01-24-2010, 10:09 PM
Bane wandte sich von der aufgeschlitzten Leiche ab und wischte sein Khopesh an einem umgestürzten Sofa ab, dessen Inneres schon seit langer Zeit von allerlei Ungeziefer erobert und zersetzt wurde. Die vom Gebrauch schartige Schneide zerfetzte den fleckigen Sofabezug und hinterließ schaumige Blutflecken darauf. Er rammte die notdürftig gereinigte Klinge in die lederne Schwertscheide und ging langsam weiter. In der noch erhobenen Hand hielt er einen noch warmen, blutigen Klumpen, das Herz, welches er seinem letzten Gegner mit chirurgischer Präzision aus der Brust geschnitten hatte, auch wenn die schwere Khopeshklinge sich ganz und gar nicht dafür eignete. Dieser hatte ihn an einer Schwachstelle der Rüstung erwischt, hatte ihn aus dem Hinterhalt überrascht und dann auf ihn eingestochen Jetzt blutete er aus der Seite, auch wenn der Blutfluss nicht übermäßig stark war. Er hatte einen Fehler gemacht und doch hatte er überlebt. Jetzt würde er das Herz des Feindes essen, der ihn mit seiner Hinterlist geschlagen hatte. Er schlug seine Zähne in das feste Fleisch dessen, was einmal den Wüstenkrieger am Leben gehalten hatte. Warmes Blut lief den Bart und das Kinn hinunter, den Hals entlang und über seinen Panzer. Für Bane stand außer Frage, das die Schläue und Kraft des Toten auf diese Weise auf ihm übergehen würde, ein Teil der Lebensenergie an seine gebunden wurde. Beinahe schon gierig schlang er Fetzen menschlichen Fleisches herunter, während er den Weg aus dem Haus suchte. Merochs lauter Stimme folgend, trieb er eine Hand voll plündernder Niederer aus dem Haus, der Anblick der sich ihnen bot, das grimmige, blutverschmierte Gesicht schien den erschöpften Palta zu genügen. Sie flüchteten sich stolpernd und fluchend aus der Karawanserei, ohne zu beachten das Bane ihnen nicht schneller folgte. Der lange Marsch in der schweren Rüstung und das anschließende Gefecht, der Blutverlust, er fühlte sich erschöpft. Als er durch das zerstörte Tor in die strahlende Sonne heraustrat, setzte er trotzdem den schweren Helm auf, stellte sich gerade zu den Rasankuri und zu Meroch, während sich immer mehr der verbliebenen Palta zu einem kleinen Haufen ohne jede Ordnung oder Disziplin versammelten. Auch der Fürst erschien, Naradas im Schlepptau, verlies den Blechschuppen und hinterließ bei jedem Schritt nasse Flecken auf dem Sand, auch wenn die dunklen Flecken unter der prallen Sonne in Sekunden wieder verschwanden.