12-20-2009, 10:57 PM
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Nicht eine Lichtquelle erleuchtete ihren Niedergang, trotzdem war Jarred von einer Zuversicht erfüllt die ihm weissagte wohin er seine Füße zu setzen hatte, um nicht auszugleiten. Die morbide Klangkulisse rückte näher, wurde sinnfälliger. Der Geruch von angeschwängertem Weihrauch scharwenzelte um seine Nase und ließ ihn beinahe niesen, derartig zänkisch zwickte er in seine Schleimhäute. Nach mindestens einer Minute des Abstieges erreichten sie den Grund und gewahrten sich in einer Kammer wieder, die von einer einsamen prassenden Pechfackel illuminiert wurde, die allerdings wider ihrer Natur nicht orange gelblich glomm, sondern in einem despektierlichen blauviolett. Auch strahlte sie nicht freundliche Wärme aus, eher eine Verschiedenheit aus Eiseskälte oder siedend heißer Hitze je nachdem welche Tönung die Flamme gerade annahm. Und mit dem ungleichen Aufleuchten der Färbungen der mystischen Fackel klomm und sank auch die Temperatur in der Räumlichkeit. Mal bescherte sie frostige Kälte das selbst Jarred unter seinem Mantel ein Zittern nicht unterdrücken konnte und sich dunstige Wolken vor seinem und des Mädchen feingeschwungenen Mund bildeten, ehe im nächsten Moment all das fortgewischt wurde durch einen glühenden Hauch der sie bis auf die Knochen aufheizte. Und all das ausgelöst durch eine simple Fackel!
Die Gewichtung von Schein und Wirklichkeit war hier unten aufgehoben. Noch schwarzkünstlerischer wurde es als die krampfhaft zuckende Flamme in ihrer Vielfältigkeit Schriftreihen und verborgene Symbolik in den Steinwänden aufglosen ließ, die ihnen den weiteren Pfad markierten. Blitzend funkelten sie aus den Felsen und erzählten freventliche Episoden einer frühzeitlichen Ära, beinhalteten den ein oder anderen magischen Bannspruch, protzten mit Verschnörkelungen und Finessen ehrwürdigen niedergeschriebenen Geschicks. Die Phonetik schwoll an, krümmte sich wie eine eklige Schlange der Wahrnehmung in ihre Gehörwindungen. Eine undefinierbare Schwere schlummerte in der abgestandenen Luft. Das Konglomerat aus den verschiedenen Lauten vereinte sich zu einem sonoren Canto das sich aus vielerlei Kehlen zusammensetzte, deren Folgerichtigkeit und Verständlichkeit den beiden Eindringlingen aber vollends verwehrt blieb. Das schwarzhaarige Mädchen mit den intensiven Augen lächelte hintergründig und betastete die eingeritzten Arkanoglyphen an den mal mit Raureif versehenen, mal warm gebackenen Felsblöcken.
„Laster, Rausch, Zuwiderhandlung, Schandtat, Unersättlichkeit, Frevel, Zügellosigkeit, Exzess, Sittenverfall… der Granit ist getränkt davon. Er ist ein stummer Zeuge all dieser Untugenden und Gottlosigkeit, ein Verwahrer perversester Gelüste und Begierden, in seinen Leib haben sie ihre boshaften Ausschweifungen gemeißelt… komm, erhaschen wir sie mit eigenen Augen.“ Erneut fühlte er sich von ihr gepackt und mitgeschleift. Sie durchliefen den schmalen Schacht, folgten den auf glimmenden Schriftzeichen und Reliefs bis es sie zu einer Halle gewaltigen Aufmaßes führte.
Eine meterhohe aus schimmernd milchiger Substanz bestehende Balustrade verhinderte ihre sofortige Entdeckung als sie aus dem Gang kamen und sich dahinter hockten. Das irdene Geländer war aus einem Knochen geschnitzt und wand sich wie ein zyklopischer Rippenbogen von ihrer erhobenen Position aus nach unten, der sich aufgabelnden Treppe assistierend, die beidseitig nach unten zum großen Areal des Zeremoniensaals führte. Jarred wollte sich gar nicht erst vorstellen welches Wesen im Universum über solch ein Exoskelett verfügte um diesen Knochengerüst beizusteuern. Er griff mit seiner rechten in seine Manteltasche und befühlte die Außenhülle der mit starken Plastekumhüllten Kamera, die er stets bei sich trug. Dies war ein Ort der eine Aufnahme lohnte. Jeder seiner Truppe die mit ein bisschen Auffassungsgabe gesegnet worden waren, konnte sich ausmalen das etwas mit dem Orden und seiner gepriesenen Heiligkeit nicht passte, hier, nur wenige bis viele Meter entfernt allerdings, war der lebhafte Beweis dafür das die Apostel des Mönchswesens der weißen Rose nicht die waren die sie vorgaben zu sein. Hier befand sich ihr geheimes Sanktuarium, ein Reliquienschrein der anderen, verdorbenen Art. Und er würde es aufzeichnen, denn seinen präsentieren und überlegen wie sie sich dies zunutze machen konnten.
„Nicht spielen, bewege dich, schau über den Horizont, beobachte!“ beschwingte ihre liebliche Stimme wieder seine Gedankenwelt und ließ ihn das Befingern seines Geräts sein. Der Mann von Decimus krabbelte auf allen Vieren voran, Stufen überwindend und hielt erst beim Scheitelpunkt der Biegung inne. Dort schielte er um die Beugung und ermöglichte es sich so über das Rayon zu blicken. Unterhalb der zweigeteilten Treppe breitete sich ein weitläufiger Platz aus, von dessen höhlenartigen Wänden blutrote Banner hingen, über deren glänzend faserigem Stoff schwarze Muster zu schleichen schienen, die kreatürliche Formen oder undeutbares Schattengespinst erschufen. Die glatten Fliesen des Bodens waren ein Mosaik aus großen Platten, mittleren Kacheln und winzigen Puzzeln. Stellten Unordnung und missratene Kunstform dar. Verwirrten das Auge des Betrachters. Bleiche Säulen, sechs an der Zahl, ragten wie mahnende Fingerklauen aus ihnen hervor und kennzeichneten einen mit purpurnem Samtteppich ausgelegten Saumpfad zu einem güldenen Altar, der mit allerlei Edelsteinen und hingebungsvollen punzierten Arbeiten geschmückt war.
Aus der Ferne wirkte die Opferstätte wie ein androgyner durchgestreckter Körper der vor Lust konjugierte, aus einem anderen Blickwinkel glich er einem Knäuel aus Gliedmaßen die in sinnlicher Ekstase miteinander verschmolzen waren. Hinter dem chaotischen Hochaltar wuchs die anregende und zugleich abstoßende Erscheinung einer zierlichen monoklinen Wesenheit in die Höhe, mit schlanken Extremitäten, spärlicher Kleidung, spitzen Ohren, vollen Lippen, die die scharfen Zähne aber kaum verbergen mochten, deutlich ausgeformten Brüsten und mit blasser, alabasterner „Haut“, die teilweise pastellfarbene Muster aufwiesen und lange Beine die ihn Raubtierfüßen endeten, sowie ein aus der Stirn getriebene Paar dünner Hörner. Aus schillernden Insektenaugen stierte die Skulptur auf die versammelte Jüngerschaft die sich zahlreich vor ihrem Antlitz zusammengefunden hatte und den feierlichen Singsang aufrechthielt. Sie wiegten ihre Körper vor und zurück und atmeten die von Rauschkräutern durchdrungene Luft. Messer wurden durch die Reihen der Famuli gereicht und Gelenke und Fleisch aufgeschnitten, Tropfen und Rinnsale kostbaren Blutes liefen in golden Schalen.
Eine nackte dürre Frau mit blassem Teint und vorstehenden Knochen über welche die Haut sich wie Pergament strafte und strähnigem braunen Schopf wurde von zwei Brüdern zum Altar gebracht. Sie leistete keinen Widerstand als kurz darauf die Ritualklinge niederfuhr von Theodulus dem Hohepriester und geistigen Vater der Gemeinde geführt, ihr das Herz durchbohrte und aus der Brust schnitt. Er nahm das rot getränkte Organ in die Hand, reckte es empor und kredenzte es dann der Figurine auf dem Opfertisch, ehe er laut schmetternd in den eintönigen Chor seines Kultes eintauchte und ihm zu neuer Macht verhalf. Dann winkte er wie wild mit der Dolchhand und einige Schwestern eilten herbei, junge Frauen in Ordenstracht, die sich mit allerhand Zierrat und Schmuck ausgestattet hatten, der ihnen an Ohrläppchen, Hals, Finger und Knöchel glänzte. Der Ordinarius war wie im Nebel des Deliriums, er stürmte hinüber zu den sechs Auserkorenen Mädchen, zerrte gewaltsam an ihren Ornaten bis sie unter seinem fordernden Handgreiflichkeiten zerrissen und legte nacheinander die Weiblichkeit einer jeden frei. Er musterte sie eingehend, betastete ihre Reize, ihre Wohlgeformtheiten, die Festigkeit des Fleisches. Fällt eine Entscheidung, packte eine deren kurzes, rotblond leuchtendes Haar sich von den sonst Dunkelhaarigen unterschied und in deren Bauchnabel ein Almandin blinkte, an der Kehle und zwang sie auf den Altar. Er selbst schüttelte sein Gewand binnen Sekunden von seinen beleibten Schultern und kletterte zu ihr auf den „Gnadentisch“.
