11-04-2009, 01:07 AM
Mit ausgereiftem Schritttempo und überreizt pochenden Herzen, sei es weil die Stimulanzien des Satrophin allmählich wieder abklangen oder weil ihr innerer Zeitmesser immer mehr zu drängen begonnen hatte seid sie vom Rand der Mulde aufgebrochen waren, passierten sie endlich den äußersten Wachring des heimischen Heerlagers. Das hieß jener Kreis der ursprünglich dafür vorgesehen worden war eine Sicherung rund um das Camp zu ziehen, der nun allerdings schon unbesetzt und aufgelöst war. Sämtliche Krieger die sich an den verwitterten Ruinen der beiden Zwillingstürme eingefunden hatten, sowohl die zerzauste und zerlumpte Palta Horde wie die aus einen vergangenen Zeitalter entsprungenen schwer gerüsteten Rasankuri Streiter hatten eine Art Formation gebildet. In Reih und Glied fußten die Kämpfer ältester Herkunft in matt schimmernden Brustpanzern, die Sichelschwerter an den Taillen, die Lanzen oder Zugeständnisse moderner Waffengattungen in den Fäusten in der vordersten Aufstellung, an ihren Seiten gedeckt von den schlotterigen, undisziplinierteren Rotten der niedrigsten Kastenanhänger. Ausnahmslos wie ein Mann starrten die Versammelten die wiederkehrenden Kundschafter an, ein jeder Blick, gleichgültig ob jene unsteten, habgierigen der Palta oder jene kalten, beherrschten der Elite Rasankurs ruhten auf ihnen als sie in Sichtweite kamen und geschwinder Eile die letzten Meter hinter sich brachten. Der Horizont färbte sich bereits in ein zartes Purpur, kündete langsam vom neuen Tag der da heraufzog und eröffnete einen Vorgeschmack auf die Farbe, die in den nächsten Stunden noch reichhaltig fließen und im Sand der Wüste versickern würde. Das Zelt ragte nicht länger zwischen den Stummeln der abgeschliffenen Wachtürme hervor, sondern war schon abgebaut, zusammengelegt und für den Abtransport bereitgestellt worden.
Colchis, wir sind zu spät! spukte es Ayris unvermittelt durch den Kopf und die Unruhe in ihren Organen nahm vehement zu.
Der Schwarze Drache hat sein Wort wahr gemacht, offenbar scheint er einen sehr gut getimten Plan zu verfolgen, der keine Überschreitungen duldet. Aller Vorstellung nach erwartet er uns schon, hoffentlich noch nicht allzu lang… habe wenig Lust meinen Hals durchschlagen zu bekommen nur weil wir 5 Minuten überfällig sind und diese Verzögerung an seinem fürstlichen Nerven gezerrt hat. Verdammt, warum mussten sich die Hirnverbrannten da draußen auch so lange darüber streiten eine Selbstmordaktion durchzuführen oder nicht? Das war wertvolle Zeit die uns abhanden gekommen ist, hochgeschätzte Zeit die uns nun fehlt wenn der Schurkenregent schlecht genächtigt hat und Wut im Bauch hat.
Sie hatte von Anfang an fest vorgehabt sich in den Vordergrund zu drängeln und einen ausführlichen Bericht abzuliefern, einen Report der bewies das sie fähig und gescheit war, der dieser adamitischen Königsfigur aufzeigte das sie etwas Besseres war und nicht in diese tierhafte Meute von Gestörten, Tagelöhnern und Wegelagerer gehörte. Damit waren nicht mehr unbedingt ihre Gefährten gemeint, obgleich auch sie ihre sonderbaren Marotten und merkwürdigen Anwandlungen hatten, sondern vielmehr die übrigen Sklaven und Verschleißtruppen jenes altertümlichen Systems. Aber mit jedem weiteren Schritt den sie tat, mit jedem weiteren Atemzug der ihre Lungen mit den letzten kühlen, nächtlichen Lüften der Steppe füllte, erschien ihr dieser Zug die Rädelsführerin zu mimen immer kühner. Nicht nur das sie die Geschichte nach ihrem Gutdünken erzählen konnte, gut, vielleicht würde einer ihrer Begleiter gegen ihre Version des Ablaufs protestieren, doch sie war ziemlich sicher ihn in Gegenwart des Drachen in Grund und Boden reden zu können, demzufolge bestand dennoch eine reelle Chance in der Rangordnung aufzusteigen was sie durchaus anregte es doch zu wagen.
Das Für und Wider rang kräftig in ihr, es war eine Entscheidung die über Leben und Tod gebieten mochte. Schließlich war sie ein nichts in den Augen des Fürsten, eine dreckige Unfreie, ein Fingerschnippen seinerseits würde ihr Schicksal besiegeln, was keine erbauliche Aussicht war. Betrachtete man es von der scheuen Seite und ließ einen der anderen den Vortritt konnte es gut und gerne sein das dessen Schädel rollte… oder aber emporgelobt wurde und als Rasankuri getauft wurde. Nun gut, das war eventuell zu hochgegriffen, aber im Bereich des Möglichen.
Die Azazernerin fühlte sich unbehaglich während sie durch den recht engen Korridor ging, welcher in der Mitte der Formation zwischen den Linien der Krieger klaffte und wohl direkt zum wartenden Monarchen selbst führte. Die allgemeine Aufmerksamkeit die auf sie gerichtet war, gepaart mit der Stille des dämmernden Morgens und der Ungewissheit was sie erwartete, wühlten sie zutiefst auf. Kalter Schweiß glitzerte unbemerkt auf ihrer Stirn und kribbelte an ihrem Rückgrat. Die Finger ihrer Rechten krallten sich in das Lederband ihres Lasergewehrs, das sie wieder geschultert trug. Um ihrer Nervosität vorzubeugen versuchte sie ihre spröden Lippen zu befeuchten, da ihr Mund aber fast ebenso staubtrocken war, ergab dies nicht viel mehr als ein stetes aufeinanderpressen. Hin und wieder warf sie schnelle Blicke neben sich um die Gesichter ihrer Gefährten zu studieren, erzielte hiermit aber keine vernünftige Anschauung bezüglich ihrer Gemütsverfassung. Sie alle waren auf ihre Weise Meister darin ihre wahren Gefühle vor anderen zu verbergen. Ayris betete darum das sie äußerlich ebenfalls so abgebrüht und unerschütterlich wirkte wie der Rest ihrer Gesellschaft.
Der Gang durch die angetretenen Mörder und Schlächter Rasankurs dauerte nur eine halbe Minute, dann waren sie an den eisernen Gestalten vorbei und betraten den hinteren Teil des Lagers, den immediaten Platz vor den uralten, im Sand der Zeit eingesunkenen Türmen wo sie sich einer bisher unbekannten Streitmacht gegenübersahen. Gespenstisch erschienen sie einem. Vom Scheitel bis zur Sohle in schwärzeste, glänzende Kunsthaut gehüllt, die Antlitze hinter ausdruckslosen Filtermasken versteckt die ihnen das Bild des Unmenschlichen verliehen. Sie alle – es mussten wohl an die Hundert sein – umringten eine stattliche Tragbahre, die Sänfte einer hoheitlichen Person. Die Fremdweltlerin wunderte sich hierüber, solch ein Transportmittel hätte sie einem Hünen wie dem Schwarzen Drachen gar nicht zugemutet, denn er selbst, der achtunggebietende Heerführer saß hoch oben im Sattel eines Carnaks kräftigen Wuchses an der Spitze der unheimlichen, neu aufgetauchten Kämpfernaturen. Ayris hatte plötzlich das Gefühl als würden ihre Knochen sich in Schlacke verwandeln.
Benimm dich nicht wie eine vollgedröhnte Junkiebraut, zeig wer du bist, jetzt zu kuschen wäre das fatalste überhaupt! Los, mach’s Maul auf, erzähl ihm was er wissen will, entweder reicht es ihm und du hast Glück oder du bist gearscht, so oder so bleibt es gefährlich! Jetzt oder nie! Die Gedanken zuckten ähnlich einem jähen Wetterumschwung durch ihren Verstand und obwohl sie vor Angst jedem Moment zu vergehen dachte, trat sie todesmutig vor, hob entschlossen das Kinn und ließ ihre Augen vor Eifer aufblitzen.
„Allmächtigster Fürst der als der Schwarzer Drache gefürchtet und verehrt wird, höre die Darstellung der Dinge die wir erblickten, dort draußen in der Öde der Wüstenei wo sich deine und die Feinde Rasankurs zusammengerauft haben um eine Quelle reinsten Wassers mit ihre Anwesenheit zu besudeln. Ihr Lager besteht aus nicht mehr als einer Ansammlung schiefer und dünnwandiger Hütten, eine lächerliche Mauer von der Höhe jenes Halblings hier dient ihnen als Schutzwall und ihr Hauptrückzugsort ist ein zweistöckiges Gebäude, das als einzigstes ein Mindestmaß an Massivität und Widerstand bietet. Die Anzahl der elenden Räuber und Todgeweihten schätzten wir auf nicht mehr als fünfzig, vielleicht sechzig da derweil ein Konvoi dort bei ihnen rastet. All dies Erspähte befindet sich gut verborgen vor dem weniger scharfsinnigen Auge in einer Senke inmitten der Weitläufigkeit der Wüste, doch wir vermögen Euch hinzuführen auf das Euer Zorn die schändlichen Erzfeinde vernichten mag und Rache für ihre Raffgier geübt wird!“ schmetterte sie laut und wohlmoduliert zu ihm empor, ungeachtet des Umstandes das ihr dabei beinahe ihr wild hämmerndes Herz die Brust zu durchstoßen drohte.
Colchis, wir sind zu spät! spukte es Ayris unvermittelt durch den Kopf und die Unruhe in ihren Organen nahm vehement zu.
Der Schwarze Drache hat sein Wort wahr gemacht, offenbar scheint er einen sehr gut getimten Plan zu verfolgen, der keine Überschreitungen duldet. Aller Vorstellung nach erwartet er uns schon, hoffentlich noch nicht allzu lang… habe wenig Lust meinen Hals durchschlagen zu bekommen nur weil wir 5 Minuten überfällig sind und diese Verzögerung an seinem fürstlichen Nerven gezerrt hat. Verdammt, warum mussten sich die Hirnverbrannten da draußen auch so lange darüber streiten eine Selbstmordaktion durchzuführen oder nicht? Das war wertvolle Zeit die uns abhanden gekommen ist, hochgeschätzte Zeit die uns nun fehlt wenn der Schurkenregent schlecht genächtigt hat und Wut im Bauch hat.
Sie hatte von Anfang an fest vorgehabt sich in den Vordergrund zu drängeln und einen ausführlichen Bericht abzuliefern, einen Report der bewies das sie fähig und gescheit war, der dieser adamitischen Königsfigur aufzeigte das sie etwas Besseres war und nicht in diese tierhafte Meute von Gestörten, Tagelöhnern und Wegelagerer gehörte. Damit waren nicht mehr unbedingt ihre Gefährten gemeint, obgleich auch sie ihre sonderbaren Marotten und merkwürdigen Anwandlungen hatten, sondern vielmehr die übrigen Sklaven und Verschleißtruppen jenes altertümlichen Systems. Aber mit jedem weiteren Schritt den sie tat, mit jedem weiteren Atemzug der ihre Lungen mit den letzten kühlen, nächtlichen Lüften der Steppe füllte, erschien ihr dieser Zug die Rädelsführerin zu mimen immer kühner. Nicht nur das sie die Geschichte nach ihrem Gutdünken erzählen konnte, gut, vielleicht würde einer ihrer Begleiter gegen ihre Version des Ablaufs protestieren, doch sie war ziemlich sicher ihn in Gegenwart des Drachen in Grund und Boden reden zu können, demzufolge bestand dennoch eine reelle Chance in der Rangordnung aufzusteigen was sie durchaus anregte es doch zu wagen.
Das Für und Wider rang kräftig in ihr, es war eine Entscheidung die über Leben und Tod gebieten mochte. Schließlich war sie ein nichts in den Augen des Fürsten, eine dreckige Unfreie, ein Fingerschnippen seinerseits würde ihr Schicksal besiegeln, was keine erbauliche Aussicht war. Betrachtete man es von der scheuen Seite und ließ einen der anderen den Vortritt konnte es gut und gerne sein das dessen Schädel rollte… oder aber emporgelobt wurde und als Rasankuri getauft wurde. Nun gut, das war eventuell zu hochgegriffen, aber im Bereich des Möglichen.
Die Azazernerin fühlte sich unbehaglich während sie durch den recht engen Korridor ging, welcher in der Mitte der Formation zwischen den Linien der Krieger klaffte und wohl direkt zum wartenden Monarchen selbst führte. Die allgemeine Aufmerksamkeit die auf sie gerichtet war, gepaart mit der Stille des dämmernden Morgens und der Ungewissheit was sie erwartete, wühlten sie zutiefst auf. Kalter Schweiß glitzerte unbemerkt auf ihrer Stirn und kribbelte an ihrem Rückgrat. Die Finger ihrer Rechten krallten sich in das Lederband ihres Lasergewehrs, das sie wieder geschultert trug. Um ihrer Nervosität vorzubeugen versuchte sie ihre spröden Lippen zu befeuchten, da ihr Mund aber fast ebenso staubtrocken war, ergab dies nicht viel mehr als ein stetes aufeinanderpressen. Hin und wieder warf sie schnelle Blicke neben sich um die Gesichter ihrer Gefährten zu studieren, erzielte hiermit aber keine vernünftige Anschauung bezüglich ihrer Gemütsverfassung. Sie alle waren auf ihre Weise Meister darin ihre wahren Gefühle vor anderen zu verbergen. Ayris betete darum das sie äußerlich ebenfalls so abgebrüht und unerschütterlich wirkte wie der Rest ihrer Gesellschaft.
Der Gang durch die angetretenen Mörder und Schlächter Rasankurs dauerte nur eine halbe Minute, dann waren sie an den eisernen Gestalten vorbei und betraten den hinteren Teil des Lagers, den immediaten Platz vor den uralten, im Sand der Zeit eingesunkenen Türmen wo sie sich einer bisher unbekannten Streitmacht gegenübersahen. Gespenstisch erschienen sie einem. Vom Scheitel bis zur Sohle in schwärzeste, glänzende Kunsthaut gehüllt, die Antlitze hinter ausdruckslosen Filtermasken versteckt die ihnen das Bild des Unmenschlichen verliehen. Sie alle – es mussten wohl an die Hundert sein – umringten eine stattliche Tragbahre, die Sänfte einer hoheitlichen Person. Die Fremdweltlerin wunderte sich hierüber, solch ein Transportmittel hätte sie einem Hünen wie dem Schwarzen Drachen gar nicht zugemutet, denn er selbst, der achtunggebietende Heerführer saß hoch oben im Sattel eines Carnaks kräftigen Wuchses an der Spitze der unheimlichen, neu aufgetauchten Kämpfernaturen. Ayris hatte plötzlich das Gefühl als würden ihre Knochen sich in Schlacke verwandeln.
Benimm dich nicht wie eine vollgedröhnte Junkiebraut, zeig wer du bist, jetzt zu kuschen wäre das fatalste überhaupt! Los, mach’s Maul auf, erzähl ihm was er wissen will, entweder reicht es ihm und du hast Glück oder du bist gearscht, so oder so bleibt es gefährlich! Jetzt oder nie! Die Gedanken zuckten ähnlich einem jähen Wetterumschwung durch ihren Verstand und obwohl sie vor Angst jedem Moment zu vergehen dachte, trat sie todesmutig vor, hob entschlossen das Kinn und ließ ihre Augen vor Eifer aufblitzen.
„Allmächtigster Fürst der als der Schwarzer Drache gefürchtet und verehrt wird, höre die Darstellung der Dinge die wir erblickten, dort draußen in der Öde der Wüstenei wo sich deine und die Feinde Rasankurs zusammengerauft haben um eine Quelle reinsten Wassers mit ihre Anwesenheit zu besudeln. Ihr Lager besteht aus nicht mehr als einer Ansammlung schiefer und dünnwandiger Hütten, eine lächerliche Mauer von der Höhe jenes Halblings hier dient ihnen als Schutzwall und ihr Hauptrückzugsort ist ein zweistöckiges Gebäude, das als einzigstes ein Mindestmaß an Massivität und Widerstand bietet. Die Anzahl der elenden Räuber und Todgeweihten schätzten wir auf nicht mehr als fünfzig, vielleicht sechzig da derweil ein Konvoi dort bei ihnen rastet. All dies Erspähte befindet sich gut verborgen vor dem weniger scharfsinnigen Auge in einer Senke inmitten der Weitläufigkeit der Wüste, doch wir vermögen Euch hinzuführen auf das Euer Zorn die schändlichen Erzfeinde vernichten mag und Rache für ihre Raffgier geübt wird!“ schmetterte sie laut und wohlmoduliert zu ihm empor, ungeachtet des Umstandes das ihr dabei beinahe ihr wild hämmerndes Herz die Brust zu durchstoßen drohte.