Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Angrenzende Pässe
#1
Unvernunft flackerte im aufsteigenden Züngeln purpurner Flammen, welche sich wie lebende Kreaturen an das achtlos hinzu gegebene klammerten und sich daran nährten, gerade wie es Kinder am Mutterbusen taten. Wandel beherrschte alle Szenarie, gleichsam waren musisches Treiben und lustvolles Traumtänzeln verklungen, Stille, Klammheit, Sprachlosigkeit, war eingekehrt. Egal aus welchem Fältchen jenes fleischernen Stoffes man sich die “Darsteller” besehen mochte, sie glichen einander in ihrem eisigem Schweigen, fast wie es Statuen der altvorderen Väter tun. Man zwang sich übertrieben formell, nicht etwa die roten, braunen, grünen oder grauen Iriden zu erheben, man zwang sich auch den lebensspendenten Atem zu verhalten, gleichsam als würde man durch eine undurchsichtige Flut hindurch schwimmen. Und dennoch war es nichts. Gleichsam hätten Sklaven, Mätressen und Schauspieler eine lautstarke Abwandlung cholerischer Menschlichkeit erwartet, doch sie wurde verweigert, wohl im Gegensatz zu jenem Mann, welche ihr “Feind” nun Fürst nannte, welcher über derartige Nachricht zweifellos wutschnaubend in blutige Rage verfallen wäre. Doch hier… Schweigen.

“Es erwies sich das jenes fremde Hexenweib tatsächlich war gesprochen hat, Großmächtiger. Wir hetzten Ismaels Anverwandte wie das Schlachtvieh vor unseren Carnaks einher, peitschten sie eifrig wie Sklavenmeister hinein ins Herz des Lügenkönigs! Doch kaum erreichte unsere Schar das nördliche Portal von Ras-an-Kur, übertölpelte diese feigen Narrenreiter aus dem Tuschtaren-Stamm eine “freudige” Bande irgendwelcher Fremdweltler, welche eure Sklaven augenblicklich empfing. Von Tuschtarens achtzig Reitern verblieben gerade mal eine magere handvoll, wie ihr befohlen habt, wurden deren Scheitel vom Haupt getrennt und die faulenden Kadaver an die Saanarii verfüttert! Seiduna, was uns von den einstmals schlohweißen Wällen der göttlichen Stadt noch trennt, ist weniger als ein Tagesmarsch, so rasch eilen eure demütigen Krieger voran! Nicht länger wünschen sie sich Rückhalt, denn schon seit vielen Nächten ertönte nicht der süße Klang von Säbel und Spieß, gepaart vom scharfen Gas der Blitzwaffen, an ihren schlachtgewohnten Ohren. Sie sehnen sich nach Blut und Fleisch, dem Spalten der Knochen und dem anschließenden Festschmaus des Markes, wenn jene erst gebrochen sind.”
“Gemach, Hascham, dein Herr und Meister weiß um die Sorgen und Nöte seines Volkes! Noch vor kurzem ließen Wir die befestigten Karawansereien zwischen Gohmor und Erean plündern, schlachteten was an Männern noch widerstand zu leisten vermochte und nahmen jedes Weib welches bereits die Blüte erreichte hatte. Dies ist der Wille Unserer Götter, gleichsam eurer Götter, Bruder! Dennoch, führt in mancher Stunde ein übereilter Schwertstreich zum Verlust des eigenen Armes und pflückt nicht die satte Schädeldecke eures Feindes. Du warst es doch, der Uns von jenen “Felddonnerern” des Lügenfürsten kündete, der Uns mitteilte von den zischelnden Feuerschlangen, dem Surren der raschen Metallschleuder und den Blitzen des roten Lichtstrahls, oder täuschen Wir uns darin? Natürlich nicht. Unsere Zahl überspannt Himmel, Horizont und alles Erdenreich gleichsam, viele mutige, tapfere Krieger dienen als Unsere Sklaven und Diener, Wir besitzen mehr Carnaks als jeder andere Fürst aller bekannten Wüsten zusammen, besitzen antike Reliquien, von welchen selbst der Sonnenbringer nicht zu träumen wagt, gleichsam Bestien wie sie aus deren Albträumen herauf beschworen sein könnten. Und dennoch rätst du Uns zu Taktiken, welche jene wenigen hinter dem festen Bollwerk Ras-an-Kurs Uns voraussehen könnten? Hascham, du Unser Bruder, du magst ein starker, geschickter Kriegsmeister sein, doch kein Strategos. Du suchst nur nach Blut zum Trinken, Fleisch zum Reißen und Knochen zum Spalten, nicht jedoch nach der größeren Vision wie sie vor Unseren Augen schwebt. Alle Stämme unter Unserem Banner, so werden Wir dereinst die uns verheißenen Wüsten reinigen vom Antlitz der Sonnenküken und jeden Frevler