Bebend vor Erwartung wagte die hellhäutige Geschmückte sich nicht zu rühren, bis der massige Körper Theodulus auf sie niederging und brutal und ohne Umschweife in sie drang. Finger versuchten sich an das abgetane Material des Altars zu krallen, Schmuckwerk schürfte zusammenklingend aneinander, Schreie von Lust und Schmerz wurden von den steilen Wänden zurückgeworfen. Jarred war angewidert und simultan fasziniert. Die Vernunft in ihm riet ihm den Blick abzuwenden, dies orgiastische Treiben als Schändigung des Lebens zu betrachten, aber die Niedertracht die in ihm wie jedem ruhte, die ergötzte sich an dem was ihm dargeboten wurde. Aber ob nun Klarsicht oder nicht dafür verantwortlich war, so holte er doch die Kamera hervor und zeichnete ein Stück dessen auf was hier geschah. Niel Cander würde dies nicht gefallen und seinen Zorn im Zaum halten müssen. Als Schädelsammler für den Bronzethron war dies hier wohl einer der übelste Ort an dem einer wie er landen konnte, in einem Palast der ausufernden Sinnesfreunden des Prinzen der grausamen Leidensschaft.
(wird fortgesetzt)
![[Bild: fsk18im5.gif]](http://img37.imageshack.us/img37/4591/fsk18im5.gif)
![[Bild: w100.png]](http://img37.imageshack.us/img37/fsk18im5.gif/1/w100.png)
Nicht eine Lichtquelle erleuchtete ihren Niedergang, trotzdem war Jarred von einer Zuversicht erfüllt die ihm weissagte wohin er seine Füße zu setzen hatte, um nicht auszugleiten. Die morbide Klangkulisse rückte näher, wurde sinnfälliger. Der Geruch von angeschwängertem Weihrauch scharwenzelte um seine Nase und ließ ihn beinahe niesen, derartig zänkisch zwickte er in seine Schleimhäute. Nach mindestens einer Minute des Abstieges erreichten sie den Grund und gewahrten sich in einer Kammer wieder, die von einer einsamen prassenden Pechfackel illuminiert wurde, die allerdings wider ihrer Natur nicht orange gelblich glomm, sondern in einem despektierlichen blauviolett. Auch strahlte sie nicht freundliche Wärme aus, eher eine Verschiedenheit aus Eiseskälte oder siedend heißer Hitze je nachdem welche Tönung die Flamme gerade annahm. Und mit dem ungleichen Aufleuchten der Färbungen der mystischen Fackel klomm und sank auch die Temperatur in der Räumlichkeit. Mal bescherte sie frostige Kälte das selbst Jarred unter seinem Mantel ein Zittern nicht unterdrücken konnte und sich dunstige Wolken vor seinem und des Mädchen feingeschwungenen Mund bildeten, ehe im nächsten Moment all das fortgewischt wurde durch einen glühenden Hauch der sie bis auf die Knochen aufheizte. Und all das ausgelöst durch eine simple Fackel!
