Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Hoffnungsschimmer
#51
Arguns Gehör war das einzige, was ihm in der Dunkelheit wirklich nützte. Ob sein bionisches Auge zerstört oder leer war, wusste er nicht.
Immer wieder murmelte Dorrian was von Orks und dass sie sich verstecken müssten. Wenn er denn mal für einen Moment wach war. Argun hatte herausgefunden, dass mindestens eines von Dorrians Beinen gebrochen war . Und das irgendwas großes, vermutlich stählernes auf ihnen beiden lag. Und links neben Argun war mindestens noch ein dritter Mensch an den Gang gelehnt, jedenfalls glaubte er es am Atem zu erkennen. Ansonsten war alles dunkel. Er wusste nicht wie lange er da gesessen hatte, jedoch war er nicht so verwirrt wie Dorrian im Moment.
Ich glaube ich habe wieder einen gehört., flüsterte Dorrian.
Einen Ork?, fragte Argun müde und biss in das letzte Viertel seines Proviants.
Pssst! Dann war er wieder weg.
Argun schloss die Augen und versuchte zu schlafen. Da wurde er auch schon wieder gestört, als ihn eine zitternde Hand abtastete und sein Gesicht durchwühlte.
Was....he ist ja gut. Wer ist da?
Es war eine menschliche Hand und nicht die von Dorrian.
Dem Imperator sei Dank!
Ah...und wofür genau?
Es sind also..noch Menschen hier....wir müssen uns sammeln, und die Bastarde rausjagen....wir...kesseln sie ein und dann knipsen wir das Licht aus...und...
Das Licht ist schon eine längere Zeit aus....Ihr habt nicht zufällig eine Lampe hier?
Doch...schon....aber das könnte unsere Postion-
Schon gut. Es passiert nichts.

Einen Moment lang schien der andere zu wühlen, dann wurde Argun nach scheinbar längerer Zeit mal wieder von Licht geblendet. Argun erkante den anderen schwach, doch der sah nicht gut aus. Sein halbes Gesicht war verbrannt oder von trockenem Blut überzogen und irgendwas ragte aus seiner Brust heraus, dass da nicht hingehörte. Doch er bemerkte schließlich auch Arguns Tau-Rüstung.
Beim Imperator....Verräter....! Der Soldat zog seine Pistole und richtete sie stark zitternd auf Arguns Kopf.
Das letzte was er noch genbrauchen konnte, war von einem verwirrtenn erschossen zu werden. Ganz...ruhig...wir sind doch beide....
Die Waffe fiel zu Boden und Argun hörte, wie der Mann endgültig zusammensank. Er seufzte und nahm die Lampe an sich, um Dorrian zu beleuchten, der gerade ohnmächtig zwischen 2 Balken lag. An der Wand erkannte er einen großen Brandfleck, am Boden lagen verteilt reglose Körper und Körperteile. Wieder polterte was, das Dorrian für Orks gehalten hätte, wäre er wach.
Ha.... Argun hustete. er hatte wohl länger nicht mehr gerufen. Hallo?! Ein Lichtstrahl von rechts leuchtete ihn an und er hörte schnelle Schritte. Kurz sah er die Silhouette heranhuschen von einem...Kroot? Der Kroot kletterte Behände über Trümmer, befreite mit einem Kameraden ihn und Dorrian und leuchtete ihm ins Gesicht. Er hatte außerdem irgendwas im Schnabel dass im gedämpften Licht aussah wie ein...Finger? Er würde Argun doch nicht...? Der Kroot musterte ihn kurz und Argun sah ihm ernst in die Augen. Dann zog der Kroot den Stift aus dem Schnabel und malte Argun etwas auf dem Helm, um sich dann sofort an Dorrian zu wenden und ihm ebenfalls auf den Helm zu kritzeln. Nun erschien auch ein Tau. Und der dritte?, fragte er den Kroot und deutete auf den Toten.
Tot. , antwortete Argun für ihn, ohne die Frage verstanden zu haben. Diese Antwort schien der Kroot dem Soldaten nun auch auf den Helm zu malen.
Schon gut, weiter und nichts anknabbern... Der Kroot rannte weiter, während der Tau bei Argun stehen blieb. Kann Ihr steht? fragte er und half Argun auf, der kurz einknickte.
Ja...schon...nur etwas taub...danke. , murmelte er. Dorrian hier hat vorhin fantasiert....ich glaube das muss sich mal wer anschauen... Der Tau nickte knapp und antwortete mit einem auswendig gelernten: Alles. Wirdgut. , ehe er ohne etwas verstanden zu haben weiterlief.
Argun seufzte nur und probierte loszuschlendern, Dorrian den nachrückenden Ärzten überlassend.

...keine Ahnung was das ist., sagte der Kroot gerade. Argun wusste es.
Ich glaube den habe ich vorhin gesehen, der ist bei uns...
Argun lief zu ihnen, denn Gorbu saß zusammengekauert und wimmernd an der Wand. Nachhausee...
Ich sollte es essen, bevor es uns isst.

Das ist ein Ogryn....sehr stark, aber nicht sehr schlau, er hat sicher Angst im Dunkeln, wir sollten ihn wo hinbringen wo es heller ist und nicht so eng..., versuchte Argun zu erklären, gleichzeitig neuerfundene Zeichensprache verwendend.
Tun Sie das, den Gang hoch, links und dann zwei mal rechts. sagte eine menschliche Stimme hinter ihm.
Argun und der Marineoffizier musterten sich einen Augenblick. Dann nickte Argun und lief auf Gorbu zu.
Na los...Gorbu...komm hoch jetzt, nichts passiert.
Boss die Gespenster ham zu mir...
Keine Sorge Gorbu...die Gespenster sind weg...die kommen nicht mehr.

Zögerlich stand der Riese auf, der einige Verletzungen abbekommen hatte und folgte Argun, wo auch immer er sich hin verirren würde...
Zitieren
#52
Nachdem das Gespräch beendet war, machte Nath'pa einen kurzen Schritt auf Kir'qath zu und begrüßte ihn knapp.
"Es ist ebenfalls schön euch wiederzusehen, wenigstens ein bekanntes Gesicht."
Ihr Gespräch wurde jedoch prompt unterbrochen, als sich jemand über Funk bei Kir'qath meldete.
Nath'pa wartete kurz, bis Kir'qath eine Antwort geben konnte, und fuhr dann fort.
"Wie ist unsere Derzeitige Lage? Gibt es schon eine Schätzung wieviele Tote wir haben, oder vielleicht noch wichtiger.."
Er wartete einen kurzen Moment ab, und sah sich um.
"wieviele von diesen Menschen immer noch in unserem Schiff herumlaufen?"
Schließlich konnten dort draußen immer noch eine Menge Menschen herumlaufen, die noch nichts davon mitbekommen haben, dass sie sich ergeben haben. Oder die es einfach nicht wahrhaben wollten.
Er hatte das schon oft genug erlebt, und wollte es nicht drauf ankommen lassen.
Zitieren
#53
Als der Abend kam, jedenfalls einigte man sich darauf es Abend zu nennen da beschloss wurde eine größere Ruhepause einzulegen, war das zarte Pflänzchen der Hoffnung erblüht. Gewiss war die Lage schlimm, katastrophal um der Wahrheit die Ehre zu geben, aber es gab doch auch Lichtblicke. Da war etwa jeder einzelne Atemzug. Die chemischen Luftaufbereiter arbeiteten zu etwa fünfzig Prozent, hatten so wichtige Anlagen doch ihre eigene, autarke Energieversorgung. Zwar vermochten es die versteckten Ventilatoren und Umwälzer nicht die abgestandene Luft vom Geruch nach Schweiß, Blut und Rauch zu befreien, aber immerhin gewährleisteten sie das man in naher Zukunft nicht ersticken würde. Das dies so war hatte man Jovai zu verdanken, der inzwischen ohnehin wie ein Held betrachtet wurde. Verwies der brummige Techniker auch stets auf die Leistungen seines Team, kam die Sprache auf den Kraftakt den die Besatzung des Maschinenraums erbracht hatte um das Schiff in der Vorwärtsbewegung zu halten, so hatte die Geistesgegenwart doch allein bei Jovai gelegen. Er hatte, als klar wurde das dieser Flug kein gutes Ende nehmen würde, die Sauerstofferneuerer vom Stromkreis der Klinge abgekoppelt und auf Eigenversorgung gestellt.
