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Die Sonne zeigte sich nicht gnädiger mit den Bewohnern Rasankurs, als mit jedem anderen Wesen, das es wagte in der Wüste lebendig sein zu wollen.
Es gab keinen Schatten, was daran lag, dass es überhaupt nichts gab.
Sollte es Schöpfungsgötter geben, so wie in einigen Religionen behauptet wurde, dann musste ihre jungfräuliche Leinwand des Tag Null genau so aussehen.
Eine Ebene, vollkommen flach.
Keine Erhebung, kein Steinchen, kein verkrüppelter Pflanzenkadaver.
Nur gesprungener Boden unten, nicht mehr als eine rissige Kruste gebackenen Salzes. Über ihnen ein gleißendes Nichts, ein Himmel der nur aus Sonne zu bestehen schien und jedes Aufblicken mit Schmerz, wenn nicht gar Blindheit gestraft hätte.
Der Horizont war derweil lediglich eine wabernde , undefinierbare Ferne.
Für Kogan war diese Welt schwarz eingerahmt, auf den schmalen Streifen reduziert, denn ihn sein Visier zu sehen erlaubte.
Es genügte vollkommen.
Der Fürst der Stadt, befand sich in einem Delirium aus Schmerz. Seine schwarze Rüstung musste beinahe glühen und die hundert Grad wohl fast erreicht haben. Der Mann darinnen litt Höllenqualen und das machte ihn lächelnd.
Die gerötete Haut schloss sich, nur um sogleich wieder aufzureißen und Blasen zu werfen. Hitzschlag und Ohnmacht wurden von der unheiligen Gabe abgewehrt, versetzten ihn jedoch in einen ekstatischen Zustand der Entrückung und des aufgefächerten Bewusstseins. Sein Herz versagte nicht, sondern pumpte das dicke, schwarze Blut kraftvoll wie eine Maschine durch seine Adern.
Das Carnak, auf welchem er saß, würde die Reise kaum überstehen. Es war ein gewaltiges Tier, fast doppelt so groß wie die schnellen, agileren Reittiere der Wüstenstämme. Die unwürdigen Erben der genetischen Hexenküche der Seherin, hatten es allein als fürstliches Schlachtross gezüchtet. Seine Lebenserwartung war ohnehin nicht groß, doch es bedurfte jetzt schon einem Cocktail aus Drogen und Aufputschmitteln um es die extreme Belastung überstehen zu lassen.
Während die Kolonne an Kogan vorüber zog, biss es immer wieder nervös auf die Stange in seinem schäumenden Maul, während blutige Tränen die Augen herunter rannen und die Hufe den toten Boden aufwühlten.
So unruhig das Tier war, der Reiter darauf schien eine leblose Statur zu sein.
Und genau diesen Kontrast sollten die vorbeiziehenden Krieger wahrnehmen. Viele trotteten dahin, von der Hitze bereits stark gemartert. Nicht wenige mochten ihn im Stillen verfluchen, dass er sie seit Tagesanbruch marschieren ließ und nicht die Nacht zum Reisen wählte. Dennoch blickte ein jeder angestrengt in eine andere Richtung, wenn ihn der Weg an diesem lebenden Reiterstandbild vorbeiführte, nur um im letzten Moment einen raschen Seitenblick zu riskieren.
Der Chaosfürst würde seine Armee weiter laufen lassen, auch die Nacht hindurch. Wer erschöpft war sollte umfallen und sterben, wen Durst quälte, der sollte seinen Urin trinken oder sich die Venen aufbeißen.
Wer straucheln konnte nicht mit Mitleid rechnen. Lediglich damit, dass seine Wasserflasche den Besitzer wechselte.
Mit einem Brocken schmutziger Kohle in der Faust war Kogan nach Norden aufgebrochen. An ihrem Ziel sollte dieser Brocken ein Rohdiamant sein. Sobald aber das schwarze Banner über der eroberten Stadt wehte, würde er einen funkelnden, geschliffenen Edelstein in Händen halten. Um sich an perfekten Facetten zu erfreuen, musste man überflüssiges Material als feinen Staub abreiben und vom Wind verwehen lassen.
Also würden sie marschieren.
Morgen mochten sie ruhen und die Hitze unter den mitgeführten Unterständen überdauern. Der jetzige Kraftakt würde dafür sorgen, dass sie sich an den Rhythmus des Schlafs bei Tag und dem Marsch bei Nacht gewöhnten. Außerdem würde die Erschöpfung gewährleisten, dass sie in ihrer Rastzeit nicht aus Langeweile übereinander herfielen.
Neben den Fußsoldaten aus Rasankuri und Linienbrechern, gab es die Panzer, die in gefächerter Formation und mit geringem Tempo die Spitze übernahmen. Sie wirbelten keinen Staub auf, denn es wehte kein Wind. Ihre Ketten gruben lediglich den Untergrund um und schleuderten Erdschollen in die Höhe. Ihre Luken waren geöffnet, um den Insassen wenigstens den lapidaren Luxus des Fahrtwindes zu gönnen.
Außerdem gab es eine kleine Kolonne aus LKWs. Ursprünglich zehn an der Zahl, doch einer war gleich nach dem Verlassen Rasankurs ausgefallen. Die versiegelten Depots der Stadt hatten die Technik so optimal bewahrt wie irgend möglich, aber dennoch hatten die Fahrzeuge zweihundert Jahre herumgestanden. Vermutlich würde es nicht der letzte Ausfall bleiben.
Die meisten der Transporter hatten Munitionsreserven auf den Ladeflächen. Zwei beherbergten einen überschaubaren Vorrat an Wasser und Lebensmittel. Ein spezieller Wagen, ein Halbkettenfahrzeug, bot Magal und seinen Novizen Unterschlupf, während im Anhänger ihr absonderlicher Gast aus dem Imperium reiste.
Kurz streiften Kogans sirrende Gedanken die Person, welche sich so sicher und heimisch fühlte in ihrem Konstrukt aus fundamentierten Meinungen und Ansichten. Selbst umgeben von den Wundern der Götter, den gesegneten Kindern der Vier, vermochte sie die Wahrheit nicht zu erkennen. Höchstwahrscheinlich suhlte sie sich in dem Gefühl für ihre fehlgeleitete Wissenschaft körperliche Gefahren auf sich zu nehmen. Das lenkte sein Sinnen in andere Bahnen
In letzter Zeit waren die Träume und Visionen intensiver geworden. Hatten ihren Bezug eindeutiger herauskristallisiert. Ekstatische Phantasieren und Prophezeiungen mit wechselnden Protagonisten waren es gewesen. Mal die Seherin, dann seine vier Hexen, dieses fremde Weib und Frauen aus vergangenen Epochen. Ihre Gesichter und Leiber schwammen ineinander, verformten sich, wurden zu androgynen Zwitterwesen, dann zu geschuppten Bestien und formlosen Nebeln, alles Wollust und Verlangen atmend. Abrupt wechselten diese Eindrücke und wurden von Schaubildern der Gewalt und des Blutvergießens abgelöst. Meistens ersetzten diese Gespinste das, was früher einmal Schlaf gewesen und inzwischen nur noch als Zustand zwischen ewigem Wachen und dem Wandern in Geisterwelten zu beschreiben war. Doch mehr und mehr flossen die Visionen auch in die klaren Momente ein. Rauch zeigte Szenen der Begierde, sich kräuselndes Wasser offenbarte das herrliche Grauen der Schlacht.
Noch studierte er diese Offenbarungen mit der Neugier des Beobachters. Es verlangte ihn danach sie aktiv zu erkunden. Seine ersten, angestrengten Versuche in diese Richtung waren jedoch bemüht und unbeholfen verlaufen. Rituale, so hatte er erkannt, waren die Krücke des verkrüppelten Geistes. Ihm musste es mit einer Selbstverständlichkeit gelingen wie das Atmen. Der Schleier zwischen den Welten wurde immer fadenscheiniger und bald schon würde er ihn zerreißen können.
