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Ayris linste abermals um die Krümmung des Schuppens um die Beschreibungen Magals betreffend der Missionare zu überprüfen. Ihre Betrachtung unterstrich seine Schilderung, einer der beiden war älter. Der schüttere Haarkranz auf seinem Haupt zeugte davon, als auch das die hellen Gewänder mehr an seinem Körper hingen, denn sich über ihn strafften. Der Greis schien die Ruhe weg zu haben, das Schlachtengetöse das sich in greifbarer Nähe zutrug und die Schreie von Massakrierten und das Geheule der Eroberer, welches herüber hallte störte ihn in nicht im Mindesten bei seinem innigen Gebet. Der Jüngere Braunhaarige hingegen erweckte schon eher den Eindruck dass die Umgebung in allmählich stetig mehr beunruhigte. Vielleicht erklärte dass auch warum er sich bewaffnet hatte. Jedenfalls rutschte er zappelig auf seinen Beinen herum und unterbrach sogar ab und zu seine Andacht um einen nervösen Blick über die Schulter zu werfen. Zum Lagerhaus schaute er nie, erwartete aus der Richtung wohl keinen Hinterhalt oder Gefahr.
Religiöse Trottel! Was machten sie überhaupt hier draußen so weit ab vom Schuss? Waren sie Heidenbekehrer? Ein von Visionen oder Illusionen heimgesuchter alternder Diener des Gottimperators der mit seinem Novizen ausgezogen und von der fixen Idee besessen war die Völker der Wüste den Glauben an den Sonnenkaiser näherzubringen? Es musste so sein… im Grunde war es aber auch völlig irrelevant.
Den Rücken gegen die Gebäudewand gepresst, trat sie einen Schritt vom der Ecke zurück und wandte dem etwas hinter ihr stehenden Kahlkopf das Gesicht zu. Auch wenn er ihrer Feuerwaffe keine offensichtliche Beachtung mehr beimaß, so hielt sie in dennoch damit weiterhin in Schach.
„Werter Magal, was ist nur los mit Euch? Hat der viele Sonnenschein Euch ein paar kostbare Gehirnzellen verschmort? Ihr seid doch sonst nicht so schwer von Begriff oder absenter Weitsicht.“ feixte sie ihn süßlich an.
„Was denkt Ihr wohl was ich zu tun gedenke? Ich kassiere meinen Gewinn… ganz einfach. Er kniet dort im Staub und murmelt sinnloses und hohles Zeug. Zwei wertvolle, imperatorfürchtige Leben, das eine alt und verwelkt, das andere frisch und in vollster Blüte. Ausgezeichnete Opfer für die Schlachtbank des Fürsten oder das Blutbad der Priesterin. Famose Präsente… reines, frommes Leben. Gibt es etwas Besseres? Wobei… ich muss gestehen das ich mit mir selbst ringe ob ich sie nicht gleich niederstrecke oder das Vergnügen ihnen lasse… was meinst du?“ Ihre leise Stimme hatte einen verspielten, fast sinnlichen Unterton angenommen. Eine radikale Abweichung, die der sonst so ernsten Frau nie über die Lippen geschlüpft wäre.
„Schande! Wirklich eine schwere Entscheidung… oh, du hattest ähnliche Zielsetzungen nicht wahr? So ein Jammer, leider ist nur genug für mich da. Was nun?“ Sie biss sich geziert auf die Unterlippe und stocherte mit dem Gewehrlauf dann einmal gegen Magals Magen, hinlänglich fest das es für ihn unangenehm war.
„Entschluss gefällt, lebend sind sie mir mehr lohnender. Wir machen also folgendes; du hilfst mir die beiden auszuschalten, ins Land der Träume zu senden um uns deiner Wortgewalt zu bedienen, danach reißen wir diesen götzenhaften Adler vom Podest und brennen den Schrein nieder das die Flammen von den Höhen aus erkennbar sind. Dann verschwinden wir mit unserem Fang, und wer weiß, womöglich erwähne ich deinen Beistand wohlwollend wenn ich vor dem Schwarzen Drachen oder der Seherin stehe. Ich finde das nur gerecht… nachdem was ihr, du mir angetan hast.“ lächelte sie tückisch und winkte ihm mit dem Lasergewehr zur Tat zu schreiten.
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Was seit ihr? Der Seherin Fanclub? Ließ der Hexer kühl vernehmen und wischte den Lauf der Waffe beiseite. Die Art der Warpseherin will nicht recht zu euch passen. Sucht einen Spiegel und übt es noch eine Weile. Bis dato sei euch gesagt das Spiele dieser Art nur glaubhaft sind wenn man sie zu spielen versteht. Vielleicht war mein attestierter Scharfsinn, euch betreffend, etwas voreilig festgestellt. Letztlich reduziert sich euer Verständnis des Ganzen doch nur auf den kleinlichen Groll gegen eine alterschwache Kirche und das System dahinter. Die Ameise hasst den Regentropfen der sie trifft und nicht den Himmel aus dem er fällt. Er straffte sich und rückte seinen Robenkragen zurecht, hatte Ayris unsanfte Behandlung ihn doch arg aus der Form gebracht. Im Übrigen ist das bisschen Macht, auf das ihr euch so vertrauensvoll stützt, nicht gerade von der besonders zuverlässigen Sorte. Mit einem Fingerzeig deutete er auf ihr Lasergewehr und schritt dann auf die Kapelle zu.
In der Tat offenbarte ein Blick zur Waffe, das nicht nur deren Sicherungshebel auf S für “Sicher” stand, sondern es blinkte auch die kleine Diode an der Energiezelle. Letztere gab an das die Ladung nur noch für wenige, kraftlose, bestenfalls für einen einzelnen, stärkeren Schuss reichen würde. Beides, Sicherungshebel und Energiewarnung, war noch vor wenigen Sekunden nicht in diesem Zustand gewesen. Das war sicher! Oder? Wie sicher konnte man sicher derartigen Dingen, derartigen Kleinigkeiten sein? Immerhin war dies hier ein Schlachtfeld und alles schien dazu bestimmt dem Menschen das Adrenalin bis unter die Schädeldecke zu pumpen. Der Verstand konzentrierte sich auf das Wesentliche, auf das was dem Überleben zuträglich war. Was konnte da leichter geschehen als das Finger eine routinierte Bewegung ausführten und war es nicht auch möglich das die Waffe Krichstrom geschädigt war? Vielleicht hatte Ayris, im Eifer des Gefechts, das Magazin unachtsam eingeführt und so für einem Spannungsabfall gesorgt. Es gab unzählige, plausible Erklärungen.
Was es auch sein mochte, Magal hatte die Kapelle unterdessen fast erreicht. Nur wenige Schritte trennten ihn noch von dem Gebäude, als der Jungspund ein weiteres Mal den Kopf drehte und ihn erblickte. Sogleich sprang er auf die Beine und lud die Schrotflinte durch. Magal jedoch breitete die Arme aus und lächelte gewinnend.
Der Junge war nicht schwer zu knacken. Angst und Unsicherheit hielten seinen Verstand geöffnet wie eine medizinische Spreizklammer eine Wunde geöffnet hielt. Schnell war er davon überzeugt das dieser nette, ältere Herr hier war um ihm einen Ausweg zu zeigen. Vielleicht ein Pilger, der Erleuchtung in der Wüste suchte und den der Zufall hier vorbei sandte. Womöglich sogar ein Heiliger, sprachen doch die alten Schriften von unzähligen dieser frommen Männer, die den Ihren in Zeiten der Not beistanden. So oder so, die gefestigte Stimme war voller Zuversicht und ließ jede Furcht, vor diesen Kreaturen, die im Lager wüteten und direkt der Hölle entstiegen sein mussten, vermissen. Schon senkte er die Schrotflinte. Ein Frevel sondergleichen sie auf einen derart hell strahlenden Mann zu richten. Mit verklärtem Gesichtsausdruck stand der Junge vor Magal und lächelte fast ebenso selig wie dieser. Der Schwarzkünstler hob die Hand und winkte Ayris zu sich.
Er hätte es nicht zugegeben, aber der alte Priester, der den Hexer zwar bemerkt hatte sich aber nicht bei seinem Gebet irritieren ließ, ließ sich nicht auf so plumpe Art und weise umgarnen. Sein grobschlächtiger Glaube und sein lebenslange Ignoranz waren wie zähflüssiger Baumharz, welcher alle Poren des Denkens verklebte. Bei ihm stieß Magal gegen eine Mauer und es bereitete ihm fast körperliches Unbehagen sich dem Alten zu nähern.
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Der Weg durch die Trümmer dessen, was einmal die Karawanserei gewesen war, offenbarte ihm vielerlei bizarre Anblicke. Seine Zeit an Bord des Korsaren hatte ihn abgehärtet, aber nichts hätte ihn auf darauf vorbereiten können. Die Krieger berauschten sich nicht nur am Blutvergießen selbst, auch die Toten wurden in planloser Raserei zerfleischt, ihre Körper gegessen und ihre Knochen als Trophäen mitgenommen. Nicht anderes, nicht die Plünderung der Gebäude, nicht die flatternden Fahnen, konnte die Endgültigkeit der Niederlage stärker betonen als die vollständige Auslöschung dessen was die Gegner des Fürsten gewesen waren. Wortlos folgte er dem Fürsten durch die Kammern und Räume bis hinaus in die Sonne. Er folgte ihm in das mit Wellblech bedeckte Pumpenhaus wo der Fürst den letzten sichtbaren Verteidiger nieder metzelte, und ihn dann aufforderte und ihm befahl zu folgen. Mit einem Schulterzucken zerlegte er den Klingenstab und befestigte die Klingen an den provisorischen Halterungen, die dafür vorgesehen waren, und klemmte sich die Lampe zwischen die Zähne, bevor er sich an den Abstieg machte. Langsam aber sicher folgte er dann dem Fürsten in die Tiefe, gespannt was der Fürst dort unten wohl tun wollte.
Name:Naradas
Titel: Deimos/ Cen-Rasankuri
Rasse: Mensch
Alter: 25
Größe: 2,00m
Zugehörigkeiten: Chaos/ Korsar-Tzeentch
Aussehen: durchtrainiert, hellblau glühende Augen, dunkelhäutig, kurze schwarze Haare
Charakter: skrupellos, strebt nach Perfektion, Sarkastisch, Selbstsicher, ruhig und planend
Kleidung: Lumpenkutte über Kettengeflecht (Eingelagert:hochwertige Drachenhaut)
Ausrüstung: Billige Maschinenpistole, einfaches Kurzschwert (Eingelagert: Klingenstab, Boltpistole, 2 Handgranaten)
Fähigkeiten: guter Nahkämpfer, intuitives Technikverständnis, überzeugend, miserabler Schütze, ungeübter Pilot
Psionisch Aktiv: Besessen (Dorator)
Verletzungen: -
Begleiter: Drohnenschwarm RS-47-B
Besitz: 38 Silberbolzen, gebundene Werte, Handelsgüter
Unterkünfte:
Festungsanwesen Yakip Hirsi
Naradas Wohnung in Gohmor (mittlerweile verlassen)
Chars:
Naradas
Bane Karagoth- RIP
Ashnak(Ork)
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Im verheerenden Ende erfüllten sich jene gewandt beschworenen Prophezeiungen, welche aus menschlichen Seelen gerissen und verklungen waren. Wo kärglich, spärlich ausgetrockneter Quarz und Sulfurstaub sich nieder senkte, wo gleich dem saurem Seuchenregen, sich zerstreutes Cäsium, Iodin und Uran vermengte und aus todgeweihter Friedhofserde sich blasses, ausgehauchtes Lebenselixier erhob, dort mochte letztlich vom physischen Ballaste befreit, aus zerrissenem Fleisch, verronnenem Blut, abermals der Gral unsterblichen Bestrebens erwachsen. Zerfurchte, eingestürzte Wandeldünen, in deren sandigen Falten sich sonnenbetende Kadaver rekelten, Carnak wie Mensch, Mutant wie Reiner, blutend aneinander lagen. Verwaiste Glieder, versteiftes Gebein, geschwärzter Morast, gebleichte Knöchel, zertrampelte, zerstoßene Magazine und bleierne Kügelchen, vergossenes Schwarzpulver vermengt mit alabasterweißem Kreidestaub der kriegerischen Bemalungen. Zerfetztes Leder umgürtete sorgsam aufgeschlitzte Gedärmtaschen, während sogenannte “Stecher-Schlitzer” mit mancherlei brachialem, ja primitiv anwirkendem Hau- und Schneidewerkzeug sich an Wänsten gütlich taten. Meist waren diese zwergenhafte Gecken, betucht mit allerlei Fetzen, welche sich gleich den Leichenfledderern von ihrem “Schlachtvieh” erbeutet hatten. Rostige, gekrümmte Sicheln mit allerlei ebenso qualvoll angespitzten Sägezähnen versenkten sich da in der weichen Bindehaut des Zwerchfells, während anderorts wenig beschönender mit plumpen “Äxten” Brustkörbe aufgeschlagen wurden um kostbare Nieren, Lungenflügel, Herzen und Lebern zu entnehmen. Wieder andere schnitten mit gerade etwas kunstvolleren Sensenblättern das meist überdehnte Rückgrat der Gefallenen auf, um quer das rötliche und weiße Knochenmark, sowie die Nervenstränge zu “ernten”, was geflissentlich an schreckliche Legenden erinnerte, wonach dies ein ebenso huldvoller Brauch bei den heiligsten aller imperialen Krieger gewesen wäre.
Wo frisches Blut zerfloss und unschuldig, jungfräuliches Sandquarz in kaskadenhafte Landschaftsmalereien tünchte, zuckten noch immer unverlebt menschliches. Nahezu arglos übereinander gestapelte Kadaver und welche die noch keine waren, jedenfalls noch nicht gänzlich, die Brustkasten zerquetscht unter Schichten ebensolch abgeschlachteter Gefährten und Widersacher. Welch darwinistischer Anblick, angesichts dessen sich das chaotische Prinzip, Stärke allein, wiederum bewahrheitete. Zuunterst quollen zerschundene, ausrangierte Krieger, aufgeplatzte Innereien, aufgedunsene Zungenlappen, erstickendes Röcheln, wo allenfalls Haut und Fleisch, sowie klumpendes Blut Lungen erfüllte, darunter noch manches Rippenpaar zerbrach. Darüber jene, welche noch dem brütenden Feuerschein am nächsten waren, kämpferisch, noch immer unbesiegt, zuckende Muskeln, gespannte Sehnen, blinzelnden Lieder, wo feinste Härchen Schweiß und Fäulnis zu verdrängen suchten. Jene die nicht sterben wollten, durften oder konnten. Wie sie sich gebaren, wissend um den existenziellen Kampf, welchen allein sie zu gewinnen trachteten. Niemand war seines nächsten geliebter Bruder oder Hirte, während Kauwerkzeuge, Krallen, Zähne, Splitter, Knochen durch schmerzendes Fleisch schnitten, bissen und erbrachen. Dies war jenes Werk, welches wohl einstmals Himmel und Höllen erfüllen musste, noch bevor sie wussten, wessen wahrhaftige Facette, alles Existierende versklavte. Sie wussten nicht um die drei, zu jenen Zeiten, wie es nun bekannt war, doch ebenso wussten sie es heute. Doch benannten sie dies nun Warp, was einstmals Hölle gewesen war. Verschmierte, verstümmelte, entstellte Verrückte, in den Wahnsinn getrieben durch die feuchte, unwirtliche Krypta welche sie begrub, verdammt, allein irrsinniger Kannibalismus und der nackte Existenzialismus bewahrte sie, konnte sie allesamt erretten, sofern sie nur kauten. Dies grausamste, ursprünglichste aller Schauspiele bewundernd, war die Seherin angesichts des Leichenbergs niedergekommen, in das sündenbefallene Schlachtfeld des Onyxdrachens. Menschlichkeit verspottet schiere Menschlichkeit, allein der war Mensch, welcher Opfer erbrachte um sich selbst zu bewahren, entgegen des schwächlichen Ideals. Befriedigender nur, wären dies wahrhaftige Frömmler, Schlachtschafe, des Leichengottes gewesen, welche sie nicht waren. Nein, dies waren ohnedies gebürtige Krieger, Männer welche nur Verlust und ruhmlose Überfälle kennen mochten. So war dies nicht anders, nicht gänzlich, als die Normalität ihres grausamen Daseins. Ein erster, kräftigster, blutbesudeltster Mann brach hervor, mitten heraus aus der fleischigen Umarmung seiner Genossen. Im fiebrigen Lebenswahn durchbiss er schmatzende Knorpel, sowie Sehnen, Bänder und Fleischfasern eines letzten zurückhaltenden Armes, welcher da noch zuckte, allein um sein zerschlitztes, gegerbtes Antlitz abermals in die verwelkenden Wüstenwinde strecken zu können. Aus seinem aufgeplatzten Munde quollen Klumpen menschlichen Sekrets, ummantelt von Speichel, Magensäure, allerlei Enzymen, vermengt wie hoch gewürgt, während er keuchend seine aufblähenden Lungenflügel erweiterte und einsog was da einzusaugen war. Ewigkeiten mochten unbemerkt vorüber schwinden, ehe sich sein rechter Arm derart entstellt, bar von Härchen und schützenden Häuten zu Tage förderte, allein die flammende Manie seiner nachtmährischen Pupillen ihn anspornend, weiter, weiter hervor. Leben, allein das zählte! Nun erst, nickend der Zustimmung der Hexe gewahrend, schritten die charakterlosen Krieger heran und halfen dem Auferstandenen aus seinem sicheren Grabe. Man gewährte ihm gar einen sorgfältig bemessenen Schluck verdreckten Wassers, ehe man ihn vor ihr auf die Knie zwang, seine Irrsinnigkeit allmählich lindernd, während sie ihn gleich einem abfälligen Stück Vieh begutachtete. Schließlich stieß sie das vielarmige Gespinst ihres mutierten Fokuses vor jenem in den Staub, das darin verborgene Augen offenbarend, welches ihn nun ebenso durchdringend sezierte.
“Wahrlich, ein gesegneter Verdammter, welcher auferstanden gleich dem Todesengel Abbadon inmitten all seiner verfallenen Gefährten. Wo sich totes Fleisch zu lebendem Gewebe mehret, soll nicht die leblose Klinge abermals mähen. Schwör mir die Treue und ich nenne dir den Preis, verwähre mir den Eid und beweise dir den Neid.”, scharf gesprochen vibrierte ihr die Zungenspitze nahezu, ehedem sie dem “Wiedergänger” sachte eine von sich gestreckte Hand darbot.
“Ich…”, keuchend schwer vom verflossenen Blut und geschlagenen Wunden bildeten sich wortwörtliche Fetzen zwischen seinen geborstenen Zahnreihen, “… Leben will ich…”, erspeiend knapp und unredlich was er vormals noch hinab gewürgt hatte, “… dienen will ich… nur gebt mir Leben!”, und griff mit kraftlos zitternden Gliedern nach dem dargebotenen Pakt, einschlagend, wie es von alter Sitte her schon brauch war.
“Welches ist das weislich klüger sehende Auge? Jenes gewähre mir, und ich dir das Leben.”
“Oh… Herrin…”, was von Kraft und Macht wohl einstmals gewesen war, war nun verflogen, denn wie ein geschlagener, räudiger Köter winselte er zu ihren nachtschwarzen Zehenspitzen, “… das Linke… das Linke… nehmt es mir!”
“Ein letzter Akt, ein letztes Opfer, frei dargeboten von eigener williger Hand. Dein Auge!”
Nicht länger kämpfend, nicht kapitulierend. Der dargebotene Preis, er war genügend, darum musste er offensichtlich wissen. Abermals erhöhte sich seine vernarbte Brust, verkrampfte sich die eine Hand, während er selbst sich kreischend, Daumen, Zeige wie auch Mittelfinger in der Schädelhöhle versenkte um schmerzens heulend jenes eine Kügelchen heraus zu reißen. Nervenstränge lösend, Blut erquillend, sich losreißend von diesem einen blinden Punkte wo Nerv auf Augenmerk noch traf, herausgerissen diesen Körper offerierend. Noch wärmend flüchtig über ihre Stiefelspitzen schaudernd, verrann sein Blut bald darauf abermals im Morast zu seinen Knien, während sein linkes Auge, bestrebsam in ihren Fingerspitzen lag, alsbald jedoch in einen herbei geschafften goldenen Schale mit kostbar duftendem Öl versenkt wurde. Erst nun erhob man ihn, führte ihn fort, doch nicht gleich jener welche stählerne Halseisen trugen oder gekettet waren, sondern als theoretische freien, doch praktisch im Besitz der Hexe befindlichen Mann. Ein selbiges Schauspiel sollte sich alsbald noch manches Mal wiederholen, überaus zu Belustigung der anerkannten Seherin, den so mancher gefallene Krieger mochte sich nicht abfinden, nicht geschlachtet werden wie einstmalige Kameraden. Allein der Preis variierte, war es einmal ein Auge, war es einmal die Zunge, dann ein Ohr, manchmal ein anderes Organ, eine Niere womöglich, ein Stück der Leber, gar Finger, Zehen, Hände, Füße, je nach heiterer Belustigung, und ein jeder dem es angeboten wurde, willigte gar freudig ein, dies Opfer erbringen zu dürfen, allein für die Seele, welche im Brustkasten verweilte. Erst nachdem der Gros jener wahrhaft lebenswilligen dem Schlund des Abgrundes entstiegen war, fielen die wurmartigen Geschöpfe über die verbliebenen Leichname her. Gewissermaßen entbehrte dies nicht einer grausamen Komödie, da jene die vormals zu tote gekaut worden waren, nun abermals belebt auferstanden, wenn gleich vollkommen anders als ihre vormaligen Gefährten…
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Es war kühl hier unten, fast schon kalt. Kogan fiel die letzten paar Meter ohne das ihm das Rohr den nötigen Halt gegeben hätte. Unten tauchte er in Wasser ein und wäre es nicht nur hüfthoch gewesen hätte ihn diese Tatsache, in anbetracht seiner stählernen Kleidung, vor lebensgefährliche Probleme stellen können. So kam er, dem Bild des mythischen Leviathan im Kleinen durchaus entsprechend, schäumend an die Oberfläche, nur um sich danach gleich noch einmal zu durchbrechen und den Grund nach dem Mordinstrument abzutasten. Als er es barg war jede Spur der blutigen Vormittagsbetätigung fortgewaschen und im spärlichen Licht, das durch den Einstieg niederfiel, glitzerte sie jungfräulich und tödlich.
Der Fürst trat zur Seite und machte Naradas Platz, der in diesem Augenblick das Rohr heruntergeklettert kam. Er bewegte sich zwar langsamer, aber auch ohne die brachiale Fatalität des Wüstenherrschers. Mit einiger Überraschung stellte dieser fest das es hier unten stockfinster war. Natürlich eigentlich eine lächerliche Selbstverständlichkeit, doch zwei Faktoren hatten Kogan diese einfache Tatsache übersehen lassen. Zum einen war die Grotte unter dem Palast, Melanies persönlicher kleiner Swimmingpool, von Moosen und Wasserpflanzen erhellt, die in Eigenfluoreszenz erstrahlten und die gesamte Höhle ausleuchteten.
Der zweite Fakt war der, das er die ganze Anlage kannte, oder besser gesagt die Erinnerungen jener in sich vereinte die sie gekannt hatten. In seinem zweihundert Jahre altem Gedächtnis war die ganze Höhle von elektrischen Strahlern gesäumt und gut zwanzig Arbeiter überwachten die automatisierten Vorgänge. Jetzt hatte ewige Nacht hier Einzug gehalten.
Es war RS-47 der unaufgeforderte Abhilfe schaffte. Nicht nur erwachten die vier kleinen Lampen in seinen Spinnenbeinen zum Leben, die Drohne schickte auch einen gebündelten, gelben Lichtstrahl in die Finsternis.
Dieser Finger zerschmolz der unterirdische Vergessen.
Es wurde offenbar wie weiträumig die Höhle war. Eine gigantische Kammer. Oben ein steinernes Firmament, unten eine schwarze, Fläche aus Wasser. Lösten sich Tropfen von der Decke, so erzeugte ihr Eintauchen Ringe die sich über die gesamte Weite des Sees ausbreiteten und einen Eindruck kosmischer Harmonie vermittelten.
Nicht recht passen wollte da das stürmische Rauschen, das an einen Bach gemahnte und von irgendwo weiter hinten zu ihnen herüber klang. Wortlos bahnte sich der Fürst einen Weg durch die Miniaturfluten, in welchen beide Männer angekommen waren. Es zeigte sich das, dass Rohr der Pumpe nur in ein kleines, natürlich entstandest Becken führte, welches an den großen See angrenzte und wie ein Überlauf fungierte. Kogan erkletterte die schmale Steinbarriere zwischen beiden und balancierte auf einen altes Laufgitter zu. RS-47 ließ erkennen das diese rings um den See führten und im Laufe der Jahre so mit Ablagerunge überkrustet worden waren, das es aussah als wären sie natürlich aus dem Fels gewachsen.
Vorsichtig folgten sie diesem Weg, wer wusste schon ob die alten Stege sie halten würden? Doch die Götter hatten für Kogan kein nasses Grab und für Naradas kein unfreiwilliges Vollbad vorgesehen und sie kamen, langsam aber stetig, voran.
Dann erblickten sie das Ungeheuer!
Die Bestie schlief auf einem Vorsprung, so weiß wie nur ein Wesen sein konnte das nie das Tageslicht erblickt hatte. Der schuppige Leib krallte sich in den schwarzen Untergrund uns seine sechs Köpfe hingen, an langen Hälsen, ins Wasser herab. War es tot, schlief es? Nein es trank ganz offensichtlich, denn alle Mäuler der fischähnlichen Schädel waren weit aufgesperrt, so groß wie Scheunentore, die blinden Augen direkt auf die beiden Eindringlinge gerichtet. Zähne so lang wie eines Mannes Unterarm schimmerten knapp unter der Wasseroberfläche.
Da ist es und harrt seiner Aufgabe! sprach Kogan ohne die Stimme zu senken, Unbeirrt hielt er auf das Untier zu, das bis jetzt noch keine Regung gezeigt hatte.
Erst wenige Meter davor konnte man erkennen warum es so still lag und die beiden Frevler nicht mit einem seiner Rachen verschwinden lies. Das Monstrum war aus Stein. Eine meisterhafte Metzarbeit aus längst vergangenen Tagen.
Als sie nun so dicht waren das eine ausgestreckt Hand die fein modellierte Schlangenhaut berühren konnte zeigte sich das die Sagengestalt keineswegs nur Kunstobjekt war. Eine seitliche Tür erlaubte den Einstieg in den Leib der Bestie. Die Innereien bestanden aus einen komplizierten Zahnrad- und Schaufelsystem und auch die Quelle des Rauschens ließ sich erkennen. Hinter dem Seemonster verlief ein, rasch dahinspringender Fluss, der die ganze Mechanik einstmals angetrieben haben musste. Jetzt standen die Räder still und das Wasser umspülte sie ohne eine Bewegung zu entlocken. Als das noch der Fall gewesen war, hatte die Apparatur ein Pumpe in Gang gesetzt, welche die Mäuler der Bestie das kühle Nass hatten ansaugen lassen.
Der Zeigefinger des Fürsten deutete auf die defekte Maschinerie in ihrer Gesamtheit.
Reparier das!
Name: Kogan, Fürst des Chaos
Rasse: Mensch (mehr oder weniger)
Alter: um die 40 Standardjahre (hat aber Zeit im Warp verbracht, was diese Zeitrechnung etwas obsolet macht)
Größe: 2,20m
Zugehörigkeiten: Chaos
Aussehen: muskelbepackter Hüne, langes schwarzes Haar, Schläfen ausrasiert. Ritualnarben im Gesicht sowie eine Tätowierung in der dunklen Sprache (sinngemäß: “It's better to burn out than to fade away!“ ), Drachensymbol in die Brust gebrannt
Kleidung: Schwere Plattenrüstung (Drachenrüstung) ansonsten prunkvolle Gewänder.
Ausrüstung: Stachelaxt, zwei überdimensionale Steinschlosspistolen
Segnungen: Dämonenstärke, unnatürliche Zähigkeit, Regeneration bei Nähe zu Rasankur
Begleiter: Grunz
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Wie schnell sich das Blatt wenden, die Waagschale kippen und aus dem Gleichgewicht gebracht werden konnte. Das Offensichtliche verdreht und gewandelt werden mochte, die Azazernerin merkte dies erst verzögert.
Elender Bastard! Was bei den Höllenöfen des Warps denkt er wer er ist? Ein verdammter Zauberer? Mehr verärgert als verblüfft fummelte und nestelte sie an ihrer Waffe herum die ihr urplötzlich die Bedienung quittiert hatte. Noch vor wenigen Minuten hatte sie mit ein und demselben Gewehr einen hinterhältigen Beduinen der es auf ihre Kehle abgesehen hatte ins schwarze Diesseits geschickt und nun versagte sie von einem Moment auf den anderen. Nicht grundlos wohlbemerkt, irgendwie war der Sicherungsbolzen des Tötungswerkzeugs aktiviert worden und blockierte gerade den auslösenden Mechanismus der energetischen Entladung. Auch die schwächlich glimmende Anzeige der Energiezelle sprang ihr zum ersten Mal offensiv in die Wahrnehmung.
Das gibt’s doch nicht, was ist hier los? Das funktionierte doch eben noch! War er das? Sie kniff angestrengt die Augen zusammen und blickte dem ruckartig selbstbewussten Magal hinterher, der sie hochmütig zurechtstutzte wie ein kleines, unartiges Kind und dann couragiert austrat, hinaus aus dem verbergenden Schatten des Schuppens hinein ins Tageslicht auf die zwei danieder knieenden Priester zu. Der grelle Sonnenschein ließ seine kahle Schädeldecke glänzen und umwaberte ihn wie flirrendes Gold.
Ist er jetzt völlig durchgedreht? fragte sich Ayris und löste mit einer lockeren Fingerbewegung wieder die Verrieglung am Waffengehäuse, indes sie den Gang des merkwürdigen Menschen verfolgte, der jetzt auch von einem der betenden Missionare entdeckt wurde. Der Terragläubige, welcher höchstens die Hälfte der Jahre verlebt hatte entgegen seinem älteren Mentor, war es der zuerst auf den Neuankömmling reagierte und behände aufsprang. Das ausufernde Rohr seines Schießprügels orientierte sich automatisch auf den Brustkorb des Fremden, aber nicht ohne vorher ordnungsgemäß durchgeladen zu werden. Magal schien ein Deja Vu binnen kürzester Zeit zu erfahren, doch wie schon in ihrem Falle ließ er sich ebenfalls nicht durch die Androhungen des Jünglings beirren. Wie ein dritter Frater ihrer außergewöhnlichen Bruderschaft kam er daher, breitete die Arme von seinem Leib aus als wären es die Flügel eines herabgestiegenen Himmelsboten und begrüßte so den nervösen Aspiranten, dem der Schweiß funkelnd über das jugendfrische Antlitz lief. Die Beobachterin, noch mehr oder weniger in der Sicherheit ihres Verstecks, schüttelte vor nicht begreifen leicht den Kopf.
Ich hatte Recht, du machst gemeinsame Sache mit denen! Magal du arglistiger Ku‘urak, du bist ein imperialer Spion! Aber dann geschah etwas das sie ihre Meinung schnell wieder revidieren ließ. Zwischen den beiden wurde nicht ein Sterbenswörtchen gewechselt. Sie schwiegen sich gegenseitig eine Minute an, Wüstenwind wehte säuselnd über sie hinweg, der Alte bekam von all dem putativ nichts mit. Und dann begann der junge Prediger zu lächeln.
Das Lächeln erschreckte Ayris einen Herzschlag lang. Es war nicht das muntere Lächeln der Freundlichkeit oder Geselligkeit, sondern ein erzwungen herbeigeführtes wie bei einem Betrunkenen oder einem Wachträumenden. Entzückt und phantasierend. Magal bedeutete ihr aufzuschließen. Seine Handbewegung hatte fast etwas Forderndes, Ungeduldiges. Die Fremdweltlerin schüttelte die versteifte Haltung aus ihren Gliedern, lockerte ihre Schultern und überwand die minimale Distanz von der Aufbewahrungshütte zur Kapelle. Als sie neben dem Glatzkopf inne hielt hatte sie zu ihrer impertinenten Fassung zurückgefunden.
Vorgeblich entspannt fuhr sie sich mit der linken Hand einmal über das Gesicht um feuchte Ausdünstungen und klebrigen Flugsand von der Haut zu reiben. Aufmerksam musterte sie ihren zwiespältigen Begleiter, anschließend die dusselige Miene des Burschen. Er machte den Eindruck eines Idioten, das er nicht sabberte war auch das einzigste. Magal benahm sich wie ein gewiefter Illusionist oder überlegender Manipulator von Fleisch und Geist. Seine grauen Pupillen mit der bläulichen Schattierung hatten die Anziehungskraft von Magneten oder Fangstrahlen. Sein Blick war kalt, kalt wie Gletschereis, und gespenstisch wie unergründete Ahnengrüfte. Er war weit gefährlicher als sie bisher angenommen hatte. Noch ein Gedankenpfuscher. Sie beruhigte ihr Gemüt.
„Imponierend… ich hatte ja keine Ahnung. Aber darüber warst du dir bestimmt im Klaren. Du hast sie alle gehörig an der Nase herum geführt nicht wahr? Ad‘razbe, Naradas, die Köterkreatur, Bane… mich. Dabei war es so unverkennbar, an deinem Charme oder umwerfenden Aussehen hätte es wohl kaum liegen können dass sie dir immer so einig gefolgt sind. Deine Worte gaben immer die Marschrichtung vor, wurden selten angezweifelt, waren stets oberstes Gebot.“ Sie lachte amüsiert.
„Verdammt, spürt man überhaupt wenn du anfängst einem ins Hirn zu kriechen? Oder kommt es tatsächlich auf den Willen desjenigen Individuums an? Kann man den Attacken widerstehen… oder sind wir alle nur frei zugängliche Lektüren für dich? Instrumente deiner Kabalen und Durchtriebenheiten.“ Resigniert schüttelte sie das Haupt.
„Colchis…also, wie geht’s weiter? Du hast mir gezeigt dass du keine Angst vor mir hast, im Handumdrehen den Betbruder hier in eine schlummernde Marionette verwandeln konntest? Und jetzt? Was soll mein Part sein? Der da?“ Wütend stapfte sie zu dem altgedienten Missionar hin und ließ den Kolben ihres Gewehrs hart in dessen Nacken krachen, dass jenem die Sinne schwanden und er vornüber in den Sand fiel.
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Der Lichtkegel der Lampen ersparte ihm den unrühmlichen Absturz in die überraschend klare Brühe. Dass es dem Fürsten nicht so gut ergangen war, zeigten die Sturzbäche die von und aus der schwarzen Plattenrüstung herausliefen, Naradas enthielt sich eines beißenden Kommentars, nicht nur deswegen weil er den Fürsten für nicht entsprechend humorvoll hielt, sondern auch wegen dem, was ihnen die Leuchten offenbarten. Um das gesamte Becken auszuleuchten, wäre wahrscheinlich eine ganze Batterie an Scheinwerfern benötigt worden, trotzdem offenbarte das was man sehen konnte, das das Becken keinen vollständig natürlichen Ursprung hatte. Ihm war unbegreiflich, wie ein solches Wunderwerk so lange in Vergessenheit geraten konnte. Der Aufwand, der es gewesen sein musste, hier draußen ein solches Werk zu erreichten, musste einfach gewaltig gewesen sein. Wortlos und staunend folgte er dem Fürsten durch die Kammer, zu dem gewaltigen, steinernen Schlangengebilde, einem Kunstwerk dessen Inneres sich, zumindest aus Naradas Sicht als noch viel Interessanter gestaltete. Einerseits, keimte in seinem Inneren die Frage, wie der Fürst das Wissen über diese längst verschollene Einrichtung erlangt hatte, gleichzeitig wurde Naradas immer sicherer, das der Fürst nicht aus dieser Wüste stammte, keiner der Wüstenmenschen hätte sich wohl dafür interessiert, was sich unter der Wüste befand. Die einfache Pumpe an der Oberfläche war ein geradezu schändlicher Beweis für die technische Ignoranz der Wüstenkrieger. Vielleicht hatte auch irgendwann, als nach und nach der eigentliche Zweck des gewaltigen unterirdischen Komplexes in Vergessenheit geriet, ein dahergelaufener Schamane entschieden, dass die Höhle einem der zahllosen Geister und Götter geweiht war und niemand diese betreten dürfe.
Da ist es und harrt seiner Aufgabe!
Das innere der Statue offenbarte ein mindestens ebenso kunstvolles Getriebe wie das Äußere hatte vermuten lassen. Der Staub der Jahrhunderte hatte sich über Zahnräder, Riemen und Räder gelegt, trotzdem war das Werk mehr als beeindruckend.
Reparier das!
Naradas Kiefer klappte ruckartig zwei Stockwerke tiefer. Dem Finger des Fürsten folgend starrte er den Schraubenberg plötzlich aus einer ganz anderen Sicht an. Sekunden lang wanderte sein Blick über die Maschinenteile und Schaufelräder. Dann machte sich wieder die für ihn typische Selbstsicherheit platz. Die Maschine bestand soweit er es erkennen konnte nur aus verhältnismäßig einfach nachvollziehbaren, mechanischen Systemen alles verpackt in einem unüberschaubaren Gewirr von Drähten und Stahlteilen. Offenbar waren zumindest die sichtbaren Teile über die Jahre wenn dann nur wenig gerostet, wenn überhaupt konnte er nur Flugrost erkennen. Da sogar die schweren Schaufelräder aus massivem Stahl bestanden, waren diese sicher zumindest so gut erhalten, sodass ein Betrieb nicht am Antrieb scheitern würde. Tatsächlich schien die Maschinerie vollständig auf Elektronik und computergestützte Systeme zu verzichten. Ein Umstand der zwar einerseits nicht Naradas Vorlieben entsprach, das Verständnis aber auf das nötigste beschränkte. Hier hatte keine verrückter Maschinenpriester Datenspeicher mit verdrehten und verschlüsselten Daten und Programmfragmenten gefüllt, der oder eher die Erbauer hatten sich strikt an die Gesetzmäßigkeiten gehalten die jedem aufmerksamen Geist erschlossen und die überall gültig waren…fast überall zumindest. Glücklicherweise hatte er seinen Droiden noch auf dem Weg hierher einsammeln können. Da ihm die technischen Grundlagen dieses Planeten nicht bekannt waren, konnte er nur hoffen das unter den Speicherdaten etwas dabei war, von dem sich die vorliegende Konstruktion ableiten lies. Immerhin sollte eine so große Maschine ihre Grundlagen in der Wiege der Zivilisation des Planeten ihren Ursprung hatte. Er konnte nur hoffen, dass Gothmor diese Wiege war, und nicht eine andere Stadt, deren Namen und Bewohner schon lange vergessen war.
RS-47… scanne das ganze, überprüfe mögliche Leistung und gleiche das ganze mit den Daten aus Gothmor ab. Überprüfe auch die Daten aus dem Korsaren und den verbliebenen Daten über die Treibstoffpumpen der anderen Schiffe. Leg dann die möglichen Treffer auf dem Speicher Vier ab. Schadhafte Stellen kommen auf die Drei…
Naradas hatte sich im Schneidersitz auf einen Würfelförmigen Block nieder gelassen, und die Tellergroße Drohne auf den trockenen Boden gesetzt. Tatsächlich saß er eine ganze Zeit lang reglos dar, während sich die Drohne in das innere vorarbeitete. Naradas war sich nicht sicher was der Fürst erwartet hatte, doch wenn er das Monster von ihm repariert haben wollte, dann musste er sich etwas Zeit nehmen. Er konnte nur hoffen das das Problem an einer Kleinigkeit lag. Nachdem er RS-47 etwas Vorsprung gelassen hatte und sich im Kopf eine kurze Skizze gemacht hatte, wie er vorgehen wollte, legte er nach und nach seine Sachen ab. Der Ledermantel landete neben Waffengehänge und seinen sonstigen Habseligkeiten, mit Ausnahme von Messer, Lampe und dem was er direkt am Körper trug. Es war schon fast lächerlich das er überhaupt noch den Versuch wagte, die Maschine nur durch Einsatz der großen Hebel in Gang zu setzen die mit deutlichen, kaum zu übersehenden Runen zur Aktivierung gekennzeichnet waren. Dass sämtliche Hebel auf „An“ standen, stellte von vornherein klar, dass das Problem sich so nicht beheben lassen würde. Trotzdem war es besser an der Pumpe zu arbeiten wenn sie abgeschaltet war. Schließlich wollte er nicht zwischen irgendwelchen Zahn- oder Schaufelrädern zermalmt werden. Dann kletterte er über eine handvoll Rohre und lies sich, die Taschenlampe zwischen den Zähnen, ins kalte Wasser hinab. Offensichtlich wurde die Anlage von einer ganzen Reihe von Schaufelrädern betrieben die über eine Welle die Energie des Wassers auf die Pumpenkolben übertrugen. Zumindest sah so seine Theorie aus. Einige kurze Tauchgänge später hatte er zumindest eine Ursache gefunden warum sich die Welle nicht mehr drehen wollte. Rost und Treibgüter hatte sich in Welle und den Schaufelrädern festgesetzt, manches lies sich ignorieren und einzeln hätte das angesichts der schweren Schaufelräder sicher keine Problemdargestellt, im Laufe der Jahrhunderte hatten sich aber die groben Filter und die Speichen mit so viel Unrat gefüllt das Naradas nur noch mit Messerklinge und Gewalt diese freischneiden konnte. Die Filter entfernte er vollständig. Obwohl er nur das befreite, was er für unmittelbar nötig hielt und so zügig arbeitete wie er es gerade noch tolerieren konnte, dauerte es länger als eine Stunde bis er die beweglichen Teile so weit befreit hatte, dass er sich sicher war, das die Energie genügen würde um das gesamte Schaufelsystem zu befreien. Als er sich völlig erschöpft und trotz mehrerer Pausen stark unterkühlt, aus dem Unterirdischen Fluss hievte, achtete er kaum auf den Fürsten. Das Wunderwerk dr Technik an dem er arbeiten durfte, hielt ihn ganz in seinem Bann. Während er das durchnässte T-Shirt ablegte und das Wasser herauspresste, befahl er RS-47 zu berichten was er herausgefunden hatte. Tatsächlich existierten nach den aus Gothmors Kommunikationsnetzwerk gesammelten Daten zwei ähnliche Systeme, eines wurde schon Seit längerer Zeit nur noch in Notfällen genutzt um die wichtigen Einrichtungen mit Wasser zu versorgen, die Zweite Variante wurde in mindestens zwei großen Kraftwerken schon seit mehreren Jahrhunderten genutzt, wobei die Baupläne mehr als spärlich erhalten waren und diese um einiges größer waren als die Pumpenstadion die er zu reparieren versuchte. Dem Bericht zufolge war der über Wasser liegende Teil der Anlage unbeschädigt, zumindest bis auf eine Kleinigkeit, mit großer Wirkung. Ursprünglich sollte die Welle genau so viele Kolben antreiben, wie das vielköpfige Ungeheuer Schädel in das Becken tauchte, bei einem der Kolben war eine Schraube gebrochen und die so lose hängenden Teile wären wohl weiter herumgewirbelt und hätten die in der Anlage noch mehr zerschlagen. Man konnte also fast froh sein das die mannhohen Schaufelräder durch den Schmutz verklemmt und verlangsamt worden waren. Für Naradas war es eine Kleinigkeit den Kolben von der Welle zu trennen, dafür würde die Pumpe nicht mehr die volle Leistung bringen, bis das Teil repariert wurde. Überhaupt musste viel überholt werden, die Filter wieder erneuert, am besten noch der Zufluss tiefer ausgehoben, Kolben und bewegliche Teile gefettet, die rostigen Teile erneuert und aufpoliert werden. Eine so alte Maschine war es einfach wert, das man ihr die Pflege antat, die sie verdiente. Er wusste nicht wie lange er gebraucht hatte, er konnte war sich aber so gut wie sicher das das System wieder funktionstüchtig war. Außer die Maschine anzuwerfen, hatte er alles getan und war RS-47s Angaben folgend alle wichtigen Teile noch einmal durchgegangen. Dann endlich war er bereit dem Fürsten sein Werk vorzuführen…eigentlich sollte nichts mehr schief gehen…Naradas konnte nur hoffen das ihm der Maschinengeiste wohl gesonnen war und nicht von der brutalen Vorgehensweise ohne die sonst üblichen Gesänge und Salbungen verstimmt war. Schmutzig und mit Schlamm besudelt kämpfte er sich RS-47 im Schlepptau aus dem Gewirr und suchte dann den Fürsten um ihm Bescheid zu geben, dass er die Pumpe jetzt für Einsatzbereit hielt.
Name:Naradas
Titel: Deimos/ Cen-Rasankuri
Rasse: Mensch
Alter: 25
Größe: 2,00m
Zugehörigkeiten: Chaos/ Korsar-Tzeentch
Aussehen: durchtrainiert, hellblau glühende Augen, dunkelhäutig, kurze schwarze Haare
Charakter: skrupellos, strebt nach Perfektion, Sarkastisch, Selbstsicher, ruhig und planend
Kleidung: Lumpenkutte über Kettengeflecht (Eingelagert:hochwertige Drachenhaut)
Ausrüstung: Billige Maschinenpistole, einfaches Kurzschwert (Eingelagert: Klingenstab, Boltpistole, 2 Handgranaten)
Fähigkeiten: guter Nahkämpfer, intuitives Technikverständnis, überzeugend, miserabler Schütze, ungeübter Pilot
Psionisch Aktiv: Besessen (Dorator)
Verletzungen: -
Begleiter: Drohnenschwarm RS-47-B
Besitz: 38 Silberbolzen, gebundene Werte, Handelsgüter
Unterkünfte:
Festungsanwesen Yakip Hirsi
Naradas Wohnung in Gohmor (mittlerweile verlassen)
Chars:
Naradas
Bane Karagoth- RIP
Ashnak(Ork)
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“Wir sehen nur vergessenswerten Staub, wo da andere wogende Meere sehen, sehen nur emporsteigende Ruinenstätten, wo da andere vergangene Zivilisationen sehen. Wir sehen im grellen Licht der zentralen Sonne gebleichte Gebeine, wo andere ein uraltes Testament unserer vorangegangenen Schöpfer sehen. Einstmals wohl, als diese durch die Gaben des Kharnet siechende Welt mich von reinblühender Knospung gewesen sein musste, da wurde jene noch belebt durch einen urtümlichen, alles überspannenden Geist. Wie nur primitivste Spezies es titulieren würden, wohl ein Weltengeist, ein sorgsam gewobenes Konstrukt aus zehntausenden Seelen, welches gleichsam über jedes filigranste Ökosystem zu wachen glaubte. Die Menschen, die neuerwachsenen Menschen, ihre ersten, zaghaften Schritte vollführend auf einem noch ungekannten Terrain störten jenes vorsichtige Gleichgewicht aller Dinge, manipulierten die Balance und stürzten die Gesetzmäßigkeiten. Dieser grobe Akt wurde misinterpretiert, falsch Verstanden und nicht rechtens transliert, wie es die Notwendigkeit erfordert hätte. Nicht wie der entschlüsselte Strang, welcher seine umschließenden Zellwände durchstößt um abermals das glorreiche Wunder der Existenz zu weihen. Was sie sahen waren… Ressourcen, Stahl, damit ihre monumentalen Weltraumgruften zu erbauen, Kohle, damit ihre tobenden Hochöfen zu befeuern, Silicium, um die kleinsten Dinge zu beleben, Kobalt, wo weißische Felder gleichsam alles verzerren, sie sahen Gold, um ihre sakralen Nekropolen zu erhöhen, Silber, um Klingen und anderen humanoiden Tand daraus zu schmieden, sahen Wasser, damit die geölten Getriebe ihrer Industrie voranzutreiben, sahen Sauerstoff und Stickstoff, ihre süchtigen Lungen damit zu befüllen. Sie sahen Gesetze und sahen unumstößliche Gesetze, wie sie glaubten. Doch sie sahen niemals, was sie wahrhaft sehen sollten. Die verdammenswerte Flüchtigkeit ihres irrsinnigen Handelns, wo doch im Widerschein des chronos’schen Elements jegliche Materie dahin schwindet, wo es jegliche biologische Schwelle vernichtend danieder reißt, ohne mehr den zerbrochene Scherben zu hinterlassen. Sie waren allesamt Narren, nicht wissend, das wahrhaftiger Größe, wahrhaftige Macht, niemals durch die ökologischen Aspekte verkörpert werden konnte, sondern vielmehr im eigenen Elixier selbst entstand. Wahre Macht, wahres Wort, entronnen aus dem unverfälschten Blute selbst.”, während dieser gehauchten, einen angeschliffenen Fingernagel durch jenen gegenüberliegenden Handballen schlitzend, das daran herabperlende Blut betrachtend, eine erhabene, vollkommene Ebenmäßigkeit, zwei sich selbst reflektierende, verzweigte Reben, mäandrierend dahin gleitend, zunächst entlang des Unterarms, schließlich hinab tröpfelnd in das ohnedies schlachtenbesudelte Dünenmeer. Im selben Ausmaße da sich ihr vergossenes Sanguin mit jenem der ungezählten Niedergeschlachteten vereinte, manifestierte sich ihr gewissermaßen ein unabhängiges Nervensystem, gerade als würde sie erspüren können, in welchem unvollständigen Gewebemuster sich der Lebenssaft durch die quarzhaltigen Verwehungen fortgesetzt hätte. Diese seltsamste Empfindung, quasi eines projizierten Astralgewebes, entsprach einer schmerzlichen empathischen Empfindung, geradewegs als würde sich ihr eigenes physisches Verständnis exponentiell über mehrere Quadratmeter lebloser Einöde erweitern, reißerisch an den Sinnessynapsen ziehend, während dies unspezifische Bewusstsein tiefer drang…
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Im verbalen Austausch der beiden Damen sollte er keine weitere Rolle mehr spielen. Deplatziert, wie eine aus dem Widerstreit genommene Figur sah er sich neben ihnen, seinen Fähigkeiten beraubt, der Aufmerksamkeit entzogen. Eine spitze Zunge konnte man hier riskieren, scheinbar, oder hatte es bereits begonnen, dass seine Sinne, sein Verstand ihn trübten? Der Trotz lies ihn hier an Ort und Stelle verharren, der Respekt ihn Schweigen, die Angst ihn Überlegen. Er würde sich keinen Fehler erlauben dürfen, doch die Messlatte nicht existent, alles befremdlich neu. Erst das verschwinden der von ihm Freigekauften sollte wieder etwas Bewegung eintreten. Wie ein Schatten heftete er sich an sie, wich nicht von ihr und doch behielt er einen gebührenden Abstand. Weder verfolgend noch nachstellend, so wohnte er ihren weiteren Taten bei. Tod und Verderben brannte unter der Sonne, alles so neu und erschreckend für zarte Seelen, doch unbekümmert gar verharmlosend brachte sie nahezu Totgeweihte um Trophäen, Resultat von Selbstverstümmelungen, dem Preis des Lebens. Es beglückte ihn, den Jüngling, lernend aus dem was sich ihm zur Schau bot. In seinem Kopf tummelten sich weitere Szenarien, malten weitere Gipfel in die Wolken, wollten den anderen übertreffen und doch riss es ihn immer wieder zum Boden zurück. Erst als die Seherin selbst ihren Lebenssaft darbot und sich in Stille hüllte wagte es der Jüngling dem Genuss zu widerstehen. "Viel mehr als nur Elixier des Lebens. Ihr sagt es. Macht. Reine Kraft, losgelöst von den fleischlichen Fesseln, gebündelt durch einen eisernen Willen und Verstand. Es war schon immer das Blut, dessen innewohnende Macht die Körper belebte und antrieb. Man möchte es gar mit Mut verwechseln, doch was ist schon Mut in einem Menschen wert, wenn er nicht über das erforderliche Blut, die nötige Kraft, die Macht verfügt. Ihr inspiriert mich. Für andere mögen eure Worte leere Hüllen bilden, doch vermag ich sie zu öffnen? Verratet es mir. Folge ich euch, weil ich in euren Worten endlich Antworten auf tief in meinem Inneren liegende Fragen sehe oder nur weil ihr mich mit eurer Wortgewalt und Schönheit blendet, auf dass ich euch meinen Körper darbieten mag, nur um ein tristloses Leben führen zu dürfen, einzig dem Überleben gewidmet, dem Willen unwürdigen Blutes?"
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Die uralte Bestie schöpfte Atem, ihre Innereien erzitterten und bebten, hielten dem eigenen Erwachen jedoch Stand. Das mechanische Einatmen sog tausenden Liter Wasser an und das obwohl nur drei der Köpfe ihrer Aufgabe nachkamen. Erschöpfen konnte dieser Durst das Becken schwerlich, denn die Konstrukteure, lange schon ins Schattenreich eingegangen, hatten nicht nur eine unterirdische Kaverne geschaffen, sondern ein komplexes Sammelsystem, welches von der toten Landschaft über sich unbeeindruckt blieb. Die Lage war bewusst gewählt, filterte doch das Gestein viele Gifte aus Niederschlag und morgendlichem Dunst heraus. Das natürliche Wasser dieser Unterwelt verdünnte den Zufluss weiter und konnte man diesem Nass auch kaum heilende Wirkung nachsagen, so fielen einem bei dessen Genuss doch weder Zähne noch Haare aus.
Die Fluten bahnten sich währenddessen einen Weg durch unterirdische Aquädukte und steinerne Leitungen. Staub und Dreck konnte die heranbrandenden Massen nicht aufhalten und wurde hinweggespült. Das schlammige Gemisch, welches daraus entstand, erbrach als erstes der Wasserspeier eines ausgedorrten Springbrunnens, während sich unter der kilometerweit entfernten Stadt Vorratsbecken stauten und weitere Schaufelräder in Bewegung setzten. Der Wasserspeier überwand den ungesund anmutenden, bräunlichen Ausfluss und ließ seinem Rachen nun klares Nass entrinnen. Seine steinernen Artgenossen stimmten darin ein und mit ihnen die Figuren auf unzähligen anderen Springbrunnen. In toten Häusern füllten sich irdene Becken und Wannen als das kostbare Gut in inflationärer Menge in die Stadt zurückkehrte.
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