Möglich das keine hundert Meter von ihnen, hinter Stahl und rußgeschwärzten Kunstgewebe, klare Luft wartete. Wer aber trat vor um die Probe aufs Exempel zu machen und vielleicht in eine Atmosphäre aus giftigen oder ätzenden Gasen zu taumeln? Also eines nach dem anderen...
Ein weitere Silberstreif war die Aussicht darauf das es bald wieder Energie geben könnte. Dann würde es vorangehen und man konnte vielleicht sein Auge auf das Äußere des Planeten werfen. Wenn es denn ein Planet war.
So saßen die Gruppen nun um Blöcke aus bläulich glühenden Wärmezellen. Abgetrennt hockten sich um die pulsierenden Hitzequellen. Tau bei Tau, Kroot bei Kroot und Mensch bei Mensch. Und dennoch, was für ein Bild in einem Universum indem der Kampf und unversöhnlicher Hass immer das erste Mittel der Diplomatie war. Tatsächlich hatten man im Laufe der Bergungsaktion noch einige wehrfähige Menschen aufgespürt. Doch bis auf ein kleineres Feuergefecht, bei dem niemand verletzt wurde und an dessen Ende sich der imperiale Soldat ergeben hatte, waren alle Begegnungen friedlich verlaufen. Fäden der brüderlichen Nächstenliebe spannten sich zwar nicht zwischen den Fraktionen, aber es flogen auch keine Projektile und Energiegeschosse.
Das diese Gruppierungen um Wärmezellen herumsaßen war dem Umstand geschuldet das es mit jeder verstreichenden Stunde kälter geworden war. Vorhalle und Verwundetenräume waren leidlich gut geheizt, doch je weiter man sich von diesen entfernte um so eisiger erlebte man die Umgebung. Erst ließ sich der Atem vor dem Mund sehen, dann konnte man Raureif auf den Wänden wahrnehmen. An einigen Stellen des Schiffes musste die Temperatur bei minus zwanzig Grad liegen und geborstene Wasserleitungen hatten bizarre Eisskulpturen entstehen lassen.
Und dennoch überwog die Zuversicht.
Nicht zuletzt lag dies zweifellos an Kirgath, dessen besonnene Übernahme der Führerschaft in der Stunde der Not, eine Panik im Keim erstickt hatte und die verfügbaren Kräfte in effektive Bahnen lenkte. Jeder erfüllte seine Befehle eilig, mit großer Gewissenhaftigkeit und Eifer. Zweimal hatte der Shas'ui sogar Arbeitern eine Pause regelrecht befehlen müssen, da sie trotz offensichtlicher, totaler Erschöpfung weitermachen wollten.
Nun schlief der Tau, in sitzender Position, an einen Träger gelehnt, der Kopf auf die Brust gesunken.
Doch zuckte er sogleich hoch als sich eine Hand auf seine Schulter senkte.
Es war der Luftkastler mit Namen Rutas’le, welcher die versiegelten Forschungsstation entdeckt hatte.
Er legte den schlanken Zeigefinger an die Lippen um Kirgath zu bedeuten das er leise sein sollte. Seine Worte kamen geflüstert.

