09-16-2008, 01:00 AM
Segen und Erleuchtung waren hier drunten ferne, verschwommene Gedanken und verblassende Erinnerungen. In den Tiefen des aufgerissen Fleisches des Planeten, dort wo nun ein schwärender Pilz seine unzählige Sporen in jede Himmelsrichtung sandte um den Akt der Umwandlung zu vollziehen, war man den göttlichen Einflüssen ferner denn irgendwo sonst. Das finstere Zwielicht herrschte dort ob Tag oder Nacht, Sommer oder Winter, glich einem einzigen Farbanstrich aus grau und dunkler. Längst hatte der geschändete Boden aufgehört zu weinen, hatte sich den unermüdlichen Maschinen gebeugt die ihn quälten und ihm einst seine Unberührtheit entrissen. Anfangs hatte das Land sich selbst gegen seine Verwüster gestellt, diese mit Stürmen und Ungewittern geprüft, bedrängt und gepeinigt, doch gleichgültig wie viele den aufgefahrenen Urgewalten zu Opfer fielen, versiegte ihr Strom ebenso wenig wie ihr Streben nach der Umformung, der Knechtung und Unterwerfung des Weltenrunds selbst. Die Berge, Wälder, Flüsse, Sümpfe, Wüsten und alledem duldeten schon seit Jahrtausenden Lebewesen auf ihren Bäuchen, straften sie ab und an mit den Widrigkeiten der Gezeiten um sie ihren Platz im natürlichen Kreislauf des Seins nicht vergessen zu lassen, aber während sich die ersten Samen des fortgeschrittenen Lebens noch von den höheren Mächten belehren ließen, so rückte die Zyklen der Zeit doch vehement näher wo sie die Scheu vor ihnen abschüttelten und ihre Geister sie derart überflügelten das sie der Überzeugung erlagen, ebenfalls die Geschicke eines Kreislaufs bestimmen zu können.
Und so entwickelten sie, und so experimentierten sie und so erschufen sie langsam die wuchernde Fäulnis, die bald von Planetoid zu Planetoid springen würde. Ganz gleich einem Lauffeuer das sich über die gesamte Galaxie ausbreiten und alles infizieren würde, dass seine Aufmerksamkeit erregte. Die Seuche selbst stammte natürlich nicht von jenem Himmelskörper, der nun ins Zentrum des Geschehens gerückt werden soll. Auch er ist nur ein Opfer der Krankheit, die sein vormals wunderschönes Antlitz aus Blau, Weiß und Grün in ein scheußliches Ding aus Ocker, Grau und Schwarz verändert hat. Auch er ist nur Beute für die, die sich anmaßen Himmelskörper mithilfe ihres Verstandes zu unterdrücken und ihre Vollkommenheit zu ruinieren, ihren Zyklus zu schädigen, ihm das zu entreißen was für sie und ihre Minimalpräsenz im universellen Zeitgefüge von kurzweiliger Bedeutung ist. Auch er leidet nur unter der ihm aufgelegte Unterjochung, verdammt zur ewigen Leibeigenschaft, der Fähigkeiten beraubt sein wundervolles Angesicht zu wahren und die Aasfresser von seinem blutenden Leib zu vertreiben… doch wer weiß, vielleicht eines Tages…
„WAH! DAT IS‘ NU MEIN!“ LOS IHR STINKE‘NDEN; VERSO’FFEN‘EN; HÄSS’LICHEN PIG‘S! KNACKT DAT UFF UND METZEL’T SE AB!“ brüllte der glatzenköpfige Gangboss, der eben so breit wie lang war und wie ein General auf dem Dach eines ausgebrannten AntigravMobils stand, wobei er wie besengt mit der einen Hand, die ein altmodisches Kettenschwert umschlossen hielt, dieses unaufhörlich in die Richtung des vierzig Meter entfernten Wracks der Tyrannenklaue vorstoßen ließ, als befehle er einen strategischen Angriff. Die verwahrloste „Armee“ die sich hinter ihm auf der ausgedehnten fünfspurigen Straße hinter geschwärzten Fahrzeugkarosserien, Müllanhäufungen oder Kisten und Tonnen verteilt hatte, machte aber nicht den Eindruck von einer disziplinierten Einheit, sodass erstmal dutzende zweifelnde und misstrauische Blicke umher geworfen wurden, ehe einige schließlich verneinend die Schädel schüttelten oder dem fetten Anführer, welcher einen ebenso anachronistische Uniformrock der imperialen Marine trug, sogar den losen Vogel zeigten.
„WAH! SEID IHR BE’KLOPPT? DAT IS BEFEHLSVER`WEIGERUNG! " donnerte er daraufhin und nahm seine zweite Hand zur Hilfe um sich Durchsetzungsvermögen zu verschaffen. Eine Sekunde später bellte ein Schuss über die aufgegebene, auf langer Strecke als Schutthalde verwendete Straße und der nächststehende Ganger krachte mit qualmendem Hirnkasten in einen Ansammlung verschiedenster Abfälle.
„HAT NOCH WER WAT ZU SAGEN? “ rief der Admiral des Asphalts dann in seine große Runde und fuchtelte drohend mit surrendem Kettenschwert und seiner schweren Automatik.
Vierunddreißig Augenpaare sahen ihm entgegen in denen sich hauptsächlich zwei Gedankenvorgänge am mehrfachsten wiederholten. Aber weder hob einer seine Waffe um für den gemordeten Kumpan einzutreten oder selbst den Anführeranspruch zu stellen, noch gab einer Fersengeld. Nur einer wagte hinzuzufügen: „Aber es hat doch nicht mal jemand wat gesagt Boss.“
Speichel von den wulstigen Lippen spritzend schrie ihr Oberster den Neunmalklugen an: „UND SO WILL ICH DAT AUCH, KAP`IERT? “ Dann drehte der speckige Bandenführer sich wieder dem abgestürzten Frachter zu, der trotz der harten Bruchlandung noch „gut in Schuss“ wirkte und von dessen Bauchladung er sich einiges erhoffte. „UND NU – EROBERT MIR DAT DING DA!“Seine Stimme überschlug sich schier, so sehr brüllte er, vermischte es mit dem Kreischen seines altertümlichen Schwertes und indem er mehrmals in die versmogte Luft schoss.
Nun kam Bewegung in sein Heer von niederen Handlangern und sie begannen etwa zu krakeelen das entfernt an einen Schlachtgesang erinnerte, doch niemals dessen Motivationsschub erreichen konnte. Einer nach dem anderen hüpften und sprangen sie über ihre behelfsmäßigen Barrikaden und hechteten auf den eisernen Koloss zu. Stacheldrahtumspannte Schlagwerkezuge, überdimensionale Hackbeile, häufig gezackte Klingen, kreischende Kettensägen und veraltete Projektilpistolen und klobige Gewehre wurden über die Häupter empor gereckt und hie und da, heulte bereits ein vereinzelter Schuss, der an der Panzerung des genotlandeten Schiffes abprallte. Sie strömten wie hirnlose Wanzen auf das Feld vor dem vorderen Rumpf des Frachters und heulten und johlten ihre Begeisterung heraus etwas zerstören oder plündern zu können. Dies Hochgefühl wandelte sich abrupt als der Frontlader, welcher am Backbordflügel montiert war und bis eben das Waffenrohr hatte hängen lassen, plötzlich zum maschinellen Leben erwachte und sich auf die herannahende „Streitmacht“ richtete. Diejenigen die an der Spitze des angreifenden Mobs liefen, blieben jählings stehen und versuchten zurückzuweichen, was die anderen Euphoretisierten in ihrem Rücken kaum zuließen, sondern sie wieder weiter vorandrängten. Sie fingen an panisch zu schreien und auf die erwachende Gefahr aufmerksam zu machen, aber ihre Rufe verklangen bald darauf im losprasselnden Schnellfeuer des Geschützes, das durchschlagende Boltgeschosse quer durch die Meute der Heranstürmenden sendete und sie alle innerhalb weniger Sekunden niedermähte wie überschüssiges Farn.
Der Admiral der Untergrundblocks sah der Auslöschung seiner Armee mit aufgerissen Pupillen und entsetzt aufgesperrtem Mund zu, das er glatt vergaß zu schlucken und fürchterlich husten musste. Fast wollte er seinen Augen nicht trauen, seine gesamte Anhängerschaft binnen Wimpernschlägen vollständig ausradiert. Wie Puppen hatten sie im Trommelfeuer der Waffenbatterie sich zuckend und windend getanzt und waren dann als durchsiebte Bündel zu Boden gegangen oder waren gar vollends zerfetzt worden. Was für ein grauenhaft durchtriebener Tag. Heute morgen hatte er gejubelt, als seine Spitzel ihm von der Bruchlandung eines Schiffes in unmittelbarer Nähe zu seiner Domäne berichtet hatten, er hatte sich bereits in Schekel und dem Neid der anderen Bosse schwimmen sehen und nun, nun war alles hin. Fortuna hatte ihm übel mitgespielt. Jetzt hatte er nichts mehr, kein Schiff, keinen Ruhm, keine Jungs und Mädels. Er war im Arsch.
