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Entfremdete sich diese gespaltene Persönlichkeit allmählich ihrer selbst? Der Gedanke zwang sich ihr zwangsläufig auf, wenn auch mehr oder minder unspektakulär. Warum auch? Entsprechend gewisser ideologischer Strömungen war doch ein ausgeprägtes Rachegelüst lediglich menschlichen Wesens, während man die Absolution oder religiöse Verzeihung mit erlauchter Mimik dem göttlichen Schöpfquell zusprach. Vergebung? Wie unermesslich komödiantisch, handelte es sich hierbei doch letztlich um den größten aller großen Schlachtengebieter, welcher sich ja schon selbst damit rühmte “Schädel wie reifes Korn abzuernten” oder einem ihm missgestellten Adjutanten mal eben die farblosen Äuglein aus dem Schädel zu saugen. Verflog etwa etwas wie Pragmatik oder selbst erstellte Prinzipien seinem Verstand und machten Platz für lächerliche, abstrakt anmutende imperiale Gefühlswelten? Nun, wo könnte derartiges schon ein spontanes Ende finden? “Kogan, Speiser der Armen, Freund von elternlosen Kindervolk, Schutzpatron der Geächteten und Patriarch der verwitweten Weiber”? Drollig. Oder besser auch nicht. Verlor sich wohl schon selbst in seiner “Herrschaftsrolle” anstatt sich rationelleren Schritten zuzuwenden, machte er es diesem selbstgerechten Emporkömmling von ehedem gleich und spekulierte geteilter Stirnfalte in die versilberte Spiegelfläche des kostbaren Bronzestückes hinein. Schabte sich seinen stümperhaften Milchbubenansatz pingelig hinfort, gerade als müsse man sich irgendeinem fatalistischen Moralkodex oder einer Uniformität anpassen. Schmunzeln? Nein, eher bittere Verachtungswürdigkeit, ausgedrückt durch ein halbherzig mitleidiges Grinsen. Halbwüchsiger, schab dir besser die sprießenden Federkiele von den Schulterblättern, lag es schon auf der knospigen Oberfläche ihres Sprechorgans. Anstelle dessen, Stille. Kehrte ihm wenig sympathisch, womöglich unterkühlt den geradlinigen Rücken, während sie sich draußen im Korridor mittels des kleinsten Fingers ein Bluttröpfchen von der Lippe wischte.
Innerhalb des äußeren Ringes tummelten sich immer noch bürgerkriegsähnliche Schauplätze und Darsteller, manchmal, entlang eines aufgerissenen Seitenportals, vermochte man sogar noch einiges davon zu vernehmen. Auch das dahinfließende Wasser, welches sich durch natürliche Macht und Erosion allmählich Pfade durch das geschlagene Gemäuer bahnte. Tröpfchenweise oder in klaren Bächlein, wenngleich “Klar” womöglich ebenso vergiftet und kontaminiert war wie jeder andere Aspekt dieser ausgestreckten Seuchenwüste. Womöglich mochte dies gar schon ein hochheiliger Gottesschrein für einen der Eiterfresser sein, sie auf allein parasitärnachvollziehbare Weise anziehen wie ein gewaltiger Misthaufen nun mal Schmeißfliegen anzog, oder ein verendeter Carnak Fleischfliegen forcierte. Ihre Schritte hallten durch die gefliesten Vorhallen, die unterschiedlichen Atrien und kunstvoll angelegten Gesteinsalleen. Beinahe dämmerungsschwanger fluteten Halbschatten durch vorgeschobene Kühltücher, wenigstens waren sie zweckdienlich genug die Säle und Kabinette auf einer angenehm zirkulierenden Temperatur zu halten. Wie ausgestorben, Sklaven und anderes Dienstvolk würde wohl erst im späteren Verlauf des Tages zurückkehren, sich wieder an ihren angestammten Plätzen einfinden. Zumindest was noch übrig war, nicht etwas dahingemetzelt worden war. Wertloses Pack. Ließ sich töten. Von anderen Wüstenratten. Zynisch genug das sie sich selbst dabei ertappt allmählich von diesen gesamten “Katzbucklern” genug zu haben. Heuchler, Speichellecker und Doppelzungen, eine wundervolle Gesellschaft, wenigstens wenn man die aristokratischen Sitten bevorzugte welche diese gesamte Welt wie Fett einen Schinken durchzogen. Sicheren Schrittes wie der geschickte Navigator eines Flaggschiffes hielt sie dennoch auf die verstärkten Portale zu, welche nur visuell eine unüberwindbare Barriere zwischen der “physisch, brachial verhafteten Welt” außerhalb und der “geistigen Fortschrittswelt” innerhalb. “Bibliothek”. Wohl besser eine lose Ansammlung zusammen gewürfelter Schriftrollen, verstaubten Pergaments und einer, aufgrund meist mangelnder Technologie, überflüssiger Holodisks. Eines der sorgsam um einen Holzstock herum aufgewickelten Röllchen nahm sie dabei heraus, rollte es auf und betrachtete es neugierig. Natürlich war es ein detailverliebtes, anachronistisches Weltbild, primitivere Kulturen würden dies sogar als “Atlas” anerkennen. Und dennoch konnte man manchmal sogar was finden, zumindest wenn man suchte. Wenigstens drei oder sogar vier gekennzeichnete “Siedlungen” befanden sich in “greifbarer” Reichweite, also weniger denn sechs Tagesmärsche in irgendeine himmlische Polarität der Kompassnadel. Was genau jedoch die einzelnen Orte umfassten, war freilich nicht verzeichnet worden, weshalb man wohl andere “Schriften” oder Personen konsultieren musste. Möglicherweise war in dieser Beziehung sogar der Vogelmensch noch von einem gewissen Nutzen. Einen Finger ans Unterkiefer angelegt stand sie also da.
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Bedächtig folgte die Klinge der Topografie der narbigen Gesichtslandschaft. Bei einer Berg- und Talfahrt, zu der es bei der Haut des Fürsten unweigerlich kam, war äußerste Vorsicht geboten, wollte man dem Blutgott nicht ein unrühmliches Opfer bereiten. Wie Kogan also so bemüht war sich jeglicher Gesichtsbehaarung zu entledigen, gingen seine Gedanken unweigerlich zu dem Heer das vor den Toren lagerte. Er selbst hatte beschlossen sich erst wieder den Kriegern zu zeigen wenn die vereinzelten Kämpfe gänzlich beendet sein würde. Dazu war Geschick und sicherlich Brutalität von Nöten und er versprach sie so bereits erste Indizien auf fähige Individuen erhalten zu können. Das gesammelte Wissen der verblichenen Generationen hatten ihm lebhafte Bilder der einstigen Kriegerkaste beschert. Rasankuri, so hatte man sie genannt und ihr Name war gleichbedeutend mit Schrecken und Vernichtung gewesen. Anders als die üblichen Horden, die auf Geheiß der Finsternis marschierten, waren die Rasankuri diszipliniert, jedenfalls soweit wie ein Dienst an den Göttern dies ermöglichte. Er wusste genau wo Waffen und Rüstungen eingelagert waren. Einzig die genaue Organisation, Ränge und Bezeichnungen entzogen sich seinem Verstehen. Über was er verfügte waren fremde Erinnerungen und diese konnte man nicht wie ein Buch durchblättern um eine bestimmte Information herrauszufiltern.
Ein Buch!
Es musste doch Aufzeichnungen geben die, die Jahrhunderte überdauert hatten. Bisher hatten seine Streifzüge durch den Palast die Bibliothek ausgespart. Etwas das er unbedingt nachzuholen gedachte.
Als die Stoppeln in seinem Gesicht ausreichend getilgt waren trocknetet er sich die kantigen Zuge und streifte einfache Leinenhosen und ein Wams über. Letzteres band er nachlässig da er nicht gedachte es längere Zeit zu tragen. Sobald er die Informationen hatte die er brauchte, würde sein nächstes Ziel die Rüstkammer sein wo ein neues Eisengewand seinen Körper umhüllen sollte. Auch sehnten sich seine Finger nach dem Gewicht der vertrauten Axt. Sie würde er im Herzen der Stadt, der feurigen Lohe des Drachen, suchen müssen.
Mit diesen Vorhaben im Kopf ging er in die staubigen Hallen des geschriebenen Wortes, nicht wissend das die Warpseherin den gleichen Weg gewählt hatte.
Da ihm der Sinn nicht nach einem ihrer ewigen Monologe stand, der wohl so oder so gleich unweigerlich anheben würde, bedachte er sie nur mit einem langen Blick, bleib unweit von ihr stehen und begann die Augen über die endlosen Regale wandern zu lassen. Seine Suche galt dabei den Abhandlungen über die kriegerischen Unternehmungen des Stadtstaates.
Name: Kogan, Fürst des Chaos
Rasse: Mensch (mehr oder weniger)
Alter: um die 40 Standardjahre (hat aber Zeit im Warp verbracht, was diese Zeitrechnung etwas obsolet macht)
Größe: 2,20m
Zugehörigkeiten: Chaos
Aussehen: muskelbepackter Hüne, langes schwarzes Haar, Schläfen ausrasiert. Ritualnarben im Gesicht sowie eine Tätowierung in der dunklen Sprache (sinngemäß: “It's better to burn out than to fade away!“ ), Drachensymbol in die Brust gebrannt
Kleidung: Schwere Plattenrüstung (Drachenrüstung) ansonsten prunkvolle Gewänder.
Ausrüstung: Stachelaxt, zwei überdimensionale Steinschlosspistolen
Segnungen: Dämonenstärke, unnatürliche Zähigkeit, Regeneration bei Nähe zu Rasankur
Begleiter: Grunz
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Verstörenderweise schien sich ihre vormalige Befürchtung tatsächlich in motorische Bewegung fortgepflanzt zu haben. Sehr zu ihrer persönlichen Verwunderung hatte sich der ansonsten unbelesene Kriegsherr wohl tatsächlich selbst, noch dazu aus offenkundig freien Stücken, in die für ihn unvertraute Umgebung eines Wissenshortes geschleppt. Was auch immer ihn dazu veranlasst haben musste, vermutlich würde sich derzeit wohl gerade ein weiteres “Auge des Schreckens” irgendwo bilden, mochte wohl in der spärlichen Annahme verwurzelt sein, hier etwas von Nutzen vorfinden zu können. Doch, nach welcher Form vererbten Wissens in niedergeschriebener Form mochte einer wie “Er” schon suchen? In all den verbrachten Stunden hatte sie nie wirklich die essentielle Frage wirklich gequält, ob dieser selbstgerechte “Monarch” denn überhaupt lesen könne, wenngleich er zu unterschiedlichen Zeitpunkten durchaus ein derartiges Verständnis gezeigt hatte. Was also genau? Selbst seinem forschend, eigenartig eingeschränkten Blick und Blickwinkel wusste sie nichts wirklich brauchbares zu entnehmen, genauso gut hätte sie eine leblose Marmorplastik betrachten können, womöglich mit mehr nennbarem Erfolg. Nach einigen minutenweise empfundenen Herzschlägen jedoch, senkte sie ihr ohnedies verhaftetes Augenmerk wiederum auf das ausgebreitete Koordinatennetzwerk, welches sie behelfsweise über die chronistisch längst überholte Landkarte legte, gewissermaßen als Orientierungshilfe, während sie mit dem geographischen Messerwerkzeugen rasch einige Winkel und Strich nachzog.
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“Die vier Hügel von Sarpareik“ war auf dem dicken Ledereinband zu lesen. Dieser Titel brachte etwas in Kogan zum klingen und er schritt auf das Regal zu. Eine nahe Leiter, ihr Holz durch die Zeit hart wie Stein geworden, ließ ihn die Höhe erklimmen und das Buch erreichen. Behutsam zog er den schweren Folianten heraus und blies den Staub fort. Tatsächlich! Unter dem wiederholten Titel auf dem Deckeln stand in kleinerer Schrift, “Eine Reflektion der tuskischen Kriege. Vom EnWor- Rasankuri Kar Falet“
Es war wohl nur der Trockenheit zu verdanken das, dass brüchige Pergament der Seiten nicht längst zu Staub zerfallen war. Kogan trug das Buch nach unten und wählten einen Platz neben Melanie, da hier das beste Licht einfiel. Er schlug den Wälzer auf und Staubteilchen tanzten munter in der Sonne.
Die ersten Seiten beschäftigten sich lediglich damit Kar Falet zu huldigen und seine Siege zu verherrlichen. Wenn sein Streitwagen den siegreichen Feldherren heimwärts trug, nach einer gewonnenen Schlacht, so hieß es die Räder seines Gefährts hätten den Boden nicht berührt da so viele Leichen seinen Weg pflasterten. Kogan schmunzelte in sich hinein und blätterte weiter. Nun kamen Beschreibungen einzelner Schlachten. Ließ sich der Autor auch lang und breit darüber aus wie feige und unfähig der Feind stets war, so waren die Abläufe der Auseinandersetzung doch sehr detailliert beschrieben. Hier und da waren sogar Federkielzeichnungen beigefügt. Mal von Pfeilspitzen, mal von Gelände oder Festungsbauten. Gerade Letzteres erweckte das Interesse des Fürsten. Er zog Papier und Kohlestift, aus Melanies Utensilien, heran und machte sich eine grobe Zeichnung des Gesehenen. Bemerkungen in seiner harten Handschrift säumten den Rand. Schließlich fand er auch was er gesucht hatte. Die Ränge und genaue Organisationspläne von Aufbau und Gliederung der Rasankuriarmee. Nachdem er festgehalten hatte was er für wichtig erachtete klappe er das Buch zu und ließ den Blick über die Karte wandern, welche die Frau bearbeitete.
Was sie zeigte war nicht schwer zu erkennen.
Nach einer Weile fragte er sie frei heraus. Lohnende Ziele?
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Aussehen: muskelbepackter Hüne, langes schwarzes Haar, Schläfen ausrasiert. Ritualnarben im Gesicht sowie eine Tätowierung in der dunklen Sprache (sinngemäß: “It's better to burn out than to fade away!“ ), Drachensymbol in die Brust gebrannt
Kleidung: Schwere Plattenrüstung (Drachenrüstung) ansonsten prunkvolle Gewänder.
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“Vier.” , murmelte sie ohne jeglichen weiteren Vorbehalt, während sie mit dem bronzenen Zirkel eine letzte, kreuzende Markierung durch beide Papierschichten hindurch übertrug, “Ich nannte dir bereits vor mehreren Tage eine kleinere, aristokratische Fördersiedlung hier… etwas westlich der uns bekannten Schluchten.” , darauf deutend, “Trotz allem dürfte diese vermutlich befestigt sein, sowie über eine separate “Stahlcarnakstraße” verfügen, wie deine einheimischen Knechte es auszudrücken pflegen. Diese strategisch zwar gewissermaßen ungünstig gelegene Station würde uns die dringend benötigten Ressourcen für raffinierten Treibstoff und Brennmittel für die Schmiedeöfen liefern. Dort…” , einen anderen Punkt anweisend, “Befindet sich Al-Chtan, eine überaus altertümliche Dünensiedlung, angeblich verfügt sie über einen eigenen Bohrschacht frischen Wassers, was aber wichtiger ist, über eine beträchtliche Eisenerz- und Kohlenader unterhalb, welche von den meisten Völkerschaften auch wild umfehdet wird, da sie die Stätte wohl als… heilig… oder irgendsowas erachten. Trotzdem benutzen sie das geförderte Material zur Rohstahlgewinnung, welches wir genauso gut nutzen könnten für die Ankurbelung unserer eigenen Munitions- und Rüstungsindustrie. Dies hier ist Babdajak, fünf Tagesmärsche westwärts. Einstmals ein wohlhabender Handelsposten, in dessen Mitte sich ein weitläufiger Gouverneurspalast befand… zumindest meines Wissens wurde diese Siedlung allerdings spätestens nach dem Krieg der Häuser aufgegeben, woraufhin sich “Aussätzige” dort ansiedelten, also Mutanten, Metamenschen und Pestbeulen jeglicher Herkunft… in irgendeinem Anfall unrationeller Bruderliebe stiftete einer der gohmorschen Legaten eine kleine Kapelle, in welcher sich einige Brüder und Schwestern um diese degenerierten Humanoiden kümmern… frisches Wasser, Verbandszeug und Nahrung werden einmal in einem Zyklus zu zwei Jahren angeliefert… aufgrund er häufigen Sandstürme brich die Kommunikation gerne zusammen…” , sie blickte ihn interessiert an, lauschte er ihren Ausführungen überhaupt, oder war dies eine der üblichen “Lass das Weib nur reden” Ansätze, welche er so gerne hatte, “Diosdos-Katelachan wiederum stellt einen isolierten Forschungsaußenposten irgendeines größeren Hauses dar… gerüchteweise werden dort modernere, widerstandsfähigere Gensaaten für die lokalen Hülsenfrüchte erforscht, jedoch vermag dies keiner so recht zu bestätigen, vor allem keiner der unseren… Natürlich wäre es von einem gewissen Interesse an die wissenschaftlichen Gerätschaften und Utensilien einer derartigen Einrichtung heranzukommen… überdies würden wir dadurch gleichfalls wie in Babdajak Sklaven erhalten, welche unsere Sache vorantreiben könnten…”
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Er lehnte sich auf die Ellenbogen gestützt, über die Karte und studierte ihre Markierungen aus der Nähe. Flüchtig maß er zwei Entfernungen mit Daumen und Zeigefinger, nahm dann einen Weitenzirkel zur Hand und prüfte eine einzelne Strecke.
