11-29-2012, 06:59 PM
Ad`razbe fühlte sich permanent vom Drachen auf die Probe gestellt, deshalb nahm er die Ausführungen der Mitstreiter aufmerksam auf und versuchte auch hier die beschriebenen Szenarien in Formen und Farben zu pressen, bis sich alles wie ein Film vor seinem inneren Auge abspielte. Beiläufig musterte er stets den Fürsten und mit einem befriedigten Gefühl meinte er zu beobachten, dass auch die anderen einer ständigen Musterung durch den Herrscher Rasankurs unterlagen. Der Paladin war nie ein großer Anhänger von verfilmten Kriegshandlungen gewesen, dennoch bekam er im Moment nicht das Bild aus dem Kopf, wie sich dort die Generäle um zahlreiches Kartenmaterial und Figuren scharten, die ihre Einheiten und deren Einsatzgebiete abbildeten. Hier war es gänzlich ohne jene Hilfsmittel und auch mit den Informationen wurde wahrlich gespart. Doch selbst wenn sie alle benötigten Fakten vor sich liegen hätten, so gab es zu jedem Zeitpunkt unbekannte Variablen, die die sorgsam ausbalancierte Gleichung zunichte und unlösbar machen konnten. Demnach war es wohl ratsam sich bei einem offensivem Vorgehen akzeptable Alternativen zurechtzulegen. Sowohl die Ansätze von Naradas als auch von Pestor lieferten hier brauchbaren Nährboden, der nur noch korrekt verteilt und bepflanzt werden musste. "Ich finde sehr brauchbare Ansätze bei meinen Vorrednern, leider macht uns auch hier teils die irdene Zeit einen Strich durch die Rechnung, wo die Götter mit einem Fingerzeig das Geschehen beeinflussen könnten. Ich befürchte unsere Ansätze sind zwar gut gedacht, doch wir haben uns im Maßstab vergriffen. Vielleicht sollten wir uns einen Moment zurück auf die Basis entsinnen, worauf das Wesen solch eines autarken Staates gründet. Es gibt viele Faktoren, die die Moral jedes einzelnen darin beeinflussen können und eben jene machen das große Konstrukt aus, halten es zusammen. Schwächen wir jeden von ihnen auf einer Weise, so verliert auch das Konstrukt an Stabilität. Es spielt dabei keine Rolle, ob das System rechtschaffend oder unterdrückend Herr seiner Untertanen ist. Es gilt das Fundament der meistverbreiteten Kaste in solch einem System gegen eben jenes selbst aufzubringen. Es gilt nicht nur den Körper jeder einzelnen Seele darin für den Kampf zu schwächen, sondern vor allem ihren Geist zu vergiften und ihren Willen zu brechen. Würde man euch ausgehungert, gehetzt und am Ende eurer Kräfte in die Enge treiben, was würdet ihr tun?" Es folgte eine kurze Pause, während Ad`razbe sich von seinem Platz erhob und mit kleinen Schritten ein Stück auf das Innere der Arena lief, dabei jedoch den Blick weiterhin in die Runde richtend. "Ihr würdet um euer Leben kämpfen! Fäuste, Füße, Krallen und Zähne gegen den Gegner richten und all eure verbliebe Kraft mobilisieren, wie ein verwundetes Tier, das seinen letzten Atem wegen eines letzten Aufbäumens aufbringt. Und genau solch einer Armee werden wir gegenübertreten, wenn wir es nicht vermögen sie über einen bestimmten Grad zu treiben. Daher sollten wir uns die genannten Möglichkeiten nicht nur als Notnagel zurückhalten, sondern unsere Feinde an mehreren Fronten angehen. Lasst uns den Nahrungsnachschub unterbrechen. Sie vom Trinkwasser abschneiden. Die Kommunikation zerstören. Fluchtwege blockieren. Maschinen sabotieren. Auch wenn wir an einer dieser Fronten nicht zum gewünschten Erfolg gelangen, so müssen wir uns immerhin nicht alleine darauf verlassen. Wir dürfen uns nur nicht als plumpe und wilde Armee zeigen, denn darauf sind sie getrimmt - Ein Bevölkerung in der sogar ein Bauer ein Schwert zu führen vermag, wie ihr, Schwarzer Drache, es uns vorgelegt habt! Nein, wir müssen etwas sein, dass sich nicht in ein typischen Feindbild pressen können. Geister im Mondschein, Dämonen in der Nacht - Unsichtbar und erschreckend tödlich. Sie können sich nicht ewig hinter ihren Mauern verschanzen, wenn sie langsam drohen auszubluten, indem die Bevölkerung sich abwendet und versucht dem Elend zu entkommen."