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Meroch starrte in den nebelartigen Staubvorhang der über Rasankur lag. Dies waren die gnädigen Ausläufer des Sturms. Geringe Sicht und Stechen in der Lunge waren das Schlimmste was die Naturgewalt hier zu tun gedachte. Das der gewaltige Mutant auf einen Felsquader gesprungen war half auch nicht wirklich die Sicht zu erhöhen. Dennoch verliehen die sechs Augen dem Veränderten eine andere Wahrnehmung als den restlichen Kriegern, die mit Tüchern um Kopf und Gesicht, in den wirbelnden Staub spähten. Sie befanden sich ein gutes Stück außerhalb der Mauer und die Stadt war mehr zu erahnen als wirklich zu sehen.
Dort! Der Finger des Mutanten stieß vor und zwei der Wüstenkrieger eilten in den Schleier. Tatsächlich stolperte ihnen nach einigen Metern ein erschöpfter Kämpfer in die Arme. Ein Mann des Feindheeres, wie sich herausstellte. Er musste die Orientierung verloren haben, oder im Wahn des Gases blindlings drauf los gestürmt sein. Nun öffneten scharfe Säble seine Adern und hackten ihn in blutige Stücken.
Gebt acht das nicht zuviel Sand in die Wunden kommt. Die angesprochen nickten beflissentlich und einer brachte einen schaurigen Haken unter seinem Umhang hervor. Er hieb das Eisen in die Leiche und schleifte sie in Richtung Rasankur und damit außer Sicht, davon.
Die Ausbeute war gut und Meroch entblößte reihen nadelartiger Zähne als sich Vorfreude Bahn brach. Dann ruckte sein massiger Kopf herum.
Da sind weitere!
Krieger eilten auf die Umrisse zu, die aus dem Schatten wankten. Doch die Gewehrläufe und Klingen senkten sich als man die Streiter erkannte. Es war eine Handvoll derjenigen die mit dem Fürsten aufgebrochen waren. Auch wenn sie eine unbekannte Frau bei sich hatten waren sie es definitiv. Der mutierte Berg aus gallertartigem Fleisch kam zu ihnen und richtete die drei Augenpaare auf die kleine Schar. Die Frau war recht ansehnlich, auch wenn Meroch die üppigere Variante bevorzugte. Sicherlich hatten die Männer sie erbeutet um sich mit ihr zu vergnügen.
Bringt Wasser!
Man reichte den Dürstenden Feldflaschen mit lauwarmen Brunnenwasser. Es musste den Heimkehrern wie der edelste Wein vorkommen nach dem was sie erlebt hatten.
Ihr seit wahrlich im Herz der Hölle gewesen. Stellte der Mutantenführer anerkennend fest. Er lehnte sich auf seinen wuchtigen Kriegshammer und blicke einen nach dem anderen an. Die sandige Mutter hat euch geküsst wie mir scheint. Das ist eine große Ehre müsst ihr wissen. Mutter Wüste kann das Fleisch wandeln, wie ihr gesehen habt. Aber auch den Verstand lässt sie nicht unberührt. Ich selbst habe ihre Liebkosung gespürt und kann nun sehen.
Aber nun geht hinter die schützenden Mauern. Säubert euch und ruht einen Moment aus. Unser geliebter Fürst, lässt uns zu späterer Stunde an einem Ritual teilnehmen. Eines aus der alten Zeit, als Macht mehr war als bloß ein Wort ohne Bedeutung. Ihr erfahrt doppelten Segen. Haltete euch also bereit.
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Dankbar nahm Jack das lauwarme Wasser entgegen. Er zwang sich, trotz seines immensen Durstes mit langsamen kleinen Schlucken zu trinken. Es kam ihm so vor, als würde flüssiges Gold seine trockene Kehle hinuntergleiten.
Dabei schenkte er Meroch gerade genug Aufmerksamkeit um herauszuhören, dass Kogan wohl schon lange vor ihnen den Weg zurück gefunden hatte. Eine Welle der Erleichterung durchfuhr ihn. Es hätte ihn tief geschmerzt, wenn dem Khornejünger etwas zugestoßen wäre.
Die Erleichterung schlug aber schnell in Resignation um. Einen Moment ausruhen würde nicht ausreichen, um wieder zu Kräften zu kommen. Sie hatten schon beim letzten Mal nur so kurz Zeit bekommen.
Jack war erschöpft, am Ende seiner Kräfte. Der Weg zurück hatte sich hingezogen, das Gewicht der Frau und die Unruhe darüber, den Feind im Nacken zu wissen hatten die Reise nicht gerade erleichtert. Keiner der Anderen hatte angeboten, ihm seine Last, und sei es nur für kurze Zeit, abzunehmen. Allerdings war sich Jack auch nicht ganz sicher, ob er ein solches Angebot überhaupt angenommen hätte. Er wusste nicht warum, aber es war ihm verdammt wichtig gewesen, den Weg genau so zu gehen, wie er ihn gegangen war.
Nachdem Meroch seine Ansprache beendet hatte gingen sie ohne sich groß zu verabschieden auseinander. Jeder von ihnen hatte dieser Nacht Tribut zollen müssen und jedem war klar, wie kurz diese Ruhepause werden könnte.
Endlich erreichte Jack das kleine Haus, das er bezogen hatte. Schnell öffnete er die Tür, durchquerte den unteren Raum und stieg die Treppe hinauf. Dabei musste er feststellen, daß seine Beine anfingen zu zittern. Jeder Schritt schmerzte und auf der letzten Stufe wäre er fast gestürzt. Schließlich erreichte er aber doch noch das Bett und ließ die Frau vorsichtig mit einem erleichtertem Aah darauf ab.
Dann stellte er sich an das Fußende und schaute sie an, wie um sich ihr Gesicht genau einzuprägen. Dabei fragte er sich, warum er nur so fasziniert von ihr war. Letztendlich gewann aber doch wieder seine Müdigkeit die Oberhand. Schnell rückte er noch den kleinen Tisch neben das Bett und stellte einen Krug Wasser darauf, dann legte er sich neben die Frau und schlief ein...
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Estelle erwachte mit dem gierigen Verlangen, Wasser in Sinnflutartigen Wellen hinunterzuspülen. Ihr Kopf machte sich, unter der drückenden Last der Schmerzen bemerkbar und stöhnend zwang sie sich in die Höhe. Sie war nicht mehr in der Wüste wie sie zuerst angenommen hatte. Jemand musste sie von dort fortgeschafft haben.
Du hättest ihm auch einfach sagen können das du keine Lust hattest durch die Wüste zu latschen. Der arme Kerl muss ziemlich am Ende seiner Kräfte sein mit so einem Schwergewicht wie dir.
Halt doch mal endlich die Klappe! , rief Estelle lauter als beabsichtigt. Sie hoffte damit keine Aufmerksamkeit zu wecken und sah sich interessiert um. Das Zimmer in welchem sie sich befand, war karg möbilisiert. Ein Bett welches den größten Platz im Raum einnahm, bildete den Mittelpunkt. Dann entdeckte sie neben sich einen kleinen Beistelltisch auf dem jemand einen Krug Wasser gestellt hatte. Dankbar griff sie danach und bermerkte wie sehr doch ihre Hände zitterten. Nach einigen großzügigen Schlucken entdeckte sie noch etwas. Eine Person die neben ihr lag und schlief. Sie sah genauer hin und verblüfft stellte sie fest das es sich um den Rätselhaften handelte. Jener der sie aus der Wüste geführt hatte als sie in tiefe und süße Dunkelheit gesunken war. Sie hatte von ihm geträumt, konnte die Erinnerungsfetzen aber nicht zusammensetzen. Sie wirbelten wie ein Orkan in ihr und verursachten nur noch mehr Kopfschmerzen.
Ob er Geld bei sich hat? , fragte die niemals enden wollende Stimme. So langsam fragte sich Estelle ob sie dem nicht ein Ende bereiten konnte. Doch mit welchen Mitteln sollte sie diesem Plagegeist zu Leibe rücken?
Das wirst du schön sein lassen. Immerhin bin ich für dich da egal was passiert.
Hm. Dann sag mir doch mal was wir jetzt zu tun pflegen. Wir haben ein Dach über dem Kopf gut, neben mir liegt ein Mann das ist...
Auch gut , setzte die Stimme den Satz fort.
Wieder folgte ein Hm .
War das wirklich so gut? Sie hasste Männer egal welcher Herkunft. Ihr Leben wurde durch Männer zerstört, hatten ihr ihre Familie genommen und nun sollte sich das ändern?
Vielleicht bin ich einfach nur überreizt und sollte nicht zu streng mit mir und den anderen sein.
Estelle suchte nach ihrer Waffe, fand sie unter dem Bett und machte sich daran den Fremden, der eine gewisse Vertrautheit in ihr auslöste zu wecken. Immerhin war sie auf jede helfende Hand angewiesen und konzentrierte sich auf ihre Mission.
Name: Estelle
Beiname: el Nada-sam (heißt grob übersetzt: giftiger Morgentau)
Alter: 23 Jahre alt
Rasse: Mensch
Aussehen 1,80 m, lange ebenholzfarbene Haare, lavendelfarbene Augen, feine Gesichtszüge, schlanker, weiblicher Körper, sonderbare Ornamente
Zugehörigkeiten: Chaos - Slaanesh
Ausrüstung: Katana, sandfarbener Umhang, Palastmode sandfarbene Stiefel, Medallion
Fähigkeiten: schwach ausgeprägte Manipulation (tritt unbewusst auf), Schwertkampfkenntnisse, Handgemenge, gut zu Fuß
Begleiter: Die kleine Stimme in ihrem Kopf
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Sek ging mit seiner unschinbaren Art wieder einmal wortlos und still an dem dicken Mutanten vorbei, nahm eine der angebotenen Wasserflaschen und stellte beim Versuch zu trinken fest das sein angefeuchtetes Tuch durch den Sand zu einer harten Platte verkrustet war. Während er seinen Mundschutz vorsichtig entfernte, nahm er am Rande zur Kenntnis das der Fürst sie später noch sehen wolle, interessierte sich aber nicht dafür. Stattdessen ging er weiter, machte sich auf den Weg zum sogenannten Heeermeister.
Nachdem dieser gefunden war und Sek geprüft hatte das seine Habseeligkeiten vollzählig waren, suchte er sich eine Badegelegenheit. Seine Haut juckte noch immer, nur noch leicht aber doch deutlich zu spüren, der Scout wollte endlich den Sand loswerden und damit das störende Gefühl.
Doch die Bereiche in denen Lager für die Krieger errichtet waren, waren überfüllt, viele trugen sich mit dem Gedanken an eine Reinigung, so dass der Einsamkeit gewohnte Wandler nicht die Ruhe fand die er suchte. Aber Improvisation war nichts Unbekanntes, Veränderung lag in seiner Natur und mit zwei Karaffen voller Wasser bewaffnet zog er sich in die äußeren Bereiche der Stadt zurück. Nahe der Mauer fand er ein Haus welches sein Interesse weckte, aus Gründen die er selbst nicht hätte erklären können. Die Räume im Erdgeschoss waren leer, staubig und voller Sand, der erste Stock hingegen war besser erhalten, ein einziger Raum, wohl einst mal das Schlafzimmer, mit einer Tür zu einer Dachterrasse.
"Gesegnet ist das Schicksal."
Vor ihm stand eine steinernes Becken, in früheren Zeiten ein herlicher Badeplatz mit Blick auf den Palast. schnell war die Wanne mit dem Wasser aus den Karraffen gefüllt, nicht das was man ein Vollbad nennt, aber ausreichend für eine gründliche Reinigung. Fast schon hastig entledigte Sek sich seiner Kleidung, und ließ sich in dem Wasser nieder. Sand und Staub, vermischten sich mit der Tarnfarbe von seinem Gesicht und ein wenig von der roten Farbe seiner Haarsträhne. Das Bad tat ihm gut, gab ihm neue Kräft und ließ kurzzeitig auch das unangenehme Gefühl auf der Haut verschwinden. Fast eine Stunde blieb er dort, widmete sich eingehend der Körperpflege, sogar die Haarsträhne färbte er neu. Dann nahm er sich die Wechselkleidung ausdem Rucksack und kleidete sich wie zuvor, nur Handschuhe, Mütze und Tuch verstaute er wieder in seiner "Uniform".
Dann trat er auf das Dach zurück, sammelte seine Drecksachen ein, nachdem er sie zumindest notdürftig gewaschen hatte, und ließ beim Aufhängen über der Tür seinen Blick über den Palast wandern.
"Miese Architektur, jeder Scharfschütze kann überall rein schießen."
Um seine Gedanken zu bestätigen, nahm er seine Waffe und zielte durch die Fenster, seine Haut brannte wieder. Er sah Diener oder Sklaven, welche arbeiten an den Räumen vornahmen, er sah Spiegel, Wandschmuck, und weitere Diener.
Seine Waffe ruckte zum Spiegel zurück, deutlich sah er seine Sachen hinter sich auf der Tür hängen, sah die Badewanne, sogar das Bett im Raum hinter ihm. Aber nicht sich selbst! Er schloss die Augen, schaute an sich herrab, schaute wieder in den Spiegel, seine Haut brannte und Juckte. Mit einem Male grinste er, das Jucken verschwand und sein Abbild erschien in dem Spiegel. Nicht nur Jack und der Blutpaktler waren gesegnet worden, auch er wurde ihm mit einem Mal klar...
Mit demütger, dankender Geste ließ er seine Waffe sinken, setzte sich an die Mauer und schlief zufrieden ein.
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Storn war am Rande der totalen Erschöpfung als sie die Stadt erreichten. Mühsam setzte er einen Fuß vor den anderen und versuchte seine Sinne beisammen zu halten. Scharf brannten die neu erworbenen Wunden und verbanden sich mit der eiternden Stelle an seiner Schulter zu einem ständigen, dumpfen Schmerz der immer mehr Platz in Storns Gedanken forderte. Mühsam erkannte er mit entzündeten Augen wer sie erwartete. Kaum hörte er auf die Worte des Mutanten, er begriff nur, dass er später noch einmal zum Fürsten musste.
Völlig maßlos stürzte er das dargebotene Wasser in sich hinein und verschluckte sich prompt. Heftige Hustanfälle erschütterten seinen Körper. Als sich das gelegt hatte, machte er sich auf den Weg zu seinem Flammenwerfer. Unterwegs erkannte er, dass die Feuer an Händen und Armen erloschen waren. Wahrscheinlich konnte er immer nur für ein paar Stunden Brennstoff produzieren. Als er seinen Flammenwerfer abgeholt hatte schwankte er auf die zeltplätze zu. Bei einem geräumigen Zelt, das, wie er sich versicherte, behaglich eingerichtet war, hielt er an. Im innern befand sich ein laut schnarchender Krieger Rasankurs, vielleicht eine Art Offizier. Mit letzten Kräften packte Storn den Schläfer und warf ihn hinaus. Dieser erwachte völlig perplex und entschied sich nach einen Blick auf Storns Bewaffnung doch nur beim Schimpfen zu bleiben. Müde warf sich der Pyromane auf das requirierte Lager.
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