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Das war nicht sonderlich klug. Die Fünfzehner werden das nicht so hinnehmen. Stellte der Echsenmann lakonisch fest und erhob sich zügig. Bei den „Fünfzehnern“ handelte es sich um die ortsansässige Gang, welche das hiesige Gebiet kontrollierte. Es wäre ein Trugschluss vom Namen dieser Bande auf ihre Mitgliederzahl zu spekulieren. Die Fünfzehn bezog sich lediglich auf den Megastützpfeiler 15, welcher die überragende Sektion der Stadt hielt und gleichzeitig das Zentrum des Ganggebiets markierte. Machte man aus der Zahl eine 1500, so konnte man ungefähr an die Masse der Angehörigen heranreichen.
Auch schien Salem die Mentalität der hiesigen Bevölkerung falsch zu deuten. Drei oder vier Gegner, die sich gleichzeitig auf ihn stürzen würden? Ganz sicher nicht.
Tatsächlich machten die verbleibenden Ganger auch keine Anstalten ihren verwundeten Kameraden zu bergen oder gar zu rächen. Stattdessen verließen sie schlicht und einfach das Loch. Was sie hinterließen war pure Hektik und Panik. Einige der anwesenden Kopfgeldjäger schauten verwirrt drein, was darauf schließen ließ das sie Ortsfremde waren. Andere sahen einfach nur zu das sie schleunigst herauskamen. Salem musste sich einige, wenig nette, Titulierungen gefallen lassen und mancher schien drauf und dran die Waffe gegen ihn zu richten.
Der Wirt kratzte seine wenigen Einnahmen zusammen, verpackte sie in einer verbeulten Kassette und klemmte sie sich unter den Arm. Auch einige Flaschen Schnaps schienen der Rettung wert und wurden von ihm mitgenommen. Dann verabschiedete er sich durch eine rostige Klappe in der Hinterwand der Kaschemme. Das letzte was seine Kunden von ihm sahen, war der dreckige Hosenboden.
Während er den schlichten Strick, welcher ihm als Gürtel genügte, enger um die Taille zog, um damit seine Bewegungsfreiheit zu erhöhen, wandte er sich noch einmal an Claire.
Es ist überaus unwahrscheinlich das dein potenzieller Partner diesen Fehltritt überlebt. Falls du an deinem Angebot festhalten, offeriere ich dir morgen ein neues Treffen an Abluftschacht 7-5600 A. Sollte das Weibchen nicht selbst herausfinden wo sich dieser nahe Schacht befand, so war eine Zusammenarbeit mit ihr ohnehin nicht die Mühe wert. Natürlich müssen wir dann die Konditionen noch einmal genau erörtern. Zischte es und stand mit einem Bein schon auf dem Rand des windschiefen Fenster, welches in die Schlammgrube führte, die der Wirt großzügig als Hinterhof bezeichnete. An der Vordertür war unlängst ein Gedränge ausgebrochen und die Schreie ließen darauf schließen das dieses nicht nur mit unfeinem Vokabular ausgefochten wurde.
Ansonsten melde ich meine Abwesenheit ab und mache darauf aufmerksam das ein Verweilen in den nächsten Minuten sehr abträglich für die Gesundheit ausfallen wird.
Damit zog er sich an den Rändern der Fensteröffnung nach draußen und gab Fersengeld.
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Der Verletzte schob sich auf den Händen rückwärts an die Wand und keuchte flach, während das Blut aus seiner Beinwunde gepumpt wurde.
Du bist totes Fleisch, Mann! Giftete er Salem an und brachte ein gequältes Grinsen hervor. Sowas von im Arsch!
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Das war nicht sonderlich klug. Die Fünfzehner werden das nicht so hinnehmen. ,ließ der sehr auf Diskretion bedacht zu sein scheinende Fremde Salem wissen. Als hätte er es nicht selber gemerkt.
Ach was?
Brummte Salem und warf der verhüllten Riesenechse einen verächtlichen Blick zu, der sie jedoch kalt zu lassen schien. Das seine geschäftliche Etablierung von dem Wohlwollen eben jener lakonischen Echse und der blonden Frau mit der dicken Kanone abhing war Salem zwar bewusst, doch wollte ersteinmal diese Situation überwunden werden, bevor sie zum eigentlichen Thema zurückkehren konnten. Warum musste dieser dämliche Sack auch ausgerechnet ihn anpöbeln? Er wusste sich keinen Reim darauf zu machen und so schob er es auf puren Zufall. Er war defacto ein Außenweltler, das konnte jeder Einheimische auf Tausend Yards durch den dicksten Smog erkennen, doch war Salem nicht der Einzige und von seiner Kleidung her auch nicht der Auffälligste. Also musste es wohl Zufall gewesen sein.
Es ist überaus unwahrscheinlich das dein potenzieller Partner diesen Fehltritt überlebt. Falls du an deinem Angebot festhalten, offeriere ich dir morgen ein neues Treffen an Abluftschacht 7-5600 A.
Sagte die Echse zu Claire und als Salem ihr kurz einen Blick über die Schulter zuwarf, konnte er sehen, dass sie sich bereits durchs Fenster absetzte.
Vielen Dank. Dein Vertrauen ehrt mich., schnappte Salem mit triefendem Sarkasmus. Ich habe schon ganz andere Fauxpas überlebt. Die Freundlichkeit dieses Planeten ist echt überwältigend!
