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Zu der offensichtlichen Übersteigerung seines Selbstwertgefühls sagte der Alte nichts. Was hätte es auch gebracht dem Burschen ein paar Wahrheiten Rasankurs zu verkünden? Er würde noch früh genug merken das es immer eine noch größere Bestie im Schatten und einen noch ehrgeizigeren Krieger in der Grube gab. “Die Jugend stirbt an ihrer Jugend.” besagte ein Sprichwort des, einstmals heimatlosen Volks. Schweigend beobachtete er wie sich der Fremde an dem Essen versuchte, aber scheinbar nicht recht begriff was für einen Leckerbissen er da vorgesetzt bekommen hatte. Als der Greis gerade das Recht des Gastwirtes, als Zweiter zu essen, in Anspruch nehmen wollte, kam ein zerlumpter Junge in das Lager gestürzt.
DER FÜRST! Brüllte er mit einer Stimme welcher der Stimmbruch erst noch bevorstand.
DER FÜRST UND DIE KRIEGER SIND AUS DER WÜSTE ZURÜCK. In der Stadt gibt es schon seit fast einem ganzen Tag sauberes Wasser. Soviel das die Menschen sich ihre Haut damit waschen. Helle Aufregung ergriff von den bis eben so lethargischen Palta Besitz. Jung und Alt stürmte aus den Zelten und bedrängte den Jungen zu berichten. Dieser genoss die Aufmerksamkeit sichtlich und fuchtelte immer wieder abwechselnd zur Stadt und in die Wüste hinaus.
Gerade sind Reiter angekommen, die vorneweg geritten sind. Berichtete der Knabe hastig und in naiven Worten weiter. Die Krieger haben in der Wüste ein Heer von Wächter angetroffen. Soldaten vom Sonnenadlers waren das, so viele das man den Sand gar nicht unter ihnen sehen konnte. Aber sie haben alle tot geschlagen… weil… weil Seine Stimme überschlug sich fast, weil die Hohepriesterin mit einer Armee von wütenden Ahnen aus der Nacht gekommen ist. Ja, die hatte sie aus den Felsengräbern im Norden geholt. Und dann… dann ist der Fürst, mit nur einem einzigen Palta in eine Höhle runtergestiegen und da war ein Monster mit hundert Köpfen und… und das hat das Wasser bewacht… und der Fürst hat es bezwungen und jetzt muss es das Wasser… unter der Erde… muss es das Wasser jetzt in die Stadt tragen. Und in der Stadt haben sie die Tore geöffnet und jeder kann Wasser haben soviel er tragen… also trinken kann. Und jeder darf rein und von der Mauer kann man schon die Staubwolke von der Armee sehen.
So abenteuerlich die Geschichte auch war. Die Aussicht auf Wasser genügte um Mann und Maus in Bewegung zu setzen. Das ganze Lumpenvolk strebte zur Stadtmauer, wo die Titanentore tatsächlich offen standen.
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Von hier kommend...
Der Beschreibung folgend lief er an antik anmutende Mauern von Häusern entlang, die gar noch gut bewohnbar waren. Selbst auf der Straße waren die ausgelegten Steinplatten noch fast völlig intakt. Je weiter er sich allerdings vom Ring entfernte, desto mehr änderte sich dieser Zustand, wie er bereits vom Balkon der Rasankur zur Notiz genommen hatte. Auf seinem Weg begegnete er verschiedensten Individuen, die sich vom Mutanten über einfache Menschen bis hin zu hochgerüsteten Rasankuri erstreckten. Von seiner Person wurde nur wenig Notiz genommen, zumindest kam sich der Slaaneshanhänger nicht so vor, als ob er irgend eine Interesse bei den anderen erregte. Irgendwann war dann der Punkt erreicht, an dem vermehrt eingestürzte Ruinen die bewohnbaren Häuser ersetzten. Er befand sich gefühlt an dem Punkt, wo sich die besagte Teestube befinden musste. Dieses Mal gab es keine verdeckte Erinnerung die an den Tag gefördert wurde und so blieb Ad`razbe nur die herkömmliche Art an eine Wegbeschreibung zu gelangen. “Rasankuri!“ Er entschloss sich eine gerüstete Gestalt anzusprechen, dessen Rang nach außen hin dadurch signalisiert wurde. “Mir ist zu Ohren gekommen, dass hier im äußeren Ring eine Teestube existieren soll, in der man vielfältigen Zerstreuungen nachkommen kann. Ihr kennt diesen Ort nicht zufällig?“ Die erste Reaktion des Rasankuris war eine Musterung seiner Person, doch Ad`razbes Gesichtszüge blieben vorerst eisern und erst als keine Antwort zu kommen schien hob er eine Augenbraue. “Nun?“ Der Rasankuri nickte. “Die Teestube von Hudin Al Ganek meinst du wohl? Die ist hier nur drei Querstraßen weiter.“ Dabei deute er mit dem Kopf nickend in die entsprechende Richtung. “Würde nur empfehlen keinen Streit anzufangen.“ Ad`razbe nickte knapp und sparte sich Worte des Dankes, ehe er sich umdrehte und den Beschreibung folgte. Tatsächlich erreichte er schließlich ein größeres eckiges Haus mit zwei Etagen. Die erste Etage war ein Rundgang aus Säulen, die den geschlossenen zweiten Stock und das Dach darauf stützten. Vom ersten Stock aus waren Sonnensegel mit Stangen gespannt, sodass man hier in der Nähe der Straße Schutz vor der Hitze fand. Auch in der ersten Etage saßen Personen an Tischen oder standen am Geländer und genossen während dem Gespräch die Aussicht. Durch die Säulen hindurch konnte man auch mehrere Sonnensegel übereinander erkennen, die den Bereich innerhalb des Hauses in mehreren Lagen abdeckten, also musste sich hier noch ein Innenhof befinden. Schon von hier aus, wo Ad`razbe stand, flogen einem orientalische und exotische Gerüche zu und luden zu einem Besuch dieser Lokation ein.
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Auf Teppichen und Diwanen ruhend lagerte hier ein Querschnitt durch die Gesellschaft Rasankurs. Gepanzerte Rasankuri, die dämonengesichtigen Un-Anbara neben sich, ebenso wie ihre Waffen. Diener aus dem Palast, fein gekleidet und auffällig ansehnlich, wenn man das Ideal der Mutation als Maß der Schönheit erkannte. Funktional gekleidete Palta und Krieger die nicht das Privileg der Bluttaufe genossen hatten und sich nun um Logistik und Technik zu kümmern hatten. Verhüllte Kardak- Reiter neben wohlgenährten Sklavenjägern und Bestienmeistern. Gladiatoren und Tempeldienerinnen. Die Niederen begnügten sich mit versetztem Wasser, auch Tee war sehr beliebt. Ebenso fanden sich Wasserpfeifen, starker Alkohol und nicht recht zur Szenerie passende Bierflaschen aus Gohmor und Golga, die Beute aus Überfällen auf Karawanen. Es wurde mit Knochen gewürfelt, gescherzt, gestritten oder ebenso laut wie an anderer Stelle diskret diskutiert.
Die Gespräche drehten sich um Alltägliches. Religion, die Abwesenheit des Drachens, die Beschlüsse der Zunge des Bekenners und allerlei anderes Wichtiges und Unwichtiges.
Der offensichtlich reiche Krieger, denn für einen Palta war er zu prächtig gekleidet, zog einige kurze interessierte Blick auf sich, doch so ungewöhnlich waren individuelle Götterverpflichtete auch wieder nicht um die Neugier länger als ein paar Sekunden aufrechtzuerhalten.
Ein kleiner, dürrer Mann in fließenden Gewändern und mit einem langen geflochtenem Zopf kam auf Ad`razbe zugeeilt und verbeugte sich mit vor der Brust gekreuzten Händen.
Herrlicher Diener des dürstenden Prinzen, deutete er die Rüstung richtig. Ich bin der unwürdige Al Ganek, euer ergebener Diener. Wie kann ich eure Gelüste befriedigen? Das demütige Gebaren war wohl darauf zurückzuführen das Ad`razbe nach Profit aussah.
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Besonderes Augenmerk legte der Jüngling auf keine der anwesenden Gruppen oder Personen, zu bunt gemischt war das Klientel an diesem Ort und zu wenig Informationen hatte er über die Skorpione, um sie aus dieser Masse zu schälen. Das Interesse an seiner eigenen Person nahm er wissentlich hin, begegneten sich doch manche Blicke, wie es eben an jedem Ort der Fall war, wenn man als „Frischling“ auf Stammkunden traf und sowieso dazu noch hinausstoch – immerhin keine Neue Situation für den Slaaneshanhänger. Neben der gesuchten Gruppe hielt er natürlich Ausschau nach einem freien Platz. Allein vom Aufbau des Gebäudes war es allerdings eine Unmöglichkeit eine Ecke zu finden, von der aus man alles im Blick hatte. Weit kam Ad`razbe auch nicht, ehe er von jemanden angesprochen wurde, der sich als der Besitzer Al Ganek persönlich herausstellte. Der freundlichen Begrüßung angemessen erwiderte er ein höfliches, aber diskretes Lächeln. “Seid gegrüßt, Al Ganek. Der Ruf dieser vorzüglichen Teestube eilt euch voraus. So lasst mich doch sehen, ob sich der Weg hier hin gelohnt hat. Vielleicht findet sich noch ein Plätzchen inmitten der Gesellschaft, das mich etwas den Gesprächen lauschen lässt, während ich Zerstreuung bei einem guten Zug aus einer Shisha und einem Glas Erlesenem finden möchte.“ Während er sprach fuhr er mit einer Hand unter seine Schärpe und holte das Lederfutteral mit den Silberstangen hervor. Darauf bedacht keinen der Umstehenden mehr Einsicht darin zu bieten als vermeidbar war, zog er eine Stange heraus und umschloss sie mit seiner zur Faust geballten Hand. So schloss er den Beutel wieder, ehe er die Faust zu dem Mann vor ihm streckte und sie so weit öffnete, dass dieser sie rausnehmen konnte. In diesem Moment ließ Ad`razbe seinen Blick ab von der Stange und konzentrierte sich auf die Reaktion in den Gesichtszügen seines Gegenübers und hoffte darauf eine Wertigkeit seiner Bezahlung zu entnehmen. Die ganze Aktion mochte äußerlich nebensächlich und alltäglich wirken, doch für den Jüngling war es ein geplanter Schachzug. Er war wieder auf Raubzug. Eine seltsam befriedigende Genugtuung durchlief seinen Körper, wenn er seine sozialen und rethorischen Kompetenzen dazu benutzte an sein Ziel zu kommen.
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Nachdem die Zahlungskraft dieses Kunden offensichtlich geworden war, verbog sich Al Ganek regelrecht um ihm zu Diensten zu sein. Ad`razbe bekam einen Diwan in einer Ecke des Hauptraums zugesprochen und der Wirt ließ es sich nicht nehmen ihn persönlich zu bedienen, ihm eine Wasserpfeife zu kredenzen, akribisch die verfügbaren Tabaksorten und berauschenden Substanzen aufzuzählen und ihm den starken Tee mit zerstoßender Bitterwurzel zu servieren, welcher in seiner Wirkung dem Alkohol schon sehr nahe kam.
Der Diener Slaaneshs saß wohl nun schon gut eine Stunde dort und hatte auch das ein oder andere interessante Gespräch aufgeschnappt. Da gab es die wildesten Spekulationen über eine sonderbare, kugelartige Konstruktion, in einem der Palasthöfe. Groß wie ein Haus, ganz aus Metall bestehend und an gewaltigen Ketten über einem bodenlos erscheinen Schacht hängen. Einer der Personen die sich darüber unterhielten wirkte am Bau mit und es war seine Nennung der Seherin, die deren Paladin hatte aufmerksam werden lassen. Angeblich hatte sie die Pläne für das Konstrukt in der Halle des geschriebenen Wortes entdeckt, die Schriften entschlüsselt und die Sache in Auftrag gegeben. Doch niemand schien exakt zu wissen wofür das ganze gut war.
Andere Unterhaltungen beinhalteten Gerüchte das der Schwarze Drachen längst zurückgekehrt war, seine Anwesenheit aber geheim hielt um sich von der Loyalität seiner Untertanen zu überzeugen. In einer anderen Gruppe wurde hitzig darüber diskutiert ob das Gerücht stimme das es bald Brot für alle geben würde. Hundert andere Themen, dummes Geschwätz, wichtige Informationen, Alltägliches, alles vermischt in einem unübersichtlichen Stimmengewirr.
Unvermittelt sprach ihn jemand mit Namen an.
Seit ihr der den sie Ad`razbe nennen?
Der Sprecher war in fließenden Gewänder eines Palastdieners gehüllt, das Gesicht hinter Turban und Mundtuch für Tätigkeiten im Freien verhüllt. Am Eingang stand ein Rasankuri, das Gewehr locker in der Hand und augenscheinlich als Wache für den Diener abgestellt.
Dieser sprach weiter ohne auf eine Reaktion Ad`razbes zu warten, da die Frage wohl eher rethorischer Natur gewesen war um seine Anwesenheit zu offenbaren.
Man erwartet euch zur höchsten Stunde der Mutter im Thronsaal.
Damit wanderten die Blicke des Boten zu den Dingen die dort vom Schwertführer der Seherin konsumiert wurden und wenn er dazu auch nichts sagte, so sprach sein Blick doch Bände. Er vermittelte das es vielleicht klüger wäre sich bis Mitternacht mit derlei zurückzuhalten.
Seine Aufgabe erfüllt wirbelte der Diener auf dem Absatz herum und schritt Richtung Tür, wo ihm der Krieger Platz machte und sodann folgte.
Freilich hatten nicht wenige Gäste diesen Vorfall miterlebt und nun hefteten sich Blicke auf Ad`razbe und tuschelnde Köpfe wurden zusammengesteckt.
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Es war schon ein eigenartiges Gefühl sich unter Menschen zu bewegen ohne sich verstellen, verbergen oder jeden zweiten bedrohen zu müssen. Zwar schickte man ihm noch immer Blicke nach, doch diese waren von gelinder Neugier geprägt und nicht von Hass und Verachtung. Ein Weibchen schien sich sogar sexuell von seinem Äußeren angezogen zu fühlen und hatte ihm ein mehr als eindeutiges Angebot gemacht, welches er jedoch dankend ausgeschlagen hatte. Er pflegte seine Brutpartner nach genauer Prüfung genetischer Kompatibilität auszusuchen und dazu kam natürlich nur ein Mitglied der eigenen Spezies in Frage. Paarung zum Zwecke reinen Vergnügens war Verschwendung von Energie.
Da er sich die Zeit bis Mitternacht vertreiben musste, wo er endlich seine Belohnung erhalten würde, hatte er Inhalt aus dem Erstehilfekasten des LKWs gegen Nahrung eingetauscht. Fruchtsaft war nicht im Angebot und so begnügte er sich mit einem Becher Wasser, welches überraschend wohlschmeckend ausfiel. Darüber nachgrübelnd wie man es bewerkstelligen mochte in einer Wüste, die für ihre giftigen Wetterphänomene berüchtigt war, so sauberes Wasser zu besorgen, suchte er sich ein freies Sitzkissen aus und ließ sich nieder.
Während er trank und nebenbei nach den gerösteten Insekten, welche an Heuschrecken erinnerten, griff betrachtete er die Karte auf seinen Knien. Sie stelle die Dschungel überwucherte Äquatorialgegend dar und einige Stellen waren mit roten Kreisen markiert.
Schrekt'Orn brach ein geborgenes Hinterbein vom Leib eines der Tiere ab, schob sich den Rest in den lippenlosen Mund und zweckentfremdete die Gliedmaße als Miniaturzirkel. Vorsichtig nahm er an der Kilometerdarstellung der Legende Maß und begann dann Entfernungen abzumessen und im Kopf zusammenzurechnen.
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Mit Deralean im Schlepptau betrat der Hexer die volle Teestube und blickte sich nach vertrauten Gesichtern um. Den Echsenmann ausfindig zu machen war dabei nicht weiter schwer, wenn er zwischen all den Mutanten und Gesegneten auch keineswegs so auffällig war wie er es in Gohmor oder einer der anderen Megastädte gewesen wäre. Es war schon erstaunlich, wenn man bedachte was in der Unterstadt und den Slums als Zeichen des Bösen galt. Was würden die Leute, die das Zeichen des Adlers beschrieben wenn sie geschlitzte Augen oder Federn statt Haar sahen, wohl gesagt haben wenn sie einen Blick in dieses Teehaus hätten werfen können?
Gerade als sie eintraten versank die Sonne hinter dem Dämonentritt und der Hausherr, der Wirt Al Ganek trat in die Mitte des Raumes und hob die Hände, woraufhin relative Ruhe einkehrte.
