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Der doppelte Schock war fast zu viel für Cassian, um es zu verbergen. Er war sich nicht sicher, aber es könnte sein, dass im für einen kurzen Augenblick die Kontrolle für das Gesicht entglitten war. Der erste, starke Verwunderung auslösende, Schock waren die Bewegungen des tot geglaubten Fin. Cassian war sich eigentlich vollkommen sicher, dass man einen solchen Schlag nicht überleben konnte – oder wenn man den Schlag selbst überlebte, man wenigstens in die gnadenvolle Umarmung der Ohnmacht fiel, bis man dann an den Folgen des Schädelbruchs und der schweren Gehirnerschütterung starb. Natürlich war das Ungeziefer der Unterstadt immer zäher als man glaubte, aber sicherlich nicht so zäh.
Schließlich war es aber das Waffenarsenal, welches Butch in seinem Kofferraum durch die Gegend fuhr, welches Cassian vollends die Sprache verschlug. Mit Zwo-Einsern, Pistolen und viel Munition hatte der Arbitrator ja gerechnet. Auch die eine oder andere Laserwaffe hätte Cassian nicht beeindruckt, doch das HE-Gewehr, welches in Mitten einer von anderen Waffen eingerahmten Bühne im fiktiven Scheinwerferlicht lag, war vollkommen unerwartet. Egal woher diese Waffe stammte, wenn es davon noch mehr hier unten gab war das eine klare Bedrohung des Imperiums. Cassian wollte gar nicht daran denken, was eine Horde Ganger ausgerüstete mit diesen HE-Lasern aus der PVS-Polizei machen würde. Wahrscheinlich konnte man sich mit einem Sturmtrupp und genügend Munition mit diesen Waffen den Weg bis zum Gouverneur einfach frei schmelzen. Die einzige Waffe in diesem Segment, die Cassian als noch gefährlicher einstufte, war ein Bolter. Sturmbolter waren einfach zu schwer um ohne die servoverstärkten Rüstungen der Space Marines getragen werden zu können.
Gerade als die Gedanken des Arbites das Wort Sturmtrupp gestreift hatten, kam Cassian wieder eine Idee…
Tief durchatmen.
„Das ist auf jeden Fall schon mal mehr, als ich zu hoffen gewagt hatte. Doch, ja, damit könnte sich der Plan in die Tat umsetzen lassen…“ Es folgte eine viel sagende Pause. „Butch, du bist ein verdammter Gott. Die Zwo-Einer sind schon mal ein guter Anfang. Das einzige, was noch fehlt ist die Menge. Angenommen, ich möchte einen Sturmtrupp von fünfundzwanzig Männer voll ausrüsten, also Pistolen, Gewehre, vielleicht auch Rüstungen, – für was muss dich nicht interessieren – und so viele wie möglich von ihnen würden gerne auch das Prachtstück aus der Mitte führen. Wie viel kannst du liefern?“
Beinahe liebevoll strich Cassian, nachdem Butch kopfnickend seine Erlaubnis gegeben hatte, über die unbenutzte HE-Waffe. „Nebenbei, wie sieht es eigentlich mit Granat- oder Flammenwerfern aus? Ein Maschinengewehr wäre sicher auch angebracht. Butch, sag mir was du hast, wir werden dir jeden Preis zahlen.“ Und im Spaß hängte er noch an: „Ach, vergiss es, nenn mit lieber gleich den Wunderbaum, an dem all diese Waffen wachsen.“
Name: Cassian Khline
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Zugehörigkeiten: Adeptus Arbites, Sektion 17
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Also doch Söldner und noch dazu gleich nen ganzer Sturmtrupp, ich sollte mich verkrümmeln solange ich noch alleine in meiner Haut stecke und nicht mein innerstes mit ein paar Kugeln teilen muss.„Nebenbei, wie sieht es eigentlich mit Granat- oder Flammenwerfern aus? Ein Maschinengewehr wäre sicher auch angebracht. Butch, sag mir was du hast, wir werden dir jeden Preis zahlen.“ Und im Spaß hängte er noch an: „Ach, vergiss es, nenn mit lieber gleich den Wunderbaum, an dem all diese Waffen wachsen.“„Das ist auf jeden Fall schon mal mehr, als ich zu hoffen gewagt hatte. Doch, ja, damit könnte sich der Plan in die Tat umsetzen lassen…“
Claire kauerte nah genug um jedes Wort zu verstehen, das die beiden Männer sprachen.„Butch, du bist ein verdammter Gott. Die Zwo-Einer sind schon mal ein guter Anfang. Das einzige, was noch fehlt ist die Menge. Angenommen, ich möchte einen Sturmtrupp von fünfundzwanzig Männer voll ausrüsten, also Pistolen, Gewehre, vielleicht auch Rüstungen, – für was muss dich nicht interessieren – und so viele wie möglich von ihnen würden gerne auch das Prachtstück aus der Mitte führen. Wie viel kannst du liefern?“
Sie hatte schon eindeutig genug gehört, das war gleich drei Nummern zu groß für sie.
Leise stand Claire auf und zog sich tiefer in die Schatten zurück.
Erst als sie sich überzeugt hatte, das man sie wirklich nicht sehen konnte beschleunigte sie ihr Tempo und machte sich auf den Weg ins Loch zurück.
Scheiß auf die zweihundert Schekel, die nutzen einem garnichts wenn man tod ist.
Nein sie hatte nicht solange überlebt weil sie unnötige Risiken eingegangen war und das Unternehmen als Risiko zu betrachten war noch geschönt, Selbstmord wäre sicherlich der passendere Ausdruck.
Sie war beinahe erleichtert als sie endlich die windschiefe Tür des Lochs öffnete und ihr der übliche beißende Gestank entgegen wehte.
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Sichtlich stolz warf sich Butch in die Brust, ließ seine Deckung jedoch nicht vollends sinken.
Den Wunderbaum kann ich dir genauso wenig nennen wie du mir sagen wirst in welches Land du mit einer so ausgerüsteten Truppe einmarschieren willst. Ich bin da sowieso nur der Erntehelfer und nicht der Gärtner. Alles klar?
Also das Zeug ist kein Problem, wird aber nicht billig. Muss ich erst mal meinen Rechenschieber bemühen. Übern Daumen würde ich mal... na... so 30 Mille sagen. Vielleicht n bisschen mehr, weiß nicht genau was die Panzerung kostet. Soviel Kohle wirst du ja haben, sonst würdest du nicht soviel kaufen wollen. Warte mal kurz, ja?
Der farbige Waffenhändler ging nach vorn und griff durch das heruntergelassene Fenster. Aus dem Inneren des Wagen holte er ein, wie könnte es anders sein, goldenes Funknetzgerät. Er entfernte sich einige Schritt und sprach etwa zwei Minuten mit jemandem. Ab und an nickte er, hörte mehr zu als das er selber redete. Dann klappte er den Apparat zu und kam zurück zu Cassian.
Also die Sache steigt. Aber nicht hier. Ist zwar ne Gegend wo keiner was sieht, aber mit soviel Kohle und nem Arsch voll Kriegsspielzeug sollte man trotzdem nicht durch die Gegend rennen.
Kennst du das Court Placa Hotel? Is son abgefuckter Schuppen in der mittleren Ebene. Liegt ziemlich am unteren Rand und die Angestellten stellen keine blöden Fragen wenn das Trinkgeld stimmt. Wir treffen uns da, morgen Abend, 23 Uhr. Geldübergabe in einem Zimmer deiner Wahl. Das Zeug bekommst du in der Tiefgarage. Mein Kontakt sagt du sollst nur einen deiner Kumpels mitbringen. Mehr Leute führen immer nur zu Ärger, sagt er. Von uns kommt er, also Franco und meine Wenigkeit. Kleiner Kreis, ganz familiär. Was meinst du? Sind wir im Geschäft?
Wenn du einverstanden bist gebe ich dir eine Nummer auf der du mich erreichen kannst. Ruf mich morgen Mittag an, dann sag ich dir die genaue Summe.
Ach ja... wie soll ich dich überhaupt nennen?
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Auch wenn Cassian nicht erwartet hatte, dass Butch die Quelle der Waffen unbedacht verraten würde, hätte es doch in die erstaunliche Leichtigkeit des bisherigen Verlaufs gepasst. Schade drum, also doch wieder die harte Ermittlungsarbeit.
Das der Waffenschieber eine Vertagung vorschlug erschien logisch. Die Person mit der er telefoniert hatte, dieser Franco, schien entweder mehr zu sagen haben als Butch oder er saß einfach nur näher an der Quelle zu den Waffen. Dass die Zahlen, die Cassian genannt hatte, den Goldmann nicht in Verlegenheit gebracht hatten, ließ darauf schließen, dass der vorhandene Vorrat an Waffen enorm sein musste. Ebenso die kurze Zeitspanne bis zum nächsten Treffen. Hätten die Schieber die Waffen nicht, hätte Butch entweder abgelehnt oder mehr Zeit gefordert. Wäre die Anzahl der Waffen ungefähr so groß, wie die Bestellung, hätte Butch sich am Telefon über Mengen vergewissern müssen, davon hatte der Arbitrator aber nichts mitbekommen. Alles – in Zusammenhang mit den schwerem Laserwaffen – äußerst beunruhigend.
„Court Placa Hotel, nur eine Begleitung, morgen Abend 23 Uhr.“ Nur mit Mühe hatte Cassian die militärische Formulierung der Uhrzeit als 2300 unterdrücken können. Dann fasste er weiter zusammen: „Preis bei Anruf meinerseits um Mittag. Übergabe des Geldes im Zimmer meiner Wahl, Waffenübergabe in der Tiefgarage.“ Zimmer nach Wahl des Arbitrators klang beruhigend, doch es musste auch für Butch ein sicherer Bereich sein, schließlich wollte auch er nicht über den Tisch gezogen werden. Die Tiefgarage hingegen roch wieder nach einem typischen Hinterhalt, doch wahrscheinlich hatte das Goldmännchen zu viel Stil für eine solche billige Aktion.
„Nenn mich einfach Mortis.“ Vielleicht fiel die Doppeldeutigkeit im Hochgotischen auf, vielleicht auch nicht. Sofort schien Butch zumindest nichts zu bemerken, sondern entgegnete nur unter übertriebenen Verbeugungen „Sehr angenehm, sehr angenehm.“
Damit schien die Unterhaltung beendet zu sein und Butch wandte sich dem Techpriester zu. Auch Cassian nutzte die Gelegenheit, ihn nochmals genauer und aus kürzerer Entfernung unter die Lupe zu nehmen. Alle seine Vermutungen bestätigten sich. Sollte er tatsächlich in Butchs Dienste treten, wäre das noch eine weitere Unbekannte in der Gleichung und gleichzeitig würde ein weiterer technischer Vorsprung des Adeptus Arbites in dieser Operation dahinschmelzen.
Auch Cassian machte sich auf den Weg zurück zur Kaserne, es gab einiges vorzubereiten. Blieb nur zu hoffen, dass die Vorgesetzten mitspielen würden.
-> Büro
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Butch schrie Victor an, und war und kurz davor etwas sehr irrationales zu tun. Als Victor gerade antworten wollte, tönte eine Stimme von der anderen Seite des Platzes herüber.
„He Butch, sollte ich das hier überleben, würde ich gerne noch deinen Ersatzreifen sehen…“
Butch sah an Victor vorbei und sagte:
Wasn das fürn Typ?
Anschließend stelzte er zu der Person herüber, die Victor schon vorher durch ihre vom Norm abweichende Körperhygiene aufgefallen war.
Diese hatte gerade einem Straßenkind mit einer Eisenstange den Schädel eingeschlagen.
Als Butch sich mit dem anderen sprach, hielt Victor sich zurück. Es war logisch, zwei derart unberechenbare Individuen nicht zu unterbrechen.
Als die beiden zum Auto gingen und die Waffen gezeigt wurden, konnte Victor sie aus der Ferne kurz sehen. Die Qualität der Ware überraschte ihn.
Die Waffen wiesen keinerlei Abnutzungsersscheinungen auf. Sie waren komplett Neuwertig.
Erst als der Unbekannte gegangen war, sprach Victor Butch an.
Dieses Arsenal war erstaunlich Neuwertig. Alllerdings benötigen sie immernoch jemanden der sich um die Waffen kümmern kann. Ein Beispiel: Die Kraftfeld-Kopplung der Energiezuführungsschnittstelle des Hochenergie-Lasergewehrs weist eine Beschädigung auf. Dies kann im Falle einer Belastung zu einer spontanen Komplettentladung der gespeicherten Energie führen.
Um anschließend gleich ihre Frage nach meiner Informationsquelle zu beantworten, so behauptete der Wirt des Lochs, das sie Technologische Unterstützung benötigen, weil sie niemanden mit entsprechenden Fähigkeiten in ihren Diensten haben.
Da ich mich momentan in einer misslichen Lage befinde, benötige ich ein ausreichendens Einkommen. Sie sehen also, im Falle eines Kontrakts gewinnen wir beide. Eine Zusammenarbeit ist logisch.
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Nen Scheißdreck is logisch, Mann! Trotz dieser harschen Entgegnung schien Butch besster Laune zu sein. Nicht verwunderlich, wenn man bedachte was für ein Geschäft er gerade eingestielt hatte. Er hatte es eben immernoch drauf.
Daher ging er auf das Gequatsche dieses Penners ein, anstatt ihn gleich in die nächste Welt zu schicken, die mit so einem Gesicht wohl nur eine bessere werden konnte.
Der Alte im Loch hat eine ungesund große Schnauze. Kein Wunder das er keine Kauleiste mehr hat und auf der Felge babbeln muss. Erneut öffnete der Waffendealer den Kofferraum.
Die Dinger sind so neu wie ne Jungfrau, damit ist nichts.
Scheiße...
Butch hatte sich heruntergebeugt um seine Aussage zu untermauern und das Lasergewehr als absolut unbeschädigt zu präsentieren. Um so verwunderter war er, als die schlauchartige Isolierung der Energieleitungen tatsächlich einen feinen Riss aufwiesen. Höchstens so breit wie ein Fingernagel dick, doch wenn man ihn aufbog waren die gelben und roten Kabelleitungen im Inneren zu sehen. Unmöglich zu sagen was noch beschädigt war, die Kopplung saß zwar fest, doch konnte es mehr unsichtbare Haarrisse im Material geben. Vielleicht war es ein Fertigungsfehler, oder irgendjemand war unvorsichtig beim Auspacken gewesen.
Wie hast du das denn gesehen Mann? Er betrachtete Victor als sehe er ihn jetzt zum ersten Mal. Du verstehst wirklich was von dem Zeug, was? Einen Moment konnte man beobachten wie es hinter Butchs Stirn arbeitete.
Okay, ich nehm dich mit. Wenn du Ahnung hast kannst du gut verdienen. Wenn du hier nur den dicken Max markierst, dann wirst du bald nähere Bekanntschaft mit dem Hafenbecken schließen.
Steig ein!
Die Musik, welche sie auf ihrer gut einstündigen Fahrt genießen durften, bestach mehr durch Lautstärke als durch komponistische Qualität. Ihr Weg führte sich durch das Häusermeer der Slums, immer weiter in Richtung Randbezirke. Allmählich wurde die Besiedlung dünner und die Behausungen, selbst für die Armenviertel, heruntergekommen. Schließlich näherten sie sich einem Komplex aus drei Ruinen, die früher einmal beeindruckende Hochhäuser gewesen sein mussten. Jetzt ragten sie wie schiefe Grabsteine in den senfgelben, verschmutzten Himmel. Butch lenkte sein ungewöhnliches Fahrzeug in die Tiefgaragenzufahrt eines der Häuser und schaltete die Scheinwerfer ein. Die Lichkegel huschten über Reihen ausgeschlachteter Autos, die noch immer so dastanden wie ihre einstigen Besitzer sie verlassen hatten. Butch schaltete das Radio aus und zog eine seiner Pistolen. Er legte das vergoldete Schießeisen auf die Ablage zwischen Fahrer- und Beifahrersitz.
Gibt hier unten Mutanten. Erklärte er. Du siehst sie jetzt nicht, aber die Schweinepriester sind da draußen und das sind nicht so ne netten Typen, denen nur n dritter Arm gewachsen ist, oder so. Das sind richtig miese Wichser. Erwischen sie dich, dann fressen sie dich zum Abendessen. Kein Scheiß Mann, kenne selbst ein paar die es erwischt hat. Sie folgten der Abfahrt immer tiefer unter die Erdoberfläche. Rostige Schilder zählten die Etagen. Drittes Tiefparkdeck, fünftes Tiefparkdeck, sechstes...
Beim achten und letzten angelangt, steuerte der Farbige den Wagen über die Parkfläche und auf die hintere Wand zu. Die starken Frontlichter offenbarten ein großes Loch in der Mauer, durch welches ein LKW ohne Probleme hindurchgepasst hätte.
Das Auto rumpelte über eine Rampe aus Blech und Schutt und gelangte dahinter auf eine abschüssige Rampe, welche immer noch tiefer führte. Die vorbeihuschenden Wände bestanden teilweise aus Mauerwerk, dann wieder aus natürlich gewachsenem Boden, in der Masse jedoch aus komprimiertem Müll von Jahrzehnten, wenn nicht gar Jahrhunderten.
Willkommen in der Unterwelt, mein Freund!
Butch lachte auf, konzentrierte sich dann jedoch wieder auf den Weg.
Sag mal Kumpel, was bist'n du überhaupt für einer? Ich meine wenn du soviel Ahnung von Maschinen und so hast, dann such dir doch eine nette Werkstatt in der mittleren Ebene. Warum das Risiko eingehen das du dir ne Kugel fängst?
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Während aus den Boxen Klänge mit einer Phonzahl drangen, die weit über dem lagen, was sich als gerade noch so ungefährlich klassifizieren ließ, flogen die immer heruntergekommener werdenden Gebäude vorbei. Als sie in eine Tiefgarage einfuhren, zog Butch seine Waffe und legte sie zwischen sich und Victor.
Gibt hier unten Mutanten. Du siehst sie jetzt nicht, aber die Schweinepriester sind da draußen und das sind nicht so ne netten Typen, denen nur n dritter Arm gewachsen ist, oder so. Das sind richtig miese Wichser. Erwischen sie dich, dann fressen sie dich zum Abendessen. Kein Scheiß Mann, kenne selbst ein paar die es erwischt hat.
Sie führen immer tiefer hinab, und erreichten schließlich einen Tunnel, der vom letzen Parkdeck noch tiefer hinab führte. Er führte durch die unterschiedlichsten Schichten von Gestein und Müll, und ließ einen einen faszinierenden Einblick in die Vergangenheit erhaschen.
Während der Fahrt fing Butch plötzlich an Victor auszufragen.
Sag mal Kumpel, was bist'n du überhaupt für einer? Ich meine wenn du soviel Ahnung von Maschinen und so hast, dann such dir doch eine nette Werkstatt in der mittleren Ebene. Warum das Risiko eingehen das du dir ne Kugel fängst?
Ich versuch nicht gefunden zu werden. Dazu ist ein Ort wie dieser geradezu ideal. Und auch wenn diese Wände dort einen äußerst interressanten überblick über die Geologische Geschichte der Stadt bieten, stellt sich mir die Frage, wann wir unser Ziel erreichen. Und, um was es sich dabei überhaupt handelt.
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Nich so ungeduldig Freundchen. Werden schon noch früh genug ankommen. Früher als dir lieb ist, wenn du Pech hast. Denn wenn dich nie einer finden soll ist dieser Ort allerdings ideal! Da finden sie dich irgendwann mal bei irgendwelchen Ausgrabungen. Der Waffenschieber lachte gehässig in sich hinein und beschleunigte wieder. Nach einer Weile verließen sie die Tunnel und kamen in ein gewaltiges Gewölbe. Eine Höhle, von längst vergessenen Megastützpfeilern gehalten, möglicher Weise sogar das Fundament ganzer Stadtabschnitte. Dazwischen zeigte sich ein reges, troglodytisches Leben. Einige der Häuser, welche auch hier die Wände bildeten und unter dem Druck der auf ihnen ruhenden Makropole wie zusammengestaucht wirkten, waren offenkundig bewohnt. Dazwischen gab es wohnbar gemachte Ruinen, ganze Dörfer aus Zelten und primitiven Hütten. Durchschnitten von ausgefahrenen Straßen. Von der Anhöhe, auf welcher sie sich befanden, konnte man diese bizarre Land, fern ab von natürlicher Helligkeit, voll überblicken. Vereinzelt schnitt elektrisches Licht durch die Finsternis, doch das meiste der spärlichen Beleuchtung stammte von Müllfeuern. Hier und da blinkten die Scheinwerfer von Fahrzeugen auf.
Ihr Weg führte an einer Parodie des gewöhnlichen Lebens vorbei. Es gab Läden, Bars, Bordelle und sogar soetwas wie ein Krankenhaus. Die Bewohner setzen sich aus aus Mutanten und ausgezehrten Menschen zusammen.
Die meisten Leute hier unten sind okay. Mehr Angst als Vaterlandsliebe und zu arm um sich was besseres als nen Knüppel zu leisten. Wenn du ne Wumme hast lassen sie dich in Ruhe. Aber ich würde dir raten nicht in Gegenwart von einem der Typen einzuschlafen, sonst merkst du beim Aufwachen das dir ne Leber oder sowas abhanden gekommen ist. Wieder erfüllte sein Lachen das Innere des Wagens.
Schließlich erreichten sie ihr Ziel und in Mitten diesem Stilllebens des Elends, machte selbiges etwas her.
Sie näherten sich einer vier Meter hohen Gitterdrahtumzäunung, welche mit Folie beklebt war, die neugierige Blick abhielt. Stacheldrahtrollen krönten den Zaun. Ringsherum war das Gelände mit Flutlichtstrahlern ausgeleuchtet, so das der Posten, auf dem Laufsteg über dem Tor, sie schon aus einiger Entfernung ausmachen konnte. Der Mann wollte nicht recht in die Umgebung passen, denn seine Ausrüstung war alles andere als minderwertig. Er steckte in einem Kampfanzug mit urbanem Tarnbedruck. Armaplastteile schützten seinen Oberkörper und die Arm- und Beingelenke. Ein Helm mit großer Schutzbrillenpartie ließ nur die untere Gesichtshälfte frei. Vor seiner Brust hing ein Lasergewehr.
Der Wächter sprach kurz in ein kompaktes Funkgerät und kurz darauf öffnete sich das Tor. Das goldene Auto rollte auf den Innenhof und kam dort zum Stehen.
Der große Hof wurde auf drei Seiten von Gebäuden aus Wohncountainer flankiert. Das Mittlere besaß ein Obergeschoss und schien das Haupthaus darzustellen. Ein anderes war mit „Lager“ beschriftet, bei dem Dritten handelte es sich wohl um eine Werkstatt, denn unter einem überdachten Anbau reihten sich diverse Fahrzeuge auf, an denen teilweise Mechaniker arbeiteten.
Auch hier trotzen starke Lampen der Dunkelheit ihr Eigentum ab und tauchten alles in ein hartes, künstliches Licht.
Sie waren gerade ausgestiegen, als sich die Tür des Hauptgebäudes öffnete. Sie befand sich im oberen Geschoss und war über eine Außentreppe zu erreichen. Heraus trat eine blonde Frau, höchstens 25 Jahre alt. Sie trug Hotpants, hohe Arbeitsstiefel und ein halbes Bikinioberteil. Halb deswegen, weil ihr linke Brustpartie, so wie der Arm von einer Mechanik ersetzt war.
Mit gelindem Interesse lehnte sie sich auf das Geländer und sah zu den Neuankömmlingen herunter.
Was schleppst du mir da an Butch?
Der Waffenhändler schob seinen Hut höher.
Der Kerl hat richtig Ahnung von Technik und so... hat nen Fehler an einer der neuen Knarren gefunden, beim ersten Draufgucken. Vielleicht nur Glück, aber wenn nicht könnte er nützlich sein.
Die Frau schländerte die Treppe herunter, besah sich Victor von oben bis unten und umrundete ihn dann wie eine Katze die arglose Maus.
Ist das so ja? Du kennst dich also aus... hm.
Und was könnte ein kleines Unternehmen wie das unsrige einem Technikgenie wie dir im Gegenzug für seine Dienste anbieten? Ich meine abgesehen davon das wir dich nicht erschießen, solltest du einen ersten Test deiner Fähigkeiten überstehen.
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Nich so ungeduldig Freundchen. Werden schon noch früh genug ankommen. Früher als dir lieb ist, wenn du Pech hast. Denn wenn dich nie einer finden soll ist dieser Ort allerdings ideal! Da finden sie dich irgendwann mal bei irgendwelchen Ausgrabungen.
Butch lachte noch einmal und beschleunigte den Wagen. Kurze Zeit später fuhren sie in eine riesige Höhle. Zwischen den gewaltigen Pfeilern, die die Hölendecke trugen, konnte Victor ausgefahrend Staubpisten entdecken. Anscheinend gab es hier eine Art Infrastruktur, denn auf den Straßen tummelten sich geschäftig die Anwohner, Menschen wie Mutanten.
Die meisten Leute hier unten sind okay. Mehr Angst als Vaterlandsliebe und zu arm um sich was besseres als nen Knüppel zu leisten. Wenn du ne Wumme hast lassen sie dich in Ruhe. Aber ich würde dir raten nicht in Gegenwart von einem der Typen einzuschlafen, sonst merkst du beim Aufwachen das dir ne Leber oder sowas abhanden gekommen ist.
Ihr Ziel, das schon von Weitem zu sehen war, war für hiesige Verhältnisse wohl ein Art Festung. Hell erleuchtete Umgebung, Zäune, Stacheldraht, und ein begehbares Tor passten nicht wirklich an diesen Ort, wie Victor fand. Auch die Ausrüstung des Wachmannes schien, wenn auch nicht neu so doch hochwertig zu sein, soweit Victor das erkennen konnte.
Das Tor öffnete sich als sie näher kamen, sie fuhren hindurch und kamen auf einem Ausgedehnten Hof zum stehen, der von drei Seiten mit Gebäuden umgeben war. Als Victor gerade ausgestiegen war, öffnete sich eine Tür im Obergeschoss des mittleren Gebäudes, eine Frau trat hinaus und lehnte sich an das Geländer der Außentreppe. Victor wünschte sich, dass SAI das Geschehen kommentieren würde. Doch dass war nicht möglich, da er das Verbindungskabel schon bevor er mit Butch sprach herausgezogen und in der Tasche verstaut hatte, um nicht zuviel Aufmerksamkeit auf die KI zu lenken. In Momenten wie diesen war ihm sein Schwäche nur zu bewusst.
Was schleppst du mir da an Butch?
Der Kerl hat richtig Ahnung von Technik und so... hat nen Fehler an einer der neuen Knarren gefunden, beim ersten Draufgucken. Vielleicht nur Glück, aber wenn nicht könnte er nützlich sein.
Die Frau, die, wie Victor bemerkte einen augmentischen Arm besaß, ging die Treppe herunter und betrachtete Victor von allen Seiten.
Ist das so ja? Du kennst dich also aus... hm. Und was könnte ein kleines Unternehmen wie das unsrige einem Technikgenie wie dir im Gegenzug für seine Dienste anbieten? Ich meine abgesehen davon das wir dich nicht erschießen, solltest du einen ersten Test deiner Fähigkeiten überstehen.
Vor allen Dingen Schweigen, und eine angemessen Bargeldsumme.
Ich möchte es vermeiden gefunden zu werden, wie ich ihrem Kollegen schon sagte. Dafür ist diese Gegend optimal geeignet. Im übrigen möchte ich meine Bewunderung für eure Ansiedlung hier unten aussprechen. Nicht für die Architektur, aber dafür, dass sie den Staatsorganen vermutlich vollkommen unbekannt sein dürfte. Das ist eine erstaunliche Leistung. Und der Ort ist gut gewählt. Die umliegenden Gesteins- und Müllschichten dürften eine vorzügliche Abschirmung sein. Man könnte hier unten vermutlich sogar einige Plasmareaktoren laufen lassen, ohne das oben jemand das geringste messen würde. Ein hervorragendes Versteck.
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Sie lachte hell auf, warf den Kopf in den Nacken, so das ihre blonde Mähne nur so flog. Ich schätze Männer die wissen was sie wollen und nicht lange um den heißen Brei herumreden. Und die Bullen lassen uns hier unten tatsächlich in Ruhe, obwohl sie von der Unterwelt sehr wohl wissen. Aber was könnte man den Menschen hier schon wegnehmen? Jeder von denen würde seine eigene Großmutter umbringen um von der Polizei verhaftet zu werden. Eine warme Mahlzeit pro Tag und die Aussicht auf ein langes und glückliches Leben in einer Arbeitskolonie. Da kann man gut und gerne dreißig Jahre alt werden. Aber ich schweife ab...
Wir hatten ja noch etwas vor, wir beiden Hübschen. Einen Test deiner... Fähigkeiten, nicht wahr? Sie winkte ihm mit den Zeigefinger und schritt Richtung Treppe. Vorher verharrte sie jedoch noch einmal und drehte sich zu Butch um. Ihr schelmischer Ton war jetzt einer geschäftsmäßigen Härte gewichen.
Pack die Sachen für den Deal mit diesem Typen zusammen. Wenn er wirklich soviel springen lässt bekommen wir das Gleiche wie wenn wir drei Monate auf der Straße verkaufen. Vermassle das also nicht Butch.
Nein, Boss... ich mach das schon.
Sie nickte und führte dann Victor die Stufen hinauf und ins Innere des Containerbaus. Nachdem sie einem Flur gefolgt waren betraten sie nun wohl so etwas wie die Privaträume dieser Bandenchefin. Ein großes Bett, mehrere Kommunikationseinrichtungen, ein Datenblockleser, Schränke, eine Bar, Tisch und Stühle.
Einen der Letzteren zog sie heran und drehte ihn so, das sie die Lehne vor sich hatte, als sie sich jetzt setzte. Sie legte ihren künstlichen Arm auf den Tisch, mit der Handfläche nach oben. Dann blickte sie Victor an.
Ich kann seit einigen Tagen den Ringfinger und den kleinen Finger nicht mehr bewegen. Das Handgelenk zickt auch manchmal rum. Mein Techniker ist ein Vollidiot und ich bräuchte beide Hände um es selbst zu machen. Da drüben steht Werkzeug. Sie legte einen schweren Revolver so neben sich auf den Tisch das sie ihn problemlos erreichen konnte. Die unausgesprochene Drohung hinter dieser Geste war eindeutig.
Dann zeig mal was du kannst. Danach reden wir über deine Belohnung.
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