02-01-2010, 12:19 AM
Die Rufe hatte Lyra nicht einmal gehört, nicht sofort zumindest. Erst als Karlesch seinen Helm aufsetzte und los rannte, bemerkte sie die Rufe. Was sollte sie jetzt machen? Hier bleiben? Oder ihm nachrennen? Sie entschied sich für letzteres. Zwar schaffte sie es keineswegs den Krieger einzuholen, doch sie schaffte es zumindest, den Abstand zu halten. Doch der Anblick, der sich ihr nun erbot, überraschte sie. In dieser wasserarmen Gegend, stand dieser Brunnen. Reich an Verzierungen und reich an Wasser. Das war es wohl, was die Leute so froh machte: das Wasser! Und wie schon alles in dieser Stadt, was sie sah, war sie auch bei dem Brunnen von der Architektur beeindruckt. Natürlich, in den Städten des Imperiums wäre wahrscheinlich ein anderes Motiv benutzt worden, doch nichtsdestotrotz schienen auch diese Statuen, wie auch die anderen Statuen im Palast selbst, sehr lebendig. Nur Rost und Schmutz hielten den Schein, dass diese Wesen echt waren, zurück.
Ihr habt noch nie so viel Wasser gesehen, Karlesch? Wartet noch ein wenig, der Brunnen ist erst halb voll.
Leicht amüsiert über ihren eigenen Witz musste sie schmunzeln. Der Witz, so man diesen so nennen wollte, war jedoch weder besonders gut, noch herausragend oder sonstwas. Doch statt weiter darüber nachzudenken, schritt Lyra näher an den Brunnen heran und schöpfte mit beiden Händen ein wenig Wasser, welches sie sich ins Gesicht schüttete. Danach ging sie näher zu den Gebilden der Dämonen um diese genau zu begutachten. Sie sahen so lebensecht aus, dass man fast annehmen könnte, diese Wesen würden wahrhaftig existieren und sie hätten sich hier aufgestellt und versteinern lassen, um für die Ewigkeit bestand zu haben. Wer auch immer das hier, diese gesamte Stadt, gebaut hatte, war wahrlich ein Meister seines Handwerks
Einem trockenem Schwamm gleich, sog die Stadt das ankommende Wasser in sich auf. Immer mehr strömten zu den Wasserstellen, war doch unsicher, wie lange dieses Wunder halten würde. Die ausgetrockneten Mägen füllten sich mit dem Lebenselixier. Doch des Wasserstrom starb nicht ab, es kam immer mehr nach. Es schien, als ob jeder Liter, welcher getrunken wurde, von zwei neuen Litern ersetzt würde. Und als nun die Mägen gefüllt waren, füllten sich nun die Wasserspeicher der Stadt. Der Anblick der Stadt, die noch kurz zuvor am verdursten war, und in der es nun doch soviel Wasser gab, hatte etwas magisches, etwas atemberaubendes. Doch dieser Anblick war nur solchen vorbehalten, die schon länger hier waren. Solchen wie Lyra, die erst neu in der Stadt war und der es außerdem nie an so grundlegenden Sachen wie Wasser gemangelt hatte, konnten sich nur schwer vorstellen, was hier vor sich ging. Das war mitunter ein Grund, warum sie selbst in solch einem Moment der Freude, die Architektur betrachtete. Und das war der Grund, warum Lyra nun auch nicht mehr beim Brunnen stand. Sie war schon wieder zurückgekehrt, zu dem Flieger. Denn sie wusste, sollte sie es nicht schaffen, diesen Flieger zu beherrschen und ihr Wissen weiterzugeben, war sie dem Tode geweiht. Nicht nur dadurch, sondern auch aufgrund eines persönlichen interesses, stieg sie abermals in den Flieger, startete den Motor und rollte langsam über eine Rampe von dem Gestell hinab. Sie drehte mehrere Runden auf dem Platz. Dieses Unternehmen hatte keine Sinnhaftigkeit, er war reinstes vorspielen von Fortschritt. Starten könnte sie mit diesem Flieger sicherlich nicht, er würde nicht genug Auftrieb bekommen und in eines der Gebäude krachen. Wohl jedoch konnte sie einfach mehrere Runden drehen. Wenn dies zur Auswirkung hätte, dass ein möglicher Betrachter denkt, sie könnte die Maschine beherrschen, so war es ihr das allemal wert. Umso länger die Anderen glaubten, dass sie die junge Pilotin brauchen würden, umso länger würde sie leben dürfen. Und sie wollte so lange wie möglich leben. Jedoch wollte sie nicht die nächsten zwei Jahre damit verbringen, sich "einzugewöhnen". Sie müsste offensichtliche Fortschritte erbringen. Und genau solche würde sie auch erbringen. Es würde nicht mehr lange dauern, dann hatte sie ihre nächste Aufgabe zu erfüllen. Der "Schwarze Drache", der Fürst dieser Stadt sollte zurückkehren. Und so wie sie es vom Heermeister verstanden hatte, würde es in der Gewalt des Fürsten liegen, ob sie sterben sollte, weil sie den "heiligen Luftraum" "entweiht" hatte, oder ob sie weiter leben durfte.
Ihr habt noch nie so viel Wasser gesehen, Karlesch? Wartet noch ein wenig, der Brunnen ist erst halb voll.
Leicht amüsiert über ihren eigenen Witz musste sie schmunzeln. Der Witz, so man diesen so nennen wollte, war jedoch weder besonders gut, noch herausragend oder sonstwas. Doch statt weiter darüber nachzudenken, schritt Lyra näher an den Brunnen heran und schöpfte mit beiden Händen ein wenig Wasser, welches sie sich ins Gesicht schüttete. Danach ging sie näher zu den Gebilden der Dämonen um diese genau zu begutachten. Sie sahen so lebensecht aus, dass man fast annehmen könnte, diese Wesen würden wahrhaftig existieren und sie hätten sich hier aufgestellt und versteinern lassen, um für die Ewigkeit bestand zu haben. Wer auch immer das hier, diese gesamte Stadt, gebaut hatte, war wahrlich ein Meister seines Handwerks
Einem trockenem Schwamm gleich, sog die Stadt das ankommende Wasser in sich auf. Immer mehr strömten zu den Wasserstellen, war doch unsicher, wie lange dieses Wunder halten würde. Die ausgetrockneten Mägen füllten sich mit dem Lebenselixier. Doch des Wasserstrom starb nicht ab, es kam immer mehr nach. Es schien, als ob jeder Liter, welcher getrunken wurde, von zwei neuen Litern ersetzt würde. Und als nun die Mägen gefüllt waren, füllten sich nun die Wasserspeicher der Stadt. Der Anblick der Stadt, die noch kurz zuvor am verdursten war, und in der es nun doch soviel Wasser gab, hatte etwas magisches, etwas atemberaubendes. Doch dieser Anblick war nur solchen vorbehalten, die schon länger hier waren. Solchen wie Lyra, die erst neu in der Stadt war und der es außerdem nie an so grundlegenden Sachen wie Wasser gemangelt hatte, konnten sich nur schwer vorstellen, was hier vor sich ging. Das war mitunter ein Grund, warum sie selbst in solch einem Moment der Freude, die Architektur betrachtete. Und das war der Grund, warum Lyra nun auch nicht mehr beim Brunnen stand. Sie war schon wieder zurückgekehrt, zu dem Flieger. Denn sie wusste, sollte sie es nicht schaffen, diesen Flieger zu beherrschen und ihr Wissen weiterzugeben, war sie dem Tode geweiht. Nicht nur dadurch, sondern auch aufgrund eines persönlichen interesses, stieg sie abermals in den Flieger, startete den Motor und rollte langsam über eine Rampe von dem Gestell hinab. Sie drehte mehrere Runden auf dem Platz. Dieses Unternehmen hatte keine Sinnhaftigkeit, er war reinstes vorspielen von Fortschritt. Starten könnte sie mit diesem Flieger sicherlich nicht, er würde nicht genug Auftrieb bekommen und in eines der Gebäude krachen. Wohl jedoch konnte sie einfach mehrere Runden drehen. Wenn dies zur Auswirkung hätte, dass ein möglicher Betrachter denkt, sie könnte die Maschine beherrschen, so war es ihr das allemal wert. Umso länger die Anderen glaubten, dass sie die junge Pilotin brauchen würden, umso länger würde sie leben dürfen. Und sie wollte so lange wie möglich leben. Jedoch wollte sie nicht die nächsten zwei Jahre damit verbringen, sich "einzugewöhnen". Sie müsste offensichtliche Fortschritte erbringen. Und genau solche würde sie auch erbringen. Es würde nicht mehr lange dauern, dann hatte sie ihre nächste Aufgabe zu erfüllen. Der "Schwarze Drache", der Fürst dieser Stadt sollte zurückkehren. Und so wie sie es vom Heermeister verstanden hatte, würde es in der Gewalt des Fürsten liegen, ob sie sterben sollte, weil sie den "heiligen Luftraum" "entweiht" hatte, oder ob sie weiter leben durfte.