05-10-2011, 10:48 PM
Harem / Vorräume der fürstlichen Gemächer
Warme Luft umspielte seine Haut. Das leichte Seidentuch, das ihn bedeckt halten sollte, erhob sich immer wieder durch Luftzüge getrieben nach oben, peitschte einmal auf und lies sich wieder auf den ruhenden Körper nieder. Leise pfeifend huschten Windzüge um die Säulen und Ecken, spielten eine seufzende Melodie und vermochten doch nicht das schwere Räucherwerk aus der Luft zu verbannen. Langsam hob und senkte sich sein Brustkorb in einem eigenen Takt, der Kopf begann sich einige Male unruhig von der einen Seite auf die andere zu drehen, ehe das Augenpaar versuchte die seichte Helligkeit der Räumlichkeiten wegzublinzeln. Nur schemenhaft nahm er seine Umgebung wahr, doch sein Blick wurde klarer, offenbarte ihm immer weitere Details. Dies schienen keine Katakomben mehr zu sein. Die Luft war frisch und trocken, seine Umgebung mehr als dunkles Mauerwerk. Seidene Tücher wallten durch Luftzüge getrieben vom Boden auf, trennten den großen Raum in kleine Separees ab, in die man durch den dünnen Stoff immer noch genug Einsicht hatte. Er war nicht alleine. Schlagartig sah er sich in seinen Erinnerungen zurückversetzt an seine seltsame Vision. Er hatte diesen sonderbaren Raum mit diesem einladenden Thron durch einen Tropfen seines Blutes Leben eingehaucht. Die schwarzen Spiegel, der magische Ort, die drei Schwestern. Die Erinnerungen bereitetem ihm Kopfschmerzen. War er in einem Traum? Er erkannte die drei Schönheiten wieder, wenn auch ihr Aussehen etwas Ernüchterung brachten. Es war weniger traumhaft, es war weniger Glanz vorhanden. Sie wirkten härter und realer, brachten ihn ins Zweifeln nicht doch wieder in der Realität zu stehen. Langsam drehte er sich zur Seite und richtete sich so weit auf, das er nun zumindest auf der Kante der Liegefläche saß. Diese hatte die Ausmaße eines großen Bettes, war bestückt mit mehreren Kissen und befand sich in einem etwas größerem Separee in der Mitte dieser Hallen. Er war nackt, dennoch war die Temperatur angenehm und das einzige was wirklich etwas brannte waren unzählige Striemen, Bisse und andere kleinere Wunden, die seinen Körper schmückten. Schmückten? Sie erinnerten ihn an das lustvolle Treiben, die aneinander reibenden Körper, all die berauschenden Eindrücke. Auf seine ganz eigene Art fühlte es sich gut an, erinnerte ihn daran welch Torturen sein vergänglicher Körper in der Wüste hatte ertragen müssen. Geschändet durch des Fürsten Hand, geschliffen zu neuer Form. Doch letztendlich war er wieder makellos und rein, verspürte selbst wieder verschwindend geringen Schmerz so denn er es wollte. Seine Rechte fuhr über seine Brust, hielt bei besonders tiefen Striemen inne und strich deren Form entlang. Die Mundwinkel zu einem wohlgefälligen Lächeln erhoben strich er sich dann in das Gesicht herabhängende Haarsträhnen nach hinten über seinen Kopf, dann brachte er sich wieder auf die Beine. Sein Kopf richtete sich zur Quelle einfallender Sonnenstrahlen. Langsam näherte er sich, schob die herabhängenden Tücher zur Seite und lief zu einem Fenster, das vom Boden aus gut doppelt so hoch wie er er es war aufragte. Erst jetzt erkannte er den Balkon dahinter und was sich darunter weiterhin ausstreckte. Er öffnete die Tür zu einem größeren Spalt, sodass er in den Türbogen treten konnte. Seine Augen tasteten sich über das Bild, das sich im darbot und alleine aufgrund der Höhe auf der er sich hier oben befand schloss er darauf im Palast selbst zu sein, der alle anderen Gebäude der Stadt wie ein Titan überragte. Wasser plätscherte entfernt in einigen Schritt Tiefe aus kunstvollen Brunnen, füllte kleine steinerne Läufe, die sich durch den angrenzenden Boden zogen. Was einstmals wohl prunkvolle Gärten darstellte war nicht mehr als Steppe, die den Segen des Wassers nun durstig und gierig verschlang, aber wohl bald ihren Kampf gegen die Trockenheit aufnehmen und wieder ergrünen würde. Weiter zum Horizont hin erstreckte sich eine Mauer, die in regelmäßigen Abständen durch große und nicht weniger prunkvolle Tore unterbrochen wurde. Alles dahinter war deutlich ein Schatten dessen, was hier einst durch Menschenhand erbaut worden war. Bei seiner Ankunft sah er hauptsächlich Zelte und verfallene Ruinen. Hier war das Bild besser, dennoch erkannte er wie die Stadt zum Horizont hin an Substanz verlor, und sich die teils breiten Häuserschluchten im Nirwana verliefen. Er beschloss wieder zurück in das Innere zu gehen, stolzierte mit erhobenen Haupt durch das Tücherlabyrinth und gesellte sich zu einer der Frauen, die an dem im Boden eingelassenen Springbrunnen saß und sich mit dem kühlen Nass die Zeit vertrieb. Er kniete auf dort liegende Kissen und tauchte seine Hand in das klare Wasser. Er bildete mit dieser eine improvisierte halbrunde Form und förderte das Wasser in Richtung seines Gesichtes, das er sich somit erfrischte. Er blickte auf die Oberfläche, wartete die entlangziehenden Kreise ab und suchte sein Spiegelbild. Es war wie zuvor, wie er es sich gedacht hatte. Das Blut der Seherin war ein großzügiges Geschenk gewesen, keinesfalls leichtfertig vergeben. Was die Wüste sich von ihm geholt hatte war wieder da. Er hatte es einer anderen Kreatur entrissen, sich seines Lebenssaftes beraubt und die Essenz darin gestohlen. Und dennoch, so auch sein Äußeres die gewohnten Züge hatte, so verspürte er in sich eine Wendung. Die Worte des alten Greises waren wahr gewesen. Doch was sollte er nun tun? Sicherlich würde die Seherin irgendwann zurückkehren, doch auch der Fürst würde dies tun und er konnte sich nicht vorstellen wie er wohl darauf reagieren würde ihn wieder unter den Lebenden zu erblicken. Ad`razbe wirkte in Gedanken verloren.
Warme Luft umspielte seine Haut. Das leichte Seidentuch, das ihn bedeckt halten sollte, erhob sich immer wieder durch Luftzüge getrieben nach oben, peitschte einmal auf und lies sich wieder auf den ruhenden Körper nieder. Leise pfeifend huschten Windzüge um die Säulen und Ecken, spielten eine seufzende Melodie und vermochten doch nicht das schwere Räucherwerk aus der Luft zu verbannen. Langsam hob und senkte sich sein Brustkorb in einem eigenen Takt, der Kopf begann sich einige Male unruhig von der einen Seite auf die andere zu drehen, ehe das Augenpaar versuchte die seichte Helligkeit der Räumlichkeiten wegzublinzeln. Nur schemenhaft nahm er seine Umgebung wahr, doch sein Blick wurde klarer, offenbarte ihm immer weitere Details. Dies schienen keine Katakomben mehr zu sein. Die Luft war frisch und trocken, seine Umgebung mehr als dunkles Mauerwerk. Seidene Tücher wallten durch Luftzüge getrieben vom Boden auf, trennten den großen Raum in kleine Separees ab, in die man durch den dünnen Stoff immer noch genug Einsicht hatte. Er war nicht alleine. Schlagartig sah er sich in seinen Erinnerungen zurückversetzt an seine seltsame Vision. Er hatte diesen sonderbaren Raum mit diesem einladenden Thron durch einen Tropfen seines Blutes Leben eingehaucht. Die schwarzen Spiegel, der magische Ort, die drei Schwestern. Die Erinnerungen bereitetem ihm Kopfschmerzen. War er in einem Traum? Er erkannte die drei Schönheiten wieder, wenn auch ihr Aussehen etwas Ernüchterung brachten. Es war weniger traumhaft, es war weniger Glanz vorhanden. Sie wirkten härter und realer, brachten ihn ins Zweifeln nicht doch wieder in der Realität zu stehen. Langsam drehte er sich zur Seite und richtete sich so weit auf, das er nun zumindest auf der Kante der Liegefläche saß. Diese hatte die Ausmaße eines großen Bettes, war bestückt mit mehreren Kissen und befand sich in einem etwas größerem Separee in der Mitte dieser Hallen. Er war nackt, dennoch war die Temperatur angenehm und das einzige was wirklich etwas brannte waren unzählige Striemen, Bisse und andere kleinere Wunden, die seinen Körper schmückten. Schmückten? Sie erinnerten ihn an das lustvolle Treiben, die aneinander reibenden Körper, all die berauschenden Eindrücke. Auf seine ganz eigene Art fühlte es sich gut an, erinnerte ihn daran welch Torturen sein vergänglicher Körper in der Wüste hatte ertragen müssen. Geschändet durch des Fürsten Hand, geschliffen zu neuer Form. Doch letztendlich war er wieder makellos und rein, verspürte selbst wieder verschwindend geringen Schmerz so denn er es wollte. Seine Rechte fuhr über seine Brust, hielt bei besonders tiefen Striemen inne und strich deren Form entlang. Die Mundwinkel zu einem wohlgefälligen Lächeln erhoben strich er sich dann in das Gesicht herabhängende Haarsträhnen nach hinten über seinen Kopf, dann brachte er sich wieder auf die Beine. Sein Kopf richtete sich zur Quelle einfallender Sonnenstrahlen. Langsam näherte er sich, schob die herabhängenden Tücher zur Seite und lief zu einem Fenster, das vom Boden aus gut doppelt so hoch wie er er es war aufragte. Erst jetzt erkannte er den Balkon dahinter und was sich darunter weiterhin ausstreckte. Er öffnete die Tür zu einem größeren Spalt, sodass er in den Türbogen treten konnte. Seine Augen tasteten sich über das Bild, das sich im darbot und alleine aufgrund der Höhe auf der er sich hier oben befand schloss er darauf im Palast selbst zu sein, der alle anderen Gebäude der Stadt wie ein Titan überragte. Wasser plätscherte entfernt in einigen Schritt Tiefe aus kunstvollen Brunnen, füllte kleine steinerne Läufe, die sich durch den angrenzenden Boden zogen. Was einstmals wohl prunkvolle Gärten darstellte war nicht mehr als Steppe, die den Segen des Wassers nun durstig und gierig verschlang, aber wohl bald ihren Kampf gegen die Trockenheit aufnehmen und wieder ergrünen würde. Weiter zum Horizont hin erstreckte sich eine Mauer, die in regelmäßigen Abständen durch große und nicht weniger prunkvolle Tore unterbrochen wurde. Alles dahinter war deutlich ein Schatten dessen, was hier einst durch Menschenhand erbaut worden war. Bei seiner Ankunft sah er hauptsächlich Zelte und verfallene Ruinen. Hier war das Bild besser, dennoch erkannte er wie die Stadt zum Horizont hin an Substanz verlor, und sich die teils breiten Häuserschluchten im Nirwana verliefen. Er beschloss wieder zurück in das Innere zu gehen, stolzierte mit erhobenen Haupt durch das Tücherlabyrinth und gesellte sich zu einer der Frauen, die an dem im Boden eingelassenen Springbrunnen saß und sich mit dem kühlen Nass die Zeit vertrieb. Er kniete auf dort liegende Kissen und tauchte seine Hand in das klare Wasser. Er bildete mit dieser eine improvisierte halbrunde Form und förderte das Wasser in Richtung seines Gesichtes, das er sich somit erfrischte. Er blickte auf die Oberfläche, wartete die entlangziehenden Kreise ab und suchte sein Spiegelbild. Es war wie zuvor, wie er es sich gedacht hatte. Das Blut der Seherin war ein großzügiges Geschenk gewesen, keinesfalls leichtfertig vergeben. Was die Wüste sich von ihm geholt hatte war wieder da. Er hatte es einer anderen Kreatur entrissen, sich seines Lebenssaftes beraubt und die Essenz darin gestohlen. Und dennoch, so auch sein Äußeres die gewohnten Züge hatte, so verspürte er in sich eine Wendung. Die Worte des alten Greises waren wahr gewesen. Doch was sollte er nun tun? Sicherlich würde die Seherin irgendwann zurückkehren, doch auch der Fürst würde dies tun und er konnte sich nicht vorstellen wie er wohl darauf reagieren würde ihn wieder unter den Lebenden zu erblicken. Ad`razbe wirkte in Gedanken verloren.