05-20-2010, 10:48 PM
“Wer weiß, welche dunklen Geheimnisse uns diese lange Nacht offerieren mag, mein großmächtiger Fürst? Kräuseln sich nicht der schieren Kälte schwadenartige Ausgeburten zu Füßen eures Palastes, noch während ihr tiefen Atem schöpft aus dem Quell allen Seins selbst? Wie unvollständig, unbeherrscht und schwach doch alle menschlichen Geschlechter sind und waren... Allesamt fielen sie in die Knie vor verkündeten Epochen, beugten das Haupt vor Göttern und Propheten, fürchteten den Dämon und verbrannten die Hexe, Fluch und Segen, ewigwährend, nicht wahr? Ära von Donner und Stahl, von Sturm und Meer, von Tag und Nacht, eine von Blut und eine von Tod. Der Zirkel dreht sich, dreht sich schneller, langsamer, bleibt jedoch niemals stehen, das Rad der Zeit dreht sich, zermahlt die Schwachen und die Kranken.”, ihm des Dolches angepriesen blitzende Spitze an das Schlüsselbein geleitend, minder anritzend das gewobene Fleisch welches unter glatter Haut verborgen lag, “Des unsterblichen schwarzen Drachen Kraft, geschlagen in dreiste Mechanismen, Ketten geschaffen aus Kupfer und Zinn, gewunden in seine Knochen. Das große Biest, demütig gebändigt, beinahe schon gezähmt. Wo nun ist der Odem von kochendem Rauch und das lodernde Feuer, welches selbst Rüstungen einzuschmelzen vermag? Merkst du wie er verfließt, der Lebensquell dieser einstmaligen Metropolis, wandelnd hin zur Nekropolis? Die erahnenswerte Nuance des Todes bedeckt gleichsam einem seidenen Leichentuch all die Türme, Zinnen und Giebel, während weitaus tiefer liegend, sich allmählich die wohl gehütete Konsistenz dieser angenommenen Realität, jener der Materialisten, verflüchtigt. Das Blut, es ist der Schlüssel, wahrhaftig, mit jedem Gräuel, Verrat, jeder wuchernden, grassierenden Epidemie, jedem lustvollen, ausschweifenden Handeln, bröckeln diese imaginären Barrieren... Wir nun stehen hier an der Schwelle, das Zeitalter des Opportunisten, des Pragmatikers, des verräterischen Herzens wenn man so will, unmittelbar bevor, beinahe schon hereinbrechend. Wir alle müssen Opfer bringen, nicht wahr? Unseren... Teil zum größeren Gelingen beitragen, allein damit das präexistenzielle Chaos erneut hereinbrechen mag, damit Stärke und Macht wieder herrscht, anstelle von Schwäche und Mitleid... Wie steht es um euch, mein Fürst, welcher Opfer bringt ihr dar? Wollt ihr nicht in besagter Sündhaftigkeit vergehen, bis das die unsterblichen Legionen entfesselt werden auf diesem fahlen Erdenrund? Seid ihr ein aufgeklärter Monarch, schreitet dem Volke mit gutem Beispiele voran, oder ist euer Reigen absolut?”