Ras-An-Kur! Sprach er die rituellen Worte die nicht nur die Bewohner, sondern die Stadt und die darin lebenden Menschen als Kontinuum umfasste. Die Gespräche ringsherum verstummten und die Anwesenden ergriffen, wissend um das was kam, ihre Trinkgefäße.
Preist Mutter Nacht, die den Schwarzen Drachen geboren und deren Schleier uns vor der Grausamkeit des Feuerauges schützt. Fürchtet ihre Kinder, ehrt ihre Gnade!
WIR FÜRCHTEN UND EHREN SIE! Entgegneten die Gäste routiniert. Einige riefen es, andere sprachen die Worte bedächtig, ein paar flüsterten sie und wieder andere bewegten nur die Lippen, doch niemand entzog sich dem kleinen Ritual. Abschließend vergoss jeder der ein Getränk sein Eigen nannte einen kleinen Schluck auf den Boden aus fest gestampften Lehm.
Das Ritual würde sich um Mitternacht und kurz vor Morgengrauen wiederholen und gerade dann, wenn Alkohol und Rauschmittel ihre Wirkung getan hatten, den allgemeinen Zusammenhalt besser fördern als jedes Sauflied es konnte.
Magal beteiligte sich an dem Spruch, wenn er auch nichts hatte was er als Trankopfer darbringen konnte. Mit einem knappen Ellenbogenstoß in Deraleans Seite forderte er diesen auf es ihm gleichzutun. Es wäre ärgerlich wenn eine versäumte Gunstbezeugung dazu führte das ein angetrunkener Rasankui oder sonst wer sich auf den Schlips getreten fühlte.
Nachdem die kurze Zeremonie beendet war und die Anwesenden ihre Gespräche wieder aufnahmen wollte sich der Schwarzkünstler schon in Richtung Schrekt'Orns wenden, als sein Blick auf einen Mann an der hinteren Wand des Hauptraumes fiel.
Ein Grinsen, ein oft gesehener Gast auf dem Gesicht des Hexers. Gab sich einmal mehr ein Stelldichein.
Komm, sprach er zu Deralean und setzte sich in Bewegung. Ich möchte dir jemanden vorstellen. Sie schlängelten sich durch die am Boden ruhenden Bewohner der Stadt und langten schließlich bei dem Diwan an, neben denn ein niedlicher verzierter Tisch mit einer Wasserpfeife darauf.
Wie ich sehe ist es dir nicht schlecht ergangen seit sich unsere Wege trennten, mein lieber Ad`razbe. Du bist gekleidet wie ein König und schwelgst in Luxus, gönnst dir vom Feinen nur das Beste. Ich dagegen bin noch immer in Lumpen gehüllt und nähre mich das es einen Asketen wohl gut zu Gesicht stehen würde.
Du erlaubst?
Der Hexer nahm auf den Sitzkissen auf der anderen Seite des Tisches Platz.
Mich zerreißt es fast vor Neugier. Berichte mir wie es dir ergangen ist. Welchen Pfeffersack musstest du erstechen, oder welche Tempeldienerin verführen um an diese Pracht zu gelangen?
Aber ach.... da plappere ich wieder gedankenlos drauf los und vergesse ganz was sich gehört.
Dieser junge Bursche hier ist Deralean. Angehender Hexer im Dienst des Drachen und bald, so unser Fürst es erlaubt, unter meiner Ausbildung.
Deralean, das ist Ad`razbe, Verehrer des Prinzen der Ekstase und wir mir scheint eine lebende Erfolgsgeschichte in dieser erwachten Stadt.
Er blickte sich um und sein Blick traf den des Echsenmannes. Eifrig winkte er dem Xeno, welcher nach kurzem Zögern aufstand und zu ihnen geschlendert kam.
Wo wir schon dabei sind Bekanntschaften zu schließen. Dieser stattliche Angehörige einer nichtmenschlichen Rasse ist Schrekt'Orn.
Die aufrecht gehende Echse zischte einen knappen Gruß und setzte sich seinerseits.
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Etwas später trafen das ungleiche Paar dann auch in dem Teehaus ein.
Circe hatte sich die Gegend etwas genauer anschauen wollen als sie her gelaufen waren. Es war alles so anders aber es gefiel ihr eben. Genau so wie das Teehaus. So etwas gab es nicht da wo sie her kam und wenn nur beim Adel. Die junge Frau sah sich um und versuchte die bekannten Gesichter auszumachen. Siehe da da war dann auch Magal und diese seltsame Echse. Vielleicht musste Naradas mit ihm ja noch etwas besprechen. Auch ein anderer war dabei den Sie nicht kannte aber das sollte sich bestimmt bald ändern.
„Einen guten Abend die Herren..“ meinte sie nur und setzte sich dann zu Magal der schon voll und ganz in einem Gespräch vertieft war. Die Sitzkissen waren bequem und der Duft des Tees tat zum Wohlsein noch dazu. Gerüche stiegen ihr in die Nase die sie noch nie gerochen hatte. Es war ein Spiel der Sinne und Circe war mehr als froh das sie ihr altes Leben hinter sich gelassen hatte. Zumindest zum teil.
Sie versuchte Gesprächsfetzen mitzubekommen aber so oder so würde sie nicht wissen um was es genau ging. Circe war auf Kogan gespannt die Veränderung die er mit gemacht hatte während sie hier her gekommen waren waren eindeutig gewesen. Aber es hatte sie neugierig gemacht und ja sie beneidete die Fürstin schon ein wenig aber nicht um den Umstand in den sie sich gerade befand. Aber das würde sie nicht zugeben.
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So saß der Jüngling da, lauschte den Gerüchten und scheinbar wahrheitsgemäß wiedergegebenen Erzählungen. Etwas Zerstreuung zwischendurch suchte er sich mit einem erlesenem und süß-exotischem Tabak, während er den Tee aus Bitterwurzel nur leicht gesüßt mit wenig Honig zu sich nahm. Die Wirkung ging an ihm nicht vorbei, dennoch beherrschte er sich so weit, auf dass seine Sinne und seine Koordination noch ausreichend funktionierten. Immerhin durfte er nicht vergessen, gänzlich zum Spaß hatte er diesen Ort nicht aufgesucht, dazu nahm er seine Aufgabe zu ernst und es wäre töricht von ihm gewesen bereits so früh den Unmut in seinem neuem Umfeld auf sich zu ziehen.
Wie er sich wieder etwas zurücklehnte und einen Moment sinnierend Luftlöcher in eine unbedeutende Richtung starrte, wurde er plötzlich von einem augenscheinlichen Diener des Palastes angesprochen. Eine wirkliche Reaktion schien man von ihm nicht zu erwarten, wusste man doch wer er war, außerdem war die Instruktion mehr als deutlich. Er hatte um Mitternacht im Thronsaal zu erscheinen. Mimik und Gestik waren überflüssig um dem Jüngling vom weiteren Konsum abzuhalten. Ein knappes Nicken bestätigte, dass er alles vernommen hatte – Ein Akzeptieren war nicht nötig, ein Ablehnen indiskutabel. Noch während der Diener wieder die Teestube verließ hafteten kurz sämtliche Blicke auf Ad`razbe und die Gerüchteküche erhielt Nährboden für neue Spekulationen um den Fremden in ihrer Mitte. Eine Sache hatte er somit erfüllt. Nun war er ganz sicherlich aufgefallen. Selbst angenommen der Fall die Skorpione mochten nicht in diesem Raum sitzen, wenn sich das Geschwätz des Tölpels nur halb so schnell verbreitete wie man es kannte, so wäre er in deren Augen nun sicherlich bald jemand, nach dem man die Ohren spitzte. Was sollte schon mehr von Nöten sein als ein herrschaftliches Auftreten und ein eigens gesendeter Diener, der einen zur Audienz um Mitternacht im Thronsaal bestellte? Äußerlich mimte er den Gelassenen und Unantastbaren, spielte das Geschehene als wäre es alltäglich, dennoch hinterließ es in ihm einen sonderlichen und nicht gerade beruhigenden Geschmack. Gerade erst wurde er losgeschickt und nun wurde er bereits wieder zurück in den Palast bestellt. Was war, wenn es sich bei Gerüchten zur Rückkehr des Fürsten um die Wahrheit handelte? Wer sonst würde ihn gerade jetzt zu dieser Zeit an diesen Ort bestellen? War es so offensichtlich oder erlag einem primitiv arbeitendem Verstand anstatt