Er musste untertauchen und verschwinden. Noch während im all das durch den Kopf ging, hatte sich eine Notluke an der linken Seite der Kanzel des Schiffes geöffnet und spuckte einige Insassen aus, die sich noch als kleine dunkle Schemen abzeichneten. Ja, es war Zeit abzuhauen. Er wandte sich von dem Blutbad und seiner verlorenen Beute ab und versuchte mit ungelenken Schritten von dem Dach des Mobils herunterzukommen, sein glotzender Blick forschte nach dem Weg wie er hinauf gelangt war. Fröhlich aufglucksend fand er ihn schließlich und freute sich schon über die Gerechtigkeit der Welt, da pfiff unversehens ein Projektil heran und brachte seinen Hinterkopf zum explodieren.
(wird fortgesetzt)
Und so entwickelten sie, und so experimentierten sie und so erschufen sie langsam die wuchernde Fäulnis, die bald von Planetoid zu Planetoid springen würde. Ganz gleich einem Lauffeuer das sich über die gesamte Galaxie ausbreiten und alles infizieren würde, dass seine Aufmerksamkeit erregte. Die Seuche selbst stammte natürlich nicht von jenem Himmelskörper, der nun ins Zentrum des Geschehens gerückt werden soll. Auch er ist nur ein Opfer der Krankheit, die sein vormals wunderschönes Antlitz aus Blau, Weiß und Grün in ein scheußliches Ding aus Ocker, Grau und Schwarz verändert hat. Auch er ist nur Beute für die, die sich anmaßen Himmelskörper mithilfe ihres Verstandes zu unterdrücken und ihre Vollkommenheit zu ruinieren, ihren Zyklus zu schädigen, ihm das zu entreißen was für sie und ihre Minimalpräsenz im universellen Zeitgefüge von kurzweiliger Bedeutung ist. Auch er leidet nur unter der ihm aufgelegte Unterjochung, verdammt zur ewigen Leibeigenschaft, der Fähigkeiten beraubt sein wundervolles Angesicht zu wahren und die Aasfresser von seinem blutenden Leib zu vertreiben… doch wer weiß, vielleicht eines Tages…
„WAH! DAT IS‘ NU MEIN!“ LOS IHR STINKE‘NDEN; VERSO’FFEN‘EN; HÄSS’LICHEN PIG‘S! KNACKT DAT UFF UND METZEL’T SE AB!“ brüllte der glatzenköpfige Gangboss, der eben so breit wie lang war und wie ein General auf dem Dach eines ausgebrannten AntigravMobils stand, wobei er wie besengt mit der einen Hand, die ein altmodisches Kettenschwert umschlossen hielt, dieses unaufhörlich in die Richtung des vierzig Meter entfernten Wracks der Tyrannenklaue vorstoßen ließ, als befehle er einen strategischen Angriff. Die verwahrloste „Armee“ die sich hinter ihm auf der ausgedehnten fünfspurigen Straße hinter geschwärzten Fahrzeugkarosserien, Müllanhäufungen oder Kisten und Tonnen verteilt hatte, machte aber nicht den Eindruck von einer disziplinierten Einheit, sodass erstmal dutzende zweifelnde und misstrauische Blicke umher geworfen wurden, ehe einige schließlich verneinend die Schädel schüttelten oder dem fetten Anführer, welcher einen ebenso anachronistische Uniformrock der imperialen Marine trug, sogar den losen Vogel zeigten.
„WAH! SEID IHR BE’KLOPPT? DAT IS BEFEHLSVER`WEIGERUNG! " donnerte er daraufhin und nahm seine zweite Hand zur Hilfe um sich Durchsetzungsvermögen zu verschaffen. Eine Sekunde später bellte ein Schuss über die aufgegebene, auf langer Strecke als Schutthalde verwendete Straße und der nächststehende Ganger krachte mit qualmendem Hirnkasten in einen Ansammlung verschiedenster Abfälle.
„HAT NOCH WER WAT ZU SAGEN? “ rief der Admiral des Asphalts dann in seine große Runde und fuchtelte drohend mit surrendem Kettenschwert und seiner schweren Automatik.
