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Die Rückkopplung war immens, was zum einen damit zu tun hatte, dass Sindri in seiner Funktion zwar natürlich mit der Verbindung zwischen Mensch und Maschine vertraut war, sie in einer so spezialisierten Form jedoch nicht zu seinen üblichen Aktivitäten gehörte. Es war ein Unterschied, ob man sich mit dem System eines Servitors verband oder mit einem Fahrzeug, dessen Maschinengeist dafür bereit war oder ob man sich einem Logikverarbeiter anvertraute, der weder seiner eigentlichen Aufgabe nach kam, noch für den direkten Zugang ausgelegt war. Der Geist dieses Verarbeiters hier schien wütend zu sein und das ließ er Sindri auch spüren. Die Rückkopplung pflanzte sich in seinen Körper weiter und sandte ein kurzes, spastisches Zittern durch seine Glieder.
Trotz dieses Unwillens hatte es der Techpriester nur mit einer größeren Speichereinheit zu tun, deren Aufgabe es war die gelagerte Information, zur richtigen Zeit an die richtige Adresse zu schicken. Entsprechend konnte Sindri seinen eigenen Willen recht leicht über den des Geistes in der Maschine stellen und daran gehen sich einen Überblick zu verschaffen. Was sich etwas umständlich gestaltete, da eben die besagte Schnittstelle für derartigen Zugriff fehlte. Das menschliche Gehirn, so sehr es mit der Maschine auch im Einklang war und an die Interaktion gewöhnt, benötigte doch wenigstens die minimalste Abstraktion, um auswertbare Strukturen analysieren zu können. Der Bruder, den er, so man einen internen Mechanicus Scherz bemühen wollte, in das Reich der elektrischen Schafe geschickt hatte, hatte ein sehr simples Arbeitsraster über die gespeicherten Dateien gelegt, die ein Navigieren leidlich möglich machten.
Das erste gespeicherte Paket, welches sich Sindri näher ansah, war etwas verwirrend. Es enthielt die schematischen Abläufe eines sich bewegenden Sentinel- Läufers der Imperialen Armee. Besonderer Augenmerk wurde dabei auf das Kniegelenk gelegt. Benötigte Energie, entstehende Wärme und Reibungswiderstand. Des weiteren Angaben über Materialermüdung und Mikrobeschädigungen bei Erschütterungen.
So weit so gewöhnlich und nur allein durch sein Hiersein eines zweiten Blickes wert. Bemerkenswert war jedoch, dass ein kleines Zusatzprogramm diese Daten auf einen sehr viel höheren Maßstab skalierte. Verwirrend wurde es an dem Punkt, als die schematischen Darstellungen , die sich Sindri in einem kontinuierlichen Strom purer Information offenbarten, keinen Unterschied mehr dazwischen machten, ob Seitenbänder für die äußere Begrenzung des Gelenks sorgten, oder eine mechanische Bewegungsbremse. Zwei mal bezogen sich die Informationen auf Kreuzbänder, welche verhinderten, dass sich das Kniegelenk zu weit nach vorn oder nach hinten verschob, dann hydraulische Begrenzungen. Gemeinsam mit den Sehnen und Muskeln, dann wieder den Kolben und Geschüben, von Ober- und Unterschenkel führten und stabilisierten sie das Kniegelenk beim Beugen, Drehen und Abwinkeln.
Zur besseren Kraftumleitung zwischen Oberschenkelmuskulatur/Oberen Extremitätenmotoren und Aktivatoren und dem Unterschenkel dienten die Kniescheibe, beziehungsweise die Kniepanzerplatte.
Kurz um, der gesamte Inhalt des Speichers, soweit Sindir dies mittels einiger Stichproben überblicken konnte, beschäftigte sich mit der simplen Bewegung eines Knies, in der Verquickung von Mensch und Maschine. Etwas, was auf diversen Ebenen keinen Sinn zu ergeben schien. Der Adeptus hatte Jahrtausende währende Erfahrungen damit Mensch und Maschine miteinander zu kombinieren und musste es sich nicht von so simplen Geräten wie dem Sentinel neu abschauen. Ein derartiger Aufwand war...
Seine Überlegungen wurden von einem jähen Schmerz unterbrochen. Mit einem brutalen Ruck riss es ihn aus der künstlichen Umgebung des Logikverarbeiters zurück in die Realität.
Seine Augen wurden für einen grellen Moment überlastet und für den Bruchteil einer Sekunde starrte er in eine Sonne. Dann kompensierten Notfallroutinen die schädlichen Folgen einer unvorbereiteten und erzwungenen Entkopplung von einer Schnittstelle. Schwäche überfiel seinen Leib, er sackte aus der Haltevorrichtung, fiel, wurde von unnachgiebigen Händen aufgefangen.
Als sich sein Blick klärte, die wortwörtlichen Glocken in seinem Kopf verstummten, blickte Sindri in die Gesichter seiner Brüder, in Augen, Linsen, Okulare oder polierte Oberflächen an Stelle von sichtbaren Sinnesorganen.
Außerdem sah er in die Grabesschwärze einer Boltermündung. Damit erübrigte sich auch die Frage, welche Waffe der stämmige Skitarii von vorhin auf seinen Armstumpf aufpflanzte, wenn es die Situation erforderte. Sein sehr viel agilerer Kamerad hielt die beiden Schwerter bereit. Da sie mit ihm verbunden waren, was hätte er auch anderes tun sollen? Allein, dass sie von destruktiver Energie knisterten, verriet etwas über seine Bereitschaft sie auch zu benutzen.
Jeder der Priester, in dessen Mitte er sich so erfolgreich geschlichen hatte, schien anwesend zu sein. Überragt wurden alle von dem großen Priester mit der Jünglingsmake und der leiernden Stimme.
Wie es scheint, ergriff er nun auch das Wort,
hast du dein Glück überreizt, Bruder.
