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Claire hatte Major Luckys Büro verlassen und war direkt von dort zum Waffenhändler aufgebrochen, nach dem obligatorischen Munitionseinkauf, hatte sie noch ihren Vorrat an Entgiftungstabletten aufgefüllt und neue Batterien besorgt. Ihre Einkäufe hatten länger gedauert als sie gedacht hatte, dennoch waren sie notwendig. Schließlich hatte sie alles beisammen, aber die zusätzliche ausrüstung hatte fast nichts von dem schmalen Lohn übrig gelassen, wie sie Zähneknirschend feststellen musste. Sie brauchte dringend mal wieder einen richtig großen Fang.
Der vertraute Geruch der Gegend um das Loch empfing Claire, bevor sie die schiefe Hütte überhaupt sah. Ein Odeur aus schimmelnden Moosen, verrottendem Unrat und Exkrementen, durchsetzt vom scharfen Aroma industrieller Säuren. Die Umgebung war jenes vertrautes Gewirr aus Verschlägen und Hütten, das überall in den Tiefen zu finden war. Ein immer gleiches düsteres Bild, bewaffnete und tätowierte Ganger, halbverhungerte Mädchen, die sich für eine warme Mahlzeit anboten, dreckverschmierte Kinder und abgemagerte Hunde.
Das Loch platzte beinahe aus allen Nähten, wiedereinmal hatte sich der Adel der Unterwelt hier versammelt, Revolverhelden und Pistoleros, Kopfgeldjäger und Söldner jeden Schlags. Es war selten das ein derart hohes Kopfgeld ausgesetzt wurde und dann auch noch auf einen von ihnen. Na ja jetzt war er wohl auf der anderen Seite, das Gesetz der Bluthunde, es gab immer zwei Seiten, die des Jägers und…nun halt die andere Seite. Das aufgeregte Stimmengewirr zeigte deutlich, das jedes Kind hier schon wusste das es Zeit für die Raubtierfütterung war. Einem aufmerksamen Beobachter wäre jedoch nicht entgangen, das es diesmal nur die jüngeren Burschen waren, die sich von der Aussicht auf zukünftigen Reichtum aus der Fassung bringen ließen. Die älteren und erfahreneren, obgleich anwesend, so waren sie diesmal jedoch eher ein schweigender Hintergrund.
Claire gesellte sich zu Sil und einigen anderen Kopfgeldjägern, man hätte meinen können, die Gäste einer Trauerfeier hätten sich auf eine wilde Party verirrt. Niemand sprach ein Wort und man begrüßte sich einander nur mit einem Kopfnicken. Sil war es der das allgemeine Schweigen durchbrach, hart knallte er das Schnapsglas auf den Tisch, das er soeben in einem Zug geleert hatte, schüttelte sich und meinte:
„Tot bringen einem auch noch so viele Schekel nichts, ich bin raus.“
„Ich auch.“ ließ sich ein weiterer betagter Veteran vernehmen und machte sich auf den Weg in Richtung Ausgang.
Claire drängte Sil in eine dunkle Ecke:
„2000 Schekel ist ein Haufen Schotter, selbst wenn man ihn durch vier teilen muss.“
„Kleine, wir jagen hier nicht die üblichen Trottel, Trevor ist gefährlich, wirklich gefährlich, der kennt sich hier unten besser aus als jeder andere, lass die Finger davon, solange du nicht total blank bist.“
„Bin ich nicht.“ Erwiderte sie gereizt.
„Eben, also lass es, es kommen gute Zeiten glaubs mir, demnächst wird es hier deutlich weniger Konkurrenz geben. Trevor wird nen ganzen Sack Leichen hinterlassen bevor ihn einer kriegt.“
„Sil das ist die Chance dieser Scheiße hier zu entkommen, das selbe wie bei Rollins damals.“
„Nein, Kleine das ist nicht das selbe Rollins war gut, aber trotzdem nur ein Ganger mit zu großem Ego und etwas Glück, Trevor ist nen ganz anderes Kaliber.“
„Ich bin nicht soweit gekommen, weil ich nichts riskiert hab und die Chance diesem Wahnsinn zu entfliehen wird ich mir nicht entgehen lassen.“
„Claire, hör zu, wir haben alle als kleine Ganger mal angefangen, aber auch dein Glück ist endlich und das wir alle in dieser verseuchten Hölle irgendwann draufgehen werden ist ein Naturgesetz.“
„Du hast als kleiner Ganger angefangen Sil, ich weiß was es heißt nicht einmal das zu sein und ich werd mich nicht damit abfinden, das ich hier unten verrecke.“
„Mach was du willst, Kleine, ich nicht und du wirst mich auch nicht davon überzeugen können. Such dir nen anderes Team. Ich wünsch dir Glück, komm ohne zusätzliche Löcher wieder.“
Claire lächelte mal wieder ihr schiefes Halblächeln:
„Das ist also deine Sorge, das deine bevorzugten Löcher nicht zurückkommen und dir langweilig wird.“
Sil grinste sie an.
„Man darf sich ja wohl mal Sorgen machen, oder?“
„Und ich dachte schon du machst dir Gedanken um mich.“
„Mach ich auch und das weißt du, komm heil wieder ich, ich mach nen Hautsegler.“
„Bis dann Sil.“
Während Sil sich durch die Jüngeren schob, die schon ihren zukünftigen Reichtum feierten drängte sie sich zur Theke durch, wo sie ein Bier bestellte und sich schon mal nach Leuten umsah, mit denen eine Aussicht auf erfolg des Unternehmens bestand.
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Eigentlich fiel er nicht weiter auf, saß er doch still in der Ecke, in der er immer zu sitzen und zu warten pflegte.
Ein Bettler? Nein das wohl nicht, denn er bestellte jede Stunde ein Glas Schnaps. Wohl eher ein Tagelöhner, der hier seine sauer verdienten Schekel vertrank. Es stand zu vermuten das er entstellt war, vielleicht durch einen Arbeitsunfall, vielleicht auch durch eine Mutation. Jedenfalls verbarg er sich unter einer langen, vor Dreck starrenden, Robe aus grobem Stoff. Eine unter Millionen anderer, erbärmlicher Kreaturen. Grau und gebeugt, von Gohmor zerbrochen.
Und doch, wenn sich jemand die Mühe machte diesen speziellen Fall menschlichen Scheiterns zu beobachten, dann mochte ihm einige Dinge auffallen die nicht ganz in das Schema passen wollten. Er bestellte Schnaps, ganz recht. Genau zu jeder vollen Stunde. Doch er trank den Fusel keineswegs. Jedes Mal, wenn die Frist abgelaufen war, goss er den Selbstgebrannten unter den Tisch. Das Gesäuf stellte sozusagen seine Miete dar. Die Berechtigung im Loch zu sitzen, still ja fast unbeweglich und die Gäste aus dem Dunkel der weiten Kapuze zu beobachten. Ab und an hob sich der Arm und diese Geste passte noch weniger in das Bild, denn die Hand führte den Strohhalm eines Trinkkartons, mit Saft aus echten Früchten, in die Schatten der Kopfbedeckung, worauf kurze Sauggeräusche ertönten. Diese Hand aber konnte nur die eines Mutanten sein. Selbst unter den zerschlissenen Handschuhen konnte man die ungewöhnliche Länge der Finger ausmachen und die krallenartigen Nägel schauten hier und da durch das zerrissene Lederimitat.
So hatte er dagesessen, während sich das Weibchen, inzwischen konnte er die Unterschiede schon sehr passabel deuten, mit dem Männchen unterhalten hatte. Eine Summe des hiesigen Zahlungsmittels war genannt wurden. Eine Summe die zu besitzen erstrebenswert war.
Schrekt’Orn schlürfte seinen Saft.
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Das Gedränge in der Hütte nahm von Minute zu Minute zu, auch wenn einige der älteren und erfahreneren Kopfgeldjäger sich aus dem Staub machten.
„ICH WERD IHN ERLEDIGEN UND DANN LACH ICH ÜBER EUCH ALLE!“
brüllte einer der Möchtegern Desperados neben ihr mit schleppender Stimme und erhob sich schwankend. Den einzigen den er erledigen würde war er selber.
Claire sah sich um, kaum ein vertrautes Gesicht war auszumachen und die paar deren Namen ihr etwas sagten, gehörten zu der Gruppe Mensch die ihre Großmutter für drei Schekel verkaufen würden.
Mochten die meisten der jungen Freischaffenden hier auch über keine Erfahrung verfügen, so waren sie doch fast alle von bulliger Gestalt, etwas was Claire von sich nicht behaupten konnte und dessen Umstand sie sich im zunehmenden Geschiebe mehr und mehr bewusst wurde.
Mühsam hatte sie sich an ihren Tisch zurück gedrängt nur um festzustellen, das sich auch dort der glorreiche Nachwuchs breitgemacht hatte. Wo sie vorher gesessen hatte saß nun ein Jüngling, der sich vermutlich noch nicht einmal rasieren musste und erzählte mit aufschneiderischen Gebärden von seinen Jagden.
