05-07-2013, 11:37 AM
Der Himmel selbst wölbte sich scheinbar, wollte diesem antiken Reich Baldachin sein – zwar verhielt sich dies mit jeglicher Metropole dieser Welt so, doch dies war... anders. Das azure Blau erschien strahlender, das durchdringende Licht war klarer und duellierte sich regelrecht mit dem zerrenden Schatten, welcher die Tiefen beherrschte und mit skelettartigen Fingern emporragte. Dort wo sie sich berührten herrschten sandfarbene Akzente vor, dies waren die Giebel und Balustraden umliegender Anwesen oder Wachhäuser. Plätscherndes Wasser, ein seichter staubiger Wind, welcher über Füße und Waden strich. Jeder Schritt verlief sich in bereits ausgetretenen Spuren, man war nirgends wirklich allein und war dennoch nicht unter Menschen. Natürlich sprachen sie eine ähnliche Sprache, natürlich liefen sie aufrecht und gebaren sich zivilisiert, natürlich vermochten das auch andere Kreaturen. Aber was machte nun eigentlich die Menschlichkeit aus? Eine elementare Frage, welche hier wohl nicht beantwortet werden würde. Wiederum waren es Fundamente an welchen sie vorüber kam, wiederum hoch aufragende Statuen irgendwelcher fleischgewordenen Götter, es bedurfte keiner jahrelangen Ausbildung derartiges als Götzendienst abzutun, doch all diese... Einwohner vollführten ihren Dienst mit einer eigentümlichen Hingabe. Eine ungekannte Systematik erfüllte dieses Treiben, sie waren ja regelrecht beflügelt in ihrem Streben nach Anerkennung. Blutvergießen, Wissen, Architektur, die Bandbreite dieses „Dienstes“ an höheren Wesen schien genau soweit gefächert zu sein wie im herkömmlichen imperialen Raum, gerade darum hatte sie ihre Augen wohl weit geöffnet und absorbierte jeden Fetzen sinniger Information der sich anbot.
Staub rieselte durch ihre Fingerspitzen hindurch, jahrtausendealter Sand, verunreinigt durch winzige Beimengungen, Salze, Knochensplitter. Ihr Blick richtete sich entlang einer gepanzerten Götterfigur empor, welche in festen Krallen einen ausgehöhlten Schädel zu zerquetschen trachtete. Ein sehr feiner Meißel, wenn nicht gar eine besondere Wasserfeiltechnik, musste verwendet worden sein. Alle Akzente, seien es nun Gesichtszüge oder Beschaffenheit eines Handschuhs, waren sorgfältigst gesetzt. Sogar der schattige Wurf eines Mantels war korrekt angepasst worden, Wind aus einer unbestimmten Richtung warf diesen leicht empor, während der Götzen ins Herz der Stadt selbst glotzte. Fidei defensor. Die Axt schliff schwer durch das Schlachtfeld, ein vollbrachtes Werk, eine gewonnen Schlacht, ein erschlagener Feind. Die Szenerie war unklar, die Botschaft hingegen eindeutig. Manifestierte Grausamkeit, ein unbestrittener Herrschaftsanspruch und eine darüber hinaus gültiges archaisches Gesetz, Unsterblichkeit symbolisiert durch einen runengeschmückten Panzer, höchste Gerichtsbarkeit durch eine zweiseitige Axt. Ein Ritualwerkzeug. Die ausgestreckte Hand, der Schädel umklammert, dies war Ausdruck des Eroberungswillens. Schädel symbolisierten zwar meist den Tod, galten aber auch als Gehäuse des Wissens, des Seins, somit der ganzen Welt. Jemand stellte hier eine Herrschaftsform in Anspruch, welche in unmittelbarer Rivalität zum Imperialen Willen stand. Dies bedeutete meist nichts Gutes. Es ging einher mit einer radikalen Militarisierung der Gesellschaft, Aufrüstung und letztendlich Bürgerkrieg. Irgendwann griffen entsprechende Kohorten der Legislatur ein und machten alles gleichermaßen dem Erdboden ebenbürtig. Und dieses Fragment...
Es besaß auf ihrer Handfläche eine Resonanz, schien schwach zu vibrieren. Sonderte eine untypische Kälte aus und zugleich erwärmte es das Blut. Ebenso ein Dualismus. Kälte und Hitze wie Tag und Nacht. War ansonsten meist die Nacht Zeitalter des Todes, manifestierte sich die Wüstenei als exakter Gegenpol. Strafende, gnadenlose Sonne, geliebter lichtspendender Mond, süßer Schlummer in den Schatten der Nacht. Leben, also Wasser, verbarg sich in den düstersten Winkeln, was Gedieh suchte sich nicht mittelbar das Sonnenrad, sondern verbarg sich im Zwielicht. Menschen verbargen sich in den Tagesstunden und genossen das hereinbrechen der Dämmerung. Doch dieser Vorhof war erfüllt von Leben, Knechte besorgten irgendeines Herren Willen und schleppten überschwere Kisten, unbeschreiblich entstellte Kreaturen wachten mit den Augen des Argus über jeglichen Neuankömmling welcher nur vorüber ging. Sie besaßen altertümlich wirkende Feuerwaffen, gezackte Bajonette daran gesteckt und bronzene Kultharnische. Die Palastbezirke näherten sich, Zeit schwand dahin. Ihr war als würde ihr im Intervall weniger Herzschläge immer wieder ein Bild vor Augen treten. Stechend grüne Augen. Dort an der exakten Grenze, markiert durch ein Portal – wohl erschaffen für Titanen – war es das sie sich umblickte. Eine Intuition, ein trügerisches Zusammenziehen des Magens, ein undeutliches Kratzend entlang des Bewusstseins. Sie starrte in die Leere. Irgendwo in einen Fleck oberhalb abgetragener Mosaikverzierungen, entlang einer Häuserfront welche wohl einstmals als Gotteshaus gedient haben mochte. Etwas Verborgenes entzog sich ihrem physischen Spähen, jedoch nicht der merkwürdigen Eingebung. Es war dieser Winkel, aber es war nichts. Mehrere Herzschläge verstrichen ungeniert starrend, dort im Schatten? Oder wohl eher weiter im Licht? Staub rieselte unstet von den abfallenden Kanten des Tempelgewölbes. Ihre Augen verengten sich, strengten sich an. Just als sie glaubte... Jemand rempelte sie unfreundlich an, stieß sie regelrecht in den Sand der Straße. Nachdem sie sich wieder aufgerichtet hatte, war dieses Gefühl verflogen, doch eine gewisse Beunruhigung ließ sich nicht verbergen. Sie zog den umhüllenden Schleier enger, plötzlich fröstelte es sie...
Staub rieselte durch ihre Fingerspitzen hindurch, jahrtausendealter Sand, verunreinigt durch winzige Beimengungen, Salze, Knochensplitter. Ihr Blick richtete sich entlang einer gepanzerten Götterfigur empor, welche in festen Krallen einen ausgehöhlten Schädel zu zerquetschen trachtete. Ein sehr feiner Meißel, wenn nicht gar eine besondere Wasserfeiltechnik, musste verwendet worden sein. Alle Akzente, seien es nun Gesichtszüge oder Beschaffenheit eines Handschuhs, waren sorgfältigst gesetzt. Sogar der schattige Wurf eines Mantels war korrekt angepasst worden, Wind aus einer unbestimmten Richtung warf diesen leicht empor, während der Götzen ins Herz der Stadt selbst glotzte. Fidei defensor. Die Axt schliff schwer durch das Schlachtfeld, ein vollbrachtes Werk, eine gewonnen Schlacht, ein erschlagener Feind. Die Szenerie war unklar, die Botschaft hingegen eindeutig. Manifestierte Grausamkeit, ein unbestrittener Herrschaftsanspruch und eine darüber hinaus gültiges archaisches Gesetz, Unsterblichkeit symbolisiert durch einen runengeschmückten Panzer, höchste Gerichtsbarkeit durch eine zweiseitige Axt. Ein Ritualwerkzeug. Die ausgestreckte Hand, der Schädel umklammert, dies war Ausdruck des Eroberungswillens. Schädel symbolisierten zwar meist den Tod, galten aber auch als Gehäuse des Wissens, des Seins, somit der ganzen Welt. Jemand stellte hier eine Herrschaftsform in Anspruch, welche in unmittelbarer Rivalität zum Imperialen Willen stand. Dies bedeutete meist nichts Gutes. Es ging einher mit einer radikalen Militarisierung der Gesellschaft, Aufrüstung und letztendlich Bürgerkrieg. Irgendwann griffen entsprechende Kohorten der Legislatur ein und machten alles gleichermaßen dem Erdboden ebenbürtig. Und dieses Fragment...
Es besaß auf ihrer Handfläche eine Resonanz, schien schwach zu vibrieren. Sonderte eine untypische Kälte aus und zugleich erwärmte es das Blut. Ebenso ein Dualismus. Kälte und Hitze wie Tag und Nacht. War ansonsten meist die Nacht Zeitalter des Todes, manifestierte sich die Wüstenei als exakter Gegenpol. Strafende, gnadenlose Sonne, geliebter lichtspendender Mond, süßer Schlummer in den Schatten der Nacht. Leben, also Wasser, verbarg sich in den düstersten Winkeln, was Gedieh suchte sich nicht mittelbar das Sonnenrad, sondern verbarg sich im Zwielicht. Menschen verbargen sich in den Tagesstunden und genossen das hereinbrechen der Dämmerung. Doch dieser Vorhof war erfüllt von Leben, Knechte besorgten irgendeines Herren Willen und schleppten überschwere Kisten, unbeschreiblich entstellte Kreaturen wachten mit den Augen des Argus über jeglichen Neuankömmling welcher nur vorüber ging. Sie besaßen altertümlich wirkende Feuerwaffen, gezackte Bajonette daran gesteckt und bronzene Kultharnische. Die Palastbezirke näherten sich, Zeit schwand dahin. Ihr war als würde ihr im Intervall weniger Herzschläge immer wieder ein Bild vor Augen treten. Stechend grüne Augen. Dort an der exakten Grenze, markiert durch ein Portal – wohl erschaffen für Titanen – war es das sie sich umblickte. Eine Intuition, ein trügerisches Zusammenziehen des Magens, ein undeutliches Kratzend entlang des Bewusstseins. Sie starrte in die Leere. Irgendwo in einen Fleck oberhalb abgetragener Mosaikverzierungen, entlang einer Häuserfront welche wohl einstmals als Gotteshaus gedient haben mochte. Etwas Verborgenes entzog sich ihrem physischen Spähen, jedoch nicht der merkwürdigen Eingebung. Es war dieser Winkel, aber es war nichts. Mehrere Herzschläge verstrichen ungeniert starrend, dort im Schatten? Oder wohl eher weiter im Licht? Staub rieselte unstet von den abfallenden Kanten des Tempelgewölbes. Ihre Augen verengten sich, strengten sich an. Just als sie glaubte... Jemand rempelte sie unfreundlich an, stieß sie regelrecht in den Sand der Straße. Nachdem sie sich wieder aufgerichtet hatte, war dieses Gefühl verflogen, doch eine gewisse Beunruhigung ließ sich nicht verbergen. Sie zog den umhüllenden Schleier enger, plötzlich fröstelte es sie...