06-17-2009, 08:23 PM
Und sie kamen…
Rhythmisch pochte der Regen gegen die dicken Sicherheitsscheiben des verglasten Übergangskorridors, welche das Anwesen der Grovers in den Borealwäldern der nördlichen Provinz Hespatis mit seinen beiden Hauptkomplexen verband. Der neumodische Bau stach in seiner modernen Architektur und den fremdwirkenden Materialen aus dem er errichtet worden war wie ein Regelwidrigkeit oder Abweichung der natürlichen Dinge aus der Gegend hervor während das Dorf der einheimischen Siedler, Wildhüter und Holzfäller das sich vor dem Besitztum befand und schon seit hunderten von Jahren und Generationen Bestand hatte, aus den Rohstoffen erbaut worden war welche die Natur und die Gegebenheiten ihnen zugestanden hatte. Die mediävalen Hütten fügten sich harmonisch ins Landschaftsbild ein, ihre Bewohner, hauptsächlich in Leder, Wolle und Pelze gehüllt, erweckten eher den Eindruck rückständige Eremiten zu sein und der Weiterentwicklung und dem technischen Fortschritt entsagt zu haben, denn sich wie normal denkenden Menschen den Errungenschaften der Neuzeit zu bedienen und sie ausgiebig zu nutzen um ihre Anstrengungen dem Feld und Wald etwas abzuringen zu minimeren und ihren leiblichen Ertrag zu erhöhen.
Es war leicht diese Menschen als hinterwäldlerisch und primitiv zu bezeichnen, wenn einem selbst die Genüsse, Vorzüge und Erbschaften einer zeitgemäßen Gesellschaft zur Verfügung standen, wenn man umgeben von technischen Hilfsmitteln und allerlei Schnickschnack des alltäglichen Lebens förmlich beworfen wurde das man sich ihrer kaum entziehen konnte. In Höhenflügen dieses Größenwahnsinngen Verbrauches und Verzehrs jedoch vergaßen die meisten wem sie diesen Reichtum an Bacchanal und Lebensversimpelung zu verdanken hatten, unter anderem eben jenen einfachen Leuten wie denen die dort draußen im ungemütlichsten, feuchten Klima ihrer mühsamen Arbeit nachgingen ohne ein Wort des Murrens auf den kantigen Gesichtern. Mit Recht konnte der gemeine, alles-zu-wissen-meinende Makropoler herablassend behaupten das diese armen Trottel nie in einer Welt solcher Fülle und technologischer Wunderwerke zurechtkommen könnten, wahrscheinlich lag er damit auch richtig, dennoch musste man berücksichtigen und es diesen Wesen zugute halten, das sie das voraussichtlich aus gutem Grunde taten, denn sie atmeten in Symbiose mit ihrer Umwelt.
War der arme Großstädter überfordert auf dem brachen Lande ohne sein Comlink oder seinen Datenblock, die seine Kontakte pflegten und den Tag strukturierten, so war der Farmer oder Holzhauer benachteiligt in einer Umgebung welche sich nur aus Granodiorit, Ätherzit und Keramit zusammensetzte. Jeder war ein Opfer seiner Herkunft, ein jeder nur zu dem nütze wozu er abgerichtet worden war. Die menschliche Existenz war zu kurz für mehrschichtige Daseinserfahrungen. Nur sehr wenige erfuhren die Möglichkeit einer zweiten Chance oder eines verlängerten Lebens. Für den gewöhnlichen imperialen Bürger winkte solch eine Okkasion nie. Er lebte, arbeite und starb irgendwann. Ein Kreislauf der selten unterbrochen wurde.
Und trotzdem empfand Ayris stets so etwas wie innere Ruhe wenn sie den familiären Außenposten im „Outback“ einen Besuch abstattete. Dem geschäftigen Treiben der Makropole oder ihren Hauptsitz entweichen konnte. Hier oben, am Rande der Zivilisation schien die Welt und ihre Bevölkerung noch nicht von dem Virus der Hast und Rastlosigkeit angesteckt, hier schlief Azazer Decimus noch ihren urtümlichen, unberührten Schlummer. Hier gab es zwar auch einen geradezu frenetischen Glauben an den Erlöser der Menschheit, den Gottimperator, aber war jener kein Vorwand oder Deckmantel von Korruption oder Verderbnis. Die Nachrichten von ewigwährenden Fronten und Kriegen drangen nicht soweit. Hier herrschte Unbeschwertheit und Ausgelassenheit. Das wovor die Leute sich hier am allermeisten fürchteten war ein allzu kalter, grimmiger Winter oder wilde Raubtiere. In ihren Köpfen spukten keine planetare Invasionen, keine interstellaren Feldzüge oder Bedrohungen aus einem Abseitsraum herum, gegebenenfalls in der Art von Geistern und Dämonen. Sie machten sich keine Sorgen über globale Wirtschaftskrisen, Inflationen, Erschließungsmärkte, Abnahmemengen, Verlust und Ertragsrechnungen oder über übermächtige Konzerne die es auf kleine Fische abgesehen hatten um diese in Zeiten der Bedrängnis zu schlucken. Sie würden auch weiterhin ihre Äcker bestellen, den Wäldern das überschüssige Holz abgewinnen und ihr getrostes Bestehen fortführen. Und in einem waren sie den Städtern eindrucksvoll überlegen.
Ayris hatte lange gegrübelt was dies wohl sein mochte, aber dann war es ihr eines Morgens schlagartig bewusst geworden; das Gemeinschaftsgefühl. Indes der durchschnittliche Makropoler ein einsames, beinahe isoliertes Leben fristete, hielten diese Hinterwäldler zusammen. Keiner wurde ausgegrenzt oder übervorteilt, alles wurde gerecht aufgeteilt und ein jeder leistete seinen Beitrag. Und exakt das war es was sie immerzu rührte wenn ihre Geschäftsreisen sie herführten um die Agraranlagen ihrer Besitzungen zu überprüfen. Einsamkeit war ein Fluch… Gemeinschaft ein Segen…
manchmal…
Kreischendes Getöse, das wütende Heulen und Klagen des Sturmwindes und feine Nieselschleier die im abgeschrägten Winkel durch irgendeine Machteinwirkung die Treppe hinab in die trockene Kammer nach unten gepeitscht wurden, als auch mehliger Staub welcher in dunstigen Schwaden von der alten Decke des Hauses rieselte und in ihrer Nase kitzelten, ließen die Schlummernde aus ihrem Regenerationsschlaf aufwachen in den sie übergangslos, aufgrund ihrer körperlichen Verausgabung und Erschöpfung, gefallen war. Noch leicht betäubt schnaufte sie mit Nasenflügeln um den feinen Staub von sich zu brausen und rückte ein wenig weg um keine unerwünschte Dusche aus dem Obergeschoss spendiert zu bekommen, jetzt wo ihre Kleidung gerade damit begonnen hatte wieder ein wenig zu trocknen. Nur kurz flitzte der Gedanke durch ihren Verstand dass sie sich womöglich eine Krankheit ob des unpässlichen Wetterverhältnisses hatte zuziehen können, boykottierte die Ahnung dann aber rasch und beobachtete stattdessen aus schmalen, müden Augenschlitzen die übrigen Mitglieder ihrer „Gemeinschaft“.
Die riesige Hundekreatur hatte sich zu einem Gebet niedergelassen und schien zu Stein erstarrt zu sein, Ad’razbe und der grobschlächtige Kriegsmann unterhielten sich und das Thema nahm einen fast ideologischen Tenor an. Magal und Naradas waren vom Erdboden verschluckt. Sie horchte eine kleine Weile des Adligen Ausführungen und jenen des Kriegers, dem sie solch ein prägendes Charakterfundament gar nicht zugetraut hätte. Seine Worte waren geradezu… beseelend und regten zum nachdenken an. Die Kontrolle über ihre Zunge entglitt ihr.
„Tiefsinnige Worte Bane… sind es Eure eigenen oder gab es einmal jemanden in Euren Leben der sich Euch eingetrichtert hat? Es steckt viel Überzeugung und Glaubenskraft in diesen Sentenzen. Solch eine eloquente und hintergründige Ansicht hätte ein Geistlicher oder Gelehrter nicht besser in schlichte Sprache kleiden können… hinter Eurer ungehobelten Stirn scheint ein wacher Geist zu ruhen. Es tut gut zu sehen dass nicht nur Euer Körper gestählt, sondern euer Intellekt ebenso geschärft ist. Aber sagt; sind dies die Sinnesrichtungen und Auffassungen die in… Rasankur gelehrt werden oder entstammen sie Euren eigenen Überlegungen? Ich bin wahrlich keine Gläubige… trotzdem sind mein Nächte erfüllt von grausigen Erinnerungen und qualvollen Angstträumen die mich innerlich zerfleischen und meinen Geist schänden, laut Euch müsste ein Gott zu mir sprechen, mir diese Träume senden, aber wie soll das gehen wo ich doch allem abgeschworen habe?“ Die Mattigkeit wich immer mehr aus ihren Gliedern, ihre gräulichblauen Augen weiteten sich und ihre Tonlage erwarb sich Härte.
„Das was Ihr als Wille der Götter bezeichnet, wer immer diese allweisen Erhabenen, seien, lastet demzufolge immer noch auf mir obwohl ich ihn unlängst von mir gewiesen habe. Kann dies sein? Ist das überhaupt möglich?“ Ihr Kopf flog zu dem langmähnigen, attraktiven Edelmann herüber.
„Ich habe gehört wie ihr über einen gesprochen habt! Einen Gott… einem dessen Name in den Mund zu nehmen schon als pure Blasphemie angesehen wird und von dem der durchschnittliche Imperiumsbürger nie etwas erfährt! Ihr wisst wen, was, ich meine! Ich weiß nicht was Euch antreibt, aber allein die Tatsache das ihr seinen Namen kennt und ihn bedenkenlos aussprecht lässt viele Mutmaßungen zu… auch für den Ort an den wir zu gehen gedenken und der offenbar Eurer Ziel scheint. Aber eines will ich Euch sagen; mein Hirn ist schon genug mit Unrat beladen und vergiftet, eher reiße ich mir die Kehle auf als das ich zulasse das ihr es in schändlichen Ritualen weiter besudelt!“
Nun, in völliger Klarheit in die Mitte eine Bande von Chaos-Kultisten gelandet zu sein, sprang Ayris blitzschnell auf, packte eines der nächstbesten, stabil wirkenden Trümmerteile und schleuderte es dem noch inaktiven Krieger entgegen, da dieser momentan die größte Bedrohung für sie darstellte. Ohne sich weiter aufzuhalten oder Ad‘razbe und der Hundemutation die Möglichkeit zu geben einzuschreiten, sprintete sie zum Ausgang des Gebäudes und das keine Sekunde zu früh wie Tritte auf den Stufen verrieten als die vermissten Zwei, Magal und Naradas, ins Erdgeschoss, zurückkehrten. Draußen erwartete sie kühler Regenschauer und die banale bis vage Hoffnung den Schismatikern zu entwischen.
Rhythmisch pochte der Regen gegen die dicken Sicherheitsscheiben des verglasten Übergangskorridors, welche das Anwesen der Grovers in den Borealwäldern der nördlichen Provinz Hespatis mit seinen beiden Hauptkomplexen verband. Der neumodische Bau stach in seiner modernen Architektur und den fremdwirkenden Materialen aus dem er errichtet worden war wie ein Regelwidrigkeit oder Abweichung der natürlichen Dinge aus der Gegend hervor während das Dorf der einheimischen Siedler, Wildhüter und Holzfäller das sich vor dem Besitztum befand und schon seit hunderten von Jahren und Generationen Bestand hatte, aus den Rohstoffen erbaut worden war welche die Natur und die Gegebenheiten ihnen zugestanden hatte. Die mediävalen Hütten fügten sich harmonisch ins Landschaftsbild ein, ihre Bewohner, hauptsächlich in Leder, Wolle und Pelze gehüllt, erweckten eher den Eindruck rückständige Eremiten zu sein und der Weiterentwicklung und dem technischen Fortschritt entsagt zu haben, denn sich wie normal denkenden Menschen den Errungenschaften der Neuzeit zu bedienen und sie ausgiebig zu nutzen um ihre Anstrengungen dem Feld und Wald etwas abzuringen zu minimeren und ihren leiblichen Ertrag zu erhöhen.
Es war leicht diese Menschen als hinterwäldlerisch und primitiv zu bezeichnen, wenn einem selbst die Genüsse, Vorzüge und Erbschaften einer zeitgemäßen Gesellschaft zur Verfügung standen, wenn man umgeben von technischen Hilfsmitteln und allerlei Schnickschnack des alltäglichen Lebens förmlich beworfen wurde das man sich ihrer kaum entziehen konnte. In Höhenflügen dieses Größenwahnsinngen Verbrauches und Verzehrs jedoch vergaßen die meisten wem sie diesen Reichtum an Bacchanal und Lebensversimpelung zu verdanken hatten, unter anderem eben jenen einfachen Leuten wie denen die dort draußen im ungemütlichsten, feuchten Klima ihrer mühsamen Arbeit nachgingen ohne ein Wort des Murrens auf den kantigen Gesichtern. Mit Recht konnte der gemeine, alles-zu-wissen-meinende Makropoler herablassend behaupten das diese armen Trottel nie in einer Welt solcher Fülle und technologischer Wunderwerke zurechtkommen könnten, wahrscheinlich lag er damit auch richtig, dennoch musste man berücksichtigen und es diesen Wesen zugute halten, das sie das voraussichtlich aus gutem Grunde taten, denn sie atmeten in Symbiose mit ihrer Umwelt.
War der arme Großstädter überfordert auf dem brachen Lande ohne sein Comlink oder seinen Datenblock, die seine Kontakte pflegten und den Tag strukturierten, so war der Farmer oder Holzhauer benachteiligt in einer Umgebung welche sich nur aus Granodiorit, Ätherzit und Keramit zusammensetzte. Jeder war ein Opfer seiner Herkunft, ein jeder nur zu dem nütze wozu er abgerichtet worden war. Die menschliche Existenz war zu kurz für mehrschichtige Daseinserfahrungen. Nur sehr wenige erfuhren die Möglichkeit einer zweiten Chance oder eines verlängerten Lebens. Für den gewöhnlichen imperialen Bürger winkte solch eine Okkasion nie. Er lebte, arbeite und starb irgendwann. Ein Kreislauf der selten unterbrochen wurde.
Und trotzdem empfand Ayris stets so etwas wie innere Ruhe wenn sie den familiären Außenposten im „Outback“ einen Besuch abstattete. Dem geschäftigen Treiben der Makropole oder ihren Hauptsitz entweichen konnte. Hier oben, am Rande der Zivilisation schien die Welt und ihre Bevölkerung noch nicht von dem Virus der Hast und Rastlosigkeit angesteckt, hier schlief Azazer Decimus noch ihren urtümlichen, unberührten Schlummer. Hier gab es zwar auch einen geradezu frenetischen Glauben an den Erlöser der Menschheit, den Gottimperator, aber war jener kein Vorwand oder Deckmantel von Korruption oder Verderbnis. Die Nachrichten von ewigwährenden Fronten und Kriegen drangen nicht soweit. Hier herrschte Unbeschwertheit und Ausgelassenheit. Das wovor die Leute sich hier am allermeisten fürchteten war ein allzu kalter, grimmiger Winter oder wilde Raubtiere. In ihren Köpfen spukten keine planetare Invasionen, keine interstellaren Feldzüge oder Bedrohungen aus einem Abseitsraum herum, gegebenenfalls in der Art von Geistern und Dämonen. Sie machten sich keine Sorgen über globale Wirtschaftskrisen, Inflationen, Erschließungsmärkte, Abnahmemengen, Verlust und Ertragsrechnungen oder über übermächtige Konzerne die es auf kleine Fische abgesehen hatten um diese in Zeiten der Bedrängnis zu schlucken. Sie würden auch weiterhin ihre Äcker bestellen, den Wäldern das überschüssige Holz abgewinnen und ihr getrostes Bestehen fortführen. Und in einem waren sie den Städtern eindrucksvoll überlegen.
Ayris hatte lange gegrübelt was dies wohl sein mochte, aber dann war es ihr eines Morgens schlagartig bewusst geworden; das Gemeinschaftsgefühl. Indes der durchschnittliche Makropoler ein einsames, beinahe isoliertes Leben fristete, hielten diese Hinterwäldler zusammen. Keiner wurde ausgegrenzt oder übervorteilt, alles wurde gerecht aufgeteilt und ein jeder leistete seinen Beitrag. Und exakt das war es was sie immerzu rührte wenn ihre Geschäftsreisen sie herführten um die Agraranlagen ihrer Besitzungen zu überprüfen. Einsamkeit war ein Fluch… Gemeinschaft ein Segen…
manchmal…
Kreischendes Getöse, das wütende Heulen und Klagen des Sturmwindes und feine Nieselschleier die im abgeschrägten Winkel durch irgendeine Machteinwirkung die Treppe hinab in die trockene Kammer nach unten gepeitscht wurden, als auch mehliger Staub welcher in dunstigen Schwaden von der alten Decke des Hauses rieselte und in ihrer Nase kitzelten, ließen die Schlummernde aus ihrem Regenerationsschlaf aufwachen in den sie übergangslos, aufgrund ihrer körperlichen Verausgabung und Erschöpfung, gefallen war. Noch leicht betäubt schnaufte sie mit Nasenflügeln um den feinen Staub von sich zu brausen und rückte ein wenig weg um keine unerwünschte Dusche aus dem Obergeschoss spendiert zu bekommen, jetzt wo ihre Kleidung gerade damit begonnen hatte wieder ein wenig zu trocknen. Nur kurz flitzte der Gedanke durch ihren Verstand dass sie sich womöglich eine Krankheit ob des unpässlichen Wetterverhältnisses hatte zuziehen können, boykottierte die Ahnung dann aber rasch und beobachtete stattdessen aus schmalen, müden Augenschlitzen die übrigen Mitglieder ihrer „Gemeinschaft“.
Die riesige Hundekreatur hatte sich zu einem Gebet niedergelassen und schien zu Stein erstarrt zu sein, Ad’razbe und der grobschlächtige Kriegsmann unterhielten sich und das Thema nahm einen fast ideologischen Tenor an. Magal und Naradas waren vom Erdboden verschluckt. Sie horchte eine kleine Weile des Adligen Ausführungen und jenen des Kriegers, dem sie solch ein prägendes Charakterfundament gar nicht zugetraut hätte. Seine Worte waren geradezu… beseelend und regten zum nachdenken an. Die Kontrolle über ihre Zunge entglitt ihr.
„Tiefsinnige Worte Bane… sind es Eure eigenen oder gab es einmal jemanden in Euren Leben der sich Euch eingetrichtert hat? Es steckt viel Überzeugung und Glaubenskraft in diesen Sentenzen. Solch eine eloquente und hintergründige Ansicht hätte ein Geistlicher oder Gelehrter nicht besser in schlichte Sprache kleiden können… hinter Eurer ungehobelten Stirn scheint ein wacher Geist zu ruhen. Es tut gut zu sehen dass nicht nur Euer Körper gestählt, sondern euer Intellekt ebenso geschärft ist. Aber sagt; sind dies die Sinnesrichtungen und Auffassungen die in… Rasankur gelehrt werden oder entstammen sie Euren eigenen Überlegungen? Ich bin wahrlich keine Gläubige… trotzdem sind mein Nächte erfüllt von grausigen Erinnerungen und qualvollen Angstträumen die mich innerlich zerfleischen und meinen Geist schänden, laut Euch müsste ein Gott zu mir sprechen, mir diese Träume senden, aber wie soll das gehen wo ich doch allem abgeschworen habe?“ Die Mattigkeit wich immer mehr aus ihren Gliedern, ihre gräulichblauen Augen weiteten sich und ihre Tonlage erwarb sich Härte.
„Das was Ihr als Wille der Götter bezeichnet, wer immer diese allweisen Erhabenen, seien, lastet demzufolge immer noch auf mir obwohl ich ihn unlängst von mir gewiesen habe. Kann dies sein? Ist das überhaupt möglich?“ Ihr Kopf flog zu dem langmähnigen, attraktiven Edelmann herüber.
„Ich habe gehört wie ihr über einen gesprochen habt! Einen Gott… einem dessen Name in den Mund zu nehmen schon als pure Blasphemie angesehen wird und von dem der durchschnittliche Imperiumsbürger nie etwas erfährt! Ihr wisst wen, was, ich meine! Ich weiß nicht was Euch antreibt, aber allein die Tatsache das ihr seinen Namen kennt und ihn bedenkenlos aussprecht lässt viele Mutmaßungen zu… auch für den Ort an den wir zu gehen gedenken und der offenbar Eurer Ziel scheint. Aber eines will ich Euch sagen; mein Hirn ist schon genug mit Unrat beladen und vergiftet, eher reiße ich mir die Kehle auf als das ich zulasse das ihr es in schändlichen Ritualen weiter besudelt!“
Nun, in völliger Klarheit in die Mitte eine Bande von Chaos-Kultisten gelandet zu sein, sprang Ayris blitzschnell auf, packte eines der nächstbesten, stabil wirkenden Trümmerteile und schleuderte es dem noch inaktiven Krieger entgegen, da dieser momentan die größte Bedrohung für sie darstellte. Ohne sich weiter aufzuhalten oder Ad‘razbe und der Hundemutation die Möglichkeit zu geben einzuschreiten, sprintete sie zum Ausgang des Gebäudes und das keine Sekunde zu früh wie Tritte auf den Stufen verrieten als die vermissten Zwei, Magal und Naradas, ins Erdgeschoss, zurückkehrten. Draußen erwartete sie kühler Regenschauer und die banale bis vage Hoffnung den Schismatikern zu entwischen.