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Estelles Gemächer
#11
von hier

Was für ein Abenteuer Seufzte Estelle und ließ sich theatralisch auf einen Divan sinken. Das Schwert legte sich achtlos auf den lackierten Teetisch am Fußende. Mit den Füßen entledigte sie sich ihres Schuhwerks. 
Sie bemerkte den Blick ihres Sperlings. Sie ist kein Leckerbissen für dich. Streng hob sie den Zeigefinger. Sie ist unser Gast und du wirst nett zu ihr sein. Die Dienerin grinste Selari mit ihren spitzen Zähnen an. Ein Lächeln, das alles Mögliche bedeuten konnte. 
Dann kam sie mit federnden Schritten und einen weiten Bogen um die Mutantin machend zu ihrer Herrin. Auf allen Vieren schmiegte sie sich an sie. Estell streichelte sie wie ein Haustier und blickte dabei gedankenverloren auf die gefangenen beiden Kindswesen. Ich bin auf das Ergebnis all unserer Bemühungen gespannt. Ich hoffe ich habe mit dir auf das richtige Pferd gesetzt, kleines Lämmchen. 
Sperling rümpfte die Nase, erhob sich und verschwand ohne weitere Umstände aus dem Raum. Estelle blickte ihr stirnrunzeln nach. Dann roch sie an sich selbst und erkannte was sie gestört hatte. 
Dohle mein Engel, lass mir… sie blickte zu Selari und stellte fest, dass diese nicht besser davongekommen war als sie, lass und ein Bad ein. 
Wir werden alles weitere besprechen, während wir uns von diesem ekelhaften Gestank befreien. 
Die Sachen kannst du verbrennen lassen oder unter den Sklaven verteilen. 
Oh und ein kleiner Imbiss 
Die voluminöse Dienerin nickte demütig und machte sich an die Arbeit. 
Eine der Annehmlichkeiten die wir hier noch haben. Die Gemächer sind nicht sonderlich groß. Der Salon hier, mein Ankleideraum, das Schlafzimmer, die Räume meiner Vögelchen und der Badebereich. Keine Fenster und nur zwei kümmerliche Stromanschlüsse. 
Ich war relativ früh mit in Rasankur und habe mit dem Drachen gekämpft. Gegen Wüstensöhne und Emporkömmlinge. Dafür hat er mir ein Bleiberecht bei Hofe zugesprochen. 
Nett von ihm oder? Ob die letzten Worte mit Sarkasmus gewürzt waren, war schwer zu sagen. Eine wirkliche Aufgabe habe, oder vielmehr hatte ich bei Hofe nicht. Ein ansehnliches Beiwerk bestenfalls, dann und wann im Gefolge der Seherin, ohne dass wir über ein knappes Kennen hinaus kamen. Nicht das schlechteste Leben. Ich konnte die Annehmlichkeiten des Hofes genießen, die Feierlichkeiten und Bankette und all die andere Zerstreuung. Intrigen, Komplotte, Orgien und Gelage. Nett, aber wohl nicht auf ewig. Nachdem dem Ende der Seherin habe ich den Kopf unten gehalten. Vielleicht wurde ich dadurch übersehen, vielleicht bewusst ignoriert. Aber ich habe jeden Tag damit gerechnet, dass man mich vor die Tür setzt. Ich habe also meine Gründe, Veränderungen im Machtgefüge der Stadt zu wünschen. 
Komm… wir wollen diese widerlich stinkenden Fetzen loswerden. Sie stand auf und reichte Selari die Hand und sie zu führen. Zog sie aber dann zurück. Dein Geschenk der Götter beunruhigt mich ein wenig, muss ich gestehen. Ich hoffe, die Nähe ist nicht gefährlich. Es sieht interessant aus, was du vermagst, aber ich habe wenig Lust nach einer sachten Berührung mit zotteligem Fell durch die Mittagshitze zu schleichen. 

Tjaja, wenn du Glück hast, nur Fell. Genausogut kannst du auch mit Hühnerbeinen und Flossen herumrennen. Riesennase, Warzen, Hamsterbacken, Groxlederhaut, Facettenaugen, Mundwerkzeuge, Fühler, Segelohren.

Still jetzt. Zischte Estelle und schnappte nach einer imaginären Fliege. Eine Geste, mit der sie die Stimme manchmal dazu brachte zu verstummen. Meistens jedoch nicht. Mit einem Lächeln schob sie sich die Strähne aus dem Gesicht, die sich bei der unkontrollierten Bewegung vorwitzig gelöst hatte. 
Also waschen wir uns den  Kanalisationsgestank ab. Man kann schließlich nicht die eigene Auslöschung durch Intrigen provozieren und dann stinkend wie ein Bhrak seiner Vernichtung entgegentreten. 
Haltung und Klasse, im Angesicht des Todes. Wo bliebe sonst der Spaß? 
Sie ging voran und setzte voraus, dass Selari ihr folgen würde. 
Das Bad war eine mit Sandstein ausgekleidete Kammer, deren zentrales Element ein ebenso steinernes Becken darstellte. Das in der Wüste einer einzelnen Person soviel Wasser zur Verfügung stand, war schon ein Beleg dafür, dass Estelle vielleicht doch nicht so unwichtig bei Hofe war, wie sie es angedeutet hatte. Zwei kleine Bronzeungeheuer spuckten das Wasser ins Becken. Es war bereits angenehm war, als es aus den Hähnen sprudelte. 
Dohle gab mit Bedacht einige Essenzen hinein, die es weiß färbten wie frische Milch. 
Hornkaktussmilch. Man sagt ihm desinfetierende Wirkungung zu. Vielleicht nicht verkehrt, wenn man bedenkt was wir hinter uns haben. Außerdem gut für die Haut. 
Das ist der Rest, Herrin. Dohle blickte entschuldigend, als ob es ihre Schuld sei. Estelle seufzte und gab mit einer Handbewegung zu verstehen, dass das jetzt auch egal sein und sie alles hineinschütten sollte. Dann ließ sie die Hüllen fallen und kickte die abgelegten Sachen angewidert fort. Das Becken war noch nicht ganz voll. würde ihr dann aber bis knapp über die Hüfte gehen. Sie schritt vorsichtig in das Wasser, nahm eine hohle Hand voll und ließ es sich über Hals und Brüste laufen. Herrlich. Mit einem genießerischen Ausatmen tauchte sie ganz unter und befreite sich von dem Gestank der rasankurischen Unterwelt, der wie ein Egel an ihr gehaftet hatte.
Name: Estelle
Beiname: el Nada-sam (heißt grob übersetzt: giftiger Morgentau)
Alter: 23 Jahre alt
Rasse:  Mensch
Aussehen  1,80 m, lange ebenholzfarbene Haare, lavendelfarbene Augen, feine Gesichtszüge, schlanker, weiblicher Körper, sonderbare Ornamente
Zugehörigkeiten:  Chaos - Slaanesh
Ausrüstung: Katana, sandfarbener Umhang, Palastmode sandfarbene Stiefel, Medallion
Fähigkeiten:  schwach ausgeprägte Manipulation (tritt unbewusst auf), Schwertkampfkenntnisse, Handgemenge, gut zu Fuß
Begleiter:  Die kleine Stimme   in ihrem Kopf
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