11-18-2009, 11:37 PM
Ihre innigsten Hoffnungen erfüllten sich nicht, fruchtlos blieb ihr vermeintlich zu zaghaftes Unterfangen sich dem Krallengriff der schwarzen Klerikerin zu entziehen. Den vorsichtigen Versuch der Klammer ihrer kühlen Finger zu entfliehen schien wohl ein zu offensichtliches Zeugnis dessen zu sein das sie etwas zu verbergen suchte. Möglicherweise war es auch ihre plötzliche Scheu und Befangenheit welche das seltsame Mädchen mit den besonderen Kräften misstrauisch hatte werden lassen. Vermochte sie in ihrem Gesicht zu lesen? In ihre Gedanken zu schauen? Konnte es sein das sie eine abtrünnige, nicht sanktionierte Psionikerin war? Beim goldenen Thron von Terra und allen Heiligen ihrer eigenen Welt konnte diese Mutmaßung zutreffen? Denkbar war es durchaus wie Ayris schlagartig bewusst wurde. Diese Erklärung löste eine Menge Mysterien und offene Fragen die sie beschäftigt hatten mit einem Male auf. Lichtete den bedrückenden Nebel den das Wesen jener rätselhaften Konfession umhüllte wie der rauchige Mantel einer gespenstigen Divergenz wenn ihre Annahme denn der Wahrheit entsprach. Doch selbst sollte diese Erkenntnis authentisch sein half es ihr im gegenwärtigen Moment kaum weiter.
Augenscheinlich hatte ihr kleiner Bluff nicht funktioniert, die Unterdrückung ihrer wahren Emotionen ebenso wenig, die blonde Hexe ließ sich nicht derartig oberflächlich abspeisen und täuschen. Fester und bestimmter als zuvor drückten ihre Nägel wie angespitzte Dorne in das weiche Fleisch ihres Halses und Unterkiefers, so stark das es tatsächlich unangenehm wurde und weh tat. Die Hohepriesterin gewährte keine Abwendung von ihrem Antlitz und Ayris war überrascht wieviel Kraft ihren merkwürdig geformten Hände inne wohnte. Unnachgiebig waren sie, gespannt wie Stahlseile. Somit war sie gezwungen weiterhin in die hübsche Fassade des Mädchengesichts zu schauen, dessen Liebreiz enorm war und alle Eigeneheiten besaß dem gegenteiligen Geschlecht die schönsten Träume zu bescheren. Die Haut mutete weich und samtig an, der Teint wie Alabaster, die goldenen Locken umkränzten ihren entzückenden Ausdruck wie eine Sonnenkorona, der Mund war köstlich geschwungen und rubinrot geschminkt, die Wimpern länglich und fein wie Gazefädchen, Nasen und Wangenknochen betonten das Schönheitsideal und die akkuraten Brauen über den smaragdgrünen Augen vollendeten das Bild das eine Göttin unter gewöhnlichen, von Schmutz und Sünde besudelten, Sterblichen schritt. Und diese Augen waren ein einziges Verhängnis.
Die Frau von Azazer Decimus sträubte sich dagegen dem Blick der anderen zu begegnen, sie wollte einen unmittelbaren Kontakt vermeiden, nicht das sie abergläubisch genug gewesen wäre darum zu fürchten das die Hexe dadurch direkt in ihre Seele schauen konnte, doch war es ihr irgendwie äußert zuwider. Letztlich aber blieb ihr nichts anderes übrig, flüchtig huschten ihre Pupillen noch eine knappe Weile unruhig und ausweichend hin und her, nur um dem starren Stieren zu entgehen, doch dann fingen die fixierenden Iriden die ihren ein und bannten sie. Unwillkürlich war da etwas in dem unbarmherzigen Blick das sie schaudern ließ, eine Tiefe, eine Unergründlichkeit, eine Abgründigkeit die nicht von dieser Welt stammte, von nichts was entfernt an irdische Verhältnisse erinnert hätte. Sie wusste nicht was sie da sah, konnte es sich nicht begreiflich machen, selbst ihr Verstand schien gelähmt, lediglich ein Gedanke schob sich in den Vordergrund; Schließ die Augen! Schließ die Augen! Aber es gelang ihr nicht.
Sie stürzte in diese Bodenlosigkeit hinter der verästelten Netzhaut, ähnlich einem Stein der achtlos über den Rand in einen Schacht gestoßen wurde. Für Außenstehende gab dies eine bizarre Szenerie ab, hing sie doch fast wie eine lebensgroße Puppe vor der kleinen Gestalt der Hohepriesterin und glotzte ihr geradezu hypnotisiert in die hygroskopische Mimik ohne noch eine menschliche Regung von sich zu geben, bis auf das sanfte heben und senken ihres Brustkorbs. Dergleichen in eine weitere, fremde Sphäre entführt war es dem in Kunstfaser gekleideten Mädchen auch ein leichtes sich der träumenden Außenweltlerins Arm anzunehmen und an ihm eine Praktik zu vollführen die wohl nur einem ihrer dunklen Riten entspringen konnte.
Auf die entrückte Ayris hatte es die Wirkung dass sie trotz des verworrenen Fluchs welcher auf ihr lag, eines bohrenden Schmerzes gewahr wurde der sich durch alle Reiche; Himmel und Dimensionen brannte und einen Teil von ihr wieder in der Realität verankerte. Ihre Lippen kräuselten sich schon vor Unbehagen und verschmähten so gerade eben noch einen Aufschrei während ihre Ohren dem nymphenhaften Gesang der Kultoberin lauschten. Jene Seite von ihr die noch gefangen war an fernen Orten hinter den schleiernen Augenlichtern duckte und wärmte sich im Klang der Stimme, die rationale, wache Seite hingegen argwöhnte ihr und war zornig und nervös ob dem was da noch folgen sollte. Beide Seiten rangen in ihrem Geist um die Vorherrschaft derweil der Halbling einschritt um couragiert für seine Weg- und Teamgefährtin einzustehen, sie sogar zu verteidigen. Jene die er beschützen wollte bekam dies nur am Rande ihrer Auffassung mit, jedoch seine Bestrafung wegen der er den Abhang herab geschleudert wurde vom Großfürsten persönlich, das registrierte sie sehr wohl. Dies war auch ausschlaggebend dafür dass eine Seite obsiegte.
Lebendigkeit trat wieder in ihren Blick und sie lockerte das magische Band das sie an die Verführerin gekettet hatte. Eine steile Falte zeichnete sich oberhalb ihres Nasenrückens ab und grimmig zog sie die Brauenlinien zusammen.
„Herrin, verzeiht mir abermals, aber ich beschwöre Euch, ich habe nichts verfälscht, ich würde nie wagen Euch anzulügen. Meine Aufrichtigkeit ist echt, ich bin bereit meinen Anteil zu leisten und für den schwarzen Drachen und auch für Euch dort unten zu kämpfen, das Blut dieser… Wegelagerer und Diebe zu vergießen um Rasankur das Wasser wiederzugewinnen auf das es angewiesen ist und so nötig braucht. Ich fühle mich gut genug dafür… Herrin, ich werde Euch keine Schande bereiten, das gelobe ich Euch!“ sprach sie im Brustton der Überzeugung und Zusicherung. Der Drang ihren geprüften Arm den peinigenden Krallen zu entwinden war gewaltig, doch sie biss die Zähne aufeinander und stand es aus bevor die Priesterin noch auf die Idee kam das sie sich ihr willentlich widersetzte und sie ebenso „bestrafen“ ließ wie Thar. Parallel zu ihr grollte Ildarnor soeben sein Einverständnis die Standarte des ehrwürdigen Drachens in den Kampf zu tragen und rauschte kurz darauf los, die Senkung hinab um den Sturm zu führen. Nun nahm es seinen Anfang, dachte Ayris, die Schlacht um Al-Chtan war eingeleitet und die nächste Stunde würde darüber entscheiden wer lebte und wer starb, wer Ruhm erwarb und wer Schmach.
Augenscheinlich hatte ihr kleiner Bluff nicht funktioniert, die Unterdrückung ihrer wahren Emotionen ebenso wenig, die blonde Hexe ließ sich nicht derartig oberflächlich abspeisen und täuschen. Fester und bestimmter als zuvor drückten ihre Nägel wie angespitzte Dorne in das weiche Fleisch ihres Halses und Unterkiefers, so stark das es tatsächlich unangenehm wurde und weh tat. Die Hohepriesterin gewährte keine Abwendung von ihrem Antlitz und Ayris war überrascht wieviel Kraft ihren merkwürdig geformten Hände inne wohnte. Unnachgiebig waren sie, gespannt wie Stahlseile. Somit war sie gezwungen weiterhin in die hübsche Fassade des Mädchengesichts zu schauen, dessen Liebreiz enorm war und alle Eigeneheiten besaß dem gegenteiligen Geschlecht die schönsten Träume zu bescheren. Die Haut mutete weich und samtig an, der Teint wie Alabaster, die goldenen Locken umkränzten ihren entzückenden Ausdruck wie eine Sonnenkorona, der Mund war köstlich geschwungen und rubinrot geschminkt, die Wimpern länglich und fein wie Gazefädchen, Nasen und Wangenknochen betonten das Schönheitsideal und die akkuraten Brauen über den smaragdgrünen Augen vollendeten das Bild das eine Göttin unter gewöhnlichen, von Schmutz und Sünde besudelten, Sterblichen schritt. Und diese Augen waren ein einziges Verhängnis.
Die Frau von Azazer Decimus sträubte sich dagegen dem Blick der anderen zu begegnen, sie wollte einen unmittelbaren Kontakt vermeiden, nicht das sie abergläubisch genug gewesen wäre darum zu fürchten das die Hexe dadurch direkt in ihre Seele schauen konnte, doch war es ihr irgendwie äußert zuwider. Letztlich aber blieb ihr nichts anderes übrig, flüchtig huschten ihre Pupillen noch eine knappe Weile unruhig und ausweichend hin und her, nur um dem starren Stieren zu entgehen, doch dann fingen die fixierenden Iriden die ihren ein und bannten sie. Unwillkürlich war da etwas in dem unbarmherzigen Blick das sie schaudern ließ, eine Tiefe, eine Unergründlichkeit, eine Abgründigkeit die nicht von dieser Welt stammte, von nichts was entfernt an irdische Verhältnisse erinnert hätte. Sie wusste nicht was sie da sah, konnte es sich nicht begreiflich machen, selbst ihr Verstand schien gelähmt, lediglich ein Gedanke schob sich in den Vordergrund; Schließ die Augen! Schließ die Augen! Aber es gelang ihr nicht.
Sie stürzte in diese Bodenlosigkeit hinter der verästelten Netzhaut, ähnlich einem Stein der achtlos über den Rand in einen Schacht gestoßen wurde. Für Außenstehende gab dies eine bizarre Szenerie ab, hing sie doch fast wie eine lebensgroße Puppe vor der kleinen Gestalt der Hohepriesterin und glotzte ihr geradezu hypnotisiert in die hygroskopische Mimik ohne noch eine menschliche Regung von sich zu geben, bis auf das sanfte heben und senken ihres Brustkorbs. Dergleichen in eine weitere, fremde Sphäre entführt war es dem in Kunstfaser gekleideten Mädchen auch ein leichtes sich der träumenden Außenweltlerins Arm anzunehmen und an ihm eine Praktik zu vollführen die wohl nur einem ihrer dunklen Riten entspringen konnte.
Auf die entrückte Ayris hatte es die Wirkung dass sie trotz des verworrenen Fluchs welcher auf ihr lag, eines bohrenden Schmerzes gewahr wurde der sich durch alle Reiche; Himmel und Dimensionen brannte und einen Teil von ihr wieder in der Realität verankerte. Ihre Lippen kräuselten sich schon vor Unbehagen und verschmähten so gerade eben noch einen Aufschrei während ihre Ohren dem nymphenhaften Gesang der Kultoberin lauschten. Jene Seite von ihr die noch gefangen war an fernen Orten hinter den schleiernen Augenlichtern duckte und wärmte sich im Klang der Stimme, die rationale, wache Seite hingegen argwöhnte ihr und war zornig und nervös ob dem was da noch folgen sollte. Beide Seiten rangen in ihrem Geist um die Vorherrschaft derweil der Halbling einschritt um couragiert für seine Weg- und Teamgefährtin einzustehen, sie sogar zu verteidigen. Jene die er beschützen wollte bekam dies nur am Rande ihrer Auffassung mit, jedoch seine Bestrafung wegen der er den Abhang herab geschleudert wurde vom Großfürsten persönlich, das registrierte sie sehr wohl. Dies war auch ausschlaggebend dafür dass eine Seite obsiegte.
Lebendigkeit trat wieder in ihren Blick und sie lockerte das magische Band das sie an die Verführerin gekettet hatte. Eine steile Falte zeichnete sich oberhalb ihres Nasenrückens ab und grimmig zog sie die Brauenlinien zusammen.
„Herrin, verzeiht mir abermals, aber ich beschwöre Euch, ich habe nichts verfälscht, ich würde nie wagen Euch anzulügen. Meine Aufrichtigkeit ist echt, ich bin bereit meinen Anteil zu leisten und für den schwarzen Drachen und auch für Euch dort unten zu kämpfen, das Blut dieser… Wegelagerer und Diebe zu vergießen um Rasankur das Wasser wiederzugewinnen auf das es angewiesen ist und so nötig braucht. Ich fühle mich gut genug dafür… Herrin, ich werde Euch keine Schande bereiten, das gelobe ich Euch!“ sprach sie im Brustton der Überzeugung und Zusicherung. Der Drang ihren geprüften Arm den peinigenden Krallen zu entwinden war gewaltig, doch sie biss die Zähne aufeinander und stand es aus bevor die Priesterin noch auf die Idee kam das sie sich ihr willentlich widersetzte und sie ebenso „bestrafen“ ließ wie Thar. Parallel zu ihr grollte Ildarnor soeben sein Einverständnis die Standarte des ehrwürdigen Drachens in den Kampf zu tragen und rauschte kurz darauf los, die Senkung hinab um den Sturm zu führen. Nun nahm es seinen Anfang, dachte Ayris, die Schlacht um Al-Chtan war eingeleitet und die nächste Stunde würde darüber entscheiden wer lebte und wer starb, wer Ruhm erwarb und wer Schmach.