Sinne sind jetzt noch trunken, so überraschend tauchtest du aus der Finsternis auf… behände wie eine galante Raubkatze… Zweifellos hat er dich auserkoren… das Szepter mir wiederzubeschaffen… Den du bist… Einzigartig…” , sie kraulte das Geschöpf unbeeindruckt durch seine entstellte Präsenz im Nacken, und ließ eine Zehenspitze über seine ausgestreckte Wade schmeicheln.
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#45
Es war ein völlig neues Gefühl. Zum ersten Mal begegnete man ihm weder mit Schrecken oder gar Abstoßung, neben dem Fürsten nun auch dieses weibliche Geschöpf, in der die Natur wohl das Potential möglicher Schönheit voll ausgekostet hatte. Ihr goldenes Haar, der verführerische Duft, ihre ganze Gestik und Mimik zogen Abscheulich in ihren Bann. Langsam näherte sich ihre Hand seinen Haaren, als wäre ihr diese Kreatur bereits vertraut, doch für Abscheulich schien die Zeit für einen Moment still zu stehen während er die Luft anhielt. Hatte sie ihn gerade wirklich berührt? Wenn sie nur wissen könnte, was sie in diesem Moment in diesem gebrechlichem Körper ins Rollen gebracht hatte. Ein magischer Schleier zog sich über seine Augen, die Umgebung trat hinter dunkle Vorhänge, während die Schönheit vor ihm von warmen Licht umgeben war. Die Krönung bildete ihre melidiöse Stimme, die den letzten Rest von Abscheulich schließlich auch in die Abwesenheit schickte, während sein Körper sich an ihre Hand schmiegte und darin zerfloss. Nicht alles fand direkten Zugang zu seinem Inneren, konnte er doch zu manchen Worten keinen Zusammenhang finden.
Besonderes... beeindruckend... formvollendet... meisterlich... jaaaaaa... einzigartig.... DAS SZEPTER!
Aus den angenehmen Träumen gerissen überkam ihn die Erinnerungen an den Stab, das Szepter wie sie es nannte, und auch sein Verlangen danach dieses dem Fürsten zu beschaffen und somit einen geachteten Platz unter ihm zu verschaffen. Doch die Art dieser... Göttin lockte ihn aus allen Bedenken, die Streicheleinheiten waren eine noch nie dagewesene Erfahrung, schenkten ihm Empfindungen die er nicht zu beschreiben vermochte.
"Jaaaaaa... jaaaaaa", gab er flüsternd von sich, halb auf Heimlichkeit bedacht und doch trunken der Liebhafitigkeit, "er uns schicken nach Stab, diesem Szepter... dann wir bekommen Platz und müssen nie mehr verstecken...". Den Kopf etwas zu Seite drehend genoss er ihre Sanfte Haut auch an anderer Stelle, schloss dabei seine Augen ein kleines Stückchen mehr. "Ihr... ihr sein anders als alle wir begegnet..."
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#46
Menschliches Dasein, jenes parasitäre Keimen, welches ausschließlich zwischen den ausgehöhlten Kadavern stählerner Kolosse, sogenannter Makropolen stattfand. Den lieben langen Tag lang, verbrachten jene Unterprivilegierten innerhalb planetenweiter Netzwerke maschineller Fertigungsanlagen, manchmal jedoch legten jene selbst Muskelkraft an, dann nämlich wenn sich der Hohe Adel genötigt sah Brennstoffe einzusparen, was jener Wochen immer häufiger geschah. Rudelweise unterernährter Fabriksarbeiter streunten späterer Stunden durch die vermüllten Halden, welche die Gosse bildeten, beständig nach “Fressbarem” suchend, wenn sie nicht gerade dabei waren sich für überteuerte Bettpreise ein einzelnes Nachtlager Schichtweise zu teilen. So verbrauchten wohl dreiviertel der städtischen Bevölkerung gut zwei Drittel ihres “Lohnes”, ohne dadurch auch nur annähernd gesättigt oder ausgeruht zu sein. Was übrig blieb investierte man in fünftklassige Bewaffnung, um sich gegen genmutierte Wanzen zur Wehr setzen zu können, oder warf es in einer heruntergekommen, wurmlöchrigen Kaschemme auf den Kopf. Kostspielige Methanolgebräu, welches darüber hinaus nicht nur toxisch, sondern erblindend war, mit Erbkrankheiten und Infektionen verseuchte Nutten, oder ständig gezinktes Glücksspiel. Auch manche Schlägerei diente noch zur gelegentlichen Fruststrationsbremse, aber damit war auch schon alles genannt. Das geringe Sportangebot konnte ohnedies nur von Taugenichsten und Bandentypen genutzt werden, man sprach hier von Jugger oder Streetfight. Das harte Reglement der industriellen Manufakturen erlaubte jedoch keinerlei temporäre Verzögerung, was allein dazu führte das viele Schichtführer ihre “Untertanen” dazu zwangen regelmäßig ein bis zwei Stunden früher anzufangen, das noch dazu bar jeder Entlohnung. Mit Ausnahme des Spottes, der anhaltenden Diskriminierung, der teilweise zwangsmäßigen Sterilisierung “Aufmuckender” und den drohenden Hammerschlägen des “Aufsehers”. Wer starb erhielt keine der allgemein versprochenen imperialen Bestattungen, stattdessen wurden die meisten welche an Krankheit, Überarbeitung oder gewalttätigen Prozessen verschiedenen, kurzerhand als Heizmaterial oder Tiernahrung verwertet. Vor diesem Punkt allerdings verschlossen die meisten Angehörigen des Administratums und des lokalen Adels schlichtweg die Augen, man interessierte sich zumeist aber auch einfach schlichtweg nicht dafür. Für die einen war es lediglich wichtig das die monatlichen Raten an Terra fristgemäß abgefertigt werden konnten, für die anderen zählte einzig und alleine die Gewinnträchtigkeit des gesamten Betriebes, für egoistische oder hauspolitische Zwecke. Ein jeder war ihr Meister und keiner erbarmte sich auch nur einen kleinen Finger darzubieten. Dennoch, oder gerade deswegen, hielten diese Vagabunden und Lumpenhändler aus den Lenden der Makropolen weiterhin an ihren imperialen Ordnungskult, welcher ihnen längerfristig jedoch zweifelsohne einen vollständigen und totalen Zusammenbruch bescheren würde. Schon jetzt kursierten Gerüchte und merkwürdige Mären, welche selbst bis an die Pforten Rasankurs getragen wurden, solange man dafür nur ein offenes Ohr bewahrte. Man sprach von “demokratischen” Bestrebungen einzelner, vom freien Willen und der Bestimmung über Leib und Seele. Wüssten diese Menschen jedoch das es ihren Ebenbildern in “völkischen” Nationen ebenso erging, wie würden sie dann reagieren? Würden sie nicht endgültig verzweifeln, dahin vegetieren und sich dem Wahnsinn selbst hingeben? Oder würden sie einfach weitermachen, wie bisher, sich ernähren, befriedigen, vermehren, ernähren, befriedigen, vermehren…? Selbstverständlich war der “Kaiserliche Mensch” an sich lebensunfähig, es entsprach meist schlichtweg nicht seiner gebeugten, devoten Natur, sich ernsthafte Sorgen über irgendetwas zu machen das seinen Sturschädel überstieg. Dies war eine unabdingbare Gemeinsamkeit aller menschlichen Völkerschaften, egal wohin man sich in dieser sternenweiten Reichsstrukur wandte. Sie waren allesamt hörig, am schlimmsten von allen jedoch diese sogenannten Kleriker und die perfektionierten Supersoldaten seiner Fauligkeit zu Terra. Welcher emotionale Rückschlag mochte es wohl für all jene gewesen sein, als sich Bruder gegen Bruder wandte oder als sich der Ekklesiarch Vandire selbst in einem Anfall despotischen Hochmuts über den Willen des Leichenkönigs hinwegsetzte? Als man die geistig deflorierten Huren dazu zwang, selbst Hand an einen sterblichen Vertreter des Ungottes zu legen? Bitter hafteten jene letzten Verse noch heute in deren Ohren welche sie vernommen hatten, sie selbst wusste nur aus unterschwelligen Erfahrungen heraus welchen Wortlaut er gespien hatte. So wandelten sie wie das Wasser zum reichhaltigen Weine, einen “Göttlicherwählten” zum übelsten Ketzer imperialer Geschichtsschreibung, mit Ausnahme des niemals offen angesprochenen Horus. Zu blutig, zu tief und unversöhnlich war jener endgültige Schwerthieb ins Imperium geschlagen worden. Der große Vatermord, als tragischer Abschluss jenes unsäglichen Bruderkrieges welcher alles an den Rand der Vernichtung führte… Oh ja, wahrhaft dröhnend musste das abgöttische Gelächter der finsteren Vier durch das Immaterium gehallt haben dieser Tage, und jeglichen Narren der es vernahm, zwangsläufig in den aufgerissenen Schlund des Schwachsinns gezerrt haben. Glorreiche Zeiten…

Das vormals schützende Holzgeschnitz des orientalischen Fenstergitters lag zertrümmert, sandige Schemen kündeten einen abermals ansteigenden Sturm voran. Mitternächtlich würden sich abermals die aufgestauten elektromagnetischen Wogen entladen, würde sich jegliche ungeschützte Technologie wiederum zu wertlosem Schrott verwandeln. Abschirmung, ja Abschirmung zu einem gewissen Grad, zu sehr schienen chemische wie radioaktive Eingriffe in das natürliche Umfeld jegliche physikalische Logik ruiniert zu haben. Es handelte sich hierbei nicht um einen klassischen Ferromagnetismus oder einen auf Ration beruhenden “Sturm”, vielmehr munkelte man zwischen den ausgesprochen Zeilen oftmals die uralten Vorväter, erhabene Weise der Wüsten, würden sich auf eine solche Manier dem technologischen Fortschritt und der Expansion der fremdweltler Kolonien erwehren. Was daran wahr war, vermochte man aufgrund der komplizierten und oftmals abstrakten Erzähltradition der Wüstennomaden, welche keinerlei Anpassung erlaubte, nicht gänzlich und lupenrein zu behaupten. Allerdings hatte Melanie in ihrem achtundzwanzigjährigen Leben bereits mehr denn genug von der Amtskirche als “unmöglich” erklärtes gesehen und sogar am eigenen Leibe erfahren. Viele der fanatischeren Kleriker negierten bekanntlich, hauptsächlich aus naivem Schützerwahn heraus, die Existenz der ewig ansteigenden Emotionen des Immateriums. Die archäologisch wertvolle Vorstadt lag zertrümmert, geißelnde Sandböen strichen darüber hinweg. Mitleid jenem der sich dieser Stunden noch außerhalb schützender Barrieren aufhielt, es sei denn er wäre ein Beduine, welcher ja durch Geburtrecht Resistent gegen diesen kontinentalen Leviathan war. Ungewohnt hoch oben saß sie dabei auf der äußeren Balustrade, also auf der gesockelten, quadratischen Basis jener Kuppel welche das Gemach überspannte. Hochgekommen war sie mittels der allmählich verknöcherten Fingernägel, welche sich immer mehr jenen der wilden Bestien annäherten. Eine Stadt der Verdammten und Geächteten, welche da friedlich schlummernd, der sonnenbestrahlten Gewalt entfremdet, zu ihren Füßen lag. Geradezu jungfräulich wog sie sich in jene Talsohle zwischen den Gebirgsgraten. Unberührt durch imperiale Verkommenheit, Klerus und die gewaltigen Maschinen der Industrie. Wenigstens letzteres würde allerdings baldigst möglich angeschaffen werden müssen, allein um die beständig ansteigenden Truppenzahlen vernünftig versorgen zu können. Ebenso wie neue Praktiken zur vitaminreichen Ernährung, Fleisch war auf lange Sicht durch Verunreinigung gefährlich, egal wie mutiert der Konsument war. Jene “Breimaschinerie” war ein erster, gesunder Ansatz für dergleichen. Wie viel der tatsächlichen Verwaltungsarbeit allerdings vor ihnen allen lag, vermochten nicht einmal die gewobenen Fäden des Schicksalswandlers vorauszusagen, soviel war sie sich sicher. Entfernter Donner einer statischen Entladung sollte sie schließlich aus dem schweren Sinn herauslösen, ein Bein baumelnd saß sie genügsamer Seele, genoss das sich zusammenbrauende Panorama, Sonnenuntergang hinter okafarbenen Himmelswogen…
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#47
Ihr könnt gehen!
Die beiden Krieger deuteten eine Verbeugung an und schulterten ihre Waffen. Dann entfernten sie sich und verschmolzen mit dem dunkel daliegendem Korridor. Nur ihre schweren Schritte beschrieben ihren Weg die Treppe hinunter. Kogan trat ein. Das Gemach war von zwei Kohlebecken und einigen Kerzen erhellt. Sie offenbartem ihm das die Bediensteten sämtliche blutigen Spuren, von Melanies kleinem Zwischenfall mit den Heilern, beseitigt hatten. Lediglich ein zertrümmertes Fenster war noch als Unrat zurückgeblieben. Vielleicht hätte der Fürst an eine neuerliche Entführung gedacht und angefangen über diese Strichliste zu führen. Doch da er sich entsann wie sie auf der Säule im Eingang gehockt hatte, vermutet er bereits das sie sich erneut einen ungewohnten Sitzplatz auserkoren hatte. Als er nun seinen behelmten Kopf zum Fenster herausstreckte fand er den Verdacht bestätigt. Sie saß, die Beine baumeln lassend, auf der, mit Reliefs verzierten, Umrandung des hoch liegenden Gemachs. Weit unten blinkten Feuer, um das Zentrum Rasankurs zusammengeschart als suchen sie den Schutz der Masse. Bedachte man das sie nur einen winzigen Teil der Ruinen erleuchteten, dann wurde klar das selbst mehrere tausend Bewohner nicht annähernd ausreichten die Stadt mir ihrer einstigen Bevölkerungsmasse nachzuahmen.
Sein Blick ging nach Westen, dort hin wo Gohmor liegen musste. Dann höher zur unendlichen Zahl der Sterne. Man konnte das bedrohliche Schimmern des Krallennebels sehen, das sich in der Farbe eines frischen Blutergusses ausnahm.
So verharrte der Fürst einen Augenblick und zog das Haupt dann wieder zurück.
Zu der Seherin sagte er nichts. Er kannte ihre sinnenden Stimmungen und wusste das ausgefahrene Krallen wohl alles sein würden, was er bei einer Störung erhoffen durfte.
Bedächtig machte er sich daran den Waffengurt abzunehmen und zusammen mit der Axt auf den schweren Schreibtisch zu legen. Anschließend löste er Platte um Platte. Leise stöhnend fuhr er sich über den Rücken, und glitt mit der Hand über die Wirbel. Sie stachen deutlich hervor und hatten schmerzhaft an der Rüstung gescheuert. Die Haut spannte sich bereits über den spitzen Auswüchsen.
Als letztes fand der Drachenkopf, auf der Spitze des Stahlhaufens, seinen Platz.
Nachdem er das, neben der Tür zusammengerollt liegende, Schweinewesen noch einmal getätschelt hatte erklomm er die Stufen zum Bett. Als er die Spitze der sonderbaren Schlafstätte erreicht hatte, ließ er sich seufzend in die Wogen aus seidenen Laken fallen.
Er drehte den Kopf zur Seite und sein Blick viel unwillkürlich auf das silberne Feuerzeug, sowie die drei Zigarren. Alles lag, extrem verlockend, auf dem Ablagesims. Der Fürst hievte sich in eine sitzende Position und entzündete einen der Tabakbolzen zwischen den Zähnen. Während er das Gift in die Lungen zog betrachtete er die beiden verbleibenden Zigarren.
Hätte gedacht das wären mehr gewesen... murmelte er grüblerisch.
Name: Kogan, Fürst des Chaos
Rasse: Mensch (mehr oder weniger)
Alter: um die 40 Standardjahre (hat aber Zeit im Warp verbracht, was diese Zeitrechnung etwas obsolet macht) 
Größe: 2,20m
Zugehörigkeiten: Chaos
Aussehen: muskelbepackter Hüne, langes schwarzes Haar, Schläfen ausrasiert. Ritualnarben im Gesicht sowie eine Tätowierung in der dunklen Sprache (sinngemäß: “It's better to burn out than to fade away!“ ), Drachensymbol in die Brust gebrannt
Kleidung: Schwere Plattenrüstung (Drachenrüstung) ansonsten prunkvolle Gewänder.
Ausrüstung: Stachelaxt, zwei überdimensionale Steinschlosspistolen
Segnungen: Dämonenstärke, unnatürliche Zähigkeit, Regeneration bei Nähe zu Rasankur
Begleiter: Grunz
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#48
Das urtümliche, scheinbar dämmerungslose Hereinbrechen der “elementaren” Nacht schließlich offenbarte weitere, bisher vernachlässigte Aspekte. Wo manche sich blindlings in kulturell/philosophische Schlachtenaufopferungen verfingen, allein durch die ungeschickte Nennung eines Teilaspekts dieser faszinierenden, chaosinspirierten Schöpfung, wuselten beständig unterschätzte Kräfte zwischen den “polaren Massen”. Die Rede war hierbei von sogenannten Unentschiedenen, welche gewissermaßen auch schon den geringsten Anteil an der menschlichen Spezies einnahmen. Vermutlich weniger den ein Zehntel, bedeutend weniger. Jene welche weder explizit Chaos noch die imperiale Ordnung beim Namen nennen konnten, oder jene welche in den unsteten Gezeiten dieser verstrichenen Jahrtausende eine Schattenexistenz führen mussten, sei es aus politischen, kulturellen oder religiösen Motiven heraus. Die wenigsten waren sich vermutlich überhaupt deren Präsenz bewusst, immerhin tendierten beide Radikale dazu, eben jene für nicht vorhanden, Terra nullius, was auch immer, zu erklären. Dabei war es doch so berechenbar einfach, sich nicht mit der einen oder anderen Seite gänzlich abzufinden. Bedachte man einzig den wandlerischen Massenmord, welcher wohl seit frühesten Ahnentagen an vermummter Lichtträger Rasankurs gewesen war, abwechselnd von imperialen, aristokratischen Fraktionen, dann wiederum von chaotischen und freiheitsliebenden Individualfürsten begangen, vermochte man sich möglicherweise vorzustellen warum dies eben so war. Es waren jene welche sich nicht für das geringere Übel entschieden, wie es einem möglicherweise die konspirativen, verlockenden Ekklessiarchen weiß machen wollten, aber auch nicht die neue, auf unumschränkter Gewalt basierende, Scheinordnung der Vier umarmten. Beide Pfade, jedenfalls deren seitlich abgeschrägte Böschungen, waren lediglich mit dem bäuerlichen Blute beschmiert, welches über Äonen hinweg von den geachteten Herrschaften wie der süße Messwein gesoffen wurde. Instinktiv hatten sich jene “Freien” für ein Mittelding entschieden, sie missachteten nicht die imperiale Hoheit in ihrer Galaxien überspannenden Allmacht, aber auch nicht die evolutionären Errungenschaften von daseinsbedingter Menschlichkeit und den grundlegenden Prinzipien von “Nehmen ist seliger denn geben”. Dazu mochte man stehen wie man mochte, befand sie. Letztlich jedoch war auch jener Pfad beängstigend eingeschränkt, dann nämlich, wenn sich derartige “Geschöpfe” offenbaren mussten, als das was sie demaskiert und ans… Tageslicht… gezerrt darstellten. Ketzer. Ketzer beider Seiten, so infam und idiotisch dies auch klingen mochte. Sie waren auch jene welche sich durch Chaos und Klerus belasten mussten, welche von beider Seiten Knute geknechtet wurden und sich jegliches Recht auf “heroischen” Aufstieg gänzlich verwirkt hatten. Warum? Nun, möglicherweise schlicht aus jenem Grund, dass jegliches Streben menschlichen Bewusstseins, eben nichts anderes war als menschlich. Jeder noch so verwirrte chaotische Kultist erachtete sich bereits in der “Hack- oder Fressordnung” als höherstehend denn ein gewöhnlicher Stadtstaatsbürger. Gleiches galt für die kaiserliche Legion, sei dies in Form einer planetaren Streitkraft oder der waffenstrotzenden Garde selbst. Bewaffnet und eingeschworen auf ihren niemals faulenden Kadaver, waren sie gewissermaßen ein verlängerter Arm seines “Ultima Ratio Regum”, seines pseudo-göttlichen Herrschaftswillens. Ein freilich unumstößliches Argument, selbst wenn die Kollateralschäden in regelmäßiger Bestimmtheit die Milliardenmarke sprengten und somit vermutlich jeweils mehr genetische Erbmasse vernichteten denn sie selbst beschützen wollten, durch eben jene “Argumentation”. Welcher Art krankhafter, seelisch wie moralisch verkappter Philosophenweisheiten dieser Disput allerdings entsprang, vermochte keiner so recht beantworten zu können. Worin genau lag nun eigentlich die üble Wurzel der Hasses, welcher Grundlage jeglicher Beziehung zwischen imperialen und chaotischen Streitkräften lag? Eine durchaus fragwürdige Sinnierung, wie sie nach einiger Zeit befand…
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#49
Während Melanie sich in Gedankenspielen verlor, die vor ihr sicherlich nicht viele verfolgt hatten, war Kogan, gänzlich weltlich, eingeschlafen. Immerhin hatte er noch soviel Willenskraft aufbringen können, das er die Zigarre auf der steinernen Beistellfläche hatte ablegen können und somit einer Selbstentzündung entging. Die Gänge ihres Sinnens hätte er vielleicht nachvollziehen, aber kaum teilen können. Trotz allem was er gesehen und erfahren hatte, in seinem Leben, war der Fürst ein praktisch denkender Mann. Er machte sich zwar auch so seine Gedanken und sie mochten gewiss umfassender sein als man es hinter der Stirn eines blutrünstigen Axtträgers vermuten sollte, dennoch drehten sie sich meist um Dinge von direktem Nutzen. Kogan hätte sich nie die Mühe gemacht über Beziehungen zwischen Ansichten und Kulturvorstellungen zu sinnieren. Wozu auch? Was änderte das?
Er knurrte im Schlaf. Eine Existenz die zum Großteil aus Krieg bestand verursachte gewiss interessante Traumwelten.
Kogan hatte einmal, während eines unbedeutenden Scharmützels, mit angesehen wie ein Hexer, ein mächtiger und gefürchteter Sprücheweber, von einem Armbrustbolzen getötet wurden war. Der Tzeentchgesalbte hatte sich mit imposanten Schutzriten umgeben. Flimmernde Kugeln aus Licht und Rauch, die bei ihrem Anblick bereits undurchdringlich anmuteten. Sicherlich hatten sie andere Geschosse der schwarzen Kunst aufgehalten. Laserschüsse gewiss auch, vielleicht sogar Granaten. Den Bolzen der Armbrust jedoch nicht. Das Einfachste und Primitivste was auf dem Schlachtfeld an Schusswaffen zu finden gewesen war, hatte den Hexer zu Fall gebracht. Damals war es für Kogan nicht sonderlich bedeutsam gewesen. Er hatte gelacht und sich darin bestätigt gefühlt das Khorne den besten Weg bereit hielt. Später jedoch hatte er in dem Ereignis ein Gleichnis erkannt. Je größer ein Ziel gesteckt war, je schneller lief man Gefahr seinen Blick nur auf die Dinge zu richten, die in ihrer Gefährlichkeit der eigenen Sache gleich kamen. Kogan hatte immer versucht eine solche Unvorsicht zu vermeiden und der einfachste Weg war es auf die Dinge zu reagieren die kamen. Nicht passiv sein, aber auch nicht zu hochtrabend. Nunja... was ein Diener des Khorne so unter zurückhaltender Vorsicht verstand.
Es mochte nicht elegant oder formvollendet anmuten, aber das hatte ihm bisher auch so noch niemand nachgesagt.
Auf dieser Lebenseinstellung fußte auch sein jetziger, mehr oder minder, fester Schlaf. Das nächst größere Bestreben war frisches Wasser. Wie dieses zu erlangen war hatten er bereist geplant. Nicht kompliziert aber, davon war er überzeugt, wirkungsvoll.
Name: Kogan, Fürst des Chaos
Rasse: Mensch (mehr oder weniger)
Alter: um die 40 Standardjahre (hat aber Zeit im Warp verbracht, was diese Zeitrechnung etwas obsolet macht) 
Größe: 2,20m
Zugehörigkeiten: Chaos
Aussehen: muskelbepackter Hüne, langes schwarzes Haar, Schläfen ausrasiert. Ritualnarben im Gesicht sowie eine Tätowierung in der dunklen Sprache (sinngemäß: “It's better to burn out than to fade away!“ ), Drachensymbol in die Brust gebrannt
Kleidung: Schwere Plattenrüstung (Drachenrüstung) ansonsten prunkvolle Gewänder.
Ausrüstung: Stachelaxt, zwei überdimensionale Steinschlosspistolen
Segnungen: Dämonenstärke, unnatürliche Zähigkeit, Regeneration bei Nähe zu Rasankur
Begleiter: Grunz
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#50
Chel’Deanhor, tauften nomadische Völkerschaften jene durch unterschiedliche klimatische Bedingungen nördlich und südlich der Wüstenei hervorgerufenen elektromagnetischen Sandstürme. Melodisch, leicht beschwingt an der vordersten Zungenspitze wenn man es sich recht bedachte, wohl an sich eine untypische Artikulation für jene Breitengrade Korons. Unweigerlich drängte sich somit auch der spärlich gewahrte Gedanke daran auf, weswegen man dies hier noch antreffen konnte. Sprachliche Gemeinsamkeiten, verwoben durch ausgedünnte familiäre Bande? Unwahrscheinlich, doch möglicherweise fand man einen rationelleren Ansatz darin, sich mit der altehrwürdigen Tätigkeit der östlichen Sklavenjagd auseinander zusetzen. Aufgrund des relativ “sesshafteren” Seitenastes der Charan-Naluk Kriger, waren in mancherlei Haushalte dieser stämmigen, bartträchtigen Reiterscharen mehr den siebzig Prozent Unfreie oder Leibeigene, welche für sie mindere Tätigkeiten wie etwa Nahrungssuche, Ackerbau und Viehzucht betrieben. Möglicherweise resultierten Wortfetzen der angeborenen Sprachen eben daraus. Oftmals vermengten sich derartige Stammeskulturen nach mehreren Zyklen, stellvertretend für Generationen, automatisch mit den “ehrbareren” Sklaven, also jenen die es tatsächlich geschafft hatten einige Jahre trotz enormster Belastungen zu überleben.

Dieser jedoch besaß gegebenenfalls auch die unangenehme Eigenschaft, sich in auf und absteigenden Intervallen heulend zwischen die niedergesimsten Behausungen einzunisten, was ebenfalls nicht selten zu orkanartigen Miniaturböen führte und mancherlei handwerkliches Tagewerk sprunghaft zu Grunde richtete. Jedoch entpuppte sich dieser unliebsame wetterliche Zeitgenosse hierbei in Rasankur wesentlich “genügsamer” denn in anderen Teilen Korons, was vor allem der prinzipiellen “Anti-Technokratisierung” weiter Bevölkerungsteile zu verdanken war, welche schlichtweg aus historischen oder traditionellen Pfaden heraus, jeglichen Fortschritt, wie etwa digitale Uhren, motorisierte Untersätze oder schlichtweg andere Kommunikationsmittel den das gesprochene Wort, gänzlich ablehnten. Eine Ausnahme hierbei bildete wohl lediglich ein militärisch-jagender Aspekt, darin durfte ja bekanntlich meistens der Zweck die Mittel heiligen, wie man es oftmals selbstgefällig überall vernehmen durfte. Was man sich darunter allerdings genau vorstellen durfte, blieb oftmals ebenso im Schatten wie die nicht vermutete Ablehnung.

Windige, ellenlange Sandschlangen kräuselten sich durch tobend anrückendes Wutgebrüll, ihnen voran reitende einzelne Sturmschwünge rupften bereits zärtlich angepflanztes “Unkraut” aus den vorstädtischen Bezirken, jedenfalls wenn die beduinischen “Wurzelweiber” sich nicht darauf besinnen konnten gewisse Sorten gänzlich in den aufgelockerten Wüstendreck zu verankern. Womöglich waren dies aber ebenso lediglich bereitwillige Opfergaben an die vier größeren Mächte, welche sie in indirekter Weise ja ebenso verherrlichten wie jeglicher gläubige Chaot. Rau knetete sich das beschriftete, in weiblicher Verschnörkeltheit gehaltene Pergament zwischen den Fingergliedern. Einfach gehaltene, versimpelte Wortfetzen, welche die von unflätigen, stupiden Kameradschaftsbekundungen handelten und das selbstgefällige Gör wärmstens ans Herz empfahlen. Nun ergoss sich diese einstmalige Weggefährtin darüber hinaus noch in kunterbunte Emotionalitäten, umbarmherzig und geduldig, als würde dieses lachhafte Geschöpf auch nur einen Funken Geduld besitzen… Menschen… Und welchen praktischen Nutzen sollte diese überhaupt erfüllen, geschweige den besitzen, wenn nicht als “Rationsergänzung” für etwaige Kriegsknechte… Ami. Abschließende, ein weiteres Schicksal besiegelnde drei Buchstaben, geradezu melodramatisch, vor allem wenn man sich die komfortable Merkwürdigkeit einer Unterbringung überdachte welche man dieser Tochter zukommen hatte lassen. Fragmentarische Fetzen des säuberlich gefalteten Briefes verteilten sich im Herzenstakt über die dahin gemalte Stätte Rasankurs, als dieser zerrissen davon flatterte… Nichtswürdig sich damit länger denn notwendig zu beschäftigen, befand sie.
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