10-09-2009, 12:30 AM
Die Ereignisse der Nacht schienen sich in ihrer raschen Abfolge beinahe gegenseitig den Rang abzulaufen, derartig geschwind brachen sie über die Azazernerin herein die eigentlich nur noch den innigen Wunsch gehegt hatte sich ein wenig wohl verdiente Ruhe zu gönnen. Jedoch waren Heermeister Meroch sowie sein tatendurstiger Fürst anderer Meinung gewesen und da ihr Wort Gesetz war, muckte man besser nicht auf, sondern hieß solch eine Gelegenheit sich zu profilieren willkommen, vollends gleichgültig wie viele Meilen man schon am vorüber gezogenen Tag hinter sich gebracht oder Herausforderungen in der Siedehitze des Dünenmeeres ausgestanden hatte. Niemand in der Gruppe wagte es zu widersprechen als der tätowierte Bane die Anordnung des Regenten überbrachte, ob sie sich über den Erhalt der Sondermission erbauten oder im Stillen darüber fluchten war ihren Mienen trotz des zuckenden blauen Feuerscheins nur schwer anzusehen. Sinnvollerweise hatte sie ihre kritische Tirade erst aus ihrem Mund fahren lassen nachdem der rasankurische Krieger sich weit genug entfernt hatte, sodass er ihre differenzierte Äußerung nicht mehr verstehen konnte, allerdings zweifelte sie nicht daran das ein jeder in ihrer geselligen Lagerfeuerrunde es mitbekommen hatte. Sie tröstete sich aber damit dass sie alle am selben Strang zogen und sie deshalb wohl keiner anschwärzen würde. Kritik und Beanstandung waren zwei Dinge wofür man bereits im heiligen Imperium der Menschheit mit den ärgsten Strafen zu rechnen hatte und galten gemeinhin als problematisch, egal in welcher Ecke der Galaxis, solange die jeweiligen Geschöpfe nach einer festintegrierten Hierarchie lebten.
Ayris schätzte, und daneben lag sie mit ihrer Annahme sicher nicht, dass auf eine offene Ablehnung unweigerlich eine harte Ahndung erfolgte, die vielleicht nicht sofort in einer Hinrichtung mündete, aber demütigend genug war das weitere Tadelsucht aus dem Leib gepeinigt wurde. Im Geiste erkannte sie gerade das dergleichen hastig gesprochene Bekundungen ihrerseits sie durchaus in missliche Lagen bringen konnten wenn jemand auf ihren Kopf aus war. Zurückhaltung war geboten, sie musste ihr manchmal zu loses Mundwerk unbedingt unter Kontrolle halten. Sie hatte auch so schon genug Schwierigkeiten und war von massig Gefahren umringt, ihren erdenklichen Widersachen auch noch das erforderliche Holz für den Scheiterhaufen zu liefern wäre das törischste überhaupt. Apropos, Scheite und Feuer. Überraschenderweise wurde ihnen ein Neuling zugeteilt, nun ob er wahrhaft „neu“ in der Armee der verfallenen Stadt der Götter war wusste die Außenweltlerin nicht, wohl aber das er zu den faszinierendsten Kreationen im Lexikon der galaktischen Wesenheiten zählte, denen sie bisher begegnet war und das waren mittlerweile schon so einige. Seine Augen glimmten gelb wie die heißesten Herde der Hölle, seine Haartracht war von der Tönung der wild züngelnden Flammen und ihm haftete ein immerwährender Geruch nach Brennstoff oder Promethium an. Auf seinem Rücken trug er einen klotzigen Tank samt Schlauch und Feuerspucker. Seine brennenden Sichtschlitze schienen einen nach dem anderen der Versammelten zu mustern und offenbar belustigte ihn was er erblickte, denn Ayris vermeinte das sich ein Grinsen auf seinen verstümmelten Zügen abzeichnete.
Für eine knappe Weile sagte niemand etwas, das wäre die Möglichkeit für den sonderbaren Fremden gewesen sich vorzustellen oder sonst was von sich zu geben, aber kaum war die dürftige Zeitspanne vorbei erwachte Magal zu beschwingten Leben und plapperte fröhlich, gleich einem gefeierten altmodischen Hofnarren oder modernern Entertainer auf den großen Mann ein. Er ließ allerlei skurriles Geschwafel vom Stapel und führte sich auf wie ein formidabler Bajazzo, der viel erzählte, sabbelte und tratschte um hinter den Wortschwallen spitze Anekdoten und stichelnde Hiebe zu verteilen. Leicht den Kopf schüttelnd schulterte sie ihr Eigentum indes der Alte babbelte und schließlich den Aufbruch vom Lager anführte, als er heiter loszog Richtung Osten in die gähnende Wüste. Seine lebhafte Zungendrescherei erregte die Aufmerksamkeit von einigen müden Palta an benachbarten Rastplätzen die ihn in der Sprache der Steppe wohl anbrüllten nicht so einen Lärm zu fabrizieren. Die Krieger der wahren Rasankuri hingegen ignorierten ihn völlig, wie starre Wächter waren ihre erbarmungslosen, scharfen Augen auf das öde, dunkle Land ringsum gerichtet. Da es eigentlich nichts mehr zu bereden gab, erhoben sie sich langsam nacheinander, rafften das nötige Hab und Gut zusammen und schritten den schmächtigen Barhäuptigen hinterher.
Und an jener Stelle ereignete sich gewissermaßen die zweite Sensation, welche in kurzer Reihenfolge geschah. Der in den letzten Tagen erstaunlich wortkarge Edelblütige trat an sie heran, ganz persönlich, fast verschwörerisch und gedachte sie anzuheuern, quasi als eine Art Söldnerin und loyale Vertraute in seine Dienste zu wechseln! Ayris klappte für eine Sekunde tatsächlich der Kiefer auf vor Verblüffung. In dieser Gegend mussten wahrlich chaotische Hemisphären und Schwingungen herrschen, Gesinnungen und gedankliche Konzepte veränderten sich wie Tag und Nacht.
Argwöhnisch legte sie ein wenig den Kopf schief und fixierte den Adligen, dessen verwöhnte und glatte Gesichtshaut inzwischen von der Sonne gerötet und vom scheuernden Sand wund war, mit zusammengekniffenen Augen. Während sie noch sein gesagtes verarbeitete, war sie doch so rege sofort zu antworten: „Mir würde auch nicht im Traum einfallen mich euch willenlos hinzugeben Ad’razbe, doch davon abgesehen… was… was ist plötzlich in Euch gefahren mir ein derartiges Angebot zu unterbreiten? Ihr habt mich verflucht nochmal bis vor kurzem noch wie ein sprechendes Stück Fleisch behandelt! Das hat nichts mehr mit Abscheu zu tun, dafür würde ein Teil von mir Euch liebend gern mit Euren Eingeweiden erwürgen! Und ob nun Magal oder Ihr für meinen… „Kauf“ verantwortlich waren ist einerlei, Ihr habt mir ein übles Schmierentheater vorgeführt was Euch selbst und ihn anbelangt. Das der alte Knilch gefährlich ist, dessen bin ich mir schon lange bewusst! Wenn er aber sogar Euch suspekt ist frage ich mich wieso Ihr ihn an Euch gekettet habt?“ Eine ihrer Hände hob sich wie zur Geste der Unterstreichung ihrer Worte um dann vorwurfsvoll in die Richtung zu deuten in der die Truppe marschierte.
„Außerdem seid Ihr mir mindestens ebenso so schleierhaft wie er es ist! Ihr wollt mich anwerben? Möchtet meine Loyalität? Kann ich mich denn auf Eure verlassen? Ihr seid ein Kultist… kann man so einem trauen? Unter uns Ad`razbe, auf Euer Geld wäre ich scharf, mein sehnlichster Wunsch ist von diesem Drecksklumpen wegzukommen, solltet Ihr mir das ermöglichen können, eine Reise raus aus dieser elenden Wüste, in eine Stadt mit einem Raumhafen mit einer gefälschten, sauberen ID, dann hätten wir beide eine Verhandlungsbasis, doch so…“
Sie ließ den Satz unvollendet, wischte sich nur noch drei filzige, schwarze Strähnen aus dem Gesicht und schob sie hinter ihre Ohrrundungen. Die Aussage war klar, doch dann weiteten sich unversehens ihre Augen als sie die kleine Gestalt Kelvins hinter dem Makropoler auftauchen sah…mit angelegter Waffe! Was bei den Schlünden von Ursal Gahl hatte der Bursche vor? Irgendwie machte er ihr einen verwandelten Eindruck, irgendetwas war anders an ihm, ihr war unmöglich festzustellen was genau die Ursache war, aber er wirkte bedrohlich. Aus dem Reflex heraus das entsicherte Waffen sie nervös werden ließen, glitt auch ihr Lasergewehr von der Schulter in ihre Hände und vorsichtig richtete sie es auf den Halbling, der soeben eine diffuse Vergeltungspredigt gen Ad‘razbe sprach. Verwirrt, den Blick von einem zum anderen werfend, rief sie: „Kelvin, hat dir die Sonne nicht gut getan? Nimm die Waffe runter, was soll das hier werden?“
Ayris schätzte, und daneben lag sie mit ihrer Annahme sicher nicht, dass auf eine offene Ablehnung unweigerlich eine harte Ahndung erfolgte, die vielleicht nicht sofort in einer Hinrichtung mündete, aber demütigend genug war das weitere Tadelsucht aus dem Leib gepeinigt wurde. Im Geiste erkannte sie gerade das dergleichen hastig gesprochene Bekundungen ihrerseits sie durchaus in missliche Lagen bringen konnten wenn jemand auf ihren Kopf aus war. Zurückhaltung war geboten, sie musste ihr manchmal zu loses Mundwerk unbedingt unter Kontrolle halten. Sie hatte auch so schon genug Schwierigkeiten und war von massig Gefahren umringt, ihren erdenklichen Widersachen auch noch das erforderliche Holz für den Scheiterhaufen zu liefern wäre das törischste überhaupt. Apropos, Scheite und Feuer. Überraschenderweise wurde ihnen ein Neuling zugeteilt, nun ob er wahrhaft „neu“ in der Armee der verfallenen Stadt der Götter war wusste die Außenweltlerin nicht, wohl aber das er zu den faszinierendsten Kreationen im Lexikon der galaktischen Wesenheiten zählte, denen sie bisher begegnet war und das waren mittlerweile schon so einige. Seine Augen glimmten gelb wie die heißesten Herde der Hölle, seine Haartracht war von der Tönung der wild züngelnden Flammen und ihm haftete ein immerwährender Geruch nach Brennstoff oder Promethium an. Auf seinem Rücken trug er einen klotzigen Tank samt Schlauch und Feuerspucker. Seine brennenden Sichtschlitze schienen einen nach dem anderen der Versammelten zu mustern und offenbar belustigte ihn was er erblickte, denn Ayris vermeinte das sich ein Grinsen auf seinen verstümmelten Zügen abzeichnete.
Für eine knappe Weile sagte niemand etwas, das wäre die Möglichkeit für den sonderbaren Fremden gewesen sich vorzustellen oder sonst was von sich zu geben, aber kaum war die dürftige Zeitspanne vorbei erwachte Magal zu beschwingten Leben und plapperte fröhlich, gleich einem gefeierten altmodischen Hofnarren oder modernern Entertainer auf den großen Mann ein. Er ließ allerlei skurriles Geschwafel vom Stapel und führte sich auf wie ein formidabler Bajazzo, der viel erzählte, sabbelte und tratschte um hinter den Wortschwallen spitze Anekdoten und stichelnde Hiebe zu verteilen. Leicht den Kopf schüttelnd schulterte sie ihr Eigentum indes der Alte babbelte und schließlich den Aufbruch vom Lager anführte, als er heiter loszog Richtung Osten in die gähnende Wüste. Seine lebhafte Zungendrescherei erregte die Aufmerksamkeit von einigen müden Palta an benachbarten Rastplätzen die ihn in der Sprache der Steppe wohl anbrüllten nicht so einen Lärm zu fabrizieren. Die Krieger der wahren Rasankuri hingegen ignorierten ihn völlig, wie starre Wächter waren ihre erbarmungslosen, scharfen Augen auf das öde, dunkle Land ringsum gerichtet. Da es eigentlich nichts mehr zu bereden gab, erhoben sie sich langsam nacheinander, rafften das nötige Hab und Gut zusammen und schritten den schmächtigen Barhäuptigen hinterher.
