11-09-2012, 01:21 AM
Die Studien der letzten Wochen hatten noch weitere Vorteile. Die Anspielung Magals Naradas gegenüber auf den Wandler der tausend Wege öffnete nun doch einige Fenster in seinem Wissen und versorgten ihn mit weiteren Informationen. Er hatte den Deimos schon von Anfang an als wissbegierig und überlegt eingeschätzt, doch nun offenbarte sich auch das was ihm bisher verborgen blieb. Und wieder war es Magal, der wie einst bei Ad`razbe, den wahren Antrieb erkannte und zur Sprache brachte. Der Paladin lehnte sich zufrieden zurück und ließ den Bericht des Tzeentch-Anhängers nochmals durch den Kopf gehen. Noch suchte er nach seiner Bestimmung in der reinen Technik, zugegeben wohl recht erfolgreich, doch er vertraute auf Magals Worte und war sich sicher, dass auch er zu seiner Zeit weiter dem Ruf folgen würde. Im Moment reichten seine Fortschritte bei der Erforschung des Untergrunds und den geborgenen Artefakten, die den Bau des Tempels um ein vielfaches vereinfachen und schließlich bereichern würden. Zusätzlich sicherte der Hexer seine Unterstützung bei der Ausbildung potentieller Anwärter zu. Zwar war der Verschleiß etwas höher als erwartet, doch waren dies vertretbare Verluste die ihren Wert gegen später hoffentlich mehr als aufwiegen würden. Mit zusätzlichen Sklaven und weiteren Ressourcen war die Verwirklichung des Kults und dessen Sitz im Tempel um einiges näher gerückt. Gedanklich schloss Ad`razbe seine Überlegungen ab und konzentrierte sich dann auf die Waffe in den Händen des Drachens und seinem Bericht über das nächste Ziel. So zieht es uns also zur Festung Klauenberg. Er ließ die Eckpunkte in seinem Kopf kreisen und versuchte sich mit den Fakten ein Bild vor seinem inneren Auge zu malen. Ein Gebirge hatte seine Vor- und Nachteile für Angreifer als auch Verteidiger, dem war sich der Paladin sicher. Leider wäre ihr Widersacher vertrauter mit dieser Umgebung und hatte sicherlich entsprechende Vorsichtsmaßnahmen getroffen, wenn auch schon die Festung selbst so schwer bewacht war. Ad`razbe hatte nie eine Gruppe oder gar eine Streitmacht im Kampf angeführt und so etwas war natürlich auch kein Thema während seiner schulischen Bildung. Dennoch kannte er noch wichtige Ereignisse und Vorgänge aus den geschichtlichen Vorträgen zu den Machtkämpfen und Kriegsschauplätzen aus dem großen Krieg der Häuser. Wenigstens machte sich seine damalige mehr oder weniger gute Aufmerksamkeit nun etwas bezahlt. “Es kommt wohl nur eine Korrumpierung von innen heraus in Frage. Doch ich denke unsere Pläne sind zu ehrgeizig und wichtig, als dass wir lange Zeit hätten das Bollwerk und das System vom Herzen aus subtil zu unterwandern. Wenn die Festung so groß ist wie ich aus Eurem Bericht entnommen habe... so müssten wir auch eine entsprechend große Anzahl an Spezialisten und Kriegern vorerst unbemerkt einschleusen. Eine Festung in dieser Größe versorgt sich natürlich mit der gegebenen Infrastruktur über Konvois auf den Schienen, die die Güter aus den umliegenden Dörfern aufsammeln. Wir könnten also einen dieser Konvois übernehmen und somit verschieden spezialisierte Gruppen nach innen bringen.“ Der Paladin machte eine kurze Pause und lächelte süffisant. “Natürlich wäre dies der Zeitpunkt für einen Ablenkungsangriff, womöglich würde die Festung sogar Truppen zur Unterstützung aussenden. Sie werden sicherlich den halbherzigen Angriff durchschauen, aber die erkaufte Zeit müssen die eingeschleusten Gruppen nutzen um die wichtigsten Systeme zu sabotieren. Die Kommunikation hat oberste Priorität, dann die Verteidigungsanlagen an den verwundbaren Stellen der beiden großen Tore. Das wäre der Schlüssel um weiteren Truppen den Zugang zu ermöglichen und den Kampf nach innen zu tragen, geschlagen mit ihren eigenen Verteidigungswaffen. Letztendlich senden wir einen Funkspruch aus und locken den Rest vor die Mauern, die dann uns gehören werden.“