Vierunddreißig Augenpaare sahen ihm entgegen in denen sich hauptsächlich zwei Gedankenvorgänge am mehrfachsten wiederholten. Aber weder hob einer seine Waffe um für den gemordeten Kumpan einzutreten oder selbst den Anführeranspruch zu stellen, noch gab einer Fersengeld. Nur einer wagte hinzuzufügen: „Aber es hat doch nicht mal jemand wat gesagt Boss.“
Speichel von den wulstigen Lippen spritzend schrie ihr Oberster den Neunmalklugen an: „UND SO WILL ICH DAT AUCH, KAP`IERT? “ Dann drehte der speckige Bandenführer sich wieder dem abgestürzten Frachter zu, der trotz der harten Bruchlandung noch „gut in Schuss“ wirkte und von dessen Bauchladung er sich einiges erhoffte. „UND NU – EROBERT MIR DAT DING DA!“Seine Stimme überschlug sich schier, so sehr brüllte er, vermischte es mit dem Kreischen seines altertümlichen Schwertes und indem er mehrmals in die versmogte Luft schoss.
Nun kam Bewegung in sein Heer von niederen Handlangern und sie begannen etwa zu krakeelen das entfernt an einen Schlachtgesang erinnerte, doch niemals dessen Motivationsschub erreichen konnte. Einer nach dem anderen hüpften und sprangen sie über ihre behelfsmäßigen Barrikaden und hechteten auf den eisernen Koloss zu. Stacheldrahtumspannte Schlagwerkezuge, überdimensionale Hackbeile, häufig gezackte Klingen, kreischende Kettensägen und veraltete Projektilpistolen und klobige Gewehre wurden über die Häupter empor gereckt und hie und da, heulte bereits ein vereinzelter Schuss, der an der Panzerung des genotlandeten Schiffes abprallte. Sie strömten wie hirnlose Wanzen auf das Feld vor dem vorderen Rumpf des Frachters und heulten und johlten ihre Begeisterung heraus etwas zerstören oder plündern zu können. Dies Hochgefühl wandelte sich abrupt als der Frontlader, welcher am Backbordflügel montiert war und bis eben das Waffenrohr hatte hängen lassen, plötzlich zum maschinellen Leben erwachte und sich auf die herannahende „Streitmacht“ richtete. Diejenigen die an der Spitze des angreifenden Mobs liefen, blieben jählings stehen und versuchten zurückzuweichen, was die anderen Euphoretisierten in ihrem Rücken kaum zuließen, sondern sie wieder weiter vorandrängten. Sie fingen an panisch zu schreien und auf die erwachende Gefahr aufmerksam zu machen, aber ihre Rufe verklangen bald darauf im losprasselnden Schnellfeuer des Geschützes, das durchschlagende Boltgeschosse quer durch die Meute der Heranstürmenden sendete und sie alle innerhalb weniger Sekunden niedermähte wie überschüssiges Farn.
Der Admiral der Untergrundblocks sah der Auslöschung seiner Armee mit aufgerissen Pupillen und entsetzt aufgesperrtem Mund zu, das er glatt vergaß zu schlucken und fürchterlich husten musste. Fast wollte er seinen Augen nicht trauen, seine gesamte Anhängerschaft binnen Wimpernschlägen vollständig ausradiert. Wie Puppen hatten sie im Trommelfeuer der Waffenbatterie sich zuckend und windend getanzt und waren dann als durchsiebte Bündel zu Boden gegangen oder waren gar vollends zerfetzt worden. Was für ein grauenhaft durchtriebener Tag. Heute morgen hatte er gejubelt, als seine Spitzel ihm von der Bruchlandung eines Schiffes in unmittelbarer Nähe zu seiner Domäne berichtet hatten, er hatte sich bereits in Schekel und dem Neid der anderen Bosse schwimmen sehen und nun, nun war alles hin. Fortuna hatte ihm übel mitgespielt. Jetzt hatte er nichts mehr, kein Schiff, keinen Ruhm, keine Jungs und Mädels. Er war im Arsch.
Er musste untertauchen und verschwinden. Noch während im all das durch den Kopf ging, hatte sich eine Notluke an der linken Seite der Kanzel des Schiffes geöffnet und spuckte einige Insassen aus, die sich noch als kleine dunkle Schemen abzeichneten. Ja, es war Zeit abzuhauen. Er wandte sich von dem Blutbad und seiner verlorenen Beute ab und versuchte mit ungelenken Schritten von dem Dach des Mobils herunterzukommen, sein glotzender Blick forschte nach dem Weg wie er hinauf gelangt war. Fröhlich aufglucksend fand er ihn schließlich und freute sich schon über die Gerechtigkeit der Welt, da pfiff unversehens ein Projektil heran und brachte seinen Hinterkopf zum explodieren.
(wird fortgesetzt)