Und an jener Stelle ereignete sich gewissermaßen die zweite Sensation, welche in kurzer Reihenfolge geschah. Der in den letzten Tagen erstaunlich wortkarge Edelblütige trat an sie heran, ganz persönlich, fast verschwörerisch und gedachte sie anzuheuern, quasi als eine Art Söldnerin und loyale Vertraute in seine Dienste zu wechseln! Ayris klappte für eine Sekunde tatsächlich der Kiefer auf vor Verblüffung. In dieser Gegend mussten wahrlich chaotische Hemisphären und Schwingungen herrschen, Gesinnungen und gedankliche Konzepte veränderten sich wie Tag und Nacht.
Argwöhnisch legte sie ein wenig den Kopf schief und fixierte den Adligen, dessen verwöhnte und glatte Gesichtshaut inzwischen von der Sonne gerötet und vom scheuernden Sand wund war, mit zusammengekniffenen Augen. Während sie noch sein gesagtes verarbeitete, war sie doch so rege sofort zu antworten: „Mir würde auch nicht im Traum einfallen mich euch willenlos hinzugeben Ad’razbe, doch davon abgesehen… was… was ist plötzlich in Euch gefahren mir ein derartiges Angebot zu unterbreiten? Ihr habt mich verflucht nochmal bis vor kurzem noch wie ein sprechendes Stück Fleisch behandelt! Das hat nichts mehr mit Abscheu zu tun, dafür würde ein Teil von mir Euch liebend gern mit Euren Eingeweiden erwürgen! Und ob nun Magal oder Ihr für meinen… „Kauf“ verantwortlich waren ist einerlei, Ihr habt mir ein übles Schmierentheater vorgeführt was Euch selbst und ihn anbelangt. Das der alte Knilch gefährlich ist, dessen bin ich mir schon lange bewusst! Wenn er aber sogar Euch suspekt ist frage ich mich wieso Ihr ihn an Euch gekettet habt?“ Eine ihrer Hände hob sich wie zur Geste der Unterstreichung ihrer Worte um dann vorwurfsvoll in die Richtung zu deuten in der die Truppe marschierte.
„Außerdem seid Ihr mir mindestens ebenso so schleierhaft wie er es ist! Ihr wollt mich anwerben? Möchtet meine Loyalität? Kann ich mich denn auf Eure verlassen? Ihr seid ein Kultist… kann man so einem trauen? Unter uns Ad`razbe, auf Euer Geld wäre ich scharf, mein sehnlichster Wunsch ist von diesem Drecksklumpen wegzukommen, solltet Ihr mir das ermöglichen können, eine Reise raus aus dieser elenden Wüste, in eine Stadt mit einem Raumhafen mit einer gefälschten, sauberen ID, dann hätten wir beide eine Verhandlungsbasis, doch so…“
Sie ließ den Satz unvollendet, wischte sich nur noch drei filzige, schwarze Strähnen aus dem Gesicht und schob sie hinter ihre Ohrrundungen. Die Aussage war klar, doch dann weiteten sich unversehens ihre Augen als sie die kleine Gestalt Kelvins hinter dem Makropoler auftauchen sah…mit angelegter Waffe! Was bei den Schlünden von Ursal Gahl hatte der Bursche vor? Irgendwie machte er ihr einen verwandelten Eindruck, irgendetwas war anders an ihm, ihr war unmöglich festzustellen was genau die Ursache war, aber er wirkte bedrohlich. Aus dem Reflex heraus das entsicherte Waffen sie nervös werden ließen, glitt auch ihr Lasergewehr von der Schulter in ihre Hände und vorsichtig richtete sie es auf den Halbling, der soeben eine diffuse Vergeltungspredigt gen Ad‘razbe sprach. Verwirrt, den Blick von einem zum anderen werfend, rief sie: „Kelvin, hat dir die Sonne nicht gut getan? Nimm die Waffe runter, was soll das hier werden?“