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Gibt’s nur Stress, die PVS. Gibt es richtig Gegenwehr, hol dir einfach Morry her!
Frag mochte den Kerl. Er hatte zwar das sprichwörtliche Söldnerschild umhängen, aber trotzdem mochte Frag ihn.
Verwundert über die plötzliche Kraft, die der Doktor an den Tag legte, betrat Frag den Panzer, ignorierte die kleine Laborratte genauso, wie diese ihn ignorierte, und setzte sich auf einen der vielen Sitze auf der Reihe, wo auch Morry saß. Er stellte seinen Rucksack auf den Platz neben sich (Platz hatten sie ja mehr als genug) und ließ den Blick kurz über den Servitor schweifen. Er war froh, dass sie diesen Blechschädel bei sich hatten, solche Teile können ohne Zweifel wunderbar zuschlagen und damit Türen aller Art aufmachen. Außerdem: wer sonst sollte diese Kisten tragen? Morry etwa? Oder gar Frag? Beide hatten wichtigeres zu tun (wie zum Beispiel die Waffen im Anschlag die Gegend sichern). Und diese Laborratte oder der Schinder? Frag bezweifelte, dass sie sich mit so etwas gerne abmühen würden.
Amüsiert beobachtete Frag, wie Morry den LHO-Rauch in Richtung der kleinen Laborratte bließ, welcher verzweifelt versuchte, den Lho-Rauch zu verscheuchen.
Ich glaube nicht das Frau Fuchs es sehr gerne sieht wenn sie hier drin...
Das tut sie allerdings nicht.
Spielverderber... Lass den Mann doch rauchen... dachte sich Frag, nachdem das schöne LHO-Stäbchen in den Vakuummüllschlucker gelandet war.
Das gilt auch für sie. Im Voraus sozusagen.
Ich hab doch noch nichts gemacht! Ach egal...
Frau Fuchs Vielleicht sollte man sie beizeiten in Frau Hyäne umbenennen verschwand wieder in das Fahrerabteil des Panzers. Als sich die Projektoren im Innenraum einschalteten und das Außenleben auf ihnen zu sehen war, war Frag sichtlich angenehm Überrascht.
Habt ihr immer so einen Luxus? fragte Frag in die versammelte Runde.
Die Luke schloss sich langsam und die Fahrt ging los.
Dann drehte sich Frag zu Morry um
Hey, Morry. Da wir Beide im selben Panzer sitzen und auch die nächste Zeit wohl gemeinsam verantwortlich sind, dass unserem Gönner bei seinem Ausflug nichts passiert... wie wäre es, wenn wir uns auf einen möglichst gleichen Informationsstand bringen? Im Klartext: Weißt du irgendwas über die Gegend da unten? Und von was für einem großen Ding habt ihr da vorhin noch gesprochen? Ich nehme mal an, dass dieses Ding der Grund ist, warum wir hier sitzen, richtig?
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Hm... vielleicht sollte ich es doch darauf anlegen und mit der Kleinen aneinanderrasseln. Ich steh auf ihre Glatze. Morry deutete in Richtung Fahrerkabine, während auf den Monitoren zu beobachten war wie der Panzer sich auf die Zufahrt zur Spiralauffahrt begab. Der Söldner klemmte sich nun einen Zahnstocher, als Ersatz für sein verlorenes LHO, zwischen die Zähne.
Und ich nehme an, da nimmst du richtig an. Der Doc, hüllt sich in Schweigen, vielleicht gehört das zum Berufsbild. Schinder hatte sich gesetzt und arbeitete irgendwelche Papiere durch. Wenn er das Gespräch der beiden Kämpfer mitverfolgte lies er es sich jedenfalls nicht anmerken. Konzentriert kratzte der altertümlichen Füllfederhalter über das Papier.
Dieses Labor war, wenn ich es richtig verstanden habe, eine getarnte Einrichtung um irgendwas in der Unterstadt zu beobachten... Solzialkram... die Wirkung der Sonneneinstrahlung auf das Paarungsverhalten von Pflastersteinen. Was weiß ich? Aber womit die Eierköpfe nicht gerechnet hatten war der Hungeraufstand. Mutanten, Arbeiter und alle möglichen anderen Unzufriedenen, die der Meinung waren es müsste mal darüber geredet werden ob man die Karten neu mischen könnte. Aber wer Freund Imperium kennt, er machte eine verneinende Geste mit dem Zeigefinger, der weiß das Freund Imperium da ziemlich ungehalten werden kann. Man schickt also ein paar besonders edle Recken, von den Arbites und den PVS-Bullen und entschließt sich zu einer kleinen Diskussion. Ganz gesittet natürlich, von weisem Vater Staat zu hungrigem, aber trotzdem unvernünftigem Sohnemann Bürger. Man lässt sie also zu Brei schlagen, die guten Folken. Nur wehren sie sich. So gut sie es eben können. Pistolen gegen Panzer, Morry schnalzte mit der Zunge, Heldenmut tut selten gut. Aber ein paar größere Knallfrösche haben sie dann doch. Ein oder zwei Panzerfäuste, glaub ich mal. Aber bei einer war der Schütze besoffen, möglicherweise auch angeschossen oder halb verhungert. Das Ding hämmert also daneben und wo rein? Na? Richtig! In das ach so gut getarnte Labor. Tja und dann? Wer weiß? Ein paar Überlebende konnten gerettet werden. Ist das soweit richtig Doc?
Schinder sah nicht einmal auf. In der Tat, sehr farbenfroh vorgetragen.
Tjaja... war schon immer Muttis Heller. Wie gesagt, sie haben ein paar rausgefischt. Aber der gute Doc interessiert sich nicht für Überlebende. Ihm geht es um Forschungsergebnisse. Um Ergebnisse die man nicht in Gegenwart von Regierungssoldaten mit sich rumschleppen kann. Das vermute ich zumindest. Mein Auftrag ist es ein Lebewesen zu fangen. Ein großes Lebewesen... also als letzte Konsequenz. Der Doc ist nicht gerade ein Freund präziser Angaben. Na, alle Klarheiten beseitigt?
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Rein gehen, Forschungsergebnisse holen, einen großen Mutie einsammeln und wieder raus?
fragte Frag. Es war eine rein rhetorische Frage, die Antwort war bereits allen hier bekannt.
Genauer betrachtet ist das wohl wirklich eine sehr gut bezahle Spazierfahrt.
Die vorfreude begann in Frag aufzusteigen. Ein geheimes Labor! Ein Mutie zum einfangen! Toll ausgestattete Transporter! Immer mehr gefiel Frag dieser Planet. Das würde sicher ein spaß werden, aber zuerst müssen sie dort ankommen... wieviel sagte der Doktor nochmal? Einige Stunden? Das konnte alles Mögliche zwischen zwei und zwölf sein... ach was solls...
Frag begann kurz in seinem Rucksack rumzukramen, bis er das Objekt seiner Begierde fand: die kürzlich gekaufte Taschenlampe. Er verstaute diese sicher in die leere Magazintasche an seiner Hüfte.
Dann nahm er seine Feldflasche, trank kurz einen Schluck und hängte diese danach wieder zurück, an seinen Gurt.
Dann entnahm er dem Rucksack sein Data Slate, steckte einen der beiden Ohrstöpsel in sein Ohr und begann Musik zu hören, bis er langsam eindößte.
Das Rumpeln des Panzers schaffte es immer wieder, Frag aus seinem Tagtraum herauszuholen, doch es dauerte nie lange, bis er wieder in eben Diesen versank.
Als der Transporter nach einiger Zeit dann stehen blieb, merkte Frag nichts davon. Erst ein leichter Schlag an seine Schulter weckte ihn auf. Er riss die Augen auf, neben ihm stand Morry
Endstation. Aufwachen
Die Projektoren an der Innenseite des Fahrzeuges waren bereits ausgeschaltet. Schnell warf Frag das Data Slate mitsamt Ohrstöpsel wieder in seinen Rucksack, schloss diesen noch während er aufsprang und ließ ihn sofort auf seinem Rücken gleiten. Frag ergriff seinen Helm und setzte ihn kurzerhand auf. Die Kinnlasche ließ er offen, so etwas konnte warten. Dann griff er nach seinem Gewehr und folgte Morry, welcher anscheinend schon fertig gepackt war, über die Rampe ins Freie hinaus.
Der Gestank der Slums stieg ihm in die Nase: Blut, Müll, verwestes Fleisch und noch mehr Müll.
Eine Ebene erstreckte sich vor ihnen. Auf der Ebeneragte eine einsam stehende Ruine hervor und ein paar ausgeschlachtete Autowracks. Außerdem lagen noch ein halbes Dutzend lebloser Körper auf ihr. Eine kleine Briese, die sich in den Under-Hive verirrt hatte, trug den Gestank der Verwesung von diesen zu Frag. Er spuckte auf den Boden, in der Hoffnung, den Gestank, der sogar auf seiner Zunge lag, dadurch ein wenige loszuwerden. Dabeisah er am Boden überall Munitionshülsen und Blut.
Hier musste der Kampf gewesen sein, von dem Morry erzählt hat
Frag versuchte den Kampf zu rekonstruieren.
Auf der anderen Seite der Ebene waren wohl die Mutanten, hier die PVS. Dazwischen das berüchtigte Niemandsland.
Frag ging kurz den Teil entlang, welcher der PVS "gehörte". Dann fand er das Mauerstückdurch welches die Chimäre der PVS gebrochen war, um diese noch zu retten.
Dan besah er sich noch einmal das Schlachtfeld, suchte es mit seinen Augen ab, bis er fand, was er suchte: Die spuren eines wohl sehr starken Lasergeschosses auf einem der Autowracks.
Er hatte genug gesehen. Während er wieder zum Panzer zurück ging, um mit der Gruppe wieder aufzuschließen, dachte er sich
Hmm... Wahrscheinlich waren die PVS'ler hier ganz gut geschützt gewesen, hatten den Vorteil gegenüber den Muties. Doch irgendetwas hat diesen Vorteil umgedreht. Vielleicht hatten die Muties unerwartet Verstärkung bekommen... oder, was wahrscheinlicher ist, ist einer der schweren Waffen, welche diese Jungs ja so gerne einsetzten, die Munition ausgegangen oder sie hatte eine Ladehemmung. Ist auch egal. Auf jeden Fall hatten die Muties einen plötzlichen Vorteil. Die Antwort der PVS erfolgte in gepanzerter Form. Wahrscheinlich ein Chimären-chassi Fahrzeug. Jedenfalls wurde der plötzliche Vorteil der Mutanten dadurch wieder ausgelöscht. Entweder wurden die Viecher gekillt und ausgelöscht, oder sie flohen.
Jetzt hatte Frag eine sehr genaue Vorstellung davon, wie der Kampf hier ausgesehen hat.
Dann erst bemerkte er auch den hoch hinaufragenden Träger, in dessen Wand ein Loch gesprengt worden war. Das musste dieses Labor sein!
Beim Panzer angekommen, stellte er sein Gewehr ab, schnallte nun endlich den Kinngurt seines Helmes an und nahm das Gewehr wieder.
Der Servitor kam gerade aus dr Luke heraus, im Gepäck die beiden Kisten.
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Dem halbmenschlichem Arbeiter folgte nun Fristler, der eine Schussweste trug die mindestens zwei Nummern zu groß war. An seiner Hüfte hing eine Pistole die ebenfalls nicht wirklich in das Bild dieses Mannes passen wollte. Morry, der das Fahrzeug als Erster verlassen hatte, kniete unweit des Transporters und überprüfte den Werfer. Schinder gab Fuchs letzte Anweisungen, da sie zurückbleiben und ihren Rückzugsweg decken sollte. Dann schritt er selber ins Freie. Über Mund und Nase trug er jetzt eine Atemmaske, welche durch dünne Schläuche mit Miniaturzellen verbunden war. Er blickte einmal in die Runde, die sich in verwüsteter Pracht offenbarte. Einzige Lebewesen, sah man einmal von der kleinen Gruppe ab, war ein mutierter Hund, durch dessen reudiges Fell nässende Geschwüre zu erkennen waren. Der Doktor zog seine eigene Waffe aus dem Halfter um sich von ihrer Funktionalität zu überzeugen. Die Pistole war ein verzierter Nadler, das Gehäuse kunstvolle mit Elfenbeinintarisen verziert.
Der Strom in der Anlage ist natürlich abgeschaltet, passen sie also gut auf ihre Taschenlampen auf. Er verteilte an jeden einen starken Handstrahler, die er zuvor einer der beiden Kisten entnommen hat. Die Einrichtung ist relativ weitläufig und besitzt noch eine tieferliegende Ebene, unter dieser hier. Genau dorthin sind wir unterwegs. Es handelt sich dabei um die Unterkünfte. Sie müssten siristypisch ausgeschildert sein. Da wir keine Funkgeräte haben müssen wir demanch zusammenbleiben. Sollte wir aus irgendeinem Grund doch getrennt werden, dann folgen sie der Ausschilderung hierher zurück und nehmen sie mit Frau Fuchs Kontakt auf. Sie hat Anweisung einen Tag lang hier zu waren. Er wandt sich an die beiden Söldner. Die größte Gefahr dürfte von Mutanten oder anderem Abschaum ausgehen, die in dem Labor einen brauchbaren Unterschlupf gesehen und sich darin eingenistet haben. Sie sollten daher vorgehen.
Er machte eine einladende Geste in Richtung des gähnenden Lochs.
Wollen wir dann?
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Ich wünschte, ich hätte mein Nachtsichtgerät wieder...
Dankbar nahm Frag den Strahler vom Doktor entgegen. Es würde sicher mehr Licht machen können, als seine kleine Taschenlampe.
Der Nadler des von Schinder hatte kurzzeitig Frags volle Aufmerksamkeit. Er dachte darüber nach, wieviel dieses Teil wohl gekostet haben musste.
Dann glitt seine Aufmerksamkeit zu dem mutiertem Hund. Kurz überlegte Frag, ob er dem Hund eine oder zwei Kugeln durch den Kopf verpassen sollte. Als er jedoch im die Anzahl an Patronen, die er noch für seine Maschinenpistole hatte, durchging, entschied er sich dagegen.
Frag hängte sein Gewehr mit dem Gurt an seinem Rücken und zog stattdessen die Maschinenpistole aus ihrem Holster. Mit der Waffe in der Rechten und dem Strahler in der Linken ging er gemeinsam mit Morry langsam auf den Eingang zu.
Keine Funkgeräte und hinein in eine unterirdische Forschungsstation... Naja, "schön zusammen bleiben" ist wohl angesagt...
Nachdem Morry seine Waffe fertig überprüft hatte, setzten sie sich in Bewegung.Der mutierte Hund suchte eilig das Weite, als Morry und Frag ihm näher kamen. Hinter ihnen folgten Schinder, Fristler und der Servitor, jedoch einen gewissen Abstand zu den beiden Söldnern wahrend.
Als sie auf ihrem Weg kurz näher an einen der toten Mutanten ankamen, spielte Frag kurzzeitig mit dem Gedanken, diesem eine Patrone in den Kopf zu jagen. Viel zu oft hat er nun schon erlebt, dass die Toten nicht liegen blieben.
Statt seinem ursprünglichem Gedanken zu folgen, ging er jedoch einfach weiter und sagte
Hey Morry, Quizfrage: Was ist schlimmer als ein Mutant? Na ein Mutant, der schon tot ist und trotzdem weiter geht und dich fressen will.
Sie erreichten den Eingang zu dem Labor. Der Eingang war nicht mehr als ein in die Wand gesprengtes Loch.
Frag lag sich den Strahler auf seine linke Schulter und schaltete ihn ein. Das Licht der Sonne, welches draußen noch ausreichte um zu sehen, kam hier drinnen nicht herein, doch der Strahl der Lampe erhellte alles. Die Maschinenpistole in der Rechten, jedoch nicht erhoben, betrat er als erstes den Raum.
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Wieso sollte er wieder aufstehen? Fragte der Söldner und machte einen großen Schritt über einen Schutthaufen, aus dem verdrehte Metallstangen und scharfkantige Betonbrocken herausragten. Tot ist tot, wenn du mich fragst. Außerdem hast du als Mutant ein dermaßen beschissenes Leben, das du kaum den Wunsch verspüren wirst zurückzukommen. Morry hatte seine Hauptwaffe ebenfalls geschultert und hielt Pistole und Taschenlampe in einem Polizeigriff. So war gewährleistet das Lichtstrahl und Pistolenmündung immer das gleiche Ziel hatten. Der redselige Söldner sicherte die dunklen Räume gekonnt, aber nicht übertrieben gründlich. Der erste Bereich schien nur zu einem äußeren Korridor zu gehören und bis auf ein paar mutierte Leichen fanden sie nichts besonderes. Die Soldaten müssen sie von hinten erwischt haben. Die Einschüsse sehen wie von Zwo-Einern aus. Irgendwer hatte auch eine Boltpistole am Start. Wahrscheinlich der Kommissar der Bande. Jemand im Rücken der Sprenggeschosse und nervösen Abzugsfinger vorweisen kann ist immer förderlich für die Moral. Er umrundete einen weiteren Kadaver, dessen aufgebrochener Oberkörper auf den Einsatz eben solcher Boltgeschosse schließen ließ. Es ging durch eine Automatiktür, welche mit brachialer Gewalt aufgebrochen worden war. Dahinter erreichten sie die Beobachtungszentrale. Ein kreisrunder Raum, in dem die wenigen, noch heilen, Monitore blind auf sie nieder starrten. Die Mitte teilte eine notdürftige Barrikade, errichtet aus Konsolen, Bürostühlen und Metalltischen. Als die Lichtfinger ihrer Lampen durch das Dunkel huschten fing sich ihr Schein auf einem glänzenden Teppich aus Patronenhülsen. In diesem Meer aus Messing ragten erneut Inseln toten Fleischs auf.
Hier wird der Widerstand am heftigsten gewesen sein, nicht wahr Herr Doktor? Das war Fristler, dessen Stimme zitterig wirkte und der permanent an seinem Koppelzeug herumfummelte, wohl einfach nur damit seine Hände etwas zutun hatten.
Sie haben ein ausgesprochenes Talent das Offensichtliche zu dokumentieren. entgegnete Schinder ihm kühl und erklomm eine kleine Treppe, die auf einen, etwas erhabenen, Rundweg führte. Von hier aus hatte das technische Personal die verborgenen Aufzeichnungen bedient, welche Auskunft über das soziale Verhalten und die Gruppendynamik der untersten Bevölkerungsschichen hatten geben solle. Zumindest Letzteres hatten die Wissenschaftler schließlich im Feldversuch herausfinden können. Während Morry sich ein LHO-Stäbchen zwischen die Lippen schob und auch Frag eines anbot, drückte der Doktor auf einigen Schaltern herum. Ihr Klicken hallte durch die stille Kammer, ohne das sich irgendetwas tat.
Meine Vermutungen haben sich bestätigt. Die Siristechniker haben auch die Notaggregate unbrauchbar gemacht. Das bedeutet zwar das wir weiterhin kein Licht haben werden, aber auch das uns die automatischen Sicherheitseinrichtungen keine Probleme machen.
Ja Doc und es bedeutet das wir jede, verschissene Schiebetür von Hand öffnen müssen.
Das ist kein Problem. Einige der Türen haben eine manuelle Bedieneinrichtung. Für alle anderen haben wir die Menschmaschine.
Bob! Der Servitor drehte den Kopf zur Quelle des Stimme. Seine Optiken stellten sich leise summend ein. Ich habe seine Bestätigungsmechanik deaktivieren lassen, da ich eine ständige Wiederholung meiner Befehle als zu nervenaufreibend erachte. Er funktioniert stimmgesteuert und reagiert auf jegliche Anweisung, mit meiner Stimme als Administrator. Halten sie ihre Anweisungen so einfach wie möglich.
Bob, stell Kisten ab und öffne Tür, am anderen Ende des Raums. Es erfolgte ein kurzes Schaben aus dem Inneren des Servitors, wobei eine gelbe Diode an seiner linken Schläfe flackerte. Als der Befehl verarbeitete war änderte sich das Licht zu grüner Färbung und Bob tat wie ihm geheißen. Behutsam setzte er die Kisten ab und stampfte dann durch die Barrikaden. Seine mechanischen Hände machten sich daran die Tür zu bearbeiten.
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Dankbar nahm Frag das angebotene LHO entgegen. Früher einmal, war er nichtraucher. Kurz nach seinem Eintritt in die Inquisition, begann er damit. Seitdem er Söldner wurde, war er Gelegenheitsraucher. Das Söldnerleben war schön ruhig, man musste nicht gegen irgendwelche Xenos oder Mutanten kämpfen, zumindest meistens nicht. Solche Ausnahmen, wie dieser Auftrag jetzt, waren selten, und immerzu gut bezahlt.
Die Vorgangsweise von Morry ließ darauf schließen, dass er ebenfalls einer der erfahrenen Sorte von Söldnern angehörte. Die zittrige Stimme von Fristler, soweie seine nervösen Hände hingegen, zeigten das genaue Gegenteil. Dieser war wahrscheinlich gerade das erste Mal im Underhive, und das Einzige, was er bis jetzt von Mutanten gesehen hatte, wahren wahrscheinlich die Bilder auf den Propagandaplakaten.
Während Bob, der Servitor, seinen Befehl erhielt, die verdammte Türe zu öffnen, ging Frag auf die Laborratte zu
Hey, kein Grund nervös zu werden. Beruhig dich, atme tief durch und bleib schön hinter uns. Morry und Frag kümmern sich schon um den Rest.
Frag konnte es nicht ausstehen, wenn irgendjemand in seinem Trupp, nervös war. Manchmal breitete sich diese Nervösität aus. Da aber jeder, außer Fristler, die Ruhe in Person war, würde das nicht so schnell passieren. Trotzdem könnte seine nervösität ihn dazu veranlassen, im Kampf scheiße zu bauen, aufzuspringen und wegzurennen. Er würde vermutlich sogar noch potentielles Feindfeuer auf sich ziehen. Dann hätten die beiden Söldner noch mehr zu tun, dann müssten sie den kleinen weißen Arsch auch noch aus dem Schlamassel holen.
Gleichzeitig mit dem Servitor kam Frag bei der Türe an. Morry stand bei dieser bereits und wartete. Bob nahm die Stellung vor der Türe ein, links von ihm Morry, mit Strahler und Waffe in Polizeigriff, rechts Frag, nun ebenfalls mit Strahler und Waffe im bekannten Polizeigriff. Beide Strahler waren auf den kleinen Spalt der Türe gerichtet, der sich nun langsam immer mehr ausweitete, da der Servitor sie auseinanderzog.
Mit einem Mal war die türe auf, synchron glitten die beiden Söldner nebeneinander in den Raum, beide Strahler suchten sofort das gegenüberliegende Ende des Raumes. Von dort aus glitten sie zuerst zu den Entfernten Ecken des Raumes, dann an den Wänden entlang, Morrys strahler auf der linken, Frags auf der rechten Seite. Dann erreichten die beiden Strahler beinahe Zeitgleich die Ecken auf der eigenen Seite des Raumes. Morrys Lampe richtete sich daraufhin auf den Boden, strahlte diesen ab, während Frags Strahler zur Decke wanderte und diese ableuchtete. Sie wirkten beinahe wie ein eingespieltes Team, welches diese Prozedur schon hunderte Male geübt hatte. Doch wahrscheinlicher war es, dass beide shcon oft genug einen dunklen Raum betreten hatten.
Rechts sicher
Links sicher
Ein wenig erleichtert darüber, dass auch auf Morrys seite anscheinend kein Feindkontakt zu sehen war, trat Frag weiter in den Raum.
Hey Morry, ich hab ja noch mein Data-Slate, mit der Musik drauf. Wenn wir hier wieder raus gehen, dann schalte ich das Tei ein. Ich mag diese stillen Orte nicht.
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Mit dem Tack-Tack des aufsetzenden Gehstocks kam der Wissenschaftler den beiden Mietwaffen nach, nicht ohne Bob vorher seinen alten Auftrag wieder auferlegt zu haben. Hier befanden sie sich in einem Korridor mit mehreren, nach links und rechts abzweigenden, Rechenzentren und Labors. Wozu auch immer man bei einer Soziologiestudie Labors brachen sollte. Schinder würdigte diesen Einrichtungen jedoch keines Blickes. Zielstrebig schickte er die Söldner weiter voraus. Hier war nicht mehr mit Mutanten zu rechnen, die Tür war schließlich verschlossen gewesen. Dennoch ließen die beiden nicht in ihrer Wachsamkeit nach. Nächstes Hindernis stellte ein Personenaufzug dar. Jedenfalls auf den ersten Blick, denn daneben, hinter einer weiteren Tür, war eine schmale Treppe nach unten verborgen. Es erwies sich als nicht ganz einfach die beiden Kisten das enge Treppenhaus hinab zu bugsieren. Die Söldner musste mit zupacken, da die Motorik des Servitors nicht für solche Manöver ausgelegt war. Nach einigen Minuten war es dann vollbracht und sie hatten die untere Etage erreicht. Hier befanden sich die Privaträume, Küche und ein kleiner Aufenthaltsraum.
Ein einzelner Toter lag mitten im zentralen Korridor. Ein Mann, etwa fünfundzwanzig Jahre zählend, saß an eine der platikverkleideten Wände gelehnt. Das Haar der Leiche war schlohweiß, genauso wie die Augen, die nicht länger die Pupillen erkennen ließen. Ansonsten schien er keiner Gewalteinwirkung erlegen zu sein. Kurz blieb der Doktor stehen und betrachtete den Toten von oben herab. Er murmelte etwas Undeutliches und nickte. Dann deutete er mit dem Stock auf eine Wohneinheitstür. Diese dort, öffnen sie sie! Die Tür unterschied sich von den anderen durch ein Metallsiegel, das aber wohl mehr symbolischen Wert hatte als ein Eindringen wirklich zu verhindern.
Die Söldner taten wie geheißen und während Frag die Sicherung übernahm betätigte Morry die Handautomatik. Mit der Pumpbewegung glitten die beiden Flügel ein Stück weiter auseinander und als endlich das Licht der Taschenlampen in die Kammer glitt tanzten Millionen von Staubpartikeln in dem goldenen Strahl. Das Innere war eine ganz normale Schlafparzelle, für eine Person durchaus geräumig. Doch bis auf diese Tatsache war nicht viel anderes normal. Der Tisch stand hochkant in der Mitte, darum waren die beiden Stühle, schräg auf Lehne und Sitzfläche stehen, angeordnet. Überhaupt waren alle Gegenstände, die sich im Zimmer befanden, in eine eigenartige Symmetrie gebracht. Tassen standen auf Büchertürmen und ein einzelner Handschuh war auf einen Besenstiel gesteckt. Von der Decke hing ein Sammelsurium von Alltagsdingen mit Schur und Klebeband befestigt. Zu diesem verstörenden Bild kamen die Zeichen an den Wänden. Die cremefarbende Täfelung hatte irgendjemand mit einem Wachsstift bearbeitet und jeden Zentimeter mit Kreisen, Zickzackmustern und kindlichen Bildern von Sternen, Kometen und Planeten mit Ringen bedeckt. Dazwischen schwebten kleine und große Strichmännchen, von welchen Wellen oder Strahlen ausgingen.
Na also, das ist fantastisch! Schinder schien in gleichen Maßen begeistert, aufgeregt und ungeduldig zu sein. Suchen sie nach einer Öffnung im Boden... groß genug für einen Menschen... ja... Trantor, vielleicht unter dem Teppich dort. Herr Norrat, sehen sie im Schrank nach! Drängte er sie. Beeilen sie sich!
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Die Leiche, die sie fanden, ließ Frag ein wenig neugierig werden. Woran ist er wohl gestorben? Doch als er näher heran ging, und mit dem Gedanken spielte, sie zu untersuchen, kamen wieder Erinnerungen in ihm hoch. Zu oft ist es nun schon passiert, dass eine vermeintliche Leiche, die er untersuchte, wieder zum Leben erwachte und anscheinend nur ein einziges Ziel hatte: Sein Fleisch fressen. Stattdessen ging er viel lieber zu der Türe und sicherte, während Morry sie öffnete.
Das, was sie in dem Raum sahen, schien Dr. Schinder zu faszinieren. Frag jedoch wollte lieber nicht zu genau hinschauen. Er tat es trotzdem, und prompt kamen wieder Erinnerungen in ihm hoch. Erinnerungen an einem Raum auf einem Raumschiff, die Offizierskajüte. Darin wurden alle Gegenstände in einer perfekten Symmetrie aufgestellt, und ebenfalls symmetrisch befanden sich Zeichnungen an den Wänden. Jedoch nicht mit Symbolen, die einer Kinderhand entsprungen sein könnten. Es waren Zeichnungen vom Kampf, wie sich Menschen gegenseitig abschlachteten. Dazwischen immer wieder ein Chaos-Stern. Und als krönender Abschluss der Schriftzug "BLOOD FOR THE BLOODGOD". Welch eine Ironie, dass sich bei genau dieser Angelobung an einen der Chaos-Götter, die symmetrie verfälschte, denn im Vergleich zum auf der anderen Seite (spiegelverkehrt) geschriebenen Angelobung, hat den Schreiber wohl die Kraft verlassen. von dem G aus ging ein einzelner Strich bis zum Boden. Zu diesem Strich, wahrscheinlich von einem einzelnen Finger aufgemalt, gesellte sich noch die restliche Hand. Doch zu Fuße dieses Gemälde lag kein Erschaffer. Zusätzlich wurde das Gemälde auf dem Schiff nicht mit Wachsmalkreiden beschrieben, wie dieses hier im Labor entstanden zu sein scheint, sondern mit dem Blut der ehemaligen Besatzung des Schiffes.
Dann endlich schaffte Frag es, sich wieder zu sammeln.
Eine öffnung im Boden suchen? Na wenns sein muss...
Unter dem Teppich war nichts, und sonst konnte er auch keine Öffnung finden. Er begann mit dem Griff der MP auf den Boden zu klopfen, sollte es eine Öffnung geben, so würde sich der Klang sicherlich anders anhören. Mehrere ideen kamen ihm auf. Dieser Raum hatte eine eigenartige Symmetrie, vielleicht würde der Eingang auf dieser Symmetrieachse liegen. Dich Fristler war ihm schon voraus gekommen. Anscheinend hatte dieser auch bereits die Symmetrieachse in diesem Schauspiel gefunden und ging diese nun entlang. Nach kurzem schon schien er diese Öffnung gefunden zu haben. Da der Strom jedoch ausgeschalten war, mussten sie diese Manuell öffnen. Mit einiger Anstrengung gelang es den beiden Söldnern schließlich. Ein kleiner, nicht sonderlich breiter Treppenabgang führte nach unten. Frag fluchte innerlich, der Servitor würde wahrscheinlich nicht hineinpassen, mit beiden Kisten, das heißt, dass Morry und er wieder tragen müssen. Aber zuerst hatten diese beiden einen anderen Auftrag. Sie mussten hinunter gehen, diesen neu frei gelegten Bereich sichern. Nach einem kurzem (und auch völlig überflüssigen) Wartet hier, gingen die Mietwaffen die Treppe hinab.
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Im Gegensatz zu der restlichen Anlage, die selbst im Tode noch den fortschrittlichen Glanz Siris ausatmete, schien das Treppenhaus wesentlich verwahrloster zu sein. Das Geländer war dick mit Rost überzogen, welcher in kleinen Plättchen abbröckelte, wenn man es berührte. Die Stufen aus Beton wiesen dicke Risse auf und herabtropfendes Wasser sammelte sich in kleinen Pfützen, die nur widerstrebend durch den porösen Boden verschwanden. Selbst wenn es noch Strom gegeben hätte, wäre es fraglich gewesen ob er den uralten Lampen noch Licht hätte entlocken können. Morry fluchte leise vor sich hin als er die Stufen hinabstieg. Waffe und Taschenlampenstrahl hielt er auf die Tür am unteren Ende gerichtet. Sie war massiv, aus angelaufenem Stahl und mit einem schwarz-gelben Sicherheitsstreifenmuster bemalt. Was denn Söldner jedoch wirklich beunruhigte war die Tatsache das dies hier die erste Tür war, auf die sie während ihrer kleinen Wanderung gestoßen waren, die offen stand. Die Flügel waren halb in die Wand zurückgeglitten, so das sich ein Mensch seitlich hindurchquetschen konnte. Mit der behandschuhten Hand strich er klumpige Ablagerungen von einem Messingschild, das direkt über einem durchgebrannten Öffnungsmechanismus angebracht war.
“TECHNISCHE ZWISCHENEBENE 44-6901 Zutritt nur für befugtes Wartungspersonal“
Die beiden Söldner waren hier unten allein, da sich der Doktor und sein Gehilfe noch am Treppenaufgang befanden und darüber diskutierten ob man Bob mitnehmen oder ihn hier vorerst zurücklassen sollte.
Was denkst du hierüber? Fragte der gekaufte Kämpfer seinen Gewerbekollegen und war bemüht nicht lauter zu sprechen als unbedingt nötig. Dieser Teil gehört nicht mehr zur Station, das ist die Ebene unter dem Fußboden, wenn du so willst. Rohre, alte Versorgungsschächte, echt ein verdammtes Labyrinth. Um das zu bestätigen ließ es seinen Lampenstrahl durch die Öffnung der Tür wandern und riss rostige Rohre aus der Finsternis. Und da ist noch etwas, über das ich nachgedacht habe. Wenn dieses Ding, das der Alte sucht, so imperatorverdammt wichtig ist, warum schicken sie dann nicht einen Trupp von ihren Haussoldaten? Solche wie das Weibsstück im Panzer? Warum einen Tattergreis, ein Nervernbündel und uns zwei Hübsche? Möglich das mich solche Orte auf meine alten Tage nervös machen und an der ganzen Geschichte nichts Schlimmes dran ist. Immerhin sind wir bis jetzt ja super vorangekommen. Darum würde ich gern deine Meinung wissen.
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