Die Gewichtung von Schein und Wirklichkeit war hier unten aufgehoben. Noch schwarzkünstlerischer wurde es als die krampfhaft zuckende Flamme in ihrer Vielfältigkeit Schriftreihen und verborgene Symbolik in den Steinwänden aufglosen ließ, die ihnen den weiteren Pfad markierten. Blitzend funkelten sie aus den Felsen und erzählten freventliche Episoden einer frühzeitlichen Ära, beinhalteten den ein oder anderen magischen Bannspruch, protzten mit Verschnörkelungen und Finessen ehrwürdigen niedergeschriebenen Geschicks. Die Phonetik schwoll an, krümmte sich wie eine eklige Schlange der Wahrnehmung in ihre Gehörwindungen. Eine undefinierbare Schwere schlummerte in der abgestandenen Luft. Das Konglomerat aus den verschiedenen Lauten vereinte sich zu einem sonoren Canto das sich aus vielerlei Kehlen zusammensetzte, deren Folgerichtigkeit und Verständlichkeit den beiden Eindringlingen aber vollends verwehrt blieb. Das schwarzhaarige Mädchen mit den intensiven Augen lächelte hintergründig und betastete die eingeritzten Arkanoglyphen an den mal mit Raureif versehenen, mal warm gebackenen Felsblöcken.
„Laster, Rausch, Zuwiderhandlung, Schandtat, Unersättlichkeit, Frevel, Zügellosigkeit, Exzess, Sittenverfall… der Granit ist getränkt davon. Er ist ein stummer Zeuge all dieser Untugenden und Gottlosigkeit, ein Verwahrer perversester Gelüste und Begierden, in seinen Leib haben sie ihre boshaften Ausschweifungen gemeißelt… komm, erhaschen wir sie mit eigenen Augen.“ Erneut fühlte er sich von ihr gepackt und mitgeschleift. Sie durchliefen den schmalen Schacht, folgten den auf glimmenden Schriftzeichen und Reliefs bis es sie zu einer Halle gewaltigen Aufmaßes führte.
Eine meterhohe aus schimmernd milchiger Substanz bestehende Balustrade verhinderte ihre sofortige Entdeckung als sie aus dem Gang kamen und sich dahinter hockten. Das irdene Geländer war aus einem Knochen geschnitzt und wand sich wie ein zyklopischer Rippenbogen von ihrer erhobenen Position aus nach unten, der sich aufgabelnden Treppe assistierend, die beidseitig nach unten zum großen Areal des Zeremoniensaals führte. Jarred wollte sich gar nicht erst vorstellen welches Wesen im Universum über solch ein Exoskelett verfügte um diesen Knochengerüst beizusteuern. Er griff mit seiner rechten in seine Manteltasche und befühlte die Außenhülle der mit starken Plastekumhüllten Kamera, die er stets bei sich trug. Dies war ein Ort der eine Aufnahme lohnte. Jeder seiner Truppe die mit ein bisschen Auffassungsgabe gesegnet worden waren, konnte sich ausmalen das etwas mit dem Orden und seiner gepriesenen Heiligkeit nicht passte, hier, nur wenige bis viele Meter entfernt allerdings, war der lebhafte Beweis dafür das die Apostel des Mönchswesens der weißen Rose nicht die waren die sie vorgaben zu sein. Hier befand sich ihr geheimes Sanktuarium, ein Reliquienschrein der anderen, verdorbenen Art. Und er würde es aufzeichnen, denn seinen präsentieren und überlegen wie sie sich dies zunutze machen konnten.
„Nicht spielen, bewege dich, schau über den Horizont, beobachte!“ beschwingte ihre liebliche Stimme wieder seine Gedankenwelt und ließ ihn das Befingern seines Geräts sein. Der Mann von Decimus krabbelte auf allen Vieren voran, Stufen überwindend und hielt erst beim Scheitelpunkt der Biegung inne. Dort schielte er um die Beugung und ermöglichte es sich so über das Rayon zu blicken. Unterhalb der zweigeteilten Treppe breitete sich ein weitläufiger Platz aus, von dessen höhlenartigen Wänden blutrote Banner hingen, über deren glänzend faserigem Stoff schwarze Muster zu schleichen schienen, die kreatürliche Formen oder undeutbares Schattengespinst erschufen. Die glatten Fliesen des Bodens waren ein Mosaik aus großen Platten, mittleren Kacheln und winzigen Puzzeln. Stellten Unordnung und missratene Kunstform dar. Verwirrten das Auge des Betrachters. Bleiche Säulen, sechs an der Zahl, ragten wie mahnende Fingerklauen aus ihnen hervor und kennzeichneten einen mit purpurnem Samtteppich ausgelegten Saumpfad zu einem güldenen Altar, der mit allerlei Edelsteinen und hingebungsvollen punzierten Arbeiten geschmückt war.
Aus der Ferne wirkte die Opferstätte wie ein androgyner durchgestreckter Körper der vor Lust konjugierte, aus einem anderen Blickwinkel glich er einem Knäuel aus Gliedmaßen die in sinnlicher Ekstase miteinander verschmolzen waren. Hinter dem chaotischen Hochaltar wuchs die anregende und zugleich abstoßende Erscheinung einer zierlichen monoklinen Wesenheit in die Höhe, mit schlanken Extremitäten, spärlicher Kleidung, spitzen Ohren, vollen Lippen, die die scharfen Zähne aber kaum verbergen mochten, deutlich ausgeformten Brüsten und mit blasser, alabasterner „Haut“, die teilweise pastellfarbene Muster aufwiesen und lange Beine die ihn Raubtierfüßen endeten, sowie ein aus der Stirn getriebene Paar dünner Hörner. Aus schillernden Insektenaugen stierte die Skulptur auf die versammelte Jüngerschaft die sich zahlreich vor ihrem Antlitz zusammengefunden hatte und den feierlichen Singsang aufrechthielt. Sie wiegten ihre Körper vor und zurück und atmeten die von Rauschkräutern durchdrungene Luft. Messer wurden durch die Reihen der Famuli gereicht und Gelenke und Fleisch aufgeschnitten, Tropfen und Rinnsale kostbaren Blutes liefen in golden Schalen.
Eine nackte dürre Frau mit blassem Teint und vorstehenden Knochen über welche die Haut sich wie Pergament strafte und strähnigem braunen Schopf wurde von zwei Brüdern zum Altar gebracht. Sie leistete keinen Widerstand als kurz darauf die Ritualklinge niederfuhr von Theodulus dem Hohepriester und geistigen Vater der Gemeinde geführt, ihr das Herz durchbohrte und aus der Brust schnitt. Er nahm das rot getränkte Organ in die Hand, reckte es empor und kredenzte es dann der Figurine auf dem Opfertisch, ehe er laut schmetternd in den eintönigen Chor seines Kultes eintauchte und ihm zu neuer Macht verhalf. Dann winkte er wie wild mit der Dolchhand und einige Schwestern eilten herbei, junge Frauen in Ordenstracht, die sich mit allerhand Zierrat und Schmuck ausgestattet hatten, der ihnen an Ohrläppchen, Hals, Finger und Knöchel glänzte. Der Ordinarius war wie im Nebel des Deliriums, er stürmte hinüber zu den sechs Auserkorenen Mädchen, zerrte gewaltsam an ihren Ornaten bis sie unter seinem fordernden Handgreiflichkeiten zerrissen und legte nacheinander die Weiblichkeit einer jeden frei. Er musterte sie eingehend, betastete ihre Reize, ihre Wohlgeformtheiten, die Festigkeit des Fleisches. Fällt eine Entscheidung, packte eine deren kurzes, rotblond leuchtendes Haar sich von den sonst Dunkelhaarigen unterschied und in deren Bauchnabel ein Almandin blinkte, an der Kehle und zwang sie auf den Altar. Er selbst schüttelte sein Gewand binnen Sekunden von seinen beleibten Schultern und kletterte zu ihr auf den „Gnadentisch“.
Bebend vor Erwartung wagte die hellhäutige Geschmückte sich nicht zu rühren, bis der massige Körper Theodulus auf sie niederging und brutal und ohne Umschweife in sie drang. Finger versuchten sich an das abgetane Material des Altars zu krallen, Schmuckwerk schürfte zusammenklingend aneinander, Schreie von Lust und Schmerz wurden von den steilen Wänden zurückgeworfen. Jarred war angewidert und simultan fasziniert. Die Vernunft in ihm riet ihm den Blick abzuwenden, dies orgiastische Treiben als Schändigung des Lebens zu betrachten, aber die Niedertracht die in ihm wie jedem ruhte, die ergötzte sich an dem was ihm dargeboten wurde. Aber ob nun Klarsicht oder nicht dafür verantwortlich war, so holte er doch die Kamera hervor und zeichnete ein Stück dessen auf was hier geschah. Niel Cander würde dies nicht gefallen und seinen Zorn im Zaum halten müssen. Als Schädelsammler für den Bronzethron war dies hier wohl einer der übelste Ort an dem einer wie er landen konnte, in einem Palast der ausufernden Sinnesfreunden des Prinzen der grausamen Leidensschaft.
(wird fortgesetzt)