04-03-2019, 08:47 PM
Trotz des durchweg hohen Geräuschpegels und der nie endenden Betriebsamkeit genoss Hector jede Minute, die er in Magnus Rega verbrachte. Als jemand, der den Großteil seiner Zeit außerhalb der Reichweite von Schmiede-Planeten oder Mechanicus-Enklaven verbrach-te, war die plötzliche und intensive Aktivität in der Infosphäre für ihn nicht nur eine will-kommene Abwechslung zur drückenden Stille imperialer Archive, sondern weckte gleichsam positive Erinnerungen an seine Studien- und Trainingszeit auf dem Mars. Das konstante Hin-tergrundrauschen des binären Informationsaustausches beruhigte seine Nerven und half ihm beim Denken.
Nachdem Hector mithilfe eines Lastservitors seine Ausrüstung, inklusive seines Cogitators ins Quartier transportiert hatte, vertrieb er sich zunächst die Zeit mit notwendigen Ordnungs-routinen. Seine Profession verlangte in vielerlei Hinsicht ein enormes Auge für Details. Die Log-Daten eines unauffälligen, interplanetaren Personentransporters konnten auf seiner nie endenden Suche ebenso wichtig sein, wie der Familienstammbaum eines Gouverneurs oder die Registrierungsnummer der letzten Kupferlieferung einer abgelegenen Minen-Siedlung. Folglich waren Hectors mentale Augmentationen hauptsächlich darauf ausgelegt alles, was seine Sinne wahrnahmen wie ein Schwamm aufzusaugen. Zwar bedeutete dies, dass er über ein eidetisches Gedächtnis jenseits aller menschlichen Kapazitäten verfügte, jedoch war es für den „aktiven“ Teil seines Gehirns auch eine große Herausforderung, diese Datenmengen zu verarbeiten. Aus diesem Grund bedurften seine internen Gedächtnisspulen in regelmäßi-gen Zeitabständen einer umfassenden Reinigung.
Hector setzte sich im Schneidersitz auf das spartanische Bett. Nand ergriff mit seinen dünnen Manipulator-Armen nacheinander drei dünne, ausfahrbare Kabel an der Seite des Cogitators und verband diese mit entsprechenden Schnittstellen im Nacken seines Herren. Zwar stand die Übertragungsrate der Infosphäre der einer physischen Verbindung kaum nach, jedoch war Hector kein Freund davon sämtliche Informationen seiner, teils vertraulichen Untersu-chungen über einen offenen Kanal zu schicken.
Der Prozess dauert exakt 43 Minuten und 21.42 Sekunden, in denen neue Informationen sor-tiert, zerstreute Speicherbereiche defragmentiert und veraltete oder unnütze Informationen gesichtet und aussortiert wurden. Zwei Minuten vor Ende erschall unerwartet der Summer seiner Zimmertür. Hector ignorierte das Geräusch bis die Prozedur abgeschlossen war und entfernte dann per Hand die Kabel, die auf geölten Laufrollen zurück in den Cogitator gezo-gen wurden. Er erhob sich aus seiner meditativen Haltung, schritt zur Tür und betätigte den Öffner. Kurt sah definitiv gesünder aus, als bei ihrer ersten Begegnung. Zwei vollständige Schlafzyklen und die ein oder andere vollwertige Mahlzeit hatten nicht nur die Ringe unter seinen Augen etwas geglättet, auch seine biologischen Kennwerte hatten sich übers gesamte Spektrum hinweg stabilisiert. Er erwiderte die Begrüßung, bevor er sich die kurze Ausfüh-rung des Söldners anhörte. Die minimale Tonänderung bei der Erwähnung von Bruder Zunu ließ Hector leicht schmunzeln. Er hatte schon oft die Erfahrung gemacht, dass die hohe For-malität innerhalb des Adeptus Mechanicus für Außenseiter bestenfalls fremd und im schlimmsten Fall hochgradig unangenehm war. Noch dazu war Bruder Zunu selbst für einen Diener des Maschinengottes überaus ehrgeizig… Kurts Begeisterung für antiquierte Projek-tilwaffen machte ihm den Söldner direkt noch etwas sympathischer. Außerdem regte es sei-nen eigenen Ehrgeiz an. „Es wäre doch eine Schande, wenn man sich für eine solche Mission mit einer Waffe zufriedengeben müsste, mit der man sich nicht völlig wohlfühlt…“ Erwiderte Hector in einem sinnierenden Tonfall. Er drehte sich um und setzte sich an seinen Cogitator, wobei er die Tür wie eine stille Einladung hinter sich offenließ. Als Mitglied der Artisan-Kaste hatte er Zugriff auf eine gigantische Datenbank aktueller und historischer Baupläne, die selbstverständlich auch in der internen Infosphäre von Magnus Rega vorgehalten wurde. In wenigen Sekunden hatte er verschiedene Modelle gefunden, die im Laufe der Jahrtausende auf mehreren, unterschiedlich weit entwickelten Welten in verschiedensten Regionen des Imperiums genutzt worden waren und teilweise noch heute Verwendung fanden. Während er nach Inspiration suchte begann Nand ohne Vorwarnung, Kurt zu umkreisen und an ver-schiedenen Stellen mithilfe seines Auspex Maße zu nehmen. „Ich bin nicht der talentierteste Handwerker meiner Kaste, aber ich sollte in jedem Fall in der Lage sein, deinen Wunsch zu erfüllen. Betrachte es einfach als vorgezogenen Bonus.“ Hector wählte einen Plan der seinen Ansprüchen entsprach und stellte eine Anforderung über mehrere einfache Werkzeuge und die notwendigen Materialien. Zwar war seine Zelle mit einer rudimentären Werkbank aus-gestattet, jedoch verfügte er nicht über alle Utensilien, die für den Bau der Waffen und eines gewissen Munitionsvorrats nötig wären. Trotz ihrer speziellen Natur war seine Ordner ver-hältnismäßig so klein, dass sie im Gesamtbild der Ressourcen, die jeden Tag von den Schmieden Magnus Regas verbraucht wurden nur ein Sandkorn in der Wüste wären. „Ich werde mich drum kümmern, sobald die nötigen Utensilien eingetroffen sind. Allerdings dürf-te es einige Stunden dauern, bis das System einen Servitor hier vorbeischickt. Bis dahin woll-te ich den Skitarii-Kasernen einen Besuch abstatten und meine Gefechtsroutinen ein wenig auf Vordermann bringen. Falls du sonst nichts zu tun würde ich vorschlagen, mich zu beglei-ten. Es kann in keinem Fall schaden sich auch mit dem Lasgewehr wieder vertraut zu ma-chen. Wer weiß schon auf welche Distanz wir mir Ärger rechnen müssen?“ Hector deakti-vierte seinen Cogitator und nahm seinen Energiespeer aus der Halterung an der Wand und warf Kurt einen fragenden Blick zu. Über die Infosphäre schickte er die gleiche Einladung, jedoch in höflicherer Form an Sindri. Es war in der Tat lange her, dass er sich gewaltsam vor Gefahr hatte schützen müssen und auch wenn er die antike Waffe fast immer bei sich trug, würde er sich erst wieder an Gewicht und Handhabung gewöhnen müssen und wo könnte er das besser, als sich wahlweise von einem Skitarii oder in Sindris Fall einem Lumine verschlagen zu lassen, dessen Orden nicht nur den zerstörerischen Aspekt des Maschinengottes verehrte, sondern auch über 200 Jahre mehr Erfahrung vorweisen konnte...?
Nachdem Hector mithilfe eines Lastservitors seine Ausrüstung, inklusive seines Cogitators ins Quartier transportiert hatte, vertrieb er sich zunächst die Zeit mit notwendigen Ordnungs-routinen. Seine Profession verlangte in vielerlei Hinsicht ein enormes Auge für Details. Die Log-Daten eines unauffälligen, interplanetaren Personentransporters konnten auf seiner nie endenden Suche ebenso wichtig sein, wie der Familienstammbaum eines Gouverneurs oder die Registrierungsnummer der letzten Kupferlieferung einer abgelegenen Minen-Siedlung. Folglich waren Hectors mentale Augmentationen hauptsächlich darauf ausgelegt alles, was seine Sinne wahrnahmen wie ein Schwamm aufzusaugen. Zwar bedeutete dies, dass er über ein eidetisches Gedächtnis jenseits aller menschlichen Kapazitäten verfügte, jedoch war es für den „aktiven“ Teil seines Gehirns auch eine große Herausforderung, diese Datenmengen zu verarbeiten. Aus diesem Grund bedurften seine internen Gedächtnisspulen in regelmäßi-gen Zeitabständen einer umfassenden Reinigung.
Hector setzte sich im Schneidersitz auf das spartanische Bett. Nand ergriff mit seinen dünnen Manipulator-Armen nacheinander drei dünne, ausfahrbare Kabel an der Seite des Cogitators und verband diese mit entsprechenden Schnittstellen im Nacken seines Herren. Zwar stand die Übertragungsrate der Infosphäre der einer physischen Verbindung kaum nach, jedoch war Hector kein Freund davon sämtliche Informationen seiner, teils vertraulichen Untersu-chungen über einen offenen Kanal zu schicken.
Der Prozess dauert exakt 43 Minuten und 21.42 Sekunden, in denen neue Informationen sor-tiert, zerstreute Speicherbereiche defragmentiert und veraltete oder unnütze Informationen gesichtet und aussortiert wurden. Zwei Minuten vor Ende erschall unerwartet der Summer seiner Zimmertür. Hector ignorierte das Geräusch bis die Prozedur abgeschlossen war und entfernte dann per Hand die Kabel, die auf geölten Laufrollen zurück in den Cogitator gezo-gen wurden. Er erhob sich aus seiner meditativen Haltung, schritt zur Tür und betätigte den Öffner. Kurt sah definitiv gesünder aus, als bei ihrer ersten Begegnung. Zwei vollständige Schlafzyklen und die ein oder andere vollwertige Mahlzeit hatten nicht nur die Ringe unter seinen Augen etwas geglättet, auch seine biologischen Kennwerte hatten sich übers gesamte Spektrum hinweg stabilisiert. Er erwiderte die Begrüßung, bevor er sich die kurze Ausfüh-rung des Söldners anhörte. Die minimale Tonänderung bei der Erwähnung von Bruder Zunu ließ Hector leicht schmunzeln. Er hatte schon oft die Erfahrung gemacht, dass die hohe For-malität innerhalb des Adeptus Mechanicus für Außenseiter bestenfalls fremd und im schlimmsten Fall hochgradig unangenehm war. Noch dazu war Bruder Zunu selbst für einen Diener des Maschinengottes überaus ehrgeizig… Kurts Begeisterung für antiquierte Projek-tilwaffen machte ihm den Söldner direkt noch etwas sympathischer. Außerdem regte es sei-nen eigenen Ehrgeiz an. „Es wäre doch eine Schande, wenn man sich für eine solche Mission mit einer Waffe zufriedengeben müsste, mit der man sich nicht völlig wohlfühlt…“ Erwiderte Hector in einem sinnierenden Tonfall. Er drehte sich um und setzte sich an seinen Cogitator, wobei er die Tür wie eine stille Einladung hinter sich offenließ. Als Mitglied der Artisan-Kaste hatte er Zugriff auf eine gigantische Datenbank aktueller und historischer Baupläne, die selbstverständlich auch in der internen Infosphäre von Magnus Rega vorgehalten wurde. In wenigen Sekunden hatte er verschiedene Modelle gefunden, die im Laufe der Jahrtausende auf mehreren, unterschiedlich weit entwickelten Welten in verschiedensten Regionen des Imperiums genutzt worden waren und teilweise noch heute Verwendung fanden. Während er nach Inspiration suchte begann Nand ohne Vorwarnung, Kurt zu umkreisen und an ver-schiedenen Stellen mithilfe seines Auspex Maße zu nehmen. „Ich bin nicht der talentierteste Handwerker meiner Kaste, aber ich sollte in jedem Fall in der Lage sein, deinen Wunsch zu erfüllen. Betrachte es einfach als vorgezogenen Bonus.“ Hector wählte einen Plan der seinen Ansprüchen entsprach und stellte eine Anforderung über mehrere einfache Werkzeuge und die notwendigen Materialien. Zwar war seine Zelle mit einer rudimentären Werkbank aus-gestattet, jedoch verfügte er nicht über alle Utensilien, die für den Bau der Waffen und eines gewissen Munitionsvorrats nötig wären. Trotz ihrer speziellen Natur war seine Ordner ver-hältnismäßig so klein, dass sie im Gesamtbild der Ressourcen, die jeden Tag von den Schmieden Magnus Regas verbraucht wurden nur ein Sandkorn in der Wüste wären. „Ich werde mich drum kümmern, sobald die nötigen Utensilien eingetroffen sind. Allerdings dürf-te es einige Stunden dauern, bis das System einen Servitor hier vorbeischickt. Bis dahin woll-te ich den Skitarii-Kasernen einen Besuch abstatten und meine Gefechtsroutinen ein wenig auf Vordermann bringen. Falls du sonst nichts zu tun würde ich vorschlagen, mich zu beglei-ten. Es kann in keinem Fall schaden sich auch mit dem Lasgewehr wieder vertraut zu ma-chen. Wer weiß schon auf welche Distanz wir mir Ärger rechnen müssen?“ Hector deakti-vierte seinen Cogitator und nahm seinen Energiespeer aus der Halterung an der Wand und warf Kurt einen fragenden Blick zu. Über die Infosphäre schickte er die gleiche Einladung, jedoch in höflicherer Form an Sindri. Es war in der Tat lange her, dass er sich gewaltsam vor Gefahr hatte schützen müssen und auch wenn er die antike Waffe fast immer bei sich trug, würde er sich erst wieder an Gewicht und Handhabung gewöhnen müssen und wo könnte er das besser, als sich wahlweise von einem Skitarii oder in Sindris Fall einem Lumine verschlagen zu lassen, dessen Orden nicht nur den zerstörerischen Aspekt des Maschinengottes verehrte, sondern auch über 200 Jahre mehr Erfahrung vorweisen konnte...?