07-27-2011, 07:17 PM
Durch das Kichern aufmerksam geworden betrachtete er die Frau an der Laute für einen Moment. Seine Augen fuhren ihre weiblichen Kurven entlang, die in Netzstrumpfhosen und einem dazu passenden Oberteil förmlich hineingepresst waren, sodass bereits rote Striemen die leicht gebräunte Haut zierten. Einfallende Sonnenstrahlen projizierten durch die Tücher hindurch ein sonderbares Lichtspiel auf Brust und Beine. Als das goldene Netz diese reflektierte erkannte er erst dessen metallischen Ursprung und ein seichtes Lächeln umspielte seine Züge, als er in seiner Fantasie die Fäden enger zog und sich daran rote Linien bildeten, die winzige rote Perlen weinten und ihren Weg an der Haut hinab bahnten. “Ein Exil. Gut gedachter Zug. Wenn der Fürst ihn beseitigen wollte, so würde er ihn wohl mit seinen Männern an vorderste Front senden. Er würde nur gewinnen, sei es durch Tilgung der lästigen Vergangenheit oder durch einen großartigen Sieg, dessen Verluste nicht wahrhaft schmerzen.“ Eine Hand fuhr mit den Fingern den glatten Stein des Türbogens entlang, ertastete Unregelmäßigkeiten in seiner fast makellosen Struktur und fuhr sie dann einige Male nach. “Sie werden wohl nicht alleine agieren.“ Seine Worte waren ruhig, erhoben sich aber zu einem provokativ gespielten Mitgefühl. “Ihre Information wird an einem Knotenpunkt gesammelt werden... einem Kopf... dem Kopf eines Skorpionen hier in Rasankur. Er koordiniert seine Untermänner, schickt Boten gen Norden und richtet seinen Giftstachel auf drohende Gefahren. Doch ohne Kopf vermag der Skorpion nicht mehr zu stechen. Ich schätze es ist an der Zeit für eine Maßregelung. Ich will diese Person in der Arena sehen und ich persönlich werde mich darum kümmern.“ Sein Blick schweifte in die Ferne. Aufgewirbelter Sand verschleierte den Horizont und chemiefarbene Wolken drückten sich immer wieder von allen Richtungen heran, um von der erbarmungslosen Sonne letztendlich vernichtet zu werden. “Aber dem noch nicht genug. Stellt euch vor wir würden diesen... Balius weiterhin mit Informationen versorgen. Ja, der Schlag gegen den Anführer muss hart sein, eine Demonstration der Macht. Verblendet wie sie sind verstehen sie nur eine Sprache. Die Sprache des Blutes. Sobald der Drahtzieher zuckend im Staub der Arena liegt werden sie ihren Frevel erkennen müssen. Natürlich müssten wir danach noch den ein oder anderen Faden spinnen, um sie letztendlich wieder unter dem richtigen Banner laufen zu lassen. Und schon könnten wir den Warlord intrigieren...“ Amüsiert schmunzelte der Jüngling. “Ist das nicht schön? Ich spüre bereits die Erregung durch meinen Körper fließen. So viel muss vorbereitet werden, doch das Finale schließlich... Der Duft von Schweiß, Klebriges Blut, facettenreich im Geschmack und über alle dem schwebt die Stille des Todes. Greifbar Nahe und doch mag er nicht kommen, nicht die ersehnte Erlösung bringen, nicht sein bitter Tuch über den Leib legen und all die Schmerzen verstummen lassen.“ Man hörte Ad´razbes langsame und tiefe Atemzüge, als er in seiner Vorstellung schwelgte, dann schmiegte sich fremde Haut an die Seine. “Streut Kunde in die Straßen dieser Stadt. Die Rasankur gebar eine neue Seele. Sie kommt zu richten die Untreuen. Sie dient dem Wohle der Rasankur und gehorcht einzig dem Willen der Götter. Zu lange war ihr Auge nur stummer Zeuge, doch die Seherin selbst gab ihr ein Gefäß zum Wandeln unter den Lebenden.“