Bis dahin beobachtete er, lernte und ergötzte sich an der Schönheit des gezeigten Schreckens.
Der letzte Krieger schritt an ihm vorbei und dahinter kamen nur noch die Reiter der Beduinen, die Augen und Ohren des Heerzuges.
Als entfernte Trabanten umkreisten sie die Armee und waren kaum mehr als verschwommene Phantome.
Als das Schlusslicht der Rasankuri mit seinem Herren auf einer Höhe war, beschleunigte er den Schritt instinktiv und schloss zu einem Vordermann auf.
Der Schwarze Drachen bemerkte den Kämpfer nur am Rande seiner Wahrnehmung. Sein Geist bewegte sich in gänzlich anderen Spähren, Gebilde des Zukünftigen auftürmend, verwarf Pläne und setzte sie neu zusammen.
Endlich ruckte er an den Ketten, die ihm als Zügel dienten und setzte sein Reittier in Bewegung.
Neben ihm erhob sich Grunz aus der Mulde, die er sich gegraben hatte um so wenigstens etwas Abkühlung zu finden. Missmutig schüttelte sich das Scheusal und bleckte die gelben Hauer. Dann folgte das Mischwesen seinem Herren an die Spitze des Zuges.
Immer Richtung Norden.
Name: Kogan, Fürst des Chaos
Rasse: Mensch (mehr oder weniger)
Alter: um die 40 Standardjahre (hat aber Zeit im Warp verbracht, was diese Zeitrechnung etwas obsolet macht)
Größe: 2,20m
Zugehörigkeiten: Chaos
Aussehen: muskelbepackter Hüne, langes schwarzes Haar, Schläfen ausrasiert. Ritualnarben im Gesicht sowie eine Tätowierung in der dunklen Sprache (sinngemäß: “It's better to burn out than to fade away!“ ), Drachensymbol in die Brust gebrannt
Kleidung: Schwere Plattenrüstung (Drachenrüstung) ansonsten prunkvolle Gewänder.
Ausrüstung: Stachelaxt, zwei überdimensionale Steinschlosspistolen
Segnungen: Dämonenstärke, unnatürliche Zähigkeit, Regeneration bei Nähe zu Rasankur
Begleiter: Grunz
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Abseits des Heerzugs: Richtung Gebirge
Ein gutes Dutzend Rasankuri, zwei oder dreimal so viele leichtbewaffnete Niedere, die Mehrheit war Beritten, der Rest so wie er selbst auch besetzten die drei leichten Ketten- und Panzerfahrzeuge, welche Naradas und seine Plünderertrupps aus den Tiefen des Berges gerettet hatte. Es war nicht leicht gewesen, ausreichend Treibstoff zu sichern, aber die drei leichten Panzer und die drei weiteren Lastwagen waren die einzigen die eine größere Chance hatten, den Weg zu überstehen.
Die Vorbereitung war eine Tortur gewesen. Naradas dachte an die endlosen Stunden in Werkstätten, Fertigungshallen und Lagern. Sogar den größten Teil der Zeremonie, hatten er und die seinen gearbeitet.
Stürmischer Jubel war aus der Tiefe an sein Ohr gedrungen. So viele Dinge hatte er bedenken müssen, hunderte von Details zu erledigen und dennoch hatten er und seine Leute der blutigen Zeremonie beigewohnt. Er hatte ein paar Niedere aus ihrem Haus jagen lassen und auf dem Dach eine Art provisorisches Logistikzentrum aufbauen lassen und das Dach gefüllt mit einem stetig summenden Haufen Schreiber, Botenläufer und Spähern. Dutzende Männer und Frauen in grauen Roben, unzählige Sendschreiben, Briefe, Anfragen, Befehle erfüllten die unbedingte Notwendigkeit, das größtmögliche Maß an Vorbereitung in die Operation zu stecken.
Er hatte die Unternehmung immer wieder durchgeplant, seine Rasankuri mit allen möglichen Informationen im Bezug auf die Mission versorgt. Drei Tage lang hatte er Übungen in leeren Bereichen der Stadt durchführen lassen, Übungen mit Sprengstoffen und das Be- und Entladen der Segler geprobt, Kletterübungen mit Haken und Fangseilen, Fallschirme, mehr Bremsschirme als flugtauglich, waren ausgeteilt und erprobt worden. Es war erstaunlich welche Absprunghöhe sich mit wenigen Metern Kunstleinen erzielen ließ.
Besprechungen mit verschiedenen Spähern hatten stattgefunden und die Ergebnisse waren miteinander abgeglichen worden. Er hatte stählerne Setzschilde und eiserne Bolzen schmieden lassen, mit denen er die empfindlichen Segler gegen Beschuss sichern konnte. Noch wichtiger: Mit den Schilden konnte man sich verschanzen, enge Durchgänge blockieren und vielleicht gelang es so das Himmelfahrtskommando zur Kommunikationszentrale ein wenig sicherer zu gestalten. Wenn alles gut lief, dann wäre es in wenigen Stunden um die Industriefestung geschehen. Wenn nicht, würden sie alle Sterben. Wahrscheinlich auch dann, wenn die Festung überraschend doch größere Geschütze zur Verteidigung des Luftraumes besaß. Zumindest konnte man davon ausgehen das der versprochene Sturm die Luftüberwachung erschweren würde. Vorausgesetzt es gab wirklich einen Sturm.
Die Segler würden seine Truppen aus den nahen Vorbergen in die Stadt bringen, in unmittelbarer Nähe des Ziels landen und die Stellung besetzen, Ladungen platzieren und die Kommunikationszentrale zerstören. Oder die Kontrolle übernehmen. Es war ihm zuwider, eine leistungsfähige Sendeanlage in Schutt und Asche zu legen. Der Verlust an höherer Technologie wäre Immens, außerdem musste doch sichergegangen werden, dass man die Station immer noch erreichen konnte, wenn der Sturm sich verzogen hatte? Sicher wünschte sich doch niemand eine größer angelegte Untersuchung, nur weil ein Kommunikationsversuch scheiterte.
Aber alles das lag zurück. Jetzt lagen staubige Dokumente und Karten hinter ihm. Er schluckte Staub wie jeder einzelne seiner Leute, er musste zwar nicht reiten aber die Hitze machte das tragen der Rüstung auch nicht leichter. Trotzdem musste er sich aufrecht halten, er empfing Späher vom Deck eines Panzers, mehrfach hatte er die Reiter begleitet um kritische Wege auszukundschaften, die Vorhut neugebildet um seine Leute mehr oder weniger zu schonen, sogar Treffen mit zwei Stammesführern hatte stattgefunden. Und dennoch pfiffen einige aus dem letzten Loch, dabei hatten sie die Berge noch nicht einmal erreicht. Es gab wohl noch einiges an Schwäche, welche entweichen musste.
Name:Naradas
Titel: Deimos/ Cen-Rasankuri
Rasse: Mensch
Alter: 25
Größe: 2,00m
Zugehörigkeiten: Chaos/ Korsar-Tzeentch
Aussehen: durchtrainiert, hellblau glühende Augen, dunkelhäutig, kurze schwarze Haare
Charakter: skrupellos, strebt nach Perfektion, Sarkastisch, Selbstsicher, ruhig und planend
Kleidung: Lumpenkutte über Kettengeflecht (Eingelagert:hochwertige Drachenhaut)
Ausrüstung: Billige Maschinenpistole, einfaches Kurzschwert (Eingelagert: Klingenstab, Boltpistole, 2 Handgranaten)
Fähigkeiten: guter Nahkämpfer, intuitives Technikverständnis, überzeugend, miserabler Schütze, ungeübter Pilot
Psionisch Aktiv: Besessen (Dorator)
Verletzungen: -
Begleiter: Drohnenschwarm RS-47-B
Besitz: 38 Silberbolzen, gebundene Werte, Handelsgüter
Unterkünfte:
Festungsanwesen Yakip Hirsi
Naradas Wohnung in Gohmor (mittlerweile verlassen)
Chars:
Naradas
Bane Karagoth- RIP
Ashnak(Ork)
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Abseits des Heerzuges / nahe einer Oase / Früh am Morgen
Es war noch dunkel, als sich der letzte Verband wilder Bhrak mitsamt Alpha hinter einer Düne niedergelassen hatte, um einen kürzlich gerissenen Menschen untereinander aufzuteilen. Gierig rissen sie mit ihren Zähnen das zähe, blutende Fleisch von den brüchigen Knochen, während eine Gestalt schweigend und starrend am Rande eben jener Düne kauerte und einen Unterarm abnagte.
