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von hier kommend...
Wen schleppt mir die Katze denn da ins Haus? Abgerissenes kleines Ding, klapperdürr.
Gar keinen Schick..
Sie sah Selari mit einem kurzen Seitenblick an und richtete ihre Aufmerksamkeit dann wieder auf den Spiegel, wo sie ihren schwarzen Lippenstift vorsichtig nachzog. Mit einem Wink schickte sie die Dohle, wie sie ihre fähigste Sklavin getauft hatte, zu einem Hocker, der geradezu lächerlich klein aussah, wenn sie darauf saß.
Jedes Mal ein ausgesprochener Spaß.
Kaum hatte sich Dohle einigermaßen bequem platziert, jagte sie sie auch schon wieder mit einem Schnipsen hoch und bedeutete ihr Getränke für sich und ihren Gast zu kredenzen. Ohne zu murren kam die Leibsklavin dem Geforderten nach. Goldener Likörbrand ergoss sich in zwei hohe Gläser, wurde mit einer Idee Staub bedacht und dann gereicht.
Estelle drehte sich jetzt ihrem Gast zu, musterte sie eingehender.
Ich hatte Nagari erwartet oder eher noch Mandias, über den sie diese Dinge zu regeln pflegt. Ich selbst befasse mich damit auch nur in Persona, weil die Umstände genug Durcheinander erzeugen um unbemerkt zu bleiben.
Die Frage ist jedoch… sie nippte an ihrem Getränk. Früh genoss sie üblicherweise keine so starken Sachen. Aber wer wusste schon wie lange noch alles so blieb wie es war? was tun wir hier eigentlich?
Mandias ließ mir über Boten in der Nacht mitteilen, dass drei Attentäter bereit wären Ziele, sagen wir, anzugehen.
Jetzt sind mir Gerüchte zu Ohren gekommen, dass die Schlange tot sei und du sitzt hier bei mir, während dieser Balius auf unser schönes Rasankur zumarschiert. Sie trank noch einen Schluck. Der frisch aufgetragene Lippenstift blieb an dem Glas zurück.
Ich habe viel durchmachen müssen um dort anzukommen wo ich jetzt bin, weißt du… wie war noch dein Name?
Hier habe ich das erste Mal das gefunden, was man am ehesten noch Frieden nennen könnte.
Nachdem ich so viele Städte des Imperiums gesehen habe, so viel Schmutz und Elend.
Nachdem man mir immer und immer wieder erzählt hat, wie furchtbar die Mutanten sind, wie schlimm die Diener des Chaos, hat mein Leben erst begonnen, nachdem ich zwischen ihnen wandelte. Rasankur ist ein Paradies.
Ein Paradies aus Sand, Blut und Schatten, aber nichtsdestoweniger ein Paradies. Ist der schwarze Drachen ein Gott, ein Herold der Götter? Ich weiß es nicht und es ist mir auch egal. Er hat diesen toten Ort zu etwas Lebendigem gemacht. Dafür küsse ich seine Hände.
Dann hatte er die überaus dumme Idee die Stadt mit allen militärischen Kräften zu verlassen und sie in den Händen von Idioten zurückzulassen. Die gleichen Idioten, die mit ihrer Gier, Einfalt und Inkompetenz das Imperium zu dem machen, was es ist.
Dafür verfluche ich ihn.
Sie werden Rasankur, die Idee, den Traum von Rasankur in Trümmer legen, davon bin ich überzeugt. Ich weiß nicht ob Nagari das erkannt hat, oder ob sie sich nur mehr Einnahmen von einem Machtwechsel erhofft hat. Als unsere Kabale noch einen SInn hatte war das egal für mich und jetzt ist es es umso mehr.
Ich habe dich empfangen weil Mandias auf der Einhaltung dieses lange anberaumten Treffens bestanden hat.
Aber was soll das jetzt noch bringen?
Name: Estelle
Beiname: el Nada-sam (heißt grob übersetzt: giftiger Morgentau)
Alter: 23 Jahre alt
Rasse: Mensch
Aussehen 1,80 m, lange ebenholzfarbene Haare, lavendelfarbene Augen, feine Gesichtszüge, schlanker, weiblicher Körper, sonderbare Ornamente
Zugehörigkeiten: Chaos - Slaanesh
Ausrüstung: Katana, sandfarbener Umhang, Palastmode sandfarbene Stiefel, Medallion
Fähigkeiten: schwach ausgeprägte Manipulation (tritt unbewusst auf), Schwertkampfkenntnisse, Handgemenge, gut zu Fuß
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Ihre kleinen Hufe klimperten und klingelten leise auf dem Steinboden der sich in feuchten Lehm verwandelte aus dem sich kurz winzige Figuren erhoben die parodistisch die Umhereilenden und die vier Hexen mit Yok nachahmten ehe sie unter lautlosem Gelächter wieder zerfielen als Rasankur es wieder rückgängig machte. Selari sog von dem Gespräch der Vier im Vorbeigehen so viel auf wie sie konnte und musterte den eintretenden Bhrak neugierig auch wenn sie lediglich die Echos der Anfänge seiner Rede hinter sich her hallen hörte, sie sollte bei Gelegenheit wirklich sehen ob sie mit dieser Kreatur ins Gespräch kommen konnte. Jenseits der Alabastertreppe entfaltete sich ein Bereich von Wohnungen oder Aufenthaltsräumen und obwohl sie mit dem Tempo der Dicken mithielt schlenderte gleichzeitig hierhin und dorthin die umgebende Pracht verträumt zu bestaunen, fasziniert von diesem Objekt und alle Details in sich aufsaugend, für jenen Gegenstand gleich darauf alles schon wieder vergessend. Einmal mehr brachten ihre Hufe den Wandel doch diesmal von Materie zu Klängen die die Fluchten und Hallen mit dunklem getragenem Geläut ferner Glocken füllten. Auf der Schwelle ihres Zielorts wandelten sie sich zu den sanften Tönen von Silberzimbeln die unmittelbar aber unaufdringlich im Rücken des Hörers gespielt zu werden schienen. Während die Tür hinter ihr geschlossen wurde musterte sie die Besitzerin des Gemachs unter deren Worten hindurch und musterte die Ornamente die ihr Gesicht verziehrte ehe ihr Blick wie abgelenkt ins Leere glitt. Innerlich runzelte Selari etwas verärgert die Stirn während sie sich anmutig auf einem hohen Stuhl niederließ und kindlich mit den an den Knöcheln überkreuzten Beinen schaukelte.
Auch wenn die Narbengravuren der Frau von Interesse waren so hatte Mandias diese ganze Sache daraufhin angeleiert dass sie sagte sie würden auf die ein oder andere Weise den Heermeister brauchen. Mit einem mentalen Seufzen über den Staub darin nahm sie das dargebotene Getränk entgegen und nippte leicht an dem starken Alkohol. Das fortgesetzte Gerede der Frau machte jedoch zunehmend klar das es hier nicht eben darum ging sondern wohl um die Ermordung der Vier Gespielinnen und so auch das auf der Liste stand und eine sich bietende Gelegenheit beim Schopf ergriffen werden musste war es grade nicht das wichtigste Anliegen. Zwischendurch auf die Frage nach ihrem Namen antwortend betrachtete sie versonnen das Zusammenspiel von durchsichtigem Glas mit dem so kontrastierenden Schwarz des Lippenstifts und Gold des Getränks in der Hand der anderen Frau und ließ nach deren Endung eine Weile Schweigen herrschen ehe ihre Betrachtung endete.
„Wahr ist das Geflüster das ihr gehört habt, Sie die sich windet ist tatsächlich aus dem diesseitigen Leben entschwunden. Was von ihren Leuten und Besitztümern blieb ging alldieweil in meine Hände über. Was die Fortsetzung des ursprünglichen Plans noch mit sich bringt ist die Wiederherstellung eines Gleichgewichts sowie das Loswerden jener Leute die ihr eben erwähntet. So es zwar nicht ganz die Frage des Wann sondern des Wie ist braucht es dafür eine gewisse Macht, eine die ich soweit schon erlangt habe“, sie deutete auf die Finsternis die träge um ihre Hufe und Schultern wallte. „Doch die sich noch steigern lässt, gesteigert werden muss wenn sowohl das Gleichgewicht hergestellt als auch die Bedrohung durch die abtrünnigen Truppen, seien sie nun von diesem Balius oder jemand anders geführt, beendet werden soll.“ Wieder nippte sie an ihrem Getränk, schwenkte es im Glas und verfolgte wie sich die Flüssigkeit drehte. „Erreichen ließe sich dies durch den Stab der Seherin aber ihnzu finden ist was Not tut. Von dem was mir erzählt wurde wäre sein Aufenthaltsort am wahrscheinlichsten in den Kammern des Fleischformens. Sie oder einen anderen Standort zu finden gibt es zwei Wege die gleichzeitig beschritten werden sollten. Der Erste und Profanste besteht in den beiden blonden Kindern die als Bedienstete Er der Sie ist, der Fürst wie ihr sagen würdet, dienen, soweit mir zugetragen wurde wurden sie in eben jenen Kammern geschaffen und kennen vielleicht den Weg dorthin. Somit ist es dienlich sie in unsere Hände zu bekommen auf das sie uns entweder eine Beschreibung des Weges geben oder ihn entlangführen. Der zweite Weg geht über den den ihr Heermeister nennt dessen Auge im Stabe eingebettet ist. Zu meinen Fähigkeiten gehört eine Anrufung mit der sich der Aufenthaltsort einer Person aufspüren lässt wenn man einen persönlichen Gegenstand von ihm besitzt und dies lässt sich auch andersrum verwenden. Ich brauche eure Hilfe so unbemerkt es möglich diese Kinder zur Befragung hierherzubringen und gleichzeitig Kontakt mit dem Heermeister Genannten aufzunehmen damit er sich mit uns trifft. Oder mich zu ihm zu bringen wenn das schneller geht. Der Fluss der Zeit ist einer dessen Trägheit trügerisch und einlullend ist und die Bedrohungen sind Treibgut auf seiner Oberfläche.“
Selari nahm erneut ein Schlückchen Likör und musterte wieder die Ornamente im Gesicht der Anderen. „Ich kenne Malungen, Zeichnungen sowie Riten die Male wie die euren zeigen und zu ihnen führen. Wenn ihr sie mir enthüllt, erzählt wie sie erhieltet und was es brachte könnten wir vielleicht Dinge über sie erörtern und schauen was möglich ist sofern es euch gut dolcht, … Wie pflegt man euch zu nennen wenn nun mir die Frage gestattet?“
Name: Selari
Alter: 20
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Als sie vom Tod der Schlange hörte und darüber vom Übergang der Besitztümer aus Selari, wurde sie sehr viel aufmerksamer. Das spiegelte sich jedoch nur in einem wacheren Funkeln ihrer Augen wieder. Ansonsten schien sie ihr träges Desinteresse beizubehalten.
Oh… wie bedauerlich. Kommentierte sie den Mord an Nagari.
Ich schätzte ihren Unternehmergeist und ihre Bereitschaft Risiken einzugehen. Außerdem war ich ein großer Freund ihrer Badeöle. Aber in dieser Hinsicht kannst du ihren Platz ja vielleicht einnehmen. Ich beneide dich um Mandias. Er ist in vielerlei Hinsicht sehr… tüchtig.
Nach ihrem Namen und der Beschaffenheit ihrer Narbenzeichnung gefragt lächelte sie dünn. Versonnen sah sie in unsichtbare Fernen. Der Staub sorgte dafür, dass ihr Kopf angenehm leicht wurde. Natürlich konsumierte sie nie so viel, dass sie das Urteilsvermögen einbüßte, aber in Kombination mit der frühen Stunde und dem Alkohol war die Wirkung doch spürbar.
Erst musste es für ihren Gast so wirken, als würde sie nicht antworten. Dann sprach sie doch. Wenn sich die Nebel der Nacht bei Morgengrauen auf den Blättern des Salzgraßes niederschlagen, so formen sie sich zu kleinen Tropfen. Dieser Tau schimmert wie Quecksilber und ist mindestens ebenso toxisch. Die Beduinen nennen dieses Phänomen Nada-sam. Der giftige Tau. Diesen schmeichelhaften Beinamen hat man mir gegeben.
Goldig, nicht wahr?
Estelle el Nada- sam, nennt man mich. Ein sehr poetischer Klang, für ein Mädchen vom Land oder?
Dann strich sie über das komplizierte Muster auf ihrer Wange. Manchmal färbte sie es ein, um es zu betonen.
Über meine Zeichnung wollen wir reden, wenn aus diesem Treffen mehr wird, als ein flüchtiges Kennenlernen. Sagen wir, sie schützt mich vor Dingen, vor denen ich vielleicht gar keinen Schutz, will. Aber vielleicht jeden brauche, den ich kriegen kann.
Einigen wir uns, dass ich dir davon an dem Tag erzählen werde, an dem ich dich frage, warum die Luft um dich her singt und sich die Maserung des Marmors unter deinen Füßen windet wie Gewürm.
Aber nicht heute.
Die beiden abstoßenden Kindskreaturen anzulocken sollte nicht weiter schwierig sein. Sie mögen wie Engel aussehen, aber es sind boshafte Dinger. Ganz wie die, die ihnen das Erbmaterial spendete.
Niemand beachtet sie weiter aber niemand wagt es auch ihnen das Durchstreifen des Palastes zu untersagen. Nur wirst du aus ihnen nicht viel herausbekommen, denn sie können nicht sprechen. Bestenfalls über eine Gemeinheit kichern.
Dohle! Kannst du die beiden Wichte anlocken und gegebenenfalls fangen, wenn ich dir dir Sperling mitgebe?
Ja Herrin
Schön, schön, bis mein liebstes Vögelchen. Sie hauchte der massigen Frau einen Handkuss zu und die Dienerin schien über diese flüchtige Geste der Zuneigung ehrlich erfreut zu sein.
Den Heermeister zu treffen ist für gewöhnlich nicht weiter schwierig. Er ist ein kleiner Mann mit kleinem Geist. Jede Form von Aufmerksamkeit, die ihn denken lässt, er ist mehr wert als das organisatorische Talent, dass er besitzt, lockt ihn wie der Honig das Bienchen.
Vielleicht ist es dieser Tage etwas schwieriger, jetzt wo dauernd die vier Hexen um ihn kreisen. Aber sie sind allemal genügend mit sich selbst beschäftigt, dass es eine Gelegenheit gäbe ihm eine kleine Aufwartung zu machen.
Leider oder vielleicht auch zum Glück ist er recht unempfindlich für die Reize, die uns auszeichnen und die so vielen den Verstand zwischen die Beine verlagern.
Man sagt er hat eine ungesunde Vorliebe für totes Fleisch.
Sie schüttelte sich, was ihr eine Haarsträhne ins Gesicht fallen ließ. Dennoch wäre er gewiss für Einflüsterungen zugänglich.
Er hat Angst vor den Vieren und würde nie offen etwas gegen sie unternehmen. Vielleicht würde er jedoch auch ihr Ableben nicht aktiv verhindern.
Der Stab hingegen, das ist ein Ding der Unmöglichkeit.
Die Seherin hat ihn nur zu zeremoniellen Anlässen getragen. Ich mag mich irren, aber sie selbst schien vor diesem, sich windenden und geifernden Stück Metall Furcht zu haben.
Nein keine Furcht, aber doch genügend Respekt um es nicht allzeit bei sich zu führen.
Wenn es in den Hallen des Fleischformens ist, so ist es jeglichem Zugriff entzogen. Selbst wenn man die Wachen abgezogen hat und du die Panzertüren überwinden könntest. Im Inneren, so heißt es, lauern unsägliche Schrecken. Einige entkommen, andere bewusst freigelassen. Der Fluch ihres, Grabes, wenn sie je eines besessen hätte.
Man erzählt sich, dass ein paar Fanatiker vom Kult der Seherin sich Zugang verschafft hätten. Niemand hat sie je wieder gesehen.
Versuch es und stirb, hübsches Kind.
Ohnedies, was willst du damit? Selbst wenn all deine Ränke gelingen würden und ich will anmerken, dass es schon andere vor dir versuchter, die weniger den Eindruck erweckten die Nacht in der Gosse verbracht zu haben. Was würde dir das nutzen? Sie werden Balius nicht aufhalten. Entweder er stürmt das Schloss oder sie übergeben es ihm gleich freiwillig. Was würde dir ein Sieg nützen und vor allem, was würde mir ein Sieg nützen?
Während sie sprach, begutachtete sie Selari, einen Finger sinnend an die Wange gelegt.
Eins jedenfalls ist sicher. So kannst du dich weder im Palast bewegen, noch der Vernichtung gegenübertreten oder stilvoll die Vernichtung für andere sein.
Selbst wenn ich am Ende vielleicht nichts für dich tun kann, so will ich das Püppchen doch ankleiden. Ich müsste mich schämen, entdeckt man unsere Kabale. Mir nachsagen zu lassen, jemand in solchem Aufzug sei mein Mitverschwörer, wäre mit schlimmere Bestrafung als die unausweichliche Hinrichtung. Sperling! Sie klatschte zweimal in die Hände und eine Wand wurde beiseite geschoben. Die raffinierte Konstruktion war vorher nicht als eine bewegliche Wand erkennbar gewesen. In einem matt ausgeleuchteten Raum kniete eine alte Frau mit auffallend geschminktem Gesicht und umständlich hochgesteckten Haaren. Sie hatte auch die Wand bewegt. Im Zentrum des Raum war eine ausgeleuchtet Haltevorrichtung, auf deren Gabeln ein Katana ruhte. Eine elegante und schlichte Waffe, deren Griff und Scheide abgewetzt waren. Eine Waffe die Benutzung gesehen hatte. An den drei Seiten des Raumes waren verspiegelte Flächen zu sehen, die sich als Kleiderschränke entpuppten.
Estelle deutete kommentierend. Links Latex, Masken, künstliche Phalli, Handschuh und so weiter. In der Mitte Corsagen, Stoffgeschichten, Schleier und Kleider. Schuhe… na Hufeisen habe ich nicht.
Rechts dann praktischere Dinge für Reisen. Davon lass die Finger… praktisch sehen deine Lumpen alle mal aus. Sperling hilf ihr. Sie soll sich nicht durch die Dinge wühlen, die ihr ohnehin nicht passen werden.
Lass dir etwas einfallen, sei raffiniert.
Vieles ist nicht mehr nach der Mode, aber ich fürchte die Moden werden sich bald schneller ändern als uns lieb sein kann.
Seufzend nahm sie noch einen Schluck.
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Auf die Sache mit der Weiterführung der Geschäfte der Schlangengrube schmunzelte sie nur, die Zeit würde zeigen was geschehen würde. In die kurze Gesprächspause hinein schwenkte sie wieder ihr Getränk und warf dabei einen müßigen Blick auf die dicke Dienerin ehe die Nada-sam Genannte fortfuhr und sie ihr wieder ihre Aufmerksamkeit gab. Dabei legte sie die Stirn in etwas verärgerte Falten als Hufeisen zur Sprache kamen. Auch wenn sie auf Mode nichts gab war dass dann doch recht rüde. Jedoch beließ sie es dabei, ihr Gegenüber konnte allerdings froh sein das sie nicht ihre Mutter war denn diese hätte die Worte damit vergolten indem sie ihr die Enden des fraglichen Eisens in zwei südliche Löcher geschoben und dann beherzt auf die Rundung getreten hätte. Mit schiefgelegtem Kopf betrachtete sie schließlich das so unvermutet offenbarte Ankleidezimmer wobei sie ihr halbleeres Glas beiseitestellte. Nachdem die Alte Sperling ihre groben Maße nahm und den ersten Schrank öffnete legte sie ihre Habseligkeiten ab und schlüpfte aus ihrer Toga um diese Ganz klein zusammenfaltend in ihrem Beutelchen zu verstauen.
„Jener den ihr den Heermeister nennt ist sich, ob bewusst oder unbewusst, über einiges mehr im Klaren als ihr ihm zugesteht. Mag er sich nicht offen gegen die Vier wenden so wird das Ungleichgewicht ihn dennoch uns auf seine Weise zur Hand gehen lassen. Die Seherin steht bis auf Er die Sie ist allein doch die Mätressen tun es nicht. Ist die Seherin fort so müssen die Mätressen alsbald folgen aufdass sie Sie die Er ist nicht zum Schaden gereichen. So auch er unter ihrer Fuchtel steht kommt die Stadt für ihn vor allem Anderen.“ Selari griff nach oben an ihr rechtes Horn und pflückte einen Fetzen Dunkelheit der sich auf ihrer Handfläche zu einem winzigen Abbild eines Verteidigers, es stieß ein Fauchen aus das jedoch nur als niedliches Quietschen rüberkam. „Wie ich schon sagte besitze ich Macht. Macht diese Kreaturen hier zu steuern. Es reicht aus um uns eine sehr gute Chance gegen die anrückenden Abtrünnigen zu verschaffen. Doch mit dem Stab lässt sich diese Kraft noch steigern und natürlich auch anderes, genug um beide Angelegenheiten zufriedenstellend zu regeln. Die Schrecken die ihn und die Hallen bewachen mögen ihr Gewicht haben doch sie Schrecken des Fleisches und Fleisch kann bluten und sterben. Zumal meine eigenen Fähigkeiten mir den Umgang mit anderen Schrecken gewähren, Schrecken von jenseits der anderen Seite des Schleiers der diese stoffliche und die unstoffliche Welt trennt."
Dann hob sie die Hand zurück ans Horn und das Stückchen Dunkelheit verschmolz wieder mit dem Rest ehe sie das erste ihr gereichte Kleidungsstück anprobierte. Schließlich war eine passende Garnitur zusammengestellt. Ein schwarzes, knapp knöchellanges ärmelloses Kleid aus Samt dass ihre Brüste und größtenteils ihre Scheide entblößte, ein präzise in das Material eingesetztes Stück Latex umklammerte ihren Hintern um dessen Konturen zu enthüllen während ein einzelnes breites Band zwischen ihren Beinen nach vorne führte wo es sich in Richtung ihres Bauchnabels mit dem Samt vereinte um zum Einen so gerade eben ihre Spalte zu verdecken und zum Anderen geschickt dafür sorgte dass der Beinteil ihres Kleides eine gewisse Form behielt anstatt wild umherzuschwingen und zu flattern. Dazu kamen unterarmlange Lederhandschuhe die so gestaltet waren dass sie ein Spitzenmuster nachahmten. Zum Abschluss wurden noch zwei kleine Goldkäppchen auf die Spitzen ihrer Hörner gesteckt. Es war sicherlich nicht die beeindruckenste Gewandung des Hofes aber wohl genug um den meisten Ansprüchen zu genügen. Selari fand es zwar nicht sehr komfortabel auch wenn ihr die Handschuhe gefielen aber für heute würde sie es tragen. Dohle und Sperling verschwanden anschließend um die Kinder aufzutreiben und sie wandte sich ihrer Gastgeberin zu. Dann wurde es jetzt wirklich Zeit den Heermeister aufzusuchen.
Name: Selari
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Die Hofdame lachte humorlos. So sollte es sein, meine Liebe und Meruru gebe das du Recht hast. Ich fürchte nur, dass die Welt aus den Fugen geraten ist, seit der Drachen meine geliebte Seherin gefressen hat.
Lass dich ansehen. Estelle schlug die Beine übereinander und begutachtete Selari mit Kennerblick.
Sie trank den letzten Schluck aus, leckte den Rest von den Lippen und winkte ihren Gast mit dem Zeigefinger zu sich.
Sehr hübsch. Dir fehlt darin etwas die Erfahrung, das Verspielte. Aber dennoch, auf eine etwas naive Art ansprechend. Auch wenn Selari stand und Estelle saß, waren sie doch auf Augenhöhe. Betont das Unschuldige, von dem gewiss nicht allzu viel vorhanden sein dürfte. Sie tat so als müsse sie einen Faltenwurf an der Gewandung der Mutantin richten und fuhr dann mit dem Finger gedankenverloren den verhüllenden, alles offenbarenden Streifen entlang, Was für Ritualfeste es zu Zeiten der Seherin gegeben hat. Ozeane aus Begierde und Pein. Offenbarungen und Visionen in Orgien aller Sinne. Der bodenlose Sturz in die Zufriedenheit. Sie seufzte schwer. Und heute muss man sich in die Kleider, die doch eigentlich den Appetit und die lüsternen Fantasien anregen sollen, hüllen um sich zu verbergen. Weil sie sich lieber gegenseitig totschlagen, die Narren, anstatt sich anderweitig aufzuspießen. Vor diesen Dingen bin ich doch eigentlich entflohen. Mögen die sich ermorden die Spaß daran haben oder denen es göttliche Bestimmung ist. Mich aber lasst aus dem Spiel.
Mit verdrossenen Blickes erhob sie sich und überprüfte den Sitz der eigenen Staffierung noch einmal in dem großen Spiegel. Dann stöckelte sie auf Schuhen, die mehr zum Foltern als zum Laufen entwickelt schienen, in den Kleiderschrank und ergriff ihr Schwert. Sie hielt es lose in der Hand, während sie Selari winkte.
Gehen wir… Der Heermeister ist ein Tier der Gewohnheit, ganz gleich ob die Vernichtung droht. Diese Drohung schwebt ohnehin seit jeher über seinem Kopf. Er wird zu dieser Stunde also in seinen Gemächern sein und sich der täglichen Wasserpfeife hingeben.
Unsere Gelegenheit. Estelle wechselte noch ein paar Worte mit ihren Bediensteten, gab Anweisungen zu Dingen, die es während ihre Abwesenheit zu erledigen gab. Dann führte sie Selari wieder auf die Gänge des Palastes. Man konnte nicht grade behaupten, dass sie durch die Flute schlich, aber sie war doch darum bemüht nicht von jenen bemerkt zu werden, bei denen dies zum Nachteil gereichen konnte.
Die Stimmung im Palast war nach wie vor sonderbar. Einige Zimmer schienen in aller Eile verlassen worden zu sein, andere waren regelrecht überbevölkert.
Der Gestank der Angst hing in den Räumen. Gepanzerte Kriege, deren barocke Rüstungen gleichsam passend und fehl am platz wirkten, eitlen klirrend und rasselnd durch die Gänge. Man hätte wohl auch Bewaffnete vor den Gemächern des Heermeisters stehen sollen. Die dafür vorgesehen Nischen waren jedoch leer.
Estelle straffte sich, setzte ein herzliches Lächeln auf und Klopfte zaghaft an das weiße Holz der Tür. Als keine Antwort kam wiederholte sie ihr Tun und drückte, als auch dies ohne Reaktion blieb, die Klinke herunter und trat ein. Sie drehte sich halb zu Selari um und gebot ihr zu folgen.
Im Inneren der Räumlichkeiten herrschte eine erstickende Luft. Weihrauch und Räucherstäbchen sättigten die Atmosphäre dermaßen, dass man meinte sie wie Vorhänge auseinanderschieben zu können. Halb durchsichtige Tücher waren wie überdimensionale Spinnenweben durch den Raum gespannt. Sie filterten das durch hoch liegende Fenster fallende Licht der Außenwelt nicht nur in ein kränkliches Orange, sondern teilten den, eigentlich sehr großen Raum, auch noch in viele kleinere, fast schon labyrinthische Bereiche. Die Möblierung war spärlich aber ausgesucht edel. Hauptsächlich kleine Tische, auf denen geschnitzte und mit Räucherwerk und kleineren Opfergaben umstandene Schreine ruhten. Hier eine vogelköpfige Schlange mit Rubinen als Augen, dort eine vergoldete, mit Tentakel bewehrtes Groteske, dann wieder ein deformierter Totenschädel. mit Edelsteinen besetzt und rauchende Pfännchen in den leeren Augenhöhlen.
Estelle ging voran und duckte sich unter den Tüchern hindurch, anstatt sie beiseite zuschieben. Sie waren schmierig und unangenehm zu berühren, von den langen Jahren, in denen sie den Qualm aufgenommen hatten.
Den Heermeister fanden sie in der Mitte des Raumes, wo er auf einem Berg aus Kissen thronte und aus einer Wasserpfeife, die gut und gerne zwei Meter hoch war, seinen Beitrag zu der Hexenküche von Luft dazupaffte.
Viele nannten ihn abwertend “Die Kröte”. In dieser Position machte er dem Schimpfnamen allerdings alle Ehre. Tatsächlich hocke er auf seinem Kissenberg wie ein fetter Lurch. Träge öffnete er die Augen zur Hälfte.
Was wollt ihr? Seine Stimme klang verwaschen. Vermutlich enthielt die Pfeife nicht wenig berauschende Bestückung.
Lasst einem Verdammten doch seine kleine Freude. Vermutlich ist es ohnehin die Letzte. Oder…und jetzt riss er die Glotzaugen weit auf, ohne dass sie dadurch an Klarheit gewannen. steht der Usurpator schon vor den Toren? Hat sie durchbrochen? Will man mich schon aufknüpfen? Estelle näherte sich, die Hand beschwichtigend erhoben.
Lieber Freund. Ich bin es nur, eure el Nada-sam. Niemanden den ihr fürchten müsst.
Der Heermeister sackte in sich zusammen wie ein nasser Sack. Regelrecht erschlagen.
Ihr Teure. Die Dunklen stehen mir bei. Er nahm einen tiefen Zug und schien sich sogleich ein wenig zu beruhigen.
Verschwendet eure Zeit nicht meine Liebe. Ich kann euch keine Gunst mehr gewähren. Der Sand meines Stundenglases wird nur mehr in Körnern gemessen.
Fasst Mut, lieber Freund. Ertränkt euch nicht im Meer des Kummers. Noch sind die Mauern fest und die darauf stehen voll des Mutes. Der andere stieß ein Geräusch aus, das ein Bellen, Quaken, Husten oder Lachen sein konnte.
Noch habt ihr Freunde. Alte und vielleicht auch neue. Wir sind gekommen euch in diesen Stunden Trost zu spenden.
Nein seid ihr nicht, meine Blume. Er nahm noch einen Zug, dass es im Bauch der Wasserpfeife kräftig blubberte. Aus Mund und Nase stieß er Qualm aus.
Ich mag eure Gesellschaft sehr, el Nada-sam, aber ich bin kein Narr. Ihr erduldete meiner nicht weil ihr euch nach meiner Anwesenheit verzehrt. Kleine Gefälligkeiten und Dienste, damit ihr mir zu Liebe die Fassade, die schöne Lüge aufrecht erhaltet, ihr würdet die Zeit gerne mit mir verbringen. Das kann ich ertragen. Aber so zutun als wüsste ich darum nicht, dass zerreißt mich.
Ich gebe zu, nicht ganz selbstlos eure Nähe zu suchen. Doch tut ihr mir Unrecht, darin nur Selbstsucht zu sehen. Ich schätze euren Witz und eure Beobachtungsgabe ebenso, wie ich eure Neigung verabscheue, auch in Selbstmitleid zu suhlen wie ein Schwein in der eigenen Scheiße.
Es steht euch nicht, wenn ihr vulgär redet. Es macht euch so gewöhnlich.
Euch steht es nicht, wie ihr euch in der Stunde der Not von den vier Huren des Drachens zur tanzenden Marionette machen lasst. Es ist geradezu erbärmlich. Der Heermeister stieß ein gequältes Quäken aus und kippte seitlich um. Sein kegelförmiger Leib erleichterte diese Bewegung. Er kullerte und rutschte den Kissenberg halb herunter und krabbelte dann geschickt zwischen die dicken Kissen. Im nu war er darin verschwunden wie ein Tier in seinem Bau. Dumpf drang es aus dem Kissenhaufen.
Erwähnte die hier drinnen nicht. Dreimal verflucht sollen sie sein. Die Stunde der Not? Ha! Diese Weiber kontrollieren den Palast schon lange. Schon seit dem Tot der Seherin. Wer sich ihnen widersetzt, denn verhexen sie, vergiften ihn, lassen ihn meucheln oder ficken ihn gefügig. Was habe ich dem entgegenzusetzen? Soll ich sie mit meinen Listen und Kalkulationen erschlagen? Ihr kommt nur zu mir, wenn ihr etwas wollt. Aber wer ist bei mir, wenn sie mich bedrohen, mich auf ihren Willen einschwören? Der Drache hätte mir nie die Verantwortung übergeben dürfen. Unser Rat hat die Stadt verwaltet als sie schlief. Als nur Verteidiger und Spinnen in den Häusern wohnten. Damals waren wir vier. jetzt bin ich alleine. Die Verantwortung erdrückt mich. Sie erdrückt mich.
Estelle machte eine schulterzuckende Geste zu Selari, die so viel bedeuten sollte wie: Versuch du dein Glück.
Inhalt des posts mit Kogan abgesprochen
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Das Gemach des Heermeisters hatte auf seine eigene Art und Weise einen gewissen rustikalen Charme auch wenn die schneidbare Luft und schmierigen Vorhänge Minuspunkte waren. Hinter Estelle hertrippelnd verharrte sie ab und an kurz um das ein oder andere Stück zu begutachten und zu versuchen seine Bedeutung zu ergründen während sie nicht allzu tief atmete. An der Lagerstatt des Bewohners angekommen beäugte sie jedoch mit kurioser Neugier mehr die enorme Wasserpfeife als ihn selber und brauchte einige Augenblicke um sich dem beginnenden Gesräch zuzuwenden. Mit leicht schiefgelegtem Kopf verfolgte sie halb den Wortwechsel halb schnupperte sie nach dem Pfeifenrauch ehe sie mit einem fast aufgeschreckten Blinzeln auf die Geste reagierte. Ein paar Schritte vortretend berührte sie dabei ein kleines vom Berg gerutschtes Kissen das zu einem orangenen undefinierbaren Häufenchen zerbröselte dass sich anschließend zu einem staubigen Miniaturabbild des Heermeisters aufraffte um unter leisem Quietschen die Wasserpfeife zu erklimmen. Etwas von sich selbst über die Kohlen streuend drehte es sich an der Stange des Pfeifenhalses ehe es sich mit einem Giggeln von deren Spitze stürzte um mit einem leisen Plumps wieder in ursprünglicher Kissenform auf dem Haufen zu landen. Sie neigte grüßend den Kopf und knickste vollendet auch wenn sie nicht sicher sein konnte ob er es von seinem Platz aus sah. Während sie dies tat wandt sich die Dunkelheit enger um ihre Schultern und sandte ihr einen Schauer über den Rücken, zusammen mit einem Gefühl des Wissens.
Lasset uns gleich zum Punkt kommen denn wie ihr selbst sagtet, Zeit ist Sand. Mithilfe eines Rituals gelang es mir die Kontrolle über die von euch Verteidiger genannten Kreaturen zu erlangen und sie für die Verteidigung des Stadtkerns in Position zu bringen. Doch diese Beherrschung ist nur zeitweilig, nicht so umfassnd wie sie sein könnte und vermöge im ungünstigsten Moment mir entgleiten. Dann gibt es noch jene die ihr hier nicht erwähnt haben möchtet, ohne die Seherin als ihre Herrin ist es Sie die Er ist besser gedient sie zu entfernen. Innerhalb dieser Mauern gibt es ein Artefakt mit dem ich mich durchaus in der Lage sehe mit beiden Problemen angemessen umzugehen. Der Stab der Seherin. Sein Aufenthaltsort ist unbekannt so es auch am wahrscheinlichsten die Hallen des Fleischformens sein dürften. Ich bat die el Nada-sam mir behilflich zu sein indem die beiden Kinderdiener der Seherin und Er der Sie ist, den ihr den Fürsten nennt, diskret zur Befragung und Wegweisung heranzuholen. Dies ist jedoch nicht die einzige Möglichkeit der Suche. Es wurde gesagt eines eurer Augen sei bei seiner Erschaffung Teil des Stabes geworden. Ich beherrsche ein Ritual mit dem sich über persönliche Gegenstände der Aufenthaltsort einer Person feststellen lässt und was ist persönlicher als das eigene Fleisch? Die Komponentenanordnung umkehrend ließe sich mit euch als Fokus euer Auge und damit der Stab aufspüren. Mit den sicherlich vorhandenen Verteidigungen seines Ortes lässt sich auf die nötige Weise umgehen aber die Zeit zerinnt zwischen unser aller Fingern da der Feind nun schon vor den Toren lagert; also, werdet ihr mir bei diesem Anliegen soweit es in eurer Macht steht helfen?
Name: Selari
Alter: 20
Rasse: Mutantin
Zugehörigkeit: Chaos
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Aus dem Haufen kam etwas genuschelt. Gedämpft und unverständlich.
Ach bitte lieber Freund, wir verstehen hier kein Wort. Für diese Albernheiten ist wahrlich keine Zeit.
Zwei dicke Kissen teilten sich und machten Platz für das breite Gesicht des Heermeisters.
Hab gesagt der Stab ist nicht in den Hallen des Fleischformens.
Nicht?
Nein. Wieder erzeugte der Mutant ein Geräusch und dieses Mal war es unverkennbar ein Lachen.
Das eine oder andere Schnippchen vermochte ich diesen elenden Hexen doch auch zu schlagen. Sie denken nur der Stab ist dort, weil das der Ort ist, an den zu gehen sie sich in hundert Sommern ohne Regen nicht wagen würden.
Die Ohnmacht und Wut, mit der sie dieser Umstand erfüllt bereitet mir eine diebische Freude.
Also habt ihr Ihn?
Das hab ich nicht gesagt.
Es sah ein wenig wie eine bizarre Geburt aus, als der Heermeister sich aus seinem Versteck wühlte und wieder ins Freie kroch. Geschickt wie ein Affe erklomm er den Stoffberg und thronte all sodann wieder dort.
Die Erinnerung an seinen kleinen Streich gegen die Mätressen, wie immer dieser auch genau ausgesehen haben mochte, schien seine Gemütsverfassung gänzlich gedreht zu haben.
Jedenfalls für den Augenblick.
Mit einigem Interesse beäugte er auch die seltsame Spiegelung seiner Selbst, diesen handgroßen Homunkulus. Bizarre Träume und wirre Visionen waren ihm jedoch so geläufig, dass er die Erscheinung nicht wirklich im Reich der Realität verortet und mit gelindem Desinteresse zur Kenntnis nahm.
Der Stab ist ein seltsames Ding.
Aus verschiedenen Metallen geschmiedet, von denen ein jedes eine der großen Gottheiten symbolisiert.
In Feuern geformt, die von unirdischer Hitze im Zentrum der Stadt fauchen. Jeden Schlag des Schmiedehammers führte der Fürst im Rhythmus eines Gebetsgesanges, dessen Inhalt der Mann nicht verstand, der Drachen in ihm aber wie ein Wiegenlied kannte.
Das zuckende, sich windende Metall in seine Form geschmettert und beschworen.
Mit bloßen Händen hielt er den rot lohenden Stab und er fraß sich in sein Fleisch, das aufriss und heilte im ewigen Reigen.
Blut begann zu kochen, als der Stab endlich in eine Wanne voll des roten Nasses gesengt wurde und widerwillig zischend in seine Form sich fand.
Mit uralten Worten der Macht graviert, ein Geschenk an die Seherin, deren Geist an die Stadt geschmiedet ist wie an den Drachen.
Dies hatte der Heermeister mit halb geschlossenen Augen und seitlich ausgestreckten Armen vorgetragen. Nun öffnete er die Augen wieder und grinste von einem Ohr zum anderen.
Hübsch, oder? Es ist aus dem Lobgesang der neuen Tage. So tragen es die Geschichtenerzähler in ihrem Kehlgesang vor. Das kann ich leider nicht, aber poetisch ist es allemal.
Ob auch nur ein Wort davon stimmt vermag ich nicht zu sagen. Wohl erkenne ich aber den Spott der Götter darin, dass die Seherin den Stab, dieses Geschenk von unschätzbarem Wert, kaum mehr würdigte als eines ihrer anderen Spielzeuge, leblos oder beseelt. Sie lief einige Tage damit herum… riss mir mein Auge damit heraus, das sagte er in einem beiläufigen Tonfall, der weder Bedauern noch Wut erkennen ließ, und wurde dann nicht mehr mit dem Stab gesehen.
Einige sagten dem Ding wohnte eine Kraft inne, die ihr Angst gemacht hätte. Aber die kannten sie nicht so wie ich sie kannte. Die Seherin war vom heiligsten aller Wahnsinne erfüllt. Sie fürchtete sich vor nichts und niemanden und Respekt hatte sich schon gar nicht. Ich denke sie hat den Stab ein paar Tage wie ein neues Kleidungsstück getragen und es dann ebenso beiläufig vergessen.
Das mag ja alles sein, aber wo ist der Stab jetzt?
Ich habe keine Ahnung.
Man konnte Estelle ansehen, dass sie einen titanischen Kampf um Selbstbeherrschung ausfocht. Dem Heermeister schien das ungemein zu gefallen.
Zuallererst sei einmal gesagt, dass ich nicht glaube, dass diese junge Dame hier, von der zu hören ich noch nie das Vergnügen hatte, mit ihren Verteidigern viel ausrichten wird. Selbst wenn ihr die Gabe geschenkt wurde, diese verruchten Kreaturen zu kontrollieren. Das soll wohl aber bald sowieso nicht mehr meine Sorge sein. Er angelte mit plump rudernden Bewegungen nach dem Mundstück der Pfeife und erreichte es nicht. Er winkte Selari, dass sie ihm es reichen solle, was die Mutantin tat.
Der Stab, ja der Stab. er paffte nachdenklich und stieß mehrfarbigen Rauch aus Mund und Nase.
Also die Sache ist so… nachdem die Seherin auf ihre mystische Reise in die Anderswelt ging, bildete sich um sie so eine Art Totenkult, noch bevor sie recht tot war.
Ein Umstand, den der Fürst ja dann zeitnah bereinigte, nicht wahr. Gleichwohl begannen so manche Reliquien der Seherin zu verkaufen. Viele tatsächlich aus religiöser Überzeugung, einige aus Dienstbeflissenheit am Mammon. Inzwischen dürften so viele ihrer angeblich echten Locken in Umlauf sein, dass man einen Turm daran hinauf klettern könnte, würde man sie zusammenknüpfen.
Zu mir kam, ganz im Stillen versteht sich, in jenen Tagen ein gewisser Ad`razbe. Damals kannte man ihn als den Paladin der Seherin. Er stand am Anfang eines beachtlichen Aufstiegs als Hohepriester eines neuen Kultes. Der Elan dieser Bewegung ging mit ihrem Dahinscheiden natürlich arg Berg ab. Schon vorher hatte das Ganze an Schwung verloren. Ihm habe ich den Stab verkauft und als die vier Biester danach fragt, habe ich mit Unschuldsmiene verkündet, dass er sich nur in den Hallen des Fleischformens befinden kann.
Er kicherte wie ein Scholajunge. Oh was haben sie getobt. Aber den Mut, sich in den Hallen umzusehen, den hatten sie nicht. Nach der Tragödie im Turm ist unser glückloser Paladin in den Untergrund gegangen. Wortwörtlich. Mit den wenigen Anhängern und vollgepackt mit allem was sie an Schätzen und Reliquien tragen konnten, haben sie sich in die Katakomben oder die Kanalisation verzogen.
Zumindest war das das letzte, was mir meine kleinen Schmetterlinge in die Ohren gesummt haben. Das Gute ist also, dass ihr den Stab nicht aus den Klauen von mutierten Bestien und den irrsinnigen Spielzeugkreaturen der Hallen ergattern müsst.
Die schlechte Nachricht ist, dass der Stab sonstwo im Untergrund der Stadt ist. Vielleicht von Kultisten bewacht, vielleicht schon von ganz anderen erbeutet oder vergessen in einer Ecke liegend.
Tja...
Wenn ihr mich jetzt fragt, ob ich an irgendeinem Ritual einer Person teilnehme, die ich nicht kenne und um deren Motive ich nicht weiß, dann lautet die Antwort nein. Weder kriegt ihr mein anderes Auge, noch einen Tropfen Blut.
Ich würde nicht atmen und mich auf meinem wackeligen Pöstchen halten, wenn ich blind, auf “der Feind meines Feindes ist mein Freund.” vertrauen würde.
Der Feind meines Feindes ist erst einmal nur ein weiterer Feind, eine weitere unbekannte Variable. Ich schätze dich sehr el Nada-sam aber du trägst deinen Beinamen nicht zu Unrecht. Verzeih wenn mich die Vorsicht leitet. Irgendwo im Raum läutete ein kleines Glöckchen.
Mein lieber Freund vielleicht versteht ihr unsere Absichten…
Ihr solltet jetzt gehen. Schnitt er ihr das Wort ab.
Man ist auf dem Weg hierher. Wohl um mich holen zu lassen. Am anderen Ende des Raumes ist ein verborgener Ausgang. Du kennst ihn meine Liebe. Man sollte euch nicht aus meinen Gemächern kommen sehen. Er blickte in die Ferne und schien sie schon gar nicht mehr richtig wahrzunehmen.
Der Feind steht vor dem Tor sagt ihr?
Dann wollen sie mich als Marionettenkönig oder als Bauernopfer. Ich sollte mich so oder so ein wenig herausputzen.
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Als sich das Wandstück dass die Tür des Geheimgangs darstellte hinter ihnen schloss ließ Selari einen langen Seufzer entweichen. Das Ganze war leider überhaupt nicht so gelaufen wie sie es gehofft hatte auch wenn es ein kleiner Lichtblick war dass sich der Stab nicht den derart befestigten Hallen befand. Sie neigte den Kopf vor Estelle.
„Es dünkt dass ich mich entschuldigen muss bei euch für die bedauerlich fruchtlose Mühe die zwei Kinder aufzuspüren und dass unser Besuch hier nicht das Gewünschte erbrachte. Mir dolcht dass es den Geistern geruht eine Jagd der Hinweise und ein Laufen gegen die endlos rinnenden Sandkörner der Zeit zu sehen. Alldieweil ein großes verworrenes Gebiet zu durchsuchen ist so trifft es sich dass sich bereits eine große Zahl der zur Aufspürung Fähiger darin befindet.“
Sie bedeutete ihr mit einer Bewegung ihrer zierlichen Linken voranzugehen.
„Ich vertraue das Führen meiner Wenigkeit eurer Kundigkeit der Gänge dieses Ortes an und wage es zu hoffen dass ihr einen uns rasch in die Nähe des Turms der Seherin oder zumindest zu diesem meinem benutzten Eingang in den Palast weisenden Pfad kennt. Das Betreten dieser labyrinthischen Gewölbe erfordert der Sicherheit wegen die Anwesenheit eines Trupps den ich den werten Mandias zusammenstellen ließ und aufgrund der Lage des ehemaligen Anwesens und des gewissen Einflusses von Ihr die sich windet ist uns das Lächeln der Geister vielleicht hold und unter meinem erworbenen Gefolge befinden sich einer oder mehrere die Kenntnis von der Kanalisation und den Katakomben haben um rasche Führung zu bieten.“
Halb die Augen schließend konzentrierte Selari sich auf das Gefühl ihrer kürzlich erlangten Kraft und langte erst an ihre Hörner, an ihre Schultern und dann an ihre Hufe. Die sich windenden und wabernden Schatten widersetzten sich halb dem Zug ihrer Finger sodass sich lange Fäden bildeten als sie mehrere Stücke von ihnen abtrennte. Die Fäden aus Dunkelheit schienen wie dickflüssige Tinte in der Luft als sie diese leicht und geschickt verflocht. Auf ihren Handflächen emporhebend blies sie mit einem sanften Hauch darauf und verfolgte sie sie wie fast schwerelos wie Staubflöckchen davonwirbelten um mit dem Zwielicht des Korridors zu verschmelzen.
Jenseits der Mauern des Palastes hielten die in ihren Verstecken der leeren Häuser, Tunnel und Gänge der Kanalisation verharrenden Verteidiger allesamt inne und hoben leicht die Köpfe. Still und lautlos begannen sie wie Wasser durch jedwedes verfügbare Loch und nutzbare Spalte zu verinnen. Ein Drittel blieb zurück um weiterhin im Hinterhalt auf jenen Augenblick zu lauern an dem die krude Belagerung auf der Straße in die Gewalt eines Sturmversuches umschlagen mochte und das Signal zum Zuschlagen gab, der Rest begann sich wie die hereinbrechende Flut in dem unter Palast und Stadt liegendem Wirrwarr zu verteilen dass ihr Zuhause war. Dem neuen Befehl ihrer Herrin folgend würden sie alles absuchen bis der Stab wieder entdeckt worden war. Seine Macht würde mit jener resonieren die sie band und so ihrer Meisterin seinen Standort verraten wie ein Fixstern am Nachthimmel sodass sie nur noch zur rechten Zeit ihren Weg dorthin finden oder der durch ihre fehlenden Intelligenz etwas beschwerlichen Führung der Verteidiger musste. Als sich an der Oberfläche die Torflügel für den Heermeister öffneten war bereits der Bereich unter den Füßen der feindlichen Armee und ein rasch immer größer werdendes Gebiet des Dritten Rings abgesucht während große Gruppen bereits weit in den Ausläufern der Katakomben umherhuschten und kleine Trupps und Einzelne schon begannen in den ersten inneren Stadtbezirk vorzustoßen.
Name: Selari
Alter: 20
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Die Kanalisation gehörte den Verteidigern, war zu ihrem Refugium geworden, nachdem die oberirdischen Gebiete von den neuen Bewohnern der Stadt zurückgefordert worden waren.
Jetzt waren diese Bereiche nur mehr Jagdgebiet im Schutze der Nacht. Doch ganz gehörte den Kreaturen das Labyrinth auch nicht. Die Bhrak, die sich ihrerseits wie Würmer durch das Fleisch der Erde wühlten waren ihnen keine Gefahr. Sie gruben tiefer und konzentrierten sich darüber hinaus auf die Berge und die steinige Ebene im Norden und vor allem im Westen. Sie mochten dereinst ihren Kampf mit den Verteidigern haben. Die Avatare des Alten, gegen die Champions des Neuen.
Noch aber war es nicht soweit.
Nein, es gab andere, die verhinderten, dass die Herrschaft der blinden Wesen vollkommen war.
Sie selbst konnten ihr Wissen freilich nicht in Worte fassen. Einzig in den Schwingungen der Finsternis die sie ausschwitzten, streckten die Informationen. Einige Bereiche unter den Anwesen waren für sie undurchdringlich. Die Tunnel waren blockiert. Ein paar mit herabgestürzten Steinen, andere mit Metall und Beton. Versuchte man einen Durchgang zu erzwingen, zu kratzen, zu graben dann wartete der scharfe Biss von Stahl auf der anderen Seite, der unsichtbare Todesknall von Gewehren.
Nicht immer, aber manchmal.
Sie hatten gelernt diese Bereiche zu umfließen. Es war nicht nötig sie zu öffnen und die Gier nach Beute mit der Gefahr für das eigene Leben abzuwägen. Es gab andere Jagdgebiete.
Außerdem standen sie hier unten nicht an der Spitze der Nahrungskette. In den Kanälen lebten noch weitere Wesen. Größer als ein Verteidiger, wenn auch bei weitem nicht so zahlreich. Von einigen dieser Fressfeinde kannten sie nur die Veränderung in der Dichte der Luft, wenn sie nahten. Oder die Geräusche, die sie verursachten, weil sie niemanden übrig ließen, der ihr Echobild hätte weitergeben können.
Einige andere waren ihnen bekannt und erfüllten die ruchlosen Kreaturen mit dem, was Furcht noch am nächsten kam.
So etwa ein verdrehtes Etwas, dass ein wahnsinniges Riesenkind aus allen Teilen von Kreaturen zusammengesetzt haben schien, die es irgendwo hatte finden können. Vielleicht ein einstiger Günstling der Götter, der sich ihrer Wertschätzung nicht als würdig erwiesen hatte. Schreiend und kreischend tobte dieses Ding durch das lichtlose Wegenetz und stopfte sich alles in seine geifernden Mäuler, deren es habhaft werden konnte. Von der Assel, über eine Ratte, bis zum unglücklichen Verteidiger.
Auch gab es ein Geschöpf, dass von seiner Erscheinung entfernt an einen Engerling denken ließ. Nur das der raupenartige Leib nicht weich, sondern mit geschuppten Panzerplatten geschützt war. Das Wesen nahm einen kompletten Tunnel ein und verstand sich darauf, seine Beute geschickt in Sackgassen zu treiben, wo es alle Zeit der Welt hatte zu töten und zu fressen.
Derartige Jäger gab es noch einige mehr.
Doch so das eine oder andere Untier ein Revier bewachte, existierten doch keine Bereiche die diese Bedrohlichen ganz vor dem Zugriff der Verteidiger abgeschirmten. In ihren Domänen befand sich nichts, was dem Stab ähnelte.
Er konnte sich also nur in den abgesperrten Bereichen unter den Villen befinden. Das allerdings hätte bedeutet, dass ein versiegelter Tunnel hätte geöffnet, der Stab dorthin verbracht und der Durchgang wieder verschlossen hätte werden müssen.
Das war nicht auszuschließen, wollte jedoch nicht recht in das Bild der Kultisten passen, die sich in den Kanälen verkrochen. Hätten sie die Kanalisation als Exil gewählt, um dann doch wieder im Anwesen eines Kaufmannes oder Rasankuriführers zu enden?
Es gab noch eine finale Möglichkeit.
Gleichwohl keine, die dem bis hierher schwierigen Unterfangen Leichtigkeit beigefüge.
Im Zentrum des äußeren Ringes, wo sich einst die Behausungen jener Wohlhabenden befanden, die nicht zum Militär,- oder Palastadel gehört hatten, befand sich das faktische Zentrum der Kanalisation. Als noch der, inzwischen kaum mehr vorstellbare, Umstand geherrscht hatte, dass Wasser durch den Untergrund geflossen war, hatte hier das Herz geschlagen.
Die Klär- und Aufbereitungsanlage der Stadt.
Es gab derer weitere, über ganz Rasankur verteilt. Dieser Tage so nutzlos wie ein imperiales Gebetbuch.
Die, zu der alle Hinweise, beziehungsweise deren Fehlen, führten, war jedoch die größte von ihnen. Nicht nur hatte man dort das Gro der Abwässer gereinigt und wieder der Verwendung zugeführt, sie hatte auch die nahen, zivilen Verwaltungsgebäude und das Krankenhaus direkt versorgt. Obendrein war die Anlage über dem größten Frischwasserspeicher der Stadt erbaut worden. Das kaum spürbare Gefälle in jedem Kanal, jeder Rinne und jedem Rohr, führte letztlich zu diesem Bereich der Stadt.
Die Verteidiger konnten Selari einige Eindrücke von diesem Ort vermitteln. Unterirdisch, aber sehr weit und groß. Eine Kaverne, eine Höhle von riesigen Ausmaßen. Die lautlosen Schreie der Verteidiger trugen hier weit und ihr Echo brauchte lange, bis es zu ihnen zurückkehrte. Sie übermittelten der Mutantin wie es sich anfühlte, wenn ihre Finger über die kleinen, perfekt viereckigen Steinchen von Boden, Wänden und Decke glitten.
Fliesen oder eher noch Mosaiksteine.
Eine bröckelige Kalkschicht zeigte an, wo früher einmal Wasser gestanden hatte.
Doch da war mehr.
Die Kaverne selbst war nicht mehr als ein riesiges, leeres Becken, am oberen Rand mit einem Rundweg versehen, auf dem dereinst Techniker und anderes Personal seinen Aufgaben nachgekommen war. In dem Becken jedoch holte das Echolot der Verteidiger die Überreste eines Lagers aus der ewig währenden Dunkelheit.
Einige simple Hütten und zusammengesunkene Überreste, vielleicht von Zelten. Barrikaden aus Sandsäcken und verschiedenes, technisches Gerät. Etwas das einfache Feldgeneratoren sein mochten. auch zwei Wassergewinner.
In der Kaverne hatte jemand Unterschlupf gesucht. Jemand, der jetzt verschwunden war. Dabei machte es nicht den Eindruck, als hätte ein Kampf stattgefunden. Die Spuren des Verfalls gemahnten eher an Vernachlässigung, denn an Gefechtsschäden. Auch lagen keine Leichen herum oder ähnliches. In der diffusen Erinnerung der Verteidiger war auch nichts zu finden, das auf einen Angriff durch sie selber hinwies. Eine mögliche Erklärung für das Ganze war vielleicht in dem Spalt zu erkennen, der in der Längstseite des Beckens klaffte, wie eine Wunde in verletztem Fleisch.
Aus dieser Öffnung, groß genug, dass ein Mensch hindurchtreten konnte, strömte Wärme und schwer gesättigte Luft. Süße, wie von überreifen Früchten.
Was aber noch viel wichtiger war, war der Umstand, dass die pure Präsenz aus dieser Öffnung mehr macht über die Verteidiger hatte als Selaris Fähigkeiten. Sie würden nicht in diesen Spalt vordringen. Nicht aus Furcht oder einem übergeordneten Verstehen.
Einzig, weil die Öffnung oder das was darin war, es nicht wollte.
Gleichwohl, wenn der Heermeister nicht gelogen oder sich geirrt hatte und man davon ausgehen konnte, dass der Stab nicht in einem der verbarrikadierten Keller war, dann war er vermutlich dort drin.
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Name: Selari
Alter: 20
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