Nun ein Angriff auf die Fabrikfeste von St. Ellms verspricht ohne Frage die größere und verlockendere Trophäe. Doch du sagtest es bereits, unsere Vorräte sind begrenzt und am dringendsten benötigen wir tatsächlich Wasser. Selbst die Kaverne unter dem Palast würde nur eine begrenzte Zeit zur Versorgung ausreichen. Daher wird es das Beste sein auf Al-Chtan zu marschieren. Nicht nur sichern wir uns so Wasser und wertvolles Eisen, sondern bescheren den Kriegern auch einen Sieg der einfacher sein dürfte als die Erstürmung der Fabrikfeste. Solch ein Erfolg würde die Moral heben und bei weiteren Unternehmungen Verluste leichter ertragen lassen. Er nahm sie beim Handgelenk und zog sie neben sich auf die ausladende Karte. So, beide Oberkörper auf der dem Tisch ruhend, waren die Feinheiten der akribisch gezeichneten Darstellung wesentlich besser zu erkennen. Das es ihm dabei ein Genuss war ihren Duft einatmen zu können mochte Zufall sein.
Die Siedlung liegt allerdings auch nicht gerade exponiert. Er tippte auf die unscheinbare Markierung die Al-Chtan symbolisierte und fuhr halbmondförmig mit dem Finger ringsherum. Felsen zu drei Seiten, die letzten Ausläufer der Erhebung die auch Rasankur umspannt. Schweres Eindringen... und schweres Entkommen.
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“Nun… allerdings ist der vollkommene Sachverhalt hier ein gänzlich anderer…” , sie deutete die markant abfallenden, zumindest auf diese weise dokumentierten, Klippen an, “… Rasankur befindet sich im relativen Kessel, also nicht unmittelbar unterhalb des Hochplateaus welches uns umgibt. Al-Chtan hingegen, befindet sich wie ein winziges Insekt umgeben von Mauern, inmitten einer freizügigen Schussposition. Diese Niederlassung genoss lange Zeit lediglich den zweifelhaften Ruf, sagen wir, Neutral in den meisten belangen zu sein, aufgrund des Trinkwassers und der einzigen “Karawanserei” im größeren Umfeld, wurde dieser Status auch anerkannt… darüber hinaus verfügen nur die wenigsten Stämme der gewöhnlichen Wüstenvölkerschaften über derartige Ressourcen wie wir. Bereits primitive Sprungmodule oder Drachengleiter würden einen umständlichen “Stellungskampf” um das erhöhte Plateau, welches sicherlich aufgrund der strategischen Position verhältnismäßig leicht bemannt sein dürfte, zu vermeiden. Ausgewählte Einzelkämpfer könnten also infolge einer nächtlichen Überfallsaktion die Stellungen ausheben, anschließend selbst besetzen und beim Kernangriff auf die Siedlung selbst dann unterstützendes Feuer auf etwaige “Schwere Geschütze” geben, von oben herab, also zusätzliche Stärkung durch das Moment der Überraschung und die vollständige Unterminierung der feindlichen Moral…” , während sie ihr porzellanenes Gesichtlein seitlich wand striff sie unbeabsichtigt mit der Nasenspitze sein herabwallendes Haupthaar, welches ironischerweise inzwischen ja länger war als ihr eigenes, bemühte sich alsbald aber darum sich nichts dergleichen anmerken zu lassen und deutete eine andere Stelle an, ungeschickt genug, “Man sollte aber auch die Missionarste… siedlung nicht außer acht lassen… sollte es von dort möglicherweise gelingen ein, sagen wir, Hilfsgesuch abzusetzen…”
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Ja das wäre fatal. Sagte er ohne wirklich dorthin zu blicken wohin sie deutete. Vielmehr hafteten seine Augen an ihren weichen Zügen, den grünen Katzensteinen die konzentriert Wege und Zugänge erkundeten. Ohne den Blick von ihr zu lassen sprach er weiter. Es gilt zu sehen was uns für Krieger zur Verfügung stehen. Sind ausreichend Geschickte unter ihnen wäre es sogar möglich einen doppelten Angriff zu koordinieren. Während die eine Gruppe Mine und Wasserstelle besetzt könnte die andere einen Schlag gegen die Mission führen und jegliche Kommunikation ausschalten. Er hatte eine Hand zurückgezogen um die Umgebung der darunter liegenden Siedlung freizulegen. Die Hand zog er seitlich an sich, so das sie zwischen den vorgebeugten Körpern ruhte. Ich kenne die Barmherzigkeit, die das Imperium für Mutanten erübrigt. Unmerklich streichelte er das kühle Latex, das sich eng über ihren Rippen spannte. Vielleicht gelingt es die Wut in ihre Herzen zu tragen und sie für die rechte Sache zu gewinnen. Jeder der unsere Reihen verstärkt soll mir recht sein. Ob das Gewehr nun Finger, Klauen oder Tentakel umklammern.
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“Vermeintlich… Dies sind keine Auswüchse chaotischen Einflusses oder lang anhaltendem Frevels wider die imperialen Glaubensdoktrinen, lediglich unwirtliche Umweltbedingungen, etwa Radioaktivität oder anderweitige Verseuchung entstellte diese… Menschen. Solange man ihnen versprochenen Nährschleim, sowie einen löchrigen Lederwasserschlauch reicht, sie noch dazu mit einigen, auserlesenen Versen aus dem kaiserlichen Kodex belustigt, werden diese Geschöpfe zweifellos noch für ihre “Zuchtwarte” kämpfen. Für diese fehlgeschlagenen Existenzen handelt es sich nicht um den ideologischen Kampf zwischen “Ordnung” und “Chaos”, sondern lediglich darum wer ihren Fressnapf zwei bis dreimal täglich anfüllt mit gehäufter Nährlösung. Dies sind keine besonders nützlichen Krieger… sie wurden verzärtelt, verweichlicht, über viele, viele Jahre hinweg als “Unrat” behandelt von der Gesellschaft abgesondert und lernten sich effektiv zu verkriechen… diese religiösen Toleranzler taten anschließend wohl das ihre um diesen Kreaturen noch den letzten Funken “Selbstbewusstseins” auszureden, um sie möglich “produktiv” zu halten. Infolgedessen wohl bessere Sklaven, da wir jeden halbwegs tauglichen Mann und jede kriegführende Frau zweifellos für andere Zwecke benötigen werden als mit ihnen die rohen Urkräfte der Industrie zu betreiben. Vielleicht sollte man zu einem späteren Zeitpunkt überhaupt darüber sinnieren… sie aus dem genetischen Erbpool vollständig zu tilgen, da ihre Mutationen nicht die “segnende” Natur der chaotischen Versionen aufweisen dürften.”
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Wenn ihnen der Eisenkragen beschieden ist, dann sei es um meiner Willen so. Soll ihr Blut Mörtel für die Mauern Rasankurs sein. Letztlich wird die Arbeit die Spreu vom Weizen trennen. Es gilt ohnedies den Kriegern klar zu machen das sie nicht etwa eine Nische gefunden haben in der sie sich vor ihren Häschern verstecken können um im Schutz der Dunkelheit Nadelstichen auszuteilen. Vielmehr müssen sie überzeugt werden besser als die Diener der Leiche zu sein. Wir müssen die Tempel wieder beleben und ihnen die Götter näher bringen. Sie haben nur krude Ideen von Fabelwesen und schützenden Geistern. Kein Begriff von der Gewaltigkeit des Warps findet sich in ihren Augen. Es bedarf Priester die ihnen erkläre das sie es sind und nicht die Imperialen, die herrschen, müssen. Das Schwäche kein Mitleid verlangt sondern Tilgung. Er hob den Oberkörper, drehte sich und saß so nun auf dem Tisch. Spielerisch ließ er Zeige- und Ringfinger über die Wirbel der Frau wandern, die sich leicht unter der Kunsthaut abzeichneten.
Du sagtest vorhin das es nützlich wäre sich als Söldner zu verdingen. Ich habe darüber nachgedacht. Seine Finger erreichten den weißen Hals der durch das Fehlen des bekannten Lederbandes noch ebenmäßiger auf ihn wirkte. Vielleicht war es dieses Gegenteil zu seiner eigenen brachialen Gestalt welche die Faszination durch sie ausmachte.
Sagt die eine Gruppierung namens Rote Wache etwas?
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