03-07-2012, 05:28 AM
Vor dem alten Krankenhaus brannten nicht weniger als fünf Feuer, um welche sich etwas mehr als zwanzig Leute versammelt hatten. Sie hatten es nicht gewagt das drohend aufragende Gebäude zu betreten, solange sich Pestor noch im Palast befand. Also hatten sie Flammen an aufgeschichtete Blöcke aus Carnakdung gelegt um Kälte und Verteidiger fernzuhalten und warteten geduldig.
Der Grund für diesen Zustrom an Menschen trug den Familiennamen Sedun und hier tat sich die Mutter und Ehefrau Ria besonders hervor. Sie war es gewesen die in die Siedlung gelaufen war und jedem der es hören wollte von der Güte und Gnade Pestors berichtet hatte, welcher freigiebig und hilfsbereit wie das Großväterchen selbst sei, ihren Mann vor dem sicheren Tod bewahrte ohne eine Gegenleistung dafür zu verlangen und nun das alte Krankenhaus wieder in Betrieb nehmen wollte um weitere Wundertaten zu vollbringen. Eine Rede die bei den meisten Rasankuri und jenen die mit Stärke gesegnet waren ein geringschätziges Lächeln oder ein Abwinken hervorrief. Sicher es war ganz praktisch einen Krankenhaus zu besitzen wenn man zusammengeflickt werden wollte, aber letztlich bedeutete Gnade Schwäche.
Doch wo die Starken existieren existieren auch immer die Schwachen und in einer Gesellschaft die Kraft, Mut und Kriegertum als höchste Tugenden proklamiert sind jene zu denen die aufblicken können die nicht unter diese Aspekte fallen dünn gestreut. So also überging die Rede der Frau Ria Sedun die Ohren der gepanzerten und ihrer selbst so sicheren Streiter und erreichte jene die weit unter ihnen standen. Endlich, in dem Moment als Pestor im Palast das erste mal von dem schweren Wein trank, setzt sie sich an die Spitze der kleinen Schar und führte sie zum Krankenhaus um dort mit dem Warten zu beginnen. Neben ihrer Familie, dem Mann der noch immer auf Krücken ging von Tag zu Tag aber seine Mobilität wiedererlangte und den drei Kindern, war der Großteil der neuen Jünger in ähnlichen Verhältnissen verhaftet wie die Familie Sedun. Das eigene Können reichte gerade um das tägliche Überleben zu sichern und allein nicht unter Verfolgung leiden zu müssen war ein Vorteil gegenüber dem alten Leben in imperialen Städten. Aber auch ein paar Ausnahmen gab es hier.
Da war etwa der eine Rasankuri zu nennen der wortwörtlich aus der Masse herausstach. Sein Name war Saul und wäre nicht die unheildrohende Rüstung, sowie gebogenes Sichelschwert und Sturmgewehr gewesen, man hätten ihn für einen sanften Riesen halten können, wie er da saß und mit den anfangs ängstlichen Kindern seinen Schabernack trieb. Freilich erhielt man nicht den Kelch und wurde zum Krieger wenn man kein Mörder war, dieser Umstand stand auf einem festen Sockel und galt daher auch für diesen hier.
Saul war hager, etwa um die zwei Meter groß und man hätte damit schon alle erwähnenswerten Merkmale abgearbeitet, wäre da nicht das Horn gewesen, welches ihm gebogen aus der Stirn wuchs und dafür sorgte das er anstatt eines Helmes lediglich eine Kettenhaube trug.
Ein weiterer solcher bemerkenswerter Charakter war die alte Lubina, wobei alt glatte Untertreibung war. Die gebeugte Fettel hatte, so beschworen nicht wenige, in ihren Jugendjahren das Ende des Kriegs der Häuser miterlebt, doch man hätte es auch leicht glauben können, hätte sie behauptet die Besiedlung Korons leibhaftig mit angesehen zu haben. Die Alte war das was man ein Kräuterweib nannte, auch wenn es in der Wüste nicht eben viele Kräuter gab um diesen Namen zu rechtfertigen. Doch sie mischte Tränke, Salben und Pülverchen aus allem möglichen und es ließ sich nicht abstreiten das ihre Mittel erstaunlich oft heilende Wirkung zeigten.
Ein Heiler im übertragenen Sinne war Ibrahim Hussein Madi Emi Hilal von der Sippe der Emi Hilal. War er auch kein Hexer, so doch etwas das an einen heiligen Mann heranreichte. Er verstand es mit den Geistern zu sprechen und zuweilen gar mit den Göttern selbst. Jedenfalls gab es niemanden der das Gegenteil hätte beweisen können. Mit Nurgel stand er sich besonders gut, hatte ihm der dies doch bewiesen indem er ihm zweimal die Blutpocken hatte überleben lassen. Die daraus resultierenden Narben, welche sein Gesicht wie die Oberfläche eines Mondes entstellten, trug er daher mit Stolz und pflegte sie gar mit Asche bewusst hervorzuheben.
Diese drei, zuzüglich der restlichen Leute, warteten nun neugierig darauf einen Blick auf den Mann werfen zu können, der mit dem Fürsten und der Seherin jenseits des Meeres gegen den großen Feind gekämpft hatte und sich anschickte Nurgel zu seiner wohl verdienten Huldigung zu verhelfen.
Der Grund für diesen Zustrom an Menschen trug den Familiennamen Sedun und hier tat sich die Mutter und Ehefrau Ria besonders hervor. Sie war es gewesen die in die Siedlung gelaufen war und jedem der es hören wollte von der Güte und Gnade Pestors berichtet hatte, welcher freigiebig und hilfsbereit wie das Großväterchen selbst sei, ihren Mann vor dem sicheren Tod bewahrte ohne eine Gegenleistung dafür zu verlangen und nun das alte Krankenhaus wieder in Betrieb nehmen wollte um weitere Wundertaten zu vollbringen. Eine Rede die bei den meisten Rasankuri und jenen die mit Stärke gesegnet waren ein geringschätziges Lächeln oder ein Abwinken hervorrief. Sicher es war ganz praktisch einen Krankenhaus zu besitzen wenn man zusammengeflickt werden wollte, aber letztlich bedeutete Gnade Schwäche.
Doch wo die Starken existieren existieren auch immer die Schwachen und in einer Gesellschaft die Kraft, Mut und Kriegertum als höchste Tugenden proklamiert sind jene zu denen die aufblicken können die nicht unter diese Aspekte fallen dünn gestreut. So also überging die Rede der Frau Ria Sedun die Ohren der gepanzerten und ihrer selbst so sicheren Streiter und erreichte jene die weit unter ihnen standen. Endlich, in dem Moment als Pestor im Palast das erste mal von dem schweren Wein trank, setzt sie sich an die Spitze der kleinen Schar und führte sie zum Krankenhaus um dort mit dem Warten zu beginnen. Neben ihrer Familie, dem Mann der noch immer auf Krücken ging von Tag zu Tag aber seine Mobilität wiedererlangte und den drei Kindern, war der Großteil der neuen Jünger in ähnlichen Verhältnissen verhaftet wie die Familie Sedun. Das eigene Können reichte gerade um das tägliche Überleben zu sichern und allein nicht unter Verfolgung leiden zu müssen war ein Vorteil gegenüber dem alten Leben in imperialen Städten. Aber auch ein paar Ausnahmen gab es hier.
Da war etwa der eine Rasankuri zu nennen der wortwörtlich aus der Masse herausstach. Sein Name war Saul und wäre nicht die unheildrohende Rüstung, sowie gebogenes Sichelschwert und Sturmgewehr gewesen, man hätten ihn für einen sanften Riesen halten können, wie er da saß und mit den anfangs ängstlichen Kindern seinen Schabernack trieb. Freilich erhielt man nicht den Kelch und wurde zum Krieger wenn man kein Mörder war, dieser Umstand stand auf einem festen Sockel und galt daher auch für diesen hier.
Saul war hager, etwa um die zwei Meter groß und man hätte damit schon alle erwähnenswerten Merkmale abgearbeitet, wäre da nicht das Horn gewesen, welches ihm gebogen aus der Stirn wuchs und dafür sorgte das er anstatt eines Helmes lediglich eine Kettenhaube trug.
Ein weiterer solcher bemerkenswerter Charakter war die alte Lubina, wobei alt glatte Untertreibung war. Die gebeugte Fettel hatte, so beschworen nicht wenige, in ihren Jugendjahren das Ende des Kriegs der Häuser miterlebt, doch man hätte es auch leicht glauben können, hätte sie behauptet die Besiedlung Korons leibhaftig mit angesehen zu haben. Die Alte war das was man ein Kräuterweib nannte, auch wenn es in der Wüste nicht eben viele Kräuter gab um diesen Namen zu rechtfertigen. Doch sie mischte Tränke, Salben und Pülverchen aus allem möglichen und es ließ sich nicht abstreiten das ihre Mittel erstaunlich oft heilende Wirkung zeigten.
Ein Heiler im übertragenen Sinne war Ibrahim Hussein Madi Emi Hilal von der Sippe der Emi Hilal. War er auch kein Hexer, so doch etwas das an einen heiligen Mann heranreichte. Er verstand es mit den Geistern zu sprechen und zuweilen gar mit den Göttern selbst. Jedenfalls gab es niemanden der das Gegenteil hätte beweisen können. Mit Nurgel stand er sich besonders gut, hatte ihm der dies doch bewiesen indem er ihm zweimal die Blutpocken hatte überleben lassen. Die daraus resultierenden Narben, welche sein Gesicht wie die Oberfläche eines Mondes entstellten, trug er daher mit Stolz und pflegte sie gar mit Asche bewusst hervorzuheben.
Diese drei, zuzüglich der restlichen Leute, warteten nun neugierig darauf einen Blick auf den Mann werfen zu können, der mit dem Fürsten und der Seherin jenseits des Meeres gegen den großen Feind gekämpft hatte und sich anschickte Nurgel zu seiner wohl verdienten Huldigung zu verhelfen.