Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Büro der PVS-Polizei
#1
-> Büro

Die dieser Besuch einen offizielleren Charakter als die Ermittlungen in der Unterstadt hatte, erlaubte sich Cassian, einen schicken, schwarzen Wagen mit viel Kraft unter der Haube vom Parkplatz zu nehmen. Nachdem er sich, und vor allem den Wagen, beim Pförtner ordnungsgerecht abgemeldet hatte, brauste der schwarze Schlitten über die, zu dieser vorfeierabdendlichen Zeit freien Straßen in Richtung der Gamarai-Kaserne.
Die Kaserne der PVS hob sich schon von weitem vom restlichen Makropolbild ab. Es war ein beeindruckender Bau, dessen gesamte Ausmaße von Außen nicht annähernd zu überblicken war. Die vierspurige Straße, die auf das große Tor zwischen den hohen Mauern zuführte war schon Zeugnis genug für den Betrieb, der hier von Zeit zu Zeit herrschte. Langsam ließ Cassian den schwarzen Wagen vor dem Pförtnerhäuschen, welches erstaunliche Ähnlichkeiten mit dem der Arbites-Kaserne hatte, ausrollen. Während ein Soldat an das Autofenster herantrat, wurde er von einem zweiten Soldat, der seinen Zwo-Einser locker in der Armbeuge hielt, gedeckt.
Cassian ließ das gepanzerte Fenster herunter und hielt dem Wachsoldaten wortlos seinen Dienstausweis entgegen. Die Reaktion des Soldaten würde Cassian schon einigen Aufschluss darüber geben, wie die PVS dem Arbites gegenüber stand. Der Soldat musterte den Ausweis, erst mit kaum verborgenem Unverständnis, bis dann plötzlich das Erstaunen des Erkennens wie eine Welle über sein Gesicht glitt.
Sobald der Wachsoldat verstanden hatte, rollte Cassian wieder an und fuhr auf den großen Hof der Kaserne, ohne die Soldaten, welche ihm noch einen Aufpasser zur Seite stellen wollten, weiter zu beachten. Das letzte, was der Arbitrator hier gebrauchen konnte, war eine offizielle Begleitung, die allen, mit denen Cassian sprechen wollte, einen Maulkorb verpasste.

Das erste Ziel, welches Cassian mit einigen Umwegen ansteuerte, war die Waffenkammer der Makropole. Der dort dösende Stabsfeldwebel war von dem unangemeldeten Besuch vollkommen überrascht und reagierte zuvorkommend höflich. Der Job in der Waffenkammer war ein einfacher, der viel Zeit brachte, die man verschlafen konnte – den Job aber verlieren, weil ihn jemand beim Schlafen erwischt hatte, wollte er nicht.
Die Tatsache zusammen mit der Dienstmarke animierte den Soldaten zu umfassender Zusammenarbeit mit dem Arbites. So erfuhr Cassian, dass es tatsächlich vor wenigen Tagen einen Überfall auf einen Waffenkonvoi der PVS gegeben hatte. Irgendwo auf dem Weg zwischen der Fabrikstadt und Gohmor war der Transport verschwunden. Mehr wusste der Stabsfeldwebel jedoch auch nicht. Dafür konnte er eine genaue Beschreibung des Weges zum Hauptbüro der PVS-Polizei auf dem Kasernengelände geben, denn diese sollte die Aufklärung des Überfalls übernommen haben.
So überließ Cassian den Informanten wieder seiner höchst schweren Arbeit und machte sich zielstrebig auf den Weg zu jenem Büro der erwarteten Komplikationen. Kurz bevor er das Gebäude erreicht hatte, holte ein Stabsgefreiter Cassian ein. Die Wachhunde hatten ihn doch gefunden, doch war es zu diesem Zeitpunkt schon egal.
Das Büro in das der Arbitrator geführt wurde, war zwar geschmackvoll eingerichtet, bot jedoch auch jenen Protz an Orden und Auszeichnungen, die nicht auf einen verdient dekorierten Soldaten oder Polizisten schließen ließen, sondern eher auf einen stolzen, angeberischen Hahn im Kasernenkorb der Militärpolizei. Wenigstens, und das hatte Cassian nicht erwartet, widmete sich der Vertreter der PVS-Polizei gleich seinem Anliegen, welches Cassian in kurzen und knappen Worten formulieren konnte: „Das Arbites benötigt alle Informationen zum Stand der Ermittlungen über den Überfall auf den Waffenkonvoi. Daneben natürlich eine Liste der Ladung, der Fahrer, der Bedeckung und von allen, die über die Route und Fracht des Konvois informiert waren. Und wenn ich bitten dürfte, schon vorgestern.“
Cassian, der wusste, dass die PVS-Polizei zur Zusammenarbeit mit dem Adeptus Arbites verpflichtet war, schlug absichtlich die härtere Gangart an. Den Honig hatte er heute schon für die Gangster und schmierigen Gestalten der Unterwelt verbraucht und er war nicht gewillt, einen vermutlich korrupten (soweit Cassians erster Eindruck) Polizisten als gleichberechtigt zu betrachten. Der Arbitrator wusste wer am längeren Hebel saß und er genoss es, zu wissen, dass der andere es auch wissen musste. Aus den Augenwinkeln sah er den erstaunten Gesichtsausdruck seines Wachhundes, der es scheinbar nicht gewöhnt war, dass ein Nichtmilitär es wagte hier so zu sprechen.
Cassian hoffte, dass dieses ‚nette’ Gespräch ihn für die Mühen des Tages belohnen würde.
Name: Cassian Khline
Rasse: Mensch
Alter: 27 Standardjahre
Größe: 198cm
Zugehörigkeiten: Adeptus Arbites, Sektion 17
Aussehen: groß, breit, muskulös, schwarzer Vollbart, schwarz-graue Haare, grüne Augen
Kleidung: Zivil: Schwarze Hose, schwarzes T-Shirt, schwarze Lederjacke
Ausrüstung: Zivil: Inkor-Körperpanzer, KM2P13 (Halbautomatik), kurzläufige Schrotflinte mit Klappschaft, Handschuhe mit Protektoren, Block, Stift, Kabelbinder, Rucksack mit allerhand Kleinkram/Ausrüstung
Konto: 459 Schekel
Zitieren
#2
Das nicht eben Begeisterung über diesen Besuch vorherrschte ließ man den unliebsamen Arbites spüren, doch mehr als das lag nun einmal nicht im Spielraum der Polizei. So ließ man sich dazu herab dem Ordnungshüter einen Kaffee zu kredenzen, der an Körperverletzung heranreichte und ihm die verlangte Liste zusammenzustellen. Während dies geschah, ließ es sich der leitende Major nicht nehmen die Erkenntnisse selbst zu präsentieren. Er war ein stämmiger Mann um die vierzig Jahre, hart an der Grenze von kräftig zu korpulent. Ein buschiger Schnauzer ließ ihn in den Verwandtschaftsbereich mit Seelöwen rücken. Dieser Mensch, Sommer mit Namen, saß nun also Cassian gegenüber und entzündete ein LHO.

Wissen sie, Arbitrator Khline... Ein Rauchring schwebe zur Decke.
Im Augenblick geht es hier drunter und drüber. Der Kreuzzug bindet die meisten meiner Kräfte, da dieses Unternehmen, der Imperator möge ihm Erfolg bescheren, allerlei zwielichtiges Gesindel anzieht, Soldaten zur Desertion verleitet und so weiter und so weiter. Ich will mich natürlich nicht rechtfertigen, nur möchte ich gleich im Voraus erklären warum ich die Ermittlungsgruppe von zehn auf vier Mann heruntergestuft habe. Nur vorübergehend, versteht sich.
Aber gut, sie sind wegen des Tatherganges hier und ich werde ihn kurz umreißen. In der zusammengestellten Akte finden sie dann alles Weitere.
Vor etwa zwei Monaten begann eine Welle kleinerer Überfälle auf Lastwagen der PVS. Unkoordiniert anfangs. So wurden auch leere LKWs überfallen, die auf dem Rückweg waren und einige der Angriffe konnten auch zurückgeschlagen werden. Wie weit diese Aktionen zusammenhängen konnten wir noch nicht herausfinden. Wenn sie von den selben Leuten verübt wurden, dann haben sie sich ziemlich schnell verbessert, denn vor knapp drei Wochen fand der besagte Angriff auf den Zug aus Magnus Rega statt. Diese Züge sind nicht eben wenig bewacht, müssen sie wissen. Die Lokomotive selbst ist gepanzert, auf dem ersten und letzten Anhänger befinden sich Geschützte und zwanzig gut bewaffnete Soldaten begleiten den Konvoi.
Dennoch ist es den Angreifern gelungen den Zug zu stoppen, irgendwo hinter den Canyons um Magnus Rega und zwischen der Stadt. Es gab wohl einen heftigen Feuerkampf, bei dem neunzehn der Soldaten und drei der vier Lokführer ums Leben kamen. Der vierte Lokführer ist bis heute nicht aus dem Koma erwacht. Die Aussage des Soldaten ist recht dünn. Er hat berichtet das er gleich zu Beginn des Angriffes einen Beindurchschuss erhielt und das Bewusstsein verlor. Er erwachte erst als die herbeigeeilte Unterstützung aus Techgardisten ankam. Da war der Zug bereits leergeräum. Eine Zugladung, verstehen sie? Um die in so kurzer Zeit wegzuschaffen ist einiges nötig. Unsere Ermittlungen gingen daher auch in die Richtung von Transportunternehmen, die nah genug liegen um in Frage zu kommen.
Darf ich fragen wieso der Arbites sich für die Sache interessiert?
Zitieren
#3
Während Cassian den ihm vorgesetzten Kaffee, im Versuch sich nichts anmerken zu lassen, genoss, und dabei darüber nachsinnierte, ob man wohl für die Kaffeemaschine und das Wissen um die Zubereitung eben jenen speziellen Gebräus eine Waffenlizenz benötigte, lauschte er den wenig erfreulichen Ergüssen des Majors auf der anderen Seite des Schreibtisches. Mit einem undefinierten Blick in die Rauchschwaden unter der Decke des Zimmers, schuf der Arbitrator eine Pause, die der Antwort wohl mehr Bedeutung verleihen sollte. Leise klappernd stellte Khline dann die Kaffeetasse samt Untersetzer auf den kleinen Beistelltisch, lehnte sich auf seinem Stuhl nach vorn, stützte die Ellenbogen auf die Lehnen und verschränkte die Finger vor dem Kinn. Mit einem durchdringenden Blick gab Cassian die, wohl vorbereitete Standardantwort auf eine solche Frage zum Besten: „Das Adeptus Arbites interessiert sich für alles.“ Wieder folgte eine Pause. Obwohl er eigentlich seine schlechte Laune an den einfachen Polizisten auslassen wollte und der Kaffee diese Laune wahrlich nicht verbessert hatte, besann sich Cassian auf die Grundregeln der Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Exekutivorganen des Imperiums. „Wir haben aus mehreren Quellen die Information erhalten, dass hochwertige Waffen auf dem Schwarzmarkt der Slums und Vorstädte zum Verkauf stehen. Diese Informationen wurden von unseren Agenten verifiziert. Das lässt den Verdacht zu, dass die Waffen aus den Beständen der PVS stammen. Ebenso lässt die Tatsache, dass die Angriffe plötzlich koordiniert und erfolgreich abliefen darauf schließen, dass möglicherweise ein Mitglied der planetaren Streitkräfte für die kriminellen Räuber arbeitet. Da die von dieser Person gegebenen Angaben so präzise waren, dass ein Zug vor eintreffen der Verstärkung leer geräumt werden konnte, könnte es sein, dass der Maulwurf auch an höherer Stelle sitzt – vielleicht sogar vor mir…“
Diese letzte Spitze konnte sich Cassian nicht verkneifen. Gleichzeitig aber, war dies eine mehr oder minder sanfte Vorbereitung darauf, dass man die PVS-Polizei gänzlich von den Ermittlungen entbinden und sie auf die Bank der Verdächtigen setzen könnte.
„Was ist eigentlich mit Spuren am Tatort selbst? Wie sie vorhin sagten, um eine Zugladung zu rauben benötigt man einiges an Transportkapazität. Laster hinterlassen Reifenspuren, Flugzeuge oder Flugschrauber auch. Und wohin führen die Spuren, beziehungsweise, hat man die Spuren überhaupt verfolgt oder verfolgen können?“
Im Zurücklehnen hatte Cassian die Notizblock gezückt. Obwohl er nicht wusste, wie sehr sich der Major selbst mit dem Fall beschäftigt hatte, könnte es doch sein, dass er Informationen hatte, oder, wenn die PVS tatsächlich aktiv beteiligt war und von der Polizei gedeckt wurde, sich schon im Voraus einen Versprecher erlaubte.
Es war erstaunlich, was sich aus einer kleinen Überprüfung von Tatsachen entwickelt hatte. Etwas Unterstützung von Seiten des Arbites wäre in diesem Fall wirklich hilfreich gewesen. Es blieb die Frage, was die Liste, die über Sally an den Marschall gegangen war, bringen würde.
Name: Cassian Khline
Rasse: Mensch
Alter: 27 Standardjahre
Größe: 198cm
Zugehörigkeiten: Adeptus Arbites, Sektion 17
Aussehen: groß, breit, muskulös, schwarzer Vollbart, schwarz-graue Haare, grüne Augen
Kleidung: Zivil: Schwarze Hose, schwarzes T-Shirt, schwarze Lederjacke
Ausrüstung: Zivil: Inkor-Körperpanzer, KM2P13 (Halbautomatik), kurzläufige Schrotflinte mit Klappschaft, Handschuhe mit Protektoren, Block, Stift, Kabelbinder, Rucksack mit allerhand Kleinkram/Ausrüstung
Konto: 459 Schekel
Zitieren
#4
Der Bart des Majors zitterte wie bei einem Walross, währen das Gesicht darunter tief rot anlief. Man konnte fest davon ausgehen, hätte der Paradesäbel nicht in einer Vitrine an der gegenüberliegenden Wand geruht, der Offizier hätte den Versuch unternommen diesen anmaßenden Arbites zu durchbohren.
Er setzte zu einer Antwort an, deren Schärfe der des Säbels wohl in Nichts nachgestanden hätte, besann sich dann eines Besseren und schloss die Augen in dem Versuch die Selbstbeherrschung wieder zu erlangen.
Ich verbitte mir derartige Andeutungen. Wenn sie klare Beweise vorlegen werde ich persönlich das Erschießungskommando befehligen, doch bis dahin ist es mehr als unangebracht wilde Verdächtigungen auszustoßen, Arbitrator.
Was die Untersuchungen angeht so haben wir nat...
Das Klingeln Khlines Kompaktcoms unterbrach den PVSler. Sally hatte darauf bestanden das der Gesetzeshüter ausnahmsweise eines dieser Geräte mitführt, damit sie ihn die Ergebnisse seiner Anfrage schnellstmöglich liefern konnte. Eben dieser Anruf störte nun den Bericht des Soldaten. Der Major blickte finster, schien sich aber damit abgefunden zu haben das er von diesem Fremdweltler nicht den Respekt erwarten durfte, welcher ihm eigentlich gebührte.

Khline? Meldete sich Sally mit ihrer typisch, sachlichen Tonlage. Ich komme so eben aus dem Büro des Marschall. Er hat ihre Aktion abgesegnet. Das Geld wird ihnen zur Verfügung gestellt, des weiteren ein Arbitrator ihrer Wahl, der als ihr Komplize auftreten kann. Außerdem gehen gerade die Genehmigungen für ein 10-Mann Einsatzteam heraus, welches ihnen bei der Aktion Rückendeckung geben wird.
Lassen sie mich hinzufügen das es mehr als selten ist, das der Marschall solch eine Aktion in den Händen eines Arbitrators belässt, wenn auch keinesfalls ein Präzedenzfall. Er scheint ein reges Interesse an ihren Methoden zu haben und fand ein knappes Wort des Lobes, über ihre bisheriges Vorgehen. Das nur nebenbei... von einer Person, welche die Ausbildung zum Arbites nicht geschafft hat und von der man daher nicht verlangen kann das sie solche Andeutungen für sich behält.
Diese scherzhafte Bemerkung brachte Sally mit soviel spröder Nüchternheit hervor, dass man meinen konnte sie sähe darin durchaus keinen Grund zum Lachen.
Nachdem sie aufgelegt hatte, räusperte sich der vernachlässigte Major demonstrativ.

Wie ich bereits zu sagen versuchte... Eine theatralische Pause folgte, in welcher er einen bedächtigen Schluck Kaffee zu sich nahm. Natürlich haben wir die Umgebung gründlichst absuchen lassen. Doch der Untergrund in dieser Region ist sehr felsig, fast ausschließlich natürlich gewachsener Stein. Reifenspuren konnten nicht aufgenommen werden und der nächste Platz, an dem die Spuren wieder sichtbar wurden, war eine häufig befahrene Staubpiste. Was eine Ermittlung natürlich unmöglich machte. Auch die verwendeten Waffen brachten uns nicht wirklich weiter. Standardmodel, wie sie die Unterstadt Millionenfach überschwemmen. Aber, bedeutungsschwanger erhob er den Finger, Eine Besonderheit gab es doch. Vier Soldaten wurden mit einer Boltwaffe, vom Kaliber für durchschnittliche Humanoide, getötet. Auch der Sachschaden am Zug war beachtlich.
Das Labor hat herausgefunden das die Schüsse von einer einzelnen Waffe abgegeben wurde. Ansonsten wurden vorläufig Maschinenpistolen und einige Schrotflinten benutzt.
Die Ermittlungen, bezüglich der Transportfirmen laufen noch, doch wie gesagt, ich verfüge nur über einen Bruchteil der nötigen Männer und allein im nächstliegenden Sektionskreis gibt es über hundertzwanzig, in Frage kommende Firmen.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste