Koron III
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- Bane Karagoth - 09-13-2009

Eifrig marschierte Bane am Rande des Pöbels entlang, den Kopf stolz erhoben, der gierigen Sonne zum Trotz, welche ihre brennenden Finger erhob und darauf wartete das sie ihren gerechten Lohn erhielt. Die Rüstung forderte zusätzlich ihren Teil an Schweiß, doch Schwäche konnte er sich vor den Augen der Palta und seinen Gleichgestellten nicht erlauben. Zumal er wahrscheinlich froh sein konnte das der Dauerfilter ihn die meiste Zeit vor dem giftigen Staub der Wüste schützte. Einige Zeit zuvor war einer der Kerle im Hinteren Feld zusammengebrochen nachdem er urplötzlich blutigen Auswurf erbrochen hatte. Den Wurm hatte es so schlimm erwischt, das sich noch nicht einmal die Sklavenhändler für ihn interessiert hatten. Als wahrer Sohn der Wüste war er sich sicher das diesem einen noch viele weitere Folgen würden, diesem staubigen Atem der Wüste zum Opfer fallen würden. Für Bane stellte dies eine natürliche Art der Auslese dar, mit welcher Faulheit und Schwäche ausgemerzt wurde. Es war das Opfer welches der Wüste errichtet werden musste damit der Heerwurm nicht in der endlosen Weite verloren ging. Während der Abmarsch selbst etwas holprig verlaufen war, hatte die unbarmherzige Sonne den meisten jeglichen Willen geraubt, den es erfordert hätte, Widerstand zu leisten. Die meisten schleppten sich einfach immer weiter voran, den Blick fest auf den Rücken des Vordermannes gerichtet, unfähig dem Trott mehr abzugewinnen als den blanken Gedanken an das weiterlaufen. Zumindest die meisten aber nicht alle. Um der neuen Aufgabe möglichst sorgfältig nachzukommen, hielt er sich naher an der Masse der Palta als die meisten anderen Rasankuri. Während er die Horde entlang marschierte und auf diese Weise eine weit längere Strecke zurücklegen musste als die meisten anderen, versuchte er in der Masse jene auszumachen die sich noch nicht dem starren Trott der Masse hingegeben hatten. Ihm war bewusst das die meisten unter enormem Wassermangel litten aber trotzdem, welcher würdige Krieger würde wegen solch einer Kleinigkeit vor dem wachsamen Augen der Götter Schwäche zeigen? Natürlich erregte der pralle Wasserschlauch den er auf dem Rücken trug einiges an Aufmerksamkeit, ein Blick auf Banes geliebte Stachelpeitsche erstickte aber in fast allen Fällen jegliches weitere Interesse. Die übrigen fanden sich nur kurze Zeit später weit hinten und mussten erfahren wie sich salziger Staub brennend in frischen Wunden festsetzte, wo die Peitsche Hemd und Haut zerfetzt hatte. Vom jämmerlichen Anblick der Palta fast schon beschämt, überraschte es Bane umso mehr als er im vorderen drittel plötzlich auf eine kleine Gruppe Bekannter stieß. Obwohl dem ein oder anderen die Strapazen deutlich im Gesicht standen, hielten sie sich wacker, andererseits, so wie er es aus der Ferne hatte beurteilen können, hatten sich das halbe Dutzend mit einen nicht gerade bescheidenen Anteil Wasser zufrieden gegeben. Auf alle Fälle hatte es den Anschein das genug übrig war, sodass sie sich ab und zu einen Schluck genehmigen konnten um die trockene Kehle zu befeuchten. Auffällig war auch, dass der Rest der Horde so dicht gedrängt sie sonst war, hinter den sechs einen kleinen aber in der Masse sehr auffälligen Abstand einhielt. Breit grinsend schloss Bane langsam zu der unterschiedlichen Gruppe auf und näherte sich von hinten. Gerade als er sich kurz hinter ihnen befand entdeckte er ein mechanisches Konstrukt welches wie eine Spinne auf Naradas Schulter saß und ihn mit leisem surren fokussierte, während es mit blecherner Stimme auf seinen Schöpfer einredete, der daraufhin ebenfalls breit lächelnd zu ihm über die Schulter blickte und die restlichen darauf hinwies wer sich da von hinten annäherte.


- Ayris - 09-16-2009

Der Horizont schien in unsichtbaren Flammen zu stehen. Lediglich ein flirrendes Band waberte über dem ebenen Wüstensand das die Weitsicht trübte und Halluzinationen hervorrief wenn man zu lange darauf starrte. Der Himmel war von seltsamer Färbung, ein Sinne verwirrendes Farbspiel zwischen schmutzigen Türkisgrün und dunklen Kobaltblau über dem sich hin und wieder safrangelbe, ausgemergelte Wolkenbildungen schoben. Die feurig rot anmutenden Glutstrahlen der Sonne brannten mit einer Hitze von ihrer erhabenen Position inmitten des kalten Alls auf Erden herab, die bloße Haut binnen einer Stunde zum erröten und danach zum entzünden brachte. Ihre Wirkungsstärke war ungeheuerlich und unbarmherzig. Die Helligkeit ihres Wirkens reflektierte sich in jeden einzelnem Sandkorn der Wüste sodass das gesamte nachgiebige Meer in schrillen Orange und blendenden Gelb in die Augen der Wanderer stach und allein das Öffnen der Lider schon Überwindung und Leistung kostete.
Der Heerzug, der sich an diesem Morgen von der Stadt der untergegangenen Götter aufgemacht hatte, ringelte sich wie der Leib einer schwarzen Schlange durch die endlosen Ausdehnungen des Ödlands. Unermüdlich wand er sich durch weite Senkungen, emporragende Dünen und knapp bemessene Becken, die für Minuten etwas Schatten und Schutz vor dem zornigen Gestirn boten. Der Wind der Wüste pfiff und heulte ein leises Lied und bestreute die Pilger mit seinen winzigen goldenen Partikeln, die sich wie eine Schicht über die Kleidung legte und in jede noch so kleine Öffnung drang.

Nach dem Aufbruch hatten eine Handvoll des Fußvolkes begonnen zu murren ob der Widrigkeiten des Umlands und der Beschwerlichkeiten dieses zu durchqueren. Sie schimpften über den schier unerträglichen dämonischen Hauch der Sandteufel die jene Gestade überzogen und einem bei lebendigem Leib verbrühen und verlodern konnten, warnten vor den Nestern monströser Würmer die in der kühlen Tiefe unter dem Boden lauerten, vor den Krallenschwingen der geflügelten Aasfresser am Firmament oder von Vorspiegelungen und Dunstbildern die die Ahnungslosen und Erschöpften mit Schlafstatt und Wasser lockten um sie dann in das Verderben einer niederen Hölle zu zerren. Diese Schauermären kamen vornehmlich aus den Mündern jener die in der Wüste geborenen worden waren, doch ihr Aberglaube rettete sie nicht vor der Peitsche die daraufhin geschwungen wurde um ihnen die Luft für ihre Gruselmärchen zu rauben und sie weiter anzutreiben. Um weitere schmerzhafte, blutige Striemen zu vermeiden behielten sie ihre Chiromantien von da an für sich und brüteten still vor sich hin. Das Knallen des Züchtigungsinstruments war für lange Zeit das einzigste Geräusch neben dem permanenten Säuseln und Seufzen des Windes und dem gelegentlichen Geächzte und Gestöhne der sich voranschleppenden Palta.

Ayris selbst hatte wenig Veranlagung mit jemanden zu sprechen, denn zum einen war dies bestimmt nicht gern gesehen und zweiten kostete schon das reden Kraft, die man sich besser aufsparte. Mit hängendem Schopf – wie die meisten – schritten ihre Stiefel mal über bröcklige Lehmplatten, dann wieder über knarzendes Sandgemisch. Aus einem schwarzen Tuch hatte sie sich einen notdürftigen Kopfputz gewickelt um den derbsten Einwirkungen der Sonne entgegenzuwirken. Die Tasche mit dem lebenswichtigen Inhalt schaukelte von ihrer linken Schulter, das Lasergewehr von der rechten. Um sie herum liefen Ildarnor, dem die infernalen Zustände kaum etwas auszumachen schienen, das Kindswesen Kelvin, der ebenso wie die Höhergewachsenen litt, Magal, der sich beneidenswert gut aufrecht hielt, Ad’razbe, dessen fein geschnittenes Gesicht mit Schweiß glasiert war aber trotzdem das Haupt so würdevoll wie möglich empor hielt und Naradas, der sich wacker schlug und nebenher Ablenkung bei seinem mechanischen Kameraden fand.
Wir sind schon eine skurrile Gruppe, dachte die Azazernerin und grinste bei dem Gedanken schief.
Colchis, ich denke schon von „wir“… ich und diese Halunken, Mörder, Ketzer… tja, was bin ich anderes. Eigentlich passen wir doch ganz gut zusammen…. Nein verdammt, ich bin was Besseres. Ich bin noch nicht so wie die! Ich bin nicht labil, krank oder geistesverdreht, ich habe einfach nur irrsinniges Pech. Wenn dieses Schwein Silon Porcius es damals nicht so gewendet hätte wäre ich nie auf diesen vom Gottimperator verfluchten Schuttball gelandet, hätte mich in Egir Septimus nicht demütigen lassen müssen und wäre diesem ganzen Mist entronnen. Sollte ich je heimkehren können nach Decimus, dann Gnade ihm das woran er auch immer glauben mag! rügte sie sich gleich darauf und löschte das Lächeln von ihren Lippen. Ich darf mein Ziel nicht aus den Augen verlieren! erinnerte sie sich und erneuerte die schützende Schale um ihrer selbst.

Hernach weigerte sie sich eine Weile überhaupt an irgendetwas zu denken das unliebsames Gedankengut wecken könnte und stapfte nur missmutig dahin. Inzwischen raunten und brummten einige der „Niedersten der Niederen“ miteinander ohne eine Bestrafung dafür zu erhalten was nun auch Ayris ermutigte ein wenig akzidentellen Smalltalk einzuleiten. Sie wandte ihr Gesicht leicht dem Adligen zu der an ihrer linken Seite ging und fragte gedämpft: „Könnt Ihr mir erklären Ad’razbe wie verrückt man sein muss um sein wohl behütetes Leben aufzugeben, ins verseuchte Niemandsland zu reisen und aus freien Stücken an so einem Wahnsinn teilzunehmen? Wenn ich in euer Gesicht schaue habe ich den Eindruck dass ein gescheiter, eigenständiger Verstand hinter diesen Augen arbeitet, dennoch seid Ihr anstellig damit beschäftigt das Gegenteil zu beweisen. Seid Ihr tatsächlich so ein verblödeter Geblendeter der einer falschen Illusion hinterherläuft? Oder war Euch das Leben in der Makropole mit all seinen Vorzügen zu…fade… sucht Ihr hier draußen das Abenteuer eurer Gegenwart?“ Unverständnis und eine Prise Spott tränkten ihre Tonlage.
Ich begreife es nicht, das hier kann man doch nicht freiwillig in Kauf nehmen wollen… Ich kann mir nicht vorstellen das Ihr innerlich schon so hohl und verdorben seid das Ihr hieran Gefallen findet. Ich hörte davon das Ihr… dem Pfad des… des Prinzen folgt. Auch ich habe meine Erfahrungen mit ihm… und seinen Anhängern. Das heißt; Teilerfahrungen. Es ist ein Schwindel, eine einzige große Lüge. Man gewinnt nichts daraus, man erntet nur die Zerstörung der Seele. Wenn Ihr noch für Vernunft zugänglich seid, überlegt noch einmal genau ob es das wirklich ist was Ihr wollt, denn sonst frisst Euch Euer Fanatismus auf und nichts wird von Euch übrig bleiben Ad‘razbe.


- Kogan - 09-17-2009

Zwischenspiel

Die Welt war beschränkt auf den eigenen Atem, Hitze und eine flache, weiße Ebene. Diese Ebene war eingerahmt von länglicher Schwärze. Ein Ausschnitt trostloser Leere. Das Flimmernde Spielzimmer des Todes, von einem Stern beschienen denn die Bewohner dieser unbarmherzigen Weite nicht grundlos Mördersonne nannten. Es gab die Redensart, das die Wüste der Verbündete der Nomaden sei, doch das war falsch. Diese Öde konnte nichts Lebendiges als Verbündeten haben. Hier gab es nur Sterben.
Kogan drehte sich im Sattel und die schwarze Umrandung holte die Reihen hinter ihm in den Fokus. Etwa hundert Gestalten in matt schwarzen Panzern. Gewehre über den Schultern, die behelmten Köpfe gesenkt. Der Fürst lenkte seinen Carnak neben die Kolonne. Sie zogen durch den kleine Umzäunung, die ihm die Visierschlitze seines Helmes zu sehen gestatteten. Nicht im Gleichschritt, aber in Formation. Einer der Rasankuri versteifte sich plötzlich, hob den Kopf, so als lausche er auf eine ferne Melodie. Dann kippte er, fiel auf den steinharten Boden und blieb mit dem Gesicht nach unten liegen. Im Vorbeigehen griff einer der Krieger nach dem Wasserschlauch des Toten. Beiläufig, so als wäre das Bücken die Anstrengung eigentlich nicht wert. Ein Todesmarsch und Kogan wusste es. Mehr noch, es war seine Absicht gewesen. Volle Rüstung und Zug in der Glutsonne, wenig Pausen, nur das nötigste an Wasser. Zehn Krieger lagen bereits als leblose Spur hinter ihnen und es würden vermutlich noch einmal so viele sein bis sie ankamen. Gut so! Von ihm aus sollten sie alle tot umfallen, wenn es nur die Schwachen ausmerzte. Kein Glied in der Kette sollte leichter reißen als ein anderes. Er konnte es ertragen, dann würden sie es auch ertragen können. Unzulänglichkeit würde er nicht dulden. Sollten sie ihre Seelen von jedem, nur erdenklichen, Laster zerfressen lassen, solange sie nur seinen Ansprüchen als Krieger genügten.
Sein Blick ging nach Osten. Die Palta mussten bald parallel zu ihnen sein. Bei ihnen rechnete er mit wesentlich höheren Verlusten, was nicht nur die Spreu vom Weizen trennte, sondern auch hungrige Mäuler endgültig mit Sand füllte. Vielleicht war die Wüste ja doch ein Verbündeter?


- Magal - 09-19-2009

Magal war nicht weit hinter der Frau und dem Adligen gegangen und hatte daher mitbekommen wie Ayris auf den jungen Slaaneshanhänger einredete, als wolle sie ihn davon überzeugen in eine Partei einzutreten. Ein sonderbares Bild, für wahr. Die Sklavin, nagut ehemalige Sklavin, fragte den Herren nach seinen Motiven aus. Wahrhaft verkehrte Welt. Der Hexer lauschte ihren Ausführungen überaus aufmerksam und trat schließlich neben sie, noch bevor Ad'razbe antworten konnte.
Vergebt einem alten Narren das er sich so schnöde in eure Unterhaltung drängt. Sprach er mit der gewöhnlichen Fröhlichkeit. Auffällig war das auf seinem kahlen Schädel zwar die Rötung langer Sonneneinstrahlung zu sehen war, aber nicht eine Schweißperle darauf glänzte. Selbst die Kapuze, die ein wenig Schatten gespendet hätte, hing achtlos heruntergezogen auf seinem Rücken.
Bevor der gute Ad'razbe antwortet erweist mir die Ehre einer Frage. Ohne auf eine Antwort zu warten stellte er seine Frage auch sogleich. Es war nicht zu vermeiden die Verachtung zu hören, die ihr für das... nunja System kann man es kaum nennen, sagen wir also für diese Weltanschauung, hegt. Allerdings bin ich auch lange genug auf den Pfaden des Untergrundes gewandelt um jemanden zu erkennen, der nichts für das Imperium übrig hat. Ich frage mich also was euch antreibt? Man hat euch nicht gezwungen diesen Feldzug zu begleiten. Sicherlich unterliegen die Palta gewissen, kulturellen Zwängen, doch wenn ihr es gewollt hättet, dann wäre euch sicherlich die Flucht aus der Wüste gelungen. Mit einer Karawane oder auf irgend einem anderen Wege. Warum also seit ihr geblieben? Wo ihr doch das alles hier, so sehr zu hassen scheint.


- Ayris - 09-20-2009

Für die Dauer eines Wimpernschlages zuckte sie am ganzen Leib zusammen. Eine unwillkürliche Reaktion auf die Erhebung der Stimme, welche plötzlich und unangemeldet an ihr rechtes Ohr drang und nicht die leise, dezente Tonspur enthielt mit der man sich vorwiegend im Haufen zu unterhalten pflegte. Noch dazu klang sie hell wie die Fleisch gewordene Munterkeit des Frohseins statt düster wie es hauptsächlich über die belasteten Lippen der Fratzen der Schuldbeladenen und Verdammten kriechen würde. Rasch sah Ayris sich nach einem der sadistischsten Peitscher um, entdeckte aber keinen in unmittelbarer Nähe zu ihnen. Ein seichtes Gefühl der Erleichterung rieselte über ihren Rücken und die Arme, der Kerl lag es manchmal wirklich drauf an. Sie atmete einmal verhalten aus, linste zu dem langmähnigen Makropoler, der gewiss ebenso überrumpelt über die Einmischung seines Adjunkten war, diesem aber merkwürdigerweise nicht für seine Unbesonnenheit tadelte, sondern ihn gewähren ließ. Immer mehr wuchs in der Fremdweltlerin die Ahnung das die Beziehung zwischen den beiden doch eine andere war als sie ihr und den Kopfgeldjägern dargestellt hatten. Auch im Nachhinein war es häufig zu Szenen gekommen wo sie sich insgeheim gefragt hatte ob sich ein Diener so seinem rechtmäßigen Herrn gegenüber verhielt. Allerdings war ihr das Duo relativ egal gewesen nachdem sie sich ihre Freiheit wieder zurückerworben hatte und deshalb hatte sie auf diverse Feinheiten ihres Benehmens kaum mehr geachtet. Aber mochte die zudringliche Unterbrechung auch Ad’razbe nicht stören, sie ärgerte sich darüber, sodass sie mit leicht funkelnden Augen ihre Aufmerksamkeit Magal widmete.

Alter Narr fürwahr, brüll doch noch lauter wenn du denen unbedingt eine Gelegenheit liefern willst dass wir für deine Disziplinlosigkeit blutig geschlagen werden.“ zischte sie vorwurfsvoll und erdolchte ihn für einen Moment mit ihrem Blick. Nebensächlicherweise stellte sie dabei fest dass die gefältelte Gesichtshaut des Schwätzers keinerlei Schweißabsonderung aufwies während ihr die Haare und das Tuch nur so am Kopf klebten und sich die Kleidung an den Körper haftete. Diese Geringfügigkeit beschäftigte sie einige Sekunden derartig das sich hierüber ihre Wut größtenteils verrauchte, ehe sie darin überging sein Gerede zu analysieren, was wiederum neuen Unmut heraufbeschwor.
Ihr? Ihr fragt Euch was mich antreibt? Würde ich nicht durch sandverwehte Wüste laufen mit einer Horde züchtigungsbesessen Irrer im Nacken würde ich jetzt lachen. Ihr habt Talent Magal, ihr bringt die Farbe des bizarren Humors in die Eintönigkeit des trostlosen Daseins.“ kicherte sie gespielt überrascht und sarkastisch, aber dabei berücksichtigend nicht zu volltönend zu werden. Dann wurde sie wieder ernster und ein feindseliges Glitzern trat in ihre Pupillen.

Ich wüsste wahrhaftig nicht einen Grund warum ich Euch meine Motivation darlegen sollte Magal. Wir haben gar nichts gemeinsam außer durch Unabwägbarkeiten des Schicksals entfernt aneinander gekettet worden zu sein. Aber da Ihr so wissbegierig seid und ich Euch sonst wohl nicht loswerde, sei Euch gesagt dass es kein System ist was mich überleben lässt, kein Imperium, kein Gottimperator, keine vergessen Gottheiten oder Abgötter, trotz das ich über ihre Existenz Bescheid weiß. In dem Fall bin ich wohl das was die Inquisition eine Ketzerin schimpft, weil ich ohne Glauben bin. Und nein, mir gelang eine Flucht aus der Wüste nicht… das hier, ist das Resultat dessen was ich erreicht habe. Ein Ergebnis auf das ich weder stolz bin noch sein kann, doch vielleicht erkämpfen wir uns in den nächsten Tagen genug Prestige um vom Schwarzen Drachen eine Gefälligkeit einfordern zu können, wenn diese Zuvorkommenheit ein oder zwei Carnaks beinhaltet verlasse ich diese „Armee“. Ihr seht also ich hasse alles, doch nutze ich die Mittel zum Zweck. Mehr steckt nicht dahinter.“ erklärte sie, nun beinahe gleichmütig und schob sich eine flache, chemische Oblate in den Mund, die zwar nicht die Dämonen am Himmel, aber wenigstens jene in Inneren ruhig zu halten vermochte.


- Magal - 09-20-2009

Ungewöhnlicher Weise sagte der Schwarzkünstler dazu nichts. Kein triefendes Beipflichten, keine verdrehten Andeutungen oder versteckter Hohn. Er hörte den Ausführungen der Frau sehr genau zu und nickte schließlich freundlich, als wolle er sagen. “Danke das ihr mir diese törichte Frage beantwortet habt, auch wenn dies ein Zugeständnis an die Dummheit eines alten Wirrkopfes war.” Wohl gemerkt, es blieb unausgesprochen. Scheinbar seinen eigenen Gedanken nachhängend schritt er noch einige Minuten neben ihnen her und lächelte still über die Dinge, die in ihm eine permanente, erheiternde Privatvorstellung gaben. Schließlich fiel er wieder zurück. Wer konnte es dem betagten Herren verdenken, die ausgreifenden Schritte der Jugend zu halten. Zugegeben, 36 war nicht die Jahreszahl die einen in den Kreis der Greise erhob. Aber Magal hatte Wert und einige Anstrengung, darauf gelegt, wesentlich älter auf seine Mitreisenden zu wirken. Bisher war ihm das ganz gut gelungen. Immer wieder behandelten sie ihn als seien seine Knochen schon fast zu Staub zerfallen, gut so. Wieder verbreiterte sich sein Grinsen als er über die Ironie darin nachdachte. Er gaukelte ihnen vor älter zu sein als er hier war und in dem es ihm gelang hielten sie ihn doch für jünger als er es wirklich gewesen wäre.
Oh ewiger Kosmos, dein Name sei Harlekin!
Er ließ eine Hand in die weite Tasche seiner Robe gleiten und ertastete das Kartenspiel. Blind fingerte er das Leder auseinander, welches das Deck umgab, und zog wahllos eine Karte aus dem kompakten Block. Eigentlich brauchte er sie sich nicht anzusehen, aber er tat es dennoch.
Der Gehängte!
Doch war er auf der kleinen Abbildung keines Wegs gehängt, sondern gepfählt, auch handelte es sich nicht um einen männlichen Unglücklichen, sondern das Gesicht, aus dessen Mund der spitze Pfahl entwuchs, gehörte zu einer Frau.
Am unteren Rand des Bildnisses drängten sich Schaulustige, unter denen ein Einzelner besonders auffiel. Die Gestalt eines berobten Mannes mit breitem Grinsen.


- Ildarnor - 09-21-2009

Der ewige Marsch

Nicht nur, dass die Sonne ihm die gelbich-blasse Haut versengte. Nein! Man musste auch noch über diese verdammten Götter Gespräche führen und gucken, wer die beste Weltanschauung hatte. Auch dass dieser Kerl Bane, mit seinem kleinen Spielzeug in der Hand, hinter ihnen auftauchte, hob Ildarnors angespannte Stimmung nicht gerade an. Dieser Trott durch die trostlose gähnende Leere der Wüste nagte an seiner Gefasstheit und Coolness. Er hatte einfach die Schnauze voll von Hitze und Wüstensand. Seine erste Portion Wasser war nämlich auch schon aufgebraucht. Dazu kam wie eben beschrieben das Erscheinen Banes und zur Krönung, quasi das Sahnehäubchen der Aufregung, das Gespräch zwischen Ayris und Magal. Zuerst versuchte er sie zu ignorieren, woran er kläglich scheiterte. Schließlich siegte sein Zorn gegen das letzte Krümelchen Vernunft, dass krampfhaft versuchte, den Hünen unter Kontrolle zu halten.
Sein Leib blieb abrubt stehen und er drehte sich herum. Ein mordlüsternes Glitzern erschien in seinen sonst so trüben Augen.

"Haltet endlich eure verdammte Schnauze. Mir geht das Gelaber über die Götter und das Weltgeschehen mehr als nur auf die Eier. Ihr seht ja an mir wozu sie fähig sind."

Eine Kurze Pause zum Atmen musste er sich gönnen.

"Dennoch handle ich nicht in ihrem Willen, sondern in meinem! Ich lenke meinen Weg und das solltet ihr auch. Wenn ihr was durch sie dazu bekommt..."

Er hob die Schultern Schultern, während er nun seitwärts neben ihnen lief, die Muskeln derweil bedrohlich zuckend, als würden sie die geballte Kraft nicht mehr halten können.

"...dann ist es einfach nunmal so. Ich bin nicht so ein idiotischer Fanatiker wie der Kotzbrocken hinter uns und vertraue auf alles, was die grotesken Gestalten des Universums mit uns machen."

Einen kurzen Augenblick schaute er zu Bane und funkelte ihn böse an. Eine Warnung, die besagte, dass er ja seine Peitsche nicht bewegen sollte.

"Gerechtigkeit gibt es in dieser Welt kaum. Die einzige, die man bekommt - ist die eigene."

Ein dicker grüner Rotzbatzen landete vor den Füßen von Ayris und Magal. Damit lies er offen, was er mit dem eben Gesagten gemeint hatte.

"Und wenn ihr mich fragt, wäre es besser, wenn wir unsere Luft mehr für den Marsch, als für so dumme Gespräche verschwenden würden."

Ildarnor hoffte, dass nun Ruhe war und anscheinend sollte es auch so kommen. Immerhin hatte sich Magal nach hinten verzogen. Ayris hingegen hatte sich mit ihren letzten Worten zu Magal ein kleines Objekt in den Mund geschoben, wahrscheinlich eine Droge. Das sollte dem Hünen nur passen. Doch bevor er sich wieder den eigenen Gedanken zuwand, die ihn beschäftigten, blickte er zu Bane. Einen unerwarteten Peitschenhieb wollte er sich nicht einholen. Vor allem da Nurgle wieder mit seiner Schöpfung Kontakt aufnehmen wollte.


- Ad`razbe - 09-22-2009

Es gab einfach kein Vergleich zu den Strapazen, die er an diesem Tage erleiden musste. Alles was er bis dato an körperlicher Anstrengung erfahren musste basierte mehr auf freiwilliger Basis, da war bereits die Reise nach Rasankur eine große Herausforderung im Vergleich dazu gewesen. Doch nun war es nur noch sein unerschüttliche Wille der seinen Körper weiter voran trieb, einen Fuß vor den anderen setzen lies. Völlig in Unwissenheit gehüllt was Ziel und den weiteren Fortgang dieser tödlichen Reise betraf gab es sowieso nichts worauf er sich konzentrieren konnte, nur die stetige Monotonie der sich kaum verändernden Landschaft und schlürfende Schritte im Sand hinter ihrer Gruppe. Gelegentlich gab es einen dumpfen Schlag, wenn wieder einmal ein Körper an seine Grenzen kam und in schützender Absicht die Person in eine Ohnmacht verfrachte. Mit etwas Glück würden sie nicht mehr leiden müssen, sondern in ihrer Umnachtung in das Reich der Toten übergehen. Glückliche Hunde. Schon vor einiger Zeit hatte Ad`razbe seinen Umhang aus der Tasche gekramt und ihn sich umgelegt. Die Kapuze tief ins Gesicht gezogen wollte er sich vor einem Sonnenstich oder bösen Verbrennunegn bewahren. Auch das Gewicht der Tasche war nun leichter und belastete seine Schultern nicht mehr weiter. Dennoch, es glich einem Viehtrieb zur Schlachtbank. In diesem Sinne waren sie alle gleich, dennoch verband sie diese Tatsache nur dürftig. Jede Schwäche wäre der Untergang und jeder unachtsame Moment konnte eine Klinge im Rücken bedeuten. Ad`razbe sponn diese Gedanken weiter, er fühlte sich beobachtet und verfolgt, als wäre er in stetiger Gefahr trotz des Gewaltmarsches. Inzwischen spürte er seine Füße nicht mehr. Die Sonne stand schon hoch, doch dies nahm er schon garnicht mehr wahr. Er hatte sich selbst in eine Trance versetzt, realisierte nur noch seinen stetigen Schritt und seinen nach Luft ringenden Atem. Ayris Stimme lies ihn aufschrecken und er erwartete bereits ein Knallen der Peitsche, doch nichts geschah. Stattdessen durchlöcherte sie ihn, nutzte seine schwachen Verfassung um mehr über ihn und seine Beweggründe zu erfahren. Ihre unverfrohrene Frechheit gar hier ihre spitzzüngigen Bemerkungen nicht zu unterlassen trieb sein Blut zu einem noch höheren rasen an. Er hatte einfach keine Lust mit ihr zu diskutieren, schon garnicht hier und in seinem Zustand. Je mehr sie herausbrasselte, desto weiter schlug seine Gemütsstimmung jedoch um. Armseelige Närrin... So Allwissend wie du dich gibst, so stark wie du dich zeigst... Das ist der wahre Lug und Trug. Doch ich werde dabei sein wenn deine Fassade, deine harte Schale zerbricht und auch du erkennst... Er gluckste und zug die Kaputze tiefer ins Gesicht bis sie seine Augen gar fast verdeckten, aber es gab sowieso nicht viel zu sehen, da legte er sein Augenmerk auf einen sicheren Schritt. Er wollte sich schon konternte Worte zurechtlegen, doch wieder einmal war es Magal, der seinem "Herren" die Antwort wohl abzunehmen beabsichtigte. Zu Ad`razbes Enttäuschung entstand nur ein kurzes Wortgeplänkel, gar die Bezeichnugn hierfür schien übertrieben. Magal schien es wirklich bei seiner kurzen Bemerkung zu belassen, doch nun erhob auch Ildarnor die Stimme, ganz so brachial und kompromisslos wie er ihn in der kurzen Zeit kennen lernte vertrat er seine Meinung mit Worten, denen er nur allzu gerne bereit war mit den Fäusten Nachdruck zu verleihen. Gerne wäre Ad`razbe noch auf die ein oder andere Bemerkung Ayris eingegangen, doch er verkniff sich jegliche Aussage und sparte seinen Atem. Es war nicht die Zeit für weiteren Zwist, schon garnicht nach der letzten Nacht, als auch er erfahren durfte welchen Stellenwert er in der Gruppe hatte. Er würde lauschen und studieren.


- Naradas - 09-23-2009

Geräuschlos zerbrach eine der spröden Lehmschollen unter der Sohle seines Stiefels, während er schon längst mit dem nächsten Schritt kämpfte. Unter dem prallen und unerbittlichen Feuerball am Himmel über der Wüste, hatte schon längst das Sterben eingesetzt. Naradas selbst lief, sich und seinen Körper nur noch mit Willenskraft und den Früchten jahrelangen Trainings vorantreibend immer weiter durch die Wüste. Mittlerweile waren fast alle seine Denkvorgänge einzig und allein damit beschäftigt, den nächsten Schritt hinter sich zu bringen, während sich fast augenblicklich verdunstender Schweiß zwischen seinen Schulterblättern sammelte und den vergeblichen Versuch wagte das Rückrad entlang, hinunter zu laufen. Eine Zeit lang hatte er sich damit beschäftigt, den Gesprächen der anderen um ihn herum zu folgen, er hatte RS-47 auf seine Schulter gesetzt und versucht mit dessen Hilfe Informationen oder ähnliches über ihre Route und ihren Aufenthaltsort herauszubekommen doch das hatte sich als vergeblich herausgestellt. Irgendetwas in dieser Wüste störte nicht nur die Lebewesen die darin lebten, sondern auch elektronische Geräte, Kommunikation und mechanische Apparaturen, gerade so als litten auch die Maschinengeister unter der Einwirkung der Sonne. Natürlich war Naradas bewusst, dass die Sonne niemals auf diese Weise Einfluss nehmen konnte, in den bei seiner Abreise gesammelten Informationen über diesen Planeten und die Sichtung allerlei Daten aus RS-47s integrierten Speicher, war er sich sicher das die Störungen künstlich herbeigeführt worden waren, ob nun absichtlich oder auch nicht, da musste schon etwas tiefer geschürft werden. Mitten im Schritt fragte er sich schon, wie viel der alte Kerl wohl darüber wusste, seine Frage an Ayris war ihm selbst überraschend direkt, fast schon plump vorgekommen, doch es hatte ganz den Anschein als hätte der Alte wieder einmal erfahren was er wissen wollte. Wieder einmal. Es war also mehr als anzunehmen, dass er auch über die Wüste mehr wusste als die anderen hier zusammen. Aber ihm die entsprechenden Fragen zu stellen war wie im trüben Wasser zu fischen, und selbst wenn man einmal eine Antwort bekommen konnte, so mochte diese immer noch verschiedene Dinge bedeuten. Wieder wanderten seine Gedanken weiter, sprangen zu dem was der Alte ihm gesagt hatte, nachdem dieser ihn geheilt hatte. Die Formulierungen waren mehr Andeutung gewesen als eine Antwort, fast so als könne er sich der Antwort nicht sicher sein, als müsse man schon selbst herausfinden was er genau sagen wollte. Umso unangenehmer war ihm die Tatsache das er dem Alten etwas schuldete. Magal schien sich trotz der Hitze und seines Alters gut zu halten, trotzdem jede Energiezelle ging einmal zu Ende, eine alte meist schneller als neuere, und viele der Krieger hatte schon ihre Kraft verlassen, hier auf ihrem Marsch ins Nirgendwo. Zwischendurch war ihm schon einmal der Gedanke gekommen das der Fürst der neu erwachten Stadt nur den Pöbel aus der Stadt haben wollte. Und teils mochte er damit sogar recht haben auch wenn er sich schwerlich vorstellen konnte das jemand eine so gewaltige Truppe entsandte, ohne das damit irgend ein Ziel erreicht werden sollte. Auch die Tatsache das einer der größeren Heermeister entsandt worden war um den Trupp zu begleiten deutete eher darauf hin das zwar erwartet wurde das viele starben aber zumindest noch so viele übrig blieben, dass der Trupp bei einem Zusammenstoß mit feindlichen Kräften zumindest auch diese Auslöschen konnte. So seinen Gedanken nachhängend nahm er seinen im Mantel verborgenen Trinkbehälter heraus und nahm einen kleinen Schluck der warmen, leicht metallisch schmeckenden Brühe.


- Die Stimme - 09-24-2009

Halt!
Das Wort schien mehr prophetische Erlösung zu beinhalten, als alle Heilsverkünder der letzten Jahrtausende zusammen hätten aufbringen können. Viele der Palta ließen sich fallen wo sie gerade standen. Um etwa fünfzig Mann war die kleine Lumpenstreitmacht inzwischen ärmer. Es blieben also noch etwa zwischen hundertfünfzig und hundertsechzig Kämpfer, die sich nun in den Zwillingsschatten drängen. Diesen Schatten warfen die Stummel zweier gemauerten Türme. Einstmals mussten sie sehr hoch gewesen sein denn selbst in ihrem jetzigen, desolaten Zustand, maßen sie gut sechs Meter in der Höhe und etwas einen Meter mehr in der Breite. In doppelter Mannshöhe verband sie eine eiserne Strebe miteinander, die sich bisher tapfer der Korrosion, welche an ihr nagte, erwehrt hatte. Es war offensichtlich das ein Großteil der oberen Bereiche fehlte. Weggerissen vom Zorn der Wüste oder vergessenen Kriegen. Sonderbar war jedoch die Tatsche das keinerlei Trümmer herumlagen, nicht ein größerer Steinbrocken unterbrach die Ebenmäßigkeit der Salzfläche. Auf dieser nämlich erhoben sich die Türme und befanden sich somit auch die Palta. Nachdem das Land des Sandes hinter ihnen zurückgeblieben war, hatten glatte Salzschollen die Tristesse um eine weitere Facette bereichert. Nicht einmal Wind hatte es hier gegeben. So als wäre jede Brise, wie heiß und kehlenaustrockend sie auch sein mochte, hier vergebene Mühe. Stürme verschonten sie, dennoch behielt das Land ohne Trost vor, auf seine Tödlichkeit hinzuweisen und dies nicht nur in Form der regelmäßig zusammenbrechenden Palta. So hatten sie einen langen Riss im Erdboden passiert. Er musste von einem Erdbeben hergerührt haben und lief Kilometer um Kilometer neben ihnen her. Wann immer hier der Grund gebete, er hätte eine ganze Panzerkompanie verschlingen können. Dann, es musste um die Mittagszeit gewesen sein, als die Sonne sich anschickte den Männern und Frauen das Fleisch an den Knochen zu braten, hatte es eine eigenartige Erscheinung im Flimmern der heißen Luft gegeben. Erst mutete es ab wie ein einsamer, schwarzer Findling. Ein großer Stein, in der Mitte von Nirgendwo, von allen guten und bösen Geistern verlassen. Dann aber war Bewegung in das Ding gekommen und es hatte sich in mitten der wabernden Luft aufgerichtet. Auf die Entfernung ein verschwommenes Etwas, sehr groß und abstoßend menschenähnlich.
Eilig zog Meroch die verfügbaren Rasankuri auf die entsprechende Flanke und sprach barsch zu ihnen in der dunklen Sprache. Dann war er vorgetreten, hatte mit der Stiefelspitze eine hässliche Rune ins Salz des Bodens gemalt und einen Schluck Wasser darauf gegossen.
Die Kolonne war weitergezogen, das Wesen, was immer es auch war, hinter sich lassend. In seiner eigenen Sphäre aus flüssiger Luft, wo es regungslos stand bist die Besucher wieder verschwunden waren.
Schließlich hatten sich die Türme erkennen lassen und Balius ließ den Weg zu ihnen einschlagen. Vielleicht hatte er um ihre Position gewusst, vielleicht war es lediglich ein günstiger Zufall gewesen. Die Palta fragten nicht nach dem Warum, solange das Ergebnis schützenden Schatten bedeutete. Die Türme selbst waren begehbare Röhren, deren einstiger Zweck ihr unausgesprochenes Geheimnis blieb. Sie wiesen weder Treppen noch Anzeichen für einstige Zwischenböden auf. Machte man sich die Mühe die verwitterten Steine genau zu untersuchen, so konnte man verschnörkelte Schriftzeichen erkennen, auch sie von der Zeit ihres Sinnes beraubt.
Meroch erübrigte für all das keinen Blick. Er befahl die Palta heran, welche neben der Steinlade weitere Schleppbahren mit Ausrüstung hinter sich hergezogen hatten. Diese Arbeiter waren von der Peitsche verschont geblieben, ja die Rasankuri hatten sie gar stellenweise abgelöst, wenn die Ansprengung für sie zu schwer gewesen war. Was sie nun unter den Abdeckungen zum Vorschein brachten, waren neben brennbaren Chemieblocks, die Gestänge eines größeren Zeltes, sowie die dazugehörigen Stoffbahnen. Die Arme vor der Brust verschränkt, drohte der Mutant mit Strafen die den Tot wie eine Gnade erscheinen ließen, würde das Zelt nicht bis zum Eintreffen des Schwarzen Drachen errichtet sein.