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Bürozeiten? Bürozeiten?! Warum zum Horus hatte man eigentlich einen vollständigen Stundenplan für den sogenannten “Parteienverkehr” entworfen, wenn wohl jeder dahergelaufene Oberaffenarsch von den “Kolonien” rund um Koron herum meinte, er könne einfach um die Mittagszeit schon hereinplatzen?! Diese suboptimale Gattung menschlicher Pseudokultur verstand sich ja immer trefflich darauf, dann aufzukreuzen wenn er sich gerade einen saftigen Bissen hinter die Kauleiste schieben wollte. Jedes Mal. Manch einer hätte das wohl sogar als verhext bezeichnet, doch er selbst glaubte überhaupt nicht an derartige Sachen, nicht seit er in seiner Jugendzeit gesehen hatte wie ein Kommissar einem Psioniker den Schädel wegblies und dieser genau so verreckte wie der restliche Grabenabschaum. So einfach war das Prinzip. Abknallen und abgeknallt werden. Und gerade das wollten die meisten Penner ja auch die durch seine schmale Pforte in sein eigenes kleines, primär PRIVATES Illysium eintraten. “HEREIN!”, knurrte er mit halb vollgestopftem Mund, noch während er einen fettigen Klumpen hinunterwürgte und das in Kunststoffpapier eingeschlagene Brötchen in einer Schublade seines Arbeitstisches verschwinden ließ. Klack, schnappte die gut geölte Vorrichtung der Lade in den Tisch ein. Im hundertstel Bruchteil eines langgezogenen Seufzers knallte er seine überaus “akribisch” sortierten Behelfsordner auf die grüne Spanplatte seines Amtsschimmels, Staub und Semmelbrösel waren bei weitem nicht das einzige was dabei an dynamischen Aufschwang gewann. Mit einem stigmatisierenden Mörderblick fixierte er den eintretenden Jüngling. Imperator, noch so ein Möchtegern Cadiaarschlosch. Kurz geschnittene Haare, verkrampfte Arschbacken und eine Fresse die sagte “Hau mich bis ich klug aussehe!”. Warum hier? Warum jetzt? Konnte dieser geschniegelte Wichser nicht auftauchen wenn dieser andere Kerl, Fellert, Dienst hatte? Nein, natürlich nicht. Diese speziellen Jobs bekam ja immer er. Sein verdammtes Glück. Er salutierte knapp, zwei angelegte Finger an seiner pochenden Schläfenader, stand dabei nicht einmal auf oder sonst etwas, ganz formlos.
“Haben sie Salutieren gelernt Soldat? Jetzt wäre der rechte Zeitpunkt dafür. Und wenn sie schon dabei sind sinnlos den kostbaren Sauerstoff hier mit Kohlendioxid zu verwässern, nennen sie gleich noch Namen, Dienstgrad, Einheit und Anliegen. Hurtig jetzt, ich habe schon seit zweieinhalb Minuten Mittag!”
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Das erlösende Wort drang aus kränklicher Kehle zu ihm hinaus. Schwungvoll öffnete er die Tür und trat in die Kammer. Drei ausgereifte Schritte brachten ihn bis knapp vor den überladenen Schreibtisch hinter dem ein schmächtiger Mann den Platz in Beschlag genommen hatte und dabei nicht einmal eine sonderlich gute Figur abgab. Von Ordnung konnte man in seinem Arbeits- und Schaffensbereich nicht sprechen. Sein unweigerliches Umfeld wirkte eher als sei eine sprichwörtliche Bombe in den Akten, Dokumenten, Mappen und Datenclips gelandet. Eine Flagge die den glorreichen imperialen Adler zeigte, hing imperatorgetreu hinter dem aufschauenden Schreiberling an der Wand. Die ausgestreckten Flügel des stolzen Wappentieres die den schludrigen Offizier umrahmten schienen unangemessen und fehlpositioniert. Die Herrlichkeit die mit dem Insignien des Kaiserreichs einhergingen gehörte nicht in die Nähe solch unwürdiger Gestalten wie diesem Gewürm von Stubenhocker, dem die Krümel seiner Fressalien noch in den Mundwinkeln klebten oder das zerknitterte Hemd seiner Uniform verunreinigten. Das Bild welches er sich von der hiesigen Streitmacht gemacht hatte büßte beim Anblick des Federhelden noch so einiges mehr an Wertvorstellungen ein. Ein solches Messglas voll an Disziplinlosigkeit und Kleinkariertheit war ihm noch nie untergekommen. Es erregte seine Abscheu und seinen Zorn. Aber er mäßigte sich.
Zackig knallte er die Enden seiner Stiefel aneinander und präsentierte einen Salut wie er in den anständigen Ausbildungszentren der Hoheitssektoren gelehrt wurde. Mit seinem Blick starrte er den schmierigen Vertreter der Beamtenhierarchie unverwandt an und seine Kinnmuskeln pulsierten in unterschwelliger Antipathie.
„Bintaghr; Ryben. Hauptgefreiter in der ehemaligen 161sten, eingeflogen von der befriedeten Welt Trionoras. Nach aktuellen Weisungen des Oberkommandos nach Koron III beordert um die hier stationierten Treppen zu verstärken.“ rasselte der Cadianer pflichtbewusst herunter.
"Punkt Drei Ihrer Anfrage erklärt sich daher von selbst, eine Einheit habe ich nicht, es dürfte ihre Aufgabe sein etwas Zweckentsprechendes für mich zu finden, sofern das nicht zu viel ihrer dem Gottimperator geweihten Zeit in Anspruch nimmt. Mein Anliegen ist damit schon vorgetragen, ich bitte lediglich um eine schnelle Bearbeitung meines Falles, da auch ich nicht erpicht darauf bin hier länger als unbedingt nötig zu verweilen.“
Seine Augen glichen glühenden Kohlen, indessen er seine Hände streng hinter dem Rücken verschränkt hielt. Ihm war es relativ egal wie seinem Gegenüber die Wortwahl schmeckte, Hauptsache er besann sich wenigstens zum Teil auf seinen Leistungssoll. Aber er erwartete es nicht wahrhaftig. Der Mann war eine Wanze, eine eklige Kakerlake die anderswo schon allein ihres Benehmens wegen exekutiert worden wäre. Das Universum verteilte Gerechtigkeit allerdings nicht in gleich großen Portionen. Damit musste man sich abfinden.
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“Soso.”, in der gleichgültigst vorstellbaren Beharrlichkeit musterte der immer noch sitzende Offizier sein überenergisches Gegenüber, ehedem er seinen aus Vakuumprinzip heraus festgeklebten Hintern aus dem billigen Lederimitat erhob, welches da sein geliebter Sessel war, die fettverschmierten Fingerglieder bedenklich langsam, andere würde sagen präzise spähend, über einen Akt wälzend, ehe er ein einzelnes, sorgfältig mit Schreibmaschine perforiertes Formular hervor zückte, “Ach stimmt ja… sie müssen der Neue sein, Rüben Dingsda.. Ryben…Bintaghr… mmmh ja… genau…”, schmatzend begutachtete er das Blatt, “Musterkarriere hingelegt was? Cadia und so? Hauptgefreiter. Das ganze Programm. Guter Mann. Guter Mann.”, noch während die kampflaunischen Phosphorblitze aus Rybens Augen ihn zu geißeln drohten, schmierte sich der Offizier genüsslich die fettigen Wulstfinger in dessen Akt, zerknüllte diesen dann und platzierte ihn wie nach fachmännischer Ausbildung am Basketball makellos gerade in den ohnehin überfüllten Papiereimer, “Wer waren sie noch gleich? Ach, sie müssen der neue Rekrut sein, den mir Fellert anmelden ließ. Willkommen auf Koron III, Soldat. Das übliche Prozedere also wie folgt: Zuerst erhalten sie fünf Wochen Grundausbildung, drei Wochen an der Waffe, drei Wochen am ABC Gerät und vier Wochen politische Ausbildung. Danach werden sie noch ein bis zwei Wochen die lokalen Eigenheiten studieren dürfen und dann noch mal zwei Wochen Feldlager. Außerdem sehen sie mir etwas schlaff auf der Brust aus, Mann, ich werde ihnen die spezielle Sportausbildung für Kampfschwimmer zukommen lassen, wie sie es ja formell beantragten. Keine Umstände, mache ich doch gerne für einen Kameraden. Aber habe ich mich da verhört…? Hauptgefreiter? Nein, nein, Mann, hier starten alle als Gefreite, vor allem jene deren Akt sich aus unerfindlichen Gründen verspätet hat. Möglicherweise sind sie aber auch nur ein Fahnenflüchtling? Ich sollte wohl Rücksprache mit dem Oberkommando halten, man weiß ja nie… Also “Rüben” Bingtahr, hören sie mir mal gut zu, sie Mustersoldat von Sonst-Woher. PINKELN SIE MIR VERDAMMT NOCH MAL NICHT ANS BEIN, SONST PINKEL ICH IHNEN EINEN VERDAMMTEN SEE AN IHRE KRUMMBEINIGE AUFZIEHZINNSOLDATENVISAGE! Sie milchgesichtiger Hosenmatz von ihrer “Übersoldaten” Welt haben doch noch keinen unrasierten Orkarsch von hinten gesehen, verdammt noch mal! Und jetzt schleifen sie ihren Hintern aus meinem Büro bevor ich sie von der Militärpolizei verhaften lasse, weil sie absichtlich ihre Unterlagen verschwinden haben lassen! Na los! Melden sie sich bei Unteroffizier LePerrien!”
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Vorgeschichte
Hier ist also das Büro vom Rekrutierungoffizier...
Er wollte gerade auf die Türe zugehen und anklopfen, als ein Mann, welcher gerade zu förmlich Cadia zu schreinen schien; groß, muskulös, kurze schwarze Haare, stets eine militärische Haltung; das Büro in üblichem Militärschritt verließ und hinfortmarschierte. Es wirkte als krasser Gegensatz, als Sweetwater daraufhin in normalen Schritt weiter auf die Türe zuging und anklopfte. Man konnte man ein kurzes, genervtes Fluchen wahrnehmen, bevor die Stimme aus dem Innerem erklang HEREIN!
Sweetwater öffnete die Türe, salutierte kurz und trat ein.
Sir! Private Sweetwater, erm, ich meinte Gefreiter Sweetwater... erm... Ich erbitte um Auskunft, welcher Einheit ich zugeteilt werde, bin heute Früh hierher versetzt worden.
Ein leises Klicken ertönte, als der Offizier die Schublade Schloss. Das Brot verschwand darin, nur einen Bissen hat er geschafft zu nehmen, bevor er bei seiner Mittagspause auch wieder unterbrochen wurde.
Und wenn es nicht zu viel verlangt ist, würde ich gerne auch die Selbe Information bezüglich meinen dreien Kameraden Private Haggard, Private Preston und Sergant Redford einholen. Ow... es tut mir leid, ich meinte natürlich Gefreiter und Obergefreiter. Ich hoffe sie verstehen, ich muss mich erst an die neuen Dienstgradnamen gewöhnen.
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Imperatorverdammt, noch ein derartiger Stollendepp. Wo grub das imperiale Oberkommando nur immer derartiges Volks aus? Von den Müllhaldenwelten Limus Zehn bis Zwanzig? Dieser hier war sogar noch witziger als der vorherige, meinte sogar noch er könnte hier irgendwas abstauben, Informationen oder sonst was. Des Offiziers geballte Fäuste knallten auf das Verdeck.
“Jetzt hören sie mal zu, “Privates” Zuckerwasser, wir sind hier auf einer imperialen Garnisonswelt. Koron III benutzt seit über 211 Jahren erfolgreich in die lokale Sprache eingebettete militärische Rangbezeichnungen, wenn sie hier also meinen einen auf “Ich war in der Imperialen Garde” machen zu müssen, dann stellen sie sich verdammt noch mal hinten an! Und glauben sie ja nicht das mir die kleine Aktion von ihrem Freundchen noch nicht zu Ohren gekommen ist. Solche Kerle wie sie widern mich an, sie sind nicht besser wie dieser Abschaum von Unteroffizier Braiment, denn haben sie erst neulich in die Strafkompanie versetzt. Machen sie nur so weiter, dann ist ihr schwindliger Quartett gleich die nächste Zwangsergänzung. Also, wenn sie VERSTEHEN, interessiert mich ihre Präsenz in meinem Büro, zwei Minuten nach Büroschluss, einen feuchten Squam-Haufen, ebenso wie ihre dramatisierte Intoleranz gegenüber Rängen und Dienstgraden. Na los, Zuckerjunge, SCHEREN SIE SICH ZU UNTEROFFIZIER LEPERRIEN GENAU WIE DER ANDERE LACKSAUFENDE FREMDWELTLER! ABMARSCH!”
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Es war gerade eine Woche her seit dem er den Versetzungsbescheid vom Oberkommando erhalten hatte der ihn nach Koron brachte, eine Reise welche er sofort in einem zivilen vom Departmento requirierten Frachter antreten musste ohne auch nur die Chance zu besitzen Einspruch zu erheben, dies wäre jedoch ein ohnehin Erfolgloses unterfangen wusste man doch nur zu gut, das ein Krieg gegen die Bürokratie des Imperiums ein Krieg auf verlorenen Posten war, erst recht wenn man davon ausgehen konnte, das es im Hintergrund Personen gab die ihre eigenen Interessen verfolgten. Nun stand er jedenfalls hier, er hatte sofort nachdem sein Transporter gelandet war die Gamarai-Kaserne der lokalen PVS aufgesucht. Es war lange genug her seit dem er das erste und bisher einzige Mal in einem Rekrutierungsbüro gestanden hatte und er konnte sich gut Vorstellen, das es den ein oder anderen mit einer gewissen Befriedigung erfüllte ihn hier zu sehen. Nun, er stand über diesen Dingen, der Imperator verlangte von seinen Dienern das sie überall ohne unterschied ihren Dienst erfüllten und er würde sich nicht darüber beschweren sondern damit Leben, wie es der goldene Thron von einem jeden verlangte.
Er hatte an ein er Wand gelehnt und gewartet bis diejenigen Soldaten das Büro betreten hatten welche bereits hier gewartet hatten als er angekommen war, zu seiner Überraschung befanden sich darunter mehr Männer die den Eindruck erweckten als hätten sie schon ein Schlachtfeld gesehen, an und für sich etwas ungewöhnliches für einen solchen Ort allerdings hatte er selbst auch so gut wie keine Möglichkeit bekommen sich über Koron zu Informieren und besaß dem zur Folge auch keine Kenntnisse über die hier herrschenden Traditionen und Gebräuche. Als die Soldaten soweit abgefertigt waren, das konnte man schon fast bei der Anzahl der hier vertretenen Männer so bezeichnen, zog er die Schirmmütze zurecht und machte mit gezielten Schritten auf den Weg in das Rekrutierungsbüro. Der Mann der vor ihm Saß, in etwa in seinem Alter, stand im Rang eines Leutnant und schien auf den Namen Fellert zu hören. Er selbst machte dabei das Zeichen des Aquila zur Begrüßung bevor er sich locker vor den Mann stellte, seine Linke auf dem Griff seiner Klinge ruhend und die Rechte an sich herab hängend.
„Der Imperator beschützt, Leutnant Fellert. Mein Name lautet Friedrich von Auen, Kommissar im Dienst des Imperators.“
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War Fellert auch sonst ein Mann der sich seiner Position und der Dinge die von ihm abhingen, überaus bewusste war, so beeilte er sich doch nun aufzustehen. Mit dem Eifer eines Rekruten legte er seinen militärischen Gruß ab, bevor er von Auen, etwas zögerlich wie dieser bemerken musste, die Hand gab.
Willkommen auf Koron III, Herr Kommissar. Man hat mich bereits über ihr Eintreffen informiert. Er deutete auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch. Hätte es sich bei dem Freiherren um einen PVS- Offizier gehandelt, so hätte er ihm einen guten Tropfen angeboten. Nicht ganz konform mit der Vorschrift, aber in Offizierskreisen üblich. Auch Gründen, die Fellert vor sich selbst nicht einzugestehen dachte, verzichtete er bei dem Kommissar darauf.
Ich hoffe sie hatten einen guten Flug. Wie man hört macht allerlei Gelichter dieser Tage die Raumpassagen unsicher. Ich muss mich entschuldigen das der Kompaniechef sie nicht persönlich empfangen kann, aber er befindet sich auf einer Übung und es gibt da ein paar kleine Probleme mit der Funkverbindung. Die Stürme, sie verstehen!
Nunja, ich will sie auch gar nicht lange mit meinem Geschwätz aufhalten. Sie brennen sicher darauf ihre neue Truppe zu begutachten. Es handelt sich dabei um die 13. Strafkompanie. Er lächelte etwas verlegen. Ich bin sicher dort werden ihre Fähigkeiten zur vollen Entfaltung kommen. Vorher müssen wir nur noch etwas Papierkram erledigen. Gesagt getan. Versetzungsbescheinigungen und gültige PVS- Ausweise mussten ebenso gesichtet und unterschrieben werden wie die Abrechnungsbelege für die Herfahrt und Unterkunft. Der ewigste aller Kriege blieb nun einmal der der Bürokratie. Nach etwa zwanzig Minuten war alles gesagt und unterzeichnet. Der Leutnant beeilte sich die Kontaktperson in der 13. zu beschreiben. Ein gewisser Unteroffizier Leperrien würde ihn vor Ort über Einzelheiten aufklären und war wohl auf dem Appellplatz zu finden.
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Einstiegspost Tarian Verolten
Tarian war erst vor kurzem auf diesem Planeten gelandet und schon sollte er sich in seiner neuen Umgebung zurechtfinden. Zuerst standen für ihn Besuche beim Örtlichen Adeptus Ministorum an und schließlich geleitete man ihn, einen Kampfprediger in die Gamarai Kaserne von Gohmor, der Hauptstadt Koron III's. Seine ersten Eindrücke waren ernüchternd. Er war auf einer Makropolwelt gelandet. Die Luft war verseucht, der Himmel kaum oder garnicht zu erkennen. Ein weiterer Dunkler Ort im Imperium den es zu erhellen galt. Die Kaserne war jedoch alles andere als dreckig und verschmutzt. Hier trat wieder die Disziplin und der Ordnungfanatik der Imperialen Armee, auch wenn es nur Planetare Verteidigungsstreitkräfte waren, hervor. Die mächtigen Tore zur Kaserne waren glänzend und hoch. Mehrere Leman Russ Kampfpanzer hätten gut durch das Tor gepasst. Dahinter teilte sich die Kaserne auf, vor ihm ein großer Platz, warscheinlich der Appellplatz. Auf diesem waren sogar schon Soldaten angetreten, eine große Gruppe von Soldaten vollführte gerade Sportübungen, jedoch sahen diese Soldaten nicht wie normale aus, sie hatten etwas beschmutztes an sich. Tarian versuchte sich zu erinnern an was oder wen ihn diese Gestalten erinnerten, dann kam ihm der Geistesblitz. Das war eine Strafkompanie, ihre Tätowierungen und teilweise gelangweiltes oder abwesendes Verhalten, waren eindeutige Zeichen.
Der Transporter hielt vor einem hohen Gebäude und die schweren Wachen vor den Türen zeigte an das dies die Kommandozentrale sein musste.
Vorsichtig stieg Prediger Verolten aus, seine Gewänder wehten leicht im Wind der Mittleren Ebenen, es war kühl, jedoch nicht kalt, sondern eine angenehme kühle, die sanft die Haut streichelte, jedoch auch die Flucht vor den Heimischen Kamin mit einer Tasse heißen Kaffeins verlangte. Doch all dies war nicht möglich, jedenfalls nicht hier. Der Imperator hatte ihn, Tarian Verolten, auf diesen Planeten gebracht um das Licht seiner Heiligkeit zu verbreiten. Der Soldat, welcher ihn gefahren hatte, riss Tarian aus seinen Gedanken. Sir, wir sollten los. Der Leutnant wartet sicher schon. rief der Soldat ihm zu. Gerade sah Tarian noch einen wehenden Schwarzen Mantel im Eingang verschwinden, warscheinlich einer der Politoffiziere, die mit ihm die Reise nach Koron III angetreten haben. Langsam folgte der Prediger seinem Fahrer und sofort als sich die Türen des Bürokomplexes schlossen vermisste Tarian den Appellplatz und die sanfte Brise.
Doch in einem hatte der Soldat unrecht, der Leutnant wartete nicht, er fertigte Soldaten ab, so schnell wie die Soldaten ein und ausgingen war er einem mächtigen Druck ausgesetzt. Gerade verließ der Schwarz gewandete Politoffizier das Büro, sodass Prediger Verolten endlich eintreten konnte, der Kettengurt des Eviscerators klirrte leise als sich der Prediger ins Büro begab, vor ihm war ein gestreßt wirkender Leutnant, diese Wirkung hatten Kommissare für gewöhnlich auf Offiziere und das war auch gut so, da wo Worte nicht mehr halfen, mussten härtere Maßnahmen ergriffen werden, hinter einem überfüllten Schreibtisch.
Wie es sich für einen Soldaten gehörte, auch wenn Tarian kein normaler Soldat war, salutierte dieser vor Leutnant Fellert und knallte die Hacken zusammen.
Prediger Tarian Verolten, meldet sich zum Dienst am Imperator, Leutnant. Möge er sie vor allzu starkem Papierkrieg bewahren. Nach diesen Worten klappten die Beine des Predigers wieder auseinander und ersteiften erneut in Schulterbreiter Pose, die Arme hinter dem Rücken verschrenkt stand Verolten vor Leutnant Fellert. Über die Miene des Predigers huschte ein aufmunterndes lächeln, welches jedoch solange dort verweilte das der Herr Leutnant es mitbekommen musste und sollte.
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Einen Prediger der sich wie ein Soldat gebärdete hatte man hier auch nicht alle Tage, doch nach dem Kommissar wäre Fellert sogar ein Ork im Spitzenkleid lieb gewesen. Der Leutnant stand auf und unterdrückte das Verlangen den Mann ein “Rühren!” entgegenzuschleudern. Stattessen reichte er ihm die Hand und bedachte den Scherz Veroltens mit einem milden Lächeln.
Heute geht’s ja wie am Schnürchen. Bemerkte er und schritt zu der kleinen Bar, welche sich im Schrank mit den Auszeichnungen verbarg. Mögen sie eine kleine Erfrischung? Ohne auf eine Antwort zu warten stellte er zwei Gläser vor sich auf die Flachstrecke und goss sie großzügig mit Scotch voll. Würde der Betbruder ablehnen, konnten auch zwei nicht schaden.
Er stellte den Drink vor Tarian ab.
Ihre Leute kommen tröpfchenweise, aus allen Winkeln des Universums, wie ich vermute. Das planetare Oberkommando hat Unmengen von Predigern, Priestern und Laien angefordert um die moralische und geistige Erbauung der neu ausgehobenen Kontingente zu gewährleisten. Kein Wunder das das Ministorum nicht recht hinterherkommt. Naja schauen wir mal.
Er kippte das Getränk und begab sich wieder hinter seinen Schreibtisch. Hastig verschwanden von Auens Akten in der Schublade und die Mappe mit den Kirchenangehörigen kam zum Vorschein.
Nachdem Tarian ihm seinen Namen genannt hatte, fand er die passenden Unterlagen recht schnell.
Da haben wir sie ja, Pater. Verolten, Tarian. Er musste grinsen. Wissen sie wir haben hier auch einen Tarian, eine lokale Berühmtheit wenn sie so wollen. Auch er wird schon sehr bald ein persönliches Gespräch mit dem Gottkaiser führen können, gepriesen sei sein Name.
Naja lassen wir das.
Sie werden der 13. Strafkompanie als Kaplan und Seelsorger zugeteilt. Dort unterstehen nicht der direkten Befehlsgewalt eines der Offiziere, sind aber angehalten sich dieser im Feld zu beugen. Die Rechtsprechung der Kommissare ist auch für sie bindend. Ihnen selbst obliegt keine direkte Weisungsbefugnis. Was die Ausrüstung angeht, so erhalten sie das Grundset eines einfachen Soldaten. Einziger Unterschied ist der, das sie die Robe über der Körperpanzerung tragen werden und eine Dienstpistole an Stelle des Gewehres erhalten. Was ihren Zweihänder angeht, so sind sie berechtigt ihn im Feld zu tragen, da er als Amtsattribut behandelt wird. Ihr direkter Ansprechpartner, in der Kompanie, wird Vater Melchor sein. Momentan befindet er sich jedoch noch, mit dem Großteil der Einheit, auf einer Gefechtsübung. Wenn sie soweit keine weiteren Fragen mehr haben würde ich sie an Unteroffizier Leperrien, bei der 13ten verweisen. Sie finden ihn sicher noch auf dem Platz draußen. Er wird sie über Einzelheiten aufklären können.
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Mit einem dankenden nicken nahm Pater Verolten das ihm angebotene Getränk an und begab es auf den Weg durch seine Kehle.
Nachdem er sich die Erklärung des Leutnant angehört hatte, erkundigte sich Tarian noch wo er den Unteroffizier LePerrien finden konnte und ließ sich grob den Weg beschreiben.
Der Imperator beschützt, Leutnant. Mit diesen Worten verließ Pater Verolten den Raum, doch in Gedanken war er immernoch dort, was hatte der Leutnant mit diesem Namensvetter andeuten wollen? Dies würde er wohl bei Gelegenheit herausfinden müssen. Fürs erste jedoch war er damit beschäftigt Unteroffizier LePerrien zu suchen und zu finden.
Verlasse Büro des Rekrutenoffiziers nach Appellplatz
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