08-07-2008, 09:26 PM
Finsternis. Vollkommene. Doch… inzwischen störte sie sich nicht mehr daran, zumindest nicht so wirklich. Ihre Augen hatten sich an die Monotonie gewöhnt, so abgeschieden vom segensreichen Tageslicht oder den… gebrochenen Resten jenes Himmelskörpers, welcher gar nicht mehr in die untersten Tiefen der Markopole reichen konnte. Ein dunstiges, stickiges Zwielicht war wohl die beste Alternative zu verseuchten Pilzen oder beinahe erloschenen Neoleuchten… In stetiger Verdrossenheit, beinahe wie ein Taktspender, ein Metronom, oder dergleichen, tröpfelte brackiges Abwasser aus einem der Gullis, welcher nach ihrer Schätzung wohl etwa zwanzig Meter über ihrem Kopf liegen musste. Natürlich war das sowieso einerlei, kein sonderliches Interesse oder dergleichen, warum auch? War ja nur “Tropfen”. Vielleicht von mehr… Wichtigkeit, das stetige trippeln einiger Füße. Zuerst hatte sie es fälschlich für zu große Ratten, oder anderes Unterweltgetier gehalten, erst nach einigen sinnlos dahinvegetierten Stunden erkannte sie es als gleichmäßigen Menschenschritt, wohl jener Idioten welche meinten sie hier unten festsetzen zu müssen. Natürlich war ihr das genauso einerlei, wie jener Fakt das diese schwachsinnigen Kultisten wohl beschlossen hatten, das sie ein würdiges Opfer an die “Dunklen Götter des Chaos” war… Oh gütiger… nun wer eigentlich? Grinsend verschluckte sie den kränklichen, paralysierten Krüppel und ersetzte ihn im Gedanken durch etwas viel… stofflicheres… Diese “Knaben” und “Dämonenkriecher” waren ja wohl bestenfalls ein angehauchter Abklatsch des einstigen Kultes um “Slaanesh”, welcher hier unten wohl in prä-imperialer Zeit schon seine Kavernen und Lustgrotten unterhalten hatte… so bevor das Imperium beschloss die ganze Halde mit Schmutzwasser, Exkrementen und billig Dünger aufzufüllen, womöglich sogar ohne das Wissen um diese verzogenen Kinder. Sie lächelte. War sie denn wirklich so anders? Nun, zumindest war sie nicht mehr von den hindernden Scheuklappen menschlicher Ignoranz behindert, hatte sie doch erste Eindrücke von jenen Dingen jenseits einer “einzigen” Realität gesehen, genauer gespürt… dort… in ihrem Kopf. Gut, vielleicht war sie auch einfach Wahnsinnige geworden infolge der übertrieben harten Schläge, Schmähungen und dem restlichen “Quatsch” den sie in den letzten Monaten durchleben hatte müssen. Irgendwie vermisste sie auch die totenstille Abgeschiedenheit ihrer illustren Bücher, ihr wollten nicht mal mehr einfache Verse aus ein paar primitiven Gedichtsbänden der terrestrischen Trivialliteratur einfallen. Bemerkenswert? Wohl nicht.
Seit wie vielen Stunden oder… Tagen war sie eigentlich hier? Das winzige Hindernis fehlender Sonneneinstrahlung oder eines noch so simplen Chronometers erschwerte eine genaue Messung ungemein, wobei, war das überhaupt wichtig? Sie hatte ja gesehen… gefühlt wie unwichtig dieser “Faktor Zeit” eigentlich war, er existierte ja wohl nur in den Köpfen kleinkarierter Götzenkriecher, sogenannte “Musterbürger”. Spott und Schande über sie, verweichlichte… miese… betrügerische… Verräter an der Emotion… am Wissen… am freien Gedanken. Waren es nicht jene, welche die menschliche Geschichte verrieten? Sie veränderten? Zerstückelten… schändeten? Sie und ihr falscher Götzen… ihr neuer Gott… Was für ein Gott… der weder Rächen noch seinen “Kindern” beistehen konnte, sondern einzig als vegetierendes Scheusal, als antiquiertes Mahnmal menschlicher Dummheit dienen konnte… Waren… waren das nun ihre Gedanken? Welche Frage… natürlich… Doch? Einerlei… Sie zwang sich selbst, geistig die Klappe zu halten, sonst würde sie wohl noch durchdrehen ehe dieses “Lustknaben erlauchter Ausgeburt” Hand an sie legen konnten, um sie in ihrem “Achso tollen Ritual” opfern zu können… Zumindest würde es mal eine willkommen Abwechslungen zum allgemein eingekehrten Trott bilden. Das Wochen lange Schlachten, massakrieren, foltern… ihrer einstigen “Herren” hatte seinen Reiz auch irgendwie auf Dauer verloren, und da wo sie einen vollkommenen Sieg für die Mächte der ewigen Freiheit erringen hätten können, versagten diese eitlen Aufschneider allesamt… mit vielleicht der Ausnahme der blutrünstigen Khornefanatiker, welche ja doch recht effizient “geheiligtes” Blut verteilten und sich in der lauwarmen Brühe beinahe gegenseitig besprengten… literarisch gesprochen.
Einerlei. Sie seufzte lautstark, wie zur verschlungen Antwort hörte sie ein fernes Platschen, gefolgt von einem langgezogenen Quietschlaut… Hm… Nein, eigentlich hörte sie ihn nicht… Zumindest nicht physisch, mehr psychisch… oder ihr Verstand spielte ihr derbe Streiche, was wiederum auf den Stress und den damit einhergehenden Wahnsinn deuten könnte. Ja wunderbar… jetzt war es offiziell… sie drehte durch. Brach ab… War meschugge. Ihr gesammelter Intellekt verabschiedete sich wohl in eben diesen Atemzügen in ein weit aufgerissenes Maul des Immateriums, verschlang sie mit Haut und Haar und ließ eine wertlose Hülle zurück… Gut, andererseits wohl wenig Unterschied, war sie doch jetzt gewissermaßen schon nutzlos. Zumindest im Auge ihrer objektiven Betrachtung. Ihrer? Nein, das war wieder etwas anderes, vielleicht ein fremder Verstand in ihrem Kopf… Nein nein… doch der eigene. Behalt einen klaren Kopf Mädchen, jetzt wird’s abstrakt. Dennoch…
Sie erfühlte es… begriff es… verstand es dennoch nicht. Wie ein schmaler Grad erstreckte es sich, gerade mal breit genug um darauf zu balancieren, nur eben ohne stützenden Stock oder eine ausgleichende Stange, welche ein derartiger Akt meist erforderte. Schwankend, kriechend, wie ein Reptil auf dem schuppigen Wanst liegend, glitt sie über jene unbegreifliche Oberfläche… und grub sich tapsiger Pfoten in etwas, das man am besten als blanke Emotion beschreiben mochte. Schaudern, Unbehagen und dennoch Faszination ob der obskuren Begebenheit, während sie voranschritt, wie zwischen den Zeitaltern, einzelnen Epochen oder gar Abschnitten ihres Lebens, womöglich gar das Ende? Oder doch nur wahnwitzige Parodie, Götterschalk? Verflucht… Sie… sie erahnte jemanden… doch er entrückte ihr… zusehends… Ungeschrittener Pfade bediente sie sich wohl, nichts das Konsistenz oder gar Materie hatte, es war so… wundervoll… beängstigend. Und doch von beharrlicher Verzückung, wie alles um sie herum zerfiel, zu Staub und Asche, einem stinkenden Einheitsbrei verkam, nur das klägliche Sorgenlied, welches hier monoton widerhallte, war wahrhaftig. Und dennoch nicht… Sie… verlor es… krallte sich fest, und merkte im selben Augenblick etwas, einem wütenden Aufschrei gleich, manifestierte es, lies es entrücken, grub sich tiefer… bis das Blut an ihren Fingern klebte… und erkannte sich selbst im Widerhall einer älteren Epoche… als geschundenen Krieger, welcher mit bronzener Sichel über ein Schlachtfeld rotschöpfiger Hünen schritt, während sie im selben Augenblick die kalte Berührung des ewigen Schweigens verspürte… es entrückte. Endlich… greifbares… nützliches. Eine Sonate… sie hallte unaufhörlich in grässlicher Disharmonie wieder, verbrannte die bemitleidenswerten Reste eines ohnehin schwachen Verstandes, und kam doch wieder… Sie fiel… fiel… und etwas heulte und quiekte auf… gerade wie ein Schwein… oder ein Hund… oh verdammenswerte Götter… dies war doch wohl nicht die Möglichkeit? Eine Präsenz im Verstande streifend, begriff sie sich das erste Mal vollkommen selbst, und strich wie das spitze Ende einer Stecknadel über den Nervenstrang eines anderen… Sie verlor sich… und grinste… als seit langer Zeit wieder warmes Licht auf ihre Züge fiel… man zerrte sie fort…
Seit wie vielen Stunden oder… Tagen war sie eigentlich hier? Das winzige Hindernis fehlender Sonneneinstrahlung oder eines noch so simplen Chronometers erschwerte eine genaue Messung ungemein, wobei, war das überhaupt wichtig? Sie hatte ja gesehen… gefühlt wie unwichtig dieser “Faktor Zeit” eigentlich war, er existierte ja wohl nur in den Köpfen kleinkarierter Götzenkriecher, sogenannte “Musterbürger”. Spott und Schande über sie, verweichlichte… miese… betrügerische… Verräter an der Emotion… am Wissen… am freien Gedanken. Waren es nicht jene, welche die menschliche Geschichte verrieten? Sie veränderten? Zerstückelten… schändeten? Sie und ihr falscher Götzen… ihr neuer Gott… Was für ein Gott… der weder Rächen noch seinen “Kindern” beistehen konnte, sondern einzig als vegetierendes Scheusal, als antiquiertes Mahnmal menschlicher Dummheit dienen konnte… Waren… waren das nun ihre Gedanken? Welche Frage… natürlich… Doch? Einerlei… Sie zwang sich selbst, geistig die Klappe zu halten, sonst würde sie wohl noch durchdrehen ehe dieses “Lustknaben erlauchter Ausgeburt” Hand an sie legen konnten, um sie in ihrem “Achso tollen Ritual” opfern zu können… Zumindest würde es mal eine willkommen Abwechslungen zum allgemein eingekehrten Trott bilden. Das Wochen lange Schlachten, massakrieren, foltern… ihrer einstigen “Herren” hatte seinen Reiz auch irgendwie auf Dauer verloren, und da wo sie einen vollkommenen Sieg für die Mächte der ewigen Freiheit erringen hätten können, versagten diese eitlen Aufschneider allesamt… mit vielleicht der Ausnahme der blutrünstigen Khornefanatiker, welche ja doch recht effizient “geheiligtes” Blut verteilten und sich in der lauwarmen Brühe beinahe gegenseitig besprengten… literarisch gesprochen.
Einerlei. Sie seufzte lautstark, wie zur verschlungen Antwort hörte sie ein fernes Platschen, gefolgt von einem langgezogenen Quietschlaut… Hm… Nein, eigentlich hörte sie ihn nicht… Zumindest nicht physisch, mehr psychisch… oder ihr Verstand spielte ihr derbe Streiche, was wiederum auf den Stress und den damit einhergehenden Wahnsinn deuten könnte. Ja wunderbar… jetzt war es offiziell… sie drehte durch. Brach ab… War meschugge. Ihr gesammelter Intellekt verabschiedete sich wohl in eben diesen Atemzügen in ein weit aufgerissenes Maul des Immateriums, verschlang sie mit Haut und Haar und ließ eine wertlose Hülle zurück… Gut, andererseits wohl wenig Unterschied, war sie doch jetzt gewissermaßen schon nutzlos. Zumindest im Auge ihrer objektiven Betrachtung. Ihrer? Nein, das war wieder etwas anderes, vielleicht ein fremder Verstand in ihrem Kopf… Nein nein… doch der eigene. Behalt einen klaren Kopf Mädchen, jetzt wird’s abstrakt. Dennoch…
Sie erfühlte es… begriff es… verstand es dennoch nicht. Wie ein schmaler Grad erstreckte es sich, gerade mal breit genug um darauf zu balancieren, nur eben ohne stützenden Stock oder eine ausgleichende Stange, welche ein derartiger Akt meist erforderte. Schwankend, kriechend, wie ein Reptil auf dem schuppigen Wanst liegend, glitt sie über jene unbegreifliche Oberfläche… und grub sich tapsiger Pfoten in etwas, das man am besten als blanke Emotion beschreiben mochte. Schaudern, Unbehagen und dennoch Faszination ob der obskuren Begebenheit, während sie voranschritt, wie zwischen den Zeitaltern, einzelnen Epochen oder gar Abschnitten ihres Lebens, womöglich gar das Ende? Oder doch nur wahnwitzige Parodie, Götterschalk? Verflucht… Sie… sie erahnte jemanden… doch er entrückte ihr… zusehends… Ungeschrittener Pfade bediente sie sich wohl, nichts das Konsistenz oder gar Materie hatte, es war so… wundervoll… beängstigend. Und doch von beharrlicher Verzückung, wie alles um sie herum zerfiel, zu Staub und Asche, einem stinkenden Einheitsbrei verkam, nur das klägliche Sorgenlied, welches hier monoton widerhallte, war wahrhaftig. Und dennoch nicht… Sie… verlor es… krallte sich fest, und merkte im selben Augenblick etwas, einem wütenden Aufschrei gleich, manifestierte es, lies es entrücken, grub sich tiefer… bis das Blut an ihren Fingern klebte… und erkannte sich selbst im Widerhall einer älteren Epoche… als geschundenen Krieger, welcher mit bronzener Sichel über ein Schlachtfeld rotschöpfiger Hünen schritt, während sie im selben Augenblick die kalte Berührung des ewigen Schweigens verspürte… es entrückte. Endlich… greifbares… nützliches. Eine Sonate… sie hallte unaufhörlich in grässlicher Disharmonie wieder, verbrannte die bemitleidenswerten Reste eines ohnehin schwachen Verstandes, und kam doch wieder… Sie fiel… fiel… und etwas heulte und quiekte auf… gerade wie ein Schwein… oder ein Hund… oh verdammenswerte Götter… dies war doch wohl nicht die Möglichkeit? Eine Präsenz im Verstande streifend, begriff sie sich das erste Mal vollkommen selbst, und strich wie das spitze Ende einer Stecknadel über den Nervenstrang eines anderen… Sie verlor sich… und grinste… als seit langer Zeit wieder warmes Licht auf ihre Züge fiel… man zerrte sie fort…