Das Fleisch war zäh und kränklich, die Knochen porös und aufgeweicht, es schmeckte geradezu widerwärtig. Der Mensch musste Zeit seines Lebens wirr Drogen konsumiert und damit sein eigenes Fleisch bis zur Schmerzgrenze gemartert haben. Derlei Dinge fand man schließlich nirgendwo einfacher wieder als in der Qualität des Fleisches, welches bei diesem Individuum in etwa so attraktiv beim Verzehr war, wie verfaultes Holz.
Yoks giftig-gelbe Augen klebten an dem, was vor ihnen lag: Eine schlummernde Siedlung mitsamt Wasserstelle und Vorräten. Für die Bhrak fast so etwas wie der sprichwörtliche Sechser im Lotto, denn der Proviant war ungenießbar und das Wasser längst aufgebraucht.
Dieser Planet war Yoks Heimat in so vielen Belangen unterlegen, so sah zumindest der Alpha es. Koron war heiß und trocken, geizig mit Saat und gutem Boden und viel zu menschenfreundlich, zumindest scheinbar. Diese Welt passte gut zu den Menschen, so ausmergelnd, leer und wertlos wie sie war.
Grübelnd stierte der Alpha zurück zu seinen Begleitern, welche grunzend das tote Fleisch in sich hinein stopften, der Hunger hatte sie im Griff und nahm ihnen den Sinn für Ungenießbarkeit. Beinahe achtlos warf Yok seinen Fleischanteil zu den anderen hinüber, er wollte seinen Hunger mit etwas verwertbaren stillen.
Er wandte den Blick ab, wusste, dass der Happen schnell verschlungen werden würde, und wieder hinaus, hin zur Oase, die noch im Halbdunkel der heraufziehenden Morgens ruhte. Bereits jetzt lag der Gestank der Menschen in der Luft und wurde vom leichten Wind hin zu Yoks stumpfer Nase getragen, welche sich in Falten warf. Menschen hatten ihre eigene Unart, die Luft um sich herum zu verpesten, jede Pore ihres Körpers verströmte Schwäche und Minderwertigkeit und korrumpierte alles um sie herum. Yok würde diese Welt reinigen, ob sie ihm gefiel oder nicht und sie so hoffentlich in eine annehmbare Wildnis zurückverwandeln, auf dass nicht nur seine Art, sondern auch die wahre Natur einer reinen Welt aufs Neue erwachen möge. Völlig frei vom Makel der Menschheit. Doch ehe dies geschähe, würde er einige dieser fliegenden Särge an sich reißen und mit ihnen nach Burr-Zum zurückkehren, um auch seine Heimat zu läutern und wieder in das zu verwandeln, was sie einst gewesen war.
Die Schwärmereien schürten Yoks Hass und Blutdurst nur noch ein wenig mehr und zauberten ein mordlüsternes Glitzern in seinen Blick, mit welchem er schließlich zu seinen Mannen zurückkehrte.
Ruhig wurden Befehle geraunt, Einteilungen vorgenommen, um die Siedlung rasch zu besetzen. Sie würden mit Tücke zuschlagen müssen, um nicht von den Gewehren der Menschen niedergeschossen zu werden. Der Plan war simpel, sie würden abermals von ihrer Verkleidung gebrauch machen um nahe heran zu kommen und dann gnadenlos zuschlagen, ehe die Siedler wussten, wie ihnen geschah. Dabei wurden zwei von ihnen abkommandiert, die mitgebrachten Last-Carnaks unter Kontrolle und vor allem abseits der Städte zu halten, bis das Gemetzel beendet war, auch wenn es den beiden Bhrak nicht gefiel, von der Schlacht fern gehalten zu werden war ihnen klar, dass sie keine Wahl hatten, sich aber auch auf ihren Anführer verlassen konnten. Sie mussten Yok nicht lange kennen um dies zu wissen, denn diese Gewissheit lag ihnen im Blut.
So bewegten sich die Meta-Menschen in drei Gruppen a fünf Krieger auf die Siedlung zu, nutzten drei der möglichen Zugänge, welche bis zu dem kleinen Dorfplatz führten, um welchen sie die Handvoll Gebäude und Zelte aufbauten, welche die Siedlung bildeten. Auch jetzt, wo sie sich auf dem Platz befanden war alles ruhig, sodass sich die Truppen nun in Zweiergruppen auf die Gebäude und Zeltplätze verteilten. Simultan zu Yoks Griff nach seiner Klinge holten auch die übrigen Krieger ihre Waffen hervor und als der Alpha das Zeichen gab, ging alles sehr schnell.
Mit einem kräftigen Stoß brachen Yok und sein Begleiter - sein Name war übrigens A-Thrak - die Tür ihres erwälten Gebäudes auf und stürmten hinein, selbiges taten auch die übrigen Bhrak, welche mit vereinten Kräften die Holztüren eintraten oder aber die dünnen Zeltwände aufschlitzten und sogleich über die erschrockenen Wüstenbewohner herfielen.
Yok und A-Thrak selbst fanden in ihrem Gebäude einen kräftigen Mann und eine junge Frau vor, welche sich hinter einem umgeworfenen Tisch zusammenkauerte, während ihr Gatte eine Klinge gezückt hatte, um sich den Angreifern entgegen zu stellen. Der stämmige Mensch durchschnitt die Luft mit der Klinge seines Säbels.
"Plünderer!" Hallte es aus seiner Kehle, scheinbar in der Hoffnung, damit jemanden zu alarmieren, was die Angreifer bis dahin längst selbst geschafft hatten. Yoks Augen glühten vor Begeisterung einen gesunden und starken Gegner vor sich zu sehen, mit dem er die Klinge kreuzen konnte. Der erste Hieb ging vom Menschen selbst aus, wieder glitt die gebogene Klinge durch die Luft und prallte auf Yoks Schwert, der metallene Klirren glitt durch den Raum und läutete - wie der Gong eines Kampfringes - das Duell ein. In knurrendem Bhrak-Dialekt jagte Yok A-Thrak nach draußen um den anderen zu helfen, denn er wollte mit dem Menschen alleine sein, sein Stolz und die Kampfeslust geboten es ihm, so zu handeln. Folgsam eilte der nur mit einem langen Messer bewaffnete A-Thrak durch die Tür nach draußen, um sich dort dem tobenden Kampf zwischen Bhrak und Wüstenbewohnern an zu schließen. Manch einer unter ihnen war wohl doch dazu in der Lage, sich zumindest notdürftig zu verteidigen.
Knirschend stemmten sich die Klingen gegeneinander, als wären sie zwei Ringkämpfer, die sich im Klammergriff hielten. Plötzlich fuhr Yok herum und schlug nach dem Hausherren, welcher sich jedoch unter der Klinge weg ducken konnte, ehe sie ihm den Arm aufriss. Der Mensch konterte seinerseits und riss Yok das Tuch vom Kopf, mit welchem er sich verschleiert hatte.
Die Augen der Frau weiteten sich, als ihr Gatte Yoks grobschlächtiges Konterfei erblickte. Die spitzen Zähne waren gebleckt, die kleinen, schwarz/gelben Augen weit aufgerissen, während das Bhrakschwert abermals durch die Luft sauste und auf den Menschensäbel prallte. Beide Kämpfer stemmten sich erneut in den gegenseitigen Block hinein, der Mensch knirschte mit den Zähnen, während Yok sich nicht sonderlich schwer tat, dem Druck stand zu halten.
"Ich werde dir den Kopf abschlagen, dreckiger Mutant!" Ein gehässiges Grinsen zierte die Fratze des Alphas.
"Wir werden sehen, ob dein Maul immer noch so groß ist, wenn deine Eingeweide auf dem Boden herumrutschen, jämmerlicher Menschen-Schwächling."
Brüllend stieß Yok den Menschen zurück und trat knurrend auf ihn zu, als sich der Stahl neuerlich kreuzte, wandte der Mensch seine Stimme an die Frau, welche sich immer noch hinter umgeworfenen Möbel verkroch und im Begriff war, mit einer Vase nach Yok zu werfen.
"Zerana, verschwinde! Los! Nimm das Carnak und hol Hilfe! Die Sandleute müssen noch in der Nähe sein!"
Erst zögerte die Frau, eilte dann jedoch hin zur Tür und ins Freie. Keine Minute zu früh, denn Yok wusste diese kurze Unachtsamkeit auszunutzen. Tatsächlich brauchte es nur noch wenige Hiebwechsel, ehe es dem Bhrak gelang, dem Mann rüde den Säbel aus der Hand zu dreschen und ihm das Schwert in den Torso zu treiben. Kein Schrei entfuhr ihm dabei, lediglich das fleischige Schmatzen der Klinge und ein flaches Keuchen waren zu vernehmen, ehe der Alpha nach draußen stürmte um sich nach der Frau umzusehen.
Zornig stapfte er dem Menschenweib hinterher, welches bereits beim Gatter angelangt war, währen um sie herum Bhrak gegen Menschen kämpften und bald ihren Sieg auskosten würden. Gestandene Männer wurden mit Eisenstangen tot geprügelt und riefen um Hilfe, während die Frau nur eilig ihr Carnak besprang, ehe Yok sie - ihm Sprint - hatte einholen können. Das Tier war nervös und bäumte sich kurz auf, ehe es jedoch im donnernden Galopp davon raste, gradeaus Richtung Wüste.
Wütend stierte der Alpha seiner entflohenen Beute hinterher und stieß einen unmenschlichen Fluch aus, ehe sich neuerlich ein Mensch in seinen Weg stellte.
Dieser war schmaler gebaut, hatte so etwas wie ein langes Messer gezückt und machte Anstalten, sich dem Krieger entgegen zu werfen. Yok allerdings ließ sich von der nach Angst stinkenden Gestalt wenig beeindrucken, tatsächlich passte es ihm gut, dass ihm dieser Jungspund vor die Klinge gelaufen war, denn er hatte Frust abzubauen.
(Absatz enthält übertriebene Gewalt)
Wütend drosch der Bhrak auf den Mann ein, bis dessen Blut seine Klinge tränkte, was auf Grund fehlender Erfahrung und Ausdauer seitens des Menschen nicht lange andauerte. Zwei Hieben konnte der Mensch noch durch Parieren und Ausweichen entgehen, doch es war nur eine nur Frage der Zeit, ehe er sich nicht mehr decken konnte. Yoks Blut kochte vor lauter Wut, als sich eine Gelegenheit bot, packte er den Schwertarm des Menschen und schlug ihn brutal ab. Das abgetrennte Gliedmaß wurde jedoch nicht etwa fallen gelassen, sondern dem Kontrahenten brüllend ins Gesicht geschlagen, ehe das Schwert des Alphas den Innereien des Menschen einen Ausgang in der Bauchdecke schuf. Sterbend stürzte der Mensch zu Boden und bekam Fußtritte zu spüren, bis sich der sandige Boden zur Gänze mit dessen Blut vermischt hatte.
Schnaubend wandte sich der Alpha erneut um und besah sich die Szenerie.
Die Siedlung hatte sich in ein Kleinst-Schlachtfeld verwandelt, tote und sterbende Menschen lagen auf dem Boden, ihr Blut rann über die einzeln gesäten Steinplatten und hinein in den festgetretenen Wüstensand. Kisten waren zertrümmert worden, Einrichtungsgegenstände lagen außerhalb der Gebäude, da man sie als Wurfgeschoss hatte benutzen wollen. Ein paar seiner Gefolgsleute hatten ein paar Kratzer abbekommen, standen aber noch fest auf den Füßen und waren dabei, die Leichen zusammenzutragen und herumliegenden Körpern sicherheitshalber die Kehlen durch zu schneiden.
"Los! Schürt ein Feuer, holt Wasser und schlitzt ihnen die Wänste auf! Sammelt alles zusammen, was man als Waffe gebrauchen könnte und bereitet ein paar Unterstände vor. Wir werden den Tag über hier rasten, ehe es weitergeht! Los, bewegt euch, ihr faulen Hunde!"
Nur zu gerne machten sich die Bhrak auf, Yoks Befehle auszuführen, denn sie bedeuteten zweierlei: Es gab nun erst einmal Nahrung und Wasser in hinreichender Menge und die Möglichkeit, sich für längere Zeit der Wüstensonne zu entziehen, was nicht nur ihnen, sondern auch dem Alpha ganz Recht war. Sie würden diesen ersten Sieg nicht traditionell Feiern, aber dennoch auskosten, denn sie hatten einen langen Marsch hinter sich...
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Abseits des Heerzuges / nahe einer Oase / Mittagsstunde
Eine rotglühende Sonne ging auf, warf ihre sengenden Strahlen durch nebeligen Sand, aufgewirbelt von gezahnten Ketten, harten Reifen und den unermüdlichen Carnaks. Der Sand setzte sich in Haar, drang in jede Ritze der Panzerungen. Selbst im Schein des Sonnenaufgangs, brannte die Haut unter dem folternden Staub, Staub der in die Höhe stieg und ihren Marsch wie eine Fahne begleitete. Eine weithin sichtbare Fahne. Sicher, die des Hauptheeres war wohl viel größer, für ihn selbst die Vorberge in unmittelbarer Nähe, doch seine Späher hatten beunruhigende Neuigkeiten. Neuigkeiten in Form einer jungen Frau. Sie und ihr Carnak waren wohl auf der Flucht gewesen, war seinen Leuten direkt in die Arme gelaufen, panisch und schreiend, soviel hatte man ihm berichtet.
Jetzt lag das Mädchen mehr oder weniger Übel zugerichtet zu seinen Füßen. Wahrscheinlich war es Glück das Rondo die Flüchtende erwischt hatte, nicht sonst jemand, vor allem nicht die angeworbenen Beduinen. Diese hätten sicher nicht nachgefragt, woher und wohin sie unterwegs war, sondern wären wohl gleich über ihren Fund hergefallen. Naradas war sich zu fünfzig Prozent sicher das er nicht einmal davon erfahren hätte. Dennoch, auch der blauhäutige Rondo das Mädchen erst überzeugen müssen, ein rotblauer Abdruck in deren Gesicht sprach Bände davon.
Ein Trupp Bewaffneter Mutanten hat also euer Dorf überfallen und du konntest Fliehen. Solltest Hilfe holen? Bei den Sandleuten?
Das machte wohl Sinn, wenn man gezwungen war, ohne Schutzherrn in der Wüste zu leben. Sicher waren der sichere und regelmäßige Zugang zu Trinkwasserquellen eine gute Basis von funktionierendem Handel. Trotzdem, viel wichtiger war es wohl, herauszufinden wer die Siedlung überfallen hatte. Nein. Ihre Operation musste im Verborgenen bleiben bis zum Ende. Selbst wenn es sich bei den Plünderern nur um genau das handeln sollte, um eine Horde plündernder Mutanten, Naradas musste sicher sein das sein Unterfangen geheim und sicher blieb. Schäden an den geladenen Seglern wären an diesem Punkt in keinster Weise zu dulden, er konnte nicht mehr für Ersatz sorgen, sondern war darauf angewiesen, dass die kostbare Last sicher ihr Ziel erreichte. Er musste eingreifen um die Mission zu schützen.
Thel, Susen, Rob, dazu noch drei von den neuen und 12 weitere Reiter. Wir werden uns dieser Sache annehmen, wir können es uns nicht leisten eine kampfstarke Truppe auf unserer Route stehen zu lassen, ohne deren Zugehörigkeit eindeutig geklärt zu haben. Ein Carnak!
Naradas sprang vom stählernen Deck des antiken Schützenpanzers hinab, in den glühenden Wüstensand. Der Tross hielt deswegen nicht an, sondern setzte langsam aber sicher seine stetige Reise fort, während die ausgewählte Truppe sich absonderte. Es zeigte sich jetzt der Vorteil der Organisation von ausgewählten Palta als Lehrlinge und Helfer seiner hohen Rasankuri. Die Befehlskette war kurz und verständlich, man suchte keine Freiwilligen, jeder Betroffene wusste bereits wem er zu folgen hatte und auch sonst gab es keine Missverständnisse, die Ausrüstung, Munition, Reittiere der erprobten Rasankuri standen fast sofort bereit. Zusammen mit Rondo, der Gefangenen und zwei Stammesführern beugte sich Naradas über eine recht grobe Karte, deutete auf einen neuen Punkt, eine Position die sie erst Dank des Mädchens erhalten hatten und deren Heimat markierte. Es war beinahe lächerlich, doch die schwache Hoffnung ihre Familie, ihre Freunde zu retten, ließ das Mädchen, Zerana, über die grobe Behandlung, Kriegsgerät und das bunte Durcheinander von Mutationen hinwegsehen. Freundlichkeit, vorgeworfen wie ein Knochen und das Mädchen sprudelte geradezu über vor Informationen.
Rondo, du führst die Lastwagen und Panzer, den gesamten verbliebenen Trupp weiter entlang der geplanten Route, unter allerschwerster Vorsicht. In völliger Gefechtsbereitschaft. Und überprüft noch einmal die Tarnung der Ladung. Bezieht Stellung etwa 3 Klicks östlich der Siedlung, sichert die Stellung und lasst die beiden Schützenpanzer im Rücken der Oase auffahren, pünktlich gegen Mittag, wenn die Sonne am höchsten steht.
Ein Palta brachte ein Carnak herbei, behangen mit Wasserschlauch und Munition. Auch eine Drachenklaue aus den Beständen Rasankurs hing über den Sattelknauf, offenbar hatte der Niedere mitgedacht. Naradas nahm die Zügel entgegen, nickte dem Palta zu. Dessen Name war Anton, er stammte aus den Mechanikertrupp, welcher mit dem wirren Vasili zu ihm gefunden hatte. Ein guter Mann mit Voraussicht und Verstand. Vielleicht fand er eine bessere Position, für den Pferdeburschen. Falls er die anstehenden Kämpfe überstand? Naradas stieg auf den Rücken des Carnaks, zog das Mädchen vor sich auf den Sattel, dann winkte er dem Reitertrupp zu.
Wir brechen auf! Rondo, ich verlasse mich auf dich, wir rücken langsam vor, versuchen die vor den Panzern einzutreffen, die Aufmerksamkeit auf uns zu lenken.
Dann ging es voran. Susen führte die Aufklärung der Rest der Truppe folgte nach, während sich der Tross unter Rondos Kommando immer weiter entfernte und die Oase näher rückte. Der langsame Vormarsch war in zweierlei Hinsicht von Vorteil gewesen. Seine Leute waren beinahe ausgeruht, als die Sonne sich ihrem Höchsten Stand näherte, außerdem waren sie auf keinerlei Widerstand gestoßen.
Aus der Höhe einer gewaltigen Düne konnte man im Schimmern der Wüstenhitze die Siedlung erkennen, Hütten und Zelte, teilweise zerstört, beschattet von einigen krude wirkenden Bäumen die Schatten warfen. Es gab einen Dorfplatz, zwei oder drei Zugänge, die Bewohner mussten wohl Bauern sein, eine Viehherde konnte die Siedlung überrennen.
Ich kann keine Abzeichen oder Fahnen erkennen. Susen?
Die Drohne auf dem Stein neben ihm, brummte leise, surrend verstellte sie das elektronische Objektiv. Neben ihm spähte die furchterregend gepanzerte Frau konzentriert durch das kompakte Zielfernrohr.
Was weiß ich, vielleicht haben die Kollegen ihre Fähnchen nur irgendwo abgelegt? Soll ich einen killen? Einer pennt da hinten an nem Baum.
Ja, ich kann ihn sehen, aber nein, lass ihn am Leben, vorerst. Seht ihr die Staubfahne? Rondo nähert sich. Soweit ich das sehen kann, sind die Kerle schwer bewaffnet, aber keiner von ihnen trägt die Katana, welche Soldaten vom Klauenberg bei sich tragen sollen. Ein Gefecht kann uns viel kosten, vor allem wenn solange die Maschinenkanonen noch nicht hier sind.
++ Meister. Wir wurden entdeckt. Die Truppe kommt in Bewegung. Ich sehe 8 Bewaffnete, 9, ihre Zahl steigt. ++
Gut, Susen, du und deine Jungs, ihr bleibt hier oben. Kommt einer herauf, tötet ihn. Und gib mir ein Lichtsignal, wenn die Panzer den Hang erreichen. Wecken wir die Kerle einmal auf....und Susen... gebt mir Deckung.
Klar Boss, ich freu mich schon drauf.
Naradas lächelte, erhob sich, reichte der Drohne die gepanzerte Hand, sodass diese sich an seinem Arm festklammern konnte. Dann winkte er dem Reitertrupp, welcher sich hinter der Düne verborgen gehalten hatte und diese auf sein Zeichen hin umritt, während er die Düne hinab schritt. Immerhin war er die auserwählte Faust einer höheren Macht.
Name:Naradas
Titel: Deimos/ Cen-Rasankuri
Rasse: Mensch
Alter: 25
Größe: 2,00m
Zugehörigkeiten: Chaos/ Korsar-Tzeentch
Aussehen: durchtrainiert, hellblau glühende Augen, dunkelhäutig, kurze schwarze Haare
Charakter: skrupellos, strebt nach Perfektion, Sarkastisch, Selbstsicher, ruhig und planend
Kleidung: Lumpenkutte über Kettengeflecht (Eingelagert:hochwertige Drachenhaut)
Ausrüstung: Billige Maschinenpistole, einfaches Kurzschwert (Eingelagert: Klingenstab, Boltpistole, 2 Handgranaten)
Fähigkeiten: guter Nahkämpfer, intuitives Technikverständnis, überzeugend, miserabler Schütze, ungeübter Pilot
Psionisch Aktiv: Besessen (Dorator)
Verletzungen: -
Begleiter: Drohnenschwarm RS-47-B
Besitz: 38 Silberbolzen, gebundene Werte, Handelsgüter
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Naradas Wohnung in Gohmor (mittlerweile verlassen)
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abseits des Heerzuges / nahe einer Oase / Mittagsstunde
Der Kampf war chaotisch gewesen, der Sieg allerdings nicht minder leicht zu erringen gewesen und die Tatsache, dass es endlich wieder brauchbares Fleisch zum Essen gab, tröstete Yok sacht darüber hinweg, dass ihm seine Beute entkommen war.
Im Ausgleich dazu waren die Bhrak bei der Ausweidung der restlichen Bevölkerung besonders gründlich und verwerteten jedes bisschen Fleisch, dass sie ergattern konnten, Organe, abgezogene Häute und Blut wurden in eine Grube geworfen, welche die Krieger zügig ausgehoben und wieder zugeschüttet hatten. Das, was an Kleidung verwertbar wirkte, wurde aufgeteilt, oder zum Anfachen des Feuers, bzw. für die Herstellung einiger Molotov-Cocktails genutzt. Schnell wirkte es, als wären die ehemaligen Herren dieses Ortes vom Erdboden verschlungen worden, wenn man davon absah, dass deren Fleisch und Knochen über Feuern vor sich hin schmorten und zu frischem Wasser vertilgt oder in Lumpen gewickelt, getrocknet und zur Seite geschafft wurden.
Die Bhrak hatten sich in die leergeräumten Häuser oder unter behelfsmäßige Unterstände aus Zeltplanen verkrochen um sich auszuruhen und ihren Sieg auszukosten. Viele von ihnen hatten sich die Bäuche mit gebratenem Menschenfleisch und Quellwasser vollgeschlagen und den Rest des Vormittages damit verbracht, auf gesammelten Knochen herum zu kauen, oder sich schlicht im Schatten zu verkriechen und zu schlafen. Yok war gleich, wie sich sein neuer Stamm entspannte, er war selbst zu sehr damit beschäftigt, sich zu nähren und im Zwielicht vor sich hin zu dösen.
Ein plötzlicher Ruf durchbrach das trügerische und morbide Idyll, als sich Yoks Augen zur Gänze auftaten und der Alpha zähneknirschend aus dem Halbschlaf erwachte.
A-Thrak stand in der Tür und wirkte verstört, es steht Staub am Himmel, ohne dass ein Sturm weht!
Sofort zuckte es durch Yoks Verstand wie ein Kugelblitz, der sich gröhlend an einem Gebirgshang widerschlug: Menschen.
Eilig, in seinen Bewegungen jedoch wenig ruckartig bewegte sich Yok durch den Raum und spähte durch eine schmale Fensteröffnung nach draußen. Tatsächlich, da bewegten sich Staubwolken in einiger Entfernung jenseits einiger großer Dünen.
Ohne ein Wort zu sagen langte Yok nach Schwert und Bogen und stieß A-Thrak beiseite, gab ihm zu verstehen, die anderen zusammenzurufen, da sich die verwunderten Bhrak bereits wie ein Bündel Schafe im Freien sammelte.
Kurz blendete die Sonne Yoks Blick, ehe er wieder klar sehen konnte und versuchte, sich ein genaueres Bild zu verschaffen, während er einen tiefen Atemzug nahm und die Luft beschnupperte.
Es stinkt schon nach ihnen...
Zerknirscht kaute Yok auf seiner kaum vorhandenen Unterlippe herum. Hatte sein Fehler es ermöglicht, dass sie nun erneut von Menschen umzingelt wurden? Nein, so schnell konnte sie nicht geritten sein, war der Angriff doch höchstens ein paar Stunden her. Was also war hier los?! Sie hatten ungebetenen Besuch und das allein reichte schon aus um die mühsam aufgebaute Zufriedenheit des Alphas schlagartig zunichte zu machen.
Da kommt ein Mensch angerannt! Einer allein! So schallte es dem Alpha zu, selbstredent in bestialischstem Bhrak-Dialekt, welcher für ungeschulte Ohren kaum mehr war, als das Gebrüll eines Raubtieres. In einer schnellen Bewegung fuhr Yok herum und stapfte in die Richtung aus welcher er die Stimme gehört hatte, scheuchte seine verwundert starrende Verwandtschaft dabei in Deckung, denn er traute dem Braten nicht. Irgendetwas war hier faul.
Die Gestalt schritt ruhig, fast herrschaftlich die Düne hinab, als käme sie auf einen kleinen Besuch zum Kaffee vorbei, was dem Alpha überhaupt nicht schmeckte. Auch das offensichtlich kybernetische Etwas, welches dessen Arm umklammerte missfiel Yok sehr stark. Derlei Hilfsmittel waren etwas, das nur Schwache und Niedere brauchten, das konnte er wirklich nicht oft genug betonen. Der Neuankömmling musste ob seines offensichtlichen Mangels an Angst entweder wahnsinnig, wahnsinnig dumm, oder aber der Urheber der Staubwolken und des Menschengestankes sein, welcher sich mehrte, je näher er kam. Aber es roch auch nach anderen Dingen, eilig jagte Yok seine Truppen in Positionen, von denen aus sie nicht sofort angegriffen werden konnten, zumindest für den Moment.
Yok persönlich gab sich mehr oder minder selbstsicher, behielt das Schwert in der Scheide, den Bogen allerdings bereits in der Hand, mit dem vollen Köcher am Gürtel.
Das ist nahe genug, Mensch!
So schallte es Naradas rau entgegen, als dieser etwa den Fuß der Düne erreicht hatte und in bequemer Reichweite einer Steinschleuder zum Dorf angekommen war.
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abseits des Heerzuges / nahe einer Oase / Mittagsstunde
Das ist nahe genug, Mensch!
Eine dröhnende Stimme, bellend wie ein Hund. Laut und wild genug, um den Lärm in der kleinen Oasensiedlung zu übertönen, mit dem seine Ankunft begleitet wurde. Im Schatten einiger Hütten gingen eilig Krieger in Stellung. Er schlug die weite Kapuze zurück, offenbarte den Helm mit der gesichtslosen Maske, welche dem Feind nur die blau schwelenden Augen zeigte, damit sich diese in dessen Verstand brennen konnten. Auch diese Maske entfernte Naradas mit geübtem Griff, genoss den kurzen Moment, als ein lauer Wind die anhaltende Hitze und Trockenheit vertrieb, bis die Sonne auch dieses aufkeimende Gefühl erstickte, den Hauch von Kühlung mit Feuer vertrieb. Doch auch dieses genoss er, es war das Feuer des Drachen, dessen Armee in dieser Esse geschmiedet, gestählt und geschärft wurde. Nur auf den verdammten Staub könnte er gerne verzichten.
++ Meister, die Analyse ist beendet: Plünderer der B II Klasse. Ihre Deckung beträgt 66%. Ich empfehle den Einsatz von Sturmgewehren. ++
Ein Bogenschütze. Wie überaus... altmodisch. Selbst auf die Entfernung war deutlich zu erkennen, dass der die Ausrüstung seines Gegenübers mehr als zu Wünschen übrig ließ. Selbst ein Ork hätte sich kaum etwas wilderes zusammenbasteln können... und nur ein Ork hätte das Sammelsurium ao selbstverständlich getragen. Glücklicherweise sprach Größe, Verhalten und nicht zuletzt auch die Ausdrucksweise gegen Orks. Letzteres nur geringfügig aber immerhin. Naradas reckte den Arm in die Höhe, woraufhin sich der heran preschende Trupp verlangsamte und in einer langgezogenen Linie zum stehen kam. Mit einem weiteren Wink, hieß Naradas den ziegenköpfigen Balakus näherzukommen, welcher die nur noch erschöpft zappelnde Frau vor sich über das Carnak gelegt hatte.
Es war ein schöner Morgen für einen Ausritt und jetzt rate was geschehen ist? Ich und meine Kumpels hier Stolpern über so ein kleines Ding, kaum mehr Verstand in der Birne als eine Walnuss, aber sie erzählt mir, eine Horde von Dämonen habe ihr Dorf überfallen.
Balakus warf die junge Frau vor ihm auf den Boden, wo sie auf allen Vieren versuchte sich davon zu machen. Naradas packte sie an der Schulter und riss sie in die Höhe. Sie sah jämmerlich aus und ihre Augen offenbarten das Eingeständnis ihrer Niederlage. Jede Sekunde zerbrach mehr und mehr ihres verbliebenen Willens.
Jetzt bin ich fast schon ein wenig enttäuscht, jeder Soldat Rasankurs hat mehr von einem Teufel als ihr.
Er grinste breit, der Schalk ließ seine blauen Augen aufflammen und feiner, schillernder Nebel stieg auf. Naradas stieß die rau in Richtung der Siedlung, doch sie brach schon nach wenigen Schritten wieder schluchzend zusammen.
Aber jetzt stehe ich vor einem Dilemma, ihr seid keine Dämonen, ich muss euch also kaum ein Opfer bringen und ihr seid mir und den meinen im Weg.
Name:Naradas
Titel: Deimos/ Cen-Rasankuri
Rasse: Mensch
Alter: 25
Größe: 2,00m
Zugehörigkeiten: Chaos/ Korsar-Tzeentch
Aussehen: durchtrainiert, hellblau glühende Augen, dunkelhäutig, kurze schwarze Haare
Charakter: skrupellos, strebt nach Perfektion, Sarkastisch, Selbstsicher, ruhig und planend
Kleidung: Lumpenkutte über Kettengeflecht (Eingelagert:hochwertige Drachenhaut)
Ausrüstung: Billige Maschinenpistole, einfaches Kurzschwert (Eingelagert: Klingenstab, Boltpistole, 2 Handgranaten)
Fähigkeiten: guter Nahkämpfer, intuitives Technikverständnis, überzeugend, miserabler Schütze, ungeübter Pilot
Psionisch Aktiv: Besessen (Dorator)
Verletzungen: -
Begleiter: Drohnenschwarm RS-47-B
Besitz: 38 Silberbolzen, gebundene Werte, Handelsgüter
Unterkünfte:
Festungsanwesen Yakip Hirsi
Naradas Wohnung in Gohmor (mittlerweile verlassen)
Chars:
Naradas
Bane Karagoth- RIP
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Heerlager der Rasankuri
Sieben Tote, das war eigentlich eine gute Bilanz, bedachte man was der Gewaltmarsch von den Kriegern Rasankurs abverlangt hatte. Magals schlimmste Beschwerden waren ein schmerzender Rücken und grassierende Langeweile. Der Vorteil wenn man nicht zum niederen Fußvolk gehörte. Er sprang aus der Tür des Wagens und zog sich die Kapuze über den Kopf, um sich vor dem herumwirbelnden Staubteufeln zu schützen.
In einiger Entfernung stand des rot-schwarze Zelt des Fürsten, zwei Wächter davor und der Carnak daneben. Letzterer wurde von einigen Helfern umsorgt, die ihm mit eisernen Gerätschaften das Maul spreizten und eine Nährflüssigkeit einflößten, deren Gestank bis zum ihm herüberwehte. Etwas weiter hinten waren die Panzer aufgereiht. Abscheuliche und plumpe Dinger, nicht eben das, was seinen Weg ausmachte. Ansonsten waren die Rasankuri in kleinen Gruppen verteilt, saßen auf dem Boden, meist in ihren Speeren beisammen. Sie hatten noch nicht die Kraft gefunden die Zelte zu errichten und man wahr gnädig genug, sie erst später dazu anzutreiben. Eine wahrhaft nachsichtige Führung.
Ausnahme zu den Pausierenden war ein einzelner Rasankuri, der ein Tablett auf den Pranken balancierte. Seine zähnefletschende Maske ging vor seine Brust und ließ so den Blick auf seine begeisterungslose Miene offen. Magal schloss zu ihm auf.
Nun, Held baldiger Ruhmestaten, wohin des Wegs? Der Kämpfer schenkte ihm einen missmutigen Seitenblick. Die Gefangene... den Gast... füttern und sehen ob ihr Arsch nicht wund ist, vom Herumkutschiert werden. er spuckte aus, ohne wirklich kostbaren Speichel zu verschwenden.
Ich könnte diese Aufgabe für dich übernehmen, mein Sohn. Ein Streiter sollte seine Kraft nicht mit so niederen Aufgaben vergeuden, wo die Stärke seines Arms bald von so großer Bedeutung sein wird.
Meroch gab mir die Aufgabe und damit mir allein!
Lächelnd sah er den Krieger an, dessen Haut um die Augen herum wie die Schuppen einer Schlange anmuteten.
Du kannst das Tablett auch mir geben, Freund.
Nein... ich könnte es auch euch geben.
Die Aufgabe ist eines Kriegers nicht würdig und ich bin kein Krieger. Es ist nur etwas Nahrung, was ist schon dabei? Nichts!
Nichts!
Er übergab das Tablett an Magal, ging aber weiter auf dem Wagen mit der verschlossen Tür zu. Davor blieb er stehen. Verwirrt runzelte er die Stirn, blickte die Tür an und sah dann über die Schulter zu Magal zurück. Er schüttelte den Kopf und stapfte schließlich davon.
Der Hexer angelte sich eine der getrockneten Früchte aus der Schale und stecke sie in de Mund. Dann klopfte er an die Metalltür und schob den Riegel zurück.
Vorsichtig, seine Robe an dem Saum hochhaltend, erkletterte er die Außenleiter und trat ein. Der Raum dahinter war spartanisch, aber sauber. Ein festgeschraubtes Bett und ein an der Wand angebrachter Tisch. Die Frau saß auf einem einfachen Schemel davor und schrieb.
Poch, poch! Speis und Trank für den Gast des Drachens. Er zog die Tür wieder ins Schloss. Im Inneren der Kammer herrschte unerträgliche Hitze. Vorsichtig stellte er das Tablett ab und schob damit ein paar Blätter und das Tintenfass beiseite um Platz zu schaffen. Ergeht euch nicht in all zu müßiger Arbeit, mein liebes Kind. Stärkt euch. Mit Wasser vermengter Wein, etwas Fladenbrot und Trockenobst. Besser als das, was die Krieger in sich stopfen. Man sagt, wenn sie hungrig sind, stürmen sie gieriger in den Kampf. Sein Blick fiel auf die Lagerstätte und er klopfte sie mit der flachen Hand ab. Dann setzte er sich.
Im Übrigen bin ich Magal. Stets zu Diensten. Und letztlich treibt mich nicht nur Nächstenliebe hier her. Ich hörte ihr stammt aus Gohmor. Wahrlich weit weg von eurer Heimat.
Die Neugier trieb mich zu euch. All zu gern würde ich wissen, was man in der Hauptstadt redet. Wie steht es um den Krieg in Horning? Wir sind hier so weit ab vom Schuss, dann wenig Neuigkeiten an unser Ohr dringen. Also seid so gut und erhellt mich.
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Die verbleibende Nichtigkeit eines unausgesprochenen Wortes lang, herrschte eine Art seltsamer Harmonie zwischen ihnen. Sie kannte den Mann ansich ja nicht, sie wusste nicht wer er war, woher er kam und welche Funktion er innerhalb dieses Heerhaufens erfüllte, noch dazu lag sein Gesicht bis zu einem gewissen Grad hinter einer Kapuze verborgen. Sie konnte zwar erkennen das seine Lippen spröde, wohl vom Marsche her ausgetrocknet waren, konnte erkennen das er darüber hinaus noch von einem hohen Alter gezeichnet schien, nicht jedoch die genauen Konturen. Einen Augenblick lang sinnierte sie ob sie ihn auffordern sollte sich vorzustellen oder aber ob sie einfach weiterschreiben sollte. Beide Gedanken missfielen ihr irgendwie, sie hob den Kopf gerade soweit, das sie ihn unter den herabfallenden schwarzen Haaren heraus anschauen konnte während sie halb über dem Schriftstück „lauerte“. Die archaische Feder beiseite gelegt, ein sachtes Streichen über das Pergament, ehedem sie nach dem dargebotenen Becher mit Wein griff. Nippen. Es entsprach wohl eher verdünnte Essig, was ja auch Sinn machte, war doch dieser durststillender als alles andere. Verfügbare. Darob verzog sie die Lippen, deutete dann jedoch ein unwillkürliches Grinsen an, während sie das Gefäß zurück auf das Tablett stellte. Doch, sie entsann sich, der – vornehmliche – Greis hatte sich vorgestellt. Magal? Ja, das musste es gewesen sein. Süffisant glitzerten seine Schneidezähne unter den geschürzten Lippen hervor, dies war nichts gewöhnliches, beinahe als würde er sie auf irgendeine Weise sezieren.
„Juliette, aber zweifellos habt Ihr dies schon irgendwo aufgeschnappt.“, quittierte sie kurzerhand die Vorstellungsrunde, „Vás Medina, was soviel bedeutet wie „Aus der erleuchteten Stadt“, alter Familienname. Wie ich erfahren durfte legen die hiesigen Stämme großen Wert auf alte Namen oder Abstammungen. Dennoch, Magal würde dann wohl soviel bedeuten wie „Die Sichel“. Ein eigentümlicher Name für einen Mann. Mir wurde nicht das Privileg zuteil euch vorgestellt worden zu sein, wie ich überhaupt niemandem vorgestellt wurde. Aufgrund eurer Kleidung würde ich euch jedoch eher als Beamten des archaischen Staatswesens ansehen, als Magus sozusagen? Zumindest scheint ihr mir kein Krieger... auch eure Fragen wirken etwas ungeniert.“, sie erhob sich, wobei sie das Pergament zusammenrollte und sich leicht auf die Kante der Metallplatte des Tisches lehnte, das braune Tuch welches sie als Palla trug warf sie über die Schulter, „Aber um darauf zu antworten, die Ignoranten schlagen sich wohl immer noch gegenseitig die Schädel darüber ein, wessen Oberster Kirchenfürst nun der legitime sei. Das Heer zieht angeblich nach Südwesten, genaueres jedoch, weiß ich auch nicht. Ich bin Pazifist und halte nicht allzuviel davon Argumente mit Waffengewalt unterstreichen zu müssen. Man sollte sich vernünftiger Weise an eine Tafel setzen und auf neutralem Boden darüber verhandeln was nun der rechte Pfad sei. Das erspart Ressourcen und erhöht möglicherweise die Lebenserwartung von mehreren tausend Menschen. Aber wie gesagt, ich beziehe mich gewissermaßen auch nur auf drei Wochen alte Artikel aus dem Guardian.“
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abseits des Heerzuges / Mittags
Es war ein schöner Morgen für einen Ausritt und jetzt rate was geschehen ist? Ich und meine Kumpels hier Stolpern über so ein kleines Ding, kaum mehr Verstand in der Birne als eine Walnuss, aber sie erzählt mir, eine Horde von Dämonen habe ihr Dorf überfallen.
Ein gehörnter Reiter hatte sich Naradas genähert und ihm erben jene Menschenfrau zufügen geworfen, die Yok am Morgen entronnen war. Voller Abscheu blickte er sie kurz an, ehe er sich wieder dem blauäugigen Menschen widmete. Die Beute war nicht länger interessant, so schwach und klagen, wie sie sich darbot.
Der Reiter war wesentlich interessanter, die berittene Horde hinter ihm beunruhigen, der Alpha spürte, dass sein Stamm in Unfrieden geriet und in ihren Deckungen nur darauf lauerte, hervor zu hechten und die herannahenden zu zerfleischen, auch wenn Yok bezweifelte, dass man es ihnen so leicht machen würde.
Yoks Augen verengten sich zu schlitzen, während der Mensch weitersprach.
Jetzt bin ich fast schon ein wenig enttäuscht, jeder Soldat Rasankurs hat mehr von einem Teufel als ihr.
Wir sind auch nicht hier um dich zu beeindrucken, Mensch, so knurrte Yok mehr zu sich selbst, der Ton welchen Naradas hier anschlug schmeckte dem Alpha nicht besonders, so von oben herab und mit Worten, gewählt für einen Dummkopf. Es hatte fast schon etwas beleidigendes an sich, wie er sich gebar.
Rasankur? Was sollte das sein? Eine Stadt vielleicht? Wenn sie von dort kamen, konnte es vielleicht sein, dass dies die Leute waren, von denen man ihm am Raumhafen erzählt hatte? Die absonderliche Gestalt an seiner Seite sprach wohl dafür, konnte aber auch genau so gut ein Sklave sein, so wie Yok und seine Kameraden Sklaven gewesen waren.
Aber jetzt stehe ich vor einem Dilemma, ihr seid keine Dämonen, ich muss euch also kaum ein Opfer bringen und ihr seid mir und den meinen im Weg.
Gehört ihr zu denen, von welchen die Rattengesichtigen gesprochen haben? Was ist dieses Ras-San-Khurr, von dem du sprichst?
Yok sprach den Namen des Reiches unbewusst falsch aus, brachte dabei Silben hervor, die in "der alten Sprache" tatsächlich eine Bedeutung hatten, auch wenn er sich nicht daran zu erinnern vermochte, welche dies war.
Die Meute war angespannt, ungeduldig ob der Situation. Längst hatten sie ihre improvisierten Waffen in Bereitschaft gehalten. Speere, Klingen und Wurfgeschosse bildeten den Großteil ihrer Bewaffnung. Beileibe nicht das, was sie für "würdig" gehalten hätten, aber besser als nichts.
Yok allerdings wusste irgendwie, dass eine Schlacht gegen eise Burschen blutig und vermutlich vergebens sein würde. Er kannte das Gelände nicht so gut wie sie, sie hatten keine besonders gute Deckung und hatten keinen Hinterhalt vorbereiten können.
Hinzu kam, dass sich ihm beim Gedanken an die Staubwolken, welche sich jenseits der Dünen regten die Borsten im Nacken aufstellten, was noch nie ein gutes Zeichen war.
Dennoch würde er keine Provokationen dulden und sich nicht eher in den Staub werfen, als mit dem Blut von mindestens einem Dutzend Menschen an Klinge und Pfeilen.
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Heerlager der Rasankuri
Namen wird oftmals eine Wichtigkeit eingeräumt, derer sie kaum würdig sind.
Die Sichel beutet der meine? Interessant, nur zu was macht mich das? Einem Landmann, einem heidnischen Druiden, oder gar dem Sensenmann persönlich? Seht mich an, keines von diesen Dingen beschreibt mich zutreffend, oder?
Das man mich nicht vorgestellt hat ist verzeihlich, meine Teuerste. Ich bin nur ein kleines Licht, im Hofstaat des Fürsten. Ein Berater, dessen Worte man zuweilen gelindes Gehör schenkt.
Und wie ihr, bin ich kein Freund plumper Gewalt.
Ein Krieger mag sein Schwert mit Geschick führen und doch dem Narren unterliegen, der ein Gewehr richtig herum zu halten begriffen hat. Ein reichlich sinnloses Unterfangen also, seine Zeit in das Erlernen solcher Künste zu legen. Dennoch gibt es wohl Differenzen, die nur mit Blutvergießen bereinigt werden können, so bedauerlich dies sein mag. Es ist eine Sache, bei solchen Streitigkeiten nicht das Heft in die Hand zu nehmen, eine andere sich gänzlich auf den Pazifismus zurückzuziehen. Letzteres würde heißen zum abwartenden Unterlassungstäter zu verkommen. Säbelrassler bedürfen kundiger Führung um ihr Wüten zu minimieren. Diesbezüglich eurer Meinung also.
Das man euch jedoch noch nicht mit der Riege unseres kleinen Königreichs bekannt gemacht hat, ist derweil ein böser Fehler, wie ich finde. Wohl ist's dem Feldzug geschuldet, der eine alte Rechnung zu begleichen trachtet. Gewiss sind die kleinlichen Streitereien barbarischer Wüstenvölker für euch nur ein mitleidiges Lächeln wert, wo ihr doch die große Politik des Planeten aus nächster Nähe kennt.
Gleichwohl seid ihr hier, in dieser ungastlichen Gegend. Also muss doch etwas eure Neugier auf uns geweckt haben, wie halbgare Vermutungen die meine auf euch beschworen hat. Dabei werdet ihr nicht umhin gekommen sein zu bemerken, dass man Fremden eures Glaubens mit einigem Argwohn, ja gar Hass, begegnet. Mut kann man euch also gewiss nicht absprechen und meinen Respekt habt ihr durch euer Hiersein schon errungen. Und doch frage ich mich unweigerlich, was ein hübsches Kind dazu bewegt solche Gefahren und Entbehrungen zu erdulden. Ich stelle mir euch eher auf glanzvollen Empfängen und Bällen vor. Oder in einer würdevollen Universität, wo ihr das Auditorium begeistert. Dieser heillose Ort, zwischen Mutanten und blutdurstiger Soldateska ist zweifelsohne ein befremdlicher Platz.
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