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Auf dem Gelände
#1
Willkommen in Magnus Rega, Glücklicher. Die Heimat des Adeptus Mechanicus auf Koron und damit Zentrum von Stahl, Wissen und Datas auf diesem Planeten.

Schon von weitem kann man das Summen der vielen Teslaspulen vernehmen, später dann folgen zisch- und Stampflaute. Lärm ist ein allgegenwärtiger Begleiter in dieser Stadt, doch schon bald hat man sich daran gewöhnt, nimmt das laute Pochen und die Stimmen, welche verzerrt aus den Lautsprechern schallen kaum noch wahr.
Passend dazu ein Bild, das das Auge anfangs schmerzen und die Sinne verwirren lässt. Die vielen Kabel und die verwinkelten Brückengänge muten wie die Gedärme einer riesigen, stählernen Kreatur. Blinkende Lichter weisen einem die Weg durch den Dampf der Maschinen, der sich weiter Himmelwärts mit den Smog der Schlottürme vermengt.

Nur wenige Räume und Hallen von Magnus Rega geben ein ruhigeres, geordneteres Bild denn die Adepten des Kult Mechanicus stören sich nicht an der Stimme und der Haut der Maschine.
Emsig huschen die Diener des Omissiah durch die Gänge. Oft hört man nicht viel mehr als die das klappern von Metall auf Metall das von den Schritten rührt, manchmal sogar nur das leise surren strombetriebener Räder. Gesprochen wird wenig, denn man tauscht die nötigen Informationen mittels elektronischer Datenübertragung oder man hat sich Nichts zu sagen.

Willkommen in Magnus Rega. Empfange die Maschine mit offenen Armen oder du wirst von ihr verschlungen.
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#2
Das kleine Geschöpf erinnerte an eine Spinne und tatsächlich waren die fundamentalen Bewegungsalgorithmen vom biologischen Original übernommen. Es behauptete ja niemand das die Natur vollkommen unnütz war. Doch es war klar das ihre Komponenten gänzlich in die Allmacht der Maschine übernommen werden mussten um Perfektion zu erreichen.
Klickend huschten die Metallbeine über den rostigen Boden des Korridors. Ab und an schlug der lange Kabelschwanz Funken. Immer dann wenn sein Ende über einen Abnehmer glitt und den simplen Boten mit einem neuerlichen, Energie verschaffenden, Stromstoß versorgte. Die Batterien speicherten nur sehr geringe Mengen.
Das mechanische Insekt umrundete die stampfenden Beine eines Lastservitor, verarbeitete die Information einer verschlossenen Tür und lud den Lageplan aus seinem Minispeicher. Kurz klickte es im Inneren als das kleine Stück menschlichen Gehirn, welches die Verarbeitung unterstützte, die Daten erhielt. Eine Alternativroute wurde errechnet und Nachrichtendrohne Alpha- 7773 G1 erkletterte eine Wand um durch eine handgroße Öffnung zu kriechen. Sein Auftrag war klar. Bruder Uriah finden und die Botschaft überbringen. Jene kurze Notiz, welche in numerischem Code beilag und sich von Nullen und Einsen zu Worten formen ließ.

[CENTER]Sofortiges Erscheinen bei Logis Bruder Lerel +++ Priorität vor anderen Aufgaben +++ Persönlicher Kontakt, verbale Verbindung +++ Treffpunkt in Verwaltungsknoten Abschnitt UE 803 [/CENTER]

So würden sie nach der Umwandlung durch den Empfänger lauten.
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#3
Tief unter der Erde, in einem der Untergschosse Magnus Regas, befanden sich unzählige Pläne für die verschiedensten Werke der Technik.

Niemand wusste, nach welchen Kriterien die unüberschaubare Menge an Datenspeichern in den langen Regalen aus kalten Stahl gebettet wurden, denn die ersten "Bibliothekare" sind schon lange tot und nur der Zustand der ältesten "Disks" lässt vermuten, vor wie langer Zeit sie gelebt haben mochten.

Der Raum wurde nur spärlich von dem blauen Licht der Bildschirme erhellt, welche die Daten anzeigten. Tief über einer dieser Bildschirme gebeugt sass Bruder Uriah, vertieft in den Blaupausen des hiesigen Dampfzuges.
So tief unter der Erde, war das stumpfe pochen und das laute zischen des Komplexes kaum noch zu vernehmen und genau das störte Janus Uriah. Ein typisch menschliches Verhalten war, sich widriger Umständen sosehr anzupassen, dass ein Fehlen Dieser wieder ein Problem werden konnte. Ob ein Panzerkommandant in den Schlaf gebombt werden musste?

Janus hätte sich ein Grinsen ob dieses Gedankengangs gegönnt, wenn ihm die Schläuche des Respirators Ebenjenes nicht verwehrt hätten. Ausserdem liess ihn metallisches Klackern aufschrecken.

Der Bote mit dem spinnengang tapste durch die weiten Hallen des Untergrunds und liess seine Schritte durch die Weite der Bibliothek scheppern. Ein leises Surren der Kamera und plötzlicher Stillstand der Beine liessen darauf schliessen, dass es sein Ziel erreicht hatte. Vor Uriah liess es ein Kabel herausschnellen und wartete geduldig, bis sich der Techadept angeschlossen und die Information entgegengenommen hatte, ehe es wieder dorthin stakte, von wo es gekommen war.

Nur Minuten Später fand sich Janus Uriah im Verwaltungsknoten ein.
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#4
Der Logis Bruder ließ Janus nicht warten. Derartiges Hinhalten von Untergebenen, zum Zwecke des Machtbeweis, hatten die Diener des Maschinengottes nicht nötig. Im Gegenteil, die Unfähigkeit mehrere Prozesse gleichzeitig auszuführen wäre als offenkundige Schwäche ausgelegt wurden. Somit öffneten sich die Stahltore, mit dem grinsenden Schädelemblem des Kults, gleich bei Janus Ankunft im Verwaltungsknoten. Lerel dominierte den Raum, was nicht verwunderlich war, bedachte man das er über diesen quasi verteilt war. In der Mitte der spärlich beleuchteten Kammer wuchs eine Plex-Glasröhre in die Höhe, welche den Großteil des Techpriesters beherbergte. Der Oberkörper schwebte in einer gelblich, trüben Flüssigkeit und von Schultern und der freiliegenden Wirbelsäule verliefen Unmengen von Schläuchen und Kabeln zu Adaptern in der Bodenplatte des Zylinders. Im Hintergrund arbeiteten die Arme und Handaktivatoren, von denen es ein gutes Dutzend gab. Sie verliefen auf Deckenschienen, schwebten als Teil von Drohnen oder an simplen Servitoren. Diese Körperkomponenten bedienten all die mechanischen Gerätschaften, welche nicht über eine Direktverbindung funktionierten. Sie unterlegten die Geräusche der Maschinerien mit dem zusätzlichen Klicken diverser Tastaturen. Dennoch war Lerels Stimme problemlos zu verstehen, knisterte sie doch aus mehreren, über den Raum verteilten, Lautsprechern.

[Bild: logisbruder.jpg]


Begrüßung: Dein schnelles Erscheinen ist zufriedenstellend.
Erklärung: Dein Einsatz in der gegebenen Mission wurde als Erfolg mit der höchsten Wahrscheinlichkeit berechnet.
Organisatorisch: Die Priorität deiner momentanen Tätigkeiten wird als sekundär zurückgestuft und hinter die Priorität der zugeteilten Mission angestellt. Autorisierung erfolgt durch präventive und administrative Instanz der Niederlassung Magnus Rega. Nachweis ist bei Ersuchen auf digitalisierter Dokumententenablage 005600/R34 einzusehen.
Missionserläuterung: Vor 84 Stunden, 33 Minuten und 23 Sekunden wurde der Transportkonvoi der PVS, welcher die vertraglich zugesicherte Menge an Waffenüberproduktion für den lokalen Gebrauch abholte, überfallen. Der Überfall ist mit einer Wahrscheinlichtkeit von 83,6 % auf eine, in Gohmor beheimatete Gruppierung, Schrägstrich, Gang zurückzuführen. Die Ermittlungen der PVS-Polizei sind wenig erfolgversprechend und können von uns nicht als potenzielle Lösung betrachtet werden. Der gemeinschaftliche Beschluss sieht daher eine eigene Ermittlung und entsprechende Lösung des Sachverhalts vor. Vorrangig geht es um die Wahrung unseres Status. Die Ansicht unsere Produkte dienten der Selbstaneignung krimineller Elemente wird nicht toleriert, so gering der Gewinnausfall auch sein mag. Es gibt begründeten Verdacht, das die PVS selbst in das Verbrechen involviert ist, daher ist Zusammenarbeit mir den regionalen Ordnungskräften nur bedingt zu empfehlen. Gemäß der Datentechnischenüberwachungsbestimmung 6-55 waren einige der Gegenstände mit Peilsendern versehen. Diese wurden mittlerweile deaktiviert, konnte uns vorher jedoch das Operationsgebiet eingrenzen lassen.
Auftrag: Dein Auftrag beinhaltete die Aufdeckung und anschließende Auslöschung der Gruppierung, Schrägstrich , Gang. Eine Ermittlung und Identifizierung eventueller Hintermänner stellt eine Erweiterung der Zielgebung dar.
Parameter: Dir wird in dieser Mission weitgehende Handlungsfreiheit gelassen. Du erhältst die Autorisierung für die Nutzung einer atmosphärengebundenen Transporteinheit vom Typ Schwenkdüsen-Mannschaftstransporter X12. Des Weiteren wird das Kommando über eine achtköpfige Einheit Techgardisten zugestanden. Dieses stehen ab jetzt für dich auf Abruf.
Hinweis: Diese Mission ist nicht mit der planetaren Regierung abgestimmt. Daher wird ein möglichst diskretes und bei Gewaltanwendung, zielstrebiges Vorgehen angeraten. Damit ist die Missionseinweisung abgeschlossen. Bereithalten für Datentransfer.


Wie ein lebendes Reptil schlängelten sich einige fingerdicke Kabel auf Janus zu und verbanden sich mit dessen Verstand. Die Übertragung der wenigen Dateien dauerte kaum vier Sekunden. Es war eine Auflistung der Einsatzfrequenzen, eine Aktenübersicht der unterstellten Techgardisten und Standort, sowie Startsequenz der einfachen Flugmaschine. Warum man ausgerechnet Janus für diese Mission ausgewählt hatte war scheinbar nicht von Belang genug um es gegenüber dem Priester zu erklären. Doch es mochte damit zusammenhängen das Janus seine Menschlichkeit noch nicht soweit eingebüßt hatte, das ein Bewegen unter anderen Leuten vollkommen ausgeschlossen war. Das man ihm die Mittel des Gewalteinsatzes und der, mehr oder minder, verdeckten Eigeninitiative überlassen hatte, mochte man als Test verstehen. Die Fähigkeiten des Techadepten sollten sondiert werden und diese, nicht sehr schwerwiegende, Aufgabe war die beste Gelegenheit dazu.
Als Letztes wurde Janus Speicher eine Karte des Gebietes übermittelt, in welchem die Signale der Sender das letzte Mal aufgefangen wurden waren. Eine Draufsicht, wohl aus einem Servoschädel aufgenommen, zeigte das Hüttenwirrwarr einer Slumsiedlung. Im Ganzen betrachtet mochte es tatsächlich eine starke Eingrenzung des Gebietes sein, doch es waren noch immer unmöglich viele, potenzielle Verstecke für die Gang. Ein einzelnes Gebäude war mit “Das Loch“ gekennzeichnet. Daneben stand der Vermerk: Regionaler Fixpunkt, mögliche Quelle für präzisierende Informationen.
Noch einmal knackte es in den Lautsprechereinheiten.

Frage: Besteht Bedarf an zusätzlichen Informationen, welche die prozentuale Wahrscheinlichkeit eines Erfolges erhöhen?
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#5
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Das die leuchtende Rune ein Schiff darstellte war dem Servitoren weder bewusst, noch war es von Belang. Er berechnete die Flugkurve und schaltete das Abwehrarsenal auf, so dass Raketen und Flaks ihr Ziel mit einer Wahrscheinlichkeit von 76,78% treffen würden. Potenzierte man das ganze mit der Masse an Verteidigungsanlagen lag die Chance das die Rune den Abwehrschirm durchdringen würde bei unter 2%. Während die anderen Menschmaschienen die Waffen ausrichteten und sich draußen auf der regen- und windgepeitschten Oberfläche der Stadt uralte Türme und Batterien in Position drehten, wurde der eingehende Freund/Feind Code gegengeprüft. Kupferne Logikverarbeiter stießen Ozongeruch aus, welcher sich unter der Decke der Korridorkontrolle mit Weihrauchdüften vermengten und der schmierigen Schicht aus Ablagerungen beim Wachsen halfen.
Das Signal wurde bestätigt und die Waffeneinheiten wieder in ihren komatösen Wartemodus geschickt.
Kurz darauf zwitscherte eine Automatikansage du den Äther und ein Leitstrahl wurde aktiv. Zeitgleich ging eine Information an den Wachhabenden.

Als sich der Lander seinen Weg durch die Wolkendecke bahnte waren es somit nicht Geschosse die nach ihm griffen, sondern die Lichtfinger starker Scheinwerfer. Für den Piloten boten sie eine zusätzliche Orientierung, den Magnus Rega war in das berühmt berüchtigte Wetter dieser Region gehüllt. Regen, getrieben von starken Böen zog Schleier vor die ausgedehnten aber scheinbar leer daliegenden Viertel der Fabrikniederlassung. Für den Laien war unmöglich zu sagen welche Teile dieser schwarzen Architektur dem Wohnen, der Forschung oder der Produktion dienten. Wälder von Antennen wurden von Hochspannungsleitungen unterbrochen und nur das sporadische Aufflammen einer Verpuffungsflamme signalisierte das es hier überhaupt Aktivität gab.
Unter der Fähre erglomm eine rote Leuchtmarkierung und zeigte an bei welcher der zehn Plattformen auf unterschiedlichen Höhenebenen es sich um AAS-742 handelte. Vom tobenden Wind nur minimal beeinträchtigt setzte das Raumgefährt auf.
Mit der Zeiteffizienz des Adeptus öffnete sich eine Zugangstür im selben Moment wie die Luke der Fähre herunter fuhr. Im diffusen Gegenlicht war eine berobte Silhouette zu sehen, flankiert von den wuchtigen Gestalten zweier Gardisten.
Offenkundig erwartete die Gruppe das Sindri zu ihnen kam, denn sie machten keine Anstalten in den Regen hinauszutreten.
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#6
<-- Landefeld AAS-742

Sindri von Mars. Elektropriester Sol4//sigmaNyRho774652476091.
Zunu Verwaltungsebene, Kennummer VE 7444-21
Folge mir Bruder!

Das war alles was man an Begrüßung austauschte, war doch der Adeptus nicht eben wegen seiner Herzlichkeit nach außen oder innen berühmt. Zunu war nicht sonderlich reich mit Prothesen ausgestattet, jedenfalls keine die auffällig gewesen wären. Sein Gesicht war nicht durch künstliche Ausstattung gesegnet, da er sie für seinen Aufgabenbereich wohl nicht benötigte. Dennoch ließ die fahle Haut erahnen das er die meiste Zeit nur das Licht flackernder Monitore sah. Was sich unter seiner rostroten Robe an Technik verbarg blieb ungewiss. Ganz anders die beiden schweigsamen Gardisten. Massig durch die implantierte Körperpanzerung war einer der beiden mit einem großkaliberigen Waffenarm beschenkt wurden, während in den handersetzenden Greifklammern des anderen ein Lasergewehr ruhte. Taktische Systeme verliehen den rasierten Köpfen etwas amorphes und die Schläuche der Schadstofffilter, dort wo Mund und Nase hätten sein müssen, taten den Rest um alles Menschliche aus den Zügen der Männer zu verbannen.
Als Zunu sich umwandte taten es ihm die Gardisten in perfektem Gleichklang nach. Wortlos schritt man durch nachlässig beleuchtete Korridore in denen Pfützen abgestandenen Wassers davon kündeten das die Landeplattformen nicht genügend Gäste sahen um eine übermäßige Wartung dieses Bereiches zu rechtfertigen.
An einer Schleuse war Sindri in der Pflicht seine Identität in einen Logikverarbeiter einzugeben und gegenprüfen zu lassen. Nachdem das geschehen war sicherten die beiden Wachen ihre Waffen und das Schott mit dem grinsenden Mechanicus Emblem öffnete sich rasselnd. Die Gardisten schlugen an einer Weggabelung den rechten Pfad ein, während die Priester den linken wählten.
Ich bringe dich zu Logis Bruder Lerel, er wird dir deine Funktion zuweisen und dich in deine Aufgabenparameter einweisen. Ich glaube erfahren zu haben das du vorerst im Außendienst eingesetzt wirst. Vermutlich in den Reihen der PVS. Es gibt beneidenswerte Aufgaben. Mehr teilte ihm sein verschlossener Wegbegleiter auf ihrem Marsch durch labyrinthische Gänge nicht mit. Erst als sie vor einer Tür standen die sich in nichts von den anderen passierten Durchgängen unterschied, sprach er wieder.
Der Logis Bruder ist hinter diesem Schott. Ich werde andernorts verlangt und verlasse dich jetzt. Möge der Geist der Maschine dein Inneres erhellen. Damit entschwand Zunu ins Halbdunkel unendlicher Korridore.

(Beschreibung des Inneren von Lerels Kammer, siehe oben.)
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#7
Kammer von Bruder Lerel, Magnus Rega

Sindri verharrte einen Moment vor dem Schott, dann betätigte er den Öffner. Als die beiden Teile des Schotts an den Seiten in die Wand glitten, teilte sich das Opus Machina in der Mitte der Tür, die Fleischseite löste sich von der Maschinenseite. Sindri trat durch die Tür und sah zu wie sie sich wieder Schloss, wie Fleisch und Maschine sich wieder vereinten. Was für ein unglaublich passendes Symbol: Der Raum in dem Sindri sich nun befand zeigte deutlich, was möglich war, wenn man die Vereinigung von Fleisch und Maschine anstrebte. Als imperialer Bürger musste man zwangsläufig Gedanken an unheilige Experimente bekommen, oder zumindest noch einmal überdenken, ob es die richtige Entscheidung gewesen war, den Mechanicus aufzusuchen.
Als Mitglied des Kult Mechanicus dagegen, war Sindri beeindruckt. Seine Vorstellung fiel diesmal etwas länger aus:

»Sindri von Mars. Elektropriester Sol4//sigmaNyRho774652476091. Magos Physic Loghy von Mars hat mich nach Koron III versetzt und mir diese Datenspeicher anvertraut, zur Übergabe an den Manufactor Principalis. So noch nicht erfolgt soll ich Anweisung geben, eine Nachricht von meiner Ankunft zu senden.«

Sindri nahm den Beutel mit den Datenkristallen vom Gürtel und hielt ihn einem der zahlreichen Manipulatoren hin.

»Des Weiteren bin ich natürlich hier um weitere Anweisungen zu erhalten. Ich habe bereits von Bruder Zunu erfahren, dass eine nicht unerhebliche Wahrscheinlichkeit besteht, dass ich der PVS zugeteilt werde, entsprechend hat auch die Beschaffung eines Ersatzteils für meine Waffe eine gewisse Dringlichkeit.«

Wahrend des Gespräches wurde Sindri bewusst, wie sehr er die Kommunikation in der Lingua Technis vermisst hatte. Die Fleshvoice war so ... unrein, mit einem Mangel an Effizienz und Logik. Es blieb zu hoffen, er würde nicht allzu viel mit den Fleischlichen kommunizieren müssen.
Name: Sindri
Rasse: (Mensch)
Alter: Geboren vor 352 Jahren
Größe: 1,882 m
Aussehen: bleich und dürr, Gesichtsmaske, rote Gugel, schwarze Robe, zahlreiche Electoos, kristallines Potentia Coil
Fähigkeiten: schlechter Schütze, passabler Nahkämpfer, guter Techniker
Begleiter: Brokkr, ein Servoschädel
Zugehörigkeit: Adeptus Mechanicus
Ausrüstung: technische Ausrüstung, Beinschutz, Laserpistole
Kontostand: 2000 Schekel
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#8
[Bild: logisbruder.jpg]

Bruder Zunu ist ein Schwätzer und er täte besser daran sich auf seinen Aufgabenbereich zu konzentrieren, als seiner Gier nach Klatsch und Gerüchten nachzukommen.
Dieser Satz war über die knisternden Lautsprecher erklungen und wenn diese auch keine Stimmmodulation zuließen, so konnte man doch den Ärger darin ausmachen. Offenbar war dieses akustische Ausgabegerät für niederes Personal bestimmt, denn die folgenden Sätze erklangen in der zirpenden Lingua Technis und drangen aus anderen Endgeräten.

Begrüßung: Sol4//sigmaNyRho774652476091 deine Ankunft wurde registriert und archiviert. Bruder Loghy informierte uns,
wir hätten dich früher erwartet.


Der Greifarm nahm die Kristalle entgegen und surrte auf seiner Schiene durch eine Luke in der Decke.

Lob: Die Ausführung deines Auftrages wird vermerkt.
Information: Bruder Zunu hat trotz seiner unentschuldbaren Indiskretion nicht gänzlich unrecht. Deine vorläufigen Aufgabenparameter liegen im Außendienst. Offiziell jedenfalls.
Erläuterung: In Horning, einer Region des Planeten (Zwischenausführung: Geschichtliche Daten, Kartenmaterial und politische Übersichten können auf internen Speicher geladen werden. Eine Studie der Information wird angeraten.) findet momentan ein Stellvertreterkrieg statt. Deckmantel des eigentlichen Konfliktes ist ein religiöser Streit zwischen dem Vertreter der Ekklesiarch und einem illegal ausgerufenen Gegenkardinal. Belanglos wie die meisten Streitigkeiten innerhalb dieser... Lehre.
In Wahrheit wird ein Kampf zwischen den beiden mächtigsten Städten des Planeten ausgetragen, Gohmor und Truzt. Da Gohmor für den Gouverneur einsteht vertreten wir dessen Agenda, was sich momentan um Unterstützung der PVS-Truppen durch Material und Reparaturen äußert.
Auftrag: Du wirst mir einem Arvus Lighter nach Gohmor verlegen, wo sich dir ein weiterer Bruder anschließt. Der Pilot kennt Ort und Zeit des Treffens.

Informationsupload: Name +++ Ares +++ Magnus Rega Kennung TP/A 009547-6 Feldforschung und Externe Verbündetenunterstützung

Ares wird dir als Untergebener unterstellt, die Autorisierung wird geladen und muss von ihm vor Ort gegenbestätigt werden.

Ihr werdet beide der Zehnten zugeteilt, einer Einheit des hiesigen Militärs. Daher verlegt ihr von Gohmor aus weiter ins Kampfgebiet des Staates Horning.
Offiziell ist eure Aufgabe die technische Unterstützung der Kompanie.

Zusatz Auftrag: Eure eigentliche Mission besteht in der Beschaffung von Informationen. Es gibt Hinweise darauf das die Armeen von Truzt/Horning verbotene Technologien einsetzten, möglicherweise sogar Robotertechnologie. Eure Aufgabe wird es sein Informationen und Technologie zu sichern, zu katalogisieren, bei geringer Eigengefährdung zu analysieren und umgehend an die Spionageabteilung von Magnus Rega weiterzuleiten.
Diese Aufgabe steht unter der Geheimhaltungsstufe Gold 3, das heißt das es in deinem Ermessen liegt deinen Untergebenen einzuweihen um die Aufgabe zu erleichtern. Auch Offiziere der PVS können eingeweiht werden um dich bei dieser Tätigkeit zu unterstützen. Davon sollte jedoch nur im äußersten Fall Gebrauch gemacht werden. Reguläre Soldaten außen vorzulassen. Techketzerei würde ihren einfachen Geist zu sehr belasten und kommt Wehrkraftzersetzung gleich.
Du erhältst einen Autorisationsring, welch die höchste Autorität Magnus Regas als befehlende Instanz, in holografischer Form wiedergeben wird, sollte sich jemand erdreisten dich in deinem Tun zu behindern.
Weitere Informationen: Du erhältst Feldausrüstung für dich und Ares, beides befindet sich bereits im Flieger. Die Reparatur deiner Waffe kann in Angriff genommen werden. Lass sie hier und bei deiner Rückkehr wird man sie dir funktionstüchtig übergeben.

Fragen deinerseits?
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#9
Kammer von Bruder Lerel und der Weg zum Transporter, Magnus Rega

»Fragen deinerseits?«

»Negativ. Ich mache mich sofort auf den Weg.«

Sindri nahm den Ring entgegen und schlug das mechanische Rad, dann verließ er Lerels Kammer. Vor dem Schott erwartete ihn ein Servitor, der ihn zum Transporter führte. Obwohl Sindri mit der Präzision einer Maschine neben ihm herschritt, so emotionslos wie immer, kochte er innerlich.

»Techketzerei!«

Obwohl Sindri seinen Vorgesetzten gegenüber fast bedingungslos loyal war, war ihm doch auch bewusst, dass sie mit ihm genauso verfahren würden, wie sie ihm befohlen hatten mit seinen Untergebenen zu verfahren: Lass sie nur erfahren, was unbedingt nötig ist, Normalfall: keine Informationen. Natürlich war er auch froh, nicht gleich mit Fraktalcode übergossen zu werden, nur weil der Verdacht der Techketzerei beim Feind vorlag. Aber der Gedanke an unbekannte Variablen beunruhigte ihn.

»Du weißt, was du wissen musst, Sindri. Erfüll deine Aufgabe.«


Doch Sindris Neugier bohrte nach. Was war es, was man ihm verschwieg? Sindri durchforstete die Daten, die man ihm überspielt hatte. Roboter? Wahrscheinlichkeiten und Berechnungen flimmerten vor seinem inneren Auge vorbei, als er auf die Plattform trat. Der Mechanicus-Transporter wartete bereits auf ihn. Sindri begab sich hinein. Ein kurzer Befehl, und der Servitor-Pilot startete.

Während des Fluges beschäftigte Sindri sich hauptsächlich mit den gegebenen Informationen, wühlte sich durch Personalakten, überflog Einsatzpläne und studierte Geländekarten. Gleichzeitig simulierte er Gesprächsstrategien und überlegte sich, Was er wohl Wem verraten sollte. Letztendlich entschied er sich für eine Strategie der gezielten Fehlinformation eines begrenzten Personenkreises. Eine Frage beschäftigte ihn jedoch so sehr, dass er darüber sogar vergaß, dass er seine Pistole in Reparatur hatte geben wollen.

»Was haben die getan? Haben sie einfach nur das Roboter-Monopol der Legio Cybernetica verletzt? Oder haben sie es gewagt die ultimative Häresie zu begehen? Haben sie es gewagt, gegen das zwölfte Gesetz zu verstoßen?«

»Haben sie gewagt, den Silica Animus zu rufen?«


Weiter gehts ...
Name: Sindri
Rasse: (Mensch)
Alter: Geboren vor 352 Jahren
Größe: 1,882 m
Aussehen: bleich und dürr, Gesichtsmaske, rote Gugel, schwarze Robe, zahlreiche Electoos, kristallines Potentia Coil
Fähigkeiten: schlechter Schütze, passabler Nahkämpfer, guter Techniker
Begleiter: Brokkr, ein Servoschädel
Zugehörigkeit: Adeptus Mechanicus
Ausrüstung: technische Ausrüstung, Beinschutz, Laserpistole
Kontostand: 2000 Schekel
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#10
[CENTER]I[/CENTER]
[CENTER] Es beginnt 1.0[/CENTER]

Der Aufzug ruckte und kam bedrohlich quietschend zum Stehen. Irgendwo über ihm kreischte Metall auf Metall. Es gab einen heftigen Ruck, der Essmas allzu biologischen Magen hüpfen ließ. Dann überwand die Kabine das Hindernis, was immer es auch gewesen sein mochte und setzte ihre Fahrt nach oben fort. Essmas schloss sein Auge und atmete hörbar aus. Das ihm! Bester seines Ausbildungssegments, degradiert zu einem einfachen Handwerker. Eine Chance hatten sie seine Versetzung nach Koron 3 genannt, eine Möglichkeit die Karriereleiter empor zu klettern und seine eigenen Forschungen voran zu treiben. Wenigstens Letzteres entsprach der Wahrheit, wenn auch allein aus der Tatsache heraus, dass er hier vor Langeweile nichts anderes tun konnte als an eigenen Projekten zu arbeiten. Der Fahrstuhl kam erneut zum Halten, dieses Mal jedoch weil er sein Ziel erreicht hatte. Zu sagen die Türen glitten auseinander hätte der Wahrheit nicht entsprochen, sie ruckelten wiederstrebend beiseite und ließen heulenden Wind und Regen ins Innere der Kabine. Essmas zog die Kapuze seiner Robe tiefer ins Gesicht. Der saure Regen prickelte auf den Teilen seiner Haut, die nicht durch die mechanischen Prothesen seines Techpriesterstandes ersetzt wurden waren. Vor ihm lag das trostlose Sinnbild seiner eigenen Lebenssituation. Der korrosive Niederschlag, eine Mischung aus dem Dreck und Abgasen, die der Meereswinde aus Richtung Gohmor über Magnus Rega trieb, tauchte die künstliche Landschaft in ein diesiges Zwielicht. Rostiges Metall erstreckte sich in alle Richtungen, die schroffen Berge, welche die Einrichtung begrenzten, offenbarten sich Essmas nur, wenn er die Sichtfilter seines künstlichen Auges entsprechend kalibrierte. Ein weiterer Seufzer entrang sich seiner Kehle und er schritt ins Freie. Sogleich griff der Wind nach ihm und zerrte an der roten Robe. Die nähere Umgebung war ein Irrgarten aus Leitungen, Rohren und aufragenden Antennen. Unterbrochen wurde die Ebene immer wieder von den geometrischen Formen ineinander verschachtelter Formen. Geschütztürme, Messstationen, Aggregate aller Art. Essmas rief die neurale Karte ab, welche ihm zeigte wohin er musste und stapfte los. Je schneller er mit dieser Gehilfenarbeit fertig wurde, umso schneller konnte er wieder ins Trockene und zurück an seine Leseverbindung. Er versuchte eine Kurzwellenverbindung zur technischen Überwachung herzustellen, doch irgendwelche Interferenzen verhinderten diesen Versuch. Kurzentschlossen ging er zu einem Kasten hinüber, der in Brusthöhe an einer deaktivierten Phalanx aus Abwehrlasern hing. Die vier mächtigen Läufe der Waffe zeigten nutzlos in den Himmel. Kopfschüttelnd machte sich Essmas an dem Kasten zu schaffen, dessen schwarz-gelbe Warnmarkierung unter seiner Berührung in dicken Flocken abbröckelte. Der Deckel widerstand seinem Öffnungsversuch eine Weile, dann gab er endlich nach. Handteller große Schaben krabbelten in das trübe Licht und versuchten der unwillkommenen Störung zu entkommen. Eines der Tiere kroch verwirrt und träge am Boden herum und wurde das Ziel von Essmas Frustration und seines schweren Stiefels. Er griff nach dem Hörer, der unter der Klappe verborgen gelegen hatte, entschlossen die technische Überwachung zum nächsten Adressanten seiner unterirdischen Stimmung zu machen. Als er den Hörer jedoch aus der Gabel nahm, zerfiel das Kabel zu spröden Bruchstücken. Zornig knallte er den Hörer wieder in die Halterung. Eine himmelschreiende Unmöglichkeit war der gesamte Zustand dieser Einrichtung. Ihre Vernachlässigung grenzte an Blasphemie gegenüber dem Omnissiah. Es mochte ja sein, dass die Besetzung und die Leistungskapazität der gesamten Einrichtung auf ein Minimum heruntergefahren wurden war, es mochte auch sein, dass man ihr die nötigen Nachschublieferungen nur sporadisch zukommen ließ, weil ihr Verwalter in irgendwelchen theologischen Streitigkeiten mit der Obrigkeit lag, aber dieser Mangel an Wartung war ein skandalöser Zustand. Essmas würde sich an den die Sub- Sektorniederlassung wenden… ach was, an den Mars selbst würde er sich wenden. Wenn sie die Ressourcen des Adeptus Mechanicus auf Koron schon verkommen ließen, dann doch bitte schön ohne ihn. Sollten Lerel zusammen mit der Station verrosten und zu Staub zerfallen, aber seine Fähigkeiten konnten an anderer Stelle gewinnbringend genutzt werden. Der Beste seines Ausbildungssegments und dann das. Man sollte doch meinen das…
Ein Geräusch riss ihn aus seinen Gedanken und ließ ihn herumwirbeln. Surrend versuchte seine optische Sensorik die schnelle Bewegung durch Nachjustierung der Schärfe zu kompensieren. Was war das? Er fuhr die akustische Aufzeichnung seines Innenohrspeichers zurück, spielte sie erneut ab und filterte das Geräusch des Regens heraus. Ein schnelles Klicken, etwas Hartes bewegte sich auf dem stählernen Untergrund. Seine erste Assoziation war die einer abgerissenen Antenne, welche durch den Sturm über den Boden geschrammt wurde. Doch dafür war das Geräusch zu kontinuierlich. Ein anderer, beunruhigender Gedankengang brach sich Bahn. Essmas rief erneut die Karte auf, wählte den Sektor seiner momentanen Position aus und blendete die Defensivoptionen ein. Es gab einige Bewegungsmelder, Selbstschussanlagen und natürlich die großen Geschützbatterien, welche Magnus Regas in eine Verderben speiende Festung verwandelten, wenn es nötig sein sollte. Alles war abgeschaltet oder in einem Ruhemodus. Alles bis auf Servitor- Silo 15A welches eine Fehlfunktion im Lobotomiestatus aufwies. Eine Fehlermeldung und eine Reparaturanforderung war abgeschickt wurden. Vor drei Jahren, acht Monaten, zwölf Tagen, 17 Stunden, 23 Minuten und 46 Sekunden. Eine Antwort und Fehlerbehebung stand aus.
Essmas stieß einen Fluch in Mechanilingua-A23 aus. Er hätte nicht darauf verzichten sollen eine Seitenwaffe mitzunehmen, wie man es ihm empfohlen hatte. Da war das Geräusch wieder. Essmas lief schnellen Schrittes hinter einen Kühlturm und verbarg sich dahinter. So weit war es schon. Man musste sich als Techpriester in der eigenen Einrichtung vor schlecht gepflegter Defensivausrüstung verbergen. Da war das Geräusch wieder, näher dieses Mal. Er sah um die Ecke und erspähte die Quelle. Ein Servitor war an der Stelle aufgetaucht, an der er eben noch gestanden hatte. Die Menschmaschine war eine dürre Kreatur, Arme und Beine an den Gelenken amputiert und durch etwa einen Meter lange Klingen ersetzt. So in den Vierfüßler- Stand gezwungen, war die Positionierung einer kleinen Kanone auf dem Rücken des Servitors nachvollziehbar. Wenigstens das Geschütz schien über keine Energie zu verfügen, jedenfalls verriet ein Abgleich vom Bauplan und dem Gesehenen, dass der Magazinschacht der Energiezelle leer war. Allerdings machte dass das Wesen nur geringfügig weniger gefährlich. So dürr die Gestalt auch war, aus ausgezerrt ihr Leib und fleckig die Haut, die Bewegungen waren fahrig aber schnell, was auf den Einsatz diverser Stimulanzien zur Steigerung der Kampffähigkeit hindeute. Das Rohmaterial für den Wächter musste dereinst eine Frau gewesen sein, worauf fehlender Penis und die schlaffe Andeutung von Brüsten hindeuteten. Der Kopf war nur noch ein skelettierter Schädel, vollgestopft mit Kabeln und Sensorfühlern. Eine Augenhohle war leer, die andere von den Fassetten einer Rundumlinse ausgefüllt. Das diese Linse dem Servitor eine extrem erweiterte Sicht bot, wurde Essmas in dem Moment klar, als die Menschmaschine den Kopf surrend in seine Richtung schnellen ließ. Der Techpriester straffte sich und trat hinter seinem lausigen Versteck hervor. Das war albern. Er würde sich nicht von einem derart lachhaften, kleinen Servitor verschüchtern lassen. Abwehreinheit Pelax 77-A Seine Stimme war angenehm fest und deutet nicht auf den Kloß hin, der in seinem Hals zu stecken schien. Techpriester Essmas, Kennung 1414 MR C8, Abteilung Verwaltung und Rechnungswesen. Ich gebiete akustische Befehlseingabe. Im Inneren des Servitors klickte und ratterte es, als die stark eingeschränkten Logikverarbeiter sich mühten die Situation zu analysieren. Notabschaltung initialisieren. Umgehende Ausführung. Der Servitor legte den Kopf schräg und kam dann unschlüssig auf ihn zu gekrochen. Wie eine Spinne, die sich noch entscheiden musste, ob ihr Hunger groß genug war sich mit einer eventuell ungeeigneten Beute einzulassen. Essmas überschlug seine Optionen. Sein Körper auf möglichst effiziente Verarbeitung unterschiedlichster Informationen ausgelegt, nicht auf den Kampf, wie bei einigen seiner Brüder. Wenn sich die Mensch-Maschine nicht stoppen ließ, dann würde sie ihn zu Hackfleisch verarbeiten und würde dazu nicht einmal die Kanone auf ihrem Rücken benötigen.
An Flucht war ebenfalls nicht zu denken. Der Servitor war für Schnelligkeit konzipiert und hätte ihn erreicht, bevor er sich ganz ungewandt hatte. Dass er irgendwie den altersschwachen Fahrstuhl zum Laufen bringen musste, war dabei noch nicht einmal mit einkalkuliert.
Essmass versuchte es noch einmal mit der akustischen Eingabe, er brüllte die Mensch- Maschine dieses Mal fast an. Wieder stockte die Waffe und schien überlegen zu müssen wie sie weiter vorging. Der Techpriester konnte fast sehen, wie im Inneren des geschundenen Körpers die uralten Systeme ratterten und versuchten aus der Situation schlau zu werden.
Sie wurden es nicht und als einzige Alternative blieb die primäre Direktive und die bestand aus Angreifen und Töten.
Pelax 77-A überwand seine, durch Fehlschaltungen verursachten Bedenken und ging zum Angriff über.
Es wurde ein Schemata ausgewählt, welches nicht nur aus Zustoßen und Zerschneiden bestand, sondern das Eigengewicht der Maschine nutzte, um die Kontaktwirkung zu potenzieren. Zu diesem Zweck erkletterte der Servitor den Kühlturm, der seiner Beute bis eben noch als Deckung gedient hatte. Selbst die übersteigerte Kraft des Stimmulanzien gesättigten Körpers hätte nicht ausgereicht die Arm- und Beinklingen in das Metall zu rammen, ganz gleich wie rostig und zerfressen es war. Doch Pelax 77-A nutzt Vertiefungen, Anbauteile und außen liegende Rohrleitung, um an dem Block empor zu klettern, dass jeder Affe vor Neid erblasst wäre. Essmass entschied, dass Flucht vielleicht aussichtslos war, doch allemal besser, als sich teilnahmslos aufspießen zu lassen. Er wandte sich um, während sich der Servitor zum Sprung duckte.
Zwei Schritte konnte Essmass machen, bevor der Körper gegen ihn prallte.
Er schrie auf, spürte wie die rostigen Klingen durch seine Robe drangen und das Fleisch aufspießten, welches fataler Weiser noch nicht durch stärkere Teile aus Stahl und Chrome ersetzt wurden waren. Er fiel unter dem Gewicht des Angreifers, spürte Feuchtigkeit, Blut und vermutlich Kühlflüssigkeit.
So würde er also enden. Niedergestochen von einer defekten Drohne und ausgeblutet. Er Essmass, Bester seines Ausbildungszyklus und zu Großem bestimmt, das Opfer eines Unfalls, gestorben und vergessen auf einer, vom Omnissiah verlassenen Station, die bestenfalls noch Schrottwert hatte.

Ironische Anfrage: Die Stimme knisterte direkt in seinem Kopf. Klar und deutlich über den Hauptkanal. Ich nehme an, Bruder Essmass, dass du die von mir angeordnete Instandsetzung noch nicht durchgeführt hast. Kannst du die maßgeblichen Gründe für diesen Umstand spezifizieren?

Verwalter Lerel!
Ich bin verwundet, der Wachservitor hat eine Fehlfunktion ich sterbe. Ich...
Unterbrechung: Ich habe zwar keinen Informationszugang zu deinen inneren Werten, Bruder Lerel, doch sagt mir die optische Analyse, dass du keine Verletzungen davongetragen hast. Jedenfalls nicht durch den Angriff von Pelax 77-A. Ich habe die Befehle der Waffe zurückgesetzt. Die Waffe ist defekt und muss repariert werden. Erweise dich also des Ansehens deines Ranges als würdig und steh aus dieser Pfütze auf, Bruder Essmass.
Die Waffe ist allerdings defekt,
erboste sich der Techpriester und schob den schlaffen Körper des Servitors von sich. Die Mensch- Maschine war erschreckend leicht. Der Kopf zuckte, wie unter einem epileptischen Anfall, ansonsten ging von Pelax 77-A keine Aktivität mehr aus.
Keine der Klingen hatte ihn aufgegabelt oder auch nur seine Robe zerrissen. Er war einzig und allein von dem erschlafften Körper getroffen worden. Kein Blut und keine Kühlflüssigkeit, nur Regenwasser und Demütigung.
Lerel war nicht als Klatschbase bekannt, doch Essmass war sich sicher, dass spätestens heute Abend der gesamte Stützpunkt von seiner Begegnung mit Pelax 77-A wissen würde.
Aufforderung: Begib dich jetzt zur Position deines Auftrages und führe die nötigen Maßnahmen durch. Eine weitere Verzögerung einer derart simplen Aufgabe kann ich nicht tolerieren. Ein kurzes Knacken, dann war die Verbindung unterbrochen. Essmass brummte einen regionalen Fluch, der ihm aufgrund seiner farbenfrohen Umschreibung gewisser Vermehrungsparktiken im Gedächtnis geblieben war. Lerel konnte ihn nicht mehr hören, doch vermutlich beobachtete der Verwalter ihn weiterhin über die optischen Überwachungsanlagen in der Umgebung. Jedenfalls über die, die noch funktionierten.
Missmutig machte der Techpriester einen großen Schritt über den deaktivierten Servitor hinweg und stiefelte zu der Stelle, an der er die Reparaturen durchführen sollte. Eine Leiter brachte ihn auf die Spitze einer Sensorbank und er durchquerte einen Wald aus Antennen und Sendeanlagen. Im Zentrum erhob sich eine gewaltige Sattelitenschüssel. Die Anlage war in Ordnung, allein sie konnte sich nicht mehr auf dem Zahnradkranz drehen und angewählte Satelliten kontaktieren. Essmass sah auch den Grund für das Dilemma. Die Zahnräder waren so stark korrodiert, dass sie fast mit einander verbacken waren. Er arbeitete etwa eine halbe Stunde und brachte das gröbere Gerät aus seinem Werkzeuggürtel zum Einsatz. Als er den Hammer schwang, um dicke Brocken Rost von der Anlage zu schlagen, schalt er sich kurz, dass er das Werkzeug nicht als potenzielle Waffe gegen den defekten Servitor genutzt hatte. Aber es hätte keinen Unterschied gemacht. Ob mit Hammer oder ohne, die Mensch- Maschine hätte ihn erledigt, wäre sie nicht vom Verwalter ausgeschaltet wurden.
Nachdem die Zahnräder wieder einigermaßen frei von Belag waren, salbte er die Maschinerie großzügig mit Ölen, die nicht nur den Geist darin beschwichtigen sollten, sondern auch Schutz und Schmierung darstellten. Es war ein Frevel, dass die beseelte Technik Magnus Regas durch so nachlässige Diener verhöhnt wurde. Er entzündete eine Magnesiumkerze und stellte sie neben den gereinigten Drehkranz. Der Regen zischte in der Flamme.
Wie alles im Fluss des Seins ineinander greift, begann er mit gesengtem Kopf und monotoner Stimme zu intonieren,[/B] so sollen deine Komponenten ineinander greifen. Bewegung ist Funktion und Funktion ist heilig. Was still stand mag sich bewegen, das Kleinste bewegt das Große, alles an seinem Platze.[/B] Ein einfaches Gebet, wie es den jüngsten Apiranten beigebracht wurde. Doch bei derart grundlegender Vernachlässigung, waren auch grundlegende Bitten um Verzeihung angebracht. Er versuchte einen Kanal zur technischen Überwachung herzustellen und es gelang auf Anhieb.
Wenn ihn ein wildgewordener Kampfservitor aufschlitzen wollte, war niemand zu erreichen. Doch jetzt melde sich die Stimme in seinem Kopf mit einem fröhlichen Gruß. Sämtliche Vorhaltungen und unschicklichen Beleidigungen durch zusammengebissene Zähne zurückhaltend, verlangte Essmass lediglich, dass man die Ausrichtungsmechanik jetzt zum Testlauf anfahren könnte, was knapp bestätigt wurde. Seine Bemühungen waren offenkundig von Erfolg gekrönt. Die Zahnräder knirschten und quietschten kurz, die ganze Anlage erzitterte für einen Augenblick, doch dann tat das Öl seine Wirkung und die Antenne drehte sich einigermaßen geschmeidig. Essmass meldete Erfolg und machte sich dann auf den Weg in seine ruhige Studierstube, wo er es nicht mit Demütigung, Unterforderung und durchgedrehten Servitoren zu tun hatte.

[CENTER]Äußerster Rand des Sorlon-Systems[/CENTER]
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