Shas'ui, erschrecken sie nicht. Wir wollen nicht das die anderen aufwachen. Er blickte in die Runde und wahrhaftig schliefen fast alle anderen und die die es nicht taten starrten apathisch ins Wabern der blauen Blöcke. Jovai sagt er möchte versuchen die Maschine anzuwerfen, da er es nicht länger aushalte stillzusitzen. Einige seiner Ingenieure gehen mit ihm und wir anderen wollen sehen ob wir die Sensoren anwerfen können. Mit “Wir“ meinte er eine kleine Gruppe die nah des freigelegten Zentralganges stand. Da waren neben Jovai und seinen Leuten die beiden Späher, die den Tag über als Kirgaths Unterführer fungiert hatten, ein Feuerkrieger mit geschultertem Gewehr, der Mensch Morrison und eine Frau... jedenfalls konnte man das vermuten. Bei Menschen war das immer schwer zu sagen.
Wir dachten uns es wäre das Beste es nicht all zu öffentlich zu machen. Wer weiß was die Sensoren uns zeigen und diese Leute hatten wohl genug Aufregung für einen Tag. Wenn sie noch jemanden mitnehmen wollen... wir warten da vorn auf sie.
Das Raltia den Leutnant auf dieser Exkursion begleitete war einen Zufall zu verdanken. Die Soldatin hatte einfach noch nicht geschlafen als man Morrison in das Vorhaben eingeweiht hatte und so hatte der blonde Offizier sie kurzerhand mitgenommen.
Zitieren
#54
Mehr als ein entschuldigendes gequältes Lächeln konnte er nicht für Nathpa aufbringen.
"Ich kenne für keine deiner beiden Fragen eine Antwort, doch ich würde sagen, bei beiden wäre 'Zu viele' eine angemessene Schätzung."

Kir'qath war bei leibe kein Wissenschaftler - als Mitglied der Feuerkaste lagen seine Interessen in anderen Gebieten - war auch ihm klar, dass die rasante Abnahme der Temperatur nur eine hand voll Gründe haben. Und keine davon war wirklich schön. Dennoch gab es einige Varianten die er dem Rest vorzog. Wie durch ein Wunder war es bisher glatt verlaufen, ohne Kämpfe zwischen den eigentlich verfeindeten Parteien, auch die Kroot schienen sich am Riemen zu reißen. Ob es an seinen Fähigkeiten als Anführer lag mochte er bezweifeln, wäre die Situation nicht so verzweifelt, wäre das ganze bestimmt in einem Blutbad geendet. So aber herrschte ein angespannter Waffenstillstand. Fürs Erste.
Die Erschöpfung steckte allen tief in den Knochen - erst die Schlacht um Leben und Tod, verbunden mit dem Tod vieler Freunde und Kameraden, dann schließlich das Bergen von Verletzten und Toten nach dem Absturz.
Dennoch hatten viele bis zur völligen Erschöpfung gearbeitet, manche sogar darüber hinaus. Doch früher oder später forderte jeder Körper ein, was ihm zu stand. Besonders wenn es dunkel und kalt war. So waren sie alle, einer nach dem anderen, vor den Wärmezellen eingeschlafen und erholten sich.
Er wusste nicht mehr wann genau, doch auch Kir'qath ereilte der Schlaf der Gerechten. Eine Berührung an der Schulter riss ihn unsanft aus seinem Schlaf.
Die dürre Gestalt des Luftkastlers ragte über ihn und schließlich erklärte Rutas'le was der Grund für diese Störung war.
Kir'qath schwieg vorerst und blickte verschlafen umher. Wen sollte er mitnehmen? Eigentlich war da nur Nathpa, der gewesen. Doch dieser schlief wahrscheinlich wie die Anderen. Er schüttelte kurz den Kopf und kritzelte mit irgend etwas Schwarzem, Verbrannten schnell eine Nachricht an die Wand hinter sich. "Wir starten die Turbinen. Funkt mich an wenn etwas ist."
Schließlich folgte er dem Luftkastler zum freigelegten Zentralgang.
"Jovai...ich hoffe ihr und eure Männer konnten sich erholen."
Zitieren
#55
Nath'pa nickte kurz und erkannte, dass Kir'qath ihm auch nicht mehr sagen konnte.
"Ja, wahrscheinlich habt ihr recht."

Als es almählich kühler wurde, versammelten sich die meisten der Überlebenden um die Wärmezellen. Kroot, Tau und Menschen saßen zwar in getrennten Gruppen, aber dennoch war Nath'pa über die disziplin der einzelnen Völker verwundert.
Nach und nach legten sich die meisten Anwesenden vor die Wärmezellen, und versuchten zu schlafen. Auch Nath'pa versuchte ein wenig Schlaf zu finden, jedoch verhinderten dies die Schmerzen in seinem Bein. Er hatte es wahrscheinlich zu früh belastet, als er direkt nach dem er aufgewacht war hinüber zu Kir'qath gehumpelt war. Jetzt tadelte er sich innerlich für sein unbedachtes Handeln.
Eine Weile lang saß er einfach nur so da, und lies die letzten Stunden revue passieren. Doch dann hörte er hinter sich eine Stimme. Langsam sah er sich um, wobei er versuchte die Position seines Beines so wenig wie möglich zu verändern, und versuchte die Quelle auszumachen. Schließlich sah er die schmale Figur eines Luftkastlers, der bei Kir'qath stand und sich mit ihm unterhielt. Schließlich erhob sich Kir'qath und, nachdem er flüchtig etwas an die Wand geschrieben hatte, folgte er dem anderen Tau.
Vorsichtig stand Nath'pa auf, und begab sich humpelnd zu dem Platz, an dem Kir'qath vor wenigen Augenblicken noch gelegen hatte. Kurz suchte er nach der Nachricht an der Wand, und laß sie leise vor. Wir starten die Turbinen. Funkt mich an wenn etwas ist
Kurz überlegte er was er nun tuen sollte, und entschloss sich dann dazu Kir'qath anzufunken.
"Hier spricht Shas'Ui Nath'pa. Was genau habt ihr vor, und wen meinen sie mit 'wir'?" fragte er möglichst leise über Funk, um niemanden zu wecken.
Danach stütze er sich an einer der Wände ab, und betrachtete noch einmal das Bild welches sich vor ihm bat, während er auf eine Antwort wartete.
Zitieren
#56
Sie hatte noch weiterhin geholfen, verletzte unter den Trümmern zu bergen und versprengte Soldaten einzufangen, bis sie sich irgendwann zur Rast setzen musste. Zur Rast setzen war untertrieben, sie war hundemüde und schleif ein. Zu ihrem Glück, oder wenn man es so wollte Unglück, ging sie früher schlafen, als so manch anderer. Doch sie schlief auch nicht lange. Wahrscheinlich hätte sie sonst gut und gerne bis zum Mittag des nächsten Tages geschlafen, doch sie war hier umgeben von Xeno, gegen die sie noch gar nicht so lange zuvor noch gekämpft, hatte. So war ihr Schlaf nur von kurzer Dauer. Unruhig ging sie durch die Halle, an den Wärmezellen vorbei, und vertrete sich einfach die Beine. So absurd es klingen mag, es tat ihr gut sich zu bewegen. Wenn sie schlief, hatte sie noch immer Angst, dass diese Tau nicht doch plötzlich gegen sie hatten und einfach alle exekutieren wollten. Wenn sie jedoch ging, gehen konnte, hatte sie zumindest die Illusion davon, dass sie sich im Notfall wehren konnte. Sie hoffte jedoch weiterhin, dass dieser Notfall nicht eintreten würde.
Dass der Leutnant Miller an sie heran trat, um sie auf eine Expedition mitzunehmen, überraschte sie dann doch ein wenig. Doch sie widersprach nicht. Im Gegenteil! Sie freute sich geradezu, irgendetwas zu Tun zu haben. Der Helm, den sie sich mittlerweile doch getraut hatte, abzunehmen, fand wieder seinen Platz auf ihrem Kopf. Gemeinsam mit mehreren Tau warteten sie nun beim Eingang. Es beunruhigte sie ein wenig, dass der Leutnant und sie die einzigen Menschen in dieser Truppe waren, doch durch den Helm konnte man diese Beunruhigung nicht sehen. Zumindest hoffte sie, dass dem so war.
Nach einer gefühlten Ewigkeit zeichneten sich zwei Gestalten in der Halle ab, natürlich wieder Tau, welche auf sie zu schritten. Sie glaubte jedoch, den einen davon als den vermeintlichen Anführer der Xeno ausmachen zu können.
Zitieren
#57
Nachdem Argun den Ogryn ein wenig an die Situation gewöhnt und ihn überzeugt hatte, dass es hier wirklich keine gemeinen Gespenster gibt, hatte er sich als sehr hilfreich im Bergen und Tragen erwiesen. Inzwischen hatte er auch gelernt, die schmächtigen Körper der Tau zu tragen, ohne ihnen weh zu tun. Aber dann hatte sie auch der Tag eingeholt. Schließlich hatte es mit einer Rettungsaktion begonnen, bei der sie sehr viel sprinten mussten, dann war es mit einer Raumschlacht weitergegangen und jetzt....ja, was war eigentlich los?

Argun erwachte, als er hinter sich ein komisches Geräusch hörte. Argun hatte eine Art Grenzpfosten, oder wenn man es beschönigen will, Verbindungsstück zwischen der schlafenden Menschengruppe und den Tau gebildet. Und hinter ihm, an der Wand, saß der Ogryn, nuckelte am Daumen und murmelte etwas im Schlaf. Argun sah sich um, die meisten schliefen wirklich. Nicht zu glauben, was?, sprach er aus Gewohnheit jemanden an, in diesem Fall Nathpa. So groß und er nuckelt immer noch am Daumen, das alte Riesenbaby... Dann kam er zum eigentlichen Thema. Ich weiss, vorhin hat da noch der Rote Tau gelegen...ich wollte mich eigentlich für die gute Arbeit bedanken, aber da hat er geschlafen. Ist irgendwas passiert?, fragte er und erhob sich.
Zitieren
#58
Tau, Kroot und Menschen die friedlich nebeneinander schlafen, so etwas bekommt man nicht oft zu sehen. Eine Zeit lang dachte er noch über die Umstände nach, die sie in diese Situation gebracht hatten, bis er schließlich von einer Stimme aus seinen Gedanken gerissen wurde. Instinktiv griff er nach seinem Funkgerät, bemerkte jedoch schnell, dass die Stimme von der Person neben ihm kam.
Es war ein Mensch der dort neben ihm stand. Kurz musterte Nath'pa ihn und stellte, zu seiner Zufriedenheit fest, dass es sich um einen Gue'vesa handelte, der schon vor diesem Einsatz für die Tau gekämpft hatte.
Kurz betrachtete er den schlafenden Ogryn, auf den sich der Kommentar des Menschen bezog, entschloss sich jedoch nicht darauf einzugehen. Stattdessen, antwortete er auf sein, deutlich wichtigere Frage.
"Das versuche ich gerade herauszufinden. Ich warte noch auf eine Antwort von ihm." , entgegnete Nath'pa und deutete dabei kurz auf das Funkgerät.
"Scheinen irgendwas mit den Triebwerken vorzuhaben." , fügte er hinzu und machte einen Schritt zu Seite, um die Sicht auf die Schrift an der Wand frei zumachen.
"Mein Name ist übrigens.." , began er und zögerte kurz, da er aus Gewonheit einen Moment lang seinen vollständigen Namen nennen wollte.
"...Nath'pa.
Zitieren
#59
Kurz nickte er den versammelten Tau und Menschen zu. Die meisten Tau hatte er in den vergangenen Stunden zumindest schon einmal gesehen und sogar kurz mit ihnen gesprochen. Letzteres konnte er über die Menschenfrau nicht sagen.
"Ihr seid der Stolz eurer Kaste, Cheftechniker Jovai. Euer Fleiß scheint keine Grenzen zu kennen. Dennoch würde ich gerne wissen wie es euch und euren Technikern geht."
Eine einfache Handgeste folgte, die die Gruppe zum Aufbruch aufforderte. Er richtete seinen Blick nach der Antwort von Jovai zu Morrison. "Leutnant...habt ihr erste Schätzungen wie viele eurer Kameraden lebend geborgen werden konnten? Und wie viele sind den Kämpfen und dem Absturz zu Opfer gefallen?"
Es war eigentlich eine rein pragmatische Frage: einerseits wollte er wissen, wie das Kräfteverhältnis stand, andererseits musste er wissen, wie viele Mägen zu füttern waren, damit er eine grobe Berechnung über die Rationen anstellen konnte. Zu guter letzt wollte er aber auch den Gefallenen Ehre erweisen, seien sie Menschen, Tau oder Kroot. Sein Ehrgefühl als Krieger verlangte es einfach von ihm. Eigentlich wollte er sich danach an die Späher richten, doch der Funkspruch von Nathpa unterbrach ihn jäh.
"Cheftechniker Jovai will mit seinen Leuten eine der Turbinen im Maschinenraum einschalten, damit wir ein wenig Energie zur Verfügung haben. Aber behaltet es für euch. Ich will keinen Aufruhr, solange wir keine Ergebnisse liefern können."
Das musste als Antwort genügen fürs Erste, denn viel mehr konnte er ohnehin nicht sagen.
"Shas'ui. Wie sieht es bei unseren Kameraden aus? Wieviele tote Tau und Kroot haben wir zu beklagen? Wie viele waren an Bord?"
Zitieren
#60
Das Heldentum überlassen wir mit Freuden euch von der Feuerkaste. Ihr seit dafür mehr prädestiniert. Bei uns nennt man das einen ordentlichen Job machen. Brummte der stämmige Techniker und rieb sich die Augenklappe mit der Faust. Wie soll's uns da schon gehen? Mein Schiff ist ein Haufen Schrott und daran sind diese... er stockte und warf einen Seitenblick auf Morrison und Raltia. Naja wenn die Maschine wirklich wieder laufen sollte, ist das die beste Medizin für mich persönlich. Was die Jungs angeht, einige hat es ziemlich schwer erwischt. Verbrennungen und so... Er zuckte die Schultern. So ist der Krieg, so ist das Weltall. Wer Angst hat sich die Finger zu verbrennen darf nicht vor die Haustür treten, oder? Von seinem Zynismus irgendwie selbst nicht richtig überzeugt schwieg Jovai und übernahm die Spitze der kleinen Gruppe, wohl um weiterem Lob aus dem Weg zu gehen.

Morrison sah den Tau an und fragte sich einmal mehr wo der Xeno Niedergotisch gelernt hatte. Der melodische Dialekt macht es nicht leicht alles zu verstehen, doch er hatte schon Angehörige von abgelegenen Imperiumswelten gekannt deren Worte schlechter zu deuten gewesen waren. Der Leutnant beschloss seinen Schicksalsgefährten bei Gelegenheit danach zu fragen.
Zweihundert von uns haben an der Enteraktion teilgenommen, aber einige waren Reserve und dadurch vermutlich nicht an Bord. Wenn man davon ausgeht das wir alle Soldaten gefunden haben und niemand, der womöglich verletzt ist, diese Hundekälte lange überleben kann, habe ich noch 47 Soldaten, von denen für zwei dieses Schiff vermutlich in den nächsten Stunden zum Grab wird. Er beschrieb die Geste des Adlers vor der Brust und schien ehrliche Trauer für seine Leute zu verspüren. Dann straffte er sich. Kampffähig sind vielleicht noch 20, allerhöchstens.

Wie viele wir zu beklagen haben ist schwer zu sagen, denn niemand hat die genaue Besatzungsstärke der Klinge im Kopf gehabt. Vielleicht hätte es einer von der höheren Führung sagen können, aber von denen lebt keiner mehr und alle anderen hatten für gewöhnlich nur ihre eigenen Bereich, die sie überschauen konnten. Auch hab ich, kurz vor dem Angriff, gehört wir hätten Überlebende der Siedlung an Bord genommen... warst du nicht auch einer von denen, Shas'ui? Aber immerhin ist es mir gelungen eine Zählung der Unsrigen in der Vorhalle aufzunehmen.
Er rezitierte aus dem Gedächtnis. 302 Angehörige der Feuerkaste, 540 Erdkastler, die einen Großteil der eigentlichen Besatzung darstellten, 57 Piloten und Navigatoren aus der Luftkaste und 23 Wasserkastler, die für die Verwaltung der Siedlung gedacht waren. Wieviel Kroot noch am Leben sind kann ich nicht sagen, sie kriechen überall herum, was es unmöglich macht sie zu zählen. Aber ich schätze das es nicht mehr als 30 sein werden. Alles in allem also nicht einmal tausend Mann. Ursprünglich hätte die Besatzung der Klinge ausgereicht um eine neue Welt zu besiedeln oder zu erobern.

Die letzte Bemerkung hätte dem Krieger vielleicht einen bösen Blick aus Morrisons Richtung eingebracht. Vorrausgesetzt dieser hätte den anderen verstanden und beide Kämpfer hätten über die Kraftreserven oder Motivation verfügen es drauf ankommen zu lassen.
Obendrein war die Tatsache wichtiger das man die Kreuzung erreicht hatte, an welcher ein Weg zum Maschinenraum führte, der andere zu der kleinen Forschungssektion. Man tauschte letzte Instruktionen aus, wählte eine Funkfrequenz und trennte sich dann.
Während der Gang zum Maschinenraum zwar länger, dafür aber auch besser geräumt war, musste die andere Gruppe stellenweise auf dem Bauch über den frostveredelten Boden kriechen und sich unter Trümmern hindurchzwängen. Nun da die Wissenschaftsabteilung erreicht war lief allen der Schweiß, trotz der niedrigen Temperaturen, in Bächen herunter. Während die anderen die Abdeckungen von den Geräten rissen, meldete sich Jovai bei Kir'qath.

Wir sind angekommen. Hat doch tatsächlich keiner aufgeräumt während wir weg waren. Ein seltsames Kratzen kam aus dem Empfänger und erst nach einigen Sekunden erschloss sich das es sich dabei um das Lachen des Erdkasten-Taus handeln musste. So, wir versuchen es jetzt. Wünscht uns Glück... Dann ließen sich Fetzen der Anweisungen hören, die Jovai seinen Leuten gab. Ja, gut so... Vorsicht mit den Kontakten... nein, nein mach das manuell... genau bis ganz oben Urtet, es muss richtig einrasten. So.. Alle zurück! Jetzt folgte ein kurzes Störgeräusch und ein mechanisches Stottern. Etwas sehr Schweres schien schleifend in Rotation zu geraten. Das Geräusch verdichtete sich zu einem rhythmischen Husten und schließlich zu einem durchgehenden, satten Brummen.

Eines der länglichen Leuchtelemente in der Forschungssektion flackerte und erstarb dann. Dafür erwachte ein anderes und ging problemlos an, ganz so als hätte man lediglich zu Schichtbeginn den entsprechenden Schalter umgelegt. Weitere folgten und auch die Kontrolllämpchen auf den Geräten blinkten.
Sie läuft! Wir haben Strom...
Die Handvoll Anwesender verfiel in Jubel, die beiden Späher fielen sich um den Hals, Rutas’le schüttelte Kir'qath euphorisch die Hand und hatte tatsächlich feuchte Augen. Der Feuerkrieger, dessen Name im Übrigen Dorth'Nar lautete, schlug Morrison auf die Schulter und nickte ihm mit verkniffenem Grinsen zu. Der Leutnant grinste hingegen unverhohlen und über die ganze Breite seines Gesichts. Er wiederholte die Geste mit dem Nichtmenschen, den er vor nicht einmal einem ganzen Tag nur mit der Spitze seines Bajonetts berührt hätte. Dann drehte er sich zu seiner Untergebenen, zwinkerte ihr zu und versetzte ihr einen aufmunternden Rippenknuff.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste