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Bizarr
#11
Sinoel kommt aus: Das versteckte Protal

Es stank, es stank einfach widerlich. Niederes Blut, Schweiss, Exkremente, Erbrochenes und noch vieles vieles mehr. Der Saal in dem er nun stand lag im Halbdunkel und war bevölkert von stöhnenden Menschen in den verschiedensten Positionen. Männer und Frauen, eingespannt in Maschinen, welche der Archon als recht einfallslos erachtete. Immer wieder hallten lustvolle Schreie durch den Raum und das knallen von Peitschen war allgegenwärtig. Gerade war Sinoel ein paar Schritte in den Saal gelaufen, als eine Frau auf ihn zu kam. Er wußte nicht ob sie für menschliche Verhältnisse attraktiv war, jedenfalls hatte man ihr scheinbar schon einmal etwas sehr schartiges, sehr oft durch das Gesicht gezogen. Sie trug am ganzen Körper schwarzes Lackleder, mit Aussparungen dort wo markante Piercings angebracht wurden.
„Willkommen im Bizarr meine Herren. Wie kann ich ihre...“
Ihre schmerzhaften Narben im Gesicht und ihre für ihn offensichtliche, fast schon panische, Angst vor ihm amüsierten ihn ein klein wenig. Egal was sie sich ausmalte, sie hatte keine Ahnung wie tief die Abgründe eines Dark Eldar reichten. Sie alle hier, sie alle waren kleine Kinder, schlimmer, sie waren Babys, kleine, wehrlose, sinnlose, hilflose, ideenlose Babys. Nethar schien in etwa das selbe zu denken wie er, vielleicht machte er sich gerade Gedanken wie man hieraus eine annehmbare Hölle machen konnte. Da die Frau nicht im Ansatz ein Empfinden für Etikette aufwies sprach sie Sinoel direkt an. Sie versuchte kläglich die Angst in ihrer Stimme zu unterdrücken.
„Folgen sie mir bitte ich werde sie unverzüglich zu Zimmer 14 führen.“
Sinoel war etwas überrascht und verstand nicht recht was sie wollte, er musste sich ohnehin noch an diese rauhe, polternde Sprache gewöhnen. Die Frau lief nervös los und die beiden Dark Eldar entschlossen sich ihr erst einmal zu folgen. Sie schien bereits Erfahrungen mit seinem Volk gesammelt zu haben und so liefen sie zu dritt durch den Saal. Verstohlen wurden sie beobachtet, Geflüster setzte ein und das allgegenwärtige Gestöhne lies nach. An einer Treppe blieb die Frau stehen.
„Es liegt am Ende des Ganges.“
Sinoel beachtete die Frau nicht weiter, stieg die Treppe empor und ging mit Nethar den Gang entlang. An der Tür mit der 14 angekommen öffnete er sie auch gleich, er war ein Archon und anklopfen war ein Höflichkeit die er sich nicht geben musste. Der Raum war recht einfach und eher mit dem Gedanken eingerichtet nützlich zu sein. In der Mitte des Raumes stand eine Eldar-Frau an einem Operationstisch, scheinbar vertieft in ihre Arbeit. Nethar schien sofort Feuer und flamme zu sein, ob für die Frau oder für ihre Arbeit wusste Sinoel gerade nicht genau. Langsam schritt der Archon auf den Tisch zu, um dann in ca zwei Meter Entfernung stehen zu bleiben. Der Körper auf den Tisch lebte noch und schien sich vollkommen bewußt zu sein was mit ihm dort gerade passieren würde, unfähig sich zu wehren.
„Es ist mir eine Freude auf diesem unwürdigen Planeten eine echte Künstlerin des Fleisches zu treffen.“ sagte Nethar fasziniert.
Sinoel hatte schon so ein Gefühl gehabt, aber er war sich nicht sicher gewesen. Einen Haemonculus welcher Optisch was her machte, so etwas hatte er in seinen über 2500 Jahren noch nicht gesehen. Sie schien gerade einen spannenden Effekt in ihrer Operation zu sehen und schaute nicht auf. Es vergingen einige Minuten in denen keiner etwas sagte. Nethar beobachtete interessiert und forschend, während Sinoel die Schmerzen und das Leid in sich aufnahm und wieder ein klein wenig besser fühlte. Sie war eine geschickte Dark Eldar, die ihrem Opfer neben der Forschungsarbeit größtmöglichen Schmerz schenkte. In einem günstigen Moment erhob Sinoel sein Stimme.
„Ich bin Archon Sinoel, fleischgeborener Herrscher über die Kabale der blutigen Schmerzen...“
er deutet leicht mit der Hand auf Nethar.
„...und dies ist Haemonculus Nethar, fleischgeborener Meister vom Zirkel des Wahns. Wir sind gekommen um mit euch zu sprechen. Ich hoffe wir stören nicht.“
Sinoels melodische Aussprache hatte die Eleganz und Arroganz eines Archons, gepaart mit der Achtung welche man einem Haemonculus entgegen brachte. Sein letzter Satz versprühte ein kleinwenig gewollte Ironie und leichten Sarkasmus.
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#12
Die haarlos rasierte Brust des menschlichen Petenten war auf etwa halber Höhe des Zwerchfells eingeschnitten worden, durch einen Längsschnitt entlang des Sternums waren die Rippen von innen nach außen gebogen worden, somit lag die Gesamtheit der lebensnotwendigen, pulsierenden Organe offen sichtbar vor. Dort wo sich vormals wohl der Thymus befunden haben mochte war lediglich eine leere, blutige Fleischstelle, während das entsprechende Organ in einer flüssigen Lösung konserviert in einem gläsernen Behälter schwamm. Die beiden Bronchialzweige waren durch ein besonders dünnschneidiges Messer aufgewellt worden, eine eigenartige Paste welche die Sauerstoffsättigung gewährleistete erhielt die schwächliche Kreatur offenbar am Leben, während unterschiedliche Nadeln bestrichen mit besonderen toxischen Substanzen leichte Verwesungserscheinungen auslösten. Die Kreatur war bei vollkommenem Bewusstsein wie man anhand der Agonie geschüttelten Zuckungen feststellen konnte, wurde allerdings durch eine am Kiefer fest gewobene Zunge am nachhaltigen Sprechen behindert, welche wiederum zu sieben Sehnen aufgeteilt an verschiedenen Stellen der Wangen herausgezogen worden war. Gerade glitten die durch Blut glänzenden, schwarzen Latexfinger der Haemonculus über das energisch hämmernde Herz, allein injizierte “Beruhigungsmittel” verhinderten einen drohenden Herzanfall und das damit verbundenen dahinscheiden des Menschen. Langsam lösten sich die koronalen Gefäße aus dem umgebenden Gewebe, während die spezifischen Funktionen des Herzens durch andere Apparaturen vorgetäuscht wurden und allein der Schmerz exquisit in das Opfer einschoss, während das damit verbundene kurzfristige Ableben ausblieb. Den vormals pochenden Muskel zwischen den glitschig gewordenen Fingern haltend, wischte sie mit der anderen Hand das benutzte Messer an der Schürze ab. Die schulterlangen Handschuhe nachjustierend nahm sie die inzwischen vor Minuten schon eingetretenen Druchii über den Menschen hinweg war, während sie die benutzten Klingen nun fein säuberlich seitlich reihte.

“Sinoel, Archon und Tyrann der blutigen Schmerzen und sein Berater Nethar vom Zirkel des Wahns...”, sie stützte die freie Hand leicht in die Seiten während sie die Ankömmlinge prüfte, “... Die blutigen Schmerzen entspringen einem relativ jungen Zweig, einer anderen Kabale, wie mir scheint. Welch ein Archon also ist es, welcher allein und im Gefolge eines Haemonculus wandert, während seine Kabale in der dunklen Stadt ums Leben ringt? Fleischgeborene... Fleischgeborene... Ja, man erkennt euch eine gewisse, höhere genetische Abstammung durchaus an, eure Haut ist etwas unbeschadeter, verletzlicher, weicher. Auch eure Körperhaltung lässt darauf zurück schließen das ihr nicht in einem Tank herangezüchtet wurde, wie mancher unserer niederen Brüder. Euer Gesicht scheint mir gut durchblutet, die Venen verlaufen unmittelbar unterhalb eurer Haut, während keinerlei Anzeichen von toxikologischen Verunreinigungen euer adeliges Antlitz ruinieren.”, das Herz zwischen den Fingerspitzen malträtierend kam sie allmählich näher an den Archon heran, “Euer Gefährte weist gleichsam weniger erhabene Charakterzüge auf, verhüllt, verborgen, jemand der nicht “rein” ist, jemand der auf unterschiedliche Weise geehrt wurde, allein seine Augen treten hervor und künden von einem nicht uninteressanten Willen, einer amüsanten Geisteskraft welche es auszutesten gelten würde... Zweifellos würden wir... Etwas finden das uns alle drei amüsiert, nicht wahr...”, kategorisch wanderte ihr Blick über die verhüllte Rüstung des Archons, während sie eben noch den Haemonculus “seziert” hatte, “Mmmmmh... Es würde mich reizen euch die Nervenstränge zu lösen, zu sehen welche Toleranzen ihr hättet... Aber zweifellos seit ihr nicht aus hedonistischen Ambitionen gekommen...”
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#13
Der Archon trat einen Schritt näher an Kajide heran.
„Zweifellos würden wir... Etwas finden.“
Sprach er die Worte amüsiert und zweideutig nach. Durch die ganzen Gerüche hier im Raum konnte er nun, dicht vor ihr stehend, den Duft dieser Frau wahrnehmen. In diesem Moment kam es ihm wie eine Ewigkeit vor das er das eine Eldar gerochen hatte. Seit Stunden lief er praktisch durch einen Dunst aus dicken, stinkendem Qualm den diese Stadt überall verursachte. Eine Frau aus seiner Heimat, auch wenn sie gerade eben noch praktisch in einem dieser stinkenden Menschen versunken war, war eine Wohltat welche er für wenige Sekunden genießen wollte. Er lächelte kurz und ging an Kajide vorbei langsam Richtung Op-Tisch.
„Die blutigen Schmerzen sind in der Tat jung, dennoch weniger ein Zweig als vielmehr der Baum selber. Meine Kabale und ich haben nichts mit der Kabale in der ich geboren wurde gemein.“
Aufmerksam schlenderte um den Tisch, jede Einzelheit in sich aufnehmend. Die Augen des Opfers weiteten sich verängstigt und folgten dem Archon.
"Meine Kabale befindet sich, wie alle Kabalen, im immerwährenden Krieg in den Eingeweiden von Commorragh. Trotzdem befinden wir uns an der Grenze zum nähst höheren Ziel. Ich habe mich entschlossen eine neue Ära einzuleiten.“
Der Archon machte eine bedächtige Pause und trat wieder vor Kajide, seine Augen trafen auf ihre.
„Es wird Zeit das die Kabale der blutigen Schmerzen ihr Krallen in den Realraum schlagen!“
An diesen Worten haftete eine fast greifbare Bösartigkeit und selbst der Patient schien zu verstehen das er Zeuge von dem Beginn etwas absolut schrecklichen war.
„Ich werde jedoch nicht meine Krieger einfach auf irgendein Ziel hetzen und glauben ohne weiteres zu Erfolg zu haben. Schon einige Kabalen habe ich aufgenohmen welche glaubten sie wären soweit. Sie sendeten ihre Krieger in den Realraum und kamen geschlagen wieder, nur um sich dann in meine Sklaverei zu ergeben. Das wird uns nicht passieren, mir nicht passieren! Deswegen bin ich auch allein gekommen, allein um schon weniger aufsehen zu erregen. Was wäre meine Kabale für eine Kabale, wenn sie nicht auch eine Zeit lang ohne mich auskommen würde und was wäre ich für ein Archon, wenn ich nicht trotzdem die Herrschaft behalten würde!?“
Seine Pupillen lösten sich von Kajides und er schaute kurz zu Nethar, dann wieder zu Kajide.
„Ich bin hierher gekommen um mir ein Bild von diesem Planeten zu machen und seinem System. Ich will anfangs nur wenige Krieger hierher schicken um Sklaven zu machen und sie erste Erfahrungen im Realraum sammeln zu lassen. Meinen Informationen zufolge war hier schon äußerst lange keine andere Kabale am Werk, wir hätten also von der Seite unsere Ruhe.“
Wieder legte Sinoel ein kleine Pause ein um das gesprochene sacken zu lassen. Er nahm eine Strähne aus seinem Haar welche sich in seiner leichten Freude nach vorne verirrt hatte. Das Leiden des Patienten hatte ihn wohl doch mehr beflügelt als er gedacht hätte.
„Ich könnte euch gebrauchen, Haemonculus. Ihr lebt hier schon lange und kennt euch aus. Eure Infomationen und euer Wohlwollen wären mir viel Wert.“
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#14
Langsam und bedächtig schritt Nethar ihrem Opfer entgegen während Sinoel noch auf Kajide fixiert war.
Unartikulierte leise Laute drangen von dem Tisch an sein Ohr und er sah wie die Augen ihn flehentlich um Erlösung baten. Er war schon weit über den Punkt an dem der Tot seinen schrecken verlor und wie etwas erstrebenswertes erschien.
Eindringlich glitten seine Augen über jedes Detail das ihm dargeboten wurde und er las darin wie in einem Buch. Es erzählte ihm Dinge über die Eigenheiten und Vorlieben der Künstlerin. Zeugten von der Beherrschung ihres Handwerkes und der Erfahrung über die sie verfügte.
Auch Sinoel setzte sich in Bewegung und umrundete den Operationstisch während die geweiteten Augen des Opfers ihm folgten. Melodisch auf jede Nuance seine Stimmlage achtend führte Sinoel seine Erklärungen an doch war Nethar zu sehr in seine Gedanken vertieft um diesem mehr als den Rand seiner Wahrnehmung zu widmen.
Nethar griff nach einer der Klingen die auf einem kleinen Beistelltisch lag. Ihr kaltes Metall schmiegte sich sanft in seine Hand und bot einen optimalen Griff während die kleine leicht gebogene Klinge geradezu bösartig vor Schärfe funkelte. Sanft ließ er einen Finger über die Klinge gleiten und spürte wie sie widerstandslos in sein Fleisch glitt. Ein dünnes blutiges Rinnsal lief seinen Finger hinunter bis sein verändertes Blut zu gerinnen begann. Behutsam legte er die Klinge an ihren angestammten Platz zurück.
Nun wandte Nethar sich Kajide zu um sich mit seinen neuen Erkenntnissen ein Bild von ihr zu machen. Ein grobes unbehauenes Bild da er nur ihre Resultate und nicht ihr werken selbst begutachtet hatte doch musste dies reichen.
„......Eure Informationen und euer Wohlwollen wären mir viel Wert.“ Schloss Sinoel seine Rede die ihn wohl doch mehr mitgerissen hatte als beabsichtigt.
„Sollte euch der Wert den Sinoel anzubieten vermag nicht genug reizen so könnte ich durchaus die Zeit finden auf euer Angebot einzugehen. Vorausgesetzt euer Können reicht aus um mein Verlangen ausreichend zu stillen?“ Er ließ die Herausforderung offen im Raum stehen um auf ihre Reaktion zu warten.
Er konnte förmlich spüren wie der Blick Sinoels ihn durchbohrte ob nun die Dreistigkeit Kajide gegenüber oder die absichtliche Nichtnennung seines Titels wegen vermochte er nicht zu sagen.
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#15
“Archon Sinoel, von der Kabale der blutigen Schmerzen....”, genüsslich sog sie diesen Namen spitz wie ein Aromatikum über den Zungenlappen, ehedem sie ihre Pupillen auf ihn fokussierte, “... ihr seid wohlweißlich weit gereist, dennoch erscheint ihr hier mit leeren, tributlosen Händen. Wie überaus amüsant ihr doch seid, wie ungeniert, freimündig... Mmmmh.”, wiederum folgerte ein genüsslicher Winkelzug der Lippen, “Dreist, wie überaus dreist. Was ihr anzubieten habt... Tja, was ist das überhaupt? Ihr kommt in fremdes Territorium und vermeint mir etwas anbieten zu können, was ohnehin mein Eigentum ist? Nein, nein... Ihr werdet mir schon einen anderen, besseren Vertrag anbieten müssen, Archon, sofern ihr wünscht zu erhalten was ihr nun mal wünscht zu erhalten. Andernfalls sehe ich keine weitere Notwendigkeit eure... oder die Gesellschaft eures genähten Schoßtieres hier weiter für eine Notwendigkeit zu erachten.”, sie ließ das eben erschlaffte Muskelkonstrukt des Menschen vor ihren Sohlen fallen und spießte dies mit dem Absatz ihrer Stiefel auf als sie einen Schritt nach Sinoel machte, “Was könnt ihr mir also schon anbieten, wo eure Kabale doch so groß und mächtig ist, wo eure Krieger doch so zahllos und stark sind, wo eure Waffen doch so scharf und tödlich sind... Was könntet ihr mir nur anbieten? Etwas das ich womöglich nicht besitze? Etwas das mich ansprechen könnte... Etwas interessantes?”, sie war nun wohl kaum mehr als drei Ellenspannen von ihm entfernt, “Nein, über etwas derartiges verfügt ihr wohl nicht.”
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#16
Sinoel schaute Kajide in die Augen und kurz fing er an amüsiert leise zu Lachen. Dann verlor sich jeder funken bösartigem Humors schlagartig.
„Ich bin weder hier um Geschenke abzuliefern, noch um an irgend jemanden Tribute zu zahlen. Einen Handel habe ich euch angeboten. Meine Kabale hat nichts was ihr braucht? Wo ihr doch so reich seit. Wohnt in einem ‚stolzen‘ Haus der Chem-Pan-Sey, voller Chem-Pan-Sey. gebaut von Chem-Pan-Sey, in einer Stadt voller Chem-Pan-Sey. Mein Neid findet keine Grenzen.“
Kurz hielt Sinoel inne, er hatte keine Zeit für sinnlose Gespräche und Floskeln. Seine Zeit war kostbar.
„Ich werde in diesem System jagen gehen. Ihr könnt euren nutzen daraus ziehen oder mir aus dem Weg gehen.
Stille lag im Raum, abgesehen von dem schmerzhaften Röcheln des Patienten und dem dumpfen, monotonen Stöhnen was man scheinbar im ganzen Haus vernahm. Es wäre ärgerlich falls Kajide sich weiter so zieren würde. Ihm machten die Anspielungen und Sticheleien nichts aus, sie amüsierten ihn sogar etwas, aber es brachte beide in diesem Moment nicht weiter. Wollte sie weiter hier ein einsames Leben fristen? Dahinvegetieren, zwischen diesen niederen Subjekten. Der Archon war wirklich gewillt einiges zu Leisten um ihr Unterstützung zu erhalten, doch betteln kam bei weitem nicht in Frage.
Langsam wand er sich wortlos von Kajide und ging Richtung Tür. Im Kopf ging er seine Möglichkeiten durch und welche Optionen er wahrnehmen konnte und würde müssen.
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#17
“Nichts geringeres hätte ich vom stolzen Archon Sinoel, Herrscher über die blutigen Schmerzen erwartet. Nichts weniger prachtvolles, nichts vollkommeneres. Seid ihr nicht ein wahres Abbild der dunklen Pracht?”, den blutglitschigen Zeigefinger ans Kinn gelegt blickte sie ihn über die Knöchel der Hand hinweg an, “Aber so einsam und alleine, natürlich werdet ihr jagen, natürlich glaubt ihr dies annehmen zu können, ja. Aber wer garantiert dann für eure Sicherheit? Wer bürgt für eure Jagderlaubnis und wer sorgt letztendlich dafür das eure “Feinde” nicht erfahren wo ihr seid? Der unvorsichtige Jäger mag möglicherweise selbst recht rasch zur Beute erkoren werden, die Spinne verfängt sich in ihrem Netz... Leichte Ernte, Sinoel. Und was hättet ihr dann von eurem Stolz, eurer Erhabenheit, eurer Schönheit? Hmmm... Natürlich würde es eure Widersacher erfreuen euch allmählich die Schichten des Herzens abzuziehen, euch die Augäpfel zu sondieren oder dergleichen, während sie über die rauchenden Ruinen eurer “Kabale” schreiten, nicht wahr? Was könnt ihr also bieten, hm?”
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#18
„Niemand kann für die Sicherheit eines Archons garantieren.“ erwiderte Sinoel mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, während er sich langsam zu Kajide umdrehte. Er musterte sie und lies einige Sekunden verstreichen in denen er Gedanken sortierte und mit einer Hand über einen der gebrochen Seelensteine streifte.
„Es war schwer etwas über dieses System in Erfahrung zu bringen und so ist es leider gegeben das ich noch weniger über euch weiß. Ich weiß nichts über eure Wünsche und Vorlieben und auch wenn ich nicht im geringsten nachvollziehen kann was euch in dieser...‘Stadt‘ hält, es ist eure Sache. Ihr wißt warum ich hier bin und ihr könnt euch ebenso denken das es dumm wäre hier mit einer ganzen Gruppe aufzuschlagen. Sicher, ich bin allein, aber als Archon in Commorragh ist man immer allein. Ob Angriffe niederer Wesen hier oder ein wohl durch gedachtes Attentat auf mich in Commorragh. Aber ich schweife ab...“
Sinoel nahm eine Haarsträhne und legte sie hinter das Ohr, dabei schaute er was Nethar gerade machte und dann wieder zu Kajide.
„Sagt mir was ihr wollt, was ihr braucht. Helft mir bei meinen Überfällen und ihr sollt einen Anteil meines Gewinns bekommen. Ich rede nicht einmal von ein paar Sklaven, die habt ihr hier wohl zur genüge. Ihr könnt verlangen was ihr wollt, solange ich genügend Profit aus diesem System herausschlage.“
In diesem Teil des Gespräches hatte Sinoel neben dem gewohnt gebieterischen Ton eines Archons, nun auch einen etwas freundlicheren Ton anklingen lassen. Das beinhaltete auch das er sie nicht darauf hinwies, das, wenn sie ihn an andere Kabale verraten würde, selber in die Schußlinie der blutigen Schmerzen gelangen würde. Sicher, dieses System wäre für Sinoel verloren, auch noch hier einen Kampf gegen andere Kabale zu führen war keine Option, aber er würde Rache nehmen. Er hofft das sie den Nutzen erkannte den sie durch ihn erhalten könnte. Ob Lieferungen direkt aus Commorragh oder etwas das Kajide aus dieser Stadt benötigte, all das war dem Archon nur zu Recht. Er wollte hauptsächlich Sklaven fangen und nach Commorragh bringen um sie öffentlich zu foltern, arbeiten zu lassen und/oder zu verkaufen.
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#19
“Unbedachte Worte, überaus unbedacht, großer Sinoel.”, überspitzt zogen sich die Lippen in ihre Winkel zurück, während die Eckzähne der dunklen Eldar deutlich hervortraten, “Gerade ihr sollte doch wissen das derartige Versprechen niemals leichtfertig gegeben werden sollten. Dieses “Verlangen was ihr wollt”, amüsant, gewagt. Was nun also wenn es mir nach eurer kreischenden, gepeinigten Seele gelüsten würde, Archon? Was wenn es mir danach gelüsten würde euren Schoßhund hier zu ehren? Versprechungen sollten niemals derart leichtfertig ausgesprochen werden, vor allem nicht in dieser Gesellschaft, selbst die Chem-pan-sey können dieses Wissen erahnen.”, etwas wie ein trockenes Kichern ließ sich andeuten während sie zu ihrem Studienobjekt zurück schritt und mit gestrecktem Zeigefinger durch den geöffneten Torso strich, “Wie wäre es mit einem jedem dritten Teil welchen ihr Gewinn aus diesen Unternehmung macht, sowie die Unterstützung eurer Kabale, wenn ihr euch schon so großzügig anbiedern möchtet... Dafür werde ich auch davon absehen, das ihr mir keinerlei “Ehrengeschenk” gebracht habt...”, dabei fixierte sie den Archon, “Das wäre dann immer noch ein beträchtlicher Profit für euch, berücksichtigt man die übermäßige Artenvielfalt dieser angepriesenen Jagdgründe. Chem-pan-sey sämtlicher Gattungen, sowie ein geringer Bestand unserer verhassten Vettern... Würde man dies berücksichtigen, erscheint mir der dritte Teil geradezu lachhaft...”
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#20
Der Archon lies es sich nicht anmerken, aber er war überrascht. Nachforschungen hatten ihn die Kenntnis über die Tau auf Koron X gebracht, aber das es hier Eldar gab wußte er nicht. Dies würde später einmal wunderbare Möglichkeiten und Chancen ergeben.
„Ihr glaubt meine Worte waren unbedacht, weil ihr glaubt meine Seele habe einen Preis?“
Sinoel war amüsiert.
„Es spielt für mich keine Rolle was ihr begehrt, deswegen könnt ihr verlangen was ihr wollt, solange es euren Anteil deckt. Glaubt aber nicht das euer Anteil jemals groß genug sein wird um mich einfach zu ‚kaufen‘.“
Seine Augen wanderten zu Nethar, er wirkte teilnahmslos und Sinoels Gedanken schweiften kurz ab, zu der Frage hin ob der Haemonculus vielleicht einen finsteren Plan gegen ihn schmiedete.
„Meinen ‚Schosshund‘ könnt ihr jederzeit ehren. Ich würde mir das Schauspiel nur zu gerne ansehen, aber das solltet ihr von Haemonculus zu Haemonculus klären. Auch wenn ich Archon bin, ich werde mich nicht in die Belange der Haemonculi einmischen, nicht offiziell.“
Nachdem er Kajide wieder ansah, ging er langsam wieder auf sie zu und erst dicht vor ihr blieb er stehen.
„Also gut, ihr erhaltet den dritten Teil den ich durch meine Raubzüge als Gewinn erhalte. Die Unterstützung meiner Kabale ist euch vorerst sicher. Im Gegenzug erhalte ich in jeder Hinsicht eure Unterstützung als Haemonculus. Es stehen schon einige Krieger in Commorragh bereit. Ich fange klein an und werde uns je nach Erfolg weitere Unterstützung schicken. So liegt es jetzt an euch, klärt mich auf wo ich gute Beute machen kann und ich werde mich darum kümmern.“
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