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Tod oder Lebendig
#21
Schrekt'Orn sicherte seine Waffe und zog die ovale Energiezelle aus der Unterseite des Gehäuses. Er platzierte sie in einem Ladegräte auf der Werkbank und drehte sich seinem Gast zu. Mein Name ist Schrekt'Orn, zwölfter Brutzyklus des Schrekt'Talin. Ehre den guten Genen meiner Erzeuger. Eigentlich sollte dieser Begrüßungsritus ausreichen um alle Fragen nach Aufrichtigkeit und Vertrauen zu beseitigen, doch der Echsenmann hatte lange genug unter Menschen geweilt um zu wissen das es eben nicht genügte. Es gab nur zwei Sorten von Weichhäutern. Jene die zu misstrauisch waren und die welche alles fraglos akzeptierten. Na schön, es mochte auch die dritte Form, die gute Mischung, geben, doch diese war weit gestreut.
Schrekt'Orn machte sich also daran die Fragen von hinten nach vorn zu beantworten. Deine Rettung ist mehreren Faktoren geschuldet, wovon Zufälligkeit nicht der unwesentlichste ist. Denn es war Zufall als ich dich in der Gasse sah. Der Entschluss dir zu helfen basiert jedoch auf logischen Folgerungen.
Es widerspricht meiner Natur Ressourcen zu verschwenden und deine kämpferischen Fähigkeiten, deren Vorhandensein ich aus der Beobachtung heraus folgerte, wären durch einen Tod durch die Bande vergeudet. Hinzu kommt das ich selbst noch nicht all zu lange auf Koron bin und daher Kontakte brauchen kann, die noch nicht in Organisationsgeflechte und Gefälligkeitabhängigkeit verhaftet sind. Die Abneigung gegen Angehöriger anderer Rassen mag ihre Begründung haben, doch die Menschheit übertreibt es und verbaut sich Chancen. Weniger fanatische Exemplare zu finden kann daher als Glücksfall angesehen werden, denn ich nicht ungenutzt lassen wollte. Ich hoffe mit dieser Einschätzung liege ich richtig.
Er befreite seine nadelspitze Zahnreihe mit dem Klauenfinger von Chitinrückständen. Das dort, der lange Schädel nickte in Richtung Wanne,dient nicht der Fortpflanzung. Ich bin ein Männchen und benötige einen weiblichen Gegenpart für die Reproduktion. Aber auch mir ist es anfangs schwer gefallen die Geschlechtsbestimmung bei deiner Rasse vorzunehmen. Darüber hinaus habt ihr die Angewohnheit euch ohne Sinn und Verstand zu paaren. Niemand nimmt Rücksicht darauf ob das Kreuzen des Erbmaterials ein optimales Ergebnis hervorbringt. Wohin das führt sieht man in dieser Stadt. Das minderwertige Material dominiert und sorgt für Unfrieden. Ein Konzept dem ich mich verweigern würde, selbst wenn mir ein paarungsbereites Weibchen zur Verfügung stünde. Nein, der Behälter dient meinem Schlafzyklus. Decken versorgen den Körper nicht so optimal mit konstanter Wärme wie aufgeheizter Sand.
Während er sprach trat er vor die Tafel mit den Bildern des Gebäudes. Schrekt'Orn hatte das imperiale Gotisch aus Fachbüchern erlernt und tat sich daher schwer mit Slangausdrücken und Doppeldeutigkeiten. Das Wort „Bruch“ führte er auf eine verkürzte Form von Einbruch zurück.
Ein Überfall, richtig. Es dient zu meinem eigenen Schutz, wenn ich weder Ort noch Zeit dieses Vorhabens nenne. Es ist eine Bank. Meine Studien haben ergeben das Bankraub der Mythos der großen Gefährlichkeit anhaftet. Es wird stets so dargestellt als ob die Täter schon bei der Durchführung getötet, oder aber später gefangengenommen werden. Nach meinen eigenen Recherchen ergibt sich ein anderes Bild. Beachtet man gewisse Faktoren, so ist es die ideale Möglichkeit sich zu bereichern. Die Tätigkeit als Söldner fällt da wesentlich gefahrvoller aus. Oder?
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#22
Zwölfter Brutzyklus von was? Fragte sich Salem und klammerte sich an den Fetzen, den er sich hatte merken können. Schrekt'Orn. Nicht einfach, aber machbar. Während er den weiteren Worten des Echsenwesens Schrekt'Orn folgte, riss er die Verpackung des Nährriegels auf und brach sich ein Stück davon ab, bevor er es sich in den Mund schob und darauf herumkaute, ohne einen großen kulinarischen Vulkanausbruch zu erwarten. Diese Riegel waren praktisch, nicht als Gaumenfreude gedacht. Die meisten schmeckten metallisch, von der langen Lagerzeit, einige schmeckten leicht seifig und wieder andere hatten einen Geschmackszusatz beigesetzt, der zwischen betäubend stark und verschwindend gering variierte. Was sie an Geschmack vermissen ließen, machten sie durch Nährstoffe wieder wett. Vollgestopft mit Ballaststoffen, Vitaminen, Kohlenhydraten und so ziemlich allem was der Körper zum funktionieren brauchte, abgesehen von Wasser.

Schrekt'Orn legte seine Auffassung der fanatischen Teile der Menschheit dar und Salem ließ ihn fortfahren, bevor er sich zu irgendwas äußerte. Er knabberte einfach weiter an seinem Nährriegel herum und spülte die zähe Masse ab und zu mit einem Schluck Wasser hinunter. Auch die Kritik am Paarungsverhalten der Menschen ließ er vorerst unkommentiert. Wenn man dem Gedankengang der Echse, der einer eiskalten Logik unterworfen war und Emotionen, die bis zur Wahnsinn gleichenden Ausprägung namens Liebe gehen konnten ignorierte, eine Chance gab und weiterverfolgte, so war etwas sehr wahres daran.

Interessiert folgte er der Erklärung der Wanne mit dem Sand und den Lampen und er versuchte sich bildlich vorzustellen, wie diese Echse sich in der Wanne einbuddelte, bis nur noch Schwanz und Kopf aus dem Sand hervorstanden. Ein belustigender Gedanke, der Salem ein schmales Lächeln auf die Lippen trieb. Für ihn waren Decken oder Schlafsäcke bisher mehr als ausreichend gewesen, allerdings hatte er auch noch nie unter einem Berg aus Sand geschlafen. Alles in allem auch kein erstrebenswerter Zustand, wenn man bedachte wie nervig Sand in der Kleidung sein konnte und wie lange man brauchen würdem die lästigen Körner aus der Kleidung und vom Körper abzuwaschen. Der Echse schien das wohl keine Probleme zu bereiten und Salem hatte schon genug Fragen dahingehend gestellt, so dass er es für einen späteren Zeitpunkt, sollte es ihn geben, aufhob und sich stattdessen auf Schrekt'Orns Worte zum Banküberfall konzentrierte.
"Deine Studien haben ergeben? Was hast du denn gelesen? Holo-Dramen? Das klingt stark nach menschlicher Unterhaltungsliteratur."

Salem musste unwillkürlich lachen. Es war verdammt schwer sich vorzustellen, wie diese Echse auf einem Sessel saß und bei einer Gangster-Geschichte mitfieberte. Vermutlich lief es darauf hinaus, dass sie das Datapad kopfschüttelnd weglegte und mit einem Spruch wie 'Das ist unlogisch' zum nächsten Griff.
"Wenn es dich beruhigt, ich werde dir nicht in deinen Bank-Job reinpfuschen und nicht weiter danach fragen. Solltest du zusätzliche Muskeln brauchen, frag. Ansonsten stecke ich meine Nase nicht weiter in deinen Plan. Ansonsten hast du natürlich recht. Es ist wie mit jedem Vorhaben. Beachtet man alle Faktoren und rüstet sich dementsprechend ist es eine gute Möglichkeit. Man hat kaum Variablen. Kaum! Das alltägliche Söldnerleben ist da etwas verschwenderischer mit Variablen die man nicht genau einberechnen kann. Allerdings braucht man für eine Bank viel Rafinesse und jede menge Feuerpower. Für den gemeinen Ganger endet es wohl wirklich früher oder später mit dem Tod."

Eine nachdenkliche Falte legte sich auf seine Stirn und er sah das für ihn ausdruckslose Gesicht der Echse einen Moment lang an. Hatte der Xeno überhaupt Emotionen, oder war er ein kaltherziger Logiker - einer Maschiene gleich? Salem hatte keine Lust sich jetzt mit dem Thema menschlicher Emotionen zu befassen. Scheinbar befasste sich die Echse selbst damit, ohne es jedoch nachvollziehen zu können. Salem kratzte sich am Kinn und nippte dann erneut an seiner Wasserflasche.
"Ich bin alles andere, als ein Fanatiker. Ich habe schon mit dem einen oder anderen Xeno zusammengearbeitet. Auf dem Schlachtfeld zählt nicht die Beschaffenheit der Haut und auch nicht die Anzahl der Augen, sondern nur die Farbe der Uniform, stellvertretend für die Seite, auf der man steht. Einem Wesen wie dir bi nich jedoch bisher nicht begegnet. Gibt es viele von euch? Wenn ich deine Worte so höre wohl nicht all zu viele, jedoch genug um die Wahl des 'besten' Partners zu haben."
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#23
Während er den Ausführungen des Söldners lauschte bemerkte Schrekt'Orn eine tropfende Stelle, in einer Ecke. Das herabfallende Wasser hatte bereits eine kleine Pfütze auf einer Fotografie gebildet. Er wischte das Bild mit der Hand sauber und stellte einen Topf unter das Leck. Das Reich der, er ließ einen komplizierten Zischlaut vernehmen, umfasst drei besiedelte Planeten und mehrere Monde. Von deiner Warte aus sind wir also Wenige. Den langen Schwanz hinter sich her pendeln lassend, durchlief der Xeno den Raum und gönnte sich eine weitere Schabe. Dann ließ er sich in das andere Sitzmöbel sinken und trat sich die Stiefel von den Krallenfüßen. Im Gegensatz zu deiner Spezies haben wir unsere Entwicklung strukturierter durchlaufen. Bevor wir unsere Heimatwelt verließen, habe wir unser gesellschaftliches Gefüge geordnet. Bei uns gibt es keine Kriege innerhalb der eigenen Spezies, weil wir den Plan der Natur anerkennen. Erst nachdem alles geordnet war vernichteten wir die Bewohner der Nachbarwelten und begannen mit der Neubesiedlung. Es gibt keine Ungerechtigkeit, jeder bekommt die Aufgabe zugewiesen, für die er durch sein Erbmaterial am besten geeignet ist. Jeder ist stolz darauf für die Erhaltung unv Verbreitung der Rasse einstehen zu dürfen. Würde deine Spezies diesem Konzept folgen, sich von dem lächerlichen Prinzip der Religion, des Adels oder der Bestimmung lösen, so könnten ein Großteil eurer Probleme gelöst werden. Doch selbst die, die der genetischen Optimierung nahe stehen, die Space Marines, sind im unrationalen Wahnsinn des Glauben gefangen. Jedenfalls geht das aus den wenigen Informationen hervor, die mein Volk über sie sammeln konnte. Die Zusammenstöße zwischen Marines und Generationsschiffen verliefen für meine Artgenossen meistens tödlich. Dennoch sind sie so verschwindend wenige, das ich mir keine Sorgen darüber mache, dass meine Spezies endlich die erfolgreichere sein wird. Da der Rest von euch von euren Herrschenden unwissend gehalten wird, sich selbst mit Drogen vergiftet, oder in Konflikten ohne Nutzen stirbt. Die Worte hätten herablassend oder verachtend geklungen, währen sie nicht im monotonen Zischeln der Echse hervorgebracht wurden. Darüber hinaus verspürte er keine Verachtung für die Menschen. Für ihn waren die aufgezählten Dinge lediglich, unumstößliche Fakten.
Schreckt legte eine Pause ein und bettete den Zeigefinger nachdenklich ans Kinn.
Was die Sache mit der Bank angeht, so könnte ich tatsächlich Unterstützung gebrauchen. Aber bist du dir über die Konsequenzen im Klaren? Ich bin hier allein unter Fremden, abstoßenden Monstern wenn man so will. Ich bin ohnehin ein Ausgestoßener, ein Verbrecher allein deswegen weil ich nicht von der gleichen Art bin. Du könntest dich unter Umständen auch zu einem machen.
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#24
Es dauerte einen Moment, in dem Salem versuchte die Worte der Echse nachzuvollziehen, bis er endlich realisierte, das er sich wohl seiner eigenen, fremdartigen Sprache bedient hatte. Drei Planeten plus Monde? Das war lächerlich wenig, nach imperialen Maßstäben. Sich selbst einen kleinen Bissen von seinem Riegel genehmigend, beobachtete Salem Schrekt’Orn dabei, wie er sich einer zweiten Schabe annahm. Bei all der menschlichen Barbarei hatten sie wenigstens den 'Anstand' die Tiere zu töten, bevor sie sich etwas davon in den Mund steckten. Wie dem auch sei, solange der Riegel nicht krabbelte oder zuckte war alles in bester Ordnung. Was das Echsenwesen ihm dann erzählte glich mehr der Schilderung einer Insektenkolonie, als einer Zivilisation, doch wahrscheinlich konnte ein so kleines Volk sich nicht leisten den Nachbarn wegen Überschreitung der Grundstückslinie über den Haufen zu schießen. Schmunzelnd stellte sich Salem vor, wie viele Schrekt’Orns nebeneinander hockten und Bäume pflanzten. Warum er ausgerechnet diese Asoziation hatte wusste er nicht. Seinen letzten Baum hatte er vor Monaten in einem Holodrama gesehen. Die Überlegungen schwanden auch schnell dahin, als das Wesen wieder von der Bank anfing und sogar von benötigter Unterstützung sprach.

"Konsequenzen? Eine Horde schießwütiger Halbogrins will mir ans Leder und kennen tue ich hier sonst auch niemanden. Wenn ich dir also helfe, und die Sache verbocke - Pech gehabt. Dann lande ich im Graben und niemand wird fragen stellen. Wenn ich dir helfe und wir Erfolg haben, dann kann es ein Trumpf für uns sein. Wer soll uns verpetzen? Und mit der nötigen Stange Bares können wir unsere Westen wieder reinwaschen. Für mich kann es im Moment nur besser werden."

Salem zuckte mit den Augenbrauen und ihm schien die Sache immer besser zu gefallen. Er gönnte sich einen großen Schluck Wasser, um die trocken gewordenen Lippen zu befeuchten.

"Lieber ein Monster als gar keine Freunde.", grinste er schließlich. "Sofern ich kann, werde ich dir dabei helfen. Ich denke, ich schulde dir ein bisschen was und außerdem habe ich eh jede Menge Zeit und die Möglichkeit ein bisschen Kleingeld zu machen schlägt nur ein Idiot leichtfertig aus."
Salem zwinkerte Schrekt’Orn zu, lehnte sich in seinem Sessel zurück und verschränkte die Arme.
"Wie hast du dir das vorgestellt?"
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#25
Der Echsenmann nickte zustimmend und wies dann auf die Wand mit den Fotografien. Die meisten Bankräuber begehen den Fehler sich gleich das größte Objekt auszusuchen, da Gier ihr Handeln bestimmt. Nicht verwunderlich das sie scheitern, schließlich sind die größten Banken meist auch die bestgesicherten. Dementsprechend habe ich eine weniger stark frequentierte Liegenschaft herausgesucht. Er bequemte sich aufzustehen und schlich barfuß über die nackten Steinfliesen, ohne das seine Krallen und Sohlen das geringste Geräusch von sich gaben.
Die Schüttig- West Arbeiterbank. Ein kleines Unternehmen welches, wie der Name bereits impliziert, sich darauf spezialisiert hat die Gelder jener Arbeiter zu verwalten, die noch in der Bresche arbeiten. Ich vermute das du davon noch nichts gehört, sie vielleicht aber schon bei deiner Anreise gesehen hast. Gohmor ist vom Norden bis zum Süden, halbkreisförmig von einem umfangreichen Erdspalt umgeben. Ebene jene Bresche. Recht nützlich für die Verteidigung der Stadt von der Landseite aus, allerdings nicht beabsichtigt entstanden. Übermäßiger Raubbau hat die Kruste an dieser Stelle kollabieren und einstürzen lassen.
Danach haben sich die meisten Betriebe zurückgezogen, auch weil fast alle Vorkommen ausgebeutet waren. Das muss vor etwa 500 Jahren gewesen sein. Doch wenn auch die meisten Gesellschaften das Gebiet aufgegeben haben, so gibt es doch noch immer Geschäftigkeit an der Bresche. Zum einen wären da kleine Betriebe, welche quasi von den Resten zehren, die zu schürfen sich für die großen Firmen damals nicht lohnte. Dann gibt es Schrottscouts, welcher das Gelände nach verwertbaren Teilen der einstigen Industrie absuchen und nicht zuletzt einige Söldner und mietbare Schützen, welche den Schutz vor wilden Mutanten gewährleisten.
Die Bresche liegt im städtischen Verhältnis sehr nah, aber praktisch gesehen sind es gut fünfzig oder sechzig Kilometer, von den Ausläufern der Slums, bist zu dem Erdspalt.
Da es unwirtschaftlich wäre die Arbeiter für jede Schicht in die Stadt zu fahren oder zu fliegen, hat man sogenannte, freie Lager errichtet. Quasi kleine Siedlungen im Bereich der Schlackehalden, in denen die Arbeiter ihre Wochenschichten verleben.
Genau dort ist auch die Bank, die ich als Ziel auserkoren habe. Ich war bereits mehrmals direkt vor Ort, habe die Örtlichkeit ausgespäht und Fluchtwege, sowie Gewohnheiten der Bewohner beobachtet. Tagsüber sind die Siedlungen so gut wie verlassen. Es gibt zwei bewaffnete Wächter am Tor, hier und hier.
Er deutete auf eine handgezeichnette Karte, welche wohl jene freie Siedlung in der Draufsicht darstellte. Das Dorf, viel größer war es nicht, bestand aus zehn Gebäuden, die entlang einer Hauptstraße angelegt waren. Alle wurde von einem Zaun umgeben, von welchem es auch einige Fotografien gab. Die Einfriedung bestand aus Maschengeflecht und Warnschilder kündeten von tödlicher Hochspannung. Ein weiterer Ordnungshüter hat seinen Sitz hier, die Kralle legte sich auf eine Gebäudedarstellung gegenüber der eingekreisten Bank. Er kann sich dort aufhalten oder irgendwo in der Siedlung selbst. In der Bank sind ein bewaffneter Angestellter und ein MG-Servitor. Das sind die Gegner die wir einkalkulieren müssen. Vielleicht zusätzliche Arbeiter, die aus irgendeinem Grund zurückgeblieben und ebenfalls Waffen bei sich tragen. Ein weiterer Faktor ist die Funkstation. Hier! Nach einen Überfall würde man von dort aus Hilfe anfordern, welche in Form eines Fliegers eintreffen würde. Sie muss also sabotiert werden. Die Störung selbst dürfte nicht weiter auffallen, da ich bei meiner Observation mehrmals mitbekam wie sich ein Technikertrupp an der Anlage zu schaffen machte.
Diese Vorkehrungen muten nicht sonderlich überragend an und normaler Weise ist das auch nicht nötig. Die Bank verfügt kaum über genügend Bargeld um den normalen Wechsel- und Auszahlbetrieb zu gewährleisten. Alle drei Monate jedoch wird der Lohn angeliefert und für eine Woche verwahrt, bis nach und nach alle zurückkehrenden Arbeiter ausgezahlt werden konnten. An den ersten beiden Tagen bleiben die vier Wächter des Transporters vor Ort. Schwer bewaffnet und gut ausgebildet. Dann, wenn der Großteil der Gehaltsempfänger ausgezahlt wurden ist, verlegen sie wieder in die Stadt. Zu diesem Zeitpunkt sind jedoch noch schätzungsweise 200 000 Schekel in der Bank eingelagert. Und auf eben diese Summe habe ich es abgesehen.
Da der Plan und die Arbeit zum Großteil auf meine Initiative zurück geht würde ich eine Verteilung von 150 000 zu 50 000 für angemessen erachten.
Mutanten und für einen solchen wird man mich unzweifelhaft halten, werden nicht eingelassen. Ich hatte daher vor den Zaun auszuschalten, mich nachts einzuschleichen, versteckt bis zum Mittag zu warten, die Funkanlage zu sabotieren und schließend jeden einzelnen in der Siedlung zu töten. Zugegeben, etwas riskant. Doch nun haben sich die Parameter ja auch verschoben. Mit deiner Hilfe ist es vielleicht möglich auf anderen Weg ins Innere des Zaunes zu kommen. Unveränderte Menschen werden ohne Nachfrage eingelassen, da die Station ein Durchgangs- und Handelsposten für die Grenze zum Ödland darstellt. Möglich das man sein Vorgehen daher mehr auf Geschwindigkeit auslegen kann. Ein Fahrzeug muss freilich vorher beschafft werden.
Ich bin also bereit Fragen und Vorschläge anzunehmen.
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#26
Mit einem langgezogenen Pfeifen entließ Salem nach und nach die gesamte Luft aus seiner Lunge, während er sich den Plan des Xenos nach und nach auf der Zunge zergehen ließ. Der Plan schien auf den ersten Blick durch und durch ausgeklügelt zu sein. Wie lange mochte Schrekt'Orn schon an diesem Plan sitzen? Auch hatte er die wichtigsten Punkte zusammengetragen, zumindest sofern Salem es beurteilen konnte. Er stand auf und betrachtete die Bilder und Zeichnungen die Schrekt'Orn während seiner Ausführung zeigte etwas genauer als noch vorhin, wo er die an der Wand hängenden Bilder mit den fremdartigen Schriftzeichen nur oberflächlich wahrgenommen, aber nicht weiter beachtet hatte.

"Na ein Glück bist du kein gewöhnlicher Bankräuber. Maximaler Profit ist der, den man noch ausgeben kann, was?"

Salem fuhr sich nachdenklich übers Kinn. Es ausgerechnet von dem 'armen' zu nehmen war nicht das Gelbe vom Ei, aber auf der anderen Seite waren die Argumente der Echse nicht von der Hand zu weisen. Wütende Arbeiter hatten keine Panzerwagen und Arbites Staffeln die ihnen mit Schrotflinten und mehr die Hölle heiß machen und sie systematisch durch die Stadt jagen würden. Je weiter Schrekt'Orn seine Plan jedoch darlegte, desto mehr Löcher bekam die anfänglich so glatte Fassade. Salem näherte sich mit dem Gesicht einem der Fotos und tippte dann mit dem Finger darauf, als die Echse ihre Ausführungen beendet hatte.

"Den Zaun ausschalten, ein Nickerchen machen und alles und jeden niedermachen? Und natürlich vorher die Funkstation ausschalten,... ein arg gewagter Plan. Natürlich eröffnen sich andere Wege, wenn ich dabei bin, sofern es für einen fremden wirklich so einfach ist ins Lager zu kommen, wie du sagst."

Er kratzte sich am Nacken und betrachtete dann ein paar andere Bilder.

"Es gibt also zwei Männer, die den Ein- und Ausgang bewachen. Dazu ein Cop und die Sicherheitsvorkehrungen der Bank, das macht fünf."

Murmelte Salem vor sich hin und sah dann zu der Echse.

"Was die Bewachung angeht, so macht mir der MG-Servitor am meisten Sorgen. Die beiden am Tor können wir vorerst vernachlässigen. Um die können wir uns auf dem Weg nach draußen kümmern. Es gilt also die Funkstation zu sabotieren und dann das Geld zu kassieren und schnell die Biege zu machen. Ich würde auf jeden Fall auf Geschwindigkeit setzen, denn mit den Söldnern und Schrottscouts in der Umgebung sind mir das zu viele Stolpersteine für eine Nacht und Nebel Aktion. Besorgen wir uns also ein Fahrzeug. Am besten etwas mit offener Ladefläche, wo wir irgendwelches Gerümpel drauf deponieren können. Dann gibt es keine dummen Fragen. Außerdem bekommen wir dich so wahrscheinlich ins Lager."

Mit einer kreisförmigen Bewegung seines Zeigefingers umrundete Salem die Skizze des Lagers.

"Gibt es vor Ort Fahrzeuge, mit denen sie uns sofort verfolgen könnten, oder sind die Arbeiter damit draußen? Wenn dort welche sind, bringt mich das zum materiellen Teil der Organisation: Woher bekommen wir ein entsprechendes Fahrzeug und besteht die Möglichkeit an ein wenig Feuerwerk zu kommen? Nur für den Fall,..."

Ein breites Grinsen zog sich über sein Gesicht und er verschränkte die Arme vor der Brust. Das versprach ein heißer Ritt mit einem extremen Adrenalinschub zu werden und die Aussicht auf 50000 Schekel war mehr als verlockend. Seine Taschen waren so gut wie leer und die Kohle würde seine derzeitige Lage ein wenig angenehmer gestalten.

"Es ist dein Plan. Du bist der Chef. Entscheide. Wie gesagt, ich bin für schnell rein, hart zuschlagen und weg sein, ehe sich der erste Staub gelegt hat und bevor der Kratoff zu heiß wird ..."

Er stockte und senkte dann die Arme. Ein leicht argwöhnischer Blick trat auf sein Gesicht und er kniff die Augen leicht zusammen.

"Wann genau ist eigentlich DER Zeitpunkt ... wie lange haben wir noch, bis die Elite-Wachen abhauen?"
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#27
Auch wenn Salem es nicht direkt aussprach, waren die Unwägbarkeiten in seinem Vorhaben dem Echsenmann durchaus bewusst.
Der Plan war bis jetzt auf meine Fähigkeiten und wohl auch auf meine Denkweise abgestimmt. Ich gebe zu das er nicht ausgereift war, aber er stellte das beste dar, was man als Einzelner bewerkstelligen konnte.
Die Idee mit dem Einschleusen auf der Ladefläche kommt mir auch am zweckdienlichsten vor. Ein Fahrzeug habe ich allerdings noch nicht in meinen Besitz gebracht.
Ich wollte es kurz vor Beginn des Überfalles an mich bringen, da ich keine Möglichkeit hätte es längere Zeit zu verstecken, oder gar einfach irgendwo abzustellen. Jemand wie ich fällt in den Gegenden auf, wo man passende Vehikel findet. Es wäre sicher das Klügste wenn du dich um eine geeignete Maschine kümmern würdest.
Dazu bleiben drei Tage. Wäre der Auftrag mit der Kopfgeldjagd zustande gekommen, so hätte ich den nächsten Zyklus abgewartet, so aber sehe ich keinen Grund es noch länger aufzuschieben. Hinterher ziehen wir uns in ein Versteck zurück, welches ich bereits ausgekundschaftet habe.
Ich werde während dieser Zeit versuchen ein paar Sprengsätze aus erhältlichen Zusätzen herzustellen. Ich bin auf diesem Gebiet bewandert und dürfte etwas anfertigen können.
Im Lager selbst gibt es ein paar alte Transportfahrzeuge, doch sie sind mehr zum Bewegen schwerer Lasten gedacht, als für Verfolgungsjagden.
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#28
“Dann steht der Plan doch.”, grinste Salem und fasste gedanklich nochmal die Bruchstücke zusammen und ging den groben Ablauf auf der Skizze nochmal durch. Sie würden durch das Haupttor ins Lager fahren, die Funkanlage sabotieren, die Transporter vor Ort präparieren, sich die Kohle schnappen und abhauen. Sehr grob, musste Salem sich selbst zugestehen, doch gerade deswegen könnte es klappen. Rein, Krach-Bumm, Raus. Mächtiges Krach-Bumm. Salem grinste breit, schnappte sich den Rest seines Nahrungsriegels und schob ihn sich zwischen die Zähne. Genüsslich kaute er darauf herum und überlegte.
Einen Wagen zu klauen sollte machbar sein. Wenn sich der Xeno um den Sprengstoff kümmerte, dann stand dem Plan kaum noch etwas im Wege. Zur Not würde ein mächtiger Knall hier oder kleines Feuerwerk da für genug Ablenkung sorgen, dass kleine Schnitzer in der Ausführung glatt gebügelt würden.
“Gut. Ich werde mich um ein Fahrzeug kümmern.”, sagte er mit halb vollem Mund und wischte sich ein paar Krümel von den Lippen, bevor er fortfuhr. “Wo werde ich am besten fündig? Gibt es hier ein Industriegebiet in der Nähe?”
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