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Der äußere Ring
#61
Statt sich zum Bankett und zur Völlerei zu begeben hatte sich Kain von den Kriegern abgesetzt eines der von der Sonne beschienenen Häuser ausgesucht und sich hineinbegeben. Er hatte vor gehabt, wache zu halten, zu sehen, was noch kommen sollte und sich über das Gedanken zu machen, was sich ereignet hatte. Doch kaum hatte Kain das Sturmgewehr und die anderen sperrigen Gegenstände neben sich abgelegt und sich selbst im Schatten gegen die warme Wand gelehnt niedergelassen, da hatte ihn auch schon der Schlaf übermannt.

Heißer gerufene Befehle, Stimmengewirr und Lärm in der Ferne weckte Kain wieder auf. Er wusste nicht, wie spät es war oder welcher Tag gezählt wurde. Sein Zeitgefühl hatte er in der Wüste verloren und der kurze Aufenthalt in Rasankur hatte es ihm nicht zurück gegeben.
Mit einem schleimigen Husten reckte Kain die krachenden Glieder und erhob sich dann schwerfällig von seiner unbequemen Schlafposition. Noch immer müde und von der Sonne geblendet torkelte der Anhänger des Nurgle zum Fenster. In der Ferne waberten Schatten, die Kain erst auf den zweiten Blick als Menschen identifizieren konnte. Bis er dann die Tragweite seiner Entdeckung begriff, vergingen, in seiner morgendlichen Müdigkeit, weitere, wertvolle Minuten. Auf seinem Rückweg zu Waffen und Ausrüstung, fiel Kains Blick durch das Fenster auf der gegenüberliegenden des Hauses. Was er dort sah, brachte ihn noch mehr aus der Fassung. Scheinbar hatte man die Kampflinie über Nacht ein Stück zurückgenommen, so dass Kains Schlafplatz zwischen den Fronten lag.
Mit grimmiger, unter der Gasmaske versteckter Miene suchte sich Kain einen geeigneten Platz im Haus – würde er sich nach draußen wagen würden ihn die Einwohner Rasankurs abschlachten, denn wer sagte ihnen, dass er kein Spitzel war? Nach weiteren qualvollen Minuten in denen sich draußen nichts regte, fand Kain die Richtige Position. In Einer Ecke, geschützt vor Einblicken durch die Fenster und im Vertrauen auf die Stabilität der Wand dahinter, hinter dem Treppenaufgang zum zweiten Stockwerk legte er alle seine Waffen – welche sich auf Sturmgewehr, Pickel und Unterarmklinge beschränkten –, sowie seine Ersatzmagazine in Griffweite. Dann begab er sich zu der Wand, die jeder zuerst sah, der die Treppen erklimmen würde. Mit schnellen Handgriffen löste er die Verbände um die eiternden Wunden und zeichnete mit dem Eiter das Symbol des Nurgle an die Wand. Jeder sollte wissen, wessen Bote sie erledigt haben würde. Mit einem weiteren Handgriff drückte er den Eiter noch über den Magazinen und den Waffen aus, wie er es bei Pestor in der vergangenen Schlacht gesehen hatte.
Schließlich legte er sich auf die Lauer und harrte der Dinge die da kommen mochten.
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#62
Mit einem breiten Grinsen schritt der Berserker die vor Menschen und Mutanten überquillenden Straßen entlang. Er hatte kein Problem damit sich überall vorzudrängeln, die meisten hatten vermutlich von der Respektlosigkeit gehört die er sich vor Ihren Gott erlaubt hatte. Nicht das es ihn kümmerte, nicht das ihn hier noch irgend etwas zu kümmern brauchte, vermutlich würden sie sowieso sterben doch war es wirklich so schlimm? Vermutlich nicht... Balius glaubte daran auch nicht ernsthaft, hinter ihm trottete seine Dienerin mit den Ersatzmagazinen und dem Helm welchen er sich in den letzten Stunden zusammengezimmert hatte. Obwohl ihm etwas Zeit für das abfeilen der Kanten fehlte so war er doch zufrieden, der Helm sah wie ein schwarzer stachelbestetzter Totenschädel aus. Vermutlich das einzige Symbol was Balius gerecht werden konnte, kurz schüttelte der Jünger Khornes seinen Kopf um die negativen Gedanken zu vetreiben die ihn beherrschten. Einmal mehr strichen seine nackten Finger über seine Stirn und fühlten über zwei kleine Spitze Auswölbungen die durch seine Haut stachen, müsste man es grob ausdrücken dann könnte man sagen das sich auf seiner Stirn Ansätze von Hörner bildeten. Khorne war mit ihm und er würde sein Vertrauen nicht enttäuschen, erst würde Chalik fallen und dann Kogan...

Immer weiter drängelte er sich nach vorne bis nur noch Meroch und seine Getreuen den Weg zwischen dem Mutanten und seinem alten Freund trennten. Dem Heeresmeister und seinen Kriegern schien offenbar nicht viel daran zu liegen das Balius mit seinem ehemaligen Schlachtbruder ein paar Worte wechselte. Ungerührt blieb der Berserker vor Meroch stehen und verschränkte seine Arme vor der Brust, er hatte nicht einen Funken Angst vor dem Mutanten. Nicht einmal Unbehagen oder ein ähnliches Gefühl plagte den Mann noch.