Er spuckte auf den Boden und ignorierte die Beschimpfungen der Einheimischen und anderen Fremdweltler so gut es ging. Was kümmerte es ihn, was diese Idioten dachten? Er gab nichts darauf und da sich niemand die Blöße gab die wenig dezenten Zuckungen zum Holster bis zur Vollendung zu bringen und tatsächlich eine Waffe zu zücken um Salem über den Haufen zu schießen, kümmerte er sich noch weniger darum, was sie wohl denken mochten.
Ansonsten melde ich meine Abwesenheit ab und mache darauf aufmerksam das ein Verweilen in den nächsten Minuten sehr abträglich für die Gesundheit ausfallen wird.
Ach was?, wiederholte sich Salem, diesmal mit recht gereiztem Unterton, doch die Echse war bereits verschwunden.
Verdammter Klugscheißer. Bekommt der ne Pauschale fürs Dummschwätzen?
Sein Blick wanderte zum Haupteingang, an dem sich bereits ein Tumult gebildet hatte, der den Strom der flüchtenden Besucher komplett zum erliegen gebracht hatte und in einen Gewaltakt auszuarten schien, der selbst Salems Kampf gegen den speckigen Ganger weit in den Schatten stellte. Der blutende Klops lag noch immer auf dem Boden. Seine Gang-Kumpel mischten in dem Chaos bei der Tür mit und schienen ihn bereits abgeschrieben zu haben.
Sogar ihren Müll lassen sie zurück. Das ist vielleicht ein feines Völkchen., murmelte Salem zu sich selbst und richtete den Blick wieder auf den Verwundeten.
Du bist totes Fleisch, Mann! Sowas von im Arsch!, presste er mit gequältem Lächeln hervor und zog einen rostige Pistole unter seiner Wampe hervor.
Totes Fleisch schürt auch keine eigenen Rache-Gedanken mehr, zuckte es durch Salems Kopf und sein Mund spuckte ein wütendes: Halts Maul, Arschloch! aus. Die Entladung seiner schweren Cadeshi-Laserpistole bildete das Ausrufezeichen. Zwei dreckig gelbe Zähne splitterten als der Schuss im Mund einschlug und jedes weitere Wort in einem rasch ersterbenden, gurgelnden Röcheln untergehen ließ. Diese ‘spezielle Form der Deeskalation’ war eine radikale Lösung, doch Verhandlungen waren außerhalb jeder Reichweite. Diese Demütigung würde der Ganger ihm wohl nie verzeihen. So konnte Salem hoffen, das die Ganger das selbstverschuldete Ende ihres Kameraden so akzeptieren würden. Zwar war es ein Angriff auf ihre Gemeinschaft, doch schienen sie zuvor auch kein wirkliches Interesse am Schicksal des Fetten gehabt zu haben. Unabhängig davon wäre der Ganger eh bald tot gewesen. Eine verwundete Beute ist ein willkommenes Geschenk für die Jäger und Aasfresser der Gosse. Das Recht des Stärkeren. Salem hockte sich über die Leiche mit dem sauber verschmorten Einschuss und durchsuchte ihre Taschen. Ganze drei Schekel brachte der Beutezug zutage. Eine mehr als magere Ausbeute, doch eine gute Erklärung warum der Fette überhaupt auf Streit aus gewesen war. Bei den Aussichten wäre das Saufgelage für ihn schnell aus gewesen. Und wer will schon aufhören zu feiern? Oder sich von den deprimierenden Aussichten fort zu spülen.
Salem steckte die Waffe in ihr Holster, schnappte sich kurzerhand seine Tasche und warf sie durch das selbe Fenster raus, durch das auch die Echse verschwunden war. Am Fenster stehend sah er sich nach Clair um.
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Es dauerte ganze zwei Minuten bis die Ganger heran waren. Sie mochten Abschaum sein, doch ihr Gebiet wussten sie zu über- und bewachen. Als erstes kam ein Pick-Up schlitternd und rutschend vor der Kaschemme zum stehen. Sieben Männer sprangen von der Ladefläche und bezogen Stellung hinter jeder Deckung die sie finden konnten. Kaum das alle in Deckung wahren folgten zwei weitere Fahrzeuge. Bei dem einen handelte es sich um einen weiteren Kleintransporter, wie der erste umgerüstet um mit allem was irgendwie brennbar war zu fahren. Beim dritten Mitglied dieses Fuhrparks handelte es sich um einen ehemaligen Müllwagen, zusätzlich mit allerlei Metall verstärkt und nun einem Panzer näher als dem ursprünglichen Nutzen. Auch aus diesem Vehikel stürmten Bandenmitglieder, ein jeder eine 15 auf seine Kleidung gesprüht.
Inzwischen hatten sich die meisten Gäste des Lochs aus dem Staub gemacht und das war auch gut so, denn das rostige MG, welches auf dem Dach jenes zweiten Pick-Ups montiert war, eröffnete das Feuer noch bevor das Auto richtig zum Stehen gekommen war. Selbst die Leute des Viertels, sonst kleinere Schießereien und Feuergefechte gewohnt, verbargen sich in ihren ärmlichen Hütten oder rannten was ihre Beine hergaben. Die Ganger stimmten in das Stakkato der schweren Waffe ein und hielten mit Gewehren, Pistolen und MPs drauf. Ein ohrenbetäubender Feuersturm der über die windschiefe Kneipe hereinbrach. Kein Quadratzentimeter blieb von Einschusslöchern verschont. Die Ganger johlten und lachten bei ihrem Zerstörungswerk. Endlich klang ihre Schießwut ab, woran die Ladehemmung des MGs nicht unschuldig war.
Zehn Bandenangehörige stürmten auf die Bar zu und der vorderste trat die Tür aus dem, was man nur sehr großzügig als Rahmen beschreiben konnte. Sie verteilten sich im Raum und untersuchten die vier Toten, von denen einer nur verletzt gewesen war und erst in den nächsten Seinszustand überführt werden musste.
Ist er dabei? Verlangte ein Mann, dessen Gesicht unter einer simplen Maske verborgen lag, zu wissen. Der Angesprochene kniete über einer Leiche und blicke auf.
Nein!
Der Ganger, augenscheinlich eine Art Unterführer, stieß einen zornigen Schrei aus und entleerte sein wuchtiges Gewehr in Decke und Tresen. Er riss einen Injektor aus seiner Brusttasche und schob ihn sich in die Öffnung der Maske. Tief sog er die Substanz in die Lungen und spannte die Muskeln.
Findet ihn! Tötet ihn! Bringt mir seinen Kadaver.
Wie Tiere jaulend machten sie die Hunde der Slums auf die Hetz.
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Motorenlärm war das Erste, was Salem über den Tumult an der Tür hinweg vernahm. Das war die letzte Warnung, die er gebraucht hatte. Er schwang sich durch das Fenster in den Innenhof, packte seine Tasche und gab so viel Fersengeld wie möglich. Der vermummte Schwarzseher und Klugscheißer vom Dienst hatte sich längst verdrückt und war nirgendwo mehr zu sehen. Salem warf sich die Tasche über die Schulter und rannte auf eine Seitengasse zu. Links. Gerade. Rechts. Links. Links. Und ein langer Sprint geradeaus. Salems schwere Stiefel trommelten im rhythmischen Gleichtakt die verdreckte Seitengasse entlang. Sein Atem ging schnell, und seine Gedanken rasten. Er näherte sich in einem groben U seiner Ausgangsposition und schlidderte über den matschigen, mit Müll übersäten Boden, hinter einem großen, stinkenden Müllcontainer in Deckung.
Das unablässige Rattern einen schweren Maschinengewehrs durchzog die Gassen und Salem zog unwillkürlich den Kopf ein, während er in der stinkenden Wolke des Müllcontainers seinen Atem unter Kontrolle zu bekommen versuchte. Neben dem MG Feuer war ein wildes durcheinander an Handfeuerwaffen zu hören. Das hochfrequente Rasseln von MPs, das bellen von Pistolen und das Donnern von Gewehren jeglicher Form und Größe vermischten sich zu einem Wirbelsturm der Gewalt, der sonst auf Schlachtfeldern zuhause war. War dies der Weckruf, der Salem das U hatte laufen lassen? War es das Adrenalin des Kampfes, das ihn zurückbeordert hatte um sich an der Zerstörungswut zu laben, obwohl eine direkte Flucht besser gewesen wäre? Oder war es die Überlegung, dass niemand vermuten würde, das ausgerechnet er, die Quelle des Chaos, in der Nähe bleiben würde? Er wusste es nicht und wagte einen Blick an der Mülltonne vorbei.
Das MG verstummte und Salem konnte die drei improvisierten Fahrzeuge der Gang sehen. Eines davon war die Plattform für das MG, ein anderes war ein Monstrum von einem Wagen. Über und über mit Panzerplatten und deren improvisierten Equivalenten überzogen, stand es wie ein schnaufendes Rhinozeros vor dem ‚Loch’. Knapp ein Dutzend, so Salems Schätzung, der Ganger stürmten waffenschwingend das, was von der einstigen Bar übrig geblieben war. Spätestens jetzt war es an der Zeit sich in Luft aufzulösen. Salem klemmte sich seine Tasche unter den Arm, löste sich von der Mülltonne und bog in die nächstbeste Seitengasse, wo er wieder zu rennen begann. Mit diesen Typen war nicht zu spaßen. Jetzt galt es Claire oder den seltsamen vermummten wiederzufinden. So sonderlich toll fand er den Planeten mittlerweile nicht mehr. Mit hämmerndem Herzen, die Tasche an die Brust gepresst, bog er in die nächste Seitengasse.
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Es handelt sich um keine gute Wahl. Kam eine zischelnde Stimme von oben. Etwa zwei Meter über Salem hockte die Echse auf der Kante einer wackligen Wellblechhütte. Der längliche Schädel war von der Kapuze entblößt, damit Schrekt'Orn all seine Sinne voll ausnutzen konnte. In seiner Klauen bewehrten Hand ruhte der Thermostrahler. Nach etwa dreihundert Meter ist lediglich der Weg nach rechts wählbar, vorausgesetzt man will auf begehbarer Ebene bleiben. Rechts führt auf die Stadt zu, also nach Osten, also tiefer in das Gebiet der Fünfzehner hinein. Die Überlebenschancen minimieren sie dadurch beachtlich. Der Lärm vor der Seitenstraße wurde lauter. Passanten liefen an der Abzweigung vorbei, offensichtlich auf der Flucht vor der tobenden Bande. Der Nichtmensch ließ sich davon jedoch nicht aus der Ruhe bringen, jedenfalls blieb seine Stimmlage so monoton, das nichts darauf hinwies.
Ich hatte Gelegenheit mir die Parameter des, von dem Weibchen angebotenen, Auftrages noch einmal differenzierter durch den Kopf gehen zu lassen. Zwar müssen die leistungsorientierten Prämien neu verhandelt werden, dennoch ist eine zusätzliche Person bei dem Unterfangen von größerem Nutzen, als eine höhere Endbesoldung. Geschmeidig sprang er von dem Dach und kam federnd vor Salem auf, seine Zunge schnellte analysierend zwischen dem lippenlosen Mund hervor. Ich habe daher entschieden das eine Hilfe bei deiner Flucht sich für mich letztlich als Vorteil herausstellen könnte.
An der Einfahrt zur Straße tauchte eine Gestalt auf, lediglich mit einer Hose gekleidet, dafür aber eine 15 auf die Brust gesprüht. Er deutete auf die beiden Söldner, schrie etwas Unverständliches in einem brutalen Bandendialekt und feuerte dann seine wuchtige Sukov auf sie ab. Die Geschosse schafften nicht einmal die Hälfte des Weges, sondern schlugen Funken und Löcher in und an Boden und Seitenwänden. Der Ganger ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken und rannte auf sie zu.
Schrekt'Orn zielte am langen Arm entlang und feuerte einen goldgelben Strahl aus seinem Thermostrahler ab. Die helle Lanze traf den Mann nicht direkt, die plötzliche Hitze ließ ihn jedoch seitwärts stolpern, gegen die Wand prallen und der Länge nach hinschalgen. Er fluchte laut, legte seine Waffe an und schoss. Allerdings ertönte nur ein enttäuschendes Klicken, woraufhin er zornig nach einem Ersatzmagazin fingerte. Hinter ihm brodelten mehr Fünfzehner in die Gasse, schwangen Knüppel und Schusswaffen. Auch auf den Dächern ließen sie sich ausmachen.
Wir sollten jetzt gehen. Bemerkte der Xeno trocken und machte auf dem Absatz kehrt. Er folgte der Gasse, bog jedoch nicht zur besagte, rechten Seite ab, sonder zerrte stattdessen eine Wandverkleidung, aus einer alten Motorhaube hergestellt, zur Seite. Gewandt schlüpfte er durch das Loch und sicherte den düsteren Raum auf der anderen Seite. Scheinbar eine Art primitiver Kochraum. In einer Pfanne, über einer einfachen Feuerstelle, briet etwas das verdächtig nach großer Ratte oder kleinem Hund aussah. Schreckt suchte das Zimmer mit der Mündung der Waffe ab, konnte aber niemanden entdecken. Hinter ihm kam auch Selam durch die Wand gekrochen. Dort entlang! Sie durchquerten eine abgewetzten Vorhang und gelangten in eine Werkstadt, oder etwas ähnliches. Jedenfalls war der Raum zur Straße hin offen und in seiner Mitte war ein rostiges Fahrzeug aufgebockt. Leider fiel es als Fluchtwagen aus, da ihm beide Achsen fehlten. Der Monteure beschimpfte sie wild als Diebe und Einbrecher, als sie aus seiner Wohnung gelaufen kamen, konnte jedoch mit einem Blick in den Lauf zum Schweigen gebracht werden. Die Straße, auf welche sie durch diese Abkürzung gelangt waren, war schlammig und mit Müll überladen, aber wesentlich breiter als die vorhergegangenen. Zwar hatten sie so den Hauptpulk der Ganger vorläufig abschütteln können, waren aber noch längst nicht aus der Gefahrenzone heraus. Drei Fünfzehner kam über die unebene Front von Dächern gelaufen. Während einer das Feuer aus seiner MP eröffnete sprangen die anderen, ungeachtet der Höhe, von den Barackendächern, kamen im Schlamm auf und hielten auf die beiden Flüchtigen zu. Der eine feuerte im Laufen seine Pistole ab, der andere ließ eine Machete über dem Kopf kreisen.
Schrekt'Orn legte an...
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Es handelt sich um keine gute Wahl.
Salem kam schlitternd zum stehen und wirbelte, die Hand am Pistolengriff, herum. Über ihm, auf einer Behausung aus Wellblech, die wohl nue ein sehr bescheidener Mensch wohl als Hütte bezeichnen wüde, saß der vermummte Verhandlungspartner aus 'dem Loch'. Nur war er jetzt nicht mehr ganz so vermummt und Salem wich unwillkürlich einen Schritt zurück. Zwar war er Xenos schon des öfteren begegnet, doch war ihm noch kein Echsenwesen unter gekommen, das ihn nicht skalpieren wollte und dazu noch in einer für ihn verständlichen Sprache kommunizierte. Da ihn der Gegenüber jedoch nicht töten wollte, dessen war sich Salem mehr oder weniger sicher, denn sonst wäre er sehr wahrscheinlich bereits verrottender Müll in dieser Seitengasse. Salem musterte den schuppigen Schädel, der zuvor von der Kaputze verdeckt worden war, er sah die rötlichen Echsenaugen, die alles im Blick zu haben schienen und der monotonen Stimme einen noch kühleren Unterton mitzugeben schienen und er sah den Thermostrahler, der locker in den Echsenfingern ruhte.
Nach etwa dreihundert Meter ist lediglich der Weg nach rechts wählbar, vorausgesetzt man will auf begehbarer Ebene bleiben. Rechts führt auf die Stadt zu, also nach Osten, also tiefer in das Gebiet der Fünfzehner hinein. Die Überlebenschancen minimieren sie dadurch beachtlich.
Verdammt!, flüchte Salem stumm und verfluchte seine unüberlegte Handlung. Er kannte sich kein bisschen aus und wäre beinahe in ein Hornissennest gerannt. Was für ein Glück, dass jenes Echsenwesen in die selbe Richtung geflohen war wie er. Oder war es überhaupt Glück? Abschätzend sah er das Echsenwesen an. Es fiel ihm schwer es einzuschätzen. Als der Geräuschpegel anstieg und Passanten die Querstraße entlang liefen, ergriff der Echsenmensch erneut das Wort.
Ich hatte Gelegenheit mir die Parameter des, von dem Weibchen angebotenen, Auftrages noch einmal differenzierter durch den Kopf gehen zu lassen. Zwar müssen die leistungsorientierten Prämien neu verhandelt werden, dennoch ist eine zusätzliche Person bei dem Unterfangen von größerem Nutzen, als eine höhere Endbesoldung.
Während die Echse sprach, hockte Salem sich hin, öffnete die Tasche, den darin befindlichen Koffer und förderte sein Lasergewehr zutage. Als er sich die Tasche über die Schulter geworfen und sich aufgerichtet hatte, stand der Xeno plötzlich neben ihm und züngelte. Von seinem Sprung hatte Salem aufgrund des Lärms nicht viel mitbekommen.
Ich habe daher entschieden das eine Hilfe bei deiner Flucht sich für mich letztlich als Vorteil herausstellen könnte.
Großzügig.Ich muss ein wahrer Glückspilz sein, sagte Salem sarkastisch und wurde dann von einem Ganger abgelenkt, der die Gasse betreten und sie entdeckt hatte. Sein freier Oberkörper war mit einer gemalten 15 verziert und in seinen Hände bockte eine klobige Maschinenpistole, nachdem er ihnen irgendetwas entgegengebrüllt hatte, das Salem mehr an Grotzendung, denn an verständliche Sprache erinnerte.
Die Kugeln schlugen in Wand und Boden ein und obwohl sie weit gefehlt hatten, reichte es um Salems Instinkt zu aktivieren. Er zog sich zurück und hob das Lasergewehr mit dem eingeklappten Schaft und löste den Sicherungshebel, während der halbnackte MP Schütze die Strecke zwischen sich und seinen Zielen verkürzte indem er auf sie zu rannte.
Der Echsenmensch nutzte die Gelegenheit um seinen Strahler zu heben und einen Schuss abzugeben, der das Ziel zwar verfehlte, es aber zur Seite torkeln ließ. Der so aus dem Gleichgewicht gebrauchte Ganger schlug gegen die Wand und dann auf dem Boden auf.
Während er am Boden liegend und lautstark fluchend nach neuem Futter für seine Waffe suchte, kamen andere Ganger wie eine Horde Waffen schwingender Insekten von überall.
Wir sollten jetzt gehen.
Zischte die Stimme der Echse neben ihm und Salem senkte nickend den Lauf seines Gewehrs. Mit einer Daumenbewegung war Vollautomatik eingeschaltet und mit dem typisch schrillen Kreischen jagten ein Dutzend von Energiestrahlen die Gasse hinab, bevor Salem sich umdrehte und zu dem Xeno aufschloss, der gerade einen zweiten Ausgang geschaffen hatte, indem er den unförmigen, verrosteten Rest von etwas, das mal eine Motorhaube gewesen sein könnte, von einer Wandverkleidung gezogen hatte.
Salem folgte weit weniger elegant ins Innere, dass sich hinter der Wand als dunkle Küche entpuppte, in der ein undefinierbarer Klumpen Fleisch vor sich hin briet. Während der Xeno den Raum absicherte, zielte die Mündung von Salems schweren Cadeshi-Lasergewehr auf die improvisierte Öffnung, durch die sie den Raum betreten hatten. Der erste Ganger, der seine ungepuderte Nase herein stecken sollte, würde einen vor den Latz geballert bekommen.
Die Echse hatte einen Weg gefunden. Kurze Zeit später standen sie in der heruntergekommenen Garage eines wütend meckernden Mechanikers, den erst der Anblick ihrer gezückten Waffen verstummen ließ.
Durch die Öffnung, die wieder zur Straße führte konnte Salem eine Gasse sehen, die ebenso verdreckt und zugemüllt war, wie die aus der sie gekommen waren. Von einem Dach sprangen zwei Ganger. Ein dritter eröffnete von dort das Feuer, doch mehr Feinde waren nicht zu sehen.
Eine Mp, eine Pistole und ein Messer - fasste Salem gedanklich zusammen und verteilte Zielprioritäten. Er warf sich gegen den Kotflügel des aufgebockten Wagens, ließ die Schulterstütze einrasten und nahm den MP-Schützen aufs Korn, als dieser ein neues Magazin in seine Waffe rammte.
Die Echse hatte in aller Seelenruhe ihre seltsame Waffe gehoben und den Pistolero mit einem Volltreffer in die Brust niedergestreckt.
Zur gleichen Zeit sah Salem durch die einfache Optik seines Gewehres und bekam den Ganger mit der MP ins Visier. Zwar hatte er sich halb hinter eine Abluftschacht verborgen, doch konnte das dünne Blech der Durchschlagskraft des schweren Lasergewehrs keinen Abbruch tun und so krümmte Salem ab und jagte ein halbes Dutzend Schüsse im Halbautomatikmodus zu dem 15er hinauf.
Minus Eins.
Kommentierte Salem und gab einen anerkennenden Pfiff von sich, als er sah, mit welcher Gelassenheit sich die Echse des Messerkämpfers entledigt hatte.
Und nun, Sherlok?
Fragte Salem, warf das nahezu verbrauchte Magazin aus und rammte ein neues in den Schacht. Er war bereit sich weiter durchzukämpfen und sich seinen Platz im Team, sowie seinen Sold zu verdienen, doch hatte er ein Problem: Er wusste nicht wohin.
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Die Bezeichnung ist inkorrekt. Stellte der Nichtmensch lakonisch fest und gönnte sie einige Sekunden, um sich neu zu orientieren. Sein Blick ging zu dem getöteten Pistolenschützen. Das Einschussloch in dessen Brust schmorte noch immer und der Geruch verbrannten Fleischs zog durch die Gasse.
Die Waffe war es nicht wert mitgenommen zu werden. Schlecht gewartet und sichtbar ungenau. Schrek'Orn überschlug schnell die Fakten. Es würde nicht bei derart kleinen Gruppen aus Gangern bleiben. Man sollte nicht den Fehler begehen die Fünfzehner zu unterschätzen. Sie mochten im Großteil weder lesen noch schreiben können, doch auf die Menschenjagd in ihrem Heimatgebiet verstanden sie sich zweifellos. Als erstes würden sie die Randgebiete mit Männern verstärken um ein Entkommen zu verhindern, danach den Ring systematisch enger ziehen. Die Bevölkerung stand dabei auf Seiten der Herren des Reviers und versprach daher keine Aussicht auf Unterschlupf. Es ging also weder vor noch zurück, was die Optionen auf unten beschränkte. Der Echsenmann lief zur Mitte der Straße und platschte durch den Schlamm, die Augen starr auf den Boden gerichtet. Nach einigen Metern blieb er stehen und winkte Salem zu sich. Als der Söldner aufgeschlossen hatte wurde ersichtlich was Objekt der Suche gewesen war. Unter einer dicken Sicht aus Dreck und Unrat ließ sich ein Gullydeckel im schadhaften Belag der ursprünglichen Straße ausmachen. Unter Zuhilfenahme einer herumliegenden Metallstange und vereintem Kraftaufwand, löste sich der Deckel knirschend und widerstrebend vom Schachteinstieg. Sie hatten ihn gerade gänzlich zur Seite gezogen, als weitere Bandenmitglieder auftauchten. Zwar hatte Sckrekt'Orn damit gerechnet, dass die neugierigen Augen in den Schatten der ärmlichen Behausungen, sie so oder so an die Ganger verraten hätten, dennoch war es bedauerlich das ihnen somit kein wirklicher Vorsprung vergönnt war.
Er feuerte einen Deutschuss in Richtung der Angreifer ab und zwang sie in Deckung. Dann ließ er sich ins Dunkel der uralten, und vor Ewigkeiten aufgegebenen, Kanäle hinab.
Der Söldner folge wiederum und für den Moment waren sie den Augen der Verfolger entkommen. Allerdings sahen sie sich nun einem neuen Problem gegenüber. Totaler Finsternis.
Eine gezsichte Frage nach einer Taschenlampe verneinter sein Begleiter. Kurzentschlossen feuerte Schrekt'Orn einen zwei Sekunden Impuls den Schacht entlang. Der gold-gelbe Strahl riss die Umgebung aus der Dunkelheit und ließ faustgroße Insekten panisch davon krabbeln oder verbrannt von den Wänden fallen. Nach etwa hundert Metern beschrieb der Kanal einen Bogen, jetzt durch einen glühenden Punkt markiert.
Weiter! Stieß der Xeno hervor und eilte auf den Punkt zu.
Über ihnen waren die nahenden Fünfzehner zu vernehmen.
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Die Bezeichnung ist inkorrekt.
Was die Echse nicht sagte. Salem schüttelte den Kopf, sagte jedoch kein weiteres Wort. Jetzt galt es sich auf einen erfolgreichen Rückzug zu konzentrieren. Irgendwann würde die Echse ihm schon nahe legen, wie sie genannt werden wollte. Bis dahin hieß es geduldig sein.
Nach einem Moment der Orientierung hatte die Echse einen Eingang in die Kanalisation gefunden und zusammen mit Salem und einer verrosteten Eisenstange, die sie zwischen dem herumliegenden Schrott und Müll gefunden hatten, hatten sie den Gullideckel aufgehebelt und den Eingang frei gemacht. Als der Gullideckel polternd auf der schäbigen Straße zum liegen kam, waren bereits die nächsten Verfolger zu ihnen aufgeschlossen. dpcjnach einem kurzen Schuss aus der Xenowaffe suchten sie Deckung. Salem jagte ein paar ungezielte Schüsse in Richtung der Verfolger, um sich und seinem schuppigen Begleiter ein paar kostbare Sekunden zusätzlich zu verschaffen, dann folgte er seinem Fluchthelfer mit einem beherzten Sprung in die stinkende Dunkelheit der Unterwelt.
"Nein, ich habe keine Taschenlampe.", musste Salem die gezischelte Frage seines Begleiters verneinen, woraufhin dieser einen langgezogenen Schuss in die Dunkelheit abfeuerte. Das Bild des dunklen Ganges und der extreme Kontrast zum grellen Strahlen des Schusses brannten noch einige Sekunden auf Salems Netzhaut nach, obwohl er die Augen so schnell wie möglich zugekniffen hatte. Einfallslos war sein Xeno-Begleiter nicht, soviel musste Salem ihm zugestehen, doch hätte er eine kurze Warnung ganz nett gefunden.
Blinzelnd versuchte er die verschwommenen Schatten wegzubekommen, doch das langsam ausglühende Einschlussloch bot nicht genug Licht, um das Bild auf Salems Augen zu überstrahlen und so tapste er mit den schweren Kampfstiefeln leicht über den Boden schleifend der Echse hinterher.
"Weiter!", forderte sie und Salem ließ es sich nicht zweimal sagen. Noch immer blinzelnd, um das schwächer werdende Echo von der Netzhaut zu bekommen eilte er hinter dem Xeno her. Irgendwo über ihnen waren gedämpfte Schritte zu vernehmen und um sie herum huschten und quiekten Kleintiere oder Insekten. Ab und zu knirschte auch ein zertretener Chitinpanzer unter Salems schweren Sohlen, doch hatte er keine Zeit um sich näher mit dem Ungeziefer dieser Welt auseinander zu setzen. Es war nur zu hoffen, dass sie sich nicht verliefen, oder von etwas größerem gefressen wurden.
"Du weißt, wo es lang geht?", fragte Salem, um sich schonmal Klarheit über den ersten Punkt zu verschaffen. Was den zweiten Punkt anging, so war es vielleicht besser, es garnicht so genau zu wissen.
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Ja! Kam die knappe Entgegnung, während die gedrungene Gestalt des Nichtmenschen schon den Tunnel entlang eilte.
Sie nahmen Abzweigungen und rannten durch modrig stinkende Gänge, während das Gebrüll ihrer Verfolger schwächer wurde. An einigen Stellen fiel dumpfes Tageslicht durch Gullydeckel oder schadhafte Straßenstellen. Wenn dies nicht der Fall war half ein Schuss aus der Thermowaffe. Schrekt'Orn bedauerte sein Sichtgerät nicht mitgenommen zu haben, eine Nachlässigkeit der er sich zu Gunsten der Tarnung hingegeben hatte. Nun erschwerte diese Entscheidung ihr Vorankommen. Nachdem sie etwa zehn oder fünfzehn Minuten durch die Unterwelt geeilt waren erreichten sie eine beeindruckend große Kaverne. In den Zeiten bevor sie die Stadt im Zentrum geballt, nach oben gewachsen und ihre Ränder den Unterpriviligierten überlassen hat, war hier ein Knotenpunkt der Kanalisation gewesen. Jetzt war es lediglich ein Relikt alter Baukunst, über dem sich eine Ebene höher schäbige Hütten und Berge von Müll erhoben.
Der Echsenmann hielt an und legte den Kopf lauschend auf die Seite. So verharrte er einen Augenblick und führte den Söldner dann eine gemauerte Wendeltreppe hinunter, die noch tiefer in die Eingeweide der Erde führte. Ab hier kannte er sich buchstäblich „blind“ aus. Er halfterte seinen Strahler und ergriff Salem am Unterarm. So führte er ihn durch die Dunkelheit. Ein Anblick der, hätte es menschliche Beobachter gegeben, sicherlich grotesk, wenn nicht gar albern ausgesehen hätte. Die einzigen Beobachter hier unten hatten jedoch wenig Sinn für derlei Merkwürdigkeiten und putzten lediglich mit den Vorderbeinen über ihre Facettenaugen.
Nach einer scheinbaren Ewigkeit des Wanderns stoppte der Xeno abermals. In der perfekten Schwärze des Kanals war zu hören wie etwas zur Seite geräumt wurde, es klang als würde Metall über Stein kratzen.
Der Durchgang ist eng. Zischte die körperlose Stimme aus der Finsternis. Kopf einziehen. Salem gehorchte und der Echsenmensch bugsierte sie in einen schmalen Durchlass, Nach dem was die suchenden Hände ertasteten, ein Loch welches in die Seitenwand gebrochen war.
Schrekt'Orn ließ seinen Begleiter los und somit im Nichts der Dunkelheit zurück.
Dann war ein Klicken zu hören und mit kurzem Flackern erwachte hartes Neonlicht zum Leben.
Die anspringenden Leuchtstoffröhren erhellten einen großen Raum. Was dereinst seine Funktion gewesen sein mochte ließ sich nicht mehr erkennen. Der Strom für die Beleuchtung kam von einem kompakten Generator und das Licht riss die Einrichtung aus ihrem dunkeln Schlummer.
Eine Wand war über und über mit seltsamen, geometrisch wirkenden Schriftzeichen überzogen, es gab einen Kühlschrank, daneben einen Tisch, der mit mehreren kleinen Käfigen voll gestellt war. Ein zerschlissenes Sofa, sowie einen Sessel. Auch eine Werkbank, mit unzähligen Maschinenteilen bedeckt, war vorhanden. Außerdem eine Tafel, behangen mit Bildern von ein und dem selben Gebäude, wenn auch von unterschiedlichen Winkeln aus abgelichtet. Diese Bilder waren um einen zentral hängende Grundrissblaupause angeordnet. Auf Klebezellen gab es Notizen in der selben, nichtmenschlichen Schrift. Zu guter Letzt war da noch eine Badewanne, gefüllt mir feinem, weißen Sand und von zehn Rotlichtlampen beschienen.
Wir bleiben hier bis es Nacht ist. Dann bringe ich dich zu einem Ausgang, in der Nähe zur Grenze des Ganggebietes.
Schrekt'Orn schritt zu einem der Käfige, öffnete das Türchen und langte hinein. Als er die Hand wieder herauszog zappelte ein großes, schabenartiges Insekt zwischen seinen geschuppten Fingern. Genüsslich biss er dem Tier den Kopf ab und saugte den weichen Inhalt aus dem restlichen Teil.
Es steht zu befürchten das, dass Weibchen seinen Auftrag nicht mehr durchziehen wird. Die Bezahlung erschien mir ohnehin nicht angemessen. Er kaute auf dem Panzer des Insekts herum.
Im Kühlschrank sind Nährriegel und Wasserflaschen. Du kannst dich bedienen.
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Die Zeit verging, ohne das sich Salem eine Möglichkeit bot zu beurteilen, wieviel verging. Zehn, zwanzig Minuten? Eine Stunde? Gang um Gang folgte er dem Xeno. Wie weit voneinander entfernte Laternen auf einer breiten Straße, spendeten in unregelmäßigen Abständen gewollte und ungewollte Löcher in der Decke einige Lichtlanzen, die eine gewisse Orientierung zuließen. Immer tiefer und tiefer führte der Echsenmensch Salem in die Unterwelt. Sie stiegen eine Wendeltreppe hinab und unten angekommen fand sich Salem in vollkommener Dunkelheit wieder. Egal wie sehr er seine Augen auch anstrengte, es blieb reine Finsternis um ihn. Ein heftiger Reflex durchzuckte ihn, als etwas ihn am Unterarm ergriff und ihn umschloss. Er wollte sein Messer zücken und es von seinem Arm losschneiden, doch kaum war die Schrecksekunde vorbei, schaltete sich auch schon sein Verstand wieder ein.
Es ist der Xeno. Er weiß wo es hingeht. Er hat dich hierher geführt und hätte dich schon unzählige male hier unten töten oder zurücklassen können. Lass es!, sprach seine innere Stimme zu ihm und er lockerte die angespannten Muskeln und ließ sich von seinem Begleiter in die Dunkelheit führen. Vorsichtig tastete er sich mit den Füßen voran und zog unwillkürlich den Kopf ein wenig ein. Diese totale Finsternis behagte ihm nicht. Nichteinmal in den schwarzen Nächten, draußen in den Gräben Bothoraks, wo die giftigen Aschewolken der Sonne Kwoll wenige Chancen bot, Licht an die Oberfläche zu bringen. Konnte dieser Xeno in dieser Finsternis sehen? Erstaunlich.
Salem verlor sich in seinen Gedanken. Außer seinem Atem, der unnatürlich laut schien und seinen Schritte hörte er hier untem kaum etwas und so konnte ihn nichts von der Bilderwelt vor seinem geistigen Auge ablenken. Zeit hörte auf zu existieren. Sie mochten hunter, vielleicht aber auch tausende von Schritten gegangen sein, als sie anhielten und die Echse Salem mit lakonischen Hinweisen aus seiner Gedankenwelt holte und ihn in einen durchgang brachte, wo sie Salem los- und allein ließ. Salem schluckte schwer und seine Hände streckten sich tastend zu den Seiten, wo sie auf poröse, abgenutzte, aber künstliche geformte Steine trafen. Ein kurzes Flackern von Panik stieg in Salem auf und das Gefühl lebendig begraben zu sein stieg in seinen Schädel und zog kalte Fäden durch seine Glieder.
Das plötzliche Aufflackern von kalten Neonröhren ließ Salem die Augen zukneifen. Schmerzen zuckten durch die Augen, die sich nach der langen Phase der Finsternis nun einem unermesslich grellen Schein gegenüber sahen. Heftig blinzelnd gewöhnte sich Salem langsam daran und trat vorsichtig in den Raum, den sie erleuchteten. Neugierig sah sich Salem um. Seine Augen waren begierig anderes zu sehen, als tiefste Schwärze und irgendwie schien alles von sattester Farbe und schärfster Kontur zu sein. Eine Zeitlang betrachtete er die Schriftzeichen an der Wand, wurde jedoch nicht schlau daraus und nahm sich dem Bild an. Er hatte zwar keine Ahnung, was es für ein Gebäude war, doch schien es irgendeine Bedeutung zu haben, da es in mehrfacher Ausführung und sogar als technische Zeichnung zu sehen war. Als das Echsenwesen sprach, wandte sich Salem um und verzog leicht angewidert die Oberlippe.
"Wohl bekomms."
Murmelte Tarik und wartete ab, bis die Echse ihr eigentümliches Mahl beendet hatte. Zwar hatte Salem in seiner Zeit als Soldat viele Dinge gegessen, die alles andere als appetitlich aussahen, doch rohe, lebendige Schaben waren nicht sein Traum von einer guten Mahlzeit. Als sein Gastgeber geendet hatte, schwieg Salem einen Moment und kratzte sich nachdenklich am Kinn.
"Was genau bedeutet das? Ist der Auftrag geplatzt? Weil die Bezahlung nicht stimmt? Wenn ja, warum genau hilfst du mir? Bisher habe ich doch nur Scherereien für dich gebracht."
Während er sprach nahm er sich einen Riegel und eine kleine Wasserflasche aus dem Kühlschrank und nickte dem Xeno dankend zu. Da er nicht wusste, ob dem Xeno diese menschliche Geste geläufig war, immerhin war er auf seinen Reisen selbst Menschen begegnet, deren Gestik völlig andere Bedeutungen gehabt hatte, fügte er ein kurzes "Danke." hinzu. Nachdem er sein Gewehr und seine Tasche neben dem Sessel abgesetzt und sich unaufgefordert auf selbigem niedergelassen hatte, deutete er mit dem noch verschlossenen Riegel auf die Bilder.
"Was hat es damit auf sich? Sieht aus wie die Vorbereitung auf den Überfall einer Stellung. Oder ein Bruch?"
Mit fragender Miene sah er das unergründliche Wesen, das ihn hierher geführt hatte an.
"Und was hat es mit dieser Wanne auf sich? Nachwuchs?"
Er öffnete die Wasserflasche und nippte daran, bevor er entschuldigend die Schulter anhob.
"Jaja, ich weiß. Jede Menger indiskreter Fragen, aber ich hab keine Ahnung wer, oder was du bist, und warum du mir nach all den Scherereien hilfst. Ich habe keinen Grund mich zu beschweren, denn offensichtlich hast du mir meine Haut gerettet, aber was springt für dich dabei raus? Es ist mir ein wenig verdächtig."
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