die Fakten quer zudenken und das Versteckte darin zu sehen? Wie auch immer, Platz für Handlungsspielraum hatte er momentan sowieso keinen. Selbst wenn der Drache wirklich wieder auf seinem Thron sitzen sollte, was sollte geschehen? Er selbst hatte den Tod seines einstigen Körpers heraufbeschworen und auch er war es, der die Seherin, seine Herrin, hatte abgezogen aus der Folterkammer der modrigen Kellergemäuer. Er hätte es besser wissen müssen und wahrscheinlich tat er es auch, wie sich jetzt herausstellte. Keine Festnahme, kein Kampf und kein Tod. Entweder stand er nun unter guter Beobachtung und wäre beim erstbestem Fluchtversuch erledigt oder aber man hatte in ihm die Wiedergeburt, die jüngste Reinkarnation erkannt. Der letzte Gedanke spiegelte sich in einem kurzen und zufriedenen Lächeln wieder, das erst verstummte, als ein weiteres Individuum sich nicht allzu weit entfernt auf einem Sitzkissen niederließ. Interessiert musterte er das echsenähnliche Wesen für einen kurzen Moment, aber auch nicht mehr als er es bei den anderen Mutanten und Andersartigen um ihn herum getan hatte. Einzig die Karte mit den Markierungen und das umfunktionierte Messwerkzeug mochten die Neugier in dem Jüngling nochmals etwas entfachen, aber aus dieser Entfernung blieben ihm weitere Details verwehrt.
Weitere bedeutende Ereignisse ließen nicht auf sich warten. Nicht mehr in Augenschein genommen wie jeder andere Besucher, der den Innenhof betrat, huschte sein Blick kurz über die Gestalten. Die Erste war schnell abgehandelt. Schwarzes Haar, eine Seite des Kopfes offensichtlich rasiert und um das linke Auge prangte ein Symbol, das ihm auf sonderbare Weise bekannt vorkam, dessen Bedeutung sich für dem Moment allerdings seinem Wissen entsagte. Den Blitz traf ihn erst bei der zweiten Person. Unscheinbar gar durchschnittliche Gesichtszüge, allein die Nase einem Geier gleich einen leichten Haken schlagend. Gekleidet wie der ewig reisende Eremit, noch immer dieselbe Person wie er sie damals in der Wüste angetroffen hatte. Doch das Wiedersehen musste kurz warten, als der Besitzer der Teestube selbst ein offensichtlich gängiges Ritual anstimmte. Mehr intuitiv als wissend, wie zuvor am heutigen Tage, als er den Ausgang aus dem Palast suchte, reihte er sich mit ein und sprach dieselben Worte wie die anderen, um danach den letzten Rest seines eingegossenen Tees auf dem Boden zu vergießen. Erst als die Gesellschaft wieder ihren Tätigkeiten nachging erspähte auch Magal den Jüngling der hinten an der Wand saß und bekundete seinen Fund mit seinem charakteristischem Grinsen, das sich wohl jeder seiner Gefährten auf ewig einprägen würde. Ohne Umschweife näherten sie sich beide dem Paladin der Seherin und Magal grüßte ihn auf seine Art in einem gewohnt höflichem Tonfall, ehe er entweder aus Gründen der Neugier oder rein dem Gerede wegen auf die Veränderungen seines Erscheinungsbildes einging. Ad`razbe ließ die Worte vorerst ohne Erwiderung über sich ergehen und nickte dem vorgestelltem Derelean als auch dem Schrekt`Orn knapp mit dem Kopf zu. “Seid gegrüßt an meinem Tisch. Zieht an der Pfeife, genießt den Tabak, trinkt Tee und berichtet mir. Auch meinen Ohren verlangt es nach euer Geschichte. Wie viel Zeit wohl seit dem Schlag auf Al-Chtan vergangen sein mag?“
- 1 Silberstange
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Nun es müssen wohl... hm etwas mehr als zwei Monate sein, so ich mich nicht täusche. Wenn nicht noch länger. Mit der Zeit hat man so seine Probleme wenn man sie als Währung nutzen muss. Er grinste vielsagend, schien jedoch nicht näher auf die Bedeutung dieser Worte eingehen zu wollen. Stattdessen lange er nach dem kleinen Teller mit den Fleischstreifen, welcher in der Mitte des Tisches stand, tunkte die Gabe seines großzügigen Gastgebers in die kleine Schüssel mit saurer Soße und genoss die Leckerei.
Nun erlebt haben wir gewiss nicht wenig, das will ich euch sagen. Er senkte die Stimme soweit das niemand an den Lagerstätten zu ihren Flanken mithören konnte.
Wir hatten die Ehre mit unserem Fürsten tief ins Feindesland vorzustoßen und dort die Herzen der Blinden und Ahnungslosen gegeneinander aufzustacheln. Eine köstliche Posse, für wahr. Nicht nur stahlen wir uns in die Mitte eines Heeres das sich von einer heiligen Aufgabe erfüllt wähnte, nein mehr noch, ich selbst befehligte die Kanonen die das Tor einer Stadt in Stücke schoss, wo Imperiale glaubten sie würden gegen ihresgleichen fechten. Dann jedoch... Er verschluckte sich beinah und musste ein Lachen niederkämpfen wie ein Mann der einen Witz verkündet und den die Pointe selbst noch die Tränen der Heiterkeit in die Augen treibt. Stießen wir auf Kultisten die wie die aufgescheuchten Kakerlaken herum huschten und auf uns los gingen. Vergegenwärtigt euch das mein lieber Ad`razbe. Da flehen diese Narren zum Warp um dann von unserem Herren in Gestalt eines Dieners des Leichenkaisers erschlagen zu werden. Ich habe mich königlich amüsiert kann ich euch sagen.
Gleichviel, er wurde ernster und drosselte die Lautstärke seiner Stimme noch etwas Es gibt nicht nur derartige Anekdoten zu berichten. Unser geliebte Herrin, eine längere Pause.
Die Verbindung zu den Göttern, ist in einen anderen Bewusstseinszustand übergegangen. Sie hat eine lange und gefahrvolle Reise angetreten. Das was die sehenden Mönche von Taburans Welt als Satori nennen. Ein Weg durch die Hölle, an dessen Ende Allmacht liegen mag.
Wie ihr euch denken könnt ist unser Fürst zerrissen von Schmerz. Ein Teil des Drachen ist nicht vollständig und das stört das Gleichgewicht, das Gefüge.
Eine sehr heikle und mit Diskretion zu betrachtende Angelegenheit.
Dann mischte sich wieder Überschwang in seine Worte.
Davon ab war es ein formidables Abenteuer dem wir neue Gefährten und nicht zuletzt so vortreffliche Burschen wie Deralean und unseren schuppigen Nichtmenschenfreund hier zu verdanken haben. Es ging ja bereits auf dem Hinflug los. Die Pilotin, so ein loses, junges Ding, sehr unzuverlässig, flog nicht an die befohlene Stelle, was geschah also? Was nun folgte war eine geschwätzige Wiedergabe der Ereignisse ihrer Reise. Die Schießerei auf dem Flugfeld in Gohmor, wobei ihre Gruppe getrennt wurden war und sich der Hexer gemeinsam mit der Seherin hatte durchschlagen müssen. Ihre Bestechung von Beamten und die Beschwörung eines niederen Dämon, der sie wieder mit dem Rest der Gruppe vereinte. Gerade wollte er vom Kampf in den Reihen der Kreuzzügler erzählen als Circe auf der Bildfläche erschien.
„Einen guten Abend die Herren..“
Ah setzt dich neben mich mein liebes Kind. Dies dort ist der vornehme und edle Ad`razbe, kultiviert im Kampf wie auch auf dem Schlachtfeld der Umgangsformen, was eine löbliche Eigenschaft ist, das sei dir versichert.
Diese Blume an meiner Seite ist die liebreizende Circe. Stellte er das Mädchen vor. Sie ist nicht nur eine Augenweide, sondern auch ungemein tapfer. Welche sterbliche Frau sonst könnte wohl von sich behaupten mit unserem Fürsten zusammen gegen einen rasenden Ogryn gestritten zu haben? Nicht zuletzt wurde sie dafür belohnt und was für eine Belohnung das war. Sie nahm nicht den Kelch, sondern trank das Blut des Fürsten direkt als es aus dessen Ader ran. Eine Ehre sondergleichen und gewiss werden dich viele Rasankuri darum beneiden und herausfordern um sich damit rühmen zu können dein Fleisch gegessen zu haben. Ist das nicht herrlich? Jeden Tag kannst du somit deine Tapferkeit aufs Neue beweisen. Ja unser Herr ist wahrlich großzügig.
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