03-30-2009, 07:16 PM
Kokett schwingenden Hinterteils überstrapazierte das blutjunge Fräulein wie eh und je, des Dienstadels dünn besaitete moralische Wertvorstellungen. Natürlich wusste sie was diese Tölpel eben dachten, man konnte es wie in einem aufgeschlagenen Buch lesen, sie schmeckte das “Schlampe” schon regelrecht auf der durch Likör süßlichen Zunge. Nur, und das war das schöne an der angeborenen Aristokratie, sie liebte es eine arrogante, eingebildete Schlampe genannt zu werden. Warum? Nun, schlicht weil derartig proletarische Auswürfe die geistige, so wie soziale Nacktheit ihres Gegenübers offenlegten. All diese “Lords” und “Ladys” würden sich ja nur danach sehnen ihre Extravaganz auch nur einen halben Atemzug lang genießen zu können, doch letztlich schmeckten sie nur die dreckigen Absätze ihrer Stiefel, welchen sie gerade gut genug als “Wanderflur” dienten. Wen kümmerte es schon was dieses Geschmeiß anstellte, welche schweren Gedanken ihre schwachen Phantasien erheiterten, was sie hinter ihren lüsternen, zusammengeschlossen Äuglein planten. Giftmorde, Dolche, Schüsse im Dunkeln… Munteres Schmunzeln an ihren Lippen, während sie das Portal überwand, und zwei gesammelte Trupps der übelsten Schläger welche das Haus zusammenkratzen konnte, standen artig wie kleine Hundchen Männchen. Nein, die waren nicht besser, gar nicht besser, noch roher und ungeschliffener, und manche von ihnen stanken noch dazu fürchterlich nach Gosse. Roh… natürlich, der alternde Dragoner-Sergeant machte eine miese höfische Geste, bemühte sich in einer schlampigen Verbeugung wohl noch darum ein paarhundert lumpige Schekel extra auf sein Konto zu bekommen, für die kleine Gefälligkeit welche sie ihm abverlangte. Sein geröteter Stiernacken stach unter dem schwarzen Uniformkragen hervor, duellierte sich regelrecht mit dem Banner im Hintergrund. Wenn der Kerl nur wüsste wie unhygienisch dies doch aussah, schrecklich… Glücklicherweise würde er sich ja bald in “tropischen Gewässern” tummeln. Grinsend. Etwas desillusionierend und provokant gleichzeitig, lehnte sie ihr feines Gesichtlein etwas schief, verzog “bemerkend” den linken Mundwinkel, stemmte dann die linke Hand in die Hüfte und zückte mit der anderen eine langstielige Zigarette, welche sie dem Sergeanten etwa so graziös wie eine Diva darbot, welche von einem Sklaven Feuer erwartete.
“Darling?” , ohne auch nur den leisesten Hauch einer menschlichen Neigung zu zeigen.
“Darling?” , ohne auch nur den leisesten Hauch einer menschlichen Neigung zu zeigen.