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Auf den Gängen
#11
Ich gebe dir nur den Rat keine Nachbarschaftspartys zu geben, wenn du verstehst was ich meine!? Je weniger die Leute von dir mitkriegen um so besser. Er stand auf und humpelte zu einem von etwa zehn Schlüsselkästen. In jedem hingen über hundert Chipkarten an roten Bändern. Nur damit wir uns verstehen. Wenn die Bullen oder irgendwelche zwielichtigen Gestalten hier auftauchen, dann habe ich dich nie gesehen und du bist irgendwie in diese Wohnung geraten. Er wählte eine Karte aus und schlurfte zurück. Hier, 514! Ist vor kurzem frei geworden... Er grinste und entblößte dabei eine lückenhafte Reihe, tabakgelber Zähne.


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#12
Vortsetzung

"Schöner Jeep" dachte sich Frag, als er vor den Wohnhabitaten angekommen war.

Kurz musterte er das Fahrzeug

"Hmm... Knacken und fahren kann ich das Baby sicher. Die Frage ist, ob das notwendig sein wird. Und natürlich auch, wem das Teil gehört."

Dann drehte sich Frag zu den Wohnungen um und ging auf diese zu.
"Hmm.. wenn ich illegal Wohnungen weitervermieten würde... wo würde ich die Geschäfte abhandeln... Je nach dem Alter der Person würde er oder sie sich einen Ort suchen, zu dem man auch ohne allzu viele Stiegen kommt. Also Erdgeschoss, erster Stock oder Keller. Gleichzeitig sollte der Ort von außen nicht einsehbar sein. Also keine Fenster haben. Dadurch fällt der erste Stock und der Erdgeschoss weg. Es sollte gleichzeitig auch nicht gerade ein Raum sein, wo viele vorbei gehen, sollte sich je ein unschuldiger verirren und von den illegalen aktivitäten wind bekommen. Und es sollte auch nicht in der eigenen Wohnung sein, sonst wüsste jeder wo er wohnt, und das wäre eine viel zu große Gefahr. Beides Faktoren, die für den Keller sprechen. Also erstmal ab zum Keller."

Es dauerte eine Weile, aber nach einiger Zeit fand Frag den alten Mann, der wahrscheinlich für das illegale vermieten zuständig war. Er saß in einem nur spärlich beleuchteten Raum hinter einem Tisch und Zählte anscheinend gerade einen kleinen Bündel Geld.
Die Türe des Raumes war einen Spalt breit geöffnet und Frag konnte ihn durch diesen Spalt beobachten.

Nach ungefähr einer halben Minute wurde ihm das jedoch zu langweilig. Er klopfte kurz an der Tür, machte diese dann vollends auf und ging hinein. Hinter sich schloss er die Türe wieder während er sagte "Kein Grund zur Sorge, alter Herr. Ich weiß davon, dass sie hier leerstehende Wohnungen weitervermieten. Ich brauche genau so eine." Frag ging langsam auf den Tisch zu und legte seinen Rucksack ab, dann setzte er sich auf einen Sessel, den einzigen unbsetzten, direkt gegenüber von dem Mann. Er legte seine Rechte Hand auf seinen Oberschenkel, direkt neben der Hand war der Holster mit der Maschinenpistole. Die Sicherung war - wie bei Frag eigentlich fast immer - nicht Aktiv und das Magazin steckte. Er brauchte nur abzudrücken. Sollte sein Gegenüber irgendwie komisch werden, wäre es eine leichtigkeit mit der Hand zur Waffe zu gleiten und abzudrücken. Die Falten, welche die Hose an seinem Knie warf, würden zwar darunter leiden müssen, doch die Schüsse würden mit leichtigkeit seinen Gegenüber außer Gefecht setzen.
"Ich weiß grad nicht, wieviel sie dafür verlangen, aber ich bin derzeit nach meiner langen Reise nicht mehr so flüssig wie ich es sonst bin. Mit anderen Worten: Ich biete ihnen 150 Credits für diesen einen Monat. Inklusive Provision. Als Zeichen meines guten Willens erhebe ich diese Summe auf 160. Mehr kann ich ihnen aber auch nicht geben, da ich auch noch was zum Leben brauche, sie verstehen sicher." Er lächelte den Mann an.

"Sollte er jetzt nein sagen, werde ich ihm einfach mal erzählen was passiert, wenn die Law Enforcer von dem, was er hier macht, Wind bekommen. Denn der Mann würde ins Gefängnis wandern und Frag würde man als guten Touristen betrachten, der noch dazu dabei hilft, dass eine Ordnung bestehen bleibt und es keinen Platz für den so genannen Abschaum gibt."

Der alte Mann schien zu überlegen.
Frag lehnte sich zurück, erhob die linke Hand und ließ sie zu seinem Mund wandern. Dann begann er ein wenig auf dem Nagel herumzukauen. Er ließ den Greis jedoch trotzdem nicht aus den Augen und konzentrierte seine Ohren auf alles, was er nur irgendwie hören konnte: Seinen Herzschlag, Wasser, welches von einem der Rohre tropfte, sein eigener Atem... nein, keine Schritte, zumindest konnte er keine hören.
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#13
Bist ja gut informiert, Jüngelchen. Er packte das vorher gezählte Geld sehr sorgfältig weg und ließ Frag dabei ebensowenig aus den Augen wie dieser es mit ihm tat.Das kann manchmal ziemlich gefährlich sein. Nicht alle meinen es so gut mit der Jugend wie ich. Obendrein scheinst du einem armen, alten Mann auch noch um das Wenige betrügen zu wollen, was er sich nebenbei verdient um seine Medizin zu kaufen. Er stürzte die Lippe und spielte den ernsthaft Gekränkten mit einiger Bravour. Dann seufzte er theatralisch. Nagut! Meine Frau, Terra sei ihrer armen Seele gnädig, hatte schon recht. Ich bin einfach zu gut für die Welt. Das bringt mich noch mal ins Grab. Er beschrieb das Zeichen des Adlers, womit seine kleine Theatervorstellung zu enden schien. Denn sogleich trat wieder das Funkeln der Gier in sein verschlagenen Augen. 160, abgemacht. Kaum angemessen für derartig gut gepflegte Wohneinheiten, aber sei's drum. Er drehte sich um und angelte eine Plastikkarte mit der Aufschrift 711 hervor. Diese schob er seinem neuen Mieter herüber. Da du ja eh alles zu wissen scheinst spare ich mir die Anweisungen, die ich den Leuten sonst mit auf den Weg gebe. Du warst nie hier und ich habe dich nie gesehen. Wenn ich dann jetzt bitte mein Geld haben dürfte?
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#14
Frag schob die 160 Credits dem Greis über den Tisch und nahm die Zimmerkarte entgegen.
"Ich weiß, dass Wissen gefährlich ist. "Wissen bedeutet Macht" hat ein früherer Kollege immer zu sagen gepflegt. "Macht entspringt aus dem Lauf einer Waffe" habe ich immer geantwortet. Doch mittlerweile glaube ich zu wissen, dass wahre Macht nicht durch Wissen oder durch Waffen erreicht werden kann, sondern indem man die Menschen glauben lässt, dass man einen bräuchte."
Frag stand auf, legte seinen Rucksack wieder an und verließ den Raum.
"Tolle Vorführung von dem Mann... nennt mich einen betrüger..."
Er überschlug im Kopf das Geschäft des Greises. Nach kurzem stand für Frag bereits fest: sollte er länger hier bleiben wollen, so würde er eine Bürgerschaft beantragen. Dieser Mann kassierte von den illegalen Wohnungen genug Miete, um auch die Miete von allen anderen der leerstehenden Häuser monatlich zu bezahlen. Frag wusste jetzt keine genauen Zahlen, konnte sich aber leicht vorstellen, dass dieser Mann jeden illegalen Mieter hier um 50 credits jedes Monat betrog.

Während er in Richtung seines neuen Zimmers ging, holte Frag wieder seine Checkliste in Gedanken hervor

Kapitel 1 - Complete
Schritt 1: An den Sicherheitskontrollen vorbeikommen - Complete
Schritt 2: Kontakt zu Einheimischen mit guten Ortskenntnissen herstellen - Complete
Schritt 3: Unterkunft besorgen - Complete

Kapitel 2
Schritt 1: Kontakt mit den Red Cards aufnehmen - In Progress
Schritt 2: Informationen über den Mara-Kerl holen - In Progress
Schritt 3: Mara-Kerl ausschalten - In Progress
Schritt 4: Nachricht über Missionsverlauf an Octavio senden - In Progress

"Na da hab ich ja noch viel vor... Zu dem Bürokomplex in dem die Red Cards sind hingehen und Informationen sammeln... na das wird ja mal noch Spaßig..."


Mittlerweile stand Frag vor der Türe zum Zimmer 711. Die Türkarte ging nicht sofort, er musste sie mehrmals durchziehen. Doch schon nach Kurzem stand er im Zimmer. Wahrhaft nichts besonderes, aber es reichte zum Überleben. Frag besuchte kurz das WC, dann die Dusche. Er machte sich aus eine der wenigen übriggebliebenen Essensdosen ein kurzes Mittagessen - es erinnerte ihn stark an das Essen bei der Armee. Dann packte er sich wieder zusammen, band sich das Messer mit der Scheide jedoch an den Gürtel, und ging los, zum Zug. Richtung: Red Cards Bürogebäude

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