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Das Grinsen, welches sich über Banes Gesicht zog, hatte etwas Raubtier an sich, während er den Herausforderung der Niederen lauschte. Die Kleine war offenbar voller Energie, ihr Hass war beinahe schon zu spüren, das Veilchen, welches er ihr verpasst hatte, nahm recht schnell eine ansehliche Farbe und Größe an, was eine Schande war, den unter normalen Umständen gehörte sie zu dem Typ Frau, welche man aus irgendwelche Dörfern raubte, benutzte und dann wieder wegwarf. Es war nicht sonderlich verwunderlich das der EnWor Interesse an ihr zeigte, Bane leuchtete nur nicht ein, was der Feldherr ihr ins Ohr geflüstert haben konnte. Eine Niedere als Vertretung des größten Feldherren, den der Drache in seinen Diensten hatte. Alleine die Vorstellung war Lächerlich. Tatsächlich noch lächerlicher als der Gedanke, Naradas hätte draußen in der Wüste etwas getan was seine Erhebung in den Stand der Rasankuri und ein Kommando über eine Handvoll Krieger rechtfertigte.
Ist das so, dann führst du also in Abwesenheit des EnWor dessen Truppen, vertrittst den ruhmreichen Schlächter vor dem Thron des Fürsten und trotzdem spielst du hier den Boten. Deine Aufopferung für deinen Herrn ist beneidenswert.
Der Spott in seinem Tonfall war nicht zu überhören, genauso wenig wie man übersehen konnte, das die Frau sich nichts lieber wünschte, als die Antworten die sie suchte, mit ihren seltsamen Klingen aus ihn herauszuschneiden. Als die Kleine auch noch verkündete ihr sei der Kelch angeboten worden und sie habe abgelehnt, erklang so etwas wie ein Lachen unter der stählernen Maske, der Gedanke es gäbe so etwas wie Freiheit, sie selbst wäre frei, erheiterte ihn ungemein, Während der Zeigefinger ihrer rechten Hand gegen seinen Panzer klopfte.
Vor den Göttern sind wir alle Sklaven, wir Leben und Sterben so wie sie es für uns vorgesehen haben, den genau das ist unsere Pflicht. Du glaubst frei zu sein und dennoch ziehst du durch die Stadt, welche einem anderen gehört, trägst die Zeichen eines anderen, nährst dich wie ein Parasit am Glanz eines anderen. Du bist also Stolz darauf, den Kelch zurückgewiesen zu haben? Darf ich also annehmen das du damit auch den Weg ablehnst, welchen der schwarze Drache in seiner Weisheit und seiner Stärke für uns alle erwählt hat?
Bane schüttelte den behelmten Kopf, zu viele waren es, die die Wege der Götter einseitig betrachteten, ihre Gesamtheit nicht erkannten und deren Glaube wankte. Er selbst war ein einfacher Krieger, kein Priester und erst recht kein Prophet, aber dennoch viel es ihm schwer, die vielen Sünder nicht zu beachten, die seinen Weg kreuzten. So viele, die nicht erkennen wollten, das der Weg zur Erlösung steinig war, die in ihrer Kurzsicht das einzige aus dem Blick verloren, was wirklich von Bedeutung war. Nahezu jeder war davon betroffen, nur den wenigsten war es vergönnt, einen spärlichen Blick auf das Paradies zu erhaschen, welches die Götter für sie alle bereiten wollten.
Ich glaube kaum, dass der über einen Gegner wie mich erfreut wäre. Der EnWor bekleidet sein Amt, weil er sich in den Augen des Fürsten dafür eignet. Ich selbst mag ein Rasankuri sein, und damit dem Befehl des Feldherren unterstehen, aber genau wie dieser, unterstehe ich vor allem dem Befehl des Fürsten. Vielleicht habe ich mich zuvor nicht deutlich genug ausgedrückt, als ich von dir als Sklaven sprach, da wir alle selbst der schwarze Drache nur Sklaven sind, die den Höheren Wesen dienen, auch wenn der Drache, erfüllt von Geist der Götter auch noch so weit über uns steht. Du hingegen bist noch viel weniger als ein Sklave, du bist Schmutz, Unrat, verblendet vom Glanz dessen was dich umgibt, und siehst dich ob deiner Unwissenheit als etwas besonderes.
Mit schweren Schritten ging Bane um die kleine Frau herum, sie besaß einmal von der Schulterplatte abgesehen keine nennenswerte Panzerung, ihre Waffenauswahl schien sich auf Klingen zu beschränken, die allem Anschein in einem hervorragenden zustand zu sein schienen.
Ich sage dir jetzt ein letztes Mal was hier Sache ist: Der Feldherr mag dich entsandt haben, herauszufinden was nicht zuletzt mein Handeln entfesselt hat und dennoch schulde ich dir gar nichts, den du bist nichts! Und während du noch vermutest, ich könnte eigene Interessen verfolgen, bin ich schon mindestens einen Schritt weiter auf meinem Weg, denn ich diene einzig und alleine den Göttern, meine Seele gehört ihnen und es gibt nichts, womit ich glücklicher wäre, als mein Leben und mein Blut in ihrem Namen hinzugeben.
Seine gepanzerte Hand hatte seinen Gürtel erreicht, noch bevor die Kleine auch nur mit der Wimper zucken konnte, hatte der eine der Handgranaten von Gürtel genommen und den Sicherungsstift herausgezogen, sodass nur noch seine geballte Faust den Schalthebel von der Zündung der Sprengwaffe abhielt.
Du wirst jetzt die Schuhe reinigen, welche du mit deinem unreinen Blut verschmutzt hast und danach Überlegen worin deine Verfehlung besteht. Entweder das oder ich persönlich schleife dich vor die Götter, damit sie über uns beide richten. Genau in diesem Moment magst du dir überlegen ob das nur ein Bluff ist, aber sei versichert, ein wahrer Krieger zieht seine Waffe nur, wenn er auch bereit ist, diese auch zu benutzen! Und wenn es unser Schicksal ist, unser Leben hier und jetzt zu vergießen, weil eine Niedere aus freiem Willen, die die ihr zuteil werdende Ehre nicht zu schätzen wusste, nicht zu wissen scheint, wofür sie sich entschied, dann ist es mir eine Ehre, dir den Unterschied zwischen Sklaverei und wahrem Glauben näher zu bringen, als es dir lieb sein könnte.
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Ach... über die Nebenwirkungen müsst ihr euch keine Gedanken machen. Ich selbst habe mal eine Überdosis verabreicht bekommen und habe nichts von irgendendwelchen Nebenwirkungen gespürt. Dass sie diese auch überhaupt nicht hätte spüren können, hatte sie doch überhaupt nichts gespürt, verschwieg sie. Doch irgendwie war es auch gar nicht gelogen, oder? Sie hatte doch nichts gespürt. Doch, sie hatte was gespürt, doch das nannte man Phantomschmerzen.
Ach... ich weiß nicht... Vielleicht habe ich meinen Beschützer, damit er auf mich aufpasst. Vielleicht habe ich ihn jedoch, damit ich nicht auf dumme Gedanken komme... oder das ich die Konsequenzen von diesen nicht so stark zu Spüren bekomme. Ich hoffe natürlich, dass ihr Recht habt und mein Stern noch weiter steigt.
Und... keine Sorge... ich vergesse nicht, wer mir geholfen hat. Seid gewiss: Ich werde euch meinen Dank zukommen lassen, sofern ich in Zukunft tatsächlich die Möglichkeit dazu haben sollte.
Während sie sprach, verstaute sie alles wieder in den kleinen Medizinkoffer. Draußen schien es so, als ob sich zwei Personen streiten würden. Sie hoffte, dass Karlesch nicht am Streit beteiligt war. Doch bevor sie den Kopf aus der Seitentüre heraus streckte, um nachzusehen, was da vor sich ging, reichte sie Magal noch eine der Wasserflaschen.
Draußen standen sich ein Mann und eine Frau gegenüber, und der Mann hielt eine Granate. Sie hatte genug gesehen und zog deshalb den Kopf wieder zurück.
Da draußen wollen sich anscheinend zwei gegenseitig umbringen... kommentierte sie das Geschehen mit halblauter Stimme.
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War der Mann verrückt? Ja das musste es sein, Nikhae hatte davon schon oft von ihrer Mutter gehört. Damals als sie noch "gut behütet" wobei dies wohl doch etwas zu höflich ausgedrückt war zu Hause wohnte, hatte ihr Vormund immer von den wahnsinnigen Kultisten gesprochen die sich ohne Probleme den Bauchgeschnitten hatten nur wenn irgendein Prophet es von ihnen verlangt hätte. Dieser hier schien zusätzlich noch besonders einfältig zu sein, er glaube ja schließlich auch das sie in seiner Abwesenheit das Heer Rasankurs führen wollte. Was war bloß so schwer zu verstehen an der Aussage das sie nur seine Bevollmächtigung hatte was das erfüllen von seinen Aufgaben hatte? Tatsächlich konnte sie es nicht verstehen.
Vor den Göttern sind wir alle Sklaven, wir Leben und Sterben so wie sie es für uns vorgesehen haben, den genau das ist unsere Pflicht. Du glaubst frei zu sein und dennoch ziehst du durch die Stadt, welche einem anderen gehört, trägst die Zeichen eines anderen, nährst dich wie ein Parasit am Glanz eines anderen. Du bist also Stolz darauf, den Kelch zurückgewiesen zu haben? Darf ich also annehmen das du damit auch den Weg ablehnst, welchen der schwarze Drache in seiner Weisheit und seiner Stärke für uns alle erwählt hat?
Trotz des Schmerzes in ihrer Wange fing Nikhae an zu lächeln, sagte dabei jedoch nicht einen Ton. Stattdessen schwieg sie einige Sekunden und sprach dann mit der selbstbewusstesten Stimmlage die sie aufbringen konnte ihre Antwort auf den gewaltigen Witz den der Mann ihr erzählte.
"Ja ich bin frei, denn ich bin ein Mensch und entscheide selbst wem ich meine Loyalität schenke... Doch was ist mit dir großer Rasankuri?"
Nach dieser Frage fing sie an zu kichern, welches sich jedoch schnell in ein Gelächter verwandelte. "Soweit man mir die Geschichte richtig erzählt hat, wurde das Heer Rasankurs doch erst aufgestellt nachdem alle dem großen Fürsten die Treue geschworen hatten oder? Was ist mit dir? Warst du von Anfang dabei? Oder gehörst du auch zu den verzweifelten Sklaven Chaliks die nachdem ihr Herr gestorben war, sofort aus Furcht jemand neuem die Treue schwören mussten, um nicht ganz zu verzweifeln? Du hast Recht wenn du sagst das ich den Pfad der Rasankuri ablehne, denn ich bin kein Vorschlaghammer sondern ein Skalpel..."
Wieder brachte die Adjutantin des Generals ein Lächeln hervor, das vor allem dadurch gestärkt wurde das Bane davon sprach das er seinen EnWor nicht herausfordern würde. Es schien in ihren Augen tatsächlich so zu sein das vor ihr ein Verrückter sei. Ebenso dachte sie aber auch nicht eine Sekunde daran das Balius sie womöglich angelogen haben könnte was das darbieten des Kelches anging... Wieso sollte er ihr auch so etwas erzählen? Ihr Lächeln erlosch jedoch ebenso schnell wieder wie es zustande kam als der Gardist weitere Beleidungen ausspuckte und im Moment war das einzige was sie davon abhielt ihre Klingen in seinen Leib zu rammen die Tatsache das er etwas besaß was sie haben wollte und das waren nunmal die Infos. So blieb sie schließlich auch einfach stehen als er begann sie zu umkreisen, irgendwie hatte die Assassine das Gefühl er würde sie mustern. Dennoch blieb sie stehen statt sich umzudrehen und hoffte, Nein! Betete darauf das er genug Ehre besaß um ihr nicht sein Kopesh in den Rücken zu rammen.
Nun sie hatte Glück im Unglück gehabt, da er sie zwar nicht abgestochen hatte aber ihr nach einer weiteren Predigt die Wahl stellte zwischen dem säubern seiner Rüstung und einem schnellen Abgang durch eine Handgranate...
Ihr Blick veränderte sich schlagartig in reinstes Entsetzen, sie wusste was solch eine Handgranate anrichten konnte. Doch war er wirklich bereit sich selbst in die Luft zu sprengen nur wegen einer Beleidigung? Wollte er nur testen wie weit sie gehen würde für ihren Stolz und Glauben an die Götter? Ihr Blick wanderte auf den sandigen Boden und auf die unmittelbare Umgebung, dann tat sie einen Schritt zurück und ließ sämtliche Klingen in ihrem Körper ausfahren so das er ihre Entschlossenheit sehen konnte auch wenn sie Angst vor dem Tod hatte.
"Du bist ein größerer Feigling als ich dachte. Nun das hätte mich nicht wundern sollen. Ich verachte dich!" Und mit den Worten spuckte sie ihm ins Gesicht. " Und nun sprenge uns in die Luft Bengel, wenn du Mami im Warp siehst dann kannst du ihr ja die Ohren vollheulen das ich deine ach so tolle Rüstung nicht gereinigt hab."
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Du verachtest mich? Du kannst gar niemanden verachten, immerhin bist du kaum mehr als ein Wurm, der das Erdreich auf der Suche nach Erleuchtung durchforstet und fehlgeleiteter nicht sein könnte. Lass die Zahnstocher fahren, wir treten die letzte Reise an!
Bane öffnete die Hand in der er die Granate gehalten hatte. Der Moment schien sich endlos hinzuziehen während er mit einem seligen Lächeln beobachtete, die der Sicherungshebel in die Höhe schoss, ein kleiner Funken erschien als der Schlagbolzen den Jahrhunderte alten Docht entzündete, ein dünner Rauch war das einzige Indiz, das der Docht im Innern des faustgroßen Sprengkörpers unbarmherzig seiner und damit auch ihrer Bestimmung entgegen trat. Bane hob die Handgranate, von seiner gepanzerten Faust fest umschlossen auf Nikhaes Brusthöhe an, dann drehte er die Handfläche nach oben und bettete das Todbringende Geschenk fast zärtlich in ein Bett aus Leder und Stahl.
Hörst du es?
In der Stille brauchte es kein Beten, alle Geräusche waren unnatürlich laut, sein Atem, das Zischen als der Docht die Zündpaste tief im Innern der Granate erreichte, die Tiere der Nacht, die Insekten die Schutz im den zahlreichen Ritzen der verfallenen Stadt suchten, das Heulen der entfernten Bestien der Wüste, der Wind, welcher durch die hohen Türme der Stadt fegte, all das konnte er hören und hörte es gleichzeitig nicht. Die Götter mussten hier sein sie warteten auf ihren Sohn und waren bereit ihn in ihre Arme zu nehmen, dessen war sich Bane sicher. Er hatte getan was er konnte, diente dem mächtigsten Mann dieser Lande, hatte ehrenvolle und in Ehrfurcht vor den Göttern gelebt, es gab nichts was er bereuen musste.
Die Götter...Sie rufen nach uns...
Es war still als sich sein Hand auflöste, sich in einen Feuerball verwandelte, er spürte keinen Schmerz als die metallenen Splitter sich durch seine schwere Panzerung bohrten und ihn von seinen Füßen schleuderte noch bevor ihn die Druckwelle der Explosion überhaupt erreichte hatte,die Splitter sich in sein zuckendes Fleisch bohrten und die weltlichen Eingeweide zerfetzten. Fast augenblicklich zerbarsten die beiden am Gürtel verbliebenen Sprengkörper ebenfalls und überzogen die Gasse mit rasiermesserscharfem, todbringenden Schrapnell, dem zu entkommen ein Ding der Unmöglichkeit war. Die Panzerplatten von Banes Rüstung zerbarsten ebenso wie die Knochen in seinem Innern die Kettenreaktion der beiden darauffolgenden Explosionen warf den Hünen wie eine Puppe durch die Gasse, wo er dann wenige Meter entfernt durch eine heruntergekommene Mauer brach und zu Boden ging. Von dem Mann der Bane einmal gewesen war, war nur noch ein Schatten seiner selbst geblieben, das Leben sickerte durch eine Vielzahl von Wunden in den Sand, die Detonationen hatten ganze Brocken aus seinem Körper gerissen, Gliedmaßen abgetrennt oder gleich in Rauch aufgelöst, sodass nur noch knochige Stümpfe vom Rumpf ab standen. Und dennoch, trotz der verschlissenen Gesichtszüge und der Brandspuren auf Banes erlahmendem Gesicht, funkelte Freude und Hingabe in Banes Augen, welche langsam stumpf wurden.
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Da draußen wollen sich anscheinend zwei gegenseitig umbringen...
Der trockene Knall machte offensichtlich das das “wollen” zu einem “haben” umgewandelt wurde. Magal, der so eben die Vorzüge der weichen Polsterung für sich entdeckt hatte, schrak hoch und kletterte aus der Flugmaschine. Während Lyras Schatten, jener Krieger mit den Insektenbeißwerkzeugen, scheinbar nicht genügend Interesse entwickeln konnte um seine sitzende Position aufzugeben, eilte der Hexer schnellen Schrittes zur Stätte der Explosion. Voll theatralischen Bedauerns blickte er auf die kläglichen Überreste zwei Menschen bei denen es schwer fiel noch zu bestimmen was einstmals zu wem gehört hatte. Bekümmert faltete er die Hände und blickte zum gleichgültigen Himmel, mit seinen kalt funkelnden Sternen.
Oh grausames Schicksal! Leider missglückte die Inszenierung, da ihm ein kleines Kichern herausrutschte. Er ging daher dazu über die, an Schlachtabfälle erinnernden, Überreste zu durchsuchen. Dabei war er bedacht seine Schuhe nicht zu besudeln und vollführte große Schritte zwischen den abgerissenen Gliedmaßen und Darmschlingen. Erweckte ein Gegenstand seine Aufmerksamkeit, so hob er ihn mit spitzen Fingern aus dem dampfenden Brei. Banes Schrotflinte war mit ihrem Besitzer in die nächste Welt übergewechselt. Ihr Lauf war verborgen und die Schulterstütze gesplittert. Nicht besser war es dem Kopesh ergangen, das knapp oberhalb des Griffs abgebrochen war. Von den Rüstungsteilen wäre vielleicht das ein oder andere zu retten gewesen, doch es widerstrebte ihn vorher den guten Bane herauszukratzen. Lediglich seine Maske eigenste er sich an. Um Nikhaes sterblich Überreste war es nicht besser bestellt, doch war der Kopf mit den starren Augen von der Explosion nahezu unversehrt geblieben.
Eine Schande ein so hübsches Gesicht im Dreck liegenzulassen. Sprach der mitleidige Mann bei sich und nutzte ihr eigenes Schwert um den Kopf von den Resten des Rumpfs zu lösen. Mit nachsichtigem Lächeln hielt der den Schädel auf Augenhöhe vor sich und musterte ihn.
Dann ging er mit seiner Beute zu Lyra zurück. Es war vielleicht unklug das Haupt von Balius Abgesandten mit sich herumzuschleppen, aber vielleicht konnte man das auch im umgekehrten Sinne nutzen.
Liebes Kind! Sprach der Schwarzkünstler zu der Pilotin. Ich sehe es als meine Pflicht an dem großen Balius die traurige Kunde zu bringen. Übt euch also in Nachsicht, wenn ich euch nun verlassen muss. Wir werden und wiedersehen, da bin ich gewiss.
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Aufwachen Pilotin! Die harschen Worte begleite ein lautstarkes Wummern auf dem Kanzeldach der Flugmaschine. Während der Prä-Rasankrui Lyra auf diese Weise unsanft aus dem Schlaf riss, zeichnetet sich sich die Silhouette des Kriegers als schwarzer Scherenschnitt vor der aufgehenden Sonne ab. Es musste sich um ein dringliches Anliegen handeln, denn er rügte Lyra nicht einmal dafür das sie die Nacht in dem Flieger und nicht in der ihr zugeteilten Kammer verbracht hatte.
Karlesch trug seine volle Rüstung, auch den Helm, welchen er in Lyras Gegenwart inzwischen immer abzunehmen pflegte. Nur die Stimme und die markanten Beißwerkzeuge verrieten wer sich unter dem verzierten Panzer verbarg.
Erhebe und spute dich, der Fürst wünscht dich in einer Stunde zu sehen. Welches Begehr in dazu veranlasst weiß ich nicht, doch erinnere dich der Dinge die ich dir schon sagte als du zum Heermeister musstest. Beim schwarzen Drachen gelten sie nur um so mehr. Stell keine Fragen, rede nur wenn du gefragt bist, drück dich klar und präzise aus. Vielleicht kommst du dann mit dem Kopf auf den Schultern wieder heraus.
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Die beiden hatten sich tatsächlich getötet... Knall, und tot waren sie. Und kurz darauf schien auch Magal etwas besserer zu tun gefunden haben. Und dadurch blieb die junge Pilotin alleine zurück.
Um nicht nichts tun zu müssen, und größtenteils um nicht die ganze Zeit in die Richtung starren zu müssen, in der die Überreste der zwei Personen noch verstreut lagen, hatte sie weiter an der Maschine gearbeitet. Mit bedacht, und unter ständige, Aufsagen der Litaneien, ein Teil nach dem Anderen von dem Motor gelößt, doch sie zerlegte ihn nicht komplett, sondern nur soweit, dass sie ihn danach auch sicher wieder zusammenbauen konnte. Sie wollte nicht einen halb offenen Motor über Nacht liegen lassen, womöglich würde sie sich dann nicht einmal mehr erinnern, wie sie ihn wieder zusammenbaute. Doch sie beschloss dann kurzerhand, einfach hier im Helikopter zu übernachten. Dann könnte sie mehr Zeit mit dem Studieren des Motors verbringen.
Gedämpft drang die Stimme von Karlesch durch das Glas. Es war vielmehr das Klopfen, welches seine Worte begleitete, und Lyra aus dem Schlaf riss. Anfangs noch schlaftrunken rieb Lyra sich den Schlaf aus den Augen. Dann stand sie auf und öffnete die Glastüre am Cockpit. Der Rasankuri schien die Plane an dieser Stelle abgezogen zu haben, denn durch das Glas hindurch schien die Sonne in das Innere des Fliegers. Zum Glück hatte Lyra gleich in dem Overall geschlafen, oder zumindest nur den Zipverschluss geöffnet. Es wäre ihr wohl peinlich gewesen, wenn der Rasankuri sie im Nachtgewand erwischt hätte.
Nachdem sie die Glastüre geöffnet hatte, war die Stimme des Rasankuri auch viel klarer und verständlicher. Seine Worte hatten etwas warnendes an sich, doch weder die Tatsache, dass der Fürst sie schon in einer Stunde sehen wollte, noch, dass sie nur vielleicht ihren Kopf behalten durfte, gefiel ihr nicht besonders. Eine Stunde war verdammt wenig Zeit. Zuerst in den Palastbezirk gehen, und dann im Palast selbst auch noch zum Thronsaal, oder wo auch immer der Fürst sie sehen wollte. Lyra griff nur aus der Nahrungsvorratskiste nach einer einzelnen Flasche Wasser sowie einem kleinen Essensriegel. Den konnte sie am Weg essen, und mit dem Wasser konnte sie sich zumindest das Gesicht waschen.
Ein kurzer Seitenblick als sie aus dem Flieger kletterte, offenbarte, dass die Leichen der beiden Personen vom vorherigen Tag fehlten. Wahrscheinlich haben sich die sogenannten Verteidiger über diese hergemacht, oder irgendjemand hatte sie vorher noch weggebracht.
Wenn der Fürst mich zu sehen wünscht, so wird er mich auch sehen. Ich werde nicht ohne Erlaubnis sprechen, ich werde keine Fragen stellen und ich werde mich klar und präzise ausdrücken, auf dass der Fürst zufrieden mit mir ist und mein Kopf dort bleibt, wo er hingehört.
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von hier
Dreieinhalb Wochen bin ich durch die Wüste gewandert um diesen Ort zu finden und nun werde ich dahin zurückgeflogen wo ich herkam. Der Hexer seufzte. Lauf allen Seins, Ironie sei den Name. Sogleich brach er in Gelächter aus, dessen Grund wie immer nur schwer zu deuten war.
Die auserkorene Gruppe fand sich auf den sonnenüberfluteten Stufen des Palastes wieder, die Augen noch blinzelnd, ob des durchschrittenen Zwielichts im Innern des hochherrschaftlichen Sitzes. Bis auf den blassen Mann, welchen der Fürst als Nurgelanbeter offenbart hatte, alles alte Bekannte. Zwar waren sie bei weitem nicht die einzigen Unveränderten, doch erschien logisch warum gerade sie in die engere Wahl gekommen waren. Die, die aus Städten stammten waren zumeist Mutanten und damit ungeeignet. Jene die wiederum nicht mit Göttergeschenken aufwarten konnten gehörten dem Wüstenvolk an und wären in einer Imperiumsstadt ebenso auffällig wie ein tentakelbewehrter Abmensch.
Der Kreis war also eng gezogen.
Das keine Sympathie zwischen den Leuten bestand hätte ein Blinder erkannt. Dennoch konnte es Magal sich nicht verkneifen Ayris auf den Flop im Thronsaal anzusprechen.
Was meint ihr, meine Teuerste...begann er beiläufig ohne sie direkt anzusehen. Sollten wir den Heermeister fragen was die Sklaven in Gold wert sind? Ich meine nur damit ihr die Summe kennt, die ihr mir schuldet. Mir war es als hätte ich einen, nicht eben unerheblichen, Teil zur Gefangennahme dieser bedauernswerten Kreaturen beigesteuert. Des Weiteren glaube ich mich erinnern zu können das ihr nur den Alten als Geschenk darbringen wolltet und dann gedachtet den Burschen auf dem Markt feilzubieten. Und als Letztes, vergebt einem Mann der in die Jahre kommt, das er sich aller Dinge so mühsam entsinnen muss, war es mir als wolltet ihr den Alten als ein gemeinsames Geschenk präsentieren.
Im Licht der Ereignisse bin ich freilich froh das euer ehrgeiziges Bestreben mich von letzterem ausgeschlossen hat. Wer weiß schon wie der Fürst reagiert hätte, hätten sich ihm zwei zum töten dargeboten. Nichtsdestoweniger bin ich doch erschrocken über den Grad an Skrupellosigkeit, den ihr hier an den Tag legt.
Futsch ist futsch, tragisch aber wahr. Nicht ganz so wie es geplant war, was meine Liebe?
Makellos weiße Zähne zeigten sich, nun da er gewinnend zu der Frau herüberlächelte.
Derweil wanderte die Gruppe zu jenem Platz, an welchem die Flugmaschine stand. Lyra immer voran, kannte sie den Weg doch am besten. Jetzt, am frühen Vormittag, brannte die Sonne bereits unbarmherzig herab, ganz eindeutig bestrebt das Leben aus jeder Kreatur herauszubrennen. Einzig das inzwischen fast jeder Springbrunnen im inneren Stadtbezirk vor sich hinplätscherte brach den Bann der ausgedörrten Wüstenstadt ein wenig. Das Sinnbild vom Tropfen auf den heißen Steinen drängte sich als geistiger Kalauer in den Verstand des Hexers und ließ ihn erneut schmunzeln.
Auf dem Platz, wo es keine Häuser gab die Schatten versprachen, war die Grausamkeit des Sterns noch allumfassender. Die Luft flimmerte über dem gelblichen Stein des Bodens und ließen die Maschine, mit den seitlich angebrachten Schwenkrotoren, wabern und zerfließen. Es mutete an als stünde sie in einem flachen See, freilich nur eine Luftspiegelung und keine weitere Wundertag der Göttlichen.
Aus dem vorgegaukelten See erhoben sich undefinierbare, längliche Objekte, ätherische Wesenheiten. Jedenfalls solange bis man näher schritt und sich die Bohnenstangen zu erkennbaren Personen ausfächerten.
Da war der krötenhafte Heermeister, unter einem weißen Pavillon sitzend, buchstäblich in seinem eigenen Fett bratend.
Zwei Jungen, von etwa zehn Jahren, fächelten ihm unentwegt Luft zu. Nicht das es viel gebracht hätte, der Schweiß lief dem einäugigen Scheusal aus jeder Pore. Die rot Uniform klebte an seinem missgestalten Rumpf, aus der Perücke lief im eine Suppe aus verflüssigtem Puder über das Gesicht. Auch die beiden Krieger waren in ihren Rüstungen nicht zu beneiden, doch weiße Überwürfe und die Gewohnheit, welchen allen Wüstensöhnen zu eigen wahr, ließ sie ihr Schicksal gelassener betrachten.
Dann waren da noch vier Palta. Sie arbeiteten mit nackten Oberkörper und ihre Haut schälte sich bereits in freudiger Erwartung des nahen Hautkrebses. Sie waren damit beschäftigt eine Handpumpe zu betätigen und etwas aus einem, auf einen Holzkarren geschnalltem, Fass in die Maschine zu transferieren. Natürlich konnte das nur Treibstoff sein. Auf einem weiteren Karren lag ein Sammelsurium aus Kleidung, unterschiedlichster Art und in unterschiedlichsten Erhaltungsstadien. Bevor sie jedoch näher darauf eingehen konnten winkte der Heermeister sie mit einer schlappen Handbewegung zu sich. Die protzigen Ringe an seinen Wurstfingern schienen die Hand über alle Maße des Zumutbaren zu beschweren.
Keuchend benetzte er das lippenlose Loch, welches man bei anderen Personen als Mund bezeichnet hätte, mit einer schwarz verfärbten Zunge.
Eine Zumutung! Die Stimme gequält und weinerlich hoch. Schwere Prüfungen erlegt man mir auf. Aber... er japste, auch in mir schlägt eine Kriegerseele und ich... ich werde nicht schwächeln. Also... die kleine Fliege soll zu mir kommen. Damit war Lyra gemeint, wie diese aus dem ersten Zusammentreffen wohl noch wusste.
Wie du sehen kannst ist es uns gelungen eine ausreichende Menge an Promethium herzustellen. Es ist sehr grobschlächtig... nicht eben sauber... halt nicht so gut wie aus einer Fabrik. Aber es wird gehen, wir haben es mit einigen Maschinen getestet. Dann das hier. Einer der Jungen reichte ihm einen Streifen Folie, auf welcher einige Ziffern zu erkennen waren. Dafür hat ein Fida'i sein Leben eingetauscht, geh also entsprechend damit um. Es ist ein Anflugcode für diese Stadt... dieses Gohmor... wenn es das denn gibt.
Wenn der Sicherheitsinspektor in der Stunde des Todes nicht gelogen hat, so kommt ihr damit in die Stadt ohne abgeschossen zu werden. Wie zum Segen legte er Lyra die schwitzigen Finger auf das Haupt. Die Götter mögen mit dir sein, kleine Fliege.
Nun zu euch allen!
Es ist euch aufgetragen eure Kleidung eurer Aufgabe anzupassen, wie immer diese auch aussehen mag. Dort liegen genügend Lumpen auf einem Haufen. Wer seine Garderobe also noch auffrischen muss kann dies tun.
Magal schlenderte zu dem Karren hinüber und zupfte halbherzig an einigen Teilen herum. Recht zusagen wollte ihm jedoch keines. Dann fiel sein Blick auf den alten Priester, der mit gebrochenem Blick hinter Ayris hergedackelt war. Grinsend ging er auf ihn zu und forderte ihn auf sich seiner Robe zu entledigen. Das der Greis dies tat, ohne Scham und vor allem ohne das der Hexer von seiner Kunst Gebrauch machen musste, sagte wohl etwas darüber aus wie restlos das Kartenhaus seiner Weltanschauung zusammengefallen war. Magal streifte sein eigenes Gewand ab, im Punktgo Staub und Fadenscheinigkeit nahmen sich beide Stoffe nicht viel und tauschte es gegen die Amtskleidung eines Priesters. Schlichtes Rot, mit den gestickten Insignien des Imperatorkults an Saum und Ärmelaufschlägen. Wie konnte es anders sein, das Stück passte wie angegossen. Bis zu den Ohren grinsend schlug der Hexer die Kapuze über den Kopf.
Der Imperator beschützt, meine lieben Brüder und Schwestern, der Imperator beschützt.
Schallendes, fast wahnsinniges, Gelächter.
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von hier
Die Sonne brannte wieder erbarmungslos herab. Im Palast, in dem Lyra bis vor kurzem noch war, war es angenehmer. Im Thronsaal herrschte zwar eine bedrückende Atmosphäre, aber zumindest gab es keine direkte Sonne. Die Worte, welche von der Umgebung im Thronsaal zurückgeworfen wurden, schienen nicht, als ob das Gestein die Schuld daran hatte. Es schien vielmehr, als ob ein kleines, gemeines Wesen irgendwo an der Decke saß und zu ihnen sprechen würde. Zu ihrem Glück, hatte Lyra nichts bedeutendes zu Sagen, weshalb sie auch recht schnell wieder den Thronsaal verlassen konnte. Sie erfuhr noch, dass sich der Heermeister, den sie aufsuchen sollte, auf dem Flugfeld befand. Fast schon lustig... vom Flugfeld zum Palast eilen, und dann wieder zum Flugfeld. Aber Lyra würde sich nicht beschweren. Sie hatte weder das Recht dazu, noch war sie in einer Position, in der sie sich etwas anderes als den Tod hätte erhoffen können.
Und wenn man schon vom Tod sprach, der Gürtel, bestehend aus aus dem Boden herausragenden Pfählen, manche leer, manche besetzt, manche Besitzer tot, manche lebend, manche vor Qual schreiend, weil ihnen soeben von Getier das Auge ausgepickt wurde, und manche in eine gleichgültige Stille versunken, in der Gewissheit, dass sie sterben würden, oder einfach weil ihnen die Teile des Halses, welche für die Schallerzeugung von Nöten waren, nicht mehr existent waren. In jedem Fall waren alle diese Wesen, ob Mensch oder Mutant, zum Tode verdammt. Bei manchen krochen bereits die Insekten herum. Bei manchen außen herum, bei manchen hinein. Und diese Wesen achteten keineswegs darauf, ob ihr Opfer noch am Leben war, oder nicht. Unweigerlich erinnerte sich Lyra an die Szene vor dem Thronsaal, als sich ein großer Tausendfüßler aus dem Ärmel dieser einen Gestalt heraus gewunden hatte, und gleich daraufhin wieder in diesem verschwunden war. Dieses Ereignis an sich erzeugte nur einen recht großen Anflug von Ekel, doch viel schlimmer war es, dass es sie dazu gebracht hatte, an die Szene eines gepfählten Mannes zu denken, welchem bereits die Augen ausgestochen wurden, und dem gerade ein Käfer in die Augenhöhle krabbelt. Sehr zu ihrem Glück hatte sie es geschafft, sich nicht zu übergeben. Und genauso schaffte sie es nun auch wieder. Diese Passage überwandte sie, indem sie den Atem angehalten und die Augen beinahe durchgängig geschlossen hielt.
Desweiteren schien sich Lyra als Anführerin der Kolonne heraus zu kristallisieren, wohl einfach weil sie diejenige war, die den Weg kannte. Kurz genoss sie es, dass sie ein bestimmtes Maß an Kontrolle hatte. Sie könnte die Gruppe wohl an der Nase herumführen, doch sie machte es nicht. Sie führte sie stattdessen zielsicher zum Flugplatz.
Dieser war, mit normalen Augen gesehen, nicht mehr, als eine große, freie Fläche, auf der keine Gebäude standen. Auf dieser standen gleich zwei Flugmaschinen, zum Einem der HP-MK3 von Lyra, der Helikopter mit den seitlich angebrachten Schwenkrotoren, welcher gerade betankt wurde, und dann noch der Luftüberlegenheitsjäger Rasankurs, mit seiner eigenhaften Form, welche eher an eine bemannte Bombe, als an einen Jäger erinnerte. Wie ein Flugzeug, dem die Tragflächen fehlten. Lyra hätte den Sklaven beim Befüllen des Tanks helfen können, aber zum Einem wurde sie auch schon vom Heermeister, unter Benutzung ihres Kosenamens, zu sich gerufen, und zum Anderem... wenn sie ihnen nun die Arbeit abnehmen würde... wer weiß, welche Arbeiten die Aufseher ihnen dann geben würden.
Ihr wurde erklärt, dass man Promethium hergestellt hatte. Wahrscheinlich wurde dieses auch soeben in den Tank eingefüllt. Nicht Fabrikrein, natürlich, aber Promethium?! Selbst wenn sie das 1:1 verdünnen würden, das ist starker Brennstoff! Dann erhielt sie noch einen Satz Anflugcodes. Sie ließ sich die Hand auf den Kopf legen, ein Zeichen des Segens.
Ich danke euch. Für alles. Der Brennstoff wird uns genausoviel helfen, wie die Anflugcodes. Eure Männer werden sich nicht umsonst der Gefahr ausgesetzt haben, und die Gefallenen werden nicht grundlos gestorben sein.
Dann trat sie auf ihren Flieger zu. Mit der Hand glättete sie sich kurz die Haare, welche durch den Heermeister mit seiner gut gemeinten Geste durcheinander gebracht worden waren. Der Aufforderung, sich umzuziehen, kam sie nicht nach. Sie hatte jetzt einen Pilotenoverall, dieser war nichts ungewöhnliches, erst recht nicht für eine Pilotin. Sie besah sich des Codes, welchen sie entgegengenommen hatte. Allein beim Gedanken, dass zwei Männer für diesen Code gestorben sind... Aber sie hatte sich richtig verhalten. Sie hatte sich vor dem Heermeister bedankt und ihm versichert, dass sein Mann nicht umsonst gestorben ist. Sie hatte es jedoch unterlassen, ihm zu sagen, dass sie selbst noch immer ihren eigenen Code hatte. Doch nun... Promethium! Verdammt! Darüber, dass es nicht rein war, machte sie sich keine Sorgen. Die Filter würden ihre Dienste leisten. Doch etwas anderes bereitete ihr Sorgen. Dieses Etwas brachte sie dazu, die in die Seitenwand, direkt zwischen Cockpit und seitlich aufschiebbare Seitentüre eingelassenen Sprossen hinauf zu klettern. Das Metall an der Oberseite des Fliegers war von der Sonne bereits erhitzt worden. Leise flüsterte sie die Rite, welche den Maschinengeist besänftigen sollte. Zwar war sie noch immer nicht sicher, ob es denn nun einen Maschinengeist gab oder nicht... aber besser, man geht auf Nummer sicher. Dann öffnete sie den Verschluss der Turbinenklappe auf der Oberseite und stellte den Regler für die Einspritzzufuhr ein. Dann schloss sie die Klappe auch sogleich wieder. Kein Sand sollte hier herein kommen.
Promethium! Das wird in Flammenwerfern benutzt! Das ist viel stärker, als das Gemisch, welches sie normalerweise benutzte. Wenn sie die Regelung nicht zurückgedreht hätte... auf das viel Stärkere Gemisch eingestellt hätte... Es hätte sie nicht gewundert, wenn die Kreisbewegung der beiden Rotoren ein eigenes Schwerkraftfeld erzeugt hätten... kurz bevor der gesamte Flieger und die Umgebung sich in einen Feuerball verwandelt hätte.
Lyra machte sich gerade daran, die Schutzplanen von den Rotoren und Turbinendüsen zu entfernen, als sich Magal wohl dazu entschlossen hatte, als Prediger aufzutreten. Was er da sagte, war offensichtlich ein Witz... aber wie hatte sie zu reagieren? Einfach lachen? Den Aquila vor der Brust formen? Nein... lieber einfach nichts tun. Das Eine könnte nicht als Witz verstanden werden... ihr Tod wäre die Folge... und lachen traute sie sich nicht. Natürlich... den Imperator gab es wahrscheinlich nicht einmal... nur hatte sie bis vor kurzem noch an den Imperator geglaubt, und ganz so schnell loslassen konnte sie nicht. Sie betete zwar nicht mehr zu ihm... aber über das Sinnbild der Religion Scherze zu machen? Das konnte sie noch nicht. Also machte sie sich einfach weiter daran, die Planen zu entfernen. Danach erst würde sie die Türen des Fliegers öffnen und mit den weiteren Startvorbereitungen beginnen... und eine Flasche Wasser zu sich nehmen.
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Ihre Ausrüstung, darüber konnte Naradas nicht wirklich lachen. Der Haufen Lumpen passte sicher zu einer verzweifelten Horde von Pilgern auf ihrem Weg ins eigene Verderben, ein Weg den er selbst niemals angestrebt hatte, nicht nur deswegen weil er gerne das glaubte was er sehen und spüren konnte. Aber auch diese Umstände verschleierten sich, zersplitterten unter den giftiggrünen Himmelszelt und im Schatten der weißen Feste die Wahn und Irrsinn geradezu anzuziehen schien. Es erklärte zumindest wie er selbst im Fieberwahn hierher gefunden hatte.
Magals kleine Boshaftigkeiten ignorierte er, immerhin betrafen sie ihn nicht und auch Ayris schien die Größe zu zeigen darüber hinwegzugehen, den sie sprach auf dem langen Weg hinunter, vom Palast zum staubigen Flugfeld, kein Wort. Vielleicht dachte sie auch über das nach was sich ereignet hatte. Er hätte so gehandelt, damit er es beim nächsten Mal besser machen könnte, aber er hatte dieses Handeln auch schmerzlich erlernen müssen, weit schmerzlicher als es Ayris getroffen hatte. Immerhin war sie unverletzt und noch am Leben.
Aber weder die Lumpen, noch der eigentliche Grund warum sie alle Hier waren, auch die Tatsache, dass die Pestbeule sie begleiten sollte konnte sein Interesse an der ungewöhnlichen Flugmaschine trüben. Kaum hatte er sich aus dem größten Teil der Panzerung geschält, diese in einen rissigen, nicht besonders schönen aber immerhin robust wirkenden Armeetornister eingeordnet und diesen griffbereit unter RS-47s Obhut gelassen, stürzte er sich geradezu auf das technische Kleinod. Das die grundlegende Struktur im höchsten Fall entfernt an bekanntere STK-Strukturen angelehnt war, war jedem halbwegs Eingeweihten offensichtlich, auch das es sich um kein Jahrzehnte lang gehegtes Objekt handelte war klar, Naradas vermutete Einheimische Konstruktion, er wusste zu wenig über Korons Fabrikwerke, als das er es sicher hätte zuordnen können. Auf alle Fälle musste die Maschine teuer gewesen sein, den sie hatte den umweltfeindlichen Einflüssen der Wüste nahezu unbeschadet getrotzt, etwas was nur über die wenigsten Maschinen behauptet werden konnte, mit einem leichten Grinsen musste er an das Wrack des Lastwagens mit der Überlebensausrüstung denken.
Abgesehen von seinem wirklichen Interesse an der Maschine half es ihm auch, den Gedanken zu verdrängen das es in Gothmor noch einige Unzufriedene gab, die der Meinung waren sie müssten ihn aus dem Weg räumen. Er wusste zwar nicht was Tarian gemacht hatte, aber das änderte nichts and er Tatsache das er damit rechnen musste, das die Kerle immer noch Interesse an ihm haben könnten. Er war froh das die Papiere welche ihn als Revan Dimitros, einen kleinen Händler identifizierten die Reise überstanden hatten, sie konnten ihm schließlich nur helfen.
Der Imperator beschützt, meine lieben Brüder und Schwestern, der Imperator beschützt.
Magals Worte erweckten seine Aufmerksamkeit, entlockten ihm sogar ein Grinsen, dann wandte er sich wieder ab. Die Verkleidung passte gut zu dem Alten, wahrscheinlich sogar zu gut, Naradas stellte sich die Frage ob der Wortgewandte nicht vielleicht einmal eine Karriere in der Kirche des faulen Gott auf seinem goldenen Sessel angestrebt hatte, oder ob er einfach wieder einmal die Rolle gewechselt hatte, was ihm offenbar leicht viel.
Der Gedanke unreines Promethium zu benutzen um den Treibstoff zu strecken, gefiel ihm nicht besonders, das Vorgehen wirkte sich meistens negativ auf die Haltbarkeit der Teile aus, aber zumindest schien die Pilotin ihr Handwerk zu verstehen. Es war schon einige Jahre her das er Shuttles oder gar Jäger hatte fliegen dürfen und das auch noch in der Schwerelosigkeit des Alls, wo weder Winde, Sand oder Gravitation eine wirklich bedeutende Rolle gespielt hatten, dennoch wahren ihm die grundlegenden Aufgaben noch bekannt mit der die Maschine gnädig gestimmt werden sollte. Vielleicht lag es daran das er, weil er die Segnungen immer etwas hatte schleifen lassen wenn er der Meinung gewesen war das der Maschinengeist bereits zufrieden war, vielleicht lag es daran das er nie mehr als ein bestenfalls durchschnittlicher Pilot gewesen war. Aber vielleicht war hatte es auch nur daran gelegen das die wenigen Raumgefechte bei denen der Korsar auf Jäger hatte setzen müssen eine Recht hohe Sterblichkeit unter den Piloten zur Folge gehabt hatte. Auch das Enterkommando hatte eine Menge Verluste, wenn sich die Opfer einmal gewehrt hatten, aber dort hatte man Planen und sich vorbereiten können, um die Verluste zu begrenzen. Kaum hatte Lyra die HP-MK3 geöffnet griff er sich die Drohne und den Tornister und verstaute seine Sachen im Innern des Helikopters, nicht ohne einen Blick auf das penibel sauber gehaltene Cockpit zu werfen.
Name:Naradas
Titel: Deimos/ Cen-Rasankuri
Rasse: Mensch
Alter: 25
Größe: 2,00m
Zugehörigkeiten: Chaos/ Korsar-Tzeentch
Aussehen: durchtrainiert, hellblau glühende Augen, dunkelhäutig, kurze schwarze Haare
Charakter: skrupellos, strebt nach Perfektion, Sarkastisch, Selbstsicher, ruhig und planend
Kleidung: Lumpenkutte über Kettengeflecht (Eingelagert:hochwertige Drachenhaut)
Ausrüstung: Billige Maschinenpistole, einfaches Kurzschwert (Eingelagert: Klingenstab, Boltpistole, 2 Handgranaten)
Fähigkeiten: guter Nahkämpfer, intuitives Technikverständnis, überzeugend, miserabler Schütze, ungeübter Pilot
Psionisch Aktiv: Besessen (Dorator)
Verletzungen: -
Begleiter: Drohnenschwarm RS-47-B
Besitz: 38 Silberbolzen, gebundene Werte, Handelsgüter
Unterkünfte:
Festungsanwesen Yakip Hirsi
Naradas Wohnung in Gohmor (mittlerweile verlassen)
Chars:
Naradas
Bane Karagoth- RIP
Ashnak(Ork)
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