02-12-2011, 07:42 PM
Der Nachtzyklus der Makropole hatte gerade begonnen und die langen Leuchtstoffröhren dimmten das Licht in den Gängen um die Wohnhabitate langsam herunter. Auch am Geräuschpegel konnte man das Ende des Tages vernehmen. Clark lag auf der Couch in seiner Wohnung und hörte mit halben Ohr dem Nachrichtensprecher zu, dessen aufdringliche Visage nun schon seit Tagen über die Mattscheibe flimmerte. Trutzt und Kreuzzug hinten, vorne, links, rechts, rund um die Uhr. Es schien kein anderes Thema mehr zu geben. Clark wusste, dass auch das Haus Orsius bei der ganzen Sache ein paar Eisen im Feuer haben musste, hatten doch – so die Aussage von Greer beim letzten Telefonat – Einheiten der Schwarzen Dragoner bei der Verladung und Verschiffung des Kreuzzugs eingegriffen und einen reibungslosen Abmarsch erst möglich gemacht.
„...es um die dortige Rechtschaffenheit bestellt ist, zeigten erste Attacken durch fanatische Zefarius-Sympatisanten, welche in tollwütigen Akten der Aggression gegen die Flotte der Befreier...“
Mit ruhiger Hand goss Clark den letzten Rest Whiskey aus einer eckigen, alten Flasche in das breite flache Kristallglas. Golden schimmernd schwappte die Flüssigkeit elegant zwischen den runden Glaswänden hin und her. Versonnen hob Clark das Glas und betrachtete das Spiel der Farben. Mit einem leichten Schwung brachte er das erlesene Getränk zum rotieren, bevor er das Glas langsam zum Mund führte.
Auf dem Wohnzimmertisch lag ruhig und erstarrt der Kommunikator, Verbindung zur Außenwelt und Erlöser von Schrecken der eigenen Fantasie.
„...nur wenige gab die versehrt wurden und ihre Verletzungen nun mit Stolz tragen, wurden die Aggressoren samt und sonders...“
'Was ja nur heißen kann, dass die Verluste auf gohmorischer Seite auch nicht gerade gering gewesen sein konnten...' Wie Clark diese Propaganda zur Vernebelung des einfachen Volkes doch hasste. Würde er die Nachrichten auf der Trutzt-Seite hören, müsste er nur die Namen vertauschen und hätte wahrscheinlich den genauen Wortlaut der dortigen Meldung.
Trotzdem. Es würde einer der einsamen Abende werden, in denen Sahat allein mit seinen Dämonen in seinem Habitat war und in solchen Nächten war er für jede Ablenkung dankbar. Manchmal musste man in den sauren Apfel beißen und sich mit dem abgeben, was man hatte. Eigentlich fiel es Clark nicht schwer, doch es gab immer wieder besondere Umstände. Inzwischen bereute er den Schritt, sich freiwillig für jenen Einsatz vor einem Jahr gemeldet zu haben. Das Leben bei den Dragonern war wesentlich einfacher und vor allem erträglicher gewesen. Das ewige Kämpfen war besser als das ewige Warten. Das Warten darauf, dass sich der Kommunikator endlich rührte und die erlösenden Töne von sich gab. Ein Wunder das meist viel zu selten geschah.
„...Ablauf der Tat sind bisher nur Bruchstücke bekannt. PVS-Polizeisprecher verwiesen auf eine Pressekonferenz nach dem, für morgen angesetzten...“
Lethargisch in Bewegungslosigkeit verharrend folgten Clarks Augen mehr oder weniger aufmerksam den ewig gleichen Berichten der lokalen Sender. Abermals wanderte der Arm zum Glas auf dem Tisch. Das Kristall erreichte den Mund und mit einem leisen Klacken setzte das Glas wieder auf dem Tisch auf. Leer und auch die Flasche daneben war bis auf den letzten Tropfen geleert. Bald würden die Bestände der Wohnung, die Sahat bei seinem Einzug vor einem Jahr übernommen hatte vollkommen exterminiert sein. Eigentlich eine traurige Vorstellung.
„...Haus Orsius hat in den letzten Wochen ein wahrhaftes Wechselbad der Gefühle hinnehmen müssen und die Geister scheiden sich darüber, ob letztlich die positiven, oder doch eher die negativen...“ „...liegen gegen ihn vor. Diese beinhalten neben Ketzerei auch Mord, Piraterie, Technoketzerei, Anstiftung...“
Die Nachrichten über das Haus Orsius hatten wenigstens noch etwas Interessantes. Auch wenn die Informationen, die diese selbsternannten Journalisten meilenweit an den tatsächlichen Fakten vorbeigingen, war es immer wieder abwechslungsreich, zu hören, was die Welt über den alten Arbeitgeber zu sagen hatte – auch wenn es in den meisten Fällen nur zu unkontrollierten Wutausbrüchen Clarks führte. Manchmal konnte man meinen, die inkompetenten Sender würden für die Siris arbeiten... Wie die Sache um diesen Tarian wieder aufgebauscht wurde. Wenn man sich mal genauer in den Forschungsabteilung bei den Siris umschauen würde, würden sicher so manchem Missionar, Prediger, Konfessor oder Kardinal die Augen übergehen.
Und immer noch schwieg der Kommunikator.
„...es um die dortige Rechtschaffenheit bestellt ist, zeigten erste Attacken durch fanatische Zefarius-Sympatisanten, welche in tollwütigen Akten der Aggression gegen die Flotte der Befreier...“
Mit ruhiger Hand goss Clark den letzten Rest Whiskey aus einer eckigen, alten Flasche in das breite flache Kristallglas. Golden schimmernd schwappte die Flüssigkeit elegant zwischen den runden Glaswänden hin und her. Versonnen hob Clark das Glas und betrachtete das Spiel der Farben. Mit einem leichten Schwung brachte er das erlesene Getränk zum rotieren, bevor er das Glas langsam zum Mund führte.
Auf dem Wohnzimmertisch lag ruhig und erstarrt der Kommunikator, Verbindung zur Außenwelt und Erlöser von Schrecken der eigenen Fantasie.
„...nur wenige gab die versehrt wurden und ihre Verletzungen nun mit Stolz tragen, wurden die Aggressoren samt und sonders...“
'Was ja nur heißen kann, dass die Verluste auf gohmorischer Seite auch nicht gerade gering gewesen sein konnten...' Wie Clark diese Propaganda zur Vernebelung des einfachen Volkes doch hasste. Würde er die Nachrichten auf der Trutzt-Seite hören, müsste er nur die Namen vertauschen und hätte wahrscheinlich den genauen Wortlaut der dortigen Meldung.
Trotzdem. Es würde einer der einsamen Abende werden, in denen Sahat allein mit seinen Dämonen in seinem Habitat war und in solchen Nächten war er für jede Ablenkung dankbar. Manchmal musste man in den sauren Apfel beißen und sich mit dem abgeben, was man hatte. Eigentlich fiel es Clark nicht schwer, doch es gab immer wieder besondere Umstände. Inzwischen bereute er den Schritt, sich freiwillig für jenen Einsatz vor einem Jahr gemeldet zu haben. Das Leben bei den Dragonern war wesentlich einfacher und vor allem erträglicher gewesen. Das ewige Kämpfen war besser als das ewige Warten. Das Warten darauf, dass sich der Kommunikator endlich rührte und die erlösenden Töne von sich gab. Ein Wunder das meist viel zu selten geschah.
„...Ablauf der Tat sind bisher nur Bruchstücke bekannt. PVS-Polizeisprecher verwiesen auf eine Pressekonferenz nach dem, für morgen angesetzten...“
Lethargisch in Bewegungslosigkeit verharrend folgten Clarks Augen mehr oder weniger aufmerksam den ewig gleichen Berichten der lokalen Sender. Abermals wanderte der Arm zum Glas auf dem Tisch. Das Kristall erreichte den Mund und mit einem leisen Klacken setzte das Glas wieder auf dem Tisch auf. Leer und auch die Flasche daneben war bis auf den letzten Tropfen geleert. Bald würden die Bestände der Wohnung, die Sahat bei seinem Einzug vor einem Jahr übernommen hatte vollkommen exterminiert sein. Eigentlich eine traurige Vorstellung.
„...Haus Orsius hat in den letzten Wochen ein wahrhaftes Wechselbad der Gefühle hinnehmen müssen und die Geister scheiden sich darüber, ob letztlich die positiven, oder doch eher die negativen...“ „...liegen gegen ihn vor. Diese beinhalten neben Ketzerei auch Mord, Piraterie, Technoketzerei, Anstiftung...“
Die Nachrichten über das Haus Orsius hatten wenigstens noch etwas Interessantes. Auch wenn die Informationen, die diese selbsternannten Journalisten meilenweit an den tatsächlichen Fakten vorbeigingen, war es immer wieder abwechslungsreich, zu hören, was die Welt über den alten Arbeitgeber zu sagen hatte – auch wenn es in den meisten Fällen nur zu unkontrollierten Wutausbrüchen Clarks führte. Manchmal konnte man meinen, die inkompetenten Sender würden für die Siris arbeiten... Wie die Sache um diesen Tarian wieder aufgebauscht wurde. Wenn man sich mal genauer in den Forschungsabteilung bei den Siris umschauen würde, würden sicher so manchem Missionar, Prediger, Konfessor oder Kardinal die Augen übergehen.
Und immer noch schwieg der Kommunikator.