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Die Rückkopplung sandte etwas weißes Rauschen durch seine Kanäle und er schwankte nach dem spatischen Zittern etwas hin und her während er Mantras und Litaneien der Beruhigung und Besänftigung murmelte beziehungsweise programmierte. Als die Informationen transferierten wobei er kurz über das wirklick sehr simple Raster pikiert war war er irritiert. Methodisch und sorgfältig arbeitete er sich durch die Datenpakete aber jede Sichtung erreichte seine Verwunderung neue Prozentzahlen. Der Schmerzhafte Ruck der ihn aus der Codeebene des Verarbeiters holte sandte einen Strom Fehlermeldungen und Problemcodes durch ihn und die zeitweilige Augenüberlastung machte es nicht besser. Nachdem er sich wieder gefangen hatte sah er die anderen Techpriester und die Skitarii, besonders jenen mit der Boltwaffe der Reihe nach an und kurz tauchte ein der Situation entsprechend gesteigertes Sicherheitsbedürfnis in seinen Programmen auf ehe er diese davon reinigte. Auf die Worte von Jünglingsmaske nickte er nur ehe er seine Electoo-Induktoren deaktivierte und mit einer langsamen Bewegung zog er seine Laserpistole um sie dem auf ihn anlegenden Skitarii zu überreichen. Selbst wenn er einen Kampf gewollt hätte brauchte er nicht im Geringsten seine Schaltkreise zu bemühen eine Chancenberechnung durchzuführen. Also ergab er sich kampflos und würde keinen Widerstand leisten sollten sie ihn einsperren, dies würde er nur tun wenn sie ihn töten wollten.
Brokkr's Sensor empfing das erwartete Signal und sämtliche Systeme fuhren aus ihrem Stand-by-Modus hoch. Dem Signal folgte eine Übertragung und der Servoschädel begann die Datenpakete die Sindri geborgen hatte zu kategorisieren, zu sortieren und dann zu analysieren. Eine Datenrückverfolgung durch Transaktionscodes etc. wurde dabei durch äußerst hochwertige Tarn- Täusch- und Löschprogramme konsequent unterbunden. Und marsianische Systeme und Codierungen hatten es in sich. Während die Datenverarbeitung weiterging verkabelte und hackte Brokkr sich mit den Systemen Magnus Regas um zu beobachten ohne sonst mehr zu tun. Einzig ein Temporärer Datenspeicher aktivierte sich um die Daten der Pakete und die der Verfolgung der weiteren Situation seines Herrn zu sammeln und auszuwerten. Erst wenn dies abgeschlossen und eine Prognose vorhanden war würde eine Handlungsentscheidung getroffen werden.
Name: Sindri
Rasse: (Mensch)
Alter: Geboren vor 352 Jahren
Größe: 1,882 m
Aussehen: bleich und dürr, Gesichtsmaske, rote Gugel, schwarze Robe, zahlreiche Electoos, kristallines Potentia Coil
Fähigkeiten: schlechter Schütze, passabler Nahkämpfer, guter Techniker
Begleiter: Brokkr, ein Servoschädel
Zugehörigkeit: Adeptus Mechanicus
Ausrüstung: technische Ausrüstung, Beinschutz, Laserpistole
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Der Krieger des Adeptus hatte die dargereichte Pistole an sich genommen, ohne das seine Bewegung den Lauf des Bolters auch nur einen Zentimeter bewegte. Einige der anderen Brüder halfen dem Ohnmächtigen wieder auf die Beine, doch er war scheinbar noch für eine ganze Weile seiner hundertprozentigen Orientierung beraubt.
Immerhin entspannte sich die Situation ein wenig, nachdem klar war, dass Sindri seinen Bruder, ob versehentlich oder nicht, nicht getötet hatte.
Wie so vieles, was den Maschinenkult betraf, hätte die Szenerie für einen Außenstehenden einmal mehr befremdlich, ja komisch wirken können. Es war nicht viel Bewegung in der Situation. Sindri, als Festgesetzter, die beiden ihn bedrohenden Skitarii, die ihn schweigend in Schach hielten. Zwei Priester kümmerten sich mit effizienten Handgriffen um den Benommenen, die anderen standen in einem losen Halbkreis, die Köpfe zur Seite gelegt oder wie sinnend zu Boden gerichtet. Nur Eingeweihte wussten, dass man das hochfrequente Zirpen und die klickenden Relaislaute, welche Nullen und Einsen in akustische Signale herunterbrachen, mit aufgeregtem Geschnatter vergleichen konnte.
Endlich hob der Maskierte in herrischer Geste die Hand. Ein paar knappe Anweisungen erfolgten und Sindri gebot man den Skitarri zu folgen.
Selbst ein Ereignis, das in jedem Agenten- Groschenheftchen ein nervenaufreibender Akt gewesen wäre, verlief hier eher unspektakulär. Sindri wurde von den beiden Wächtern zu einem Aufzug verbracht und der Rest der Versammlung begab sich wieder an die Arbeit.
Kurze Zeit später ruhte der Elektropriester auf einem pneumatischem Sensorstuhl, der sich seinem Gewicht und seinen Konturen anpasste. Seine Bewacher hatten ihn irgendwo hingebracht, in einen gewöhnlichen Konferenzraum, vielleicht auf der Kommandoebene, vielleicht noch innerhalb des Sperrbereiches.
Ein Raum jedenfalls, der zweifelsohne keiner sonderlich starken Nutzung unterlag. Die Hologrube im Zentrum der runden Tafel war abgeschaltet und mit einer Schutzfolie abgedeckt. Der Monitor, der die Stirnseite des Raumes dominierte, war schwarz und von der gleichen, dicken Staubschicht bedeckt wie alles hier.
Weder hatte man ihn an den Stuhl gefesselt, noch sonst irgendwelche Auflagen erteilt. Auch wenn zu vermuten stand, dass die beiden Skitarii vor der Tür Posten bezogen hatten.
Lange warten musste er unterdessen nicht. Nach fünf Minuten öffnete sich eine Tür, gegenüber jener, durch die man ihn hereingeführt hatte. Ohne sonderliche Hast betrat eine gebeugte Gestalt den Raum.
Sie war weder sehr groß, noch auf andere Art spektakulär zu nennen. Zumindest was das sichtbare Äußere anging. Bis auf die metallenen Hände, die an skelettierte Extremitäten gemahnten, war indes nicht viel zu sehen unter der roten Amtstracht. Die hatte derweil schon bessere Tage erlebt, war fadenscheinig und von Motten arg angegriffen wurden. Die Gestalt setzte sich gemächlich auf den Sessel, Sindri gegenüber.
Da wären wir also. Die Stimme klang alt und brüchig, doch überraschend unangetastet, von jeglicher Modifizierung. Im Schatten der Kapuze waren zwei leuchtende Augen zu sehen, mehr gab es nicht zu entdecken. Es ist vielleicht nicht auf Anhieb ersichtlich. Aber ich bin Verwalter Lerel.
Jedenfalls anteilig.
Ich habe diese Hülle aus einer albernen, nostalgischen Anwandlung behalten aber wie sich zeigt sind die linguistischen und rhetorischen Fähigkeiten dieser Einheit in gewissen Situationen sehr viel zweckmäßiger als die reduzierte Variante, die ich in der Kommunikation zu Untergebenen bevorzuge. Diese spart Speicher und überfordert die Befehlsempfänger sehr viel seltener, was der Effizienz zugute kommt.
Klären wir ein paar Dinge zum Beginn unseres Gespräches, so du denn gewillt bist eines zu führen.
Du, Bruder Sindri, bist keinesfalls ein Gefangener, falls du diesem Trugschluss erlegen bist. Die gesperrten Bereiche, in denen du aufgegriffen wurdest sind aus gutem Grund mit eingeschränktem Zugang versehen und man hat dich deiner Waffe und deiner Freiheit nur beraubt, um die Gefährdung für dich und die dort laufenden Projekte nicht zu gefährden. Mit diesen Worten zog er die Laserpistole des Elektropriesters hervor und ließ sie über das staubige Metall des Tisches rutschen. Das sie dabei genügend Schwung aufwies um genau vor Sindri zur Ruhe zu kommen und die konkave Form des Tisches exakt nachverfolgte, sprach für die Rechenleistung, dieser angeblich so entbehrlichen Hülle. Einem Elektropriester die kümmerliche Seitenbewaffnung abzunehmen ist ohnehin eher ein symbolischer Akt als eine wirkliche Beschneidung seiner Fähigkeiten. Leise surrend falteten sich seine vierfingrigen Hände zu einem aufgestellten Zelt. Sindris Gegenüber musste also auch Routinen bezüglich Gestik und Gebärden beinhalten.
In einem Stück von Walter Lithaus müsste ich jetzt wohl so etwas sagen wie: „Wir sind uns gar nicht so unähnlich, du und ich, Bruder.“ Aber nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt liegen, als solch ein abgedroschener Satz.
Wir sind uns überaus unähnlich.
Nicht einmal unter Anbetracht des Prozesses, den meine lange Lebensspanne mich bereits durchzumachen gestattet hat. Auch in früheren Jahren, ging mir eine Kühnheit und Wissbegierde, wie du sie an den Tag gelegt hast, gänzlich ab. Man kann also festhalten, dass ich diese Eigenschaften an dir zu schätzen weiß.
Allein, sie scheinen mir etwas unüberlegt eingesetzt. So du wissen willst, was in den unteren Etagen vor sich geht, hättest du mich auch einfach fragen können.
Es gibt nun also zwei Optionen für dich.
Wir beenden das Gespräch an dieser Stelle, du gehst unbehelligt aus diesem Raum und wartest auf eine weiterführende Verwendung auf Koron 3, oder gegebenenfalls auf einer anderen Welt.
Natürlich steht es dir frei Meldung an den Beraterstab des Adeptus zu machen. Nur falls du dich fragst, an welche Stelle du dich wenden sollst, um das hier Entdeckte zu offenbaren.
Magnus Rega ist die zentrale Niederlassung des Mars, auf Koron 3. Doch die nominell höchste Gewalt liegt bei den Brüdern des Beraterstabs, die direkt die Belange des Mechanicus an den Gouverneur heran tragen. Natürlich wird dir der Zugang zu den unteren Bereichen aus den oben genannten Gründen weiterhin verwehrt. Auch müsste ich dich in diesem Fall auffordern die von dir extrahierten Daten zu löschen.
Die zweite Option besteht darin, die versäumte Frage nachzuholen und mich zu fragen, was genau wir da unten tun.
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Während man ihn abgeführt hatte er nichts gesagt und nichtmehr getan als den Anweisungen zu folgen. Dabei hatte er seine Rechenleistung weiter auf die Analyse der Daten verwendet ohne wirklich weiterzukommen auch wenn mittlerweile alle Dateien in seinem Speicher in eine vernünftige Reihenfolge gebracht worden waren was schon mal ein winziger Fortschritt war. Im eingestaubten Konferenzraum hatte er sich still auf den pneumatischen Sensorstuhl gesetzt und während dem Warten weitergearbeitet. Auch hier herrschte die Vernachlässigung und er musste sich beherrschen sich nicht mit dem Putzen und Überprüfen des Monitors sowie der Wartung des Stuhls abzulenken. Als dann die gebeugte Gestalt hereinkam seufzte er leise was durch ein Knistern in seinem Vocoder dargestellt wurde, auch diese spiegelte den allgemeinen Zustand wieder. Die Aussage der Gestalt das sie zum Teil Logis Lerel war überraschte ihn dann doch aber er schob dies beiseite und hörte aufmerksam zu. Seine Pistole nahm er wieder an sich als sie herübergeschoben wurde. Dafür das diese Hülle eigentlich nur noch aus organischer Nostalgie und weniger wegen ihres geringen aber immer noch vorhandenen Nutzens in Gebrauch war schien aber noch eine ganze Menge in ihr zu stecken. Aber das Lerel den Transfer diesbezüglicher Daten drosselte war verständlich. Den Hinweis in den Abschließenden Worten nahm Sindri zur Kenntnis, das ganze Gespräch landete sowieso als Audio- und auch als Textdatei in seinen Datenspeichern ganz nach Mechanicusart. Den Satz das er einfach hätte fragen können hielt er für Schrottcode, die ganze Geheimniskrämerei, nur noch so wenige Techpriester vor Ort zu belassen usw. und dann wäre auf die bloße Frage eines Neulings alles erzählt worden wenn diese nur erfolgt wäre. Um es mit zwei Sätzen eines Nichtmechanicus zu sagen: Ja nee, is klar. Verarschen kann ich mich selber.
Sich etwas nach vorn lehnend sah er diesen Teil Lerel's eine Weile einfach nur schweigend an. "Mit den Riten zu brechen ist mit dem Glauben zu brechen." rezitierte er das Sechzehnte Universalgesetz. "Manchmal bleibt einem keine andere Wahl als um des größeren Ganzen mit dem Ritual zu brechen und den Maschinengeist zu erzürnen aber dies ist nur für kurze Momente die man später doppelt wieder ausgleicht. In einem größeren Maßstab gilt dies auch für ganze Anlagen und nicht nur für einzelne Maschinen. Aber der Zustand in dem sich Magnus Rega befindet ist die Folge von Jahren, sogar Jahrzehnten der Vernachlässigung. Was hier vor sich geht ist keine notwendige kurzzeitige Verletzung des Gesetzes sondern eine absichtliche Verhöhnung dessen, ein Sakrileg dem Maschinengott gegenüber. Ja, ich möchte wissen was genau sie hier unten tun. Ich möchte wissen womit sie diese langjährige Quälerei der Maschinengeister begründen und erklären.Die Anatomie eines organischen Knies, ihre Umsetzung ins Maschinelle und Ähnliche Themen dieses Wissensgebietes werden zu hundert Prozent nur das Fragment eines längeren Codes sein. Er sprach es nicht aus aber der gewisse Verdacht von Schwerer Technohäresie klang in seinen Worten mit. Nicht das Sindri so eine Anschuldigung vorbringen würde aber die Verwahrlosung der Enklave reichte eigentlich schon für eine Anklage wegen Technohäresie allgemein.
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Du bist jung Bruder und die Maßstäbe in denen du denkst sind dieser Jugend geschuldet.
Immerhin erkennst du, dass man zuweilen ein paar Schrauben rosten lassen muss, um sich auf die übergeordnete Funktion der Maschinerie zu konzentrieren.
Genau das ist es, was wir hier getan haben und nach wie vor tun.
Die Dimensionen die wir dabei berücksichtigen müssen lassen die oberflächliche Vernachlässigung der Anlage kleinlich erscheinen. Du zürnst weil du nur die oxidierte Patina über dem sehen kannst, was sich Wundervolles darunter verbirgt. Ich will dich erhellen und hoffentlich das Feuer der Einsicht in dir entzünden. Ich fürchte aber ich muss ein wenig ausholen, um dir die Tragweite des Unterfangens zu verdeutlichen, dass wir hier in Angriff nehmen.
Der Mechanikus erschafft nicht, Bruder.
Das ist ein trauriger Fakt.
Oh gewiss, unsere Fabriken und Manufakturen spucken gewaltige Mengen an Gerätschaften aus und ab und an entdeckt ein glücklicher Narr ein verschüttetes SKT und meint den Gipfel der Wissenschaft erklommen zu haben. Aber was tun wir anderes, frage ich dich, als im Staub der Jahrtausende zu wühlen und zerbrochene Spielzeuge neugierig hin und her zu wenden und sie bestenfalls mit unseren bescheidenen Mitteln nachzuahmen.
Einstmals glorreiche Maschinengeister, von uns zu kaum mehr denn geisteskranken Kindern herabgestuft, die nicht länger anmutig tanzen, sondern als deformierte Marionetten hölzern einher staksen.
Es ist eine Abwärtsspierale, die so sehr Teil unserer Doktrin und unserer Kultur geworden ist, dass wir sie nicht mehr wahrnehmen oder sie als etwas Gegebenes betrachten. Ich habe über ein Jahrhundert gebraucht um das zu begreifen und fast noch einmal genauso lang, um gleichgesinnte Brüder und Schwestern um mich zu scharren und gegen den Stumpfsinn vieler unserer Brüder aufzubegehren.
Koron 3 hat mich dabei inspiriert.
Diese Welt ist gewöhnlich, ja man könnte fast sagen idyllisch in ihrer Gewöhnlichkeit, vergleicht man sie mit anderen industrialisierten Planeten ähnlicher Ordnung. Sie hat ihre internen Konfliktchen und unbedeutenden Kriege, ihre Korruption, ihr Elend, ihre Frömmigkeit und ab und an aufflackernden Heldenmut.
Was sie jedoch besonders macht,
für uns besonders macht, Bruder ist ihre Dynamik.
Nach dem Krieg der Häuser, welche die tech- ketzerische Entwicklung ausmerzte, die auf dem Planeten Fuß gefasst hatte, begann ein erstaunlicher Wiederaufstieg.
Im Rahmen der Reglementierung, welche nicht zuletzt durch den Adeptus überwacht und in gesunde Bahnen gelenkt wurde, haben die letzten zweihundert Jahre eine beachtliche, technologische Evolution durchlaufen. Bedenke, nach dem Krieg stand diese Welt am Abgrund. Zurückgebombt auf eine Stufe, nicht weit vor der Industrialisierung.
Inzwischen hat Koron einzelne Leuchtfeuer des Fortschrittes entflammt. Gewiss sie verwenden Dampfmaschinen und sogar Windkraft. Aber sieh dir nur den Nexus an oder ihren Stand bei der Antigrav- Technologie an. Alles ohne oder nur mit geringer Hilfe des Mechanikus und dabei alles unter Vermeidung von früherer Techketzerei. Es war dieser Funke des Schaffens, der auf mich und die Brüder, die du in der unteren Ebene gesehen hast, übersprang und uns den Blickwinkel von Problembetrachtung ändern ließ.
Was unsere Position außerdem besonders macht ist, dass wir im Besitz eines Artefaktes sind, welches unsere Bemühungen, an alte Probleme mit neuer Denkweise heranzutreten, über hypothetische Gedankenspiele hinaus hebt. Du musst nämlich wissen, Bruder Sindri, das wir hier in Magnus Rega keine isolierte Zelle von Fantasten sind. Im gesamten Mecanicus existieren Brüder und Schwestern, die ähnlich denken wie wir und eine Erneuerung anstreben, ohne dabei vom Pfad abzuweichen oder gleich zu Bilderstürmern zu werden. Ein Katalyse aus dem Inneren heraus.
Die Kristalle, die du mir vor über einem Jahr vom Mars brachtest, entstammten der Hand eines solchen Gesinnungsgenossen. Sie enthielten entscheidende Informationen, unseren Plan in die finale Phase zu führen. Die Details werde ich dir eröffnen, wie du gewiss verstehen kannst, wenn ich mir deiner Loyalität gewiss sein kann. Dennoch will ich dich auch nicht allein mit Andeutungen abspeisen.
Wir streben nicht danach ein neues Gewehr zu entwickeln oder einen besseren Antrieb für irgendein Raumschiff. Solche Dinge mögen kommen, so wir uns fester etabliert haben.
Nein, Bruder. Unser erster Streich soll gleich ein Paukenschlag sein.
Wir gedenken den Geist eines Menschen in eine Maschine zu verpflanzen. Meinen Geist, um genau zu sein. Kein Roboter und auch keine bloße Verbindung von Mensch und Maschine. Die mangelnde Schnittstelle des biologischen Körpers wird gänzlich und völlig auf Null reduziert.
Mensch und Maschinengeist werden Eins.
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Sindri blinzelte irrtiert ob dieses verbalen Angriffs und hätte eigentlich wie jeder Techpriester den man damit konfrontierte dass das Mechanicus nicht forschte und erschuf sondern nur wiederentdeckte darauffolgend schnell das Thema gewechselt aber dazu kam er nicht. Zu der Erläuterung von Korons Entwicklung konnte er nur knapp nicken schließlich entsprach dies der Wahrheit wenn er das was ihm an Daten bekannt war prüfte. Er hörte weiterhin aufmerksam zu während die zwei internen Aufnahmegeräte weiterliefen und fuhr die Rechenleistung der weiterhin laufenden Datenanalyse herunter. Als Lerel geendet hatte trat Schweigen ein. Es hielt lange an während dem Sindri die Aufnahmen durchging und das Gespräch somit rekapitulierte. In seinem Kopf waren organisches Hirn und maschinelle Schaltkreise sehr beschäftigt. Alles ohne oder nur mit geringer Hilfe des Mechanikus und dabei alles unter Vermeidung von früherer Techketzerei. Ein geänderter Blickwinkel der Problembetrachtung... Seine Fingerspitzen tippten in einem kurzen sich wiederholenden Rhythmus aneinander. Während er die Audidatei vor und zurückspulte, verlangsamte oder beschleunigte, die Textdatei Satzzeile für Satzzeile zerlegte und durchging. Er vertiefte sich in seine Erinnerungsspeicher bis man selbst mit bloßen Ohr hörte wie sie arbeiteten während er noch einmal alles was er an Daten besaß und besonders die Gesprächsaufnahme durchlaufen ließ. Der Seufzer der ihm entwich war ganz und gar organischer Natur aber anders wusste er sich nicht zu helfen als er notgedrungen einen mehrprozentigen Pragmadienwechsel und Datenkorrigierung vornahm. Dann hob er den Kopf "Wenn ihr mit dem Projekt erfolgreich seid bestehen große Chancen dass das restliche Mechanicus eure Ergebnisse, Arbeitsdaten und Aufzeichnungen als nachträgliche Fälschungen und euch als Abominable Intelligence betrachten. Ebenso stehen die Chancen groß dass wenn dies nicht der Fall ist sie euch der Technohäresie im Bereich Technologien des Dunklen Zeitalters/künstliche Lebensformen anklagen. Sollte dieses Artefakt xenoistischen Hintergrund haben könnte dies ebenfalls zu einer Ablehnung eurer Arbeit führen. Das Streitthema Pro oder Anti Xenos-Technologie reichte wie viele andere Sachen je nach Zeit, Ort und Beteiligten von theologischer Debatte über Verfolgung, Bestrafung bis hin zu bewaffneten Konflikten. Nachdem er die offenkundigen negativen Konsequenzen des Projekts erläutert hatte lehnte er sich in aufnahmebereiter Abwartung von Logis Lerels diesbezüglichen Äußerungen zurück. Er hatte sich entschieden und würde Logis Lerel folgen und mit ihm zusammenarbeiten sofern dieser sich nicht eindeutig den Bereich der schweren Technohäresie begab oder die sechzehn Universalgesetze brach. Ein Satz aus dem Gespräch wurde noch mal von seinen Systemen erfasst. Du musst nämlich wissen, Bruder Sindri, das wir hier in Magnus Rega keine isolierte Zelle von Fantasten sind. Im gesamten Mecanicus existieren Brüder und Schwestern, die ähnlich denken wie wir und eine Erneuerung anstreben, ohne dabei vom Pfad abzuweichen oder gleich zu Bilderstürmern zu werden. Ein Katalyse aus dem Inneren heraus. Eine Sub-Routine startete eine administrierte Suchschleife die kein Ergebnis brachte. Dem folgte eine Aktivierung einer verschlüsselten Codierung ehe die Suchschleife erneut anlief und diesmal wurde sie fündig. In einer Gedächtnis-Spule war ein binärer Platzhalter für eine der Aufzeichnungslücken verschwunden und zu einem Datenfragment entsperrt und umgebaut worden. Ein weiteres Treffen zu Zweit, ähnlich aber anders, älter und ein anderes Thema. Sindri verschränkte die Finger zum Zahnrad. Wenn das hier erst mal vorbei war würde er viel nachzudenken haben.
Hoch über ihnen in Lerels Kammer fügte Brokkr die Daten des Gesprächs in die laufende Prognosebearbeitung ein und blieb weiter auf Empfang, kein binäres Codezeichen des Geschehens im Konferenzraum entging der Aufnahme, Analyse und Einsortierung. Ein separater Cogitatorbereich fand das Signal an Tiefensatelit N 775 und verfolgte es von seinem Sendepunkt zurück zu seinem Programmierer. Das ganze Sendungsprotokoll wurde kopiert und in einem Datenspeicher abgelegt ehe das Signal selbst decodiert und durchgegangen wurde. Anschließend schlängelten sich die Codes des Servoschädels durch die Kabel bis sie vom Sateliten zurückgefunkten Daten fanden, derselbe Programablauf. Der Cogitatorbereich generierte ein Bearbeitungsprogramm das seine Arbeit aufnahm. Kurz drauf sendete die Antenne ein weiteres Signal hoch zu N 775 während vielfältige Codes jede Spur davon tilgten und auch die der sehr viel später erfolgenden Rückmeldung. Das Signal wurde von den Systemen des Satelitencogitators vorschfriftmäßig aufgefangen und in bearbeitbaren Binärcode entschlüsselt und dekomprimiert. Dann wurde dieser bis ins Letzte, methaphorisch gesprochen auf links gedreht. Das schließlich zurückgesendete Signal enthielt absolut alle Daten (bis auf die bereits Kopierten) und sogar die kontroverse Handlung des servitorisierten Affen. Sie würden analysiert und in die Prognose eingearbeitet sowie zur separaten externen Ansicht und Beurteilung gespeichert werden.
Name: Sindri
Rasse: (Mensch)
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Größe: 1,882 m
Aussehen: bleich und dürr, Gesichtsmaske, rote Gugel, schwarze Robe, zahlreiche Electoos, kristallines Potentia Coil
Fähigkeiten: schlechter Schütze, passabler Nahkämpfer, guter Techniker
Begleiter: Brokkr, ein Servoschädel
Zugehörigkeit: Adeptus Mechanicus
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10-27-2017, 09:40 PM
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12-05-2023, 03:18 PM von Kogan.)
Erfolg bedarf keiner Rechtfertigung, Misserfolg erlaubt keine.
Sollten unsere Pläne die Früchte des Gelingens tragen, so sind der Nutzen und der Effekt, über den Zweifel und den Neid von Missgünstigen erhaben. Ich wiederhole dir meine Versicherung, dass nichts Verwerfliches in unserem Tun zu finden ist. Das du mir unterstellst, ich könnte etwas derart Wichtiges, einen so unverrückbaren Meilenstein auf dem Entwicklungsweg des Adeptus durch die Nutzung von Xenotechnologie beschmutzen, wäre unter anderen Umständen eine Andeutung, die mich tödlich beleidigen würde.
Ich sehe darüber hinweg, da ich mir vorstellen kann, was für Implikationen meine Eröffnungen in dir wüten lassen und welche moralischen Untiefen du in diesem Augenblick auszuloten versuchst.
Deinen vorsichtigen Abtasten der genauen Umstände und dem Faktum, dass du nicht deine Waffe gegen mich richtest, entnehme ich jedoch, dass dich die gleiche Neugier gepackt hat, die auch mich dereinst an die Gestade getrieben hat, an denen ich nun meinen festen Stand gefunden habe. Komm!Der Verwalter erhob sich und umrundete den Tisch in bedächtigem Schritt. Der Worte sind nun genug gesprochen wurden. Ich will dir zeigen, was Großes in Magnus Rega heran wächst.
Sie ließen den kleinen Besprechungsraum erneut in den Schlummer stiefmütterlicher Nutzung sinken und beschritten einmal mehr den Weg, den Sindri als, mehr oder weniger offizieller Gefangener gegangen war. Die Skitarri wechselten nun die Rolle wieder und wurden zur Ehrengarde, nachdem sie vorher erst zu umgehende Hindernisse und dann Bewacher gewesen waren. Nun folgten sie Sindri und Lerel schweigend im respektvollen Abstand.
Der Verwalter sagte nichts, wenn man einmal davon absah, dass er dem Elektropriester mit gewichtigem Ernst mitteilte, dass ein automatischer Zug von Gohmor her unterwegs war und in drei Tagen ankommen würde. Neben einigen erwarteten Ressourcen, enthielten die Container auch zwei Lastkraftwagen aus dem Feldzug in Horning, die Sindri für sich reklamiert hatte. Weder gab der Verwalter einen Kommentar dazu ab, noch verlangte er eine Erklärung.
Er gab die Information so emotionslos und nebensächlich weiter, wie man es von einem Techpriester erwarten konnte.
Sindri sah derweil den direkten Weg nach unten und in den gesperrten Bereich. Es gab einige sehr offensichtliche Vorsichtsmaßnahmen, wie automatische Geschütze, von denen nicht ganz klar war ob sie aktiv geschaltet und für einen verirrten Priester tatsächlich eine Bedrohung sein würden. Überwachungsservitoren und schlicht verschlossene Türen waren jedoch die häufigsten Vorkehrungen. Andere Maßnahmen mochten weniger offensichtlich ausfallen. Drucksensoren im Boden, die ein unbefugtes Betreten unterbanden oder verborgene Waffensysteme, variabel in ihrer Wirkungsweise, konnte sich der argwöhnische Geist gewiss vorstellen. Sie wählten den Weg über das hoch gelegene Laufgitter, welches Sindri lediglich als versteckter Beobachter von unten begutachtet hatte.
Endlich gelangten sie in die große Halle, in welcher nach wie vor betriebsames Arbeiten die Herrschaft hatte. Alarmiert den erst kürzlich gestellten Eindringling erneut in ihrer Mitte zu sehen, kamen die anwesenden Priester auf sie zu, erkannten Lerel und verharrten erwartungsvoll. Der Verwalter krächzte einige erklärende Worte, des Praktizismus wegen in Nullen und Einsen herunter gebrochen. Auch wenn die Deutung emotionaler Zustände den Priestern selbst nicht lag und es ihre Natur ohnehin nicht eben einfach machte ihre Mienen und Gestiken zu lesen, so konnte Sindri doch unschwer erkennen, dass durchaus nicht alle Anwesenden glücklich darüber waren, den vorwitzigen Spion als frisch geworbenen Mitglied des geheimen Zirkels zu sehen. Niemand bekehrte gegen die Anweisungen des Verwalters auf, doch Begeisterung sah ebenfalls anders aus.
Sie schritten am versiegelnden Mantel der inneren Kammer vorbei und strebten auf die gegenüberliegende Wand zu. Tatsächlich wäre der Elektropriester hier nicht hinter die Mauer vorgedrungen, denn sie mussten weitere Korridore passieren, bis sie endlich an eine dicke, aber unscheinbare Tür anlangten, die nur dadurch ihre Besonderheit auszeichnete, dass sie von nichts geringerem als einem Castellan bewacht wurde.
Der Kampfroboter stand regungslos wie eine Statur neben dem kleinen Durchgang. Er musste den Korridor geduckt durchschritten haben um überhaupt bis an diesen Ort gekommen zu sein, wo es ihm eine Ausbuchtung des Ganges nach oben gestattete, aufrecht zu stehen. Die Maschine sah alt aus, was ihrer beeindruckenden Aura jedoch keinen Abbruch tat. Stumpf glänzte die Sensorplatte, die einem Gesicht noch am nächsten kam. Die Panzerung war in verblassendem Rot und Weiß gehalten. Das Symbol auf der Schulter zeigte ein Wappen. Eine blaue Faust, die rote Blitze umklammert hielt. Sindri konnte sich nicht entsinnen, dass derartige Einheiten für Koron 3 abkommandiert waren. Lerel schien seine Gedanken zu erraten. Er blickte flüchtig an dem Kampfautomaten empor und öffnete dann den kleinen Durchgang.
Wie ich sagte, wir haben Gleichgesinnte an wichtigen Stellen und zuweilen können hilfreiche Güter zu unseren Gunsten umgelenkt werden.
Der stumme Wächter verblasste jedoch angesichts dessen, was er behütete. Die sogenannte Innere Kammer war am ehesten noch mit einem gewaltigen Silo zu vergleichen. Der hohle Zylinder war die Grabkammer eines Gottes. Eingefasst von Wartungsplattformen und Laufstegen, gefesselt und gebunden mit Flaschenzugketten und Kabelsträngen von Mannesumfang, stand hier ein Avatar des Krieges, ein Sinnbild all dessen, was das Kriegshandwerk der Menschheit ausmachte. Scheinwerfer warfen Lichtflecken auf den Leib dieses Urgewaltigen.
Servitoren, mit kleineren Lampenvarianten bestückt, flitzten wie Glühwürmchen umher und folgten ihren individuellen Aufträgen. Dabei huschten die Finger ihrer Lichtkegel wie tastend über den riesigen Körper und schälten einzelne Details immer nur für eine Sekunde aus den Schatten, die der Riese auf sich selber warf.
Auch die zuckenden Lichtbögen verschiedener Schweißarbeiten schafften es nicht das Dunkel ganz zu vertreiben, sondern schlugen die schattigen Untiefen im Stroboskoplicht falschen Wetterleuchtens für flackernde Sekunden zurück.
Was hier unter der Erde verborgen lag, war nichts geringeres, als ein Reaver Kampftitan.
Lerel und Sindri mussten die Köpfe in den Nacken legen, um an den aufragenden, zweiundzwanzig Metern aufzublicken. Das an einen vorgereckten Kopf gemahnende Cockpit lag offen, da die gepanzerte Verschalung an Ketten einige Meter über der Steuereinheit schwebte. Man konnte es von unten nur schwerlich erkennen, doch wo für gewöhnlich der Princeps und die beiden Moderatus ihre Plätze fanden, schien es andersartige Maschinerien zu geben, deren Kabel und Leitungen noch wirr über die Ränder des Titanenkopfes hingen, so das es aussah, als würde an diesem eine Gehirnoperation durchgeführt.
Verwalter Lerel musste die Lautstärke seines Stimmenregulators etwas erhöhen, um den Lärm des geschäftigen Arbeitens zu übertönen.
Das, Bruder Sindri ist Vultus Larva!
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Der erste Satz war für Sindri etwas merkwürdig da dieser Spruch sehr viel eher zu einem Vertreter des Imperiums statt einem des Mechanicus. Er folgte Lerel jedoch wortlos und ging neben ihm her den Korridor entlang wobei er seinen vorherigen Wächtern und jetziger Ehrengarde nur einen kurzen Blick zuwarf ehe er bei der Information Lerels über den Zug und seine Ladung nur dankend nickte und abspeicherte. Wenn die zwei Reklarmierungen vor Ort waren würde er sie in einer der Werkstätten generalüberholen, ihre Maschinengeister neu weihen und über mögliche erlaubte Verbesserungen nachdenken. Ganz oben auf der Liste standen jedoch schon neue Reifen und Stoßdämpfer. Auf gohmoranischer wie horningscher Seite waren Fahrzeuge dabei gewesen... Da hatten Rhinos noch mehr Bodenfreiheit gehabt. Genau so gut hätte man ein Loch hineinschneiden und mit dem Fahrzeug mitlaufen können, es hätte keinen Unterschied gemacht. Zurück in der weitläufigen Halle nahm er die Ablehnung eines Teils seiner neuen Kameraden mit einem ruhigen Neigen des Kopfes und dem Schlagen des Zahnrads hin. Solange diese die Zusammenarbeit nicht komprommitieren würde würde er sich damit abfinden. Er folgte ihm weiter durch die nachkommende Anzahl Gänge bis sie die dicke unauffällige Tür erreichten. Überrascht blieb er stehen und musterte den Roboter der Castellan-Klasse. Soweit seiner erhaltenen Daten war kein Manipel der Legio Cyberntica auf Koron 3 stationiert worden, zumal es nicht logisch gewesen wäre die Skitarri wegen Nichtverwendung abziehen zu lassen aber die Roboter zu behalten. Während er vor dem Roboter stehenblieb und ihn von oben bis unten betrachtete sowie ein paar Scans vornahm kam auch schon eine Erklärung dazu. Brüder und Schwestern im gesamten Mechanicus, fürwahr. Schnell machte er noch eine Pictaufnahme des Wappens ehe er hinter Lerel die Innere Kammer betrat.
Nur um dann bei dem sich bietenden Anblick mit in den Nacken gelegten Kopf schlagartig stehenzubleiben. Sogar das Rauschen seines Vocoders verstummte so sehr verschlug es ihm die Sprache. Auf Lerels Vorstellung des Kampftitanen reagierte er überhaupt nicht sondern starrte nur weiter auf dessen riesige Gestalt und das was die verschiedenen Lichtquellen der Dunkelheit immer wieder entrissen. Schließlich sank er auf beide Knie, senkte den Kopf und hob nur die zum Zahnrad verschränkten Hände zum Gebet. Erst nach langen Minuten war er imstande sich wieder aufzurappeln auch wenn er erst mal nur kurzes binäres Stammeln hervorbrachte während er zu den Kabln und Leitungen der Maschinen im Kopf hinaufsah, den Blick erneut über den Titanenkörper schweifen ließ und immer wieder den Kopf schüttelte. Endlich wandte er sich Bruder Lerel zu. "Wenn ihr... wenn ihr vorhabt... euren Geist mit... mit dem Maschinengeist von Vutus Larva zu verschmelzen dann werdet ihr scheitern! Dann könnt ihr nur scheitern!!" Mit einem Arm deutete er auf den Titan. "Ihre Maschinengeister sind zu gewaltig und mächtig, ein solche Verschmelzung ist nicht möglich. Schon Princeps die schließlich mit einer gewissen Gabe geboren werden müssen und die ihr Leben lang ausgebildet werden sind nicht in der Lage schon allein ihre Art der Verbindung für mehr als ein paar Jahrzehnte oder im Höchstfall zwei Jahrhunderte lang zu überstehen ehe der Maschinengeist des Titanen ihren Geist in Verfall und Wahnsinn treibt sofern er sie nicht regelrecht verschlingt. Eine Verschmelzung wie ihr sie vorhabt wäre als würde man ein Binärcodefragment in ein Löschprogramm eingeben, es würde euch einfach auslöschen!" Für einen Techpriester war Sindri ziemlich außer sich. Nachdem er die Möglichkeit eines solchen Vorhabens akzeptiert hatte wollte er dies Bruder Lerel gegenüber nicht schlechtreden aber mit einem Titan als Verschmelzunngsobjekt war das Projekt reinste Selbstdeaktivierung.
Name: Sindri
Rasse: (Mensch)
Alter: Geboren vor 352 Jahren
Größe: 1,882 m
Aussehen: bleich und dürr, Gesichtsmaske, rote Gugel, schwarze Robe, zahlreiche Electoos, kristallines Potentia Coil
Fähigkeiten: schlechter Schütze, passabler Nahkämpfer, guter Techniker
Begleiter: Brokkr, ein Servoschädel
Zugehörigkeit: Adeptus Mechanicus
Ausrüstung: technische Ausrüstung, Beinschutz, Laserpistole
Kontostand: 2000 Schekel
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Genau da liegst du falsch Bruder. Ich sehe es dir nach, denn wie kannst du es besser wissen, wo die vermeintliche Wahrheiten wie Gift eingeträufelt wurden?
Princeps werden uns als vom Imperator gesegnet und über die Maßen begabte Individuen angepriesen. Das mag im begrenzten Rahmen ihrer Fähigkeiten sogar der Wahrheit entsprechen. Doch was sind sie letztlich? Nicht mehr als Kinder, denen die Leine eines Löwen in die Hand gegeben wird, auf dass sie ihn mit Andacht und Geschick lenken.
Wie Geschwüre müssen sie in den Titan gepflanzt werden und mit dem Maschinengeist ringen, um ihn zu beherrschen.
Beherrschen!
Allein dieser Ausdruck macht mich krank. Ich will Vultus Larva nicht unter meine Knute zwingen, nicht zu meinem Sklaven machen, wie ein unzulänglicher Princeps. Ich muss mich nicht gegen die verzweifelten Attacken eines geknechteten Gottes wehren und um meine geistige Gesundheit bangen. Sein Geist wird sich mit meinem verbinden und wir werden zu einem neuen, einem reineren Wesen werden. Es geht nicht um Kontrolle oder Beherrschung. Es geht um das Erkennen des Geists in der Maschine, um das Verstehen seines Wesens und um die Verbindung zu etwas Gewaltigem. Nur der Mecanicus hat das durch Fähigkeit legitimierte Recht dazu.
Wie können wir eine solche Pflicht niederen Menschen überlassen?
Glaub mir, ich habe meine Erfahrungen mit dem Adeptus Titanicus gemacht und sie gehören nur dem Namen nach zu uns. Ein deformierter verkrüppelter Ast, der lange schon auf ungesunde Art sprießt. Es wird Zeit ihn, so schon nicht abzuschlagen, so doch auf ein heilsames Maß zurück zu stutzen.
Mach dir nur die Vorzüge visuell, Bruder. Ich bin in diesem Moment mit mehr Verarbeitungskapazität versehen als zehn modifizierte Princeps zusammen aufzubringen vermögen. Während wir reden überwache ich 266 laufende Prozesse innerhalb der Niederlassung. Diese Kapazität auf den Titanen angewandt, wird sämtliche, bekannte Problematiken auslöschen. Reaktionsverzögerungen, Ablenkungen durch Verarbeitungsengpässe, Schmerzrückkopplungen, Ringen mit dem Maschinengeist, all das wird es nicht mehr geben. Es wird der erste Schritt auf dem Weg zu einer neuen Kriegsführung mit Kampftitanen sein.
Ein Schritt so gewaltig, als hätte Vultus Larva ihn selbst getan.
Ich kenne deine Akte so gut wie die jedes anderen Bruders, ob eingeweiht in das große Vorhaben oder nicht. Du weißt eine außerordentliche Intelligenz auf und nicht wenige Instruktoren zeigten sich verwundert über deinen Weg zu den Luminen. Ich bin überzeugt, dass deine Auffassungsgabe dich befähigt die Außerordentlichkeit der Sache zu erfassen, die wir hier vorantreiben. Nach wie vor stelle ich dir frei nach deinem eigenen Ermessen zu entscheiden. Weder gebiete ich noch, flehe oder drohe ich. Alles was ich tue ist dich fragen: Schließt du dich unserer Sache an, Bruder Sindri?
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Die Erklärungen Bruder Lerels waren logisch und die Aufzählung welche Probleme damit beseitigt werden würden schlüssig, wenn man von der Angelegenheit der Schmerzrückkopplungen absah denn auch wenn es diese Art der Rückkopplung nicht mehr geben würde würde derjenige der mit dem Maschinengeist verschmolz trotzdem noch durch das Faktum einer Beschädigung auf eine Art beeinträchtigt werden die diesem Schmerz am Nächsten kam. Zumindest würden dafür Prozentchancen im zweistelligen Bereich vorhanden sein. Dass das Titanicus nur dem Namen nach zu ihnen gehörte sah Sindri nicht als ganz so hochprozentig richtig an, schließlich hatte man die Unabhängigkeit der Titanenlegionen nach dem Großen Bruderkrieg sehr eingeschränkt auch wenn diese natürlich immer noch sehr eigene Bräuche und Ähnliches pflegten. Nach der erneuten Frage des Logis schwieg er und sah erneut am Körper Vultus Larva hinauf, speicherte eine kleine Serie Pictaufnahmen und eine kurze Videoaufnahme in seinen Erinnerungsspulen. Schließlich senkte er den Blick wieder und sah sein Gegenüber lange an. Dann nickte er. "Das tue ich."
Name: Sindri
Rasse: (Mensch)
Alter: Geboren vor 352 Jahren
Größe: 1,882 m
Aussehen: bleich und dürr, Gesichtsmaske, rote Gugel, schwarze Robe, zahlreiche Electoos, kristallines Potentia Coil
Fähigkeiten: schlechter Schütze, passabler Nahkämpfer, guter Techniker
Begleiter: Brokkr, ein Servoschädel
Zugehörigkeit: Adeptus Mechanicus
Ausrüstung: technische Ausrüstung, Beinschutz, Laserpistole
Kontostand: 2000 Schekel
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