"Meroch... Lass mich durch, ich habe noch ein paar Worte mit dem Mann da vorne zu klären. Keine Sorge ich werde nach der Schlacht versuchen ihn umzulegen und nicht vorher..."

Anscheinend reichte das dem Mann oder was auch immer Meroch einst gewesen war denn er nickte ihn durch. Seelenruhig ging er zu Kogan der gerade sein Haustier kraulte, immer noch fragte sich Balius wie dieses Schweinedings innerhalb von ein paar Jahren zu solchen Ausmaßen gekommen ist. Bei Kogan angekommen fing er ohne Aufforderung an zu reden.

"Ich habe ein paar Fragen an dich, Herrscher von Rasankur..." Dieses Mal schien seine Stimme nicht von Hass und Sarkasmus zerfressen zu sein. Er schien diesen Titel sogar mit ein wenig Respekt auszusprechen, unvorstellbar die Tatsache das er dem Mann noch vor Stunden die Kehle aufreißen wollte. Das einzige was ihn von einem Diener unterschied war die Tatsache das er den Fürsten dutzte und keine Ehrerbietung zeigte.

"Gibt es irgendwelche lohnenden Ziele innerhalb der feindlichen Armee vom Pöbel abgesehen und welche Krieger werden in der ersten Reihe kämpfen? Nach der Schlacht kann man sich immer noch umbringen wenn man überlebt... Was bei mir wohl nicht der Fall sein wird."
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#63
Mir liegt durchaus nichts an deinem Tot, weder nützt, noch schadet er mir in irgendeiner Weise. Kogans Blick ging wieder über die Mauer, wo sich inzwischen erste erkennbare Formationen in dem Feindherr erkennen ließen. Scheinbar sammelten sie sich zum ersten Ansturm.
Auch gibt es Wichtigeres als dich zu töten. Doch du musst eins verstehen. Er sprach ruhig als er nun den Kopf seinem langjährigen Begleiter zudrehte.
Ich versuche hier etwas großes zu schaffen, etwas das weit über deine üblichen Scharmützel hinausgeht. Ich will eine Welt und vielleicht einen ganzen Sektor in der Esse des Krieges schmelzen. Er sah ihn unverwandt an.
Ein solches Werk kann nicht von einem betrunkenen Ganger aus Gohmor vollbracht werden, es bedarf eines Gottes. Mag es Wahrheit sein oder nicht, für diese Krieger, er nickte auf die Reihen der Verteidiger, bin ich ein Gott. Glaubst du sie würden Kogan von der Zuflucht folgen? Kogan der im Abfall ihrer Feinde geboren wurde? Noch immer lies seine Stimme nicht die geringste Regung erkennen.
[B]Sie folgen Kogan, dem Sohn von Meer und Nacht, der die Stätten der Vergangenheit dem Sand entriss. Sieh sie dir an. Für diesen Glauben werden sie kämpfen und sterben wenn es sein muss. Wer bist du das du es ihnen aus deinem kleinlichen Zorn heraus verwehren willst? Was erhoffst du dir? Das es wie früher wird, als Rausch und Kampf alles Denken benebelte? So kurzsichtig kannst nicht einmal du sein. Das Rad hat sich weitergedreht und der, der ich einst war bin ich nicht mehr. Ich kann dir nicht länger ein Freund sein und ich will es auch nicht. Ein Gott hat keine “Kameraden” aus alten Zeiten die ihm gleichgestellt sind. Er herrscht und alles andere beugt sich oder vergeht. Außerdem scheinst du zu glauben alles basiere auf einer plötzlichen Schauspielkunst. Es entspricht mehr der Wahrheit als du zu sehen bereit bist. Du hast die Wunder des Chaos geschaut und bist doch so verbohrt wie jeder Imperiale. Sonst würdest du erkennen zu was ich zu werden im Begriff bin.
Hier also mein Angebot, so Rasankur das Kommende überleben wird. Kämpfe hier und stirb. Ich werde dafür sorgen das dein Grabmal ein Tempel sein wird, in dem man deiner als größten aller Krieger gedenkt. Oder lebe und unterwirf dich mir! Krieg und königliche Pracht werden dein sein, für nichts mehr als Treue und Ehrbezeugung. Ich würde dir ebenso gestatten mein Reich zu verlassen, freies Geleit, du hast meint Wort. So du das Knie nicht beugen kannst geh und kehre niemals zurück.
Als letzte Möglichkeit… kämpfen wir. Doch ich werde dich töten.
Das ist was ich dir bieten kann. Ich will dir nicht drohen. Nicht mit den hunderten Gewehren die dich niederknallen würden ohne das dir deine wilde Kraft etwas nützen könnte. Ich mache dir diese Angebote um der alten Zeiten Willen. Ein letztes Zugeständnis an das was wir erlebt haben. Wähle also weise.
Name: Kogan, Fürst des Chaos
Rasse: Mensch (mehr oder weniger)
Alter: um die 40 Standardjahre (hat aber Zeit im Warp verbracht, was diese Zeitrechnung etwas obsolet macht) 
Größe: 2,20m
Zugehörigkeiten: Chaos
Aussehen: muskelbepackter Hüne, langes schwarzes Haar, Schläfen ausrasiert. Ritualnarben im Gesicht sowie eine Tätowierung in der dunklen Sprache (sinngemäß: “It's better to burn out than to fade away!“ ), Drachensymbol in die Brust gebrannt
Kleidung: Schwere Plattenrüstung (Drachenrüstung) ansonsten prunkvolle Gewänder.
Ausrüstung: Stachelaxt, zwei überdimensionale Steinschlosspistolen
Segnungen: Dämonenstärke, unnatürliche Zähigkeit, Regeneration bei Nähe zu Rasankur
Begleiter: Grunz
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#64
Während des gesamten Gespräches zeigte sein Gesicht keine Einzige Regung, weder Zorn noch Unmut. Es schien als wenn er seinem ehemaligen Schlachtbruder nicht ein bisschen zugehört hatte. Tatsächlich jedoch arbeitete sein Verstand auf Hochtouren, das Angebot was der Fürst ihm machte war nicht das schlechteste und Balius würde einen Teufel tun um es abzulehnen und dennoch, er konnte nicht vor Kogan knien. Vor Jahren hatte er Hölle und Dämonen geschworen niemals vor jemanden zu knieen und das würde er auch einhalten... Nur all diese Macht wäre mehr als er sich je zu träumen erwagen könnte...

"Es freut mich das du endlich einmal mit mir gesprochen hast, unabhängig von deinem Volk oder Rang... Ich werde dich nach wie vor nicht als Gott aktzeptieren und auch nicht vor knien. Ich möchte dir eine einfache Frage stellen, würdest du wenn du an meiner Stelle stehen würdest etwa in die Knie gehen?

Einen Moment ließ er die Worte so im Raume stehen, es schien offensichtlich das er seine Meinung nicht ein bisschen geändert hatte. Kurz wandte er seinen Kopf zur Seite um seine Dienerin zu erkennen, eigentlich wollte er nur über seine nächsten Worte nachdenken. Sie würden entscheiden über: Exil, Tod oder ein Leben als König...

"Allerdings... Wäre ich bereit dir als General zu dienen und dich als obersten Kommandanten zu aktzeptieren. Du bist ein mehr als fähiger Taktiker und ein guter Kämpfer doch du bist auch der Herrscher von Rasankur. Du benötigst loyale Generäle die deine Armeen von vorderster Front aus führen. Ich denke eine solche Aufgabe wäre das richtige für mich. Wenn du meinen Stolz welcher auch in dir herrscht, aktzeptieren kannst dann werde ich mich dir als Champion unterwerfen...
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#65
Er versuchte noch immer sich mit ihm gleich zu setzten, er verstand es einfach nicht.
Ich an deiner Stelle würde wissen wo mein Platz ist und so ich ihn nicht akzeptieren kann würde ich das Weite suchen. Du aber willst die Belohnung ohne den Tribut zu bezahlen. Unterwerfung erfordert Gesten die diese auch erkennen lassen. Was glaubst du was ein Götterdienst bedeutet wenn der oberste General diesem nicht anhängt. Müsste sich dann nicht auch der Niederste fragen was seine Überzeugung wert ist? So einfach kannst du es dir nicht machen.
Es gibt keinen Kompromiss, keine Verhandlungen. Ich weiß nicht wem du eine Treue geschworen hast die dich so sehr bindet. Warpwesen können es nicht gewesen sein, den welcher Narr verpflichtet sich Wesen die aus Lüge und Verrat geboren sind? Aber welcher Mensch verlangt dir solchen Frondienst ab und steht dabei über meiner Gewalt?
Nun wie es auch sei, es bleibt wie ich sagte. Kniefall oder Exil.
Name: Kogan, Fürst des Chaos
Rasse: Mensch (mehr oder weniger)
Alter: um die 40 Standardjahre (hat aber Zeit im Warp verbracht, was diese Zeitrechnung etwas obsolet macht) 
Größe: 2,20m
Zugehörigkeiten: Chaos
Aussehen: muskelbepackter Hüne, langes schwarzes Haar, Schläfen ausrasiert. Ritualnarben im Gesicht sowie eine Tätowierung in der dunklen Sprache (sinngemäß: “It's better to burn out than to fade away!“ ), Drachensymbol in die Brust gebrannt
Kleidung: Schwere Plattenrüstung (Drachenrüstung) ansonsten prunkvolle Gewänder.
Ausrüstung: Stachelaxt, zwei überdimensionale Steinschlosspistolen
Segnungen: Dämonenstärke, unnatürliche Zähigkeit, Regeneration bei Nähe zu Rasankur
Begleiter: Grunz
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#66
(Dies ereignete sich noch während der Dunkelheit, vor dem Angriff, als die Feierlichkeiten um die Zeremonie noch nicht einmal ihren Höhepunkt erreicht hatten)

Erfüllt vom Bestreben den Wünsch der wunderbaren Schönheit sofort und zur vollsten Zufriedenheit auszuführen, galoppierte das gebrechliche Wesen auf allen Vieren durch einen der zahlreichen Nebengänge, die in ihrer Konstellation annähernd den gesamten Palast durchzogen wie die Arterien und Venen eines Geschöpfes, nur dass dieses hierdurch erst Leben konnte. Früher spielte sich auch hier das Leben ab, als Mägde, Knechte oder gar Höhergestellte sich somit ungesehen durch den Körper dieser archetektonischen Schönheit bewegten. Liebesspielchen, Intrigen, Zeitmangel, Flucht, Bedienung, Aufträge,... ihre Absichten waren unterschiedlich und doch verband sie alle dieses Konstrukt. Dank ihrer geringen Zahl der eingeweihten Personen ergab sich nur äußerst selten der Zufall einer Begegnung, doch umso überraschender und desto unangenehmer gestalteten sich diese. Vergessenes Wissen heute, die letzten die es vermutlich kannten dienten dem Fürsten als willkommenes Opfer und somit trumpfte die ausgemagerte Kreatur nun mit einem entscheidenen Vorteil auf. Abscheulich wusste um die Zeremonie, die der Fürst heute abhalten wollte. So weit es ging sollte jeder Krieger mit seiner Anwesenheit dienen - der ideale Zeitpunkt. Es würden sicherlich nur diejenigen der Feierlichkeiten fern bleiben, die driftige Gründe hatten. Abscheulich ging von Wachen und vereinzelten Patroullien aus, mehr würde er nicht erwarten. Im Schutz der Dunkelheit und den von der Schönheit hochgelobten Fähigkeiten wäre es ein leichtes Spiel für ihn im Verborgenem zu agieren. Immerhin verbrachte er eine derart lange Zeit im Geheimen und in den Schatten dieser Umgebung, dass er damit jegliche Seelen überlebte, eine Erfahrung die vieles aufwog. Doch Überheblichkeit war ein Gift, Dummheit der Narr vor einem König der dessen Namen verspottete, Eigenschaften die in der Natur Abscheulichs keine Wurzeln schlagen konnten, sein Verstand zu kindlich rein. Er würde noch etwas warten, denn auch wenn demnächst viele in den Saal strömen würden, so wäre eine kleine Wartezeit angebracht. Enge marode Stufen führten mehrere Stockwerke hinauf, Abscheulich überwand diese erst garnicht, sondern kletterte flink an der Wand an diesen vorbei. Der Gang wurde wieder eben und in dessen Verlauf zeigte sich eine kleine Nische im Gestein, einer der Zu- und Ausgänge des Labyrinths. Die Kreatur steuerte direkt darauf zu und bewegte die verschließende Steinplatte mit einem unterstützenden Mechanismus etwas zur Seite. Der festliche Saal mit der reich gedeckten Tafel wurde in ein dämmriges Licht unzähliger Kerzen getaucht, der Fürst bereits abwartend am Kopf, während sich große Gruppen durch das breite Tor am anderen Ende bewegten. Der Saal war inzwischen gut gefüllt, die Schönheit an des Fürsten Seite. Die trüben Augen von Abscheulich lagen abwechseln auf ihr und dem Fürsten, schweiften zwischen diesen beiden Personen immer wieder hin und her. Beide scheuten keine Nähe zueinander, nicht hier, und doch trug ihm jeder von ihnen eine Aufgabe auf. Zum einen war da dieses Szepter und zum anderen jenes, was ihm nun aufgetragen wurde. Zugegeben, es war sonderbar. Welchen Zweck sollte dies haben? Warum noch heute Nacht? Hatte es etwas mit den Wüstenbewohnern zu tun, die hier in das Gebiet eingedrungen waren? Fragen die ihn nicht interessierten, nicht nachdem er ihr begegnet war. Jeder Außenstehende hätte den Bann schon längst erkannt, der Abscheulich so verzauberte und ihn dazu brachte blind dem Gesagten zu folgen. Doch all die Jahre erfüllten ihn mit einer Leere, einer derartigen Vereinsamung wäre jedes andere Lebewesen zum Opfer gefallen, verkümmert im Dunklen.
Die Kreatur wandte sich ab, verschloss die geheime Türe wieder sachte krabbelte wenige Schritte den Gang entlang. "Genuuug gewartet, gehen, gehen! ... Ja, wir gehen, zeigen Herrin wie gut wir können schleichen. Hihihi, seien wie Schatten in Nacht, leise und schnell ... Ja...", doch plötzlich verharrte er, blickte sich erschrocken um, ganz so als würde er sich beobachtet fühlen, "Aber wie machen das was Herrin wollen? Herrin gesagt wir dürfen nicht zerstören ... Pah, sein nicht dumm und denken nach was wissen über diese! ... Ja, haben Recht, müssen denken nach...". In aller Ruhe setzte er sich auf den Boden, von der vorherigen Eile war nun nichts mehr zu sehen. Zugegeben, die Aufgabe war wirklich keine leichte Angelegenheit, ausgenommen man kannte sich mit den Zielobjekten aus. Waffen... was kannte Abscheulich über jene Konstrukte? Man könnte zuerst vermuten er würde sich eher selbst damit schaden als einem potentiellem Feind, doch wer wusste warum und für was diese Kreatur ursprünglich geschaffen werden sollte, würde diese voreilige Auffassung revidieren. Noch dazu hatte Abscheulich das Glück das Wissen über ein wichtiges Indiez hierfür zu besitzen. So gewaltig und durchschlagskräftig ein Geschütz auch sein mochte, so wird seine Funktion stets durch das Zusammenspiel vieler einzelner und teils kleiner Komponenten realisiert. Sabotage wäre also ganz einfach, indem man eines dieser Puzzleteilchen entfernte, dessen Ersatzbeschaffung sich als schwierig erweisen würde. Die Formulierung war klar gewesen, auch nach der Manipulation musste die Einsatzfähigkeit jederzeit wiederhergestellt werden können.
"Hihihi jaaaa! ... Was haben vor? ... Wir kennen einen Weg, klauen Teil und verstecken, hihihi ... Ha, sagen welche Teil, was haben wir vor? ... Werden sehen... Werden sehen..." Ruckartig sprang er wieder auf und folgte weiter dem Gang. An dessen Ende würde es zahlreiche Treppen hinab gehen und dann würde er direkt in der umliegenden Stadt münden, an einem verlassenem Ort, wo niemand den Ausgang für einen Fluchttunnel vermutete. Natürlich kannte Abscheulich diesen und den Öffnungsmechanismus, so sah er sich nach kurzer Zeit unter freiem Himmel wieder. Der Glanz der Sterne wurde zum größten Teil von Wolken oder Sandschwaden bedeckt, die der nachgelassene Sturm immernoch durch die Luft wirbelte. Das erste Geschütz war nicht weit entfernt, erst recht nicht wenn man den direkten Weg über die Dächer angrenzender Gebäude nahm. Bei so großer Fläche und reichlich Platz konnte Abscheulich seine ganze Flinkheit ins Spiel bringen, kletterte Wände empor, klebte förmlich an ihnen nur um im entscheidenden Moment mit einem weiten Satz auf das nächste Gebäude zu gelangen, wo er die Energien des kurzen Fluges gekonnt mit seinen dünnen Extremitäten abfederte. Er hatte die Mauer fast erreicht, konnte das Geschütz bereits deutlich sehen, doch auch zwei Gestalten, die sich von der rechten seite näherten. Eine Patroullie, sicherlich nichts Ernstes. die Kreatur legte sich flach auf den Boden des angrenzenden Daches und pirschte sich langsam weiter vor, noch waren sie weit genug entfernt von ihm und er wollte schließlich seinen Auftrag so schnell wie möglich erfüllen und die Herrin vollstens zufriedenstellen. An der Kante schließlich hielt er inne, beobachtete die näherkommenden Personen. Diese blieben kurz beim Geschütz stehen und zündeten sich irgendwelche Glimmstängel an, dabei ihre Umgebung absuchend, dann schauten sie zu ihm. Konnte da sein? Wurde er heute schon zum dritten Mal entdeckt? Glück gehabt - ihre Köpfe drehten sich weiter, begutachteten die Umgebung vor der Stadt noch etwas, ehe sie ihren Gang fortsetzten. Erst als sie außer Sicht waren näherte sich Abscheulich dem Ziel. Nun galt es sich zu erinnern, einst hatte Abscheulich zugesehen wie der Verschluss dieser Waffe freigelegt wurde, weil eine Komponente defekt war - der Schlagbolzen. Ohne diesen wäre die Waffe unbrauchbar, aber nicht zerstört und dennoch würde niemand dieses Bauteil besorgen können, zu genau verarbeitet und gehärtet war es, als dass sich schnell Ersatz beschaffen lassen würde. Abscheulich hob das Tuch an, was gegen den Staub und Sand schützen sollte und begutachtete den Verschluss. Trotz den entstehenden Kräften war dieser so konstruiert, dass er sich im Regelfall ohne Werkzeug freilegen lässt, was in dieser Situation ein Vorteil darstellte. Ruhig machte er sich an die Arbeit, ganz so wie er es gesehen hatte versuchte er Schritt für Schritt auszuführen. Immer wieder klemmten Teile, damals sah das alles viel leichter aus, aber schließlich war er da weiter weg vom Geschehen. Dennoch gelang es ihm schließlich und er hielt den Schlagbolzen in der Hand, wahrlich klein verglichen mit der ganzen Waffe, doch umso besser für den Transport, denn er würde ihn mitnehmen und den Verschluss wieder zusammenbauen. Die Schützen würden das fehlende Teil erst dann bemerken, wenn es beim Schuss keinen Knall geben, sondern garnichts geschehen würde. Genau so würde er es nun bei den restlich anstehenden Geschützen ebenfalls machen...
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#67
Auf der Mauer, auf der Lauer liegt´n kleiner ... Nurgling.
Auf der Mauer, auf der Lauer liegt´n kleiner Nurgling.
Sieh dir ma den Nurgling an, wie der Nurgling ... nörgeln kann.
Auf der Mauer auf der Lauer liegt´n kleiner Nurgling.


Die letzten Worte waren kaum noch zu hören denn sie wurden mehr gesummt als gesungen, dann fing er an in dieser Melodie weiter zu pfeifen wärend er seine Munition salbte.
Pestor hatte sich unter das Schützenvolk, auf der Stadtmauer, gemischt, auch wenn das Blut Kogans noch in seinen Adern tobte, und sich ihm immerwieder Bilder in den Kopf schoben wie er sich zwischen den Zinnen hervor hob, runter ins Getümmel sprang um die Horden Aug in Aug zu zerreissen, so war es do mehr seine Fasson mit dem Gewehr die Geschenke des Nurgle zu verteilen.
Mit dem Summen und dem Vorbereiten der Munition und Waffen versuchte er sich unterkontrolle zu halten, denn er konnte es kaum noch erwarten das Sturmgewehr anzulegen, den Rückstoß in der Schulter zu spühren und das Blut spritzen zu sehen.
Das Bajonett war bereits unter dem Lauf montiert und mit Blut und anderen Sekreten aus dem Tempel von Pest und Pocke gesegnet, und ihm war also ob die Patronen lebendig wären und danach schrien ihre Aufgabe, ihre Mission zu erfüllen. Nun konnte es nicht mehr lang dauern und eine Schlacht würde losbrechen. Es war das Erstemal dass er an etwas von diesem Ausmaß teilnahm, denn bis jetzt waren es immer nur kleinere Scharmützel und auch meist nur um seine eigene Haut zu retten.
JARH! Fertig
Entrann seinem schon fast psychotischem Grinsen, die Zähne gebleckt und die Augen starr auf den Fein gerichtet.
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#68
"Kniefall oder Exil... Hm...
Wiederholte er die Worte noch einmal, irgendwo hatte Kogan Recht mit dem was er sagte. Er hatte sein Leben dem Blutgott gewidmet doch dieser würde ihn früher oder später umbringen oder in eine Chaosbrut verwandeln, welches Schicksal für ihn schlimmer war sei einmal so dahingestellt... Andererseits wenn er nur nach Macht und dem Tod anderer strebte, was hinderte ihn daran einfach niederzuknien und Treue einem alten Freund zu schwören?
Er trat einen Schritt zurück und zog sein Gewehr, mit der Waffe in seinen Händen fühlte er sich wesentlich wohler als vorher. Dieses Werkzeug des Todes hatte gemeinsam mit ihm schon mehr Seelen in die Hölle geschickt als den meisten lieb war, von hinten schien Meroch und seine Männer sich kampfbereit zu machen. Balius hingegen sank auf sein rechtes Knie wie ein Ritter welcher den Eid leistete.
"Ich schwöre Rasankurs Herrscher uneingeschränkte Loyalität, seine Feinde seien auch meine Feinde und sie wird nichts als der Tod erwarten..."
Danach erhob er sich wieder und entsicherte sein Gewehr.
"Ich hoffe nun das du zufrieden bist... Ein Schwur ist ein Schwur und ich bin kein Mann der sein Wort bricht! Nun möchte ich meine Frage noch einmal wiederholen. Welche lohnenden Ziele gibt es innerhalb der Armee?"
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#69
Balius sank auf ein Knie und es war eine machtvolle Geste. Der letzte Krieger, der Kogan hätte fordern können, beugte sein Haupt in Ergebenheit. Die anderen Männer sahen es wohl.
Ich bin zufrieden und du kannst es auch sein, denn du hast die richtige Wahl getroffen. Wieder ging sein Blick über die Barrikade, während sich Balius hinter ihm erhob. Eine große Abteilung hatte sich aus der Formation gelöst und hielt auf die Belagerten zu. Soeben erreichten sie die ersten Ausläufer der Ruinenkorona. In den Stellungen machten sich die Geschützmannschaften bereit.
Nicht feuern! Der Befehl wurde von Melderufern weitergegeben und wanderte durch den gesamten Ring.
Das ist nur eine Bande die unserer Stärken ausloten soll! Geben wir ihnen nicht die Befriedigung ihr Spielchen mitzuspielen. Nun konnte man Einzelheiten der Angreifer erkennen. Tatsächlich waren es keine sonderlich beeindruckenden Krieger. Masse zeichnete sie aus, sonst nicht viel. Kaum etwas an Schusswaffen das eine Flinte überstieg. Hier und da ein Lasergewehr und ein paar Bögen. Die Hauptlast trugen Schild und Speer, Unterführer an den markanten Krummschwertern auszumachen. Der Treiber dieser Meute jedoch war eine Ausnahme. Ein Riese von einem Mann. Er überragte seine Untergeben fast um die Höhe eines halben Mannes. Es schien weniger das die Krieger angriffen als das sie vor seinem Zorn flohen.
Dieser dort! sagte Kogan zu Balius und deutete in die Richtung des Kolosses. Bring mir seinen Schädel und besiegle deinen Schwur!
Die Heerschar hatte die Hälfte des Weges hinter sich gebracht und verfiel in einen leichten Trab. Auf der anderen Seite spannten sich die Kämpfer Rasankurs. Ihrerseits reckten sich Spieße abweisend gegen die Anstürmenden, Gewehre fanden ihren Platz an der Schulter. Zwei Straßenzüge breit strömten sie nun heran. In ein Nadelöhr gepresst das kaum einen Schuss fehl gehen lassen konnte. Eine unheimliche Stille lag über allem. Die Trommeln waren verstummt und selbst der Morgenwind hatte sie gelegt, wie das erwatungsvolle Stocken des Atems vor einem Sprung. Kein Kriegsschrei drang an ihr Ohr, nur das Laufen vieler Füße und das Klirren von Waffen. Kogan packte einen Speer, der mit einigen andern in einem leeren Fass gestanden hatte. Ein langer Satz brachte ihn erneut auf die Brustwehr.
Sie waren jetzt nah, doch noch immer war kein Schuss gefallen.
Dämonische Kraft spannte den Arm des Fürsten als er ausholte.
Einer Stahlfeder gleich schnellte die gepanzerte Beuge vor, schickte das schlanke Geschoss auf die Reise, dem Feind entgegen. Die geflügelte Spitze sang als sie die Luft durchschnitt und die Entfernung zwischen erhofftem Tot und blutiger Tat dahinschmelzen ließ. Schließlich schmetterte sie in die erste Reihe, durchdrang einen Schild, eine lederne Rüstung und eine junge Brust. Der Krieger wurde von den Beinen gehoben, gleich vom Donnerkeil vergessener Götterväter gerichtet. Er prallte gegen den Mann hinter sich, riss ihn zu Boden und kurz geriet der Vormarsch ins Stocken.

ERSTES BLUT!

Rief Kogan seinen Kämpfern zu und nun löste sich die Spannung des Wartens in einer Woge der Bewegung.
Männer erhoben sich aus ihrer kauernden Haltung und jagten sengendes Licht in die Angreifer. Von der Mauerkrone hämmerte ein MG los und ließ den Tot geschäftig die Sense schwingen. Gehärtetes Leder und Holz, mochte es auch aus noch so knorrigen Stämmen geschnitten sein, hielt dem Beschuss nicht stand. Auch die Attackierenden schrieen nun und feuerten ab was sie hatten.
Plumpe Schwarzpulverwaffen krachten laut und wer ein Lasergewehr führte verlachte diese Büchsen nicht mehr als ihre ungelenken Ladungen Faust große Stücken aus Barrikade und Mensch rissen. Auch der Fürst suchte die Deckung wieder auf, als Kugeln an seiner Panzerung abglitten und pfeifend davon wirbelten. Noch ehe sich der Staub um seine aufkommenden Füße gelegt hatte war die Maschinenpistole in seiner Hand und spuckte sich in die Feinde leer. Dennoch schwärmten die Sklaven Al Chaliks über ihre Gefallenden. Vorwärts, immer vorwärts.
Name: Kogan, Fürst des Chaos
Rasse: Mensch (mehr oder weniger)
Alter: um die 40 Standardjahre (hat aber Zeit im Warp verbracht, was diese Zeitrechnung etwas obsolet macht) 
Größe: 2,20m
Zugehörigkeiten: Chaos
Aussehen: muskelbepackter Hüne, langes schwarzes Haar, Schläfen ausrasiert. Ritualnarben im Gesicht sowie eine Tätowierung in der dunklen Sprache (sinngemäß: “It's better to burn out than to fade away!“ ), Drachensymbol in die Brust gebrannt
Kleidung: Schwere Plattenrüstung (Drachenrüstung) ansonsten prunkvolle Gewänder.
Ausrüstung: Stachelaxt, zwei überdimensionale Steinschlosspistolen
Segnungen: Dämonenstärke, unnatürliche Zähigkeit, Regeneration bei Nähe zu Rasankur
Begleiter: Grunz
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#70
[CENTER]Zur selben Zeit innerhalb der zweifelhaften Sicherheit der Stadtmauern...[/CENTER]



Imhal, genannt der Krüppel, da seine linke Körperhälfte schlaff wie eine feuchte Bogensehne war. Warum auch immer man diesen an sich nutzlosen Lümmel beständig mitschleppte entzog sich ohnehin dem Verständnis seiner kriegerischen Brüder. Selbst der andere, der normalerweise Schwertarm getauft wurde, war durch kuppelartige Wucherungen entlang der Gelenkskapseln gewissermaßen degeneriert und zu schwach jegliche schmerzhafte Waffe zu führen. Dies bedeutete für gewöhnlich einen raschen, überhasteten Tod durch die Stammesältesten, doch in diesem besonderen Falle waren es schicksalhafte Omen gewesen, welche sie davon abhielten den invalidisierden Knaben einfach auszusetzen. Ein aschgrauer Carnak war einem der erhabenen Alten in traumwandlerischer Zwischenwelt erschienen, ein archaisches Zeichen des Todes, wenngleich sie nicht wirklich zu deuten vermochten was dies bedeuten konnte, gewährten sie Imhal das Leben. So wuchs der untätige nichtsnutzige Knabe beim Weibervolk auf, wurde zusehends verzärtelt, verhätschelt und von allen anderen, mannhaften Burschen, gehänselt und geneckt, ganz wie man es eben überall und aller Zeiten tat. Wie es in seiner Natur lag, vermochte sich Imhal weder zu verteidigen, noch zeigte er jegliche Neigung zu einer derartigen Tat, stattdessen verkroch er sich in den Faltensaum des mütterlichen Burnus, erhoffte sich somit in Ruhe gelassen zu werden, während die aufgebracht kreischenden Weiber die Tunichtgute vertrieben. So war es immer schon gewesen, würde es auch immer bleiben, Imhal der Schwächliche, Imhal der Narr, Imhal der Krüppel. Zu nichts zu gebrauchen, und das schon seit gut vierzehn Jahren.

Inzwischen war er gesellschaftlich wenigstens bis zu einem gewissen Grade anerkannt, degradiert zum Fleischergehilfen, dieses Los war den wenigsten vergönnt gewesen, den viele andere Invaliden wurden eher Werkstoff des selbigen Meisters. Nicht jedoch er, man mochte ihn, immerhin war er fleißig, ja, wischte immer zu den schmutzig gewordenen Vorhof des ausladenden Blutzeltes. Manchmal erhielt er dafür sogar einige kupferne Münzenstücke. Die anderen Gehilfen waren ebensolche Versager wie er selbst, mutierte Groteske, welche keiner rationellen oder wirklich nützlichen Arbeit nachgehen konnten, aber aus welchen Gründen auch immer dennoch nicht “unfunktioniert” wurden. Vermutlich unterlagen sie ebensolchen Omen, welche trotz des neuen Gottesherrschers nicht gänzlich auskuriert worden waren. Noch immer förderte man den blasphemischen Aberglauben, verherrlichte in der nächtlichen Abgeschiedenheit der beduinischen Yurte einzelne Stammesgötzen und brachte ihnen auch Speisereste oder kleinere Wertgegenstände als Opfergaben dar.

Soeben war er wieder einmal, wie viele andere Tage zuvor auch, mit dem anfallenden Entleeren der wenigen Schlächtereiabfälle beschäftigt, eine für die meisten Menschen ekelerregende Brühe aus unterschiedlichsten, ungenießbaren Körperteilen, aber auch größeren Knorpeln und Wirbelfragmenten. Weniges wurde nicht durch die kannibalische Natur der Rasankuri verwertet, doch sofern minderes Menschengut, wie etwa jene mutierten Fremdweltler geschlachtet wurden, mussten angewachsene Giftdrüsen oder besonders gefährdende Knochenstücke herausgelöst werden, welche anschließend in die nahen Kanalisationen gegossen wurden. Einen von Fliegenschwärmen dick verunreinigten Blecheimer voll derartiger Abfälle schleifte das geplagte Geschöpf eben an den Sandstein gemauerten Brunnensims, einer unvergitterten Einlassöffnung für das stets pestilente Unterreich menschlichen Auswurfes, ungezählter Schleimabsonderlichkeiten und anderem aasfressenden Getier, welches im verstreichen der letzten Äonen dort noch fürstlich hausen konnte, in Relation zu den umliegenden Brachländern. Tatsächlich jedoch, sollte Imhal sein anvertrautes Werk nicht mehr vollenden können.

Gerade als er das zerbeulte Blechbehältnis auf der brüchigen Außenkante abstellte, schweifte sein lediglich halbgeöffnetes linkes Auge, das andere war ohnedies vom grauen Star zerfressen und getrübt, vollzog sich ein dahin schleichender Wandel des ansonsten reglosen Mauerwerks der verfallenden Innenstadt. Es war als würden sich vereinzelte Schemen entlang der losen Steinanhäufungen stehen gelassener Reparaturarbeiten winden. Verwundert strich er sich mit der einen gesunden Hand über das ausgetrocknete Augenlid, grunzte einen unkoscheren Ton ignoranten Missbehagens und glotzte dann mit gänzlich geöffneten Pupillen. So es jedoch die nächtlichen Schreckensgötter wollten, vermochte seine irdische Stimme nicht mehr den warnenden Klagelaut auszustoßen, welcher ihm dieser Atemzüge durch Nervenstränge bis ins Hirn empor quoll. Empört gurgelnd nahm er weder begreifliche Notiz noch bekümmernden Schmerz wahr, als sich ein metallisches Drähtchen, kaum dicker den die Breite eines Fingernagels, durch seinen pusteligen Hals fraß.

Der vermummte Wüstensohn, welcher ihn rechtshändig die Brust stützte, ließ das Schmiedegeflecht laut- und emotionslos in einem sauberen, mechanisch wirkenden Schnitt durch sämtliche lebenswichtigen Stränge und Kanäle gleiten, gerade wie es ein geschickter Fleischer mit seinem Schlachtvieh vollzog, ehe er den erschlaffenden, leblosen Leichnam des Krüppels vornüber in den Zugangsschacht stürzen ließ, um abschließend die mitgebrachten Abfälle darüber zu ergießen. Ohne ein verräterisches Ausatmen oder sonstiges signifikantes Geräusch, gab die verhüllte Gestalt über Jahre hinweg einstudierte und praktizierte Fingergesten weiter, woraufhin sich eine kleinere Anzahl derartiger Gestalten von den angrenzenden Gemäuern löste und die Straße hinab in Richtung des göttlichen Palastes strömte…
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