Nur in der hinteren Ecke saß noch einer von der alten Garde und trank still sein Bier. Claire setzte sich auf den letzten halben Platz, den man an diesem Tisch noch ergattern konnte.
„Hey Mädel, das hier ist nix für Puppen, such dir nen anderes Plätzchen.“
„Immer mit der Ruhe Kleiner, sie ist eine von uns.“ Ließ sich der Alte mit einer Stimme wie rostiges Metall vernehmen.
„Ach was? Die Kleine ist ne Kopfgeldjägerin?“
„Die hat im Gegensatz zu dir sogar ne Lizenz…“
Claire stand wortlos auf, sie brauchte ihre Zeit wohl kaum mit Dummschwätzern zu vergeuden. Sie sah sich um, entweder sie konnte sich durch die besoffene Menge der ‚Demnächstreichen’ zwängen oder sie setzte sich zu ‚Trinkt Nix’. Weder das eine noch das andere behagte ihr. ‚Trinkt Nix’ kannte sie vom sehen, er war oft hier und vermutlich ein Mutant. Seinen Namen kannte niemand und ‚Trinkt Nix’ hieß er, weil er jede Stunde einen Schnaps bestellte und unter den Tisch goss. Da er allerdings jeden Schnaps bezahlte sagte keiner etwas. Komische Typen gab es hier unten ohnehin mehr als die Normalgebliebenen.
In diesem Moment griff eine Hand an ihren Hintern. „Na wie wärs mit uns?“ Ohne zu zögern trat sie dem Kerl gegen das Schienbein. „Verschwinde!“ Der Mann grinste noch dümmlich bevor er sich umdrehte und nach mehr Schnaps rief.
Ohne zu fragen setzte sie sich an den Tisch gegenüber von ‚Trinkt Nix’, zum Gruß nickte sie ihm bloß zu während sie ihren Blick über die versammelte Unfähigkeit gleiten ließ.
„Verdammte Scheiße auch!“ murmelte sie.
Das Risiko war hoch, das wusste sie, das allerdings keiner der Alten Jagd auf Trevor machen wollte, damit hatte sie nicht gerechnet. Die letzten Monate waren für die meisten gut gewesen, alle wollten lieber ihre Schekel versaufen und verhuren, als sich nen Loch zu fangen.
Claire wandte sich ihrem Tischgenossen zu, mehr aus dem Wunsch sich irgendwie zu beschäftigen, als aus echtem Interesse.
„Wie heißt du eigentlich?“
Ob ‚Trinkt Nix’ nun ein Mutant war, war ihr völlig gleich, es wäre ihr auch egal gewesen, wenn er ne Schwester des Ordo Hospitalis wäre. Ihrer Logik nach gab es zwei Sorten, die mit Kopfgeld und die ohne, so einfach war das.
Sie versuchte in sein Gesicht zu sehen, doch die Kapuze machte es unmöglich.
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(Kommend von: Luckys Büro)
Seine Ganze Konzentration aufbringend suchte sich Salem den Weg durch die Straßen, Gassen und Wege der Makropole. Hier und da haderte er mit seinem Erinnerungsvermögen, doch die Worte der Blondine waren kurz, prägnant und präzise gewesen. Er folgte der Beschreibung und schließlich, nachdem die Gegend um ihn herum nach und nach immer unfreundlicher und heruntergekommener geworden war, fand er sein Ziel.
“Nein Danke, bin geschäftlich hier.”, sagte Salem zu einem der jungen Mädchen mit schlecht rot gefärbtem Haar, dass vor der Tür stand und mehr Haut zeigte als in dieser Gegend gut war.
“Ich doch auch.”, antwortete sie schmollend und betonte ihre Reize noch ein wenig. Salem riss sich von dem Anblick los, ehe die tiefsitzenden Urinstinkte die Oberhand gewinnen und sein rationales Denken im Sumpf der Chemikalien versenken würde.
Polternd stieß er die Tür der Bruchbude auf und trat ein, in die Welt voll Alkoholdämpfen und Zigarettenqualm.
Drinnen saß die selbe Klientel, die sich auch auf den Straßen vor “dem Loch” herumtrieb und die auch auf anderen Planeten derartige Etablissements mit ihrer Anwesenheit beglückten. Die Glücklosen, die Abgestürzten, die Schwerstarbeitenden, die Ausgestoßenen,die Abenteuersucher und die Lichtscheuen. Alles was kein Geld oder kein Interesse an der breiten Öffentlichkeit hatte.
Auch das Interior war typisch für eine derartige Absteige. Aus Müll für den Abfall der Makropole hergestellt. spartanisch und funktionell war es allemal besser als auf der Straße zu sitzen. Und immerhin war man in Gesellschaft von Gleichgesinnten. Meistens zumindest, wie die Spuren deutlich zu verstehen gaben. Salem ging ein paar Schritte hinein und ließ seinen Blick schweifen. Sogar Xeno-Brut war hier vertreten. Salem gab einen leisen Pfiff des Erstaunens von sich. Wo bin ich hier nur gelandet?
Er schlenderte, darauf bedacht niemanden zu grob anzurempeln, oder dem falschen auf die Füße zu treten, hinüber zur Theke, wo er sich mit dezentem Ellenbogeneinsatz Platz verschaffte. Er donnerte dem Wirt, den man, im Vergleich zu den Kunden schon fast als Greis bezeichnen könnte, ein paar Münzen hin.
“Gib mir ma watt geg’n die trockene Kehle.”, sagte er und deutete mit der Hand auf seinen Hals, um seine Anfrage zu verdeutlichen. Grunzend sackte der zahnlose Wirt das Geld ein und schob ihm ein milchig angelaufenes Glas mit einem Doppelten hin. Salem vermochte nicht genau zu sagen, was genau es darstellen sollte, doch der intensive Geruch nach hochprozentigem Alkohol, den das kleine Glas ausströmte, machte es so gut, oder so schlecht, wie das, was Salem bei den anderen Gästen entdecken konnte. Er nahm das Glas und kippte es sich in einem Zug hinter die Binde. Der scharfe Geschmack zog sich durch seine Mundhöhle und seinen Rachen und verwandelte sich in seinem Magen zu einem flüssigen Heizkissen. Er setzte ein zufriedenes Grinsen auf, schob das Glas zurück und nickte dem Wirt zu. Dann verließ er den Tresen und hielt auf das einzige bekannte Gesicht zu, dass er fand. Sie saß bei einer der Kuriositäten, die sich in einen dreckigen Schleier gehüllt und von der Umwelt mehr oder weniger abgekapselt hatte. Sie sagte irgendetwas zu dem oder der Verhüllten, doch Salem konnte über den imensen Geräuschpegel der ‘Bar’ nicht hören, worum es ging. Er trat näher, so dass sie ihn sehen konnten und stand schließlich einen halben Meter von ihnen entfernt.
“Das ist also das Team, ja?”, fragte er sie und sah langsam mit fragender Miene zwischen ihr und ihrem Gesprächspartner hin und her.
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Wie heißt du eigentlich? Wäre ihm das Prinzip der Wehmut bekannt gewesen, er hätte jetzt sicher, von eben dieser erfüllt, an die verlorene Heimat zurückgedacht, in der alles in der korrekten Gestik, Betonung, Lautstärkenmodulation, ja selbst im Körpergeruch gesagt werden konnte und das allein bei der Nennung des Namens. Nicht etwa weil sein Volk in lächerlichen Ritualen verhaftet war, so wie er es bei den meisten Rassen kennengelernt hatte, sondern weil es einfach Zeit und Aufwand sparte. Natürlich konnte eine stümperhaft ausgeführte Begrüßung zum einer schlimmen Beleidigung führen und entsprechend enden. Ob es etwas im Strafkatalog gab, was auf die laxse Anrede des Weibchens zutraf wusste er nicht aus dem Kopf.
Aber da er inkognito auf dieser Welt war, musste er sich wohl oder übel mit den barbarischen Gepflogenheiten abfinden.
Mein Name ist vorläufig nicht von Belang. Zischte er unter der Kapuze hervor und ließ kurz die lange Zunge hervorschnellen, um den Geruch seines Gegenübers aufnehmen zu können. Schweiß, Schmauch, Menstruationsblut, verheilende Schnitte und die öligen und unreinen Rückstände dieser Region. Offensichtlich eine Ansässige.
Es reicht das wir die Anwesenheit des jeweils anderen zur Kenntnis genommen haben. Auch das verursachte meistens ein unverständiges Stirnrunzeln bei den Menschen, doch das "zur Kenntnisnehmen", als kleinste mögliche Form der Akzeptanz einer anderen Intelligenz, war nichts was der Echsenmann aus seiner Liste der Gewohnheiten zu streichen gedachte. Dafür war es bei dieser Rasse zu oft angebracht.
Ich habe dein Gespräch mit dem Männchen aufgenommen und bekunde mein Interesse an der Verfolgung des bezeichneten Individuums. Meine Forderung ist eine ebenso große Summe wie die, die für dich ausgehandelt ist.
Noch ehe die Frau antworten konnte schob sie ein breiter Kerl durch die Menschengruppen auf sie zu. Schrekt’Orns erste Interpretation dieses zielstrebigen Gangs war die, dass sich das Männchen den geschlechtlichen Gegenpart wohl zur Paarung auserkoren hatte. Die sonderbaren Beziehungen, welche letztlich zu einer Paarung führten, stellten ihn noch immer vor einige Rätsel. Im Großen und Ganzen gingen sie dabei nicht methodisch vor, suchten nicht die Paare aus die das beste, genetische Ergebnis abzuliefern versprachen, sondern pflegten ein scheinbar willkürliches Beziehungsgeflecht, deren Parameter und Kreterin keinem erkennbaren Muster zu folgen schienen. Wie diese unorganisierte Spezies sich über einen so großen Raumsektor hatte ausbreiten können war ohnehin eine der zentralen Fragen seiner Denkprozesse in müßigen Stunden.
Das Männchen jedenfalls schien das Weibchen bereits zu kennen und sprach sie aus diesem Grund an. Der Xeno beschränkte sich darauf den Neuankömmling zu mustern und seinen Geruch zu sondieren.
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„Ich habe dein Gespräch mit dem Männchen aufgenommen und bekunde mein Interesse an der Verfolgung des bezeichneten Individuums. Meine Forderung ist eine ebenso große Summe wie die, die für dich ausgehandelt ist.“
‚Trinkt Nix’ sprach mit einem seltsamen zischelnden Dialekt, so das es nicht ganz einfach war ihn in der lärmenden Atmosphäre der Kneipe zu verstehen.
Vielleicht ist er doch stärker mutiert als man denkt, unter der Robe kann sich alles mögliche befinden.
Noch ehe sie den Gedanken weiter verfolgen konnte kam der Kreuz Bube dem sie den weg hierher beschrieben hatte und sprach sie auch direkt an.
“Das ist also das Team, ja?”
Claire drehte sich zu dem Neuankömmling um:
„Wowhow, immer mit der Ruhe Großer. Noch, ist hier gar nichts ein Team. Setzt dich erst mal.“
Claire rückte ein Stück, so das Salem auch Platz fand und wandte sich dann wieder dem Verhüllten zu. Sie zog einen der Steckbriefe aus der Tasche und beförderte ihn auf den Tisch.
„Trevor, ob er noch andere Namen hat weiß ich nicht, er ist Tod oder Lebend 2000 Schekel wert. Ich weiß nicht all zu viel über ihn, nur das er sich verdammt gut da unten auskennt.“
Claire deutete auf den Boden und machte eine kurze Pause in der sie sich einen Schluck Bier genehmigte.
„Es heißt, das er einer der Besten sei, nur damit es keine Missverständnisse gibt, alles klar soweit?“
Ohne groß auf eine Antwort zu warten fuhr sie fort:
„Du willst den gleichen Teil wie ich? Das geht von mir aus klar.“
Claire ging von der Annahme aus, das sich der Mutant in den Tiefen auskannte, anders sah das ganze bei dem Söldner aus, dem sie sich jetzt zu wandte:
„So was ist mit dir? So wie ich das sehe bist du völlig neu hier stimmts? Ich bin übrigens Claire.“
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„Wowhow, immer mit der Ruhe Großer. Noch, ist hier gar nichts ein Team. Setzt dich erst mal.“, sagte sie, während sie zu ihm aufsah. Beschwichtigend hob er die freie Hand und setzte ein entschuldigendes Lächeln auf. Er setzte die dunkelgrüne Reisetasche mit seinem Kram neben dem Tisch ab und setzte sich, nachdem die kleine Blondine mit der dicken Wumme ihm Platz gemacht hatte. Kurze Zeit später hatte sie ein Steckbrief auf dem Tisch plaziert. Er zeigte die selbe Visage, die sich auch auf dem wiederfand, den Major Lucky Salem vor die Brust geknallt hatte.
„Trevor, ob er noch andere Namen hat weiß ich nicht, er ist Tod oder Lebend 2000 Schekel wert. Ich weiß nicht all zu viel über ihn, nur das er sich verdammt gut da unten auskennt.“, begann sie zu erklären.
So bekommt das Gesicht auch noch einen Namen. Und 2000 sind nen nettes Sümmchen, selbst wenn wir die Kohle teilen müssen. , dachte sich Tarik, auf dessen Haut sich von der ganzen Lauferei des Tages langsam ein dünner Schweißfilm ausbreitete, der einen Testosteron-Adrenalin-Alkohol-Cocktail mit aus den Poren spülte, der für gewöhnliche Menschen, selbst außerhalb dieses wortwörtlichen Loches, kaum bis garnicht wahrnehmbar war. Eine Form der Aufregung schien ihn zu befallen - Jagdfieber. Zu lange hatte er untätig an Bord eines Raumschiffes gehockt und nun versprach die Situation gleich am ersten Tag mit einem guten Zusatzverdienst recht interessant zu werden.
Sie trank einen Schluck bier und fügte dann hinzu, dass dieser Trevor angeblich einer der Besten sei.
Klar ausgedrück - unterschätzt ihn nicht, wenn ihr mit heiler Haut aus der Sache kommen und etwas von eurer Kohle haben wollt., kommentierte Salem gedanklich und nickte beiläufig, als würde er das ganze für sich bestätigen.
Als sie mit dem verhüllten Typen auf die Geldaufteilung zu sprechen kam horchte Salem auf. An dieser Stelle wollte er nachhaken. Bevor er jedoch die Initiative ergreifen konnte wandte sich die junge Frau bereits direkt an ihn und stellte sich als Claire vor, nachdem sie ihn gefragt hatte, was mit ihm sei und ob er neu sei, wobei die zweite Frage für Salems Geschmack zu sehr an eine Feststellung grenzte. War es so offensichtlich? Aussehen und Sprache passten nicht ganz in das gängige Bild der hiergeborenen. Auf der anderen Seite gab es selbst hier im 'Loch' einige augenscheinliche Fremdländer.
"Claire also. Okay. Ich bin Salem. Und ja, ich bin erst seit ein paar Stunden auf diesem Planeten. Und was mich angeht, so weiß ich nicht, wie das hier gehandhabt wird, doch war es bei uns so, dass Neueinsteiger einen kleineren Anteil bekommen, da sie aufgrund geringerer Erfahrung auf die 'Großen' angewiesen sind."
Er hob eine Augenbraue und sie verschwand teilweise unter dem Rand seines Baretts. Aus seinen tiefliegenden eisblauen Augen sah er sie an und schwenkte seinen Kopf zu der verhüllten Gestalt.
"Ich weiß nicht, was euer Deal ist, aber im Gegenzug für ein paar Job-spezifische Infos über diese Stadt, die mir dabei helfen hier Fuß zu fassen und langsam die nötigen Kontakte zu knüpfen, bin ich bereit mich der ganzen Sache für ein einen kleineren Anteil anzuschließen. Ihr kennt euch aus, ich liefere nur zusätzliche Muskelkraft. In meinen Augen ist das nur Fair. Und außerdem habt ihr dann weniger Gründe mich während des Jobs abzurippen.", erklärte er mit an Plauderton grenzender Offenheit und zeigte ein schmales, selbstsicheres Lächeln, als sollte der letzte Satz soetwas wie ein Witz sein. Dann senkte er den Kopf etwas und versuchte recht ungeniert einen Blick in den schier undurchdringlichen Schatten der Kaputze zu werfen.
"Was ist mit dir? Hast du auch einen Namen?"
Kein Gesicht, kein Namen und sicher mehr Dreck am Stecken als gesamte Korsarenflotte von Kwoll. Genau die Art von Kollegen die am vertrauenswürdigsten sind.
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Den habe ich! Kam es als Schlangenlaut unter der Kapuze hervor. Ich erachte es jedoch als klüger das ihn nicht auch der Rest des Ladens hat. Zu gegebener Zeit wird er genannt werden. Dann drehte er sich zu Claire. Bei einer Teilung durch Drei, wären wir bei 666.66 Schekel für jeden. Da meine Fähigkeiten aber schwerer wiegen als die von Salam, entbiete ich eine Vertragsvorschlag, in welchem meine Bezahlung bei 1000 Schekeln liegt, während der Rest unter euch aufgeteilt wird. Es mochte so wirken, doch der Echsenmann litt keineswegs an Selbstüberschätzung. Aber freilich versuchte auch er das Beste für sich herauszuschlagen.
Dann ging er auf die Frage des Söldners ein, beziehungsweise er schob sie zurück.
Meiner Ansicht nach kann die Erklärung der hiesigen Gepflogenheiten warten. Als Unterhaltungsthema für den Weg, oder nach der Mission. Wichtiger erscheinen mir Einzelheiten über das Ziel. Die Unterwelt ist groß. In welchem Bereich soll sich der Gesuchte aufhalten, mit was für Bewaffnung ist zu rechnen, hat er Verbündete, wäre er bereit für seine Verschonung mehr zu bezahlen als der Auftraggeber?
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Bevor die blonde Frau jedoch antworten konnte legte sich eine speckige Pranke auf Salems Schulter.
Ähe... disch kenn isch doch!
Hinter dem Söldner stand ein Kerl in verdreckter Kleidung. Offensichtlich ein niederer Schläger der hiesigen Gang, den er trug ihre Farben. Allerdings passte ihm nur die abgegriffene Weste wirklich, denn allem Anderen stand sein fülliger Bauch im Weg. Er quoll als pralle Kugel zwischen Hemd und Hose hervor. Das es ihm dennoch gelungen war eine rostige Pistole in seinen Gürtel zu zwängen grenzte an ein Wunder. Sofort bildete sich ein Kreis um die beiden, da die Erfahrung lehrte wie Derartiges ausging. Im Hintergrund drückten sich andere Ganger herum. Zwar zugehörig, aber scheinbar wenig motiviert ihrem fettleibigen Kameraden beizustehen.
Isch hab dir letzte Woche fünf Schekel für ne Nutte geliehen, du Arschloch. Di will isch wieder haben, sonst rauchts.
Es bestand kein Zweifel daran das der Mann betrunken war, das offenbarten die lallende Aussprache und der Geruch, der einer Brauerei alle Ehre gemacht hätte. Dennoch musste man festhalten das der Kerl an diesen Zustand derart gewöhnt schien, dass er weder schwankte, noch schielte oder zögerlich wirkte.
Also lass ma rüberwachse, du Muti... ich sach das nich zweima!
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Ähe... disch kenn isch doch!
Pöbelte eine lallende Stimme hinter Salem, als sich eine wuchtige, ungewaschene Pranke auf seine Schulter legte. Ruckartig stand Salem auf und wirbelte herum. Seine blauen Augen musterten den Ursprung der Unterbrechung. Ein heruntergekommener Typ mit abgegriffener Kleidung und einem ausladenden Bauch, der eine rostige Pistole gegen die Innenseite des Gürtels drückte. Mit dem Unterarm schob Salem den Typen ein Stück von sich weg, um sich Platz zu machen. So konnte er auch erkennen, dass sich ein Kreis aus schaulisten Bar-Besuchern um sie gebildet hatte. Einige von ihnen waren ähnlich gekleidet wie der Westenträger, der Salem als Ziel für seine plumpe Aktion auserkoren hatte. Mitglieder einer Gang! - schoss es Salem durch den Kopf, doch sie hielten sich zurück. Weshalb wusste Salem nicht, doch es war ihm vorerst auch egal.
Isch hab dir letzte Woche fünf Schekel für ne Nutte geliehen, du Arschloch. Di will isch wieder haben, sonst rauchts.
Lustige Geschichte, wo Salem noch keinen Tag vor Ort war. Jedoch hatte Salem derlei fadenscheinige Sprüche und Geschichten schon zur Genüge gehört und war sich sicher, das der Kerl nur auf Streit aus war. Dennoch versuchte er die Lage zu beruhigen.
Also lass ma rüberwachse, du Muti... ich sach das nich zweima!
"Du musst mich wohl verwechseln.", sagte Salem in einem letzten Versuch die Situation zu entschärfen, doch der dicke Ganger war zu stark alkoholisiert, als das er seine Streitlustigkeit zu zügeln vermochte und die lauter werdenden Anfeuerungsrufe der Menge, die den Kreis bildete, waren auch nicht dienlich.
"Gib mir mein Geld du Arschloch!", brüllte der Kerl Salem ins Gesicht und holte zu einem plumpen Schlag aus. Salem fing den Schlag mit der Hand ab und verpasste ihm, von der Wucht des so stümperhaft anmutenden Angriffs überrascht, einen kräftigen Schlag vors Brustbein. Er taumelte einen Schritt zurück und fing sich dann. Ein wütendes Funkel zuckte durch seine glasigen Augen, dann warf er sich auf Salem. Dieser machte einen Schritt zur Seite und der betrunkene Ganger krachte, von den Rufen der Zuschauer begleitet, mitsamt dem Tisch zu Boden. Sofort war Salem bei ihm. Er sprang dem am Boden liegenden mit einem Knie voran in den Rücken. Dann packte er seinen fettigen Haarschopf und zog den Kopf hoch. Noch bevor er etwas machen konnte wurde er von einem der anderen Ganger an den Schulter hochgezogen.
Salem wehrte sich gegen den Griff, doch als er auf den Füßen stand und herumgewirbelt war, trat der Ganger wieder zurück in den Kreis. Das Jubeln der Menge und das schwerfällige ächzen hinter ihm ließ ihn vermuten, dass der Dicke sich wieder hochgewuchtet hatte. Etwas hartes traf ihn an Schulter und Rücken, etwas splitterte und Salem wurde nach vorne geschleudert. Er torkelte in die Menge, von der er jedoch gleich wieder zurückgestoßen wurde. Als er den dicken Ganger wieder in den Blick gefasst hatte warf dieser gerade ein zerbrochenes Holzbrett, das wohl mal Teil einer improvisierten Tischplatte gewesen war, beiseite und kam auf Salem zu. Dieser verkürzte seinerseits die Lücke um dem heraneilenten Hagel aus Faustschlägen die Wucht zu nehmen. Er duchte sich weg, stemmte einen Fuß in den Boden und rammte dem Dicken die Schulter in die Magengrube, stieß sich ab und ging zusammen mit ihm zu Boden. Mit dem ersten Schlag brach Salem seinem Gegner die Nase, der zweite und dritte Schlag wurde durch einen hochgezogene Unterarm abgeblockt.
Er schlug den Arm beiseite und hatte Freiraum für einen direkten Schlag ins Gesicht, als ihn eine Flasche am Schädel traf und ihn zur Seite warf. Der Dicke hatte verzweifelt nach einer Waffe getastet und eine leere Bierflasche zu greifen bekommen.
Nun war es Salem, der auf dem Rücken lag. Seine Sicht verschwamm und die Luft wurde aus seinen Lungen gepresst, als der untersetzte Ganger sich auf ihn stürzte. Er legte seine Pranken um seinen Hals und begann Salem zu würgen. Salems linke Hand war unter dem Gewicht des Angreifers eingeklemmt und mit der rechten versuchte er den Griff um seinen Hals zu lockern. Gleichzeitig versuchte er sich mit den Knien Platz zu machen, während das Blut aus der gebrochenen Nase auf seine Stirn tropfte und ihm ein Auge zu verkleben drohte. Diesen Anreiz nutzte er. Er löste die Hand von dem Griff um seinen Hals und stach seinem Gegner den Finger ins Auge. Ein Schmerzensschrei ertönte und kurzzeitig löste sich der Griff um Salems Hals. Er konnte auch seine linke Hand etwas bewegen. Bei dem Versuch sie zu befreien, blieb sie an etwas kaltem, haltem hängen und seine Finger schlossen sich um den Griff der alten Waffe des Gangers, der seinen Griff langsam wieder intensivierte. Salem kämpfte mit der Waffe, doch die Wampe wollte sie nicht hergeben. Langsam verschwand die Farbe aus Salems Blickfeld.
Ein Schuss brach und das Gewicht verschwand von Salems Brust, ebenso wie der Griff um seinen Hals verschwand. Gierig atmete er die stickige, stinkende Luft des Lochs ein und kämpfte sich hastig auf die Füße. Eine halbe Sekunde später hatte er bereits seine schwere Laserpistole in der Hand um sich gegen jeden weiteren Angreifer zur Wehr setzen zu können. Einen halben Meter neben ihm lag der besoffene Kerl, der ihn angegriffen hatte. Er umklammerte vor Schmerzen jammernd ein Hosenbein, das sich langsam Rot färbte. Der Dampf des abgefeuerten Schusses stieg unterm Gürtel hervor. Salem wischte sich das Blut seines Gegners aus dem Gesicht und betastete vorsichtig seinen Kopf, wo ihn die Flasche getroffen hatte.
"Die Party ist vorbei. Nehmt euren Müll mit, bevor es hässlich wird!", zischte Salem mit halb zusammenpressten Zähnen und ließ den Lauf seiner Waffe im lockeren Halbkreis vor sich herumschwenken, wobei er die Waffe demonstrativ zu summendem Leben erwachen ließ und die Sicherung zurückschnappen ließ. Wenn auch nur einer der Ganger sich auf ihn stürzen sollte, würde er ihm kurzerhand eine Lektion auf den Pelz brennen. Gleichzeitig hoffte er, dass die Gruppe sich das letzte bisschen Vernunft nicht schon weggesoffen hatte und bereitete sich mental darauf vor, dass gleich die Kacke mächtig am dampfen sein konnte. Sein Blut war wieder in Wallung. Der lange Flug hatte ihn träge gemacht, doch so langsam wurde er wieder warm. Auch wenn es gegen zwei oder drei ging, diesmal würde er sich nicht überrumpeln lassen.
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