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Das Lounge Light entsprach genau dem Bild, das jeder gutbürgerliche Gohmorer aus der Oberschicht von revolutionären Bewegungen hatte. Es war laut, schmutzig, in Alkohol getränkt und zum Bersten mit schwer bewaffneten Berufsrevolutionären und solchen die sich dafür hielten gefüllt. In diesem rauchgeschwängertem Chaos Renold zu finden erwies sich als gar nicht so einfach und so musste Cassian sich ein paar mal umschauen ehe er den Prediger entdeckte.
Er drängte sich durch die Menge, um sich zu Renolds Gruppe gesellen zu können, nahm die Namen der beiden Neulinge engegen, nickte ihnen knapp zu und ließ sich schwer auf den noch freien Stuhl fallen. Von dem Jungen, der als Kellner fungierte ließ Cassian sich einen Brandy reichen, nippte einmal kurz an dem Getränk und stellte es dann vor sich ab ohne es ein weiteres mal anzufassen.
Dann ging auch schon das Licht aus, der Saal erstummte und die Band begann schleppend mit ihrem Auftritt ehe ihr Sternchen auf die Bühne trat.
Wieder ein kahler Kopf. Wieder schwarze Augen. Das Muster wiederholte sich einmal mehr. Wie schon bei den Kämpfern in der Ratshalle und denjenigen, die auf der Straße Terror verbreitet hatten. Gut, die Frau sah nicht so degeneriert aus, wie das Gesocks was er bisher gesehen hatte, war sogar sehr attraktiv, wenn man von dem Chemotherapiekopf absah, aber sie schlug dennoch in die selbe Kerbe.
Es schien fast so, als ob man die ganze Bande aus dem selben Labortank gezogen hatte, auch wenn die meisten wohl eher in die Kategorie "Laborunfall" gehörten. Oder sie waren alle Schwippschwager voneinander und der gemeinsame Stammbaum war ein Kreis. Das würde zumindest die ganzen Mutationen erklären und den Staatsorgangen erlauben einmal ordentlich auszukehren.
Die Musik rauschte an ihm vorbei, da er sich das Gesülze nicht geben konnte und die Sängerin unter anderen Umständen wegen staatszersetzendem Gebaren einkassiert hätte, klatschte aber der Form halber halbherzig mit. Den Leuten um ihn herum fiel das aber nicht auf, waren sie doch so sehr damit beschäftigt sie stürmisch zu beklatschen.
Dann schritt sie auch schon von ihrer Bühne herunter und die Revolutionäre scharwenzelten um sie herum in der Hoffnung einen Blick, ein Lächeln oder vielleicht sogar mehr erhaschen zu können. Chancenlos natürlich.
So eine wie sie gab sich nicht dazu herab dem Pöbel mehr zu bieten, als flüchtige Aufmerksamkeit, versteckt hinter gespielter Schüchternheit und Bescheidenheit. Aber auch intelligente Mänenr waren nicht dagegen gewappnet und Renold, der bereits während der Gesangseinklage den Groupie gegeben hatte, eilte ihr begeistert entgegen, als er an der Reihe war mit etwas Aufmerksamkeit bedacht zu werden. Eigentlich ziemlich peinlich für den Priester, hatte er doch im Hotel über Lissy hergezogen und imitierte ihr Verhalten hier vollkommen. Selbstüberschätzung kam immer vor dem Fall.
Dann waren die anderen Neulinge mit dem Hände schütteln dran, ehe dieser Giftkelch zu ihm wanderte. Cassian entschied sich für etwas Dreistigkeit, blieb auf seinen Stuhl gefläzt sitzen und hielt ihr lässig seine rechte Hand hin, die sie nach einem Sekundenbruchtteil des Zögerns ergriff. Er war schließlich als Aufsässiger Regelbrecher hergekommen und nicht um sich vor dem nächsten Bühnenzauberer in den Staub zu werfen.
Erstaunlich wie viel Kraft in der Hand dieser Frau steckte. Vom Aussehen her eine femme fatale aus der Kulturszene, vom Händedruck eher eine Arbeiterin aus den Stahlmanufakturen der mittleren Ebene. Natürlich kam sie damit trotzdem bei weitem nicht an seine Kraft heran und er fühlte sich beinahe dazu herausgefordert selbst an ihrem Spielchen teilzunehmen und Gegendruck auszuüben. Dann blickte er in die Abgründe, die ihre Augen darstellten. Schwarz und leer wie das All und genauso kalt. Man konnte sich leicht in ihren unendlichen Weiten verlieren und Cassian musste sich konzentrieren nicht in diesen Abgrund zu stürzen. Dann spürte er schwach, wie etwas sich an seinem Kopf zu schaffen machte. Nein! In seinem Kopf! Verdammte Hexe! Die Sängerin hatte versucht ihn einzulullen, wenn nicht sogar zu hypnotisieren, um dann seinen Verstand zu durchforsten. Was ein durchtriebenes, kleines Miststück. Zum Glück war er Mitglied des Arbites und nicht von so einer Amateurtruppe wie der PVSP. Die Jagd auf unsanktionierte Psioniker und ihre Festsetzung bis zur Ankunft der Schwarzen Schiffe fiel in ihren Aufgabenbereich und der Arbites gab sich Mühe seinen Mitgliedern Schutz vor den heimtückischen Angriffen der Hexen zu bieten. Für einen sorgsam aufgebauten Gedankenschild blieb keine Zeit, wo er jetzt schon ihre kleinen Finger über sein Gehirn tanzen spürte. Immer auf der Suche nach einer Lücke, um sich reinzubohren und nach Geheimnissen zu wühlen. Also würde es jetzt auf reinen Willen hinauslaufen. Ein Glück, dass im Arbites willensstarke Menschen präferiert und darauf gedrillt wurden ihn sich zu Nutze zu machen.
Cassian konzentrierte sich vollkommen auf die tastenden Finger und ließ vor ihnen Fallgitter aus reiner Willenskraft krachend herunterschnellen, die sie zurückzucken ließen. Er spürte, wie die Finger kurz zögerten, wie sie einen Sekundenbruchteil darüber grübelte, was dies zu bedeuten hatte und dann huschten sie wieder los auf der Suche nach einem weiteren Zugang los. Weitere Fallgitter schnellten herunter, blockierten mögliche Zugänge und igelten Cassians Gehirn Stück für Stück gegen den psionischen Angriff ab. Die Methode war natürlich alles andere als unfehlbar. Gegen ein oberflächliches Eindringen bot sie etwas Schutz, aber da diese geistigen Schutzwälle spontan aufgeworfen wurden, gab es viele tote Winkel über die trotzdem eingedrungen werden konnte, wenn sich ein Psioniker ein bisschen Zeit nahm. Das gute war, dass es so gut wie gar nicht erkennbar war, ob er hier Antipsionikertraining angewandt hatte oder nur einen äußert starken Willen und eine gewisse Empfänglichkeit für das Erspüren von Warpeinflüssen besaß.
Wenn er mehr Zeit und Vorwissen über Soraya besessen hätte, wäre er anders vorgegangen. Ein sorgsam aufgebautes Gedankenschild, der den Verstand wirklich komplett absicherte. Gegen einen halbwegs begabten Psioniker bot dies natürlich immer noch so gut wie keinen Schutz, aber das Risiko auf einen wie diesen zu treffen, war statistisch äußert gering. Das Problem war eher, dass auch ein unausgebildeter, schwacher Psioniker oder ein oberflächliches Abtasten seines Verstandes jedem Warpanwender zeigen würde, dass Cassian spezielles Training erhalten hatte. Und in einer paranoiden Truppe wie dieser hier war das gleichbedeutend mit seiner Aufdeckung. Er musste sich also genau überlegen, ob er bereit war dieses Risiko einzugehen, wenn er mit Soraya, oder Imperator behüte, weiteren Leuten wie ihresgleichen hier klar kommen musste.
Äußerlich merkte man den Beiden ihr Willensduell nicht an. Soraya hatte immer noch ihr zuckersüßes Lächeln aufgesetzt und hielt ihr Schwätzchen mit Renold, während Cassian sie so ausdruckslos anstarrte, wie er das bereits mit seinen Sitznachbarn getan hatte.
Dann spürte er wie ihre Gedankenfinger seinen Verstand verließen und er hoffte, dass sie keine Informationen aus seinem Hirn hatte ziehen können. Zumindest ihrer jetzigen Unverschämtheit hatte er etwas entgegensetzen können.
Das Willensduell hatte nur wenige Sekunden gedauert und sich doch unendlich gezogen. In Zukunft würde er in ihrer Nähe vorsichtig sein und sich vorbereiten.
Soraya selbst war soeben auf eine neue Liste gewandert. Sie war kein Fall für die Abschusslisten des Arbites mehr. Sie war jetzt auf seiner persönlichen Abschussliste. Das Risiko war zu hoch, dass sie davonkommen würde, wenn höhere Stellen im Arbites sich irgendwann einmal um sie kümmern mussten. Dafür waren die Listen zu lang. Musste sich um zu viele Verräter gekümmert werden. Das hier war seine Last, die er zu tragen hatte und mit der er vielleicht das Blut des Mordes an dem PVS Soldaten etwas wegwaschen konnte. Er warf Renold einen kurzen Seitenblick zu, der Soraya immer noch dümmlich anlächelte. Den Prediger konnte er dann gleich mit beseitigen. Vielleicht seid ihr dann im Tod vereint, denn im Leben wird das für dich alten Narren nichts!
Nachdem Renold ihnen erklärt hatte, wie es morgen ablaufen würde und welche Gefahren ihnen bevorstanden verabschiedete er sich und zog von dannen. Scharwenzelt wahrscheinlich wieder um Soraya herum! Am Tisch herrschte betretenes Schweigen, hatten sie bisher doch kein einziges Wort gewechselt, sondern nur den Vorträgen anderer gelauscht. Cassian hätte sich am liebsten schon jetzt zurückgezogen und seine Ausrüstung für den nächsten Tag vorbereitet. Aber vielleicht ließ sich etwas aus den anderen beiden herausbekommen. Sie steckten ja anscheinend auch noch nicht in dieser "Familie" mit drin. Das war auch noch etwas was er herausbekommen musste. Was sich hinter dieser Familie verbarg. Und zwar am besten bevor sie ihn dazu baten ihr beizutreten, denn dann war ein Ablehnen wahrscheinlich nicht mehr möglich. Außerdem hing er an seinen Haaren und die schienen Familienmitglieder nicht mehr zu besitzen, wenn er sich Soraya und Renold so anschaute und an die bereits getöteten Aufständischen dachte. Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, ließ den Blick einmal durch den Barraum schweifen und ergriff dann das Wort. "Hat einer von euch vielleicht ein Kartenspiel dabei? Sonst kann man sich ja hier nur volllaufen lassen. Und verkatert in den Kampf ziehen ist jetzt nicht so meins. Muss wohl die Restdisziplin aus der PVS sein... Wie hat es euch denn hierher verschlagen?"
Name: Cassian Khline
Rasse: Mensch
Alter: 27 Standardjahre
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Zugehörigkeiten: Adeptus Arbites, Sektion 17
Aussehen: groß, breit, muskulös, schwarzer Vollbart, schwarz-graue Haare, grüne Augen
Kleidung: Zivil: Schwarze Hose, schwarzes T-Shirt, schwarze Lederjacke
Ausrüstung: Zivil: Inkor-Körperpanzer, KM2P13 (Halbautomatik), kurzläufige Schrotflinte mit Klappschaft, Handschuhe mit Protektoren, Block, Stift, Kabelbinder, Rucksack mit allerhand Kleinkram/Ausrüstung
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Karten? Der rattengesichtige, Oleg, wie Cassian sich erinnerte, blinzelte und schien seine Tischbeisitzer zum ersten Mal wirklich wahrzunehmen. Wie kann man in einem solch erhabenen Moment an Trinken und Glücksspiel denken? Das die Männer und Frauen an den anderen Tischen genau dies im Übermaße taten schien ihn er nicht zu sehen oder nicht sehen zu wollen. Wir stehen am Rand gewaltiger Ereignisse, großer Dinge, Welt umspannender Umstürze und und… gewaltiger Ereignisse.
Die hattest du schon. Warf die Frau eine, leckte sich über die Fingerspitzen und versuchte eine besonders widerspenstige Haarsträhne auf diese Weise an ihrem Kopf festzukleben.
Bitte?
Die gewaltigen Ereignisse… nimm doch… ich weiß nicht… monomentale Umwälzungen.
So ist es… Umwälzungen und gewaltige Ereignisse. Morgen werden wir eine Schlacht ausfechten, die der Auftakt zum endgültigen Sieg des Guten und Wahren sein wird.
Oh liebe Leut. Brummte Liux.
Oleg, der drauf und dran gewesen war sich in eine Rede zu stürzen, fühlte sich von dem Mangel an Begeisterung an diesem Tisch ganz offensichtlich beleidigt und sank in seinem Stuhl und seiner Uniform etwas zurück, wie ein schmollendes Kind. Dies ließ ihn nun nicht länger wie ein Nagetier aussehen, sondern wie eine Schildkröte, die den Kopf einzog.
Der Mann wollte keine weitere Ansprache, sondern er will wissen, wie es dich hier her verschlagen hat.
Verschlagen, verschlagen. Verschlagen tut es einen Vagabunden, der die Ebenen wechselt um besser betteln zu können. Mich hat es nicht verschlagen. Mich hat die Vorsehung an diesen Ort gebracht, um das gute Werk dort fortzuführen, wo ich gebraucht werden.
Braucht man das?
Oleg vernahm den Spott nicht und streckte den Kopf wieder aus seiner Uniform.
Ich war in der Außenverteidigungsbatterie 88-2. Ich habe den Schwarm der Freiheit gesehen, als er auf die Kuppel der verdammten Ratshalle zuhielt. Hunderte waren das. Der Himmel war regelrecht schwarz von ihnen. Flugzeuge, große und kleine. Von ganz Koron waren sie gekommen und der Schlange der Unterdrückung den Kopf abzuschlagen. Unser Schichtleiter hat gebrüllt wir sollen feuern und dieses Wunder der Entschlossenheit vom Himmel fegen. Wie hätte ich gekonnt? Wie hätte man die Hand gegen eine solch Zurschaustellung von Freiheitswillen erheben können?
Verschluss auf, Granate rein, Verschluss zu, Ohren zuhalten?
Was? Speichel flog von den Lippen des Burschen, als er sich Liux frecher Bemerkung zu drehte.
Ich mach nur Spaß Kleiner. Ihr habt also nicht geschossen.
Nein. Mein Brigadeführer war ein Widerstandskämpfer und ein paar andere auch. Sie haben keinen Finger gerührt und als der Schichtleiter seine Pistole gezogen hat, um seinem schändlichen Befehl Nachdruck zu verleihen, da hat sich Björn, also der Schichtleiter, einen Handspanner gegriffen und sich auf den Elenden gestürzt.
Und ihn erschlagen.
Nein, der Schichtleiter hat ihn erschossen. Direkt in den Kopf. Ich stand neben dem Schichtleiter und konnte es nicht fassen. Ich bin ihm in den Arm gefallen und habe ihm die Pistole entrissen. Ich hatte bis dahin noch nie einen Menschen erschossen. Wir haben mal auf Luftpiraten gefeuert, aber nicht so… nicht so direkt.
Oleg starrte ins Nichts, als erlebte er die Ereignisse, von denen er berichtete, noch einmal. Halb in fanatischem Taumel, halb von der Ungeheuerlichkeit seiner eigenen Tat verschreckt.
Der Kerl hatte den Tod verdient. Er war ein Normschrubber und Menschenschinder. Ich hatte die Waffe und die zwanzig Männer und Frauen sahen zu mir. Die Leute von Björn genauso wie die anderen.
Was sollen wir tun Oleg? Hat einer gefragt. Draußen waren die Motoren der Flieger fast so laut wie das Heulen der Sirenen.
Sollen wir feuern?
Und ich hab nein gesagt. Lasst sie durch. Die Leute von Björn haben gejubelt und mir auf die Schultern geklopft. Ein paar der Anderen sind auch bei uns geblieben, der Rest abgehauen. Feiglinge. Wir sind dann rüber zu 88-3 und haben dafür gesorgt, dass sie auch aufhören zu schießen.
Liux blickte verstohlen zu Cassian, um von seinem Gesicht abzulesen, wie er auf diese Geschichte reagierte. Aber genauso gut hätte sie versuchen können, von einem Backstein Regungen zu deuten. Danach haben wir uns durchgeschlagen. Überall war PVS und Arbites. Wir mussten kämpfen und hatten ja kaum Waffen. Schließlich haben wir ein Safehaus erreicht und sind von da aus untergetaucht. Jetzt bin ich hier, um endlich etwas zu ändern. Es muss sich was ändern, da draußen. Die Menschen werden niedergedrückt und mit immer mehr Steuern belastet. Soldaten werden gegen die eigenen Leute oder unsere Brüder aus Truzt und Huncal gehetzt. Wir müssen uns endlich zusammenraufen und… und.
Jaja… beschwichtigen ihn Liux, bevor er sich in eine weitere Rede steigerte.
Es passiert ja was Kleiner. Morgen werden wir der Schlange den Schwanz abschlagen.
Den Kopf.
Ja, den auch.
Ich finde, giftete Oleg und stieß seinen Zeigefinger gegen die Frau, dir fehlt ein wenig der Ernst für die Lage. Ich dachte, du bist auch hier, um gegen das Regime zu kämpfen und Koron zu befreien. Liux ließ sich durch den überdrehten Revolutionär und Flakhelfer nicht aus der Ruhe bringen. Sie lehnte sich zurück, ließ die schweren Armeestiefel auf die Tischplatte krachen, dass eine leere Flasche umfiel und lehnte sich zurück. Das die Laserpistole in ihrem Oberschenkelhalfter dabei direkt auf Oleg zeigte, war vielleicht nur Zufall.
Ich bin hier wegen der Revolution. Wegen der Revolution und wegen der Freigetränke. Sie nahm einen Schluck aus der Flasche. Oleg sprang auf, was bestimmt eindrucksvoller gewesen wäre, wenn der Stuhl nach hinten umgekippt wäre. Er kippelte jedoch nur und fiel dann wieder nach vorn.
Ich werde den Abend vorm Anbruch eines neuen Zeitalters nicht in Gesellschaft von jemanden verbringen, dem die Tageweite unserer Sache nicht bewusst ist. Ich gehe zu richtigen Freiheitskämpfern. Kommst du mit? Er blickte zu Cassian.
Der Große hat meine Lebensgeschichte noch nicht gehört. Ich schicke ihn danach zu dir. Dann könnte ihr euren Schlangen die Köpfe abdrehen.
Oleg funkelte die Frau an und schien zu überlegen, ob er die Konfrontation weitertreiben sollte. Aber entweder entschied er, dass sie letztlich ja doch alle auf der selben Seite standen oder ihm ging auf, dass er neu im Mord-für-die-Freiheit Geschäft war und Liux den Eindruck machte, mehr Berufserfahrung zu haben. Er ging.
Verbissenes kleines Scheißerchen. Dachte der haut nie ab.
Also du willst wissen warum eine feine Dame wie ich in so einem Schuppen landet? Sie nahm noch einen Zug aus der Flasche. Keine Ahnung um ehrlich zu sein.
Erst habe ich einer Armeeeinheit angehört. Die wurde dann zur Söldnereinheit und die wiederum zur Piratenbande. Wir haben uns auch beim Imperium bedient und auch schon mal einen von denen kalt gemacht.
Passiert.
Wenn man einen kleinen Außenposten überfällt, dann kümmert das keinen und es bringt das Imperium nicht ins Wanken. Wir konnten dann immer zur nächst größeren Welt fliegen, uns als Söldner ausgeben und die Ware verscherbeln. Das lief eine Zeit lang ganz gut. Dann sind sie uns draufgekommen und haben Jagd auf uns gemacht.
Ich war grade hier um ein bisschen Beute an den Mann zu bringen. Da haben sie unser Schiff entdeckt und zum Teufel gejagt. Ich bin hier also sozusagen gestrandet. Es soll ein Echsenxeno im System geben, der eine ganz passable Truppe aufgestellt hat. Dem wollte ich mich erst anschließen, aber ich bin hier fremd und das Dumme an verborgenen Organisationen ist, dass sie verborgen sind.
Dann ist dieses Ding mit der Ratshalle passiert und als auf den Straßen rumgeballert wurde, dachte ich mir. “Hey altes Mädchen, versuchs doch zur Abwechslung mal mit Revolutionär.” Ist mal was anderes.
Apropos Abwechslung. Sie nahm die Beine vom Tisch und lehnte sich wieder vor. Renold hat vorhin erwähnt, du hättest eine Bude in einem Hotel hier. Ich hab nur ein Zeit, dass ich mir mit drei anderen teilen muss und sie lassen mich nicht aus dem Lager. Ich würde ja gerne noch einmal duschen, bevor wir morgen den Heldentod sterben.
Vielleicht fällt uns zwei Hübschen ja dann auch noch was anderes ein, als Kartenspielen.
Wenn du mitkommst und am Tor erwähnst das du für Renold unterwegs bist, lassen sie uns sicher noch mal gehen. Der große Knall passiert doch erst morgen.
Also wie wärs, Großer?
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Mit Liux oder Oleg mitgehen, dass war jetzt die Frage. In seiner Ausbildung hätte man ihm befohlen sich an den Neurevolutionär zu heften. Der Mann schien zwar von den meisten Dingen keine Ahnung zu haben, aber vielleicht würden sie zufälligerweise über interessante Personen stolpern. Cassian zweifelte aber stark daran. Die meisten waren zum Feiern hier und dieser moralinsaure Amateur wirkte auf die Meisten abschreckend. Außerdem hatte er heute schon einige interessante Kontakte geknüpft und man sollte sein Glück nicht überspannen, wenn es einem hold war. Nicht das man ihn dann doch für einen Schnüffler hielt.
Liux hingegen schien hier Strandgut zu sein und sich treiben zu lassen. Zumindest falls ihre Geschichte stimmte, was man bei keinem der hier Anwesenden wissen konnte, weshalb er vorsichtig sein musste. Und Vorsicht war die Mutter der Porzellankiste. Vielleicht konnte er also von einem guten Verhältnis zu ihr profitieren. Gut aussehen tat sie auch noch. Auch wenn alles was in diese Richtung ging beim Adeptus auf offensichtlichen Gründen streng verpönt war… bisher war es ja nur seine persönliche Meinung für die man ihn nicht kreuzigen konnte. Und alles darüber hinausgehende... manchmal musste man für Sektion 17 einige schwere Opfer erbringen.
Cassian blickte dem Flakhelfer nach, wie dieser zornig davon stapfte und nippte an seinem Getränk.
„Endlich hat er sich verzogen. Konnte mir sein Geschwätz nicht mehr lange anhören. Mir tun die Jungs und Mädels, die er Morgen rumkommandieren wird, ein bisschen leid. Wenn die auf die Armee treffen wird es ein Blutbad geben. Naja, sie werden wohl früh genug erkennen, was für eine Pfeife er ist und die richtigen Schlüsse ziehen."
In einem Zug trank Cassian den Rest seines Brandy aus und stellte das glas geräuschvoll auf dem Tisch ab von dem Liux in der Zwischenzeit wieder ihre Füße herunter genommen hatte.
"Ja, lass uns zu mir gehen. Meine Sachen liegen da auch noch rum. Und nach Beginn der Kämpfe werde ich das wohl nicht mehr schaffen sie abzuholen. Und gegen was anderes als Karten spielen habe ich nichts einzuwenden.
Aus dem Lager herauszukommen sollte auch nicht zu schwer sein. Renold meinte ja, dass wir den Abend so verbringen sollten, als wäre es unser letzter. Er hat aber nicht gesagt, dass wir ihn hier verbringen müssen.
Hol deine Sachen aus dem Zelt, ich warte vor dem Lounge Light auf dich."
Cassian musste nicht lange warten und Liux kam mit einem Rucksack und einem Laserkarabiner beladen auf ihn zu.
So als ob es das natürlichste auf der Welt wäre marschierte Cassian auf die Torwache zu, blickte den Mann absolut selbstsicher an und deutete auf den Ausgang.
"Wir zwei Hübschen" er deutete auf sich und Liux "müssen leider nochmal raus." Er konnte sehen wie sich der Widerspruch auf den Lippen seines Gegenübers bildete und würgte ihn energisch ab ehe er ausgesprochen werden konnte. "Ja, ja ich weiß. Niemand soll das Lager verlassen. Sperrzeit und so weiter. Tut mir schrecklich leid, dass wir jetzt genau dich belästigen müssen. Aber wir müssen leider trotzdem raus." Jetzt war es Zeit die Autoritätskarte zu spielen. "Du kennst sicher Bruder Renold nicht? Groß gewachsener Mann. Hinkt etwas. Priester... und ein hohes Tier hier." Erkennen flackerte in den Augen seines Gegenübers auf. "Ja, den kenn..." "Genau und wir beide, also die Dame da und ich unterstehen ihm direkt. Sollen ihm beim Koordinieren helfen. Und dafür müssen wir leider noch einmal hier raus, bevor es morgen losgeht. Wir werden aber heute Nacht noch zurückkommen, großes Ehrenwort. Müssen nur noch ein bisschen was erledigen, um Renold zu helfen. Wir kommen nachher auch wieder bei deinem Posten rein. Versprochen." Der Wachposten war von dem Wortschwall förmlich überrollt worden und versuchte immer noch die Situation abzuschätzen, während der Arbites ihm das Ohr ablaberte. Zögerlich nickte er, als ob das Angebot annehmbar wäre und suchte dann halt in einer Phrase, die er hier wohl öfters am Tag verwendete.
"Was ist in der Tasche drin?" "Meine Sachen." Kam knapp von Liux zurück. "Ich müsste leider kurz reinschauen, bevor sie rausdürfen..."
Die beiden ließen die Überprüfung der Wache über sich ergehen, denn Unverschämtheiten gegenüber dem Mann hätten ihren Abzug weiter verzögert. Nachdem nichts auffälliges gefunden worden war, ließ man sie durch.
"Ich hoffe mal, dass er uns später auch wieder so wenig Probleme machen wird." War Cassians einziger Kommentar dazu.
Der Weg zum Hotel zog sich etwas, war er auf dem Hinweg doch zusammen mit Renold in dessen Riesenschlitten gefahren, aber schließlich kamen sie an und mussten nach der Fahrstuhlfahrt nur noch mehrer Stockwerke Treppen steigen.
Das Zimmer sah genauso aus wie er es vor mehreren Stunden verlassen hatte. Nicht schien angetastet worden zu sein. Cassian hängte seine schwarze Lederjacke über einen der beiden Stühle und enthüllte damit auch den Schulterholster mitsamt großer Kanone, die vorher verborgen gewesen waren. Die kurzläufige Schrotflinte wanderte in eine Zimmerecke, wo sie nachlässig gegen die Wand gelehnt wurde und der Munitionsbeutel mit der Flintenmunition landete ähnlich lässig auf dem Hartplastektisch in Holzoptik. Er machte eine einladende Geste und lächelte Liux schräg an. „Fühl dich wie zu Hause. Stell deine Sachen ab wo du willst. Wir bleiben hier ja nicht einmal für eine volle Nacht. Das Bad mit Dusche ist da drüben." Er zeigte mit seinem Daumen über die Schulter. "Leider nur ne Sanddusche. Für mehr sind wir in der falschen Ebene. Vielleicht nehme ich nachher auch noch eine und dann können wir uns ja überlegen, was wir den restlichen Abend über machen.“
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Oh da hab ich schon so meine Ideen.
Sie ließ ihre Tasche neben der Tür fallen und nahm das Lasergewehr von der Schulter. Es sah so aus, als wolle sie die Waffe ebenfalls ablegen, doch stattdessen brachte sie es auf Höhe der Hüfte in Anschlag. Eine Diode begann zu flackern und zeigte frohgemut an, dass das Mordinstrument nun bereit wäre, seine tödliche Lichtlanze auf Cassian abzufeuern. Ein sattes Summen drang aus dem Inneren des Gehäuses. Auf Cassians Unterleib erschien der rote Punkt eines Laserpointers und wanderte langsam höher bis zu der Stelle, wo bei Nichtarbites ein fühlendes Herz gesessen hätte.
Liux machte den Eindruck, als würde sie auch aus der Hüfte tteffen was sie treffen wollte. Aber selbst wenn daran Zweifel bestanden hätten. Mit dem Lichtpunkt als Ankündigung der Stelle, an der der größere Bruder des kleinen Flecks ein Loch in den Leib des Mannes brennen würde, bestand kaum eine Chance, daneben zu schießen. Als erstes legst du mal deine Artillerie auf den Tisch.
Mit Daumen und Zeigefinger der Linken und ganz langsam und zärtlich. So ist's brav.Normalerweise hätten wir das Bettgestell ein bisschen quietschen lassen können.
Ich mag die großen Grimmigen.
Aber die liebe Liux muss ganz dringend hier weg. Deine Kumpels mit dem einseitigen Frisurengeschmack da hinten. Die haben alle ganz schwer einen an der Mütze.
Ich hab kein Problem damit, mal den einen oder anderen Imp abzuknallen.
Leben und sterben lassen.
Aber was die treiben, das ist keine Revolution, wo man noch nen Schekel nebenbei machen kann. Die haben Völkermord vor. Das ist unprofitabel und außerdem schieße ich nicht gerne auf Gören und alte Knacker.
Sie begutachtete Cassian von oben bis unten, wie ein gut abgehangenes Stück Squam-Squam oder Grox, das man auf seine Eignung als Sonntagsbraten hin untersuchte. Dabei sog sie die Unterlippe ein und schien scharf zu überlegen, was sie mit ihm anstellen sollte.
Am einfachsten wäre natürlich, dich hier und jetzt zu erschießen. Dann kannst du keinem mehr was erzählen und die PVS würde eine Patrone sparen. Die schlachten morgen sowieso alles ab.
Ein Moment des Schweigens, währenddessen sie tatsächlich sehr scharf nachzudenken schien, das Gesagte in die Tat umzusetzen. Dann schnalzte sie resignierend mit der Zunge.
Ich bin einfach zu weich für diesen Job.
Zieh dich aus! Mal sehen was Mutter Natur dir mitgegeben hat und ob ich was verpasse. Außerdem verfolgen einen nackte Kerle nicht so enthusiastisch.
Also hopp hopp.
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Im Krankenhaus
Nichts von dem, was seinem Stinger-Hieb gefolgt war, hatte irgendetwas mit bewusster Handlung zutun, soweit es Waldorf anging. Sein Gehirn schaltete auf Automatik um, wie es es schon in der Ratshalle getan hatte. Links, rechts, Ausfallschritt, blocken, hieben, werfen und wieder von vorne, soweit möglich. Die höhnischen Bemerkungen der Mutantin schien er dabei kaum war zu nehmen, sein steinernes Gesicht rührte sich keinen Millimeter, wenn es der Körper nicht vorgab. Dennoch spürte Waldorf seinen Puls im Ohr, die Anstrengung des letzten Gefechts noch etwas nachwehen, jetzt wo es so plötzlich zur Sache ging. Es waren Momente wie diese, die den Unterschied zwischen Soldaten und Kämpfern ausmachten und wo Waldorf ersteres zu sein hoffte, war er immer schon letzteres gewesen. Sein Puls ging schwer, Adrenalin flutete sein Gehirn und er glaubte förmlich zu spüren, wie sein kybernetisches Auge funkelte.
So blockte er die Klinge mit seiner Armschiene, ehe er Simone den Besucherstuhl zutrat. Dass sie diesen abwehrte, nahm er schon gar nicht mehr wahr, denn er langte bereits nach dem nächsten Gegenstand. Seine wühlende Hand fischte Blind auf einer der Ablagen, riss daraufhin einen Beutel mit Kochsalzlösung von einem Haken und schleuderte diesen der Reporterin entgegen als sie angriff, sodass sich ein Schwall Salzwasser in ihrem Gesicht niederschlagen sollte, speziell brennend in ihren Augen. Hoffentlich würde er Zeit gewinnen!
Waldorf stoplerte derweil keuchend zurück, dass er mit dem Rücken an der Tür stand. Wieder wühlte seine Hand, diesmal vermutlich auf der Suche nach einem Fluchtweg, fand jedoch etwas anderes, dass sich wie ein Schalter anfühlte. Eilig blickte der Ranger nach dem, was er ertastet hatte: Es war ein Panik-Knopf! Ohne zu zögern presste er den Schalter gewaltsam in die Wand. Hoffentlich war dies ein stiller Alarm und kein Zeichen eines Defekts!
Dafür hatte der Mensch jedoch keine Zeit! Er hatte einen Freund zu verteidigen und das bedeutete, hier zu bleiben und Druck zu machen! Ein schnelles, stilles Stoßgebet an den Gott-Imperator folgte, während er bereits im Spurt war und in einem Kampfschrei seine Schiene schützend vor sich hob. Hoffentlich würden sie und seine Kleidung halten und ihn davor bewahren, in Streifen geschnitten zu werden, während er die Mutantin roh zu taklen versuchte. Er musste ihre Reichweite überwinden, egal wie und das hier war alles, was ihm jetzt noch blieb. Wer auch immer bisher auf mich geachtet hat: Nur noch dieses eine Mal.
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10-23-2023, 02:00 PM
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10-24-2023, 07:47 PM von Kogan.)
Simone verschwendete wertvolle Sekunden damit, sich die Flüssigkeit aus den Augen zu wischen. Makeup verschmierte unter ihren Fingern zu einer düsteren Kriegsbemalung. Nicht nur um die Augen herum hatte sie Farbe aufgetragen, ihr ganzes Gesicht schien dezent kaschiert worden zu sein. Jetzt fraß die Lösung Kanäle in diese Maskerade und offenbarte eine sehr viel hellere Haut unter den Schichten, die im krassen Gegensatz zu dem schwarz verlaufenden Kajal stand. Ihr Gesicht verzerrte sich weiter, als Waldorf sie mit einem brachialen Angriff von den Füßen hob.
Die Klinge schrammte über seine Armschiene, schnitt weiter oben durch Stoff und Haut.
Allerdings nicht mit der Kraft, die nötig gewesen wäre, eine ernsthafte Verletzung zu verursachen, auch wenn Blut floss.
Hätte der Ranger dem Instinkt nachgegeben, welcher die meisten Menschen jetzt beherrscht hätte, so viel Raum zwischen sich und das tödliche Messer zu bringen. So hätte sie Zeit und Platz gehabt, sich neu zu sortieren. Wenigstens hätte sie den Mann im Krankenbett von seiner schändlichen Existenz erlösen können.
Aber den Gefallen tat ihr der Kerl nicht.
Er umklammerte ihr Handgelenk und schränkte ihren Handlungsspielraum damit ein. Als kleine Gegenleistung dafür rammte sie ihm ihr Knie dahin, wo das Astronomicon nicht hinschien. Mit Genugtuung sah sie, wie er dabei sein Gesicht verzog. Das hatte gesessen. Allerdings war ihr fester Stand der Preis für diesen Treffer. Durch ihren verlorene Standfestigkeit und seinen Schwung kippten sie über das Fußende des Bettes und landeten als Knäul auf den Beinen des unseligen Krugers.
Der stöhnte gequält auf. Mehr noch, als die Kämpfenden das Gerät zur Zustandsüberwachung umwarfen und Schläuche, Kanülen und Klemmen von ihm ab und aus ihm herausgerissen wurden.
Waldorf schlug die Hand mit dem Messer mehrmals so hart gegen das Bettgestell, dass sich die Faust endlich löste und die Klinge zu Boden fiel. Sie zog ihm dafür ihre Fingernägel durch das Gesicht und versuchte ihm die Augen auszustechen. Dabei bockte und wand sie sich unter ihm, als würde Waldorf auf einem Sack zuckender Aale sitzen. Durch diese unfreiwillige Nähe bemerkte der Ranger, dass seine Gegnerin den Knochenbau eines Rummelboxers zu haben schien. Eingedampft, um in das Kostüm einer feingliedrigen Dame zu passen.
In Anbetracht der Situation wäre es einem halbseidenen Wortspiel gleichgekommen, davon zu sprechen, dass dieser Eindruck schwer zu fassen war. Es kam Waldorf so vor, als winde sich da unter ihm ein sehr viel kompakteres Bündel aus Muskeln, Sehnen und Knochen, als eigentlich in den Körper passen sollte. Er hätte die Reporterin, die allein nach Augenschein kaum die Hälfte von ihm wiegen durfte, ohne Probleme überwältigen sollen, doch sie machte es ihm schwerer, als mancher Kneipenschläger. Sie versuchte sogar ihn zu beißen und ihm Kopfstöße zu verpassen.
Nachdem sie eine Weile so gerungen hatten, flog plötzlich die Tür auf. Eine stämmige Krankenschwester stand im hell erleuchteten Quadrat der Tür. Ob sie auf den Alarm reagierte, das Getöse aus dem Krankenzimmer gehört hatte oder nur zufällig hineinschaute, blieb vorerst irrelevant. Was sie sah und darauf hin tat, war viel wichtiger.
Sehen tat sie einen wilden, blutverschmierten Kerl, der über eine sich verzweifelt wehrende Frau herfiel und das obendrein auf dem Krankenbett eines Patienten. Sie hatte genügend Gesprächsrunden- Vid gesehen, um zu wissen was hier geschah. Eifersucht, Vergewaltigung, Mord und Perversion. Männer waren alle den Tieren näher als den Menschen.
Aber nicht während ihrer Schicht!
Als erste Amtshandlung brüllte sie mit über schlagender Stimme nach dem Sicherheitsdienst. Dann stürzte sie sich ins Getümmel. Also auf Waldorfs Rücken. Kruger blieb die Luft zum Stöhnen nun vollends weg, als sich drei Personen auf ihm türmten. Unter den flatternden Lidern konnte er nur die Augen ins Weiße verdrehen. Runter von ihr du Grox! Keuchte die Schwester mit hoch rotem Kopf und wuchtete den Ranger, an der Taille gepackt, von der Reporterin herunter. Die kroch japsend rückwärts und ließ sich von der Seite des Bettes einfach fallen. Sie tauchte ab. Vielleicht tastete sie zwischen den Schläuchen Kabeln und Pfützen aus Nährflüssigkeit nach dem Messer, oder ihr Ziel war die verlockend offen stehende Tür.
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Was auch immer das Ding war, mit dem Waldorf da rang, es hatte auf jeden Fall nichts mit dem Erscheinungsbild einer wespentailligen Reporterin zutun. Er hatte bereits gegen Frauen gekämpft und keine von ihnen hatte sich so winden und wehren können, wie dieses bemalte Monster. Selbst Männer dieser Art hatte er selten zu Gesicht bekommen. Der Ranger musste wirklich die Zähne zusammenbeißen, als er Simones Knie zu spüren bekam. Glücklicherweise brachte es beider aus der Ballance, so dass nichts verloren schien. Ganz im Gegenteil! Endlich schaffte er es, die Meuchlerin zu entwaffnen und soweit unter Druck zu bekommen, dass er sie bearbeiten konnte, auch wenn sie sich mit allem wehrte, was sie hatte. Als würde man einen Kataphraktischen Springwyrm zureiten, dachte sich Waldorf in einem kurzem Moment der Klarheit, ehe er Simones Zähne in einer seiner Hände zu spüren bekam. Er ruderte im Reflex herum, weswegen schließlich die Gerätschaften um Kruger nachgaben und durcheinander flogen. Waldorf musste dieses Monstrum von seinem ächzenden Kameraden herunter ringen, sonst würden seine Mühen vielleicht umsonst sein.
Abermals biss er die Zähne zusammen und wollte versuchen, die Mutantin roh zu Boden zu ringen, da packte ihn etwas an der Hüfte und tat im Prinzip das, was er vorgehabt hatte. Durch den Schock wie betäubt vermochte Waldorf kaum, sich gegen den schraubstockartigen Griff der Schwester zu wehren, welche ihn fort zerrte. "Was tun Sie denn?! Sie hat eine Waffe!! ICH HAB DEN ALARM AUSGELÖST!!!" Wadorf wehrte sich, doch vergebens. Er wurde von Simone weggezerrt und konnte nur zusehen, wie diese sich auf dem Boden wandt, um sich zu organisieren. "Jetzt tun Sie doch gefälligst was!" Das Unheil bereits vor Augen versuchte Waldorf erneut, sich loszureißen, um Simone doch noch abschließend zu fassen zu bekommen.
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Falls Liux darauf hoffte, dass die vorgehaltene Waffe ihn zusammenzucken lassen würde, hatte sie sich geirrt. Cassians Gesicht war immer noch dieselbe ausdruckslose Backsteinfassade aus der Bar.
Innerlich war es da schon ganz anders. Scham und Wut rangen miteinander. Scham, da er sich peinlicherweise, wie ein blutiger Anfänger hatte übertölpeln lassen. Wenn er seinen verdeckten Einsatz jetzt so beenden würde, mit einer Kugel im Kopf, weil er zu arrogant gewesen war und die Deserteurin nicht selbst entwaffnet hatte, als sich noch die Gelegenheit dazu geboten hatte, würde er für alle Zeiten im Anschauungsmaterial für Arbitratoren in Ausbildung im Bereich „Schlampig durchgeführte verdeckte Einsätze“ zu finden sein. Sein einziger Lichtblick war, dass er sich seinen Tadel nicht mehr von Marschall Ludwig abholen konnte.
Liux gegenüber sich als Arbitrator erkennen zu geben war auch keine Option. Er hatte nichts dabei mit dem er sich offiziell ausweisen konnte und selbst wenn würde sie ihn dann noch eher töten. Schließlich hatte sie sich ihm gegenüber als Deserteurin und Marodeurin zu erkennen gegeben, die Diener des Goldenen Throns ermordet hatte und dafür mit der eigenen Hinrichtung durch ebenjene Sicherheitsorgane in Form von Menschen wie Cassian rechnen musste.
Also erst einmal die abgeklärte Tour fahren und schauen, ob er sich irgendwie herauswinden konnte. Wenn sie ihn töten wollte, konnte er jetzt eh nichts mehr tun.
„Da hast du mich jetzt ordentlich in die Pfanne gehauen. Und ich habe mich schon für schlau gehalten, weil ich dank dir Olegs Geschwafel entkommen konnte.“
Die schweren Stiefel wurden fein säuberlich nebeneinander abgestellt und die Socken ordentlich gefaltet in ihnen verstaut.
„War vielleicht etwas voreilig. Wobei… ich mag Frauen, die wissen, was sie mögen.“ Cassian grinste sie dreckig an. Auch wenn er in keiner Position für solche Unverschämtheiten war, konnte er sich diese Dreistigkeit nicht verkneifen. Liux hatte aber auch eine zugute Vorlage dafür geliefert. Vielleicht war da Imperator ja mit ihm und er sah zu gut aus, um jetzt zu sterben.
Weitere Sprüche sparte er sich erst einmal, öffnete den Gürtel und zog seine Hose aus. Zu sehr sollte er sein Glück nicht überspannen. Ordentlich gefaltet landete die Hose neben seinen Stiefeln.
Dann folgte sein T-Shirt und er wusste, dass seine Tarnung als ehemaliger PVSler jetzt so gut wie tot war. Unter dem Shirt verbarg sich nämlich seine maßgeschneiderte, mattschwarze Incorkörperpanzerung. Liux mochte nicht wissen, dass diese Westen vom Arbites auf Koron III getragen wurden, aber ihr musste klar sein, dass er hier ein teures Stück Wehrtechnik mit sich herumschleppte, dass man nicht einfach so bei Tante Emma im Waffenladen um die Ecke erhalten konnte. Cassian schwieg sie quälend lange Sekunden dröhnend an und löste dann die Schnallen/Klettverschlüsse der Rüstung, hievte sie von sich und lehnte sie gegen die Wand. Er würde sich dazu jetzt nicht äußern. Vielleicht würde sie ihm eine Steilvorlage bieten, auf der er eine Lügengeschichte aufbauen konnte. Vielleicht war sie auch stumpf genug und hinterfragte die Körperpanzerung nicht. Dann folgte sein Unterhemd und Cassian entblößte seinen völlig durchtrainierten Oberkörper ihrem Blick. Fragend hob er seine muskulösen Arme kurz an.
„Die Unterhose auch?“
Name: Cassian Khline
Rasse: Mensch
Alter: 27 Standardjahre
Größe: 198cm
Zugehörigkeiten: Adeptus Arbites, Sektion 17
Aussehen: groß, breit, muskulös, schwarzer Vollbart, schwarz-graue Haare, grüne Augen
Kleidung: Zivil: Schwarze Hose, schwarzes T-Shirt, schwarze Lederjacke
Ausrüstung: Zivil: Inkor-Körperpanzer, KM2P13 (Halbautomatik), kurzläufige Schrotflinte mit Klappschaft, Handschuhe mit Protektoren, Block, Stift, Kabelbinder, Rucksack mit allerhand Kleinkram/Ausrüstung
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Du magst Frauen, die wissen, was sie mögen? Kannst du auch welche leiden, die leiden? Oder würdest du dich nur an Festgebundene fest binden?
Ich kannte mal einen Kroot, der hatte bessere Anmachsprüche und der konnte nur klicken und pfeifen.
Ihr anschließendes Lachen troff vor Sarkasmus.
Als der ihr ausgelieferte Arbites die Körperpanzerung fallen ließ und darunter der eigentliche Schutz zum Vorschein kam, kniff sie die Augen zusammen und legte den Kopf leicht schräg. Man konnte förmlich hören, wie es hinter ihrer Stirn arbeitete. Hör mal Schätzchen… sagte sie und ihr Ton klang um eine Idee beschwichtigender. Was wohl darauf zurückzuführen war, dass sie sehr wohl Eins und Eins zusammenzählen konnte. Vielleicht begriff die Piratin und vorübergehende Revolutionärin nicht genau, was die unzweifelhaft wertvolle und hochwertige Körperpanzerung zu bedeuten hatte. Dass sie etwas bedeutete, war ihr jedoch ganz sicher bewusst.
Ich will diese Sache hier schnell und unproblematisch über die Bühne bringen. Ich will dich nicht erschießen und deine schicke schwarze Unterwäsche will ich auch nicht. Auch wenn ich sicher bin, dass mir gewisse Leute ein hübsches Sümmchen dafür zahlen würden. Isn das überhaupt? So eine Art ballistische Reflexpanzerung?
Als seine Zwischenfrage nach dem kompletten Entkleiden kam, nickte sie nur mit dem Lauf des Lasergewehres. Wenn schon, denn schon. Alles! Als der Arbites nun gänzlich nackt vor ihr stand und das weiche Licht der Zimmerbeleuchtung seinen berufsbedingt hart gestählten Körper beschien, biss sie sich auf die Unterlippe und seufzte. Jammerschade. Zu einer anderen Zeit, an einem anderen Ort wäre das sicher lustig geworden. Aber die liebe Tante muss weg… Bei letzterem schien sie direkt zu Cassians Geschlechtsteil zu sprechen und weniger zu ihm selbst.
Außerdem gibt es zwar bestimmt schlimmere Tode als beim Rammeln draufzugehen, aber ich will trotzdem noch ein bisschen leben. Ich sag dir also was wir zwei Hübschen jetzt machen. Du gehst ins Bad und ich werde die Tür hinter dir abschließen. Ein kräftiger Bursche wie du sollte die Tür schnell wieder aufkriegen, wenn ich dann erst mal wegr bin.
Deine Knarre werde ich entladen und das Magazin in den Flur legen. Dann kannst du dich brav wieder anziehen, Hemd reinstecken nicht vergessen. Dann deine Artillerie neu bestücken und ich bin dann hoffentlich schon über alle Berge.
Außerdem werde ich dich nicht nur nicht erschießen, sondern dir auch noch einen kostenloses Rat mit auf den Weg geben: Mach es genauso wie ich. Ich weiß nicht, was du für Ärger mit dem Imperium hast. Aber die Glatzen sind auch keine Lösung. Ich bin mir nicht sicher was mit denen nicht stimmt, aber Segen liegt auf der Bande nicht. So und jetzt husch unter die Dusche.
Sie dirigierte ihn mit dem Lauf ihrer Waffe in Richtung Badezimmer.
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Mit hoch rotem Kopf und den Ranger wie einen Ringer um die Hüfte gefasst, wuchtete die beherzte Schwester den vermeintlichen Sittenstrolch vom Bett weg. Die Argumente, die er vorbrachte, schien sie in ihrem Tunnelblick nicht für voll zu nehmen. Allerdings wehrte ihr Vorteil der Plötzlichkeit nicht ewig. Am Ende gewann der geübte Kämpfer und körperlich Überlegene die Initiative.
Waldorf stieß die lästige Krankenschwester von sich und brachte so eine Armlänge Abstand zwischen sich und sie. Damit rettete er sowohl ihr, wie auch sich selbst das Leben. Unbewusst, aber deswegen nicht weniger wahr. Da wo sie eben noch als Knäul miteinander gerungen hatten, ungefähr auf Kopfhöhe, steckte plötzlich das gebogene Messer bis zum Heft in der Wand. Die Tatsache, dass es sich trotz seiner, alles andere als aerodynamischen Form, so tief in die Gibswandverkleidung eingrub, sprach für die enorme Kraft, mit der es geworfen worden war. Nicht auszudenken, wenn sie noch an dieser Stelle gestanden hätten.
Die Reporterin stand in der Tür und stieß ein frustriertes Heulen aus. Diese Enttäuschung bezog sich nicht nur auf den fehlgegangenen Wurf, sondern auch auf die Erkenntnis, dass sie die Klinge auf Kruger hätte schleudern sollen, um so wenigstens ihr ursprüngliches Vorhaben zu vollenden. In diesem Moment hatte sie wenig Menschliches mehr an sich und die schockierte Krankenschwester neben Waldorf flüsterte ein entgeistertes, Thron Terras.
Die verhinderte Attentäterin machte auf dem Absatz kehrt und rannte in den Flur. Einen anklagenden Seitenblick Waldorfs beantwortete die Schwester mit einem entgeisterten Ich, ich, ich…; gleich einem Fisch auf dem Trockenen, der nach Luft schnappt. Die Hand auf das wogende Dekoltee gelegt, war ihre Gesichtsfarbe von hoch rot in käsig weiß gewechselt. Aber immerhin unternahm sie keinen Versuch mehr den Ranger im Freistil zu bezwingen.
Simone stürzte den Gang entlang. Es war alles ganz furchtbar schief gegangen.
Sie hatte ihre sorgfältig aufgebaute Tarnung ganz umsonst platzen lassen. Dieser verfluchte Narr, hatte alles verpatzt.
Nein Unsinn, sie selbst hatte es verpatzt. Sie hatte zu lange herumgespielt und ihre Überlegenheit auskosten wollen. Das war nun das Resultat. Ein Blick über die Schulter verriet ihr immerhin, dass der Mistkerl sich noch nicht an ihre Verfolgung gemacht hatte.
Mehrere Patienten waren auf den Flur getreten, um zu sehen, was der Lärm zu bedeuten hatte. Einer, ein grauer Alter, der seinen Katheter an einer rollbaren Aufhängung mit sich zottelte, trat ihr in den Weg. Er stank nach kaltem Rauch… durften die hier irgendwo rauchen? Und nach Pisse.
Was immer er im Leben vor seinem Krankenhausaufenthalt gewesen sein mochte, es schien beinhaltet zu haben, das man ihm Rede und Antwort stand. Oder er hatte diese reizende Eigenschaft erst hier im KRankenhaus erlernt und am Personal erprobt.
Hey Fräulein, was soll der Aufstand hier? Sie können doch nicht… Er streckte die Hand nach ihr aus, um sie aufzuhalten. Simone schlug seinen Arm zur Seite und stieß ihm vor die Hühnerbrust. Etwas darin knackte befriedigend und er wurde in das dunkel Loch zurückgeschleudert aus dem er kam. Der Urinbeutel flog ihm nach. Sie stellte sich vor, es wäre der verdammte Mistkerl gewesen, der ihren Auftrag vereitelt hatte.
Andere Patienten wichen nach dieser kleinen Demonstration vor ihr zurück. Das war gut.
Sie kam voran und konnte schon die silbern glänzenden Türen des Aufzugs sehen.
Noch war nicht aller Tage Abend. Sicher, ihre Tarnung war dahin, aber sie konnte ihrer Sache auf anderem Wege noch nützlich sein. Vor dem Tod hatte sie gewiss keine Angst, denn der Tod war nur die große Entropie, der Eingang in die Transzendenz.
Noch gab es jedoch Dinge zu erledigen und dazu musste sie leben, beziehungsweise leben und frei sein. Zu gegebener Zeit konnte ihr Opfer dann sinnstiftend eingesetzt werden.
Die Türen des Fahrstuhls öffneten sich und darin standen ein dicker Kerl und eine kleine Frau in den Uniformen des hauseigenen Sicherheitsdienstes. Sie hätten Karikaturen sein können, wozu der verdatterte Gesichtsausdruck auf ihrem Gesicht gut passte.
Was geht hier vor sich? Verlangte der männliche Part des Duos zu wissen. Seine Kollegin schien die Situation schneller zu erfassen und zog ihren Schlagstock aus dem Gürtel. Doch da war Simone, die Furie bereits über ihnen. Noch pumpte das Adrenalin durch ihre Adern und konkurrierte dort mit dem brennenden Zorn, ob der vermasselten Mission. Sie griff dem Dicken mit der flachen Hand ins Gesicht und schmetterte seinen Schädel gegen die verchromte Wand. Dort blieb eine Delle zurück und darunter ein ohnmächtiger Wachmann.
Seine Kollegin verpasste ihr einen schmerzhaften Rippenstoß mit ihrem Schlagstock und einen Schwinger gegen die Nase, was nicht nur höllisch weh tat, sondern auch Blut sprudeln ließ. Sie ihrerseits versetzte der anderen einen brutalen Kopfstoß, worauf das Auge der Sicherheitsfrau sofort zu schwellen begann. Ein Ächzen entrang sich hier und die Reporterin ließ einen zweiten Schlag folgen.
Trotzdem wollte das zähe Biest ihrem Kollegen nicht ins Reich der Träume folgen. In ihrem Handgemenge fiel ihr Blick auf den Mehrzweckgürtel der Frau, an dem allerlei Taschen und Halterungen klimperten. Das soltte vermutlich wichtig und taktisch aussehen, wirkte aber eher überladen und albern. Unter den Anhängeseln befanden sich auch Handschellen. Damit ließ sich etwas anfangen. Sie griff nach den Schellen, riss sie ab und ließ sie geübt um das Handgelenk der Sicherheitsfrau und dann um den Haltegriff des Fahrstuhles einschnappen.
Die so Angekettete wehrte sich schwach aber nutzlos.
Simone hätte sich auch gern etwas Ruhe gegönnt, aber dafür war keine Zeit. Keuchend suchte sie den Gürtel des bewusstlosen Mannes nach einer Pistole ab. Mit einer Schusswaffe konnte sie kehrt machen und die Sache doch noch zuende bringen.
Die Wachleute trugen keine.
Das musste man sich vorstellen. Jedes Kind durfte in dieser Makropole eine Knarre in der Scholatasche haben, aber der Sicherheitsdienst eines Krankenhauses wurde mit Gummiknüppeln losgeschickt. Da steckte doch eine Story drin.
Sie griff sich einen der Schlagstöcke und eine Dose Pfefferstray, rannte aus der Fahrstuhlkabine und riss die Tür zum Treppenhaus auf.
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