im Sand ersticken. Doch solch große Taten bewältigt man nicht alleine mit dem Schwert, der Axt, dem Säbel, dem Spieß, der Donnerbüchse, dem Blitzer, Feuerzischer, Carnak oder Saanarii, sondern… man muss dazu auch seinen Verstand nutzen, in jener Manier wie eben Wir es tun, Bruder. Noch durchwandert jener falsche Lügenfürst vermutlich Siegessicher ob der Plänklerniederwerfung einen Rausch, ehe wir ihn unvorbereitet und schmerzhaft in die Flanke schneiden werden. Natürlich waren jene Wort des Seherweibes nur arglistige Täuschung, Blendwerk, Illusion, der Usurpator wusste doch schon das unsere Reiter vom Norden her herankommen würden, von woher sonst sollten sie schon kommen? So sollten Wir unseren Heerscharen befehlen, vom Westen her über den “präsentierten” Kadaver herzufallen, während jener schon seine “Felddonnerer” dorthin ausrichtet. Hunderte, tausend würden binnen weniger Stunden so ihr leben aushauchen und gleichsam würden sie weder Zweck noch Sinn erfüllen, ein schnödes Blutbad… Nein. Wir warten sie ab, das hereinbrechen der mütterlichen Nachtschleier, im fahlen, kühlen Licht ihrer Tochter Aschante werden wir wie Blutsauger über sie herfallen, ihre Hälse öffnen und uns satt trinken. Führt ein starkes Kontingent von Reitern, Infanteristen und zwei Saanarii an die westliche Stadtgrenze, unterdessen soll Kaliph bin Zenghi vom Osten mit den Uruschiden und Kelelebiniden heranrücken, während wir eine große Zahl Sklaven vom Norden her heranrücken lassen. Abdullah Chareizwik soll sie anführen und eine provisorische Stellung nördlich, knapp außerhalb der geschätzten Reichweite der Feldonnerer errichten. Sischerehm soll sich und seine udunischen Derwische oben auf dem Felsengrat positionieren und auf Unsere Kunde warten. Indessen werden Wir uns mit der Hauptstreitmacht knapp nördlicher deiner Position einrichten. Sag allen sie mögen Unsere Befehle abwarten, ehe sie eingreifen. Sollte all dies nicht fruchten, so verfügen Wir noch über weitere Möglichkeiten…”
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
[Kein Betreff] - von - 11-21-2008, 06:32 PM
[Kein Betreff] - von - 11-22-2008, 03:01 AM
[Kein Betreff] - von - 11-27-2008, 09:55 PM
[Kein Betreff] - von - 11-27-2008, 11:32 PM
[Kein Betreff] - von - 11-28-2008, 01:30 AM
[Kein Betreff] - von - 11-28-2008, 05:22 PM
[Kein Betreff] - von - 11-28-2008, 08:58 PM
[Kein Betreff] - von - 11-29-2008, 01:33 AM
[Kein Betreff] - von - 11-29-2008, 02:20 PM
[Kein Betreff] - von - 11-30-2008, 07:22 PM
[Kein Betreff] - von - 11-30-2008, 07:58 PM
[Kein Betreff] - von - 12-01-2008, 12:00 AM
[Kein Betreff] - von - 12-01-2008, 12:02 AM
[Kein Betreff] - von - 12-01-2008, 12:33 AM
[Kein Betreff] - von - 12-01-2008, 01:50 AM
[Kein Betreff] - von - 12-01-2008, 04:05 PM
[Kein Betreff] - von - 12-01-2008, 07:17 PM
[Kein Betreff] - von - 12-02-2008, 12:06 AM
[Kein Betreff] - von - 12-02-2008, 12:36 AM
[Kein Betreff] - von - 12-02-2008, 11:39 AM
[Kein Betreff] - von - 12-02-2008, 05:35 PM
[Kein Betreff] - von - 12-02-2008, 10:16 PM
[Kein Betreff] - von - 12-03-2008, 10:30 PM
[Kein Betreff] - von - 12-04-2008, 11:45 AM
[Kein Betreff] - von - 12-04-2008, 07:43 PM
[Kein Betreff] - von - 12-04-2008, 08:30 PM
[Kein Betreff] - von - 12-04-2008, 11:12 PM
[Kein Betreff] - von - 12-05-2008, 11:37 AM
[Kein Betreff] - von - 12-05-2008, 05:38 PM
[Kein Betreff] - von - 12-05-2008, 11:57 PM
[Kein Betreff] - von - 12-06-2008, 11:26 PM
[Kein Betreff] - von - 12-07-2008, 09:33 PM
[Kein Betreff] - von - 12-08-2008, 11:17 AM
[Kein Betreff] - von - 12-08-2008, 10:56 PM
[Kein Betreff] - von - 12-10-2008, 12:59 PM
[Kein Betreff] - von - 12-10-2008, 01:33 PM
[Kein Betreff] - von - 12-10-2008, 06:08 PM
[Kein Betreff] - von - 12-10-2008, 06:54 PM
[Kein Betreff] - von - 12-10-2008, 10:20 PM
[Kein Betreff] - von - 12-11-2008, 12:54 PM
[Kein Betreff] - von - 12-11-2008, 11:47 PM
[Kein Betreff] - von - 12-12-2008, 03:20 AM
[Kein Betreff] - von - 12-12-2008, 04:41 PM
[Kein Betreff] - von - 12-12-2008, 11:22 PM
[Kein Betreff] - von - 12